Kapitel 1 - Soft Version
# Aoi #
Es war kurz nach null Uhr, als Reita und ich endlich unser Doppelzimmer betraten.
Eigentlich hätte jeder von uns fünf ein Einzelzimmer bekommen sollen, aber
irgendjemand hatte unsere Reservierung durcheinander geworfen und so standen wir
dann schlussendlich mit zwei Doppelzimmern und einem Einzelzimmer da.
Leader-sama hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen, aber alles Zetern half nichts,
das Hotel war ausgebucht. Irgendeine Messe war in der Stadt. So viel hatte ich
noch mitbekommen, bevor ich meine Ohren auf Durchzug gestellt hatte. Sollten die
sich halt aufregen, ich war zu müde dazu.
Rei schien es auch egal zu sein, er stand nur still in der Ecke und versuchte
sein breites Grinsen wegen Kai’s Gezeter zu verstecken. Gut, dass er das
Nasenband um und den Kopf gesenkt hatte, denn Kai sah gerade in seine Richtung
und hätte ihn wahrscheinlich in der Luft zerrissen, wenn er es gesehen
hätte.
Ruki und Uruha schien es auch relativ egal zu sein. Das versuchten sie nun auch
Kai klar zu machen, der sich nach einigem Hin und Her dann auch wieder beruhigte
und gleich das Einzelzimmer für sich beanspruchte. Von wegen Leader und braucht
seine Ruhe, trägt die Verantwortung und so.
Ich zuckte nur mit den Schultern, schnappte mir Reita und einen Schlüssel und weg
waren wir. Es war sowieso klar, dass Ruki und Uruha sich das andere Zimmer teilen
würden. Die waren in letzter Zeit noch unzertrennlicher als sonst schon. Ich
war mir ja ziemlich sicher, dass da was zwischen den beiden lief, aber uns was
in der Richtung gesagt oder angedeutet hatten sie nicht. Allerdings brauchten
sie das auch gar nicht. Wer die beiden kannte, sah es ihnen an der Nasenspitze
an.
Auf dem Weg zum Aufzug warf ich einen Blick auf den Schlüssel. 2015. Also ab in
den zwanzigsten Stock. Im Aufzug drehte ich mich dann zu Reita um, der bis jetzt noch
keinen Ton gesagt hatte. Überhaupt war er so still. Auch schon auf dem Weg von
der Konzerthalle hier ins Hotel. Nachdenklich sah ich ihn an. Er stand lässig mit
seinem linken Ellenbogen an die Wand gelehnt, die andere Hand mit der Tasche
über dem Rücken. Den Blick hatte er auf die wechselnde Etagenanzeige
gerichtet.
„Alles ok mit dir?“ wollte ich wissen und sah ihn fragend an.
„Was?“ er zuckte zusammen und richtete seine braunen Augen auf mich.
„Ob alles ok ist, hab ich gefragt... Man, wo bist du denn wieder mit deinen
Gedanken, Rei?!“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Manchmal war er
echt verplant.
„In der Dusche…“ erwiderte er und seine Mundwinkel zuckten ebenfalls.
„Schon klar. Wird aber auch Zeit... Ist schon ganz muffig hier drin...“
Schnell sprang ich einen Schritt zurück um seinem Tritt auszuweichen.
„Boah, werd mal nicht frech, Schnittchen! Als wenn du so viel besser
riechst!“ motzte er auch gleich los. Genau darauf hatte ich gewartet. Ich
kannte meinen besten Freund halt.
Empört starrte ich ihn an. „Soll das heißen ich stinke?! Wie kannst du mir so
was nur ins Gesicht sagen!“ „Jetzt zick hier mal nicht rum. Du hast
schließlich damit angefangen“, lachte er auch prompt, als er meinen
Schmollmund sah. „Du bist so fies...Du...großer, böser... Reita!“ Damit
schritt ich erhobenen Hauptes aus dem Aufzug, der inzwischen unser Ziel erreicht
hatte, ohne ihn auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Sein Lachen konnte ich
dennoch hören, ehe er schnellen Schrittes hinter mir her eilte. Vielleicht
sollte ich ihn einfach auf dem Flur schlafen lassen. Bester Freund hin oder
her.
