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Changing emotions

von

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# Reita #

Ich hatte noch versucht ihn festzuhalten, ihn aufzuhalten, doch er war weg, bevor ich noch etwas sagen konnte.

„Aber… Ich liebe dich!“ hatte ich mit gesenkten Kopf gemurmelt, denn hören konnte er mich sowieso nicht mehr und ich hatte nicht den Nerv die halbe PS Company zusammen zubrüllen.
 

Seitdem war jetzt eine Woche vergangen und wir gingen uns so gut es eben ging aus dem Weg, sprachen nur das Nötigste miteinander. Es war komisch und es tat weh. Sehr weh. So hatten wir uns dem Anderen gegenüber noch nie verhalten. Aber bisher hatten wir auch noch nie gestritten und das Geschehene war weit schlimmer als ein einfacher Streit. Und ich war Schuld. Weil ich mir meine Gefühle einfach nicht eingestehen wollte. Es nicht konnte. Dabei hatte ich ihn wahrscheinlich schon die ganze Zeit geliebt. Inzwischen war es mir egal, dass es ein Mann war, den ich liebte, denn es war Aoi. Und nur darum ging es.
 

# Aoi #

Tag des Konzerts. Es fand glücklicherweise in Tokio statt, also keine lange Anreise und auch kein Hotel. Wir saßen in der Umkleide und machten uns fertig. Das hieß Ruki, Uru und ich. Kai und Rei waren noch draußen eine Rauchen. Ruki war jetzt schon total überdreht, dabei hatten wir noch fast zwei Stunden Zeit. Er sprang durch die Gegend, zappelte rum und konnte einfach nicht stillsitzen. Uruha verdrehte genervt die Augen.

„Nimm’s nicht so schwer, Uru-Pon, du kennst das doch!“ lachend klopfte ich ihm auf die Schulter.

„Jaja“ murrte er nur gequält und widmete sich wieder seinem Augen-Make-up. Die Tür ging auf und Kai kam rein. Er sah ziemlich gestresst aus.

„Alles ok?“ wollte ich wissen. Er seufzte nur und lehnte sich mir gegenüber an den Tisch. „Stress?“

„Hier geht alles drunter und drüber. Unser Manager dreht am Rad, ich könnte diesen unfähigen Spinner killen, aber das wird alles schon. Sind ja noch fast 2 Stunden…“ Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Ich stand auf und nahm ihn einfach mal in den Arm und knuddelte ihn. Prompt kam auch Ruki angesprungen und wollte mitmachen. „Gruppenkuscheln!“ warf er die Arme in die Luft. Im Spiegel hinter Kai konnte ich sehen, dass Rei den Raum betrat. Er warf uns oder eher mir einen undeutbaren Blick zu und verschwand im angrenzenden Bad. Ok. Wir gingen uns aus dem Weg und redeten nur miteinander wenn es nicht anders ging.

Kai löste sich aus der Umarmung. „Genug jetzt. Ihr zerquetscht mich noch!“ meckerte er leicht und schob Ruki weg, der immer noch an ihm hing. Der schmollte daraufhin und verzog sich zu Uruha. Kai warf einen Blick in die Runde. „Jungs, wir müssen heute mal wieder mehr Fanservice machen. Anweisung von oben.“

„Au ja“ quietschte Ruki freudig und warf Uruha eindeutige Blicke zu.

„Vergiss es! Ich mach doch nicht mit dir auf der Bühne rum! Ich hab kein Bock auf Fotos mit dir in der Zeitung. Am Besten noch knutschend! Was sollen die Leute von mir denken? Bei dir hackt’s wohl!“ kam es patzig von Uruha und Ruki entglitten die Gesichtszüge. Genauso wie allen Anderen, mich eingeschlossen. Was war denn jetzt kaputt?

Ruki öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, schloss ihn dann aber direkt wieder und stand auf. Er sah Uruha kurz an und verließ dann schweigend den Raum.

„Ruha?“ kam es fragend von Rei.

Doch der winkte nur ab. Wollte wohl nicht in großer Runde darüber reden? War ja anscheinend ne Sache zwischen den beiden. Kai rührte sich und wollte wohl Ruki hinterher, doch ich hielt ihn zurück. „Ich gehe.“

„Viel Glück.“ lächelte Kai mich aufmunternd an. Ich nickte und machte mich auf die Suche. Nach ein paar Minuten des ziellosen Herumirrens fand ich ihn dann auch. Er saß im ausgeladenen Equipment-Truck, Beine an den Körper gezogen und die Arme darum geschlungen. Ich konnte schon von Weitem sehen, dass er weinte.
 

