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OneShot-Sammlung

Harry-Potter-Os, haupsächlich wohl Lily und James ^-^
von

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11. OS: ~ White Magig ~

“Wow. Alice, ich dachte, du wolltest nach der Sache mit Taylor erst mal eine Pause einlegen und was jetzt? Jetzt schwärmst du mir von Frank Longbottom vor!” Kopfschüttelnd saß Lily Evans vor ihrer besten Freundin und musterte sie neugierig. Alice war eigentlich gar nicht der Typ, der die Freunde wie Unterwäsche wechselte, aber diesmal hatte sie Lily echt geschockt. “Du musst zugeben, dass Frank echt heiß ist!”, versuchte Alice sich zu verteidigen. Lily wusste einfach nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Sie stand auf und lief im Schulsprecherzimmer, dass sie zusammen mit James Potter bewohnte, auf und ab.

“Weißt du, ich freu mich ja für dich, wenn du jemanden gefunden hast, den du magst, nur…”

“Nur geht es dir zu schnell!”, unterbrach Alice Lily. Sie nickte und lief weiter. “Weißt du, Lily, nicht jeder wartet sechs Jahre auf einen!”

Genervt verdrehte Lily ihre wunderschönen grünen Augen. “Nicht schon wieder das Thema.” Sie hatte jetzt keinen Nerv, sich über James zu unterhalten, der sie nun schon seit der ersten Klasse belagerte und immer wieder erfolgreich verhinderte, dass Lily mal einen Freund hatte. Es war aber auch echt absurd. Keiner wollte sich mit Potter anlegen und mal mit ihr ausgehen.

“Gut, wenn du nicht willst. Ich meine ja nur, dass er nicht so auf ein Mädchen fixiert ist wie James. Er sieht andere Mädchen!” Lily lachte höhnisch auf. “Wir beide wissen, dass James auch andere Mädchen sieht. Schließlich sind genug in seinem Schlafsaal und wahrscheinlich nicht nur dort gewesen.” Ihre Miene wurde hart.

“Gut, wie gesagt, lass uns über etwas anderes reden. Was meinst du, wollen wir dieses Wochenende mal wieder so richtig shoppen gehen? Es soll einen neuen Dessouladen in Hogesmeade geben. Da würde ich echt gern mal rein.” Ihr Gesichtsausdruck wurde verträumt.

“Dessous? Sind die für jemand bestimmten?” Lily wusste, dass sie an Frank dachte, aber ein wenig ärgern dürfte nicht schaden. Dass Alice etwas rot wurde, war der Beweis dafür.

“Man, Evans; manchmal frag ich mich echt, was Potter an dir findet!”, schnaufte Alice.

Lily legte ihren Kopf schief. “Wenn ich ehrlich bin, das würde mich auch echt interessieren.”

“Frag ihn doch mal.”

Lily lachte auf. “Klar, geh ich hin und stell mich vor ihn: ‘Ey, Potter, erklär mir doch mal, was genau nun so toll an mir ist, dass du ständig ein Date mit mir haben willst!’ Klar Alice. Ich bin ja nicht lebensmüde.”

“Ich mag dein Lachen; deine Augen, wenn sie mich wieder wütend anfunkeln; deine Art zu reden, ich mag…”

Weiter kam James, der plötzlich wie aus dem Nichts in der Tür stand, nicht, denn Alice hatte sich auf ihn gestürzt und ihn wieder nach draußen geschoben.

Lily hörte Alice brüllen: “Was bitte war das denn? Bist du komplett irre? Ich mein…” Dann kam ein erstickter Laut. Lily nahm an, dass er ihr den Mund zuhielt. Dann hörte sie, dass er etwas sagte, allerdings konnte sie nicht verstehen, was genau er sagte, da die Tür verschlossen war und er in normale Lautstärke redete.

Plötzlich ging die Tür wieder auf und Alice kam wieder rein. Ohne James. Grinsend sah sie Alice an. “Und ich dachte, nur ich mach ihn immer zur Sau.”

Verdutzt schaute Alice ihre Freundin an und schüttelte wortlos den Kopf. Nach einer Weile meinte sie: “Lass uns essen gehen.”
 

“Ich frag mich echt, wie du so was nur trinken kannst.” Angewidert sah Lily Alice an, die gerade eine Mischung aus Kürbis-, Zucchini-, Gurken- und Tomatensaft trank.

“Das ist gut für Figur, Haut und Haar!”, erklärte Alice ihr.

Mit krausgezogener Nase wandte Lily sich ihrem Essen zu. “Und ich setz mich auch noch neben dich!”

“Ich stimm dir aber zu, Evans!” Frank beugte sich über den Tisch und auch er sah irgendwie ziemlich angeekelt aus. Da Lily sich hatte breitschlagen lassen, dass sie sich mit zu Frank setzten (obwohl Potter und sein Gefolge auch da saßen), konnte auch er diesen Trank sehen. Alice wurde leicht rot und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Lily, die ihr Unbehagen bemerkte, versuchte, sie zu verteidigen. “Wenn es ihr schmeckt und wirkt…”

Schulterzuckend wandte auch er sich wieder seinem Essen zu. “Solange ich es nicht trinken muss…”, kam es murmelnd von ihm.

Remus, der auf der anderen Seite von Lily saß, mischte sich in das Gespräch ein. “Lily, du hast mich doch neulich wegen diesem Buch gefragt. Ich hab mich mal umgehört. Also hier in Hogwarts wirst du es mit Sicherheit nicht finden, nicht mal in der verbotenen Abteilung.” Er konnte die Enttäuschung in ihrem Gesicht deutlich sehen.

“Ist gut, trotzdem danke Remus.”

Sirius hatte das Gespräch mitverfolgt und beugte sich nun neugierig zu Lily.

“Darf ich fragen, um welches Buch es geht? Bei meinen Erzeugern stehen einige verbotene Sachen, vielleicht kann ich ja aushelfen!”

Lily lächelte und meinte: “Danke Black, aber ich glaube nicht, dass sie DAS haben. Ich suche das Buch “Weiße Magie”. Ich weiß, dass es nur 20 Exemplare auf der Welt gibt. Und ich würde eben gern mal darin lesen und einiges ausprobieren. Nur geht das ohne Buch schlecht.”

Sirius lachte. “Nein, so was haben sie mit vollster Sicherheit NICHT bei sich stehen. Hey, James, dein Dad ist doch Auror. Der müsste doch wissen, wo so ein Buch zu finden ist, oder nicht?” James hob den Kopf und sah seinen Freund weggetreten an.

“Hm?”, fragte er. Er hatte von all dem nichts mitbekommen.

“Prongs, dein Dad müsste das doch wissen!” Verwirrt sah er seinen besten Freund an. “Was müsste mein Dad wissen?” Sirius schüttelte seinen Kopf. “Na wo es das Buch gibt!” “Ok, kann mir jetzt jemand mit vollständigen Sätzen erklären, was Pad will?” Leicht genervt sah er seine Freunde an.