Vor der Tür 2015 blieb ich schließlich stehen, öffnete sie mit der
Schlüsselkarte und trat in den dunklen Raum. Reita, der mich
inzwischen eingeholt hatte, tastete nach dem Lichtschalter, sodass ich mich
umsehen konnte. Links neben der Tür standen zwei gemütliche Sessel und ein
kleiner Tisch, dahinter hatte man einen super Panoramablick auf die dunkle
Stadt. Auf der rechten Seite des Zimmers stand vor Kopf an der Wand ein großes
Kingsize-Doppelbett, rechts vom Bett an der Wand befand sich eine Kommode auf
der ein Fernseher und ein DVD-Player standen. Daneben ging eine Tür ab, die wohl
ins Badezimmer führte. In die Wand direkt hinter der Tür war ein großer,
geräumig aussehender Kleiderschrank Wand eingelassen.
Reita schien das Zimmer nicht weiter zu interessieren, er ließ seine Tasche
fallen und stürmte sofort ins Badezimmer. In der Tür zu selbigen schienen ihm
seine Manieren wieder einzufallen und er drehte sich fragend zu mir um. „Jetzt
geh schon, du dreistes Stück. Ist ok.“ grinste ich. Er nickte ebenfalls
grinsend und war dann im Bad verschwunden. Das war so klar gewesen, schließlich
teilten wir nicht zum ersten Mal ein Zimmer. Es war doch jedes Mal dasselbe. Er
schmiss seine Tasche in irgendeine Ecke und ging dann direkt duschen. Mir machte
das nichts aus.
Ich stellte mich ans Fenster und warf einen Blick über die bunten Lichter der
Stadt. Welche es heute war, wusste ich nicht. Wenn man auf Tour war und jeden
Tag eine neue Stadt sah, verliert man leicht den Überblick. Ich öffnete eine
Tür, die ich bei meinem ersten Rundblick wohl übersehen hatte und trat auf
einen großen Balkon hinaus. Dort genoss ich die Stille und zündete mir erst
einmal eine Kippe an. Allerdings war es nicht gerade warm draußen und ich war
immer noch ein bisschen verschwitzt vom Konzert, weshalb ich auch schnell wieder
im Zimmer verschwand. Gerade rechtzeitig um Rei nur mit einem Handtuch um die
Hüften und noch nicht mal richtig abgetrocknet aus dem Bad kommen zu sehen.
Meine Kinnlage begann einen Freiflug, aber ich war nicht in der Lage sie zu
bremsen. Zum Glück schaffte ich es aber gerade noch rechtzeitig die Kippe
aufzufangen, bevor sie dem Teppich eine bleibende Erinnerung verpassen konnte.
Rei schien mich noch nicht bemerkt zu haben, denn er ging ungerührt zu seiner
Tasche und begann seine Klamotten über das halbe Zimmer zu verteilen. Nachdem
ich ein paar mal tief durchgeatmet und die ganzen schmutzigen Gedanken
verdrängt hatte, immerhin war er mein bester Freund und noch nicht mal
ansatzweise an Männern interessiert, räusperte ich mich. „Das räumst du
aber auch schön wieder auf. Ich hab keine Lust mir morgen die Knochen zu
brechen, weil ich mich in deinen Klamotten verheddere, klar?“ Reita zuckte
kurz erschrocken zusammen und drehte sich dann zu mir um. Dabei stemmte er eine
Hand in die Hüften und sah mich überheblich an. „Wieso ich? Was meinst, du
warum ich ein Zimmer mit dir teile?“ War ja klar, dass er jetzt wieder den
Macho raushängen lassen musste. Aber wir wollten ja mal sehen, wer nachher
wieder angekrochen kam, weil er kuscheln wollte...
Bevor ich antworten konnte, wurde an die Tür geklopft und ich hörte Ruki den
Flur zusammenbrüllen. „Aooooi, Reeeeeeeeeei, macht mal auf!“ Ich begab mich
zur Tür, warf Reita aber bevor ich sie öffnete noch einen vernichtenden Blick
zu. Der grinste nur weiter vor sich hin. Dann stürmten auch schon Ruki, Uruha
und Kai ins Zimmer und machten sich auf dem Bett breit. So schnell konnte ich
gar nicht gucken. Überrumpelt hielt ich noch immer die Tür in der Hand und sah
die anderen verwirrt an.
