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Kiss, Kiss - Bang, Brawl

Schlagsahne oder Chocosauce?
von

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New York - Four Seasons

Genervt lief Sheldon durch die langen Gänge des New Yorker Police Departments. Er war nun gefühlte zwei Jahre nicht mehr hier gewesen und es machte ihn auch nicht sehr glücklich, dass er wieder herzitiert wurde. Seufzend klemmte er sich die Strähne seiner braunen Haare hinters Ohr, die ihm schon die ganze Zeit vor dem Gesicht gebaumelt hatte.

Was auch immer seinen verhassten Exchef dazu bewegt hatte, ihn herzubestellen, es war sicher nichts Gutes.

Das letzte Mal war er die sterilen, weißen Gänge im 17. Stock des Wolkenkratzers langgelaufen, um sich seine Entlassungspapiere abzuholen. Nachdem der langhaarige Agent den langen Gang passiert hatte, blieb er stehen und las das Schild neben der Tür.

296

Mr. L. Watson

Chief of Police

Ein weiteres Mal entwich seinem Mund ein Seufzen. Für einen kurzen Moment hatte er gehofft, dass Watson das Department verlassen und sich endlich zur Ruhe gesetzt hatte.

"Gott, warum hasst du mich so, du Dreckskerl?", murmelte Sheldon, dann klopfte er an der weißen Bürotür. Als er den Raum betrat, schlug ihm stickige Luft, vermischt mit dem Gestank von Zigarren und Pizza entgegen. Der Zigarrenqualm glänzte im Licht der vereinzelten Sonnenstrahlen, die durch die eingedrehte Jalousie drangen.

"Leonor, alter Freund!" Mit ausgebreiteten Armen betrat Sheldon den Raum.

Der Mann am Tisch blickte auf, dann biss er in seine Pizza. "Hören Sie auf zu schleimen, Sands, das macht meinen Wagen auch nicht wieder ganz", nuschelte er mit vollem Mund. Dann deutete er auf den Stuhl vor seinem langen, rustikalen Schreibtisch: "Setzen Sie sich."

Genervt stöhnend setzte sich Sheldon auf den Holzstuhl, lehnte sich zurück und legte seine Beine

auf den Bürotisch vor ihm. Sein Stuhl kippelte ein Stück zurück. Er faltete seine Hände in seinem Schoß.

"Was kann ich für Sie tun, Leonory?", grinste er. Watson verdrehte gernervt die Augen und lehnte sich ein Stück nach vorn, um sein angebissenes Stück Pizza zurück in den verschmierten Karton zu befördern. "Spielen Sie sich nicht so auf", sagte er leicht angestrengt. Er lehnte sich zurück und nippte an seiner Kaffeetasse. "Ich wusste doch, dass ich damals einen Grund hatte, Sie zu entlassen."

"Und trotzdem lassen Sie mich immer wieder antanzen. Sie können einfach nicht ohne mich, was?" Ein weiteres Mal war es an dem braunhaarigen Agenten zu grinsen. Dann ließ er seinen Blick durch das Büro schweifen: "Hübsche Inneneinrichtung übrigens. Wie nennt sich sowas? Mittelaltermafia?"

Watson verdrehte die Augen, während er sich mit dem Zeigefinger die Reste seiner Pizza aus den Zähnen pulte. "Halten sie ihr freches Maul und schauen Sie sich das an." Er pfefferte Sheldon eine Akte vor die Nase. Plötzlich flammte Interesse in seinem Gesicht auf und er zog die Akte vom Tisch. Nachdem er die erste Seite eingehend studiert hatte, richtete er seinen Blick wieder auf den grauhaarigen Chief. Verwundert hob er die Augenbrauen: "Sergejev?"

"Iwan Sergejev um genau zu sein", Watson wischte seinen Mund mit seinem Ärmel ab, "Er ist russischer Spion und nicht zu unterschätzen. Vor etwa einem Jahr hatten wir einen Maulwurf in Abteilung 4. Nachdem er zur Rechenschaft gezogen wurde, tauchte Sergejevs Name in unseren Akten auf. Der Drecksack aus der 4 scheint sich aus Angst vor unseren Leuten wohl so in die Hose geschissen zu haben, dass er seine Eignen verraten hat."

"Vor soetwas wie Ihnen hätte ich aber auch Angst, Lory." Sheldon feixte.

