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You're too soft

Kanone X Eyes
von

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Ich erhob mich um an die Türe zu gehen, an der es gerade geschellt hatte. Bis gerade eben hatte ich noch am Klavier gesessen und hatte geübt. Immerhin hatte ich morgen ein Konzert zu geben und hatte noch nicht all meine Stücke im Kopf.

Doch als ich die Türe öffnete stellte ich mein Konzert in den Hintergrund. Es war wie ein Deja'vu, du standest blutbesudelt vor mir und blicktest mir in meine Augen, genau wie an dem Tag, an dem ich das erste Mal für eine Person gespielt hatte, für dich. Das ganze war nun 7 Jahre her.

„Hilbert...was ist passiert? Was machst du hier?“ sprach ich und blickte dich an, als ich dich dann in das Wohnzimmer brachte und dich anblickte.

„Ich habe einen Auftrag erfüllt!“ sprachst du und blicktest mich nicht an, denn dein Blick war auf die Couch gerichtet, auf die ich dich gebeten hatte Platz zu nehmen.

„Ich frage nicht, wen von uns du diesmal getötet hast. Willst du was trinken?“ fragte ich dann und wollte in die Küche gehen, doch du hieltest mich am Arm fest. Ich hatte es immer noch nicht verdaut, dass du Hunter geworden warst, unsere Geschwister getötet hattest, oder besser immer noch tötetest, seid dem nannte ich dich auch nur noch bei deinem Nachnamen.

„Eyes-kun...“ flüstertest du mir aber dann in mein Ohr, sodass mir ein Schauer über den Rücken lief, mir eine Gänsehaut verpasste und mich kurz frösteln ließ.

„Hilbert!“ rief ich auch, doch deine Antwort war ein einfaches fragendes 'Ja' und ein Kuss in meinen Nacken. Doch ich umfasste deine Hand und drehte mich um, um dich anzuschauen.

„Du weißt genau, dass ich das nicht will.“ Doch meine feste Stimme fing an zu schwanken, daher sprach ich nicht weiter, denn deinem süßen Lächeln hatte ich noch nie wieder stehen können.

„Aber...das war doch nur Spaß.“

„Sicher?“ fragte ich dann aber doch noch und setzte mich auf den Sessel mit übergeschlagenen Beinen. Ich sah dich zum Tisch mir gegen über gehen, eigentlich hatte ich deine Wunden versorgen wollen, doch das schien nicht wirklich nötig zu sein.

„Natürlich! Was denkst du denn von mir?“

„Ich kenne dich...zumindest denke ich das noch.“

„Ja, du denkst es....“ sprach er dann und strich mir durch mein Haar, wobei ich meine Augen schloss. Er war mir bedrohlich nahe. „...aber du weißt es nicht!“

„Du hast dich verändert...“ Ich mich auch, ich wusste es, doch ich sah diese Aussage auch in deinen Augen. „Wir haben und alle verändert, das lässt sich nicht vermeiden, es sind Jahre vergangen.“

„Ja...leider...“ sprachest du leise, doch ich legte meine Hand auf deine und lächelte dich leicht an.

„Aber das heißt nicht zum Nachteil, klar? Warum bist du mir sonst den ganzen Weg hierher nach Japan gefolgt?“ meinte ich dann, dir in die Augen blickend.

„Ich wollte mal wieder nach Japan kommen..“ sprachst du dann nach kurzer Bedenkzeit und brachtest mich so leicht zum Lachen.

„Du warst schon immer ein schlechter Lügner...“

„Nein, das ist es nicht. Du kennst mich einfach zu gut, du weißt was ich denke...fühle. Genauso wie ich dich einfach in und auswendig kenne. Nun legte sich doch ein leichter Rotschimmer auf meine recht blassen Wangen und ich schaute dich an.

„Du hast es erfasst...“ erwiderte ich dann leicht lächelnd. Doch das wandelte sich in ein leichtes Grinsen, als du stark errötetest, wo sich unsere Blicke trafen. „Was ist los?“

„Ni...Nichts...“ meintest du dann, als du deinen Kopf leicht schütteltest.