Ruki schien das mega lustig zu finden. Er kugelte sich regelrecht auf dem Bett
vor lachen, während Uruha Reita eingehend betrachtete, was mir mal überhaupt
nicht gefiel. Ich merkte wie ich Uruha mit meinen Blicken erdolchte, was Kai
bemerkte. Er sah von mir zu Uru und Reita und wieder zurück zu mir. „Stören
wir gerade? Sollen wir später wieder kommen?“ wollte er dann wissen und ließ
den Blick von mir wieder zurück zu dem, noch immer nur mit einem Handtuch
bekleideten, Bassisten gleiten.
Dieser Blick gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht. Der war irgendwie so wissend.
Richtig gruselig. Aber was mir noch weniger gefiel war Reitas Antwort.
„Schwachsinn! Ich bin nicht schwul, dass weißt du genau und Aoi ist mein
bester Freund, er wäre sowieso der Letzte den ich anpacken würde!“ schnaufte
der Blonde, schnappte sich seine inzwischen zusammen gesuchten Klamotten und
verschwand damit im Bad. Während er das sagte, hatte ich das Gefühl als würde
mir das Herz aus der Brust gerissen und ich zuckte innerlich zusammen, aufgrund des Gefühls. Ich versuchte den Anflug von Schmerz und Trauer aus meinem
Gesicht fernzuhalten, aber ob das bei meinen Augen auch klappte, wusste ich
nicht. Wenn Reita mich angesehen hätte, hätte er es wahrscheinlich so oder so
gemerkt. Aber das hatte er glücklicherweise nicht.
Mit einem lauten „RUMS“ schmiss ich die Tür ins Schloss. Alle starrten mich
erschrocken an. Ich schluckte und ging dann zu einem der Sessel hinüber. „Also,
wieso seid ihr hier?“ versuchte ich meine verletzten Gefühle mehr schlecht
als recht zu überspielen. Eine Schlag in den Magen von Reita hätte
nicht effektiver sein können. Aber darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken.
Kai schien das zu merken und reagierte als erster auf meine Frage. „Wir
wollten euch fragen ob ihr noch mit in nen Club oder so kommt. Ein bisschen
feiern und entspannen.“ Ruki sah mich erwartungsvoll an. So wie er aussah, war
es seine Idee. Kleines Energiebündel.
„Ich für meinen Teil möchte eigentlich nur noch ins Bett. Ich bin
erledigt.“ gab ich zu. Die anderen nickten verstehend. So ein Konzert war nun
mal anstrengend. Und außerdem brauchte ich auch hin und wieder etwas Zeit
für mich. Den Anderen ging es manchmal genauso, deswegen wurde meine
Entscheidung auch diskussionslos akzeptiert. „Also ich bin dabei! Schnecken
bringt euch in Sicherheit!“ kam es machohaft aus Richtung der Badezimmertür.
Ich hatte überhaupt nicht gemerkt, dass Rei wieder da war.
Ruki spang freudig auf und zerrte Kai mit auf die Beine. „Na dann mal los!“
Und schon war er wieder zur Tür raus. Uruha stöhnte gequält.
„Vielleicht solltest du dir für ihn ne Leine zulegen, dann haut er nicht
immer so schnell ab und du armer, alter Mann musst nicht ständig hinterher
rennen“, meinte Reita mit einem fiesen Grinsen. Dann schnappte er sich sein
Handy, Portemonaie und die Schlüsselkarte, die ich vorhin im Vorbeigehen auf
den kleinen Tisch gelegt hatte und war mit eine „Tschüss, Aoi!“ zusammen
mit Kai und Uruha zur Tür hinaus.
Froh über die endlich eingekehrte Ruhe ließ ich mich aufs Bett fallen und
schloss kurz die Augen.
# Reita #
Nach einigem Hin und Her hatten wir uns, nachdem wir das Hotel verlassen hatten,
auf eine Disco in der Nähe geeinigt, da Ruki anscheinend immer noch nicht
richtig ausgepowert war. Und das, obwohl er auf der Bühne immer so abging…
Unglaublich. Kai, Uruha und ich waren eigentlich eher für eine chillige Bar gewesen, aber
Ruki’s Chibi- Blick hatte erst Uruha und schließlich auch Kai weichgespült.
