04. Dezember ~ Sterben
Tut mir echt leid, dass das jetzt so spät kommt, aber vor ein paar Tagen ist mein Computer erkrankt und heute hat mein Vater das Internet abgebaut und ich hab ein Kabel nicht gefunden, also musste ich warten, bis er heimkommt.
Im Übrigen wollte ich erst das andere Thema nutzen, aber dazu hat mir dann die Zeit nicht gereicht, also gibt's nur was kleines, das kaum mehr als 1.ooo Worte hat. X_x Hoffe, es gefällt.
Warnings: Recht sinnlos, aber fluffig (übrigens stirbt auch niemand. XD)
Themen: Draußen im Wald | Sternschnuppe
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Sterben
Fahles Mondlicht fiel auf belaubte Äste, die sich dicht aneinanderdrängten, und durch die Blätter, die nachts schwarz erschienen. Der sachte Nachtwind brachte das Laub zum Rascheln und irgendwo huschten ein paar Tiere durch das Unterholz. Irgendwo fiepte eine Eule. Ansonsten war es ruhig, nur die Geräusche von Nacht und Wald, der sie umgab.
Oft genug wurde diese Stille unterbrochen von Tieren oder anderem. Eigentlich war es selten wirklich still, selbst wenn man die Geräusche des Windes in den Baumkronen ausblendete. Es war noch nicht die stille Zeit direkt vor dem Morgen, kurz bevor es hell wurde. Dies war einfach nur Nacht und auch in der Nacht waren genug Lebewesen unterwegs, um Lärm zu machen, wenn es auch nie so laut war wie am Tag.
TenTen streckte sich und lehnte sich an den dicken Baumstamm zurück. Ihr Blick war fest auf eine Lücke zwischen den Blättern gerichtet, auf den weiten, wolkenlosen Himmel, der sich über ihr erstreckte.
Die Sterne waren helle, glänzende Punkte auf dem Schwarz der Nacht und der Mond blickte wie ein großes Auge zu ihr zurück. Es gab in dieser Nacht nichts, was die Perfektion des dunklen Himmels gestört hätte.
Alles dort oben faszinierte sie.
Sie hatte sich schon früh mit Astronomie beschäftigt und auch mit Astrologie, verzaubert von der schieren Ewigkeit der Himmelskörper, die dort gewesen waren, als sie selbst noch nicht war, und die noch dort sein würden, wenn sie längst zu Staub zerfallen war. Nichts schien sie aufhalten zu können, jede Nacht zu erscheinen, und nichts schien sie töten zu können.
Unter ihnen kam TenTen das Leben eines Menschen kurz vor und nichts-bedeutend – obwohl kaum etwas dies wirklich war, denn allem konnte eine Bedeutung verliehen werden – und das Leben eines Ninja noch viel fragiler als sonst und so zerbrechlich wie dünnes Glas.
Ninja waren harte Menschen, aber ihre Leben waren es nicht, also starben sie so viel früher als die meisten anderen. In ihrer Welt überlebten nur die Besten so lange, um sich altersbedingt zurückziehen zu können. Und oft nicht einmal diese.
In ihrer Welt hatten eine scharfe Klinge und eine sichere Hand im richtigen Moment mehr Macht als alles andere.
Der, dessen Klinge nicht scharf genug und dessen Hand nicht sicher genug war, starb. Und sterben war das letzte, was ein Ninja wollte. Ninja lebten, umgeben von Tod und von Mord und mit blutigen Händen, aber sie lebten. Intensiv und schnell, denn sie wussten, dass es meist einfach nur kurz war.
Aber sterben war das Ende und wenn man seinem Gegner direkt gegenüberstand, wenn man Klingen kreuzte und Handzeichen formte um den Gegner mit Jutsu zu schlagen, dann zählte für zwei oder drei Momente die Mission nicht mehr und auch nicht die Kameraden oder die Familie oder irgendetwas anderes.
Dann zählte nur noch zu leben und nicht zu sterben.
TenTen war vollkommen wach und sich ihrer Umbebung absolut bewusst. All ihre Sinne, einschließlich von dem, der den ausschließlich Ninja zu besitzen schienen, dieser ausgeprägte sechste Sinn, der sie eine Gefahr spüren ließ, ehe sie sie hören oder gar sehen konnte, waren auf den Wald gerichtet.
