08. Dezember ~ Bis es schneit...
Ich hatte als Auswahl „Schal“ oder „Lied“ und ich habe mich für „Lied“ entschieden, wobei ich auch einmal „Schal“ verwendet habe, was aber nicht von großer Bedeutung ist.
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„Schneeflöckchen, Weißröcken, wann kommst du geschneit?“, hörte man Lee über das ganze Trainingsgelände singen. „Du wohnst in den Wolken, dein Weg ist so weit.“
Doch leider sang Lee nicht nur sehr laut, sondern auch sehr falsch und das schon seit einer geschlagenen Stunde, denn Gai-Sensei war auf einer Besprechung und sein Team musste somit auf ihn warten.
„Also, wenn ich eine Schneeflocke wäre, würde ich nicht runter kommen“, meinte Neji trocken. TenTen antwortete darauf nichts, sondern sah ihn nur leicht gequält an, immer wieder in Versuchung, sich mit den Händen, die Ohren zuzuhalten.
„Oh, warum schneit es nicht?“, jammerte Lee und kam zu den beiden. „Ich will weiße Weihnachten haben und keine grauen.“
TenTen lächelte. In Situationen wie diesen wirkte Lee viel kindlicher, als er in Wirklichkeit war. Besonders häufig kam dies vor, wenn er sich auf etwas sehr freute - wie in diesem Falle Weihnachten oder den hoffentlich bald eintretenden Schneefall.
„Ich weiß es nicht, Lee-kun.“
„Ich kann es mir denken“, grummelte Neji, welcher aus mehreren Gründen schlechte Laune hatte.
Zum einen mussten sie Sinnloserweise hier auf Gai-Sensei warten und der hatte sie, besser gesagt Lee, gebeten, doch noch nicht mit den Training anzufangen, weil sie sicher für die Mission ausgeruht sein müssten. Dann war ihm kalt, denn normalerweise brauchte er den Schal und die Handschuhe, die TenTen ihm letzte Weihnachten geschenkt hatte, zum Training nicht. Und dann, in seinen Augen das mit Abstand Schlimmste, sang Lee die ganze Zeit laut und falsch und es schien nicht den Anschein zu haben, als wolle er bald damit aufhören.
„Hast du was gesagt?“, fragte Lee.
„Nein“
„Okay, ich singe dann mal weiter.“
„Bitte nicht“, schoss es Neji durch den Kopf, aber er schwieg.
„ Komm setz dich ans Fenster, du lieblicher Stern. Malst Blumen und Blätter, wir haben dich gern...“
„Ja, komm bitte schnell, dann hört Lee auf zu singen.“
„Ach komm schon, Neji, so schlimm ist es nicht.“ TenTen zuckte zusammen, als Lee einen Ton besonders schief traf.
„Nein, es ist nicht schlimm. Hört sich an, als würde jemand gefoltert werden.“
TenTen sah ihn an. „Das stimmt nicht.“
„Nicht? Was ist es dann?“
„Das ist Folter.“
Zum Glück kam Gai bald und rettete die beiden. Aber von wegen sehr schwere Aufgabe und das sie ausgeruht sein mussten. Sie mussten ein Ehepaar suchen, das sich scheinbar verirrt hatte.
„Dann hätten wir auch vorher noch trainieren können und das ist nicht einmal mehr das Schlimme.“ Neji sah sich um, ob er das Ehepaar entdeckte. TenTen fuhr sich durch ihr Gesicht.
„Ich singe solange dieses Lied, bis es schneit. Schneeflöckchen, Weißröcken, wann kommst du geschneit? Du wohnst in den Wolken, dein Weg ist so weit. Komm setz dich ans Fenster, du lieblicher Stern. Malst Blumen und Blätter, wir habe dich so gern.“ Und Lee war ein Ninja und richtige Ninjas standen zu ihrem Wort.
„Lass es bitte schneien“, hoffte TenTen.
Neji sah in den Himmel. „Wir könnten sogar Glück haben. Es sieht nach Schnee oder Regen aus.“
„Du hast recht.“ TenTen sah auch gen Himmel. „Bitte Schnee.“
Es dauerte nicht mal einen Stunde, die für TenTen und Neji aber wesentlich länger wirkte, und sie hatten das Ehepaar gefunden, welches sich gar nicht verirrt, sondern nur nicht auf die Zeit geachtet hatte.
„Also war der heutige Tag völlig sinnlos? Wir haben keinen richtige Mission ausgeführt und nicht trainiert“, fragte TenTen und fügte in Gedanken hinzu: *Und uns Lees Gesang angetan.*
„Auf den ersten Blick, ja“, sagte Gai.
„Und auf den zweiten?“
„Hätten wir eine Mission bestritten, wenn sie eine gewesen wäre.“
„Mh“, machte TenTen nur nicht sehr überzeugt. Auch sie machte Lees Gesang leicht aggressiv, doch sagen konnte sie es ihm nicht, wo er doch so gern und leidenschaftlich sang.
Sie waren auf dem Rückzug, als Neji zu TenTen sagte: „Schau mal nach oben.“
Als TenTen den Kopf hob, segelte eine Schneeflocke auf ihre Nase. „Es schneit. Lee, es schneit!“, unterbrach sie Lees Gesang.
Der stoppte sofort damit und sah auch nach oben. „Du hast Recht, TenTen-chan, es schneit.“ Und er schmiss die Arme in die Luft. „Es schneit, es schneit.“
„Und er hört auf zu singen“, flüstere Neji TenTen erleichtert zu. Doch...
„Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus, die Welt, die Welt sieht so verändert aus.“
Lee hüpfte singend den Weg entlang.
„Nein.“ Neji starrte dem Jungen hinterher. Auch TenTen sah Lees Rücken ungläubig an. „Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz?!“
Ich singe solange dieses Lied, bis es schneit...
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Das war mein erster Advent Os und alles in allen bin ich zufrieden, trotz der Sinnlosigkeit und der vorhanden OoC, denn vorallen hat es Spaß gemacht ihn zu schreiben.
Lg
Lily
PS: Man sollte eben genau zuhören, sonst geht es einen so wie TenTen und Neji oder Mephisto (Alle die Faust II von Geothe kennen wissen was ich meinen, tja der Konjunktiv)