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So wie es ist...

(DeanXSam)
von

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Auf der anderen Seite

Ein furchtbarer Geruch hing in der Luft. Dean versuchte den Kopf weg zu drehen, um der Quelle zu entkommen, doch er konnte beim besten Willen keinen einzigen Muskel bewegen.

Seufzend wollte er einen Arm heben, um sich wie aus Gewohnheit mehrmals über das Gesicht zu fahren, doch feste Lederbänder hielten sie auf, seinem Willen zu folgen.
 

Geschlagen öffnete er die Augen, was ihm nicht viel brachte. Es war dunkel. Mit zusammen gekniffenen Augen versuchte er den Raum in dem er war besser zu erkennen. Er saß auf einem dreckigen Holzboden, festgebunden an einen

Stützpfeiler.
 

Was war passiert? Das Letzte woran er sich erinnern konnte war, das er Sam in diesen verdammten Wald gefolgt war, weil dieser etwas gesehen hatte. Und Dean konnte sich nun sehr gut vorstellen, dass dieses Etwas sie dann überrascht hatte. Peinlicher ging es wohl echt nicht. Wie konnte er nur so unkonzentriert sein?

Wo war Sam? , kam ihm plötzlich der beunruhigende Gedanke. Dean öffnete erneut die Augen und versuchte sich so gut es ging um zu sehen. Keine Spur von dem Jüngeren. Was eigentlich auch klar war, denn er hatte kurz mal nicht richtig aufgepasst und der andere wahrscheinlich in Lebensgefahr. Typisch!
 

„Scheiße!“, zischte er durch die Zähne und drückte seinen Kopf gegen das Leder, in der Hoffnung es etwas zu lockern. Die Bänder um seine Handgelenke schnitten ihm ins Fleisch, als er plötzlich etwas anderes Warmes an ihnen spürte. Am liebsten hätte er sie weg gezogen, was aber vereitelt wurde.
 

„Dean?“, Sams Stimme war nur ein Flüstern und beängstigte Dean mehr, als er zu geben würde. Er spürte wie Sams Hand nach ihm griff, die nur wenige Zentimeter von der seinen festgebunden zu sein schien.
 

„Dean?“
 

„Ja hier.“
 

„Verdammt, wo sind wir?“, fragte Sams Stimme und Dean glaubte, dass Sammy und er mit den Rücken zu einander an den Pfahl gebunden worden sind, da sie ihm nahe war. Er versuchte wieder das Band um seinen Kopf irgendwie dazu zu bewegen sich zu lockern.
 

„Dean! Was immer du machst, lass es. Außer du willst mir den Kopf spalten, denn dann bist du auf dem bestem Weg!“, raunte Sam mit etwas schmerzerfüllter Stimme. Dean ließ sofort den Kopf locker. Anscheinend hat der oder das was auch immer sie hier gefangen hielt es nicht mal für nötig gehalten ihnen eigene Fesseln zu zugestehen.
 

„Hast du´ ne Idee wie wir hier rauskommen?“, fragte der Jüngere.
 

„Was kannst du auf deiner Seite sehen?“
 

„Die Tür. Einfaches Holz, ein paar Löcher, aber auf der anderen Seite ist kein Licht. Vermutlich ist es schon dunkel draußen…“
 

„Oder wir sind immer noch in diesem verfluchten Wald, dann kann es auch drei Tage später am Mittag sein, weil es eh keiner bemerken würde…“
 

„Dean?“
 

„Was noch?“
 

„Ein kleines Brett auf dem ein paar alte Bücher stehen und ein Hocker.“, beendete Sam seine Aufzählung und lauschte auf Deans Antwort, die jedoch aus blieb. Der Ältere wusste beim besten Willen nicht wie sie hier raus kommen sollten. Ihm kam der Gedanke, dass er ja immer vorsichtshalber ein Messer in der Hosentasche mit sich trug. Es war zwar klein und nicht besonders scharf, aber immerhin besser als nichts. Er rückte auf dem staubigen Boden etwas hin und her und stieß enttäuscht die Luft aus.
 

„Dean?“
 

„Wir wurden gefilzt.“
 

„Das hätte ich dir auch sagen können. Aber warum hat man mir die Schuhe ausgezogen?“
 

„Schuhfetischist? Mir hat man sogar die Socken ausgezogen.“, grummelte Dean und versuchte die Kälte zu ignorieren, die versuchte sich in ihm aus zu breiten.
 

„Na die hättest du ja auch als Waffen nutzen können. Noch nie was von Biowaffen gehört?“, Dean lachte kurz auf, wurde aber schnell wieder still. Genau wie Sam, der nun der Stille um sie herum lauschte.
 

