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So wie es ist...

(DeanXSam)
von

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Die fast Vergessenen

Dean hatte während der Fahrt das Radio wieder voll aufgedreht und sang aus voller Kehle mit. Sam hatte schon vor einer Weile aufgegeben, sich auf sein Buch zu konzentrieren und sah aus dem Fenster.

Das Wetter hatte sich in der letzten Zeit verschlechtert. Die Sonne kam nur noch selten durch die dicken Wolken, die fast den ganzen Tag den Himmel verschleierten. Es war trüb und nass. In regelmäßigen Abständen gerieten sie in leichte Schauer. Kälte zog ins Land und kündigte die neue Jahreszeit an.

Die Scheibenwischer taten ihre monotone Arbeit und fuhren quietschend über die Scheibe. Sam war langweilig. Schnaubend wand er seinen Blick von der tristen Landschaft draußen ab und ließ ihn über die Einrichtung des Wagens fahren. Auch nichts was er sich in den hunderten von Stunden, die er schon auf diesem Platz gesessen hatte, nicht schon angesehen hatte. Er lauschte kurz der Musik, um sich vielleicht wie Dean damit ab zu lenken, aber die kannte selbst er schon in und auswendig.

Genervt lehnte er den Rücken halb gegen die Beifahrertür, halb gegen das Polster und sah auf das Einzige, was sich in diesem Wagen ständig in Bewegung befand und so in gewisser Weise kurze Weile versprach. Obwohl Dean ja schon fast zur Einrichtung gehörte.

Dean hatte mit der rechten Hand locker das Lenkrad im Griff und trommelte mit der anderen im, Takt der Musik, dagegen. Sein Kopf wippte leicht hin und her, während er etwas schief versuchte mit zu singen. Sam wunderte sich, dass er immer noch nicht so richtig den Text konnte. Dean trug heute, wie fast immer ein altes T-Shirt und seine Lederjacke darüber.

Sam sah ihm eine Weile von der Seite her an und beobachtete jede seiner Bewegungen. Wenn er sich am Hals kratzte, einen kurzen Blick in den Rückspiegel warf oder einfach nur über die Straße vor ihnen blickte.

„Ist was?“, fragte Dean, dem die Blicke natürlich nicht entgangen waren und das Radio etwas leiser stellte.

„Nö!“, erwiderte Sam und legte sein Kinn auf die Rückenlehne, um den anderen weiter zu beobachten.

„Hab ich irgendwas im Gesicht?“, fragte Dean, der unter den Blicken des anderen etwas nervös wurde.

„Nein.“ Sam sah auf die Straße vor ihnen. Dean sah ihn noch ein Mal kurz an, zuckte mit den Schultern und stellte die Musik wieder laut.

Nach einer Weile sah Sam, der wieder von der Langeweile gepackt wurde, wieder zu Dean. Sein Blick fuhr über Deans hoch gegellten Ponyansatz, über die S-förmige Stufe zu seinen Kotletten. Nur wenn man ihm ganz nah war, konnte man die Sommersprossen erkennen, die seine Nase und die Wangenknochen leicht erobert hatten. Eine Sprosse hatte sich sogar auf den äußersten Rand seines Ohrs geschlichen. Sam folgte dessen Form, sah wie der lange sehnige Hals im hochgestellten Kragen der Jacke verschwand. Dean sollte sich bald mal wieder rasieren, fiel Sam auf, als Dean ihm plötzlich direkt in die Augen sah.

„Und du bist sicher, dass alles okay ist?“, fragte er erneut und hob eine Augenbraue. Sam liebte es, wenn der andere das tat. Er grinste nur und nickte.

Sam beobachtete die kleinen Nackenhärchen im Nacken seines Gegenübers. Am liebsten würde er mit den Fingern hindurch fahren. Vielleicht…nein Dean musste sich aufs Fahren konzentrieren. Sam kaute sich leicht auf der Lippe herum, während er überlegte. Ihm fiel Deans Blick, den er ihm aus dem Augenwinkel zu warf nicht auf.

Dean wusste nicht was in den anderen gefahren war, aber es machte ihn irgendwie nervös, die ganze Zeit beobachtet zu werden. Was war denn mit dem anderen nur los? Vielleicht hatte er ja wirklich was im Gesicht, was der andere lustig fand. Dean fuhr sich kurz über das Gesicht, doch es schien alles normal zu sein. Rasieren könnte er sich zwar bald mal wieder, aber soweit alles so wie es sein sollte. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel sagte auch nichts anderes. Was hatte Sam nur? Und was sollte dieses Grinsen?