Das war ja wieder klar gewesen…
Wenn Ruki was wollte, konnte er dann plötzlich einen auf klein und niedlich
machen. Aber wehe man bezeichnete ihn sonst so. Das konnte durchaus kritisch
werden, wenn die kleine Furie dann mit fliegenden Fäusten auf einen zugestürmt
kam… Aber meistens brauchte man ihn nur mit der Hand an der Stirn auf Abstand
halten. Bei seiner geringen Größe und mit den kleinen Ärmchen konnte er dann keinen Schaden mehr anrichten. Er traf einen ja nicht mal.
Und so saß ich also in einer relativ ruhigen und etwas abgetrennten Sitzecke bestehend aus gemütlichen Sofas. Uruha und Ruki waren irgendwann kurz nach unserer Ankunft und den ersten paar Drinks auf die Tanzfläche verschwunden. Wie ein altes Ehepaar die beiden... Kai hatte noch eine Weile länger bei mir rumgesessen, bis er eingesehen hatte, dass heute nicht mehr viel mit mir anzufangen war. Als dann noch ein relativ hübsches Mädel zu uns rüber kam und ihn ansprach, war auch er verschwunden.
Also saß ich hier allein mit meinem Wodka- Redbull, der wievielte das war wusste ich schon gar nicht mehr, und kam irgendwie nicht so richtig in Partystimmung… was wirklich ungewöhnlich für mich war. Das sagte mir auch Kai’s Blick, bevor er abgerauscht war. Der hatte eindeutig den Inhalt „hoffnungslos“. Und das, obwohl ich sonst nach nicht mal zehn Minuten schon jemanden klar gemacht hatte. Natürlich eine Frau. Ich war ja nicht schwul! Das ganz sicher nicht!
Trotzdem, ich bekam einfach Aoi’s Augen und den Gesichtsausdruck nicht aus dem
Kopf. Den Blick, als ich gesagt hatte, dass ich nicht schwul und Aoi der
Letzte wäre, den ich anmachen würde. Das stimmte ja auch. Immerhin war er mein
bester Freund… Dennoch verfolgte mich der Ausdruck seiner Augen. So unendlich
traurig und verletzt. Und nur für eine Millisekunde war es als hätte ich
Tränen schimmern sehen.
Er dachte wahrscheinlich ich hätte das nicht mitbekommen. Ich hatte ja auch
mehr zufällig als bewusst in seine Richtung gelinst, als ich das sagte und kurz
darauf ins Bad verschwand um mich endlich mal anzuziehen.
Nur, was hatte das zu bedeuten? Und wieso störte mich das jetzt bitte so? Klar,
ich wollte ihm nicht absichtlich wehtun und abwerten wollte ich ihn ganz sicher
auch nicht und das sollte er eigentlich auch wissen. Es war ja nicht das erste Mal,
dass ich so einen Spruch losgelassen hatte. Er war und blieb einer der wichtigsten
Menschen in meinem Leben, wenn nicht sogar der Wichtigste. Auf ihn konnte ich mich
immer verlassen, er war immer für mich da, egal worum es ging. Bei ihm konnte ich
ich selbst sein und manchmal kannte er mich besser als ich mich selbst. So gut, dass es manchmal regelrecht erschreckend war. Er war auch der einzige Mann, mit dem ich in einem Bett schlief. Und ja, ich hatte ihn lieb! Platonisch gesehen.
Und aus all diesen Gründen sollte er eigentlich genau wissen, wie das vorhin
gemeint war und dass er das nicht persönlich nehmen musste oder sollte... Also
warum zum Geier reagierte er so?
Ich nahm einen großen Schluck und knallte dann das leere Glas auf den Tisch. So
langsam wurde ich echt sauer. Ich hatte mich so gefreut heute noch was zu machen
und vielleicht noch jemanden abzuschleppen… Doch diese ganzen blöden Gedanken
trübten meine eigentlich gute Laune ganz erheblich. Ich wollte feiern,
verdammt! Stattdessen saß ich hier und kippte einen Drink nach dem nächsten,
in der Hoffnung so die Gedanken zu ertränken. Irgendwie war ich angepisst! Ich
brauchte Ablenkung. Ich ließ meinen Kennerblick über die Tanzfläche zur Bar
hinüber schweifen. An der Theke saßen Kai und das Mädel von vorhin und
schienen nett zu plaudern… Kai der alte Charmeur. Ich konnte mir ein Grinsen
nicht verkneifen. Neben den beiden saß verlassen eine schwarzhaarige
Schönheit. Sie sah ein bisschen wie das fünfte Rad am Wagen aus, schien eine
Freundin von Kai’s Bekanntschaft zu sein. Sie sah gut aus und machte einen
sympathischen Eindruck. Daher beschloss ich sie von ihrer offensichtlichen
Langeweile zu erlösen.