Lächelnd meinte Remus: “Nun, Lily sucht ein Buch, was es in Hogwarts nicht gibt und auch ganz sicher nicht in Sirius’ Elternhaus. Bei dem Buch handelt es sich um weiße Magie. Und Sirius meinte, dass dein Dad als Auror wissen müsste, wo es eines der 20 existierenden Exemplare gibt.”

James hatte ihm aufmerksam zugehört und nickte jetzt. “Müsste er eigentlich. Ich schick ihm dann gleich eine Eule.” Und dann wandte er sich schon wieder völlig apathisch seinem Essen zu.

“Danke James.”, murmelte Lily, doch er bekam es gar nicht mit. Verwirrt sah sie Remus an. “Ist mit ihm alles in Ordnung? Er ist so komisch heute.” Auch Remus war das aufgefallen, aber genauso wie Lily hatte er keine Ahnung, was seinen Freund beschäftigte. Er sah Sirius an, der zuckte aber nur mit den Schultern. “Prongs, wollen wir vor dem Unterricht noch ne Runde mit dem Besen drehen?”

Theoretisch müsste James jetzt sofort aufspringen und seinen Freund freudestrahlend am Mantel hinter sich her zerren, aber er sah nur weiter auf sein Brötchen und rührte sich nicht.

Da grinste Sirius und flüsterte Lily zu: “Versuch du’s mal. Mach ihm unmoralische Angebote.” Seine Augen funkelten bei der Idee. Lily sah ihn entsetzt an. “Das mach ich garantiert nicht!” “Doch, versuch es mal, denn wie ich die Sache einschätze, bekommt er das gar nicht mit!”, meinte auch Remus zustimmend. Alice und Frank hatten sich schon freudestrahlend vorgebeugt und sahen Lily erwartungsvoll an. Auch Alice grinste: “Los, mach, ich will sehen, was passiert!”

Seufzend drehte sich Lily zu James, denn sie wusste, dass sie keine Ruhe haben würde, solange sie nicht das tat, was die anderen von ihr verlangten. “Hey, was meinst du, nächstes Wochenende Hogesmeade? Wir Zwei?” Neugierig und leicht aufgeregt sah sie ihn an. Aber nichts passierte. Er sah sie nicht mal an. Sie zog eine Augenbraue hoch und überlegte. Dann meinte sie: “Was hältst du davon, wenn ich ab heute bei dir schlafe?” Sie wartete einen Moment und als er sich immer noch nicht rührte, grinste sie und fragte: “Nackt?”

Den anderen fielen fast die Augen aus dem Kopf. Aber James rührte sich nicht im geringsten. Er starrte weiter auf seinen Teller und reagierte nicht. Sie gluckste. Ihr kamen gerade noch andere tolle Ideen und sie richtete sich aufgeregt auf. “Was wenn ich deine feste Freundin werde? Nicht? Hm… wie wär’s dann Sex? Auch nicht? Und was ist mit heiraten? Kinder kriegen?” Ihr Grinsen wurde immer breiter. “Tja, wer nicht will, der hat schon“, meine sie und lachte. “Du hattest deine Chance!” Noch immer lachend stand sie auf und verschwand aus der großen Halle, die Blicke ihrer Freunde völlig ignorierend.
 

Als sie zum Klassenzimmer erreichte, hatte Alice sie eingeholt. “Wow, Lily. Da war ja echt alles dabei. Man, kannst du froh sein, dass er nichts davon mitbekommen hat!” Lily lachte noch immer. “Ja, ich hätte nicht gewusst, wie ich dann reagiert hätte. Ich glaube, ich wäre in Ohnmacht gefallen.” Plötzlich wurde sie ernst. “Aber eins ist schon komisch. Er hat absolut nicht reagiert, wenn du dich aber an sonst erinnerst, hat er sogar immer mitbekommen, wenn ich den Raum betreten habe, in dem er nun grad war, und dann heute das. Ich glaube, da stimmt etwas nicht! Alice hatte ihr zugehört und nickte langsam. “Ich glaube, du könntest echt Recht haben, wir reden hier schließlich von Potter, der so scharf auf dich ist, dass er sich wahrscheinlich auch irgendein Körperteil abhacken würde, nur um mit dir zusammen zu sein.” Lily verdrehte nur ihre Augen.
 

“Mensch Prongs. Was ist denn nur los mit dir?” Sirius hatte sich vor seinen Freund gehockt und sah ihm prüfend in die Augen. Von James kam aber immer noch keine Reaktion. Seufzend richtete sich Sirius wieder auf und meinte: “Das tut mir jetzt echt leid!” Und dann holte er aus und knallte James eine, so dass der fast von der Bank gefallen wäre. Verwirrt blickte er in die Runde. “Was bitte war das denn?” Mit Zornesfalten hielt er sich die Wange und funkelte Sirius wütend an.

“Du sitzt die ganze Zeit da und starrst vor dich hin, du hast nicht mal auf Evans’ tolle Ideen reagiert. Ich mein, solche Angebote bekommst du nie wieder.” Er machte eine kurze Pause. “Sagst du mir, was los ist?” Mit schief gelegtem Kopf sah er James an.

Seufzend richtete sich James auf und fuhr sich mit der Hand über die Augen. “Meine Mum… sie hatte einen Einsatz und sie ist die Einzige, die nicht zurückgekommen ist.”, kam es erstickt von James. “Keiner weiß, ob sie noch am Leben ist und was passiert ist, dass sie nicht zurückgekommen ist! Ich werde bald wahnsinnig!”

Sirius musste schlucken. Zum einen wusste er, wie sehr James seine Mutter liebte, zum anderen sah Sirius sie auch als seine Mutter. Das war schon so, bevor er bei ihnen lebte.

Jetzt verstand er auch, warum James die ganze Zeit so komisch gewesen war und nicht auf Lily reagiert hatte.

“Wie lange ist das jetzt her?” Sirius sah die Verzweiflung in James Augen.

“Zwei Wochen. Und nicht das geringste Lebenszeichen.” Er holte tief Luft, denn er spürte, dass seine Stimme ziemlich wacklig war. Um vom Thema abzulenken zog er die Stirn kraus und sah Sirius skeptisch an. “Und was hatte nun Evans für tolle Ideen?” Remus und auch Sirius lachten. War klar, dass er das wissen wollte.

Kichernd beugte sich Remus nach vorn. “Nun am Anfang hat sie dir ein Date angeboten. Nur ihr zwei, Hogesmeade am nächsten Wochenende. Da du nicht reagiert hast…” Er sah Sirius an, der fortfuhr: “Nun, dann hat sie dir angeboten, bei dir zu schlafen. Und als dann noch immer keine Reaktion kam, fragte sie, ob nackt ok wäre…” Er sah James an und lachte. Mit offenem Mund hörte er seinen Freunden zu. Jetzt mischte sich auch Frank ein. “Die Härte war, als sie dir angeboten hat, deine feste Freundin zu werden, und sie war mit Sex mit dir einverstanden.” Jetzt lagen sie alle fast auf dem Boden. James’ Gesicht war aber auch der Wahnsinn. Er war kalkweiß und hatte Schnappatmung.