„Was hast du gemacht?“, fragte Dean. Es konnte eigentlich gar nicht anders sein. Sam hatte ihm sicher einen Streich gespielt und lachte ihn innerlich aus.

„Was soll ich gemacht haben?“, fragte Sam, ohne mit grinsen auf zu hören.

„Du hast irgendwas gemacht. Was ist es? Juckpulver in der Jacke? Oder irgendetwas anderes bescheuertes? Wehe es ist was mit dem Wagen!“

„Ich hab nichts gemacht!“, verteidigte Sam sich und hob beschwichtigend die Hände. Es war lustig wie schnell Dean nervös wurde, wenn man ihn nur lange genug ansah.

„Und ob du was gemacht hast. Warum lächelst du sonst so komisch?“ Dean rieb sich am Hals lang und überprüfte jede Tasche, sein Shirt und sogar den Sitz.

„Du bist paranoid!“, meinte Sam schnaubend und setzte sich wieder gerade hin. Dean warf ihm einen misstrauischen Blick zu, aber Sam bewegte sich nicht vom Platz. Schulterzuckend setzte auch er sich wieder richtig hin. Was beobachtete er ihn auch so auffällig?

Nach einer Weile sah Sam wieder zu dem anderen, was Dean diesmal sofort bemerkte und den Wagen plötzlich zum stoppen brachte. Mit zusammen gezogenen Augen drehte er sich auf seinem Platz zu dem Jüngeren.

„Okay. Was soll das? Hast du irgendein Problem?“, fragte er gereizt. Der Tag hatte doch verhältnismäßig gut angefangen. Immerhin hatten sie herausgefunden, dass der dicke Freund, den der Gestaltwandler in der Hütte getötet hatte, Professor Reinhard gewesen war. Anscheinend war er ihnen gefolgt und die sogenannte Neugier hat ihn dann das Leben gekostet. Mann hatte ihn am nächsten Tag tot auf einer Bank in der Stadt gefunden. Was sicher kein schöner gewesen war. Dean war sich ziemlich sicher, dass Ray das gewesen war. Konnte sich aber nicht denken, was es ihm hätte bringen sollen.

Immerhin war der Fall endlich beendet. Der Gestaltwandler war tot. Nichts würde in der Gegend mehr gewaltsam Menschen töten. Zumindest nichts Übernatürliches.

Alles war gut. Zwischen Dean und diesem unheimlichen Wald lagen endlich viele, viele Kilometer. Was war für Sam denn nun schon wieder nicht in Ordnung?

„Nein es ist nichts.“, meinte Sam erneut, was Dean nur noch wütender macht und Sam zum Grinsen brachte.

„Es ist nichts? Und warum starrst du mich die ganze Zeit von der Seite an? Passt dir wieder was nicht? Oder hab ich was vergessen?“ Nun war es an Sam eine Augenbraue zu heben. Er schien Dean ganz schön aus der Fassung zu bringen.

„Ich hab irgendetwas vergessen, ja?“ Dean überlegte was es sein könnte, als er die kalten Fingerspitzen Sams im Nacken spürte und leicht zusammen zuckte.

„Was…“, begann er, wurde jedoch von den weichen Lippen des anderen unterbrochen. Sam hatte sich zu ihm rüber gebeugt und begann einen leidenschaftlichen Kuss. Danach hatte sich sein Körper schon so sehr gesehnt. Fahrig fuhr er durch die kurzen Nackenhaare des Älteren, als dieser sich endlich aus der Starre lösen konnte und ihm entgegen kam.

Sam legte den Kopf wieder auf die Lehne ab und sah Dean von unten herab an, als sie sich wegen Luftmangels wieder trennen mussten.

„Wir haben uns heute noch nicht geküsst.“, flüsterte Sam und kraulte Dean im Nacken.

„Und deswegen machst du mich so verrückt?“ Sam nickte und grinste wieder schelmisch. Dean drückte ihm erneut einen Kuss auf, wurde jedoch durch sein Handy gestört.

„Immer im falschen Moment!“, knurrte Dean und nahm das Gespräch an.