„Wie war das gerade mit dem Lügen und dem Bescheid wissen, Kanone?“

„Ach....sei doch still!“ meintest du dann auch leicht grinsend. Doch ich schnippte dir gegen die Stirn und lehnte mich dann mit verschränkten Händen zurück in den Sessel. „Was?? Was willst du hören, Rutherford?“ Ich blickte dich nun wieder lächelnd an, als du diese Frage stelltest.

„Das was du denkst? Was du fühlst? Alles aus deinem Mund und nicht das, was ich zu denken meine...“ Ich schaute dir in die Augen, doch du schütteltest wieder deinen Kopf.

„Wir sind Gegner...Sei nicht so dumm...seinem Gegner gibt man seine Schwächen nicht Preis. Das weißt du genau!“ Ich musste leicht grinsen, als du das sprachst,denn eigentlich gabst du gerade somit deine Schwächen preis, mir, deinem Feind.

„Glaubst du wirklich, dass du das nicht schon die ganze Zeit tust?“ Ich erwiderte den Blick den du mir schenktest und lächelte dich an.

Doch du schlossest die Augen und schienst alles verdrängen zu wollen, mit einem Kopfschütteln. Das regte mich nun doch ein wenig auf und so stand ich leicht seufzend auf und ging nun doch in die Küche um mir etwas zu trinken zu holen. Am Tisch hörtest ich dich noch durch atmen, doch du folgtest mir noch nicht. Warum? Hast du nicht gemerkt, dass du mir gerade weh getan hattest?

Ich lehnte mich an die Wand und hörte dann wie du endlich zu mir in die Küche kamst, doch mein Blick blieb aus dem Fenster gerichtet.

„Was?“ fragte ich nun nicht mehr wirklich freundlich.

„Es gibt etwas was ich dich schon immer fragen wollte..“ Ich hörte deine Schritte auf mich zu kommen und nun wand ich mich doch zu dir um und schaute dich an.

„Was denn?“

Doch meine Augen weiteten sich, als du mich dann zu dir zogst und meine Wangen belegten sich wieder mit einem leichtem Rot, als du mich an dich drücktest.

„Hat es dir sehr weh getan, als ich ging?“ fragtest du flüsternd in mein Ohr, was mich leicht zum lächelnd brachte.

„...Seine Geheimnisse sollte man nie seinen Feinden erzählen, ganz deine Worte.“ sprach ich dann, dich nicht wissen lassend, ob es das getan hatte oder nicht. Doch du ließt mich los, leicht und ich spürte auf einmal etwas hartes an meiner Brust.

„Dann...denkst du...würde ich traurig sein wenn du gehst...“ Ich blickte auf deine Hand als du die letzten beiden Worte aussprachst. „...für immer?“ Du hieltst deine Waffe auf mich gerichtet. Ich ging einen Schritt zurück, doch ich spürte nun nur die Wand im Rücken.

„Ja, ich denke schon. Kanone, was tust du da?“ sprach ich mit fester Stimme, wobei ich selbst erstaunt war, dass sie so fest war.

„Bist du dir da ganz sicher?“hörte ich fragen, als das Klicken der Waffen an meine Ohren drang, dass mir zeigte, dass du die Waffe in deiner Hand nun entsichert hattest. Doch anstatt Angst zu haben fing ich an zu lächeln. Ich vertraute dir und deinen Gefühlen.

„Ja, mehr als sicher. Doch wenn du abdrückst, tu bitte das was du denkst. Was du willst und nicht was man dir befielt. Wenn ich sterbe, dann will ich das nur durch deine Hand und deinen Willen.“ Ich hörte noch dein Schlucken, sah wie sich deine Muskeln am Hals bewegten, als du tief durch atmetest. Doch dann war nur noch der Knall zu hören, und ich spürte den Schmerz an meiner Brust, doch er verflog nicht, wie ich es mir gedacht hatte. Meine Hand fuhr an meine Brust und meine Beine gaben nach, als ich dann auch zu Boden ging. Deine Arme schlangen sich um meinen Körper, der Schock stand mir immer noch ins Gesicht geschrieben.

„Unterschätze deinen Gegner nicht...Eyes Rutherford..“ sprachst du und ich hob den Kopf zu dir. Ich realisierte nicht wirklich deinen Körper, sondern schloss meine Augen und ließ den Kopf gegen deine Schulter sinken. In meinem Kopf erschien eine Erinnerung von früher. Von uns beiden.
 