Keuchend vor Lachen stieß Sirius hervor.: “Am Ende hat sie dir sogar….. hihi… angeboten…. Haha, oh Gott, mein Bauch…. Sie hat dir angeboten… hahaha… dich zu heiraten und… hahahaha Kinder zu bekommen!”

Man konnte schon den Eindruck bekommen, dass James einer Ohnmacht nahe war. Er schüttelte den Kopf, fuhr sich mit der Hand durch die Haare, schwitzte und stieß unverständliche Laute aus. Das Gesamtbild führte dazu, dass Remus, Frank und Sirius fast erstickten, weil sie vor lachen keine Luft mehr bekamen.

“Unterricht!”, presste Remus mühsam hervor und noch immer bebend vor Lachen machten sie sich auf, um nicht zu spät zu kommen.
 

Als sie den Unterricht erreichten, war James noch immer nicht in einer besseren Verfassung. Das fiel sogar Professor Binns auf. “Mr. Potter, fühlen Sie sich nicht gut? Sie sehen sehr blass aus!”

James schüttelte nur seinen Kopf und murmelte noch immer vor sich her. Sirius, der sich stark zusammenreißen musste, um nicht laut loszulachen, meinte: “James geht es den ganzen Tag schon nicht besonders.” Er berührte seine Stirn. “Und wenn Sie mich fragen, hat er Fieber.” James’ Stirn war wirklich ziemlich warm, zumindest wärmer als sonst, wie Sirius beunruhigt feststellte.

“Nun Mr. Potter, dann gehen Sie bitte in den Krankenflügel und lassen sich von Madame Pomfrey etwas geben.” Er sah sich im Raum um. Sein Blick blieb bei Lily hängen. “Miss Evans, Sie werden Mr. Potter begleiten. Und Sie Mr. Black, Mr. Lupin und Mr. Longbottom, Sie setzen sich schleunigst hin, sonst sehe ich mich auf Grund ihres zu spät Kommens zu einer Strafarbeit verpflichtet.”

Lily stand auf und nahm Sirius James ab. “Na los, Potter, beweg dich!”

Sachte lehnte sich James an Lily, denn seine Beine wollten ihm nicht so richtig gehorchen. Langsam machte er einen Schritt nach dem anderen.

Als sie aus dem Klassenzimmer waren lehnte er sich gegen die Wand und atmete durch. Lily sah ihn besorgt an. “Was ist denn los? Du bist heut schon den ganzen Tag so komisch.” Die grünen Augen, die ihn ängstlich ansahen, holten ihn in die Wirklichkeit zurück. Und schon drehte sich sein Magen fast um. Panisch presste er sich die Hand vor den Mund und rannte zur nächsten Toilette, wo er sich übergab.

Lily rannte ihm erschrocken hinterher. Bevor sie das Klo betreten konnte, hörte sie bereits die Würgegeräusche. Sie atmete noch mal tief durch und ging dann zu James. “Komm, steh auf, ich bring dich zu Poppy.” Vorsichtig zog sie ihn hoch. Wankend ging er auf sie gestützt auf einen Waschbecken zu und machte sich frisch.

Völlig fertig erreichte er mit Lily den Krankenflügel. Madame Pomfrey kam sofort auf sie zugestürzt, als sie sie bemerkte.

“Was ist passiert?”

Lily sah unschlüssig zwischen der Krankenschwester und James hin und her. “Ich habe keine Ahnung. Er war heut schon den ganzen Morgen so komisch und als er dann zum Unterricht kam, sah er noch schlimmer aus. Und auf dem Weg hier her hat er sich übergeben.” Aufmerksam hatte die Krankenschwester zugehört, während sie James in ein Bett verfrachtete.

Prüfend sah sie James an, der mittlerweile noch weißer war, wenn das überhaupt möglich war. “Miss Evans, Sie werden jetzt auf Mr. Potter aufpassen, nicht, dass er uns verloren geht.” Und schon verschwand sie in ihr Büro, wo Lily verschiedene Fläschchen klappern hörte.

Sie nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben James Bett. Wie er so dalag mit geschlossenen Augen, zog sich ihr Magen zusammen. Sie kannte immer nur den starken, lustigen James und nicht den schwachen, krank aussehenden James. Vorsichtig nahm sie seine Hand in ihre. Sie erschrak, denn sie war eiskalt. Sie wollte ihn gerade darauf ansprechen, als von ihm nur ein zufriedener Seufzer kam. Sie beließ es dabei und streichelte vorsichtig seinen Handrücken mit ihrem Daumen.

Mühsam öffnete er die Augen. “Lily!” Sie hätte ihn fast nicht gehört, so leise war er. Sie sah ihn an und zuckte zusammen. Seine sonst so leuchtenden braunen Augen hatten jeden Glanz verloren und er hatte furchtbare Augenringe. “Mein Rücken!”, presste er mühsam hervor. Sie legte ihren Kopf schief, stand auf und drehte ihn vorsichtig auf die Seite. Dann zog sie ihm das Hemd der Schuluniform hoch und stieß eine Schrei aus. “MADAME POMFREY!” Die Krankenschwester kam sofort angerannt, auf dem Arm viele verschiedene Flaschen, in denen die verschiedensten Flüssigkeiten schimmerten. “Miss Evans, was…?” Uns dann sah sie es selbst. Auf seinem Rücken war ein riesiger rot-blauer Fleck, der sich unter der Haut zu bewegen schien.

“Um Himmels Willen, Mr. Potter, was ist das denn?” Aber er konnte ihr keine Antwort geben, denn er würgte schon wieder.

Geistesgegenwärtig zauberte Lily einen Eimer und hielt ihm den Kopf, während er sich wieder übergab.

Madame Pomfrey schmiss die Flaschen auf das nächstbeste Bett, sah Lily scharf an und meinte: “Ich muss den Direktor holen, das hier liegt weit außerhalb meiner Heilkünste. Ich fürchte, dass ist ein Fall für das St. Mungo. Sie warten hier, bis ich wieder da bin!” Und schon war sie verschwunden. Langsam drehte sich James wieder um. Jetzt standen ihm deutlich Schweißperlen auf der Stirn.

“James, was ist passiert? Wer war das?” Ihre Stimme zitterte. Sie hatte Angst, das konnte er deutlich spüren.

Er versuchte zu lächeln, und meinte: “Gestern, als Malfoy dich so angefahren hat und ich ihm die Meinung gesagt habe und ihm Punkte abgezogen habe, schien er wohl der Meinung zu sein, mir zeigen zu müssen, wie toll er mich findet.” Er hustete und versuchte sich bequem hinzulegen.

“Oh Gott, James! Du blutest!” Lily war völlig außer sich.

“Nein, ich blute nicht!”, versuchte er sie zu beruhigen, doch als er die Hand hob um sie ihr auf die Wange zu legen, sah auch er das Blut, dass er an der Hand hatte. “Scheiße!”, murmelte er.