Er schwieg eine Weile und hörte der anderen Person auf der anderen Seite der Leitung zu. Sam lauschte in der Hoffnung zu hören wer es war, was ihm nicht gelang. Dean bejahte eine Frage nach ein paar Minuten und legte auf.

„Das war Bobby. Er brauch bei einer Sache unsere Hilfe.“

„Unsere Hilfe? Bei was?“, fragte Sam und machte nicht die Anstalten sich zu bewegen, bevor er eine Antwort bekam.

„Er meinte, dass irgendetwas hinter Ted und ihm her ist.“, meinte Dean und startete den Motor wieder.

„Gut, dass wir nicht sehr weit entfernt sind. Wenn wir durch fahren, sind wir morgen früh da.“ Sam setzte sich wieder ordentlich hin und wartete auf Dean, der aber immer noch einfach da saß und nichts tat.

„Was ist? Willst du nicht losfahren?“

„Du hast mir aber sicher nicht irgendeinen Streich gespielt oder?“ Sam lachte.

„Ich weiß nicht? Vielleicht solltest du dich besser nach hinten setzen und gründlich darüber nachdenken, während ich weiterfahre…“

„Vergiss es!“, warf Dean schnell ein und fuhr endlich los. Wenn Sam sich so ausdrückte, war da sicher nichts. Dean wollte aber vorsichtshalber die Augen offen halten.
 

Dean und Sam trafen gegen Abend auf Bobbys altem Schrottplatz ein. Das Tor war offen und so fuhr Dean gleich auf den Hof und stellte den Wagen dort ab, wo er es immer tat. Es war bereits dunkel geworden und im Inneren des Hauses brannten schon Lichter. Sam reckte seine langen Beine, die ihm während der Fahrt eingeschlafen waren und folgte Dean zum Haus.

Dean hob die Hand schon, um zu klopfen, als die Tür ihnen bereits geöffnet wurde.

„Da seid ihr ja! Rein mit euch, Jungs.“, begrüßte Ted die beiden und klopfte ihnen zur Begrüßung auf die Schultern.

Sam und Dean traten ein und blickten sich überrascht um. Sie haben hier nach Bobby selbst mit am meisten Zeit verbracht, aber in einem solchen Zustand haben noch nicht mal die beiden das Haus gesehen. Alles und damit wirklich alles, vom Tisch, bis zu den Stühlen und den Boden war mit Büchern und einzelnen Seiten bedeckt. Ein heilloses Durcheinander hatte hier Einzug gehalten.

„Da kommt nicht mal das Durcheinander des Brownes ran.“, flüsterte Dean zu Sam, der zustimmend nickte. Er sah sich die Bescherung an und versuchte Ted zu folgen, der sich an ihnen vorbei Richtung Küche durch kämpfte.

„Hey Jungs! Wir haben schon angefangen uns Sorgen zu machen.“, begrüßte nun auch Bobby die beiden. Dieser saß am Tisch. In der einen Hand eine halb leere Kaffeetasse in der anderen ein Stift, mit dem er sich Notizen aus einem dicken Wälzer auf einen Block abschrieb. Seufzend warf er den Stift von sich und rieb sich kurz den steifen Nacken.

„Sucht euch einen Platz zum Sitzen. Es ist ein bisschen unordentlich…“, meinte er und versuchte den Tisch ein bisschen frei zu machen.

„Was ist passiert?“, fragte Sam entsetzt.

„Recherche.“, erklärte Ted mit einem Wort und grinste müde.

„Das sehen wir, aber was ist den passiert?“, fragte Dean, der ein paar Bücher vom Stuhl nahm, sich kurz umsah und sie schulterzuckend zu Boden warf.

Sam bevorzugte es lieber zu stehen.

„Ihr erinnert euch doch sicher noch an den Abend, an dem ich Bobby blutüberströmt hierher gebracht habe oder?“

„Ich wurde an dem Abend von einem Dämon angegriffen, den Ted, ich und noch ein paar alte Freunde, die jetzt tot sind damals gebannt hatten. Der Mistkerl hat es irgendwie geschafft sich da raus zu holen. Er ist hinter uns und unseren Angehörigen her, um sich dafür zu rächen.“

„Wie habt ihr ihn das letzte Mal gestoppt?“, fragte Sam.