Ich blickte verwirrt auf, als es plötzlich ein dumpfes Geräusch vor der Türe gab und es danach auch noch klopfte, als ich gerade daran vorbei ging. Ich öffnete diese und sah dich, Kanone, vor der Türe auf den Knie sitzen, dein weißes Hemd und die Schwarze Hose über und über mit Blut befleckt, dein Körper von Wunden übersät.

„Was ist passiert?“ fragte ich dich, als du gerade deinen Arm umfasstest an dem das meiste getrocknete Blut zu sehen war.

„Hol....Kiyotaka...bitte...Eyes...“ Deine Stimme war schwach, genau wie du selbst auch.

„Komm erstmal rein!“ sagte ich bestimmend und wand mich dann um, um jemanden nach Kiyotaka schickte, ehe ich dir Hilfe gab und dich zur Treppe führte. „Zeig mal her!“ sprach ich und deutete auf deinen Arm, welchen du auch gleich losließt. Meine Augen weiteten sich, als ich dir Schusswunde an deiner Schulter entdeckte, weiteten sich meine Augen, dass du noch unzählige Schnittwunden hattest erfuhr ich erst später, doch ich war nun schon geschockt. „Warte hier, ich hol Desinfektionsmittel!“ sprach ich und lief los. Als ich dann aus dem Bad zurück kam sah ich saß Kiyotaka vor dir kniete und dich an sah.

„Kiyo...taka...Es tut...tut mir so Leid...“ sprachst du, doch Kiyotaka schien mich gehört zu haben und blickte mich somit an.

„Schaffst du es seine Wunden zu versorgen?“ fragte er erst mich mit Blick auf dem Verbandskasten, ehe er dir nochmal über die Wange strich. „Es ist schon gut, aber...was war geschehen?“ fragte er nun dich, während ich wieder zu dir ging und den Verbandskasten neben dir abstellte. Kiyotaka hatte ich zugenickt. Wunden zu verbinden war irgendwie zu meiner Aufgabe geworden, da ich keine Aufträge übernehmen wollte, da jeder versuchen würde meine Hände zu verletzen und die brauchte ich zum spielen, meinem einzigem Lebensinhalt der mir Spaß machte, seid dem Tod meiner Eltern. Doch dich bat ich während des Gespräches dein Hemd auszuziehen, was du auch tatest.

„Ich hab...ich hab doch nur kurz meine Deckung vernachlässigt...und da...haben sie mich erwischt...15 oder..20 Mann...“ Ich hörte dem Gespräch zu, während ich deine Wunden versorgte. Die Großen begann ich zu desinfizieren und und die kleineren, im Gesicht besonders, mit Pflastern zu versorgen.

„Hast du sie alle erledigt? Alle Fünfzig?“ fragte dich nun Kiyotaka und ich schaffte es meinen innerlichen Schock zu verstecken, wie konnte Kiyotaka dir, einem 10-jährigen, den Auftrag geben 50 Mann zu erledigen. Doch ich konzentrierte mich nun darauf die größeren Wunden zu verbinden.

„Hai...habe ich...“

„Kanone...ich muss...die Kugel raus holen...“ sprach ich leise, doch hatte ich Angst, da ich das noch nie getan hatte, ich hatte Angst dir weh zu tun.

„Nein....Bitte nicht...das tut doch immer so weh...ich mach' es selbst...“ sprachst du und ehe ich reagieren konnte, hattest du dir schon die Schere aus dem Kasten genommen und fuhrst mit der Spitze in die Wunde und puhltest die Kugel hinaus. Meine Hand lag an deinem Rücken und ich fing das Blut auf, dass dir den Rücken hinunter ran.

„Das hast du gut gemacht...“sprach Kiyotaka und strich dir über den Kopf. „Eyes wird noch deine Schulter verbinden. Den nächsten Auftrag wirst du morgen erledigen, okay?“

Meine Hand lag an deinem Rücken und drückte auf die Schulter, damit der Blutfluss sich verringerte, doch mein Blick lag auf Kiyotaka. Aus den Augenwinkeln sah ich wie dein Blick sich senkte, du aber trotzdem unter Tränen nicktest.