In dem Moment flog die Tür zum Krankenflügel auf und Professor Dumbledore kam mit Madame Pomfrey und einigen andern Männern hineingestürmt. Lily sprang sofort von ihrem Stuhl und machte ihnen Platz.

“Mr. Potter, wir werden Sie ins St. Mungo bringen müssen, denn dieser schwarze Fluch lässt sich nur schwer heilen. Sie können froh sein, dass Sie noch am Leben sind.”

“Was?” Lily war völlig fassungslos.

“Miss Evans, Sie als Schulsprecherin werden dafür sorgen, dass das geheim bleibt.” Dumbledore sah sie ernst an und nickte.

Lily schaute entsetzt zu James und dann zu ihrem Schulleiter. “Aber Professor, was sage ich Sirius und…”

James fuhr dazwischen. “Dem sagst du die Wahrheit.”

Lily lief eine Träne über die Wange, als sie sich zu James drehte. “Potter, wenn du nicht schnell wieder gesund wirst…!” Sie ließ die Drohung offen. Er lächelte matt und meinte: “Wenn ich wieder gesund bin, bekomm ich dann ein Date?”

Sie musste lachen. “Du kannst es nicht lassen, oder? Aber gut, du hast mich überredet, wenn du wieder gesund bist, gehen wir aus.” Ihr sorgenvoller Blick ruhte auf seinem blassen Gesicht, aber sie konnte trotzdem deutlich erkennen, dass er sich freute.
 

“Und dann hat sie Dumbledore geholt. Als er dann da war, hat er gleich Pfleger aus dem St. Mungo dabeigehabt, die ihn mitgenommen haben. Dumbledore meinte, wir sollen dafür sorgen, dass keiner rausbekommt, was wirklich passiert ist.” Lily saß mit verweintem Gesicht im Schulsprecherzimmer auf der Couch und sah Sirius aus ihren geröteten Augen an.

“Das bekommen wir locker hin. Wir sagen einfach, dass es was mit der Familie zu tun hat und dass er deshalb dringend nach Hause musste. Ich mein, das ist noch nicht mal gelogen!”

Lily horchte auf. “Wie meinst du das?” Sirius sah an ihr vorbei. “Na ja James hat heut früh erzahlt, dass seine Mum von einem Einsatz nicht zurückgekommen ist und keiner weiß, was passiert ist, ob sie noch lebt und so weiter. Also, wie ich schon sagte, es ist noch nicht mal gelogen.”

Lily hatte ihre Augen aufgerissen. “Wie Einsatz? War er deshalb so weggetreten heute?”

Sirius grinste. “Ja, deshalb und vielleicht auch wegen dem Fluch. Ich hab ihm übrigens erzählt, was du gesagt hast! Er war voll von den Socken!” Lily sah ihn nachgiebig an. “Und um deine erste Frage zu beantworten: Seine Mum ist - genauso wie sein Dad - Auror.” Lily zog scharf die Luft ein. Sie wusste, dass das ein sehr gefährlicher Beruf war, aber dass beide Elternteile so einen Job hatten, verwunderte sie schon. “Armer James.”, murmelte sie.

Sirius’ Grinsen wurde immer breiter. “Sag bloß, da hat jemand Gefallen an meinem besten Freund gefunden! Hey, da musst du erst eine Bestandsprobe absolvieren.” Frech sah er sie von der Seite an. Sie überging das und meinte - selber grinsend: “Ich glaube, dann bringt dich dein bester Freund um. Ich habe ihm heute nämlich zugesagt, mit ihm auszugehen, wenn er wieder gesund ist. Das bedeutet, wenn du mich da durchfallen lässt, tja… ich glaube, ich muss nicht deutlicher werden!”

Sirius klappte der Mund auf. Für einen kurzen Moment war er sprachlos, aber dann lächelte er wieder, hob die Arme schützend vor sich und sagte feierlich: “Gut, Miss Evans, hiermit haben Sie sie schon bestanden!”

Beide lachten und dann sagte Sirius etwas, was Lily sehr erstaunte: “Weißt du, James ist nicht nur einfach verliebt in dich. Er braucht dich wie Sauerstoff. Er kann ohne dich nicht leben. Er würde ohne zu zögern für dich sterben.” Irgendwie sah er dabei traurig aus. “Er ist nur nervös, wenn du in der Nähe bist. Er will dich unbedingt beeindrucken, damit du merkst, was für ein toller Kerl er ist, und Remus, er und ich arbeiten immer wieder Abläufe aus, damit er sich nicht wieder voll zum Affen macht, aber kaum bist du da, ist sein Hirn leer und er tut es wieder. Er blamiert sich vor dir.”

Lily lächelte leicht, als sie an die immer wiederkehrenden Annäherungsversuche dachte. “Ja, er übertreibt maßlos. So was mag ich absolut nicht!”

“Aber jetzt gehst du mit ihm aus?!”

Sie nickte. “Ja, als Ansporn. Ich mag ihn, sehr sogar, aber eben nur mögen. Trotzdem will ich ihn nicht verlieren. Auch wenn er sehr nervtötend sein kann!”

Sirius lachte. Er wusste in Etwa, was sie meinte.
 

“Hier, das musst du nachholen. Wenn du was nicht verstehst, dann frag einfach.” Remus legte Lily seine Pergamente mit dem Stoff hin, den sie durch James verpasst hatte. Ihre Augen weiteten sich. “Aber ich war doch nur 3 Unterrichtsstunden nicht da!”

“Es ist das letzte Jahr!”

“Ja, ich weiß.” Lily fürchtete sich ein wenig davor. Das letzte Jahr, und dann? Sie wollte gern was mit Zaubertränken machen, da dort ihre Stärken lagen, aber sie hatte noch keine richtige Ahnung, wie die Zukunft aussah.

Seufzend beugte sie sich über ihre Schulsachen und begann zu arbeiten, genauso wie die Rumtreiber.

Nach einer ganzen Weile stöhnte Sirius plötzlich auf. Remus und Lily sahen ihn verwundert an. “Was ist los, Pad?”

“Tja, Moony, da Krone nicht da ist, muss einer für ihn mitschreiben!” Auch Remus zog nun eine Schnute. Lily beobachtete die beiden und meinte schließlich seufzend: “Schon gut, ich mach’s!”

Remus schüttelte den Kopf. “Du hast schon genug zu tun! Jetzt wo James ausfällt, hast du den ganzen Schulsprecherkram allein am Hals und dann noch das? Ich weiß nicht, Lily.”

Doch sie lächelte nur. “Nun, da euer Freund ausfällt, müsst ihr für ihn einspringen!”

Sirius verdrehte die Augen. “War ja klar!” Doch Remus stimmte ihr zu. “Ich finde die Idee gar nicht mal so schlecht. Überleg mal, ich denke, er würde sich wesentlich besser fühlen, wenn wir Lily ein wenig entlasten. Schließlich hat er sich vorgenommen, so viel wie möglich zu machen.”