„Sollen wir einfach warten, bis es zurück kommt?“
 

„Ich überlege ja schon!“, raunte Dean. Ihm fiel nicht wirklich viel ein, da das einzige, was er frei bewegen konnte seine Füße waren. Warum hatte ihnen dieses Wesen nur die Schuhe und Socken abgenommen?
 

Ihnen blieb kaum eine Möglichkeit zu fliehen. Nein. Eigentlich keine. Dean fiel nicht wirklich ein was sie machen könnten.

Er schloss die Augen und dachte nach. Tief atmete er ein und aus. Dabei konnte er die Bänder, die um seine Brust, seine Knie, seine Handgelenke und seinen Kopf deutlicher spüren. Er hörte Sam atmen.

Die Knoten waren fest und ließen sich nicht ohne weiteres lösen. Entmutigt ließ Dean sich gegen den Pfahl sinken und spürte wie sich das Band um seine Stirn nicht mehr spannte, nur noch leicht darum lag.
 

„Sam? Halt mal still.“
 

„Wa..-ah!“ Dean versuchte mit einem Ruck den Kopf zur Seite zu drehen, wobei sich das Band enger um Sams Stirn legte. Er wollte gerade fragen was der andere damit bezwecken wollte, als das Band locker von seiner Stirn fiel und auf seiner Brust liegen blieb.
 

„Was?“
 

„So, eins wären wir los. Fehlen noch drei!“, meinte Dean mit einem zufriedenen Ton in der Stimme.
 

„Und wie?“
 

„Jetzt bist du langsam mal dran dir was aus zu denken, oder?“

Sam drehte den Kopf und sah sich um. Auf seiner rechten Seite konnte er nur einen kleinen Hocker sehen. Aber auf der Linken war ein Fenster. Es war mit Brettern zu genagelt, durch die kein Licht drang, da draußen kein Licht war. Sams Blick glitt nach unten und blieb an einigen kleinen Umrissen hängen, die er nicht sofort zuordnen konnte.
 

„Dean, wir müssen ein bisschen rutschen.“
 

„Wohin bitteschön? Hast du vergessen, dass wir an diesen dämlichen Pfahl gebunden sind?“
 

„Ich meine, dass wir uns am Pfahl drehen sollten. Los beweg dich.“ Sam zog die Beine so nah an, wie er konnte und rutschte zur Seite. Dean folgte gezwungener Maßen und rutschte mit.
 

„Was soll das?“
 

„Da unter dem Fenster sind kleine Scherben.“, erklärte Sam kurz und rutschte weiter.
 

„Da ist ein Fenster?“ Sam ignorierte Deans letzte Bemerkung, streckte seine Beine wieder und versuchte mit den blanken Füßen an die Scherben zu kommen.
 

„Wie sieht es aus?“
 

„Ich muss näher ran. Nur ein bisschen.“
 

„Okay. Dann beeil dich!“, stimmte Dean zu und machte sich darauf bereit von den Bändern enger umschlungen zu werden, was kurz darauf auch passierte. Sam glitt etwas runter und streckte seine Beine noch etwas mehr, bis er mit der Ferse auf einer zum Liegen kam. Vorsichtig drückte er sie auf die Scherbe und zog sie zu sich heran. Sam spürte wie sich die kleinen, scharfen Kanten durch seine Haut bohrten, doch ignorierte auch das. Er zog die Beine so nah wie möglich mit der Scherbe an sich ran.
 

„Dean? Ich komm nicht näher ran.“ Angesprochener drehte den Kopf so weit wie es ihm möglich war zur Seite und versuchte aus dem Augenwinkel zu gucken, wie weit Sam gekommen war. Es fehlte wirklich nur noch ein kleines Stückchen.
 

„Glaubst du wir könnten es schaffen uns hinzustellen?“
 

„Damit wir sie zum Pfahl schaffen können und sie dann in die Hände kriegen? Könnte klappen!“
 

„Okay, dann auf drei!“ Dean zählte und auf drei versuchten beide möglichst gleichzeitig auf zu stehen. Sam war etwas langsamer als Dean und hielt diesen damit etwas zurück, was beide etwas aus der Bahn warf. Aber nach ein paar Minuten hatte sie es gemeistert. Sam verfrachtete die Scherbe mit dem Fuß an den Pfahl und gab Dean ein Zeichen, dass sie sich wieder setzten konnten.
 

„Hast du sie?“, fragte Dean, den Kopf immer noch zur Seite gelegt.
 