„Morgen...ist in Ordnung...danke, Kiyotaka...“ sprachst du, doch das gefiel mir gar nicht.

„In dem Zustand kann er doch keinen Auftrag erledigen! Lass die Wunden wenigstens etwas verheilen! Bitte...“ sprach ich und schaute zu Kiyotaka der sich nun an mich wand.

„Eyes....shht...“ sprach er denn auch mir waren nun die Tränen gekommen.

„Ich gehe mit!“ sprach ich dann mit Überzeugung aus, und blickte erst Kiyotaka und dann dich an. Doch du schütteltest den Kopf.

„Eyes sei nicht dumm..“ sprachst du und schautest mir in die Augen, die Tränenspuren waren deutlich auf deinen Wangen zu sehen.

„So? Tust du das Eyes?“ wurde ich nun von dem älteren gefragt, den ich auch noch anblickte, deinen Blick umging ich galant.

„Ich kann ihn so nicht allein gehen lassen...Er kann sich ja kaum auf den Beinen halten!“ Sprach ich aus, immer noch hinter dir sitzend, doch ich blickte dich an, als du meinen Ärmel ergriffst und mich bittend ansahst.

„Eyes....nein....“ sprachst du und Kiyotaka meinte auch noch, dass es dir bis morgen besser ging. So nickte ich leicht. Dennoch verband ich deine Wunde nun nach bestem Gewissen. Erst dann zog ich deine Hand von meinem Ärmel, doch ich hielt sie fest, denn ich hatte genau gemerkt, wie du gezuckt hattest und auch erneut Tränen von dir zu Boden gingen. Kiyotaka ging. Für ihn war alles geklärt, für mich nicht.

„Sicher, dass ich dir morgen nicht helfen soll?“ fragte ich, als ich nun sanft über deine Wange strich, um dich von einem Blutfleck zu befreien.

„Es wäre dein Tod....“ sprachst du noch, ehe du dich nun doch von mir abwandtest und in Richtung deines Zimmer gingst. Deine Tränen schienen versiegt. Ich hingegen war verwirrt und irgendwie auch verletzt, dass du mich für so schwach hieltst. Doch ich brachte nun erstmal den Verbandskasten weg und ging dann auch in mein Zimmer. Ich seufzte leise, als ich mich auf meinen Hocker fallen ließ und die Flügelklappe öffnete und langsam anfing zu spielen, das tat ich immer um mich zu beruhigen, oder um meine Traurigkeit zu vergessen, wie jetzt.

Kurze Zeit später hörte ich ein Klopfen und hörte auf zu spielen, ich war mir irgendwie sicher, dass du das warst. Doch ich wand mich erst um, als du meinen Namen zögerlich aussprachst.

„Was ist los? Habe ich eine Wunde vergessen?“ fragte ich und versuchte dabei möglichst normal zu klingen. Doch du schütteltest nur den Kopf und schlossest die Türe hinter dir, doch bliebst du da stehen.

„Ich....ich wollte mich entschuldigen.“

„Wofür?“ fragte ich dich, kühl wie immer, kein Anzeichen von Angst, Traurigkeit oder sonstigen Gefühlen. „Es ist dein Auftrag...nicht meiner.“

„Nein, das meine ich nicht. Sondern...dass ich dich vorhin so angefahren habe...“sprachst du und blicktest mir in meine Augen. Doch ich wand den Blick ab und strich mit meinen Fingern über die Tasten des Flügels, den ich gerade anschaute.

„....ist...schon in Ordnung...“

„Ich...will nur nicht wieder jemanden verlieren...“sprachst du und ich sah aus den Augenwinkeln, wie dein Blick sich senkte und du deine Hand an die Türklinke legtest. „Ich störe dich nicht länger...“

„WARTE!“ Noch ehe du die Türe ganz geöffnet hattest, schloss ich sie wieder mit einer Hand die an der Türe lag. Ich war schnell, das wusste ich. Doch nun blickte ich dir erstmal genau in die Augen. „Ich...will doch auch keinen mehr verlieren...“ sprach ich noch, ehe mein Blick zu Boden sank.

