06. Dezember ~ Nach Hause
Autorin: Arua
Rating: FSK 6
Wortzahl: 650
Genre: General, anspruchslose Unterhaltung
Themen: Familie und Apfelkuchen
Warning: zwei OCs, Nejis und Tentens Kinder, spielen aber keine große Rolle
Nach Hause
Er war nass, ihm war kalt, er hatte seit 39 Stunden nicht mehr geschlafen, seine linke Schulter schmerzte und überhaupt…er wollte nur noch nach Hause.
Selbstverständlich ließ sich Neji äußerlich nichts anmerken - ganz im Gegensatz zu Naruto, der beständig vor sich hinjammerte. Und das war auch der einzige Grund, warum er in Gedanken dagegen anjammerte, rechtfertige Neji sich vor sich selbst. Ihm ging es mindestens genauso schlecht, aber er machte es deswegen trotzdem seiner Umgebung nicht noch unangenehmer als es sowieso schon war.
Man sollte einen pauschalen Waffenstillstand und absolutes Verbrechensverbot für den Winter festlegen. Nur weil irgendwelche Idioten der Meinung waren, bei diesem Sauwetter Mist bauen zu müssen, mussten rechtschaffene Menschen wie er sich ebenfalls der erbarmungslosen Witterung und allen damit verbunden Unannehmlichkeiten aussetzen. So viel zum Thema Mitleid in der Weihnachtszeit…
Verschwommen rasten die Schemen von Baumstämmen links und rechts und oben und unten an ihm vorbei. Er spürte mehr instinktiv, worauf er seine Füße setzen konnte, als dass er es wirklich sah. Schneller, noch ein bisschen schneller. Er wollte endlich nach Hause, ein heißes Bad nehmen, sich erholen, sich vielleicht ein bisschen verwöhnen lassen…
TenTen und die Kinder würden bestimmt schon auf ihn warten. Sie hassten es alle, diese Missionen kurz vor Weihnachten, bei denen man sich nie hundertprozentig sicher sein konnte, dass man pünktlich zum Fest zurück war. Natürlich war klar, dass Missionen sich nicht an Feiertage halten konnten, aber das machte die Sache auch nicht besser. Sie wurden zwar dafür besonders gut bezahlt, gehörten aber trotzdem zu den undankbarsten Aufgaben, die man zugeteilt bekommen konnte.
Aber Neji hatte Tsunades Wort bekommen, dieses Jahr zu Weihnachten zu Hause sein zu dürfen - weil er es letztes Jahr nicht gewesen war. Nur nicht daran denken.
Diesmal würde er es schaffen, genau genommen hatte er es fast schon geschafft. Es war nicht mehr weit, nur noch ein paar Minuten Narutos Gejammer ignorieren, genauso wie die Schmerzen, die Kälte, die Nässe…nicht daran denken.
Er konzentrierte seine Gedanken auf TenTen. Bestimmt hatte sie wieder mit den Kindern gebacken, das tat sich fast jedes Jahr. Vielleicht Plätzchen oder Lebkuchen oder vielleicht…Apfelkuchen? Eigentlich machte er sich nicht viel aus Naschereien aber TenTens Apfelkuchen war einfach unschlagbar. Das sagte selbst Ino und die galt gemein hin als eine der besten Bäckerinnen im Dorf - Choujis Lieblingsausrede, wenn er sich mal wieder nicht beherrschen konnte.
Unwillkürlich fühlte Neji sich ein bisschen aufgeheitert. So schlimm war die Situation ja eigentlich auch nicht, dieser unangenehme Zustand würde schließlich schon sehr bald beendet sein.
Dann würde Hajimaki ihm jubelnd entgegen gerannt kommen, er würde sie durch die Luft wirbeln und ihr fröhliches Lachen würde ihn schon für das meiste entschädigen. Und in der Tür würde TenTen stehen, mit Higashi auf dem Arm und sie würde ihn anlächeln und genau wissen, was er in diesem Moment brauchte.
Endlich kamen Konohas Tore in Sicht.
„Wurde auch Zeit, ich bin total durchgefroren und meine Haare sind nass und ich bin müde und…“, drangen Narutos Worte zu ihm durch. „Ich hoffe, Tsunade weiß das zu schätzen!“
Bei diesen Worten horchte Neji auf. „Heißt das, dass du Bericht erstatten wirst?“
Überrascht, eine Antwort zu bekommen, nickte Naruto.
„Gut, dann gehe ich schon mal. Bis die Tage“, verkündete Neji und war in Gedanken schon längst angekommen.
Und es war so, wie er es erwartet hatte.
Hinter den hell erleuchteten Fenstern sprang Hajimaki freudig auf, als sie ihn kommen sah und Sekunden später stürmte sie bereits aus der Haustür und flog förmlich auf ihn zu.
„Papa ist wieder da!“, rief sie begeistert und schaute mit leuchtenden Augen zur Tür zurück, in der jetzt TenTen mit Higashi stand.
Mit einem unmerklichen Lächeln auf den Lippen nahm Neji sie auf den Arm und trug sie zum Haus zurück.
Higashi gluckste fröhlich, TenTen lächelte ihn an und aus der Küche strömte der Duft nach Apfelkuchen…
Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Wer schon mehr von mir gelesen hat, wird vielleicht die Namen der Kinder wiedererkennen - ja, es sind tatsächlich dieselben, die ich sonst auch verwende, wenn sie denn vorkommen. Bloß ihr Alter(sunterschied) schwankt ein bisschen...
Nebenbei, bevor es hier zu ungerechtfertigen Anschuldigungen kommt: ich halte Naruto nicht für einen Jammerlappen. Ihm geht es im Grunde genauso wie Neji, der Unterschied ist eben, dass ich Naruto für den Typ Mensch halte, der seinem Ärger Luft macht, während Neji so was eher in sich reinfrisst. Und Naruto übernimmt nicht umsonst die Verantwortung der Berichterstattung ;)
lg
Arua