"Halten sie sich geschlossen, Sands." Er wischte die Pizzakrümel vom Tisch auf den Boden. "Und hören sie auf mir alberne Spitznamen zu geben."

"Entschuldigen Sie, Madame."

"Ja ja." Ein weiteres Mal verdrehte Watson die Augen, dann zog er sich eine Zigarette aus einer zerbeulten Schachtel

und zündete sie an.

"Wir haben den Verdacht, dass das Ganze nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Wir schätzen, dass Sergejev kein kleiner Fisch war. Er ist nicht nur ein ausgezeichneter Spion, er ist ausserdem ein ausgebildeter Killer." Dichter Rauch quoll aus seiner Nase.

"Uuh." Sheldon entwich ein sarkastisch beeindrucktes Pfeiffen.

"Sands", Watson zog ein weiteres Mal an seiner Zigarette, "Halten sie endlich ihre Klappe und hören sie zu." Dann deutete er erneut auf die Akte: "Ihr habt den Auftrag Sergejev zu finden und in Erfahrung zu bringen, was die Russen wollen."

"IHR habt..?", Sands verzog eine Miene.

"Sie und Parker."

Sands legte stöhnend seinen Kopf in den Nacken, dann lehnte er sich nach vorn und nahm sich ebenfalls eine Zigarette

aus der Schachtel auf dem Tisch. "Brauch ich jetzt einen Anstands-Wau-Wau, oder was? Sie wissen genau, dass ich grundsätzlich alleine arbeite und das wird sich auch so schnell nicht ändern", nuschelte er, die Zigarette im Mundwinkel. Dann zündete er sie an und lehnte sich wieder zurück.

"Parker ist kein Anstands-Wau-Wau. Sie ist eine ausgebildete Agentin und sie ist die Beste, die wir bekommen können." Der braunhaarige Agent zog seine Augenbrauen in die Höhe, dann nahm er die Zigarette aus dem Mund.

"SIE? Ich meine, moment mal, SIE?" Er zog seine Beine vom Tisch und lehnte sich nach vorn.

Abwertend belächelte Watson Sheldons ungläubigen Blick: "Immer noch der gute, alte Chauvi, was Sands? Nur leider bringt Ihnen das relativ wenig. Parker wird Ihnen gehörig den Marsch blasen, wenn Sie sich so in ihrer Gegenwart verhalten."

"Die kann mir was ganz anderes blasen, wenn ich sie sehe." Kopfschüttelnd zog er ein weiteres Mal an der Zigarette und bließ den Rauch aus Nase und Mund, während er sich die Augen rieb. "Erst zitieren sie mich hier hin, dann erzählen sie mir was von korrupten, russischen Vollidioten und dann wollen sie mir auchnoch 'ne Frau, ich betone, eine FRAU zur Seite stellen. Haben sie gesoffen, Lory?"

Ein weiteres Mal grinste der Chief. "Das ist Ihre letzte Chance, Sands. Wenn Sie das nicht durchziehen, gehen sie in

den Knast."

Stöhnend senkte Sheldon den Kopf: "Für was wollen sie mich einbuchten? Für die paar Kratzer in ihrem Wagen?"

"Nein. Für Steuerhinterziehung und Drogenhandel." Der Chief schielte auf seine Zigarette.

Sheldon hob leicht schockiert den Kopf: "Was-"

"Wir mussten uns doch etwas überlegen, damit Sie mitspielen", unterbrach Watson ihn, "Glauben Sie mir, ich bin auch nicht glücklich, dass ich Sie wieder herbitten musste. Aber Sie sind nunmal der Beste für sowas."

Grinsend schüttelte der Agent den Kopf: "Sie Arschloch wollen mich also für diese unsinnigen Dinge in den Knast stecken, wenn ich nicht mit ihrer Tussi böse Schlingel jagen gehe, hm?"

Watson drückte seine Zigarette aus und nippte ein weiteres Mal an seiner Kaffeetasse, deren Inhalt längst kalt geworden war. "Ich würde es anders formulieren, aber ja." Dann lehnte er sich nach vorn und legte Sheldon einen Schlüssel vor die Nase: "Morgen, 14.00 Uhr im 'Four Seasons'-Hotel, Sands. Und ziehen Sie sich etwas besseres an, Sie sehen aus, wie ein arbeitsloser Penner."

"Ficken Sie sich ins Knie." Sheldon erhob sich von seinem Stuhl und schnappte sich den Schlüssel vom Tisch.