„Deine Eltern sind tot, oder? Meine auch....“ sprachst du und lächeltest mich nun leicht an. „Bist du verletzt worden?“

„Ja...“ sprach ich und entblößte meine Schulter und somit auch die Narbe, die zeigte, dass ich eine tiefe Wunde davon getragen hatte. „Irgendwas ist bei einem Urlaub explodiert. Wahrscheinlich eine Splittergranate und hat auch mich erwischt...Als ich...aufwachte, war ich versorgt und als ich gesund war...kam ich hierher.“ sprach ich leise und schaute dich an, als du mit über meine Wange strichst. Ich war verwirrt, doch diese Berührungen gerade taten gerade wirklich gut. „Wie...sind deine...gestorben?“ fragte ich dann zögerlich.

„Hunter sind zu uns ins Haus gekommen, sie haben sie vor meinen Augen umgebracht, dann wollten sie mit mit nehmen nach draußen und erschießen...sie haben aber nicht damit gerechnet das ich mich wehre...so schnell konnten sie nicht schauen...waren sie tot...“

„Du wurdest von deinen Eltern zum töten ausgebildet oder?“ fragte ich leise, nachdem ich dich einfach zum Bett gezogen hatte und mich nun hinsetzte und dich mit hinunter zog.

„Ja...wurde ich...seid ich denken kann...warum?“

„Warum...wussten deine Eltern so gut darüber Bescheid? Ich hab nichts davon gelernt...erst hier...und auch hier nicht viel...weil ich es nicht mag...“ fragte ich dich und blickte dich an, als ich meine Beine anzog und dann meine Arme darum schloss.

„Ich weiß es nicht...ich bin einfach damit Groß geworden.“ meintest du und legtest mich eine Hand auf den Arm.

„Du solltest dich ausruhen, du musst morgen fit sein...“meinte ich und stand dann wieder auf.

„Es geht schon, mein Körper ist es gewohnt, mir geht es schon wieder gut, dank dir Eyes.“

„Magst du...dennoch bleiben?“ fragte ich dich dann und du lächeltest mich nickend an.

„Wenn du es möchtest, dann ja..“

„Leg dich hin...selbst wenn es dein Körper gewohnt ist, brauchst du ruhe. Bleib einfach hier liegen, ja?“ sprach ich und ging dann zurück zum Klavier und begann für dich eine beruhigende Melodie zu spielen. Aus den Augenwinkeln sah ich wie du dich hinlegtest und mich beobachtest.

„Du spielst gut, Eyes...sehr gut...“ sprachst du und ich wand den Blick ab, Komplimente waren mir immer noch peinlich.

„Hör einfach nur zu...“ meinte ich also und konzentrierte mich auf das Spiel. Denn wenn es schon das erste Mal war, dass ich für jemanden spielte, dann sollte es auch gut werden. Doch nach ein paar Minuten hörte ich auf, und stellte das Notenheft auf, das auf dem Klavier lag. Nach kurzer Zeit erfüllte die Melodie der Mondscheinsonate den Raum und ich schaffte es das erste Mal die Sonate komplett ohne Fehler zu spielen. Es irgendwie auch nicht so schwer war, wie zuvor. Doch als der letzte Ton noch aus klang, fingst du an zu klatschen und ich zuckte leicht zusammen, ich hatte ganz vergessen, dass jemand da war. Ich schaute zu dir und war nun leicht rot geworden.

„D-Danke...“ sprach ich nachdem du mich auch noch gelobt hattest. „Das...erste Mal, dass ich sie ganz geschafft habe..“

„Das freut mich, Eyes....“

„Hat es dir gefallen?“ fragte ich dann in der Hoffnung, dass du wenigstens etwas entspannen konntest. So ging ich zu dir und setzte mich wieder neben dich.

„Ja, sehr sogar...danke...“sprachst du und strichst über meine Wange, sodass ich meine Augen schloss und leicht lächeln musste. Ich war mir sicher, dass es das erste Mal war, dass du mich lächeln sahst.