Resigniert gab Sirius auf. “Hast gewonnen, Moony!” Und plötzlich hellte sich sein Gesicht schlagartig auf. “Wir sollen also seine Aufgaben übernehmen?” Lily und Remus nickten. “Gut, Lily, wir beide nächstes Wochenende Hogesmeade und das ist erst de Anfang. Denn im Gegenzug zu James habe ich heute früh sehr wohl gehört, was du gesagt hast! Du doch auch, Remus?” Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich wieder zu Lily um. “Also, bei wem willst du als erstes schlafen? Ich lass dir da freie Wahl!” Remus verdrehte nur die Augen.

“Schon klar, Black, ich werde garantiert NICHT zu einem von euch ins Bett kommen, wie gesagt, ich dachte, ihr wollt leben bleiben!”

Sirius lachte nur und legte einen Arm um sie. “Aber Lily, ich bitte dich, es waren doch deine eigenen Worte. Und…” Er wurde unterbrochen, als Lily ihm die Hand auf den Mund legte.

“Denkst du ernsthaft, es gefällt ihm, wenn ich zu dir ins Bett komme? Wo er sowieso schon so eifersüchtig ist und ich noch nicht mal mit ihm zusammen bi, was glaubst du würde er tun, wenn er erfahren würde, dass sein bester Freund so was getan hat?” Siegessicher sah Lily ihn an und das zu Recht. Man konnte förmlich sehen, wie Sirius in sich zusammensackte. Resigniert wandte er sich an Remus. “Warum muss Evans immer Recht haben?”
 

“Und wann kommt Potter wieder?” Frank sah Lily aus zusammengekniffenen Augen an. “Wir müssen das nächste Spiel gewinnen, wenn wir den Pokal wollen. Und gerade jetzt fehlt der Kapitän.”

Lily zuckte mit den Schultern. “Das hat er nicht gesagt. Als er heute nach Hause ist, hat er nur gesagt, er meldet sich, sobald er was genaueres meint. Könnt ihr nicht ohne ihn trainieren?” Sie wusste, dass James durchdrehen würde, wenn das nicht klappen würde.

Diesmal zuckte Frank mit den Schultern. “Müssen wir wohl. Er würde uns sonst die Hölle heiß machen.” Aber so richtig zu gefallen schien es ihm trotzdem nicht.

Sie sah ihn dankbar an. “Ich sag dir Bescheid, sobald ich was weiß, in Ordnung?” Frank nickte nur, schulterte seinen Besen und verließ mit dem Rest der Mannschaft den Gemeinschaftsraum.

“Ging doch ganz gut.”, flüsterte Remus. Sie saß mit ihm alleine im Gemeinschaftsraum und brütete noch immer über ihren Aufgaben. Sirius war wie der Rest der Mannschaft verschwunden, um zu trainieren.

“Ich weiß nicht. Ich kann ihnen absolut keine Informationen geben. Ich hätte ja selbst gern welche!”

Remus nickte. Er wusste, dass Lily nervös war, denn sie sah immer wieder zum Porträtloch, als würde James jeden Moment hindurch kommen und sie wieder nach einem Date fragen.

Frustriert seufzte sie und stand auf. “Ich geh zu Dumbledore. Vielleicht weiß er ja, wie es James mittlerweile geht.” “Ich komme mit.” Remus lächelte sie an und ging neben ihr her.

Beide atmeten noch einmal tief durch, als sie vor dem Wasserspeier zu Dumbledores Büro ankamen. Lily nannte das Passwort und schon öffnete sich der Eingang.

Der Professor sah auf, als Remus und Lily eintraten und legte seine Feder beiseite. Er sah sie prüfend durch seine Halbmondbrille an und faltete seine Hände zusammen. “Ich nehme an, Sie sind gekommen, weil Sie wissen wollen, wie es Mr. Potter geht.” Das war eine Feststellung, keine Frage. Ohne eine Antwort abzuwarten, stand er auf und kam um den Tisch herum auf die beiden zu. “Nun”, meinte er, “als ich Mr. Potter zuletzt gesehen habe, sah er schon wieder ganz gut aus, zwar noch ziemlich blass, aber auf alle Fälle auf dem Weg der Besserung.” Er konnte sehen, wie seine Schüler aufatmeten. “Ich hätte allerdings noch eine Frage. Was genau haben Sie ihm eigentlich gesagt? Er hat die ganze Zeit: “Gesund - Date -Gesund - Date” gemurmelt. Nicht nur ich fand das sehr komisch.” Neugierig musterte er seine beiden Schüler und als sein Blick bei Lily ankam, sah er einen leichten Rotschimmer auf ihrem Gesicht. Remus rettete sie. “Soweit ich weiß, hat er ein Date, aber um das wahrzunehmen, muss er gesund sein.” Er musste sich ein Lachen verkneifen, denn er sah, dass Dumbledore wohl eine Ahnung hatte, worum es ging.

“Wann kann James denn wieder aus dem St. Mungo raus?” Lily konnte sich diese Frage einfach nicht verkneifen.

“Nun, Miss Evans, ich denke, in ein paar Tagen wird er wieder hier sein. Die Heiler sind sehr gut in dem, was sie tun. Ach ja, Miss Evans, ich würde gern noch einmal unter vier Augen mir Ihnen sprechen.” Und schon war Remus verschwunden.

Seine Augen schienen Lily zu durchbohren. “Was ist passiert, dass jemand so einen Fluch auf James geschossen hat?” Lily schrumpfte unter seinem Blick und kleinlaut meinte sie: “Nun, in den heutigen Zeiten ist die Frage nach reinem Blut immer wieder aktuell, auch hier. Also auch die Frage meiner Abstammung. Und als ich mal wieder als Schlammblut bezeichnet wurde, hat James eingegriffen und Punkte abgezogen. Das war die Rache dafür und dass es James war, tat noch sein Übriges.” Lily hatte mittlerweile Tränen in den Augen. “Wer?” Sie wusste, was er meinte, aber sie schüttelte nur ihren Kopf. Sie wollte nicht, dass es noch mehr eskalierte.

“Lily, Sie müssen mir das sagen. Ich kann so etwas nicht erlauben und wenn ich nichts dagegen unternehme, wird das nicht der letzte Angriff gewesen sein.” Eindringlich sah Dumbledore sie an. Er wusste, dass sie Angst hatte, aber darauf konnte er momentan keine Rücksicht nehmen.

“Und was wollen Sie machen, wenn ich Ihnen sage, wer das war?”

“Nun, dann werden Punkte abgezogen.”

Lily schüttelte leicht ihren Kopf. “Aber ich denke, es soll geheim bleiben? Und dann müssten Sie einen Grund nennen, warum die Punkte abgezogen werden.”

“Das ist vollkommen richtig, aber lassen Sie mich nur machen.” Und mit einem Lächeln sah er sie an und wartete auf ihre Antwort.

“Reicht es, wenn ich Ihnen das Haus nenne?” Ein Nicken folgte. Lily atmete noch ein Mal tief durch: “Slytherin.”

Ein leicht resignierter Ausdruck trat in Dumbledores Gesicht. Dann riss er sich wieder zusammen und lächelte Lily an. “Danke, Sie können jetzt gehen!”
 