"Bis morgen dann", ein selbstgefälliges Grinsen huschte über Watsons Gesicht. Sheldon öffnete die Tür und zeigte ihm nur den Mittelfinger. Dann drehte er sich um und verließ das stickige Büro.
 

Die heiße Sommersonne prallte auf die vollen Straßen New Yorks nieder. Mit langsamen Schritten betrat Sheldon Sands, ehemaliger Polizist der New Yorker Polizei und Agent des CIAs, das pompöse Hotel.

"Was kann ich für Sie tun?" Eine große, schlanke Frau lächelte ihn von der Rezeption aus an. Sie hatte dunkelblondes,

hochgestecktes Haar und um ihre dürren Schultern, trug sie einen schwarzen Blazer, an dessen Kragen das Emblem des 'Four Seasons' zu sehen war. Sheldon trat an die Rezeption heran: "Sands. Sheldon Jefrrey Sands. Ich bin verabredet."

"Moment, ich schaue kurz nach." Die Blonde an der Rezeption widmete sich ihrem PC. Sheldon ließ seinen Blick durch die Eingangshalle schweifen. "Nett hier", sagte er beeindruckt, dann grinste er sein Gegenüber an. Sie nickte, dann lächelte sie erneut. Man hörte sie ein, zwei mal klicken, dann tippte sie schnell etwas in ihre Tastatur. Kurz darauf blickte sie Sheldon bestürtzt an: "Tut mir Leid, Mr. Sands. Ich kann keinen Eintrag finden."

"Hm..." Sheldon tippte mit dem Finger auf das Mamor der Rezeption. "Dann suchen Sie nach Watson. Leonor Watson." Wieder senkte sie ihren Blick auf den PC, dann nickte sie: "Er hat vor einer halben Stunde eingecheckt. Er müsste sich also derweil noch in der Lobby befinden." Sie hob ihre Hand und deutete in Richtung Treppe. "Neben der Treppe links." Sheldon beugte sich ein Stück nach vorn: "Danke, Schätzchen." Dann stieß er sich von der Rezeption ab und passierte die große Eingangshalle. Die Decke der Lobby war um die zehn Meter hoch. Die Wände des Raumes waren allesamt aus weissem Marmor mit ein paar farbigen Akzenten und es standen ein paar große, schwarze Ledersofas vor niedrigen Glastischen, auf denen Zeitungen und Zeitschriften ausgelegt waren. Von der Decke hingen protzige Kronleuchter.

Sheldon konnte Watson auf einem der Sofas erkennen, wie er, die Beine übereinander geschlagen, etwas las. In seinem Mundwinkel steckte eine Zigarre. Der blaue Dunst stieg in Richtung der hohen Raumdecke. Er trug einen grauen, knielangen Mantel, darunter ein schwarzes T-Shirt und eine dunkle Jeans. An den Füßen trug er schwarze Lackschuhe, die um einiges länger waren, als seine Füße selbst. Der braunhaarige Agent durchquerte den großen Raum, dann stellte er sich vor den grauhaarigen Chief und steckte seine Daumen in den Saum seiner Hose: "Na, Chef?" Seine freien Finger tippten auf seine schwarze Jeans, in die er sein dunkles T-Shirt gesteckt hatte. Seine fast schulterlangen, braunen Haare, hatte er am Hinterkopf zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden. Seine Augen verdeckte eine dunkle Sonnenbrille.

"Sie sind zu spät", nuschelte Watson, ohne von seiner Zeitung aufzublicken.

"Bin ich?" Verwundert hob Sheldon sein Handgelenk vor sein Gesicht und blickte auf seine Uhr.

14:29.

"Sind Sie. Setzen Sie sich hin." Noch immer blickte Watson auf seine Zeitung. Als Sheldon sich auf das schwarze Sofa

gegenüber gesetzt hatte, sah er zu ihm auf.

"Wo ist denn meine Gehilfstussi?", fragte der Agent, als er es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte. Mit ausgebreiteten Armen, die er auf der Rückenlehne platzierte, lehnte er sich zurück.

"Die müsste eigentlich auch schon da sein. Aber da Sie zu spät sind, müssen wir das Ganze ein wenig abkürzen, bis sie kommt", sagte Watson und beugte sich nach vorn, um seine Zeitung zurück auf den Tisch zu den anderen zu legen. "Also, folgendes." Mit zwei Rucken zog er einen Ordner aus seinem schwarzen, ledernen Aktenkoffer. Er legte ihn auf seinen Schoß und feuchtete seinen Finger an. Kurz blätterte er durch die Seiten, dann fing er an zu sprechen: "Ihr zwei werdet erstmal von New York aus ermitteln. Alles was ihr braucht ist hier drin." Er deutete auf den Ordner vor sich. "Ihr habt drei Tage Zeit, um genug über Sergejev in Erfahrung zu bringen, denn am 4. Juni geht euer Flug nach Moskau."