„Sag....warum...denkst du....würde ich morgen sterben?“

„Weil ich nicht denke, dass du dich so schnell wehren könntest...“ meintest du und deine Hand lag immer noch an meiner Wange. „Du bist flink...ich weiß, aber dennoch....dennoch habe ich Angst um dich...Eyes...“

Noch immer lächelte ich und lehnte mich nun an dich und freute mich irgendwie, dass du Angst um mich hattest, dass es hier jemanden gab, der mich schützen wollte.

„Weißt du...Weißt du eigentlich wie gern ich dich habe?“ fragte ich, dich von deiner Schulter aus anschauend. Jeder wusste, dass ich hier keine Freunde hatte, keiner interessierte sich für mich, und ich mich bis heute auch für keinen.

„Wirklich? Warum?“ fragtest du mich nun ein wenig erstaunt, sodass ich nur noch murmelnd antwortete.

„Ich weiß nicht...du...bist irgendwie das genaue Gegenteil von mir...“ Du nicktest leicht und blicktest mich auch an.

„Und...das findest du toll?“

„Ja, ich weiß nicht warum...aber...bei dir kann ich auch lächeln...wie die anderen.“ Ich schmiegte mich wieder an dich, als du mir erneut über die Wange strichst. „Warum...bist du so anders?“

„Eyes...was meinst du damit? Wie anders?“

„Anders...du scheinst dich für mich zu interessieren....das ist..schön.“ sprach ich dann und blickte kurz auf deine Hand und legte meine darauf. So sah ich nicht wie du errötetest.

„Naya...du bist ja auch sehr interessant..“

„Interessant? Ich?“ fragte ich, dich nun wieder anblickend.

„Ja, du bist sehr interessant, du bist nicht nur ein Junge wie alle anderen, du bist etwas besonderes...etwas ganz besonderes.“ sprachst du und strichst mit deinen Fingerspitzen über meine Lippen, sodass diese leicht anfingen zu kribbeln. Ich erstarrte etwas, doch ich verspannte mich nicht, eher genoss ich das ganze ein wenig, als deine Fingerspitzen, dann über meinem Hals zu meiner Brust wanderten, doch ich legte meine Hand auf deine um sie zu stoppen.

„Was...machst du?“

„Ich weiß es nicht...aber...soll ich aufhören?“ fragtest du dann als du deine Hand weg zogst, ich sie aber festhielt.

„Nein...das...das ist...schön...irgendwie..“

Meine Augen lagen nun auf dir und ich sah wie du zuerst mit den Fingerspitzen erneut über meine Lippen fuhrst und dann über die Wangen. Ich schloss meine Augen und lächelte schwach. So sah ich nicht, dass du dich meinem Gesicht nähertest.

„Eyes?“ fragtest du nun leise und ich hob meinen Kopf an und in diesem Augenblick berührten sich unsere Lippen. Ein für mich damals noch unbekanntes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus und machte mir doch noch etwas Angst. Ich zog meinen Kopf zurück und biss mir auf die kribbelnden Lippen. Während du dir einfach nur über deine eigenen strichst.

„Das....fühlt sich irgendwie...komisch an...aber...auch schön...findest du nicht?“ fragtest du mich und schautest mich lächelnd an. Ich nickte leicht, aber die Angst schnürte mir noch die Kehle zu.

„...aber...dürfen wir das?“

„ich weiß es nicht...was...denkst du?“ fragtest du und ich zuckte nur mit den Schultern, ehe ich mich seitwärts auf das Bett legte. Du legtest dich zu mit und nicktest. „Dann...lassen wir es besser....oder?“

„J-Ja....aber...“ Ich blickte dich bittend an und umfasste deine Hände, ehe ich mich wieder an dich kuschelte. „Wir bleiben Freunde oder?“

„Natürlich bleiben wir Freunde!“ meintest du und zogst mich in die Arme und dann die Decke über uns beide. „Ich freue mich schon, wenn ich morgen vom Auftrag wiederkomme...dann können wir ja was zusammen machen, oder?“

„Ja...und...ich spiele dir wieder was vor...was du willst...“

„Die Mondscheinsonate reicht mir vollkommen....“ sprachst du dann, und es blieb das Stück was ich immer für dich spielte, wenn du zurück kamst zu mir. Bis du eines Tages nicht mehr zurück kamst, und seid dem nie wieder dieses Stück gehört hattest.