Sie waren hier ziemlich sicher, weit genug von ihren Feinden weg, sich halbwegs zu entspannen, aber man konnte nie ganz sicher sein. Niemals, nicht einmal im eigenen Bett, und hier, so nah bei den Feinden, noch weniger. Auch nicht, wenn man sich fast völlig sicher war, dass man sie nicht erwartete.
Aber außer ihr befand sich momentan nur ein weiterer Mensch in unmittelbarer Nähe und das war ihr Partner. Die Person, der sie vollkommen vertraute, sogar mehr als sich selbst. Die Person, die ihr beinahe wichtiger war als alles andere. Die Person, mit der sie mehr teilte als nur das Leben.
Neji saß drei Äste unter ihr und überprüfte seine Waffen. Er konnte das auch tun – wenn TenTen damit anfing, würde sie in zehn Stunden noch hier sitzen, aber soviel Zeit hatten sie nicht.
Im Grunde hatten sie immer viel zu wenig Zeit, für alles und für nichts.
Zum Leben und zum Lieben, zum Töten und zum Kämpfen, zum Lachen und zum Weinen.
Sie fuhr auf, als ein heller, weißer Streifen den nächtlichen Himmel durchschnitt, kurz und schnell und heftig und mit der Macht einer blitzenden Klinge, die tief durch ein Herz schnitt oder in eine Kehle.
Eine Sternschnuppe. Ein fallender, sterbender Stern.
Denn selbst sie dort oben waren nicht unsterblich und es hatte sie schon immer getröstet, das zu wissen.
„Hey!“, rief sie aus. „Hast du das gesehen?“, obwohl sie wusste, dass es unmöglich war, weil er nicht hingesehen hatte. Konnte man mit dem Byakugan auch fallende Sterne sehen? Außerdem interessierte er sich nicht dafür.
„Ja.“, antwortete er dann und überraschte sie damit. „Wünsch dir was.“ Sie konnte das Lächeln in seiner Stimme hören und wenn sie hinsehen würde, auch in seinen Augen.
Das war ein alter Brauch, über den sie schon immer etwas gelächelt hatte. Wieso sollte etwas wie ein Stern einen kleinlichen Wunsch erfüllen, wenn er starb? Hatte dieser Tod dort oben denn wirklich eine Geltung?
Wenn ein Ninja starb, so hatte es immer eine Bedeutung.
Für Kameraden, die mit ihm fielen oder ihn zurückließen, für den Grund, für den er gekämpft hatte, für die Familie, die auf ihn wartete…
Ein Stern fiel einfach nur. Er starb und verschwand und wurde vergessen, denn wie konnte es einen Grund dafür geben, dass ein Stern starb? Er war sicher nicht dazu da, unbedeutenden Menschen Wünsche zu erfüllen, wenn er fiel.
Er war da für die Ewigkeit.
Ein Ninja war da für das Leben und das Leben war kurz und schnell und intensiv.
„Was hast du dir gewünscht?“, wollte sie wissen und blickte nach unten. Neji hatte seine Shuriken wieder eingesteckt und blickte zu ihr hoch. Seine Augen wirkten im Mondlicht wie pures Silber und seine Haare waren schwarz wie die Nacht.
Einen Moment schwieg er, sein Gesicht ernst und ausdruckslos wie immer. Dann huschte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht, nur ein kleines Anheben der Mundwinkel, das sofort wieder verschwand, und solche Gesten waren es, die TenTen immer den Atem nahmen und sie daran erinnerte, warum sie ihn so sehr liebte.
„Wenn ich es dir sage, dann geht er nicht in Erfüllung. Ich frage dich ja auch nicht danach.“
Sie wusste nicht, ob er sie neckte oder es ernst meinte, denn sein Gesicht verriet seine Gefühle nicht und seine Augen waren hart wie Metall und sahen auch so aus. Sie lächelte zurück und freute sich an dem nur für sie bemerkbaren Aufleuchten in seinen Augen und blickte wieder in den Himmel.
Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit.
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Wem von beiden dieser Wunsch gehört, könnt ihr euch selber überlegen. Vielleicht waren es auch beide. XD"
Wie gesagt, sinnlos und fluffig. oo;
Schöner restlicher 4. Dezember noch.
Sorca~