In der großen Halle waren alle beim Abendbrot, al sich der Schulleiter erhob und um Ruhe bat.

“Nun, da wir momentan nicht wissen, wann Mr. Potter wieder kommt, möchte ich die Schulsprecheraufgaben, die Miss Evas nun allein übernehmen muss, ein wenig aufteilen. “Die Gryffindors werden mit Miss Evans die abendlichen Rundgänge absolvieren, die Hufflepuffs werden mit ihr die Weihnachtsball planen und die Ravenclaws werden die Übungsstunden, die Mr. Potter und Miss Evans sonst beaufsichtigen, übernehmen.” Mit einem zufriedenen Nicken setzte er sich wieder nid wollte sich seinem Essen widmen, als McNair von den Slytherins aufsprang und ihn anschrie: “Und was ist mit uns? Sind wir nicht gut genug, um eine Aufgabe zu übernehmen?” Er wollte noch weiter schimpfen, als Malfoy ihn wieder auf seinen Platz zog und hämisch meinte: “Lass ihn doch, der alte Schwachkopf weiß schon lange nicht mehr, was er tut und so haben wir wenigsten Zeit, zu tun was immer wir wollen. Dieser Spinner ist komplett übergeschnappt, denn…” Weiter kam er nicht, denn Dumbledores “Silencio” ließ jedes Gespräch verstummen. Langsam stand der Schulleiter auf und sah zum Slytherintisch.

“Nun, Mr. Malfoy. Da ich ein Schwachkopf bin, werden Sie sicher verstehen, wenn ich Ihnen und Ihrem Haus alle Punkte abziehe und sie gleichmäßig unter den Häusern aufteile. Des Weiteren ist es für dieses Schuljahr untersagt, Punkte an das Haus Slytherin zu verteilen. Es könne aber nach wie vor Punkte abgezogen werden und Sie werden mit dem Endstand von diesem Jahr ins Neue gehen. Außerdem ist das Haus Slytherin von der diesjährigen Quiddichmeisterschaft bis auf Weiteres suspendiert.”

Er sah mit einem undefinierbaren Blick über seine Schüler und setzte sich. Sich des Hasses der Slytherins bewusst, nahm er das “Silencio” von seinen Schülern, aber noch immer traute sich niemand, ein Wort zu sagen. Nicht einmal Sirius, der noch immer völlig perplex seinen Schulleiter anstarrte.

Langsam drehte er sich zu Lily und Remus, die erschrocken auf ihr Essen starrte. Lily hatte ja gewusst, dass er was unternehmen würde, aber dass er es so provozieren würde, hätte sie nicht gedacht. Sie bemerkte Sirius’ blick, erwiderte ihn aber nicht.

Auch Remus war mehr als sonst mit seinem Essen beschäftigt. Das heutige Abendessen verlief sehr schweigsam und es hatte fast den Anschein, als würde sich keiner trauen als erster die Große Halle zu verlassen.

Sich ein Lächeln verkneifend verschwand Dumbledore als Erster. Er wusste, dass, sobald er die Halle verlassen hatte, die Gespräche nur so losgehen würden, aber er war der Meinung, dass das notwendig gewesen war.
 

“Lily, was war das gerade!?” Sirius sah das Mädchen prüfend an und legte den Kopf schief.

Sie wich noch immer seinem Blick aus und widmete sich ihrem Essen. Um sie herum tobten die Gespräche. Die Slytherins hatten die wildesten Flüche und Beschimpfungen ausgestoßen und auch die anderen Häuser waren mehr als nur verwundert darüber, was ihr Schulleiter heute getan hatte.

Remus murmelte: “ich glaube, er wollte ein Exempel statuieren und das ist ihm auf alle Fälle mehr als gelungen!” Lily nickte bekräftigend. Aber auch ihr saß der Schreck tief.

Sirius beugte sich mehr zu den beiden. “Wegen James?” Lily nickte. “Wie geht es ihm denn?” Auch er wollte seinen besten Freund so schnell wie möglich wieder bei sich haben. “Dumbledore sagt, dass er auf dem Weg der Besserung ist, aber sie wissen noch nicht, wann er wieder raus kann.” Frustriert blickte Lily auf die Tischplatte.

Sirius grinste breit: “Ich habe fast das Gefühl, als würde unsere Schulsprecherin unseren Jamsie vermissen!” Belustigt zog er eine Augenbraue hoch. Er fing an, laut zu lachen, als er sah, wie sich Lilys Wangen leicht rosa färbten.

Wütend sah sie ihn an. “Brat dir doch ein Ei drauf!” Sie wusste seit dem Moment, als sie den diesjährigen Brief aus Hogwarts bekommen hatte, dass sie ihn wollte. Allerdings würde sie das unter keinen Umständen zugeben, nicht einmal Alice gegenüber. Dafür war sie zu sehr Lily. Sie wollte ihn ein wenig testen. Und sie hatte gehofft, dass er sich dieses Jahr bessern würde. Ein bisschen hatte sich ja auch verändert. Er verhexte nicht mehr wahllos Schüler und er nutzte seinen Posten auch nicht aus, um es den Slytherin zu zeigen. Aber seine Annäherungsversuche waren noch genauso bescheuert wie eh und je.

Remus neben ihr lächelte und flüsterte ihr zu: “James wird auch froh sein, wieder bei dir zu sein.” Und dieser Satz trieb ihr jetzt so richtig die Röte ins Gesicht. Schnell stand sie auf und schob Schulsprecheraufgaben vor, die sie angeblich noch zu erledigen hatte.
 

Die nächsten Tage waren anstrengend für Lily und die drei Rumtreiber. Lily, die akribisch alles für James mitschrieb, Remus, der sich um Peter und seine Faulheit kümmerte und Sirius, der das Quiddichtraining mit Frank übernommen hatte, fielen jeden Abend wie tot ins Bett, nachdem sie ihre Schulsachen erledigt hatten und dann noch Lily bei ihren Schulsprecheraufgaben unterstützt hatten.

Und in der ganzen Zeit keine Informationen, wie es James geht. Egal, wie oft Lily ihre Hauslehrerin oder den Direktor fragte, sie bekam nie eine Antwort. Nach einer Woche war die Unwissenheit für Lily so schlimm, dass sie weinend zusammenbrach. Remus und Sirius hatten alle Hände voll zu tun, sie wieder zu beruhigen. “Mach dir nicht so viele Sorgen, Lily. Ihm geht es mit Sicherheit gut, schließlich hat er ein Date mit dir in Aussicht. Ich verwette meine Hand, dass er sich das unter keinen Umständen entgehen lassen würde.” Vorsichtig zog Remus sie in sein Arme und streichelte ihren Rücken. Auch Sirius streichelte ihre Hand und bekräftigte Remus’ Aussage. “Weißt du, wie lange er auf diesen Moment gewartet hat? Ich kann Moony da nur zustimmen. Ihm geht’s sicher klasse. Und bevor du dich versiehst, ist er wieder da und nervt dich.”

Lily brachte ein schwaches Lächeln zustande. “Hoffentlich!”