„Ja, warte kurz.“ Dean spürte wie sich das Band um ihre Gelenke spannte, als Sam seine verdrehte, um richtig mit der Scherbe schneiden zu können.

Dean drehte den Kopf schnell in eine andere Richtung. Hatte er nicht eben was gehört? Still fixierte er die Wand in der kleinere und größere Löcher waren. Er hörte nichts, außer dem leisen ritzenden Geräusch, dass Sam beim Schneiden mit der Scherbe verursachte. Vielleicht hatte er sich nur verhört und bildete sich das nur ein? Aber irgendwie hatte er gerade ein ungutes Gefühl in der Bauchgegend.
 

„Beeil dich ein bisschen.“
 

„Ich mach ja schon!“, raunte Sam und ritzte, mit der, ihm ins Fleisch schneidenden Scherbe schneller als zuvor.
 

„Ihr seid mir vielleicht zwei Bürschchen!“, sagte plötzlich eine tiefe Stimme von der Tür aus. Erschrocken fuhren Sams und Deans Kopf in die Höhe. Dean konnte nicht genau sehen wer in der Tür steht, aber die Person war auf jeden Fall ziemlich groß. Mit festen, lauten Schritten kam der Fremde auf sie zu. Nach und nach konnte Dean die Person vor ihnen erkennen. Es war ein Mann um die fünfunddreißig, mit wilden, braunen Locken auf dem Kopf, die überall hin abstanden. Er lächelte, was tiefe Grübchen auf seinen Wangen erscheinen ließ.
 

„Hey, habt ihr das Sprechen verlernt?“
 

„Wer sind Sie und was wollen Sie von uns?“, fragte Dean ohne zu zögern. Der Fremde sah ihm nun direkt ins Gesicht. Sein Lächeln war verschwunden. Er zog die Augen zu Schlitzen zusammen und seufzte schließlich. Er erhob sich und ging zu dem kleinen, alten Regal rüber.
 

„Eigentlich hatte ich vorgehabt mich ein bisschen mit euch zu unterhalten. Ihr müsst wissen, dass ich nicht viel Besuch bekomme…“, plapperte er munter los.
 

„Ach, kann ich gar nicht verstehen.“, meinte Sam sarkastisch. Sein Atem stockte, als der Fremde so schnell wie ein Blitz plötzlich neben ihm hockte und seinen Kopf gegen den Pfahl donnerte. Vor Sams Augen tanzten einige Sterne, die er weg zu blinzeln versuchte, als sich auch schon der zu erwartende Schmerz in seinem Hinterkopf ausbreitete.
 

„Es ist unhöflich andere zu unterbrechen!“ Dean, der nur den lauten Rums und Sams Zischen hören konnte, spannte jeden Muskel im Körper an.
 

„Sam? Was..“, rief Dean und zerrte an den Bändern, die ihn davon ab hielten diesem Fremden an die Gurgel zu gehen. Oh ja, das wollte er. So lange zu drücken bis…
 

„Ich glaube ihr habt mich nicht richtig verstanden. Also, noch mal ganz langsam. Zum Mitschreiben so zu sagen. Wenn ich rede, habt ihr die Klappe zu halten, außer ich frage euch, klar? Denn wenn ich mit euch rede, könnt ihr noch etwas weiterleben. Nicht das ihr denkt ihr kommt hier lebendig weg, nein. Ich werde euch ganz sicher töten, aber es liegt an euch wann, okay?“ Sam und Dean schwiegen ob der Ankündigung. Sam brummte immer noch wie verrückt der Schädel und war froh, wenn er einen Punkt länger als zehn Sekunden fixieren konnte und Dean suchte angespannt nach der Scherbe. Der Ältere hatte, als der Fremde plötzlich im Raum war so ein gewisses Geräusch gehört, dass er gut einer fallenden Scherbe zuordnen konnte.

Der Fremde hatte sich gerade wieder von ihnen abgewandt, als Dean auch schon fündig wurde und Sams Vorarbeit wieder auf nahm.
 

„Es war schon fast zu leicht euch zu kriegen. Ich hätte gedacht, dass ich mir schon was besseres einfallen lassen müsste, um zwei Jäger in die Falle zu locken. Aber ihr seid mir fast schon in die Arme gelaufen. Danke schön! Das hat mir Zeit und Arbeit erspart. Sam, der den Kopf etwas nach vorn hängen ließ stöhnte leise auf, als sich das Zimmer vor seinen Augen in Bewegung setzte und sich langsam im Kreis drehte.

