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Seelenqual

Die Suche nach Stärke
von

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Augen die alles sehen

Ungläubige Stille und lange Gesichter herrschten bei der weißen Armee aus Zetsus.

Fassungslos drehten sie ihre Köpfe und sahen sich nach ihren Verbündeten um, die sich alle in Staub verwandelt hatten.

Was war das für ein seltsames Licht gewesen? Wo waren die Toten, die an ihrer Seite gekämpft hatten.

Doch die Ninjas der Allianz jubelten, jedoch nicht lange.

Die Geheim-Attacke hatte funktioniert, aber nun mussten sie den Moment ausnutzen, bevor sich ihre Gegner sammelten.

Wie Tornados krachten sie in die ungeordnete Menge und richteten großen Schaden an.

Die Zetsus wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Ihre alten Befehle waren hinfällig und ohne Anführer, der für sie dachte, blieben sie unflexibel.

Sie wurden panisch.

„Rückzug“ fiel einem die Idee ein und die anderen griffen sie laut auf. Ängstlich drehten sie um und rannten weg. Sie versuchten in Sicherheit, in die schützenden Arme der Erde zu sinken, doch die Doton-Künstler behinderten sie.

Immer wieder schoben sie die Erde auf und Raiton, Futon und Katon-Künstler attackierten erbarmungslos.

Nicht nachlassen, war die Devise.

Dafür hatten sie ihre Kraft gespart; für diesen Moment.

Heute schon konnte der Krieg beendet werden.

Der Maskierte sah den Zusammenbruch seiner Armee mit geballten Fäusten zu.

„Wo…ist…Kabuto?“ knurrte er langsam.

„Bislang noch nicht gefunden. Er ist als erstes weggerannt und versteckt sich vor uns“ sagte eine hauchende Stimme. Kuro-Zetsu erhob sich mit dem Kopf aus der Erde.

„Finde ihn. Die andere sollen sich verstecken und sammeln. Ich habe einen neuen Plan“ befahl der Maskierte.

Kuro-zetsu verschwand und der Maskierte machte sich auf in sein Versteck.

Ohne Kabuto und sein Edo-Tensei und ohne Pain und sein Rinnegan hatte er keine andere Wahl. Er musste seine eigene Rinnegan erwecken, um die Toten wieder zu beleben, auf Kosten seiner Lebenskraft.

Als erstes die verbesserten Körper der Jinchuriki und dann IHN.

Eine kleine Elite-truppe wäre ausreichend, um sich den letzten Jinchuriki, Naruto Uzumaki zu schnappen und Gedo-Mazu zu erwecken.

Noch war der Krieg nicht vorbei.

Er brauchte nur ein wenig Zeit, um sich die Zellen zu spritzen und seinen Körper darauf reagieren zu lassen.

In der Zwischenzeit würden die Shiro-Zetsu mit Plan B beginnen.
 

Kabuto rannte panisch durch den Wald.

Den bewusstlosen Körper von Anko Mitarashi hatte er zurückgelassen, sie war nicht mehr wichtig.

Er hatte seine Werkzeuge verloren und fühlte sich gerade schwach und wehrlos.

Aber noch war er nicht am Ende: er besaß sein Chakra, seine Skalpelle, sein Wissen, seine Künste…er konnte sich verstecken, abwarten und neu angreifen.

Aber wehe, wenn der Sharingan-Träger in die Finger bekam. Er würde ihn ausquetschen, foltern und töten für diese Niederlage.

Wie war das nur passiert? Was für eine Versiegelung hatten diese Ninjas eingesetzt?

Kabuto rannte eilig weiter und streckte ein weiteres Mal seinen Geist aus, auf der Suche nach seinem Spielzeug.

Er bekam keine Reaktionen, aber da… er stutzte und hielt an.

Tatsächlich, einen gab es noch… Itachi Uchiha! Er hatte sich nicht in Staub verwandelt.

Kabuto lächelte erfreut. Ausgerechnet ein Sharingan-träger war ihm geblieben. Mit Itachis fantastischer Gen-Jutsu könnte er neue Werkzeuge erjagen und er hätte einen Schild gegen IHN.

Er könnte dessen Körper verstärken und ihn als treue Puppe nutzen. Mit einem gesunden, starken Körper wäre Itachi in der Lage, IHN zu besiegen.

Kabuto streckte seine Hände aus.

//Komm zu mir! // befahl er in Gedanken.

Keine Reaktion.

Kabuto stutzte und verstärkte sein Rufen.