Remus und Sirius warfen sich von Lily unbemerkt sorgenvolle Blicke zu. Auch die beiden machten sich mittlerweile richtige Sorgen um ihren Freund, denn dass sie rein gar keine Informationen bekamen, beunruhigte sie sehr.

Sie verstanden nicht, warum Dumbledore nichts sagte. Er musste doch sehen, dass Lily litt und dass es ihr zusehends schlechter ging.
 

Nach dieser Sache ging Remus zu Dumbledore.

“Ich bitte Sie, Professor. Lily ist am Ende mit ihren Kräften und auch Sirius, Peter und ich machen uns große Sorgen, dass etwas nicht stimmt.” Er sah seinen Schulleiter flehend an.

Der lächelte nur wie immer und meinte dann: “Mr. Potter geht es hervorragend und er wird so schnell wie möglich wieder kommen. Machen Sie sich nicht so viele Gedanken und versuchen Sie , Miss Evans davon zu überzeugen, dass es Mr. Potter wirklich gut geht.”

Resigniert verließ Remus das Büro. Er wusste zwar nun, dass mit James alles in Ordnung war, aber noch immer war nicht klar, wann er wieder kommen würde.

Dass er schon am nächsten Tag seinen Freund wiedersehen würde, wusste er zu dem Zeitpunkt noch nicht.
 

Lily hatte eine unruhige Nacht hinter sich. Seit James im Krankenhaus war, konnte sie nicht mehr richtig schlafen und obwohl ihr Remus gesagt hatte, dass es James gut ging, kam sie nicht wirklich zur Ruhe.

Müde schleppte sie sich unter die Dusche und versuchte, sich zu entspannen. Das warme Wasser half ihr ein wenig.

Mit einem Handtuch um den Körper geschlungen ging sie in ihr Zimmer und zog sich um. Am liebsten hätte sie irgendwas gegen die Wand geschmissen, so unruhig und unzufrieden fühlte sie sich.

Seufzend griff sie nach ihrer Schultasche und verließ das Zimmer. Sie schloss ihre Tür und drehte sich um, als plötzlich und ohne Vorwarnung James in die Schulsprecherräume kam. Lily stieß einen Freudenschrei aus und rannte auf James zu, der sie erschrocken auffing. “JAMES!”, jubelte Lily. “Du bist wieder da!” Sie schlang ihre Arme um seine Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange. James zuckte zusammen und in seinem Bauch explodierte gerade ein Feuerwerk. Doch bevor er reagieren konnte, war es schon wieder vorbei. Sie lehnte sich wieder ein Stück zurück und holte tief Luft. Mit leuchtenden Augen, Herzklopfen und geröteten Wangen sah sie ihren Gegenüber glücklich an, der sie erstaunt musterte. Dann breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus, was Lilys Herz noch mehr zum Rasen brachte.

“Du freust dich?” Und ohne richtig eine Antwort abzuwarten, beugte er sich nach unten und küsste sie liebevoll. Diesmal aber richtig und nicht nur auf die Wange. Lily, die zuerst ganz schön überrascht und etwas überrumpelt war und ihn schon aus Gewohnheit zurückschieben wollte, fing plötzlich an, in den Kuss zu lächeln und vergrub ihre Hände in seinen Haaren, um den Kuss zu erwidern. James, der merkte, wie sie reagierte, zog sie noch fester an sich und intensivierte den Kuss.

Leider wurde den beiden nach einer Weile der Sauerstoff zu knapp und sie mussten ihr Tun unterbrechen. Beide standen keuchend da und sahen sich an. Dann legte James seine Stirn an ihre. “Ich hab dich vermisst, Flower!”

Lily lächelte leicht und murmelte: “Ich dich auch!” Dann fixierten ihre grünen seine braunen Augen, die glücklich auf sie hinab sahen.

“Heißt das, dass ich jetzt endlich sagen kann, dass du meine Freundin bist? Dass du zu mir gehörst?” Sie hörte die Hoffnung und Freude in seiner Stimme und als sie freudig nickte, konnte sie richtig sehen, dass etwas in ihm passierte. Sein Gesichtausdruck änderte sich von überrascht zu fröhlich zu glücklich zu zufrieden und definitiv verliebt. Aber auch Lily sah ihn liebevoll an. Ja, sie gehörte ihm, James Potter, der größten Nervensäge im Universum.
 

Als sie die Große Halle betraten, richteten sich alle Augen auf sie, denn es kam nicht alle Tage vor, dass sie Hand in Hand gingen. Normalerweise lehnte sie auch sein Angebot, ihre Tasche zu tragen ab, aber heute hatte er seine und ihre über der Schulter hängen. Zufrieden lächelnd ließ er sich neben Sirius nieder, der ihn aus großen Augen ansah. “Prongs, du bist wieder da!” Und schon hatte er seinen Freund in die Arme geschlossen und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter, während er leise murmelte: “Glückwunsch!”

Als er sich zurücklehnte, sah er, dass sich Lily bereits neben James gesetzt hatte und ihm ein Brötchen schmierte. Grinsend deutete er auf sie und als sich James rumdrehte, hielt sie es ihm bereits unter die Nase.

Mit leuchtenden Augen aß er seine Semmel und sah immer wieder Lily an, die glücklich mit einem angebissenem Brötchen in der Hand vor sich hin starrte. “Hast du vor, heute noch was zu essen, oder willst du weiter nur vor dich hinstarren?” Sirius sah die Schulsprecherin grinsend an.

Sie verdrehte nur die Augen und biss in ihr Brötchen. “Halt doch einfach mal deine Klappe!”

Auch James grinste, als er sah, wie sich ein leichter Rotschimmer über Lilys Gesicht zog.

“Prongs!” Remus, der gerade zum Frühstück kam, strahlte seinen freund an. “Endlich! Ich dachte schon, Lily kippt uns um, weil du ewig nicht wiedergekommen ist.”

Wenn Blicke töten könnten, wäre Remus jetzt wahrscheinlich tot umgefallen, denn Lily erdolchte ihn gerade zu mit ihren Blicken. James lächelte n ur und legte einen Arm um sie, während er beruhigend meinte: “Lass ihn reden.” Als Rems das sah war sein Blick erst erstaunt und dann wissend. Ihm war sofort klar, dass die beiden jetzt zusammen waren.

Um Lily weiter abzulenken, meinte James: “ich hab meinen Dad wegen dem Buch gefragt und er sagt, dass er eins besorgen kann, allerdings, und das ist das Problem, will er es nicht aus seinen Händen geben. Du wirst, wenn du es lesen möchtest wohl oder übel zu mir kommen müssen.” Vorsichtig sah er Lily an, die nicht so richtig zu wissen schien, was James jetzt von ihr wollte. Er konnte das große Fragezeichen über ihrem Kopf deutlich sehen.

“ich habe leider absolut keine Ahnung, was du im Moment meinst.” Lily hatte eine Denkfalte auf der Stirn und überlegte fieberhaft, was James gemeint haben könnte.