Ich hätte es dir liebend gern heute vorgespielt...doch.....
 

„Unterschätze deinen Gegner nicht...Eyes Rutherford..“ sprachst du und ich hob den Kopf zu dir. Ich realisierte nicht wirklich deinen Körper, sondern schloss meine Augen und ließ den Kopf gegen deine Schulter sinken. Du hattest keine echten Patronen in der Waffe gehabt, es schienen nur Platzpatronen gewesen zu sein, dennoch pochte mein Herz, als ob du mich wirklich erschossen gehabt hättest, der Schock war zu tief in meinem Inneren.

„Warum?“ Warum hast du das getan, fragte ich dich dann innerlich.

„Weil es der Weg ist, den wir gehen....Unser gemeinsamer Weg hat geendet...“Doch meine Arme klammerten sich an dich und meine Hände verkrallten sich in dein Oberteil.

„Warum hast du dich von uns...von mir abgewendet? Du hast uns damit zu Feinden gemacht...Warum Kanone, Warum?“

„Weil es eben so sein muss...“ sprachst du dann und schlossest mich in deine Arme. Doch ich schüttelte leicht den Kopf, auch wenn ich mich noch nicht so ganz wohl in deinen Armen fühlte, hielt ich mich dennoch weiter fest. Es hatte gut gesessen, dass du abgedrückt hast, auch wenn es nur Platzpatronen waren, ebenso wie die Worte. Ich spürte wie du über meinen Kopf strichst und mich still festhieltst.

„Bleib hier...bitte...hier bei mir...“ bat ich dann leise.

„Warum?“ war deine Gegenfrage, auf die ich im ersten Augenblick nicht antworten konnte. „Sag mir nur einen plausiblen Grund...und ich werde bleiben.“ Meine Lippen waren irgendwie wie versiegelt, doch ich wollte dir den Grund geben, und da es mit Worten nicht funktionierte, machte ich es mit Taten. Ich schaute zu dir auf und lächelte leicht, ehe ich meine Lippen auf deine legte und meine Augen dabei schloss. Dennoch konnte ich mir vorstellen, dass du gerade die Augen auf risst. So löste ich den Kuss und blickte dir in die Augen.

„Reicht dir das?“ fragte ich dann lächelnd.

„Ich...wollte es eigentlich aus deinem Mund...mit Worten hören...aber...ja..“

„SAGE deinem Feind nichts, oder was sagtest du vorhin?“ Du lächeltest mich an und strichst mir über die Wange, ehe du meinen Namen flüstertest, sodass ich dich anschaute.

„Rutherford...ich liebe dich...“ hauchtest du, als du mich in deine Arme zogst und ich mich nun endlich wohl in deinen Armen fühlen konnte. Mir wurde klar, dass du mich wirklich erschossen hättest, wenn du es hättest tun wollen. Doch brachte ich selbst die Worte gerade noch nicht über die Lippen, da ich auch selbst knallrot war und den Blick gesenkt hatte, aber dennoch lächelnd an deiner Brust lag.

„Rutherford...ver...versprichst du mir...dass diese Nacht...das es wieder so wie früher ist?“

„Dann hör endlich auf mich so zu nennen, Kanone! Dann Ja...“ sprach ich direkt und sah dich nun auch wieder an, es dauerte etwas ehe du nicktest.

„Dann ist heute Nacht wie früher...auch bei dir oder?“ fragte ich dann doch nochmal nach.

„Ich verspreche es dir...Eyes...“ du strichst mir über die Wange und sahst mir ganz tief in die Augen. „Es hat dir das Herz gebrochen, als ich ging...ich sah es in deinen Augen, jedes Mal als wir uns danach trafen.“

„Wir kennen uns seid wir klein sind, sind Freunde, seid wir 10 sind. Wir waren immer zusammen, wie auch nicht? Hm? Außerdem waren da noch andere Gefühle die ich damals noch nicht einordnen konnte. Damals..“

„Als ich ging hoffte ich auch, dass....dass diese anderen Gefühle weggehen...stattdessen...wurden sie immer stärker...“ sprachst du, und ich sah wie schwer es dir fiel diese Worte auszusprechen.