„Wenn du mich fragst: mit viel Glück!“, gab Ted von sich und schüttelte den Kopf. „ Wir haben viele Freunde verloren, während wir in weggeschlossen haben. Und jetzt ist er wieder frei und wird Blut fließen sehen wollen.“

„Warum schließen wir ihn nicht wieder irgendwie ein?“

„Darauf wird er sicher nicht reinfallen. Er ist nicht dumm.“

Sie schwiegen kurz, als sie ein Klopfen an der Tür aus ihrer Starre holte. Ted erhob sich, um an die Tür zu gehen.

„Wen erwartet ihr denn noch?“, fragte Dean und lehnte sich zur Tür, um zu sehen wer kommen würde.

„Wir haben versucht Verstärkung zu holen. Ein alter Freund war noch in der Nähe und hat sich bereit erklärt uns zu helfen.“, erklärte Bobby, als ein großer dunkelhäutiger Mann durch die Küchentür trat. Freudig ging er auf Bobby zu, schloss diesen in seine Arme und klopfte ihm auf die Schulter.

„Mann, Mann. Bist du alt geworden! Hast ja schon lange nichts mehr von dir hören lassen. Da muss erst so eine Scheiße passieren, damit du mich mal anrufst?“, warf der alte Mann, der wahrscheinlich keine Fünfzig war, dem anderen vor und drehte sich mit einem Zahnpasta-weißem Lächeln zu Dean und Sam um.

„Du hast dich doch auch kein einziges Mal gemeldet. Das sind Sam und Dean. Die Söhne von John Winchester.“, stellte Bobby die beiden vor. Der große Mann bekam große Augen und begrüßte sie strahlend. Sam spürte wie sich ein kleiner Kloss in seinem Hals bildete, als Bobby ihn als Johns Sohn vorstellte. Sie waren noch nicht dazu gekommen dem alten Jäger alles zu erzählen. Doch es war sicher besser das auf wann anders zu verlegen. Keiner konnte sagen, wie die beiden anderen Jäger darauf reagieren würden, wenn sich Sam plötzlich als Sohn einer Frau mit Dämonenkräften outen würde. Und er wollte nichts provozieren. So schüttelte er lächelnd die Hand des Mannes vor ihnen.

„Mein Name ist Diego Metz. Freut mich endlich euch kennen zu lernen. Hab schon einiges von euch gehört.“

„Hoffentlich nur Gutes!“, erwiderte Dean. Bobby machte einen weiteren Platz für seinen Freund frei und bot diesem und Sam und Dean einen Kaffee an.

„So. Was liegt denn nun so schlimmes an?“, fragte Diego und roch an dem Kaffee von dem er gleich einen Schluck nahm.

„Der Blutlüsternde ist frei gekommen!“ Diego verschluckte sich an dem Schluck, den er im Mund hatte und sah in die ernsten Gesichter seiner Freunde.

„Ist ein Scherz oder?“ Bobby und Ted schüttelten die Köpfe.

„Verdammt ich dachte dieser Waltan wäre damit zumindest ein paar hundert Jahre gebannt!“ Sam sah erschrocken zu Dean, der ihn auch mit wissendem Blick ansah. Waltan…
 

Sooo, das wars dann für dieses Jahr! Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Für mich ist es so schnell vergangen….

Ich wünsche euch auf alle Fälle einen guten Rutsch und ein frohes Neujahr!! *Korkenknall*

Feiert schön!! ~OuO~

Eure Angel^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  brandzess
2011-03-06T17:53:51+00:00 06.03.2011 18:53
oh my gosh! *_*
Jetzt wird ihnen bewusst das Sams Daddy den guten Bobby umbringen will o.o
ich meine bei Ted wärs vllt schade aber bei Bobby wäre es eine Katastrophe!!!!!!
Von:  Fine
2009-12-31T22:16:54+00:00 31.12.2009 23:16
Waltan also, ja?
Und er ist hinter Bobby und diesem Teddy her?
Hat das vielleicht was mit Deans Diensten seitens der Dämonen zu tun, die er dann irgendwann verrichten muss?
Ich fand die ganze Szene im Wagen mit den beiden zum schießen. ^^
Wie nervös Dean wurde, als Sam ihn einfach nur angesehen hat.
Hach, einfach herrlich!
Ich wünsche dir auch ein gutes neues Jahr und auf das du noch viele tolle Ideen zum schreiben bekommst.
Bis dahin und LG
Fine


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