Er spürte eindeutig Widerstand. Itachis Seele widersetzte sich Edo-tensei. Er weigerte sich, seinen Meister zu gehorchen.

Kabuto knurrte.

„Dann komm ich halt zu dir“ flüsterte er.
 

Als die Dämmerung begann und die Armee der Zetsus sich fast aufgelöst hatten, erhielten die Ninjas den Rückzugs-Befehl.

In der Dunkelheit war es zu gefährlich, weiter zu kämpfen und durch die Element-Jutsus hatte sich die Geografie der Schlachtfelder geändert. Niemand wusste, was sich in der Dunkelheit in den neu gebildeten Löchern und Gräben verstecken konnte.

Gut gelaunt zogen sich die Ninjas der Allianz in ihre Zelte zurück. Sie feierten und lachten, denn der Sieg war zum Greifen nahe.

Die Verletzten wurden in den Sanitäts-zelten behandelt, die Toten in speziellen Zelten abseits gesichert und verbrannt, nachdem ihre Identitäten festgestellt waren. Ihre Körper sollten von niemanden mehr benutzt werden.

Sakura behandelte den letzten Ninja für heute. Die Schlange war zu Ende, es gab keinen Verletzten mehr.

Schnell machte sie Meldung und erfuhr, dass sich die Verlustzahlen in Grenzen hielten. Es hatten mehr überlebt als gedacht. In diesem offenen Kampf hatte die Taktik der Allianz gewonnen; die Gegner waren in ihre Falle getappt.

Doch die Nachtschicht blieb misstrauisch. Sie waren Ninjas; sie wussten, dass die Dunkelheit perfekt für hinterhältige Attacken war. Die nächste Schicht an ausgeruhten Ninjas würde die Lager bewachen, damit die heutigen Kämpfer ruhig schlafen konnten.
 

Hungrig verschlang Naruto sein Essen. Der gekochte Reis und der frisch gefangene Fisch, die Suppe mit Meeresfrüchte drin und das eingelegte Gemüse schmeckten fantastisch. Durch das heutige anstrengende Training konnte er Unmengen an Essen verschlingen.

Erst als sein Magen gefüllt war und er, ein Rülpsen unterdrückend, hochsah, erkannte er, wie leer es im großen Saal geworden war. Bee war ebenfalls mit dem Essen fertig; eine doppelt so große Portion wie der Blonde verschlingend.

„Hey, Meister Bee, es ist so leer hier. Wo sind denn die anderen? Meister Gai und Kakashi sehe ich auch nicht?“ fragte Naruto.

Der große Ninja räusperte sich und dachte eilig nach.

„Du bist zum Trainieren hier,

zum Zähmen und Verstehen vom Fuchs-Tier.

Die Männer haben anders zu tun.

Es gibt besseres als sich hier auszuruhn!“

Naruto runzelte die Stirn, „Ach so, sie haben eine andere Mission, während ich hier noch bleiben muss, um den Fuchs zu verstehen? Okay, verstanden. Weißt du denn, was sie machen?“

„Yoh, ein Mann, ein Wort, eine Tat!

Keiner kann wissen, was er vorhat!

Ninjas sind wir, folgend den Pfad.

Schweigen müssen wir wie ein Grab! Yeah“

Naruto kratzte sich verlegen den Kopf.

„Ja klar, Ninja-Missionen sind geheim. Ich dachte nur…habe mich gewundert, warum sie sich nicht verabschiedet haben. Naja, ich habe den ganzen Tag in der Höhle mit dem Training verbracht. Das Stapeln klappt schon besser. Morgen musst du es dir mal ansehen.“ Er gähnte auf.

„Man, bin ich müde. Wenn du mich entschuldigst; ich gehe ins Bett. Morgen früh bin ich wieder in der Höhle. Diesmal schaffe ich einen noch höheren Turm als du“ murmelte er und stand auf.

Bee sah ihm nach

Gut, dass er immer eine Sonnenbrille trug; die half beim Pokerface.

Naruto wusste nicht, dass heute das erste Gefecht stattgefunden hatte. Jeder auf der Insel verhielt sich normal und durfte weder Freude noch Angst zeigen, damit der Blonde nichts erfuhr.

Heute war es schwierig, weil die Allianz gewonnen hatte und die Ninjas mussten sich beherrschen, kein erleichtertes Lächeln zu zeigen.

Bee dachte nach.

Für seinen Bruder, dem Raikage, verlief der Krieg wie gewünscht. Er wollte nicht, dass die Jinchurikis am Krieg teilnahmen. Verlief die Schlacht weiterhin so erfolgreich, war es auch nicht nötig.