Dean konnte Sam zwar nicht sehen, konnte sich aber gut vorstellen, dass es dem anderen gar nicht gut ging. Er musste was unternehmen.
 

„Wer sind Sie und was wollen Sie?“, fragte er und versuchte den anderen durchs Reden ab zu lenken, während er weiter an ihren Fesseln arbeitete.
 

„Okay, ich dachte eigentlich, dass ihr es schon wisst mit wem ihr es zu tun habt, aber ihr seid ja sogar in meine Nichtfalle gelaufen…“ Der Fremde ging an Sam vorbei und kniete vor Dean, um ihm direkt in die Augen zu sehen. Sie leuchteten schon fast in einem tiefen blau.
 

„Ich bin ein Gestaltwandler. Eigentlich komme ich aus Boston, mache hier aber in regelmäßigen Abständen Urlaub.“
 

„Urlaub?“
 

„Ja. Hier und in noch sechs weiteren Kleinstädten. In denen bin ich aber als was anderes bekannt.“, sagte der Fremde mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, dass aber keine Minute dort blieb. Ernst sah der Gestaltwandler zur Seite und lauschte. Dean verstummte sofort in seinem Tun, panisch ob er aufgeflogen war.

„Euer Freund ist uns gefolgt. Ich lade ihn am besten mit in die Runde ein. Obwohl…es ist eigentlich kein Platz für eine weitere Person. Wie gesagt bekomme ich nur selten Besuch. Dann muss ich das wohl anders regeln.“, redete der Fremde vor sich hin. Dean sah wie er ein Messer aus seinem Gürtel zog und den Raum auf Zehenspitzen verließ.
 

Schnell nahm er wieder die Arbeit auf und schaffte es tatsächlich endlich das lästige Band zu lösen. Wer war bloß dieser angebliche Freund, der ihnen gefolgt sein sollte? Dean war nichts aufgefallen.
 

Kopfschüttelnd wollte Dean sich gerade dran machen die anderen Bänder zu lösen, als er plötzlich Laute hörte, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Aus der Dunkelheit vernahm er das abartige Geräusch von reißendem Fleisch und knackenden Knochen, dann war es still. Dean konnte den Eisengeruch von Blut in der Luft schon fast schmecken, so gegenwärtig war er, als die Tür von einem kräftigem Fußtritt auf gestoßen wurde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Mikage-chan
2011-06-24T13:49:23+00:00 24.06.2011 15:49
Uuuuh, also ich fand die Szene echt sehr geil beschrieben. Kann man nicht anders sagen. Mit dem hin und her rutschen, damit sie an die Scherbe kamen.
Man kommt nicht drum herum, dankbar dafür zu sein, dass Sam halt so gut sehen kann im Dunkeln, sonst hätten sie ein viel gewaltigeres Problem... Das schlimmste was einem passieren kann, wenn man unbewaffnet einem Wesen gegenübersteht... Dämon oder was auch immer. Und noch schlimmer, wenn man gefesselt ist. Klasse, wie diese Situation von dir gemeistert wird, zudem ist die dazugekommende Person auch sehr hilfreich :D (Waaah ;___; Sam tut mir so arg Leid... das tut sicherlich arg weh...)
Die Person die dan gekommen zu sein scheint, wird mit sicherlich Sams kleiner Bruder sein muhihi... Ich würd drauf losraten einfach ^^
Ich sag nur: Autsch... weil es schon ziemlich übel ist... den Blutgeruch wahr zu nehmen und so >w<
Bin gespannt wie es weiter geht :D

Lg Mikage-chan
Von:  RyouAngel
2009-12-03T10:28:15+00:00 03.12.2009 11:28
Oh Gott ist das wiedermal spannend~
*hibbels*
Ich bin nun ja mal sehr gespannt wer den beiden da gefolgt ist
*grinsl*
Und wer da getötet wurde
Hoffentlich geht es Sam soweit gut, aber das was du schreibst klingt nicht so wirklich gut^^

Also bis zum nächsten Kapitel
RyouAngel
Von:  Fine
2009-12-02T15:21:30+00:00 02.12.2009 16:21
Uuuiiiii, gruselig! o.O
Ich frage mich, wer denn da getötet wurde?
Vielleicht werden die Beiden ja gerettet?! Hoffen wir es mal.
Aber was ist mit Sam? Hat er eine Gehirnerschütterung?

Okay, genug der Fragen. ^^
Wie du siehst, bin ich sehr gespannt wie es weiter geht.
Also, hau in die Tasten und lass mich nicht zu lange warten. XD
Bis dahin
Fine


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