Bei ihm angekommen, setzte ich mich neben ihn und zog ihn in meine Arme.

„Ru-chan.“ Er schluchzte.

„Warum will er mich nicht?“ Verwirrt runzelte ich die Stirn.

„Wovon redest du?“ „Warum will er meine Liebe nicht? Warum will er MICH nicht?“

„Uruha?“

„Ja. Warum stößt er mich ständig weg?“ Da war ich überfragt. „Tut er das denn?“

“Ja. Jedes Mal, wenn andere dabei sind.“

„Will er eure Beziehung geheim halten?“ versuchte ich einen Vorstoß. Ich hatte ja keine Ahnung, was bei den beiden abging.

Ruki strich sich die letzten Tränen weg und sah mich dann aus todtraurigen Augen an. „Wir sind nicht zusammen.“

„Aber ich dachte… Ihr habt doch Sex und seid euch auch sonst so nah.“

„Freundschaft mit Extras, wie es Uruha so schön nennt. Klar sind wir uns nah und alles, wir sind beste Freunde.“

„Weiß er, dass du in ihn verliebt bist?“

„Ich denke schon.“

„Hast du es ihm gesagt?“

„Nein!“ er seufzte. Ich seufzte auch. „Woher soll er es dann wissen?“

„Er kennt mich besser als ich mich selbst, er muss es gemerkt haben.“

“Rei hat auch nie gemerkt, dass ich ihn geliebt habe.“ gab ich zu bedenken.

„Hast recht. Aber immer wenn ich versuche mich ihm zu nähern, geht er auf Abstand.“

„Habt ihr je über eure Freundschaft mit Extras geredet? Die Fronten geklärt?“

„Nein. Es hat sich einfach irgendwann so ergeben.“

„Wie lange läuft das schon?“

„Etwas mehr als ein halbes Jahr. Seit wir zusammengezogen sind.“

„Und wie lange liebst du ihn schon?“

„Ich weiß nicht. Ich glaub schon immer irgendwie.“

„Oha.“

„Ja genau.“ Er lächelte gequält.

„Und warum hat er dich gerade so angegiftet?“

„Ich hab ihn heute morgen nicht rangelassen.“

„Oh je.“

„Ich konnte nicht. Ich will nicht länger einfach nur Sex, ich will ihn ganz. Ganz für mich alleine…“

„Ich verstehe dich. Ich wollte Rei auch immer für mich alleine.“

„Jetzt nicht mehr?“

„Doch. Aber das bringt mich nicht weiter und macht alles nur noch viel komplizierter. Ich muss ihn loslassen, bevor wir uns nur noch gegenseitig fertig machen. Vielleicht kann ich so wenigstens unsere Freundschaft retten, wenn es für meine Liebe schon keine Chance gibt.“

„Wir sind aber auch zwei Pechvögel.“

„Ja, mag sein. Aber man sucht sich das ja nicht aus, in wen man sich verliebt.“

„Und was machen wir jetzt?“

„Wir machen einfach weiter. Das wird schon wieder.“ versuchte ich es optimistisch.

„Wenn du meinst…“ kam es wenig überzeugend von Ruki.

„Du musst es ihm sagen. Egal ob er deine Gefühle erwidert oder nicht. Bevor es zu spät ist.“

„Ich weiß. Aber das ist so verdammt schwer.“

„Ja. Aber dann weißt du wenigstens woran du bist.“

„Du hast ja recht.“

„Soll ich dir ein bisschen dabei helfen?“

„Wie denn?“ fragte er neugierig. Ich beugte mich etwas vor und flüsterte ihm meine Idee ins Ohr. Mit großen Augen sah er mich an, dachte wohl kurz darüber nach. Schließlich nickte er und lächelte leicht.

„Einen Versuch ist’s auf jeden Fall wert.“ Er klatschte in die Hände und stand auf. “Danke, Aoi-chan.“

Ich nickte ihm zu und folgte ihm zurück zu den Anderen, schließlich mussten wir uns auf ein Konzert vorbereiten.
 

# Reita #

„Rei, mach hinne! Und hör auf dich die ganze Zeit im Spiegel anzustarren, das wird langsam gruselig. Nachher springt der Spiegel noch.“

Böse funkelte ich Ruki an, der mich in die Seite gepiekst hatte. Er streckte mir jedoch nur frech die Zunge raus und tummelte sich. Kopfschüttelnd sah ich ihm hinterher und begann dann meine Haare zu stylen. In etwas weniger als einer Stunde mussten wir auf die Bühne. Geschminkt war ich auch noch nicht.
 