„Du hättest zurückkommen können...ich habe gewartet...immerzu, bis heute.“

„Eyes...das kann ich nicht...jetzt nicht mehr...“ Zum wiederholtem Male verletzten mich deine Worte, ich konnte es nicht verstehen, nein, ich wollte es nicht. Du schienst mir anzusehen, dass ich mich fragte wieso, denn du beantwortest die Frage.

„Weil die Zeit zu sehr vergangen ist, ich kann nicht mehr zurück...er wird mich nicht zurücklassen.“

„Ich konnte es nie. Es ist mein Schicksal...das von uns allen, es lässt sich nicht ändern, niemand wird es schaffen.“sprach ich leise und schmiegte mich dann erneut an dich, als ich deine Stimme an meinem Ohr vernahm.

„Dann lass es uns vergessen, für heute Nacht. Nur für heute Nacht.“ sprachst du und nur ein leichtes Nicken folgte. Eine Nacht war mehr als ich mir zu wünschen gehofft hatte, dennoch wollte ich nicht daran denken, dass ich diese Gefühle von mir nur eine Nacht zulassen durfte. Und deine Worte ließen mich auch nicht beruhigen, denn ich wurde nun auch zusätzlich wieder knallrot. „Lass...uns alles tun, alles das wir jetzt nicht mehr tun können und dürfen...alles in dieser einen Nacht.“ meintest du dann lächelnd, als ich versuchte deinem Blick auszuweichen. „Was...hast du Eyes?“ fragtest du dann etwas irritiert.

Ich erwiderte nichts, doch dann spürte ich deine Hand an meiner Wange und dann in meinem Nacken ehe du mich küsstest und ich auch deine Zunge in meinem Mund spürte. Nur leicht berührte ich die deinige mit meiner eigenen, doch ich zog sie schnell wieder zurück. Das war so ungewohnt, das...war noch nie passiert. Dennoch legte ich die Arme dabei um deinen Nacken.

„Ist es....so schlimm für dich Eyes?“ fragtest du dann zögerlich. Doch das war es nicht.

„Ich...das...war, mein erster...richtiger Kuss...“ gab ich dann nach einigen Augenblicken doch leise zu. Nun schienst du geschockt zu sein, da du mich einfach nur anschautest, doch ich lächelte leicht, als ich dir durch die Haare strich. „Gomen....lass dich nicht...davon abhalten...das hab ich alles....nur...für dich...“ meine Stimme brach ab und etwas verschämt wand ich meinen Blick ab doch deine Hand legte sich an mein Kinn und hob meinen Kopf wieder an.

„Du...Du wartest...nur auf mich?“

„Auf wen sonst? Jemand anderen kann ich nicht lieben!“ sprach ich nun doch endlich aus. Und das mir sehr großer Überzeugung. Und ich lächelte leicht, als du knallrot wurdest und ich dich diesmal dazu bringen musste, dass du mich ansahst. Nun war ich es selbst, der leicht mit der Zunge über deine Lippen fuhr und du mich so fester an dich zogst.

„Bitte...bitte Kanone...“ Ich öffnete meine Augen und blickte dir in die deinen.

„Was? Ich gebe dir alles was du willst....alles!“

„Dann alles...tu mit mir was du willst...“ sprach ich aus, doch du strichst mir nur leicht über mein Haar und blicktest mich lächelnd an.

„Das kann ich nur wenn du mich darum bittest!“ Deine Rotfärbung war nun so gut wie verschwunden, dafür trat sie wieder bei mir auf, als ich meine Lippen nun zu deinem Ohr führte und die Worte hauchte die du hören wolltest.

„Küss mich....und...schlaf mit mir, mein Geliebter...“
 

Ja, ich bin zu weich, wie ihr alle sagt. Aber wie soll man jemanden töten den man liebt? Ich kann das nicht, ich kann niemanden töten! Doch sollte ich getötet werden? Dann nur durch deine Hand und deinen Willen. Ich weiß, dass du mich liebst, und ich weiß, dass du mir folgst, wenn es soweit gekommen ist. Ich liebe dich über alles, mein Kanone. Lass mich niemals alleine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CaseyJones
2008-11-23T21:33:26+00:00 23.11.2008 22:33
Das ist sooo süss Schatz *___*

Arigatou ..


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