Auch die anderen schienen nicht richtig zu wissen, was für ein Buch James meinte, denn sowohl Remus als auch Sirius sahen sich ratlos an.

Der grinste nur und hob einen Finger. Dann fing er an, vor Lilys Nase damit herum zu fuchteln. “Also wirklich. Und ich dachte, du meinst das ernst. Ich habe echt angenommen, dass es dir wichtig ist und jetzt das! Du weißt nicht einmal, wovon ich rede. Ich muss schon sagen, jetzt bin ich maßlos enttäuscht!” Belustigt musterte er das Gesicht seiner sprachlosen Freundin.

Sirius, der wusste, wie er mit James in solchen Situationen umzugehen hatte, gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf und meinte dann: “Also echt man, jetzt mach hier nicht auf großer Macker sondern komm zum Punkt.” Ungeduldig sah er seinen Freund an.

“Hey!”, protestierte James und fasste sich an den Kopf, wo Sirius ihn erwischt hatte. “Was bitte soll das denn? Ich habe doch gar nichts gemacht!” leicht eingeschnappt sah er seinen Kumpel an, der über James’ Schmollmund, den er nur zu gut kannte, lachen musste. “Rede!”, forderte Sirius ihn noch einmal auf.

Grummelnd sah James wieder Lily an und meinte: “Na du hast doch dieses Buch gesucht, das über weiße Magie und da mein Dad Auror ist, sollte ich ihn doch fragen. Na und das hab ich gemacht und er weiß, wo er eins herbekommt. Er hat allerdings gesagt, dass es das Potteranwesen nicht verlassen darf. Das bedeutet, du kommst entweder mal mit zu mir oder du musst jemand anderen fragen.”

Lilys Augen hatten sich geweitet, als er ihr das erzählte und nun strahlte sie ihn regelrecht an. “Na dann komm ich auf alle Fälle mit zu dir!”
 

Wenn Lily zu dem Zeitpunkt gewusst hätte, dass sie ihrem Sohn damit einmal das Leben retten würde, hätte sie das Buch wahrscheinlich auswendig gelernt, um ihn noch besser zu verteidigen, obwohl es bis heute keinen stärkeren Zauber als Liebe gibt.
 

**********
 

So, da ist also mal wieder ein neuer OS über Lily und James. Ich hoffe, er gefällt euch.
 

Lg Emmett



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  JO89
2009-07-08T15:05:20+00:00 08.07.2009 17:05
Oh das kenn ich, Freunde die sagen, nie wieder schau ich nen Kerl an, sind doch alle bescheuert und zwei Tage später... aber der ist so süß *schwärm, schmacht, etc.*
Uh ein gekonnter Seitenhieb auf James... XDDD *freuz*
Wird Lil jetzt Rot? :D
Tze... James, wann kapierst du endlich, dass Lilys Liebesleben dich nichts angeht XDDD
Guter Konter :D
Shopping!!! XDDD Der Dessou-Laden konnte sich aber nicht lange halten XDD
Was Potter an dir findet.... das ist echt hart...
lol war ja so klar, dass er auf einmal hinter ihr steht XDDD Aber Alice ist echt fies XDD
lol Alice springt auf James wie eine alte Fuchtel XDDD
Igitt.... Alice... *schluck*
lol Fraqnk kist Lilys Meinung XD
Welches Buch? O.O
Oh... White Magic... alles klar... O.O Und James hat es oder wie?
Ja, wie sollte es auch anders sein? James passt nicht auf XDD
Was hat denn der Gute Prongs? Ist es wegen Alice‘s Wutausbruch?
Muss ich mir jetzt Sorgen machen?
Unmoralische Angebote? Lily? O.O Ja klar, dass das Pad gefallen würde XDDD
Alice, wenn du schon so drauf gespannt bist, dann mach’s doch du -.-
Lol Lily ist genial XDDD
Alice du übertreibst….
Oh mein Gott, hat Prongs ne lange Leitung…
O.O Oh Gott…… *schluck* Hoffentlich wird das wieder…
*Mit Kopf gegen den Tisch knall* James hat’s echt nicht mitgekriegt…. T.T
*grins* Remus und Sirius sind genial :D
Lol James…..
Warum Lily? Warum ausgerechnet sie? T.T
Oh Mein Gott… James… O.O
Sag bloß er hat was im Rücken stecken? O.Ò
Ein Fluch? O.O
Lucius… >.<
O.O
Ich bin sprachlos…
Oh man…
Bestandprobe XDDD
Oh man…. Nervtötend, wie könnte er auch anders sein… Abläufe proben… tze… Schäm dich James..
Was geht in Sirius vor? O.O
Es war so klar XDDDD Lily gib ihm saures XDD
Evans muss immer Recht haben, das ist ein ungeschriebenes Gesetz XDDD
Was will Dumbledor von Lily wissen? Der will ihr nichts sagen sondern ausfragen… -.-
Ja es ist echt deprimierend immer wieder vor Augen geführt zu bekommen, wie rassistisch Slytherins sind…
Dumbledor ist echt klasse :D
Annäherungsversucher genauso bescheuert wie eh und je, das kannste laut sagen XDDD
Arme Lily… James kommt wieder :D Unkraut vergeht nicht ;D
Oh man Remus….
Die beiden sind soo süß :D ach…
Und das in der Großen Halle… es ist so toll :D
Oh man… Das ist soo schön :D

Der One-Shot ist echt klasse :D

GLG JO89

Von:  Cygni
2009-05-23T23:40:32+00:00 24.05.2009 01:40
omg, in dem buch hat sie das mit der liebe gelesen?

wie cool!!

stellax3
Von:  LittleMissMel
2009-03-22T21:20:36+00:00 22.03.2009 22:20
Sry, hab mich ein bisschen verspätet mit dem kommi, aber die Lehrer haben offenbar Spaß daran uns dieses Jahr ganz besonders zu quälen, deshalb habe ich kaum Zeut!!!
Ich liebe deine Ideen und ich finds absolut suoertoll, dass du so lang geschrieben hast!!!!
Das es richtig süß ist muss ich nicht erwähnen oder?
Ich tus einfach: Der OS ist (wieder mal) sooo süß!
(nich besonders einfallsreich, ich weiß *drop*)
Ich freu mich immer so wenn was neues von dir on ist!

Na dann, schreib schön witer und vergiss nicht mir immer bescheid zu sagen!!!
byeee
bittersweet_love XD
Von:  Lupie
2009-03-21T16:09:32+00:00 21.03.2009 17:09
ooooh wie süß
aber auch richtig gemein
Melfoy! *knurr* ich birng ihn um!!
so ein arsch echt ey
aber war ne gute idee^^
machst du echt gut
weiter weiter weiter^^
Von:  Sting-Ray
2009-03-19T08:37:27+00:00 19.03.2009 09:37
Ui, der arme James, wenn mal was is dann kommt es richtig dicke (hoffe seiner Mum gehts gut ^^).
Der OS gefällt mir auch ganz gut, du weißt ja dass ich deinen Schreibstil und Ideenreichtum toll find. *Daumen hoch*


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