"Sagen sie das meiner Anstandsdame und nicht mir."

"Das können Sie ihr auch selbst sagen", feixte Watson und wendete seinen Blick zu der jungen Frau, die nun am Eingang der Lobby stand.

Sie war um die 1, 70 m groß und hatte ihre taillenlangen, braunen Haare zu einem hohen Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Die Längen des Zopfes waren geflochten. Ihre helle Jeans hatte sie in ihre Bootschuhe gesteckt, die bis zur Mitte ihrer Waden reichten. Obenrum trug sie ein einfaches weisses Top und auf ihrer Nase hatte sie ebenfalls eine dunkle, große Sonnenbrille. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen machte sie ihren Weg zu den zwei Männern in der Ecke der Raumes.

"Parker", Watsons Mundwinkel durchzuckte ein Grinsen, "wie schön, dass wenigstens Sie pünktlich kommen." Mit einer leicht sarkastischen Miene, hob er seinen Blick zu ihr.

"Hätten Sie nicht etwas noch protzigeres auswählen können, Leonor?"

"Nein." Lächelnd erhob sich der Chief und lies sich von ihr einen Kuss links und rechts geben, dann deutete er auf den Platz neben Sheldon. Dieser saß noch immer mit ausgebreiteten Armen auf dem Sofa. Seine Sonnenbrille hatte er derweil abgenommen und starrte ihr mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Grinsen im Gesicht unverschämt eindeutig auf den Hintern.

Die Frau wendete ihren Blick von Watson ab und sah hinunter auf den zufrieden grinsenden Agenten auf dem Sofa. "Na, Zuckermuschi?", Sheldons selbstgefälliges Grinsen wurde breiter.

Für einen Moment starrte ihn die Frau fassungslos an, dann sah sie wieder zum Chief: "Ist das 'n Witz?"

"Setzen Sie sich hin, Parker."

Ihrem Mund entwich ein genervtes Stöhnen, dann setzte sie sich an den Rand des Sofas, auf dem Sheldon Platz genommen hatte und zog sich ihre Sonnenbrille von ihrer Nase.

"Dieser ungemein seriörs ausschauende Mann neben Ihnen, Parker", der sarkastische Unterton in Watsons Stimme war zur Genüge herauszuhören, "ist Sheldon Jeffrey Sands. Er arbietet beim CIA und ist einer unserer top Agenten."

Gespielt beeindurckt zog die Frau ihre Augenbrauen in die Höhe: "Wow."

"Sands, über sie da", der Chief deutete mit einer Geste auf die braunhaarige Frau, "brauche ich Ihnen wohl nichts mehr erklären. Sie heißt übrigens Cherrily Susan Parker."

"Ich bleibe bei Zuckermuschi." Sheldon drehte seinen Kopf zu Cherry und ein weiteres Grinsen umspielte seine Lippen: "Ich wusste gar nicht, dass das FBI mitlerweile ihre Tipsen auf die Jagd nach bösen Buben schickt."

Cherry verdrehte die Augen und steckte den Bügel ihrer Sonnenbrille in ihren Ausschnitt: "Erlaub dir nicht zu viel, du kleiner Pisser."

Seufzend legte Watson seinen Kopf in den Nacken. "Na das kann ja heiter werden", murmelte er leise, dann blickte er die zwei vor sich genervt an. "Ich möchte, dass ihr beide euch wie zivilisierte Erwachsene verhaltet, auch wenn ich weiß, dass euch das ungemein schwer fällt. Ich hab genug zu tun, ich will nicht noch Kindergärtner spielen." Dann legte er den dicken schwarzen Ordner vor Cherry und Sheldon auf den Tisch und richtete sich auf. "Ich hab hier ein Zimmer für euch reserviert. In 3 Tagen treffen wir uns am Flughafen." Mit diesen Worten streckte er sich und lies die beiden Agenten auf dem Sofa sitzen. "Seid schön brav", sagte er noch etwas lauter, dann ging durch den Eingang der Lobby und verschwand aus ihrem Blickfeld.



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