Ein prüfender Blick in den Spiegel, mein Iro saß. Also machte ich mich ans Schminken. Aoi war schon fertig, wie mir ein Blick über die Schulter bestätigte. Er saß auf einem der großen, gemütlichen Sofas und klimperte auf seiner Gitarre rum, zusammen mit Uruha. Ruki saß daneben und hörte ihnen beim Spielen zu. Kai war mit dem Manager irgendwo in der Halle unterwegs. Anscheinend hatte wohl noch Einiges geklärt werden müssen.

Schnell war auch das erledigt und ich griff nach meinem Bass, der neben mir am Tisch lehnte. Normalerweise brachte der Staff die Instrumente ja direkt zur Bühne, aber genau wie Aoi und Uruha, besaß ich mehr als nur ein Instrument und schleppte somit auch grundsätzlich vor Konzerten einen Bass mit mir rum. Schließlich war ich Bassist aus Leidenschaft. Ich setzte mich zu Uru und stimmte ins Spiel mit ein. Einfach mal so zocken war ziemlich entspannend vor nem Konzert.
 

Zehn Minuten vor dem Konzert tauchte Kai wieder auf. Er sah ziemlich abgehetzt aus und hibbelte nervös durch die Gegend. Ah, ja, Lampenfieber. Oder Adrenalinkick. Vielleicht hatte er auch grade nur den Manager gevierteilt und musste sich ein bisschen abreagieren. Wer wusste das schon, bei den Tobsuchtsanfällen, die er bekommen konnte, wenn was nicht nach Plan lief….
 

Dann machten wir uns geschlossen auf den Weg zur Bühne, Instrumente umgehängt und los ging’s. Es war ein geiles Gefühl. Die Atmosphäre in der Halle, die schreienden Fans, die ihr Bestes gaben und mitmachten, was das Zeug hielt. Auch wir gaben unser Bestes. Tanzten und spielten einander an, Ruki spielte an unseren Instrumenten rum, Fanservice halt. Ganz normal. Bis… ja, bis.

Cassis. Ruki sang aus tiefstem Herzen den Refrain, Uruha’s Solo und Aoi steht neben Ruki, packt ihn im Nacken und küsst ihn mitten auf den Mund. So richtig mit Zunge, wohlgemerkt!
 

Ich dachte, ich seh nicht richtig! Und Ruki erwiderte auch noch, schlang seine Arme um Aoi und zog ihn näher! Geschockt vergaß ich fast zu Atmen. Das durfte doch nicht war sein! Wie hypnotisiert starrte ich die beiden an. Ich spürte einen Stich und musste schlucken. Das Gejohle der Fans nahm ich nur am Rande war. Zum Glück brachte ich noch genug Hirn zusammen mich nicht zu verspielen oder gar ganz aufzuhören. Am Liebsten wäre ich von der Bühne gegangen. Einfach den Bass abstellen und gehen. Ohne mich umzublicken. Ich wollte das nicht sehen. Wollte nicht sehen müssen, wie Aoi Ruki küsste! Mitten auf der Bühne! Und ich wollte auch nicht sehen, wie sich Ruki dabei wie ein Ertrinkender an Aoi klammerte!

Aber ich hatte keine andere Wahl. Ich konnte schlecht einfach abhauen, mitten im Konzert. So wandte ich den Blick ab und starrte stattdessen wie paralysiert auf die Bühnenbretter.

Dann schien es vorbei zu sein. Ruki sang weiter, Aoi’s Gitarre setzte wieder ein, doch ich sah nicht auf. Es brachte nichts. Die letzten Minuten spielten sich immer und immer wieder vor meinem inneren Auge ab. Wie Aoi Ruki küsste. Wie dieser den Kuss hungrig erwiderte. Ich fühlte mich taub.

Die nächsten Minuten zogen an mir vorbei, aber ich registrierte es überhaupt nicht.
 

Erst zum Encore hin, wurde ich wieder etwas ruhiger. Mein Schädel dröhnte nicht mehr so und auch das Rauschen in meinen Ohren hatte aufgehört. Dann war das Konzert vorbei. Wir verbeugten uns und verließen die Bühne. Meinen Bass drückte ich dem nächstbesten Staff-Member in die Hand. Wie automatisiert trugen mich meine Beine zurück in die Kabine. Dort führten sie mich direkt zum Sofa und ich setzte mich. Noch immer konnte ich es nicht glauben, was da gerade passiert war. Es tat so scheiße weh. War es das, was er wollte? Mir genauso weh tun, wie ich ihm weh getan hatte? Das hatte er geschafft.

Die Tür wurde beinahe aus den Angeln gerissen, als Aoi und Ruki fröhlich jubelnd in den Raum stürmten, dicht gefolgt von Kai. Ich ignorierte sie, wie sie total überdreht vor den Spiegeln herumsprangen und sich abschminkten.