Es war sogar richtig leicht sie in ein Gespräch zu verwickeln. Ihr musste echt
langweilig gewesen sein. Andererseits würde ich mich auch von mir anquatschen
lassen. Ich sah ja nicht gerade schlecht aus. Bis auf meine Nase vielleicht,
aber ich hatte ja das Nasenband um sie zu verstecken. Ich erfuhr, dass
ihr Name Yuki war. Sie studierte irgendwas an der hiesigen Uni. Was, keine
Ahnung. Genauso wenig davon in welcher Stadt wir überhaupt gerade waren.
Jedenfalls gönnte sie sich mit ihrer Freundin eine Auszeit vom anstrengenden
Lernstress der letzten Wochen. Nach einer Weile beschlossen wir dann die
Tanzfläche unsicher zu machen. Tanzen konnte sie, dass musste ich zugeben. Und
schüchtern war sie auch nicht gerade. So wie sie sich teilweise an mir rieb,
gehörte das schon fast zensiert. Nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte…
Wir tanzten schon eine ganze Weile, sie mit dem Rücken an meine Brust
geschmiegt und mit ihrem Po da, wo es mir Spaß machte, ich mit meinen
Händen an ihren Hüften. Durch den geringen Größenunterschied, lag ihr Kopf
an meiner Schulter. Allerdings veränderte sich ihr Aussehen plötzlich vor
meinen Augen. Sie wurde größer und die Haare etwas kürzer und ihre Züge, die
ich nur im Profil sehen konnte, nahmen immer mehr die von Aoi an. Verwirrt
blinzelte ich und schüttelte unbewusst den Kopf. Yuki hatte das wohl bemerkt.
Sie drehte sich in meinen Armen und sah mich fragend an. Ich konnte nicht hören
was sie sagte, aber an ihren Lippenbewegungen konnte ich erkennen, dass sie
fragte ob alles ok wäre. Ich nickte abwesend und sah weiter wie hypnotisiert
auf ihre leicht geöffneten und schimmernden Lippen, als sie mit ihrer Zunge
darüber glitt um sie zu befeuchten. Dann beugte ich mich vor und verschloss
ihre Lippen mit meinen, fuhr mit meiner Zunge leicht ihre Unterlippe entlang und
bat um Einlass. Den sie mir gewährte. Als ich den Kuss löste, sah sie mich mit
verschleierten Augen an, bevor sie mich mit einer Hand im Nacken wieder zu sich
zog. Ich bemerkte erst, dass wir uns gar nicht mehr zur Musik bewegten, als ich
einen Ellbogen in die Rippen bekam. Schmerzvoll verzog ich das Gesicht und sah
mich nach einem stilleren Ort um. Dann nahm ich Yuki bei der Hand und zog sie in
Richtung der Toiletten. Dort angekommen zog ich sie weiter bis zu einem Raum mit
der Aufschrift „privat“. Wir hatten Glück und die Tür war nicht
abgeschlossen. Ich zog sie in den Raum und ließ die Tür schwer hinter uns
zufallen.
Totale Dunkelheit umfing uns, aber das störte mich nicht. Ich zog sie zu mir,
presste sie gegen die Wand neben der Tür und küsste sie stürmisch. Meine Hand
griff nebenbei nach dem Saum ihres Tops und schob es nach oben. Sie unterbrach
den Kuss, hob die Arme damit ich es ihr ausziehen konnte und ich machte mir an
ihrem BH zu schaffen. Als ich dieses störende Teil geöffnet hatte, warf ich es
einfach zur Seite in die alles umhüllende Dunkelheit. Wieder küsste ich sie
leidenschaftlich und sie lehnte sich seufzend in den Kuss. Eine ihrer Hände
machte sich an meiner Gürtelschnalle zu schaffen und ich stöhnte erleichtert
auf, als sie mir die Hose runterschob.
[...]
„Mach endlich…“ bettelte sie.
[...]
Noch ein letztes Mal stieß ich zu und kam dann, beobachtete, wie sie auch
kam, sah ihr dabei tief in die Augen und genoss meinen Höhepunkt. Und
plötzlich war es nicht mehr Yuki, die ich vor mir hatte...