Das Sofa senkte sich neben mir. Kurz hob ich den Blick in der Absicht, denjenigen zu töten. Uruha. Er sah genauso scheiße aus, wie ich mich fühlte und mir wurde bewusst, was der Kuss für ihn bedeuten musste.

„Gehen wir einen trinken?“ fragte ich ihn leise. Er nickte leicht, reagierte sonst nicht und hielt den Blick gesenkt. „Komm wir gehen.“ Ich zog ihn hoch und hinter mir her. Wortlos schnappten wir uns unsere Sachen und verließen den Raum, gefolgt von Kai’s sorgenvollen Blicken.

Vor der Tür ließ ich mich gegen die Wand sinken und atmete tief durch. Uru tat es mir gleich.

„Du liebst ihn.“ stellte Uruha nach einer Weile einfach so fest.

„Du ihn doch auch.“

Traurig lächelte er. „Ja.“

„Tut mir leid.“

„Ja, mir auch. Ich könnte Ruki erschlagen. Wie kann er sich so von Aoi küssen lassen?“

„Wie kann Aoi ihn so küssen… Er muss doch wissen, dass ihr zusammen seid.“

„Wir sind nicht zusammen.“

Überrascht sah ich ihn an. „Ihr seid nicht zusammen?“

„Nein. Freundschaft mit Extras. Eigentlich. Aber ich dachte es sei mehr zwischen uns. Wir haben nie darüber gesprochen. Anscheinend hab ich mich getäuscht….“

„Oh.“

„Ja, oh.“

„Komm wir gehen. Zu mir, duschen und dann geben wir uns die Kante! Wenigstens war es ein Heimkonzert… Bist du mit dem Auto da?“ beschloss ich und sah ihn fragend an.

Uruha nickte bestätigend und stieß sich von der Wand ab. „Nein. Bin mit Ruki hergekommen.“

Er packte mich am Arm und zog mich mit. Im Laufen drehte er sich noch einmal um und grinste schief. „Ich hoffe dir ist klar, dass ich heute bei dir penne!“

„Kein Problem. Das war mir schon klar. Aber wenn du mir die Bude voll kotzt, machst du es weg und du schläfst im Hausflur, klar?“ lachte ich und ging einen Schritt schneller um aufzuholen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kimochi-chan
2009-05-27T15:18:42+00:00 27.05.2009 17:18
OHA!!! O___o
*Uru und Rei flausch*
Die armen.. >__<
Ich mochte Aoi ja noch nie xD Und dann zieht der sowas ab? XDDD
*lach*

Nee, schönes Kapitel und gute Wendung! ♥
Freu mich aufs nächste! ♥♥
Von:  reita_chan86
2009-05-24T21:37:46+00:00 24.05.2009 23:37
hei!
das war echt nen tolles kappi von dir!
bin mal so gespannt wie es mit den vieren weiter geht!
hoffe du schreibst schnell weiter!
mach weiter so tolle kappis!
lg
Von:  Armaterasu
2009-05-24T19:53:14+00:00 24.05.2009 21:53
endlich geht es weiter ^^
das kapitel ist toll ^^
und ich finde es gut, dass uruha und reita sich so scheiße nachdem kuss fühlen ^^ denn sonst merken sie ja nicht, was sie an dem jeweils anderen haben ^^ und dann gehen die beiden einfach einen trinken, statt mit dem jeweils anderen darüber zu reden... aber das folgt dann bestimmt im nächsten kapi, ne?
ein wirklich tolles kapitel ^^

LG
amy
Von:  Kaylean
2009-05-24T18:44:26+00:00 24.05.2009 20:44
Endlich ein neues Kapitel *_*
Gut, dass ich die FF abonniert habe *lach*

Also~ ein schönes Kapitel.

Ich hab mir schon in etwa gedacht, dass Aoi und Ruki irgendwas während des Fanservices machen, das hat sich so gut angeboten und das Gespräch zwischen Uruha und Reita ist sehr gut rübergekommen.
Uru und Ruki sind auch schon Idioten uu~ sind beide ineinander verliebt und verpassen es die Fronten zu klären - und der Kuss macht das ganze jetzt nicht einfacher.

Aber als Aoi sagte, er will sich Rei aus dem Kopf schlagen, hab ich mir die HAnd vor die Stirn geschlagen. So typisch~ aber das er Rei auch nicht zu hört oder mal mit ihm redet~
also Aoi, selbst schuld, dass du jetzt ein wenig leidest~

Der arme Rei *knuddel*

XD Und? Hat der Manager überlebt?


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