Man hatte Bee gewarnt: Naruto war noch nicht so weit, aber der ungeduldige Ninja würde trotzdem losstürmen, um seine Freunde zu retten. Darum sollte man ihm die Wahrheit verschweigen.

Zur Sicherheit war eine Spezial-Einheit gegründet worden, mit Ninjas aus allen Ländern, darunter auch Iruka Umino und Yamato aus Konoha, die sich auf der Insel versteckt aufhielt.

Niemand sollte hier rein oder raus kommen.
 

„Ich glaub es nicht. Du bist hier…tatsächlich hier“ staunte Sasuke, der keuchend nach Luft schnappte. Der Kampf gegen seinen Bruder hatte ihn erschöpft; seine Kräfte hatten sich vom letzten Kampf immer noch nicht ganz erholt und nun forderte sein Körper Tribut.

Itachi dagegen atmete nicht schwer, sondern sah nur prüfend auf seine Hände.

„Sie sind warm…ein lebender Körper, aber mein Geist…es fühlt sich merkwürdig an. Als ob man mich in Kleidung gesteckt hat, die nicht richtig passt.“

„Edo-Tensei…Kabuto hat diese Kunst von Orochimaru wirklich meisterhaft kopiert. Ich bin nie hinter dieses Geheimnis gekommen“ murmelte Sasuke und lehnte sich an einen Baumstamm.

Itachi sah ihn ernst an. „Diese Kunst ist ein Tabu gegen das Leben selbst. Niemand sollte sie kennen. Aber wenn ich schon mal hier bin; lebend und frei von jeder Kontrolle, sollten wir das ausnutzen.“

Sasuke zog erfreut einen Mundwinkel hoch. „Du hast also einen Plan? Willst du Kabuto stoppen? Wenn du auferstanden bist, dann auch viele andere Ninjas. Sollten wir nicht gemeinsam ihn suchen und ausschalten? So können wir auf einen Schlag alle befreien…“

„Nein“ unterbrach Itachi ihn. „das ist nicht nötig. Ich weiß, dass dein Freund Naruto ein Geschenk erhalten hat, vom Clan Uzumaki. Sie kümmern sich darum. Nein, wir haben eine andere Aufgabe. Wir sind beide die einzigen Sharingan auf Seiten der Allianz. Es ist unsere Pflicht IHN aufzuhalten.“

„Madara“ stimmte Sasuke ihm zu.

„Und Tobi“ fügte Itachi hinzu.

Sasuke stutzte. „Ist das nicht dieselbe Person?“

Itachi schnaubte auf. „immer noch so blind, kleiner Bruder? Nein, Tobi hat sich nur als Madara ausgegeben. Er ist sein Handlanger und führt seinen Plan aus, selbst nach dem Tod seines Meisters. Seine wahre Identität ist die eines totgeglaubten Uchihas namens Obito.“

Sasukes Augen wurden groß. „Moment, er ist also nicht Madara, aber er arbeitet für ihn? Wer ist Obito? Warum hat er denn damals mit dir den Uchiha-Clan vernichtet. Obito…Obito…warum kommt mir der Name nur so bekannt vor“ überlegte er. Die Gedanken liefen quer in seinem Kopf.

„Weil dein erster Meister einen seiner Sharingan besitzt. Hast du dich nie gefragt, woher Kakashi ein Sharingan hatte? Obito und Kakashi waren mal Team-Kameraden. Komm mit, wir müssen einen anderen Platz suchen. Ich erzähle dir später alles, wenn wir in Sicherheit sind“ forderte Itachi ihn auf und ging los. Sasuke stand eilig auf, um ihm zu folgen.
 

Itachi kannte sich in dieser Gegend gut aus. Sie waren nahe dem Feuerreich, dessen Grenzen er oft überquert hatte und er kannte die geheimen Pfade, um sich durchzuschlagen. Unentdeckt und mit dem letzten Rest an Kraft erreichten sie Konoha-Gakure und schlichen sich ins zerstörte Uchiha-Viertel. In der stillen Nacht erschien diese leeren, von Unkraut überwucherten Häusern ein wenig gruselig. Während Sasuke seinem untoten Bruder folgte, überkam ihn eine Gänsehaut. Es fühlte sich so an, als würden aus den leeren Häusern tote Augen ihn beobachten.

Itachi hielt an einer Mauer an. Zielsicher fand er einen bestimmten Stein, den er drückte, worauf er ihn wie eine Klinke nutzen und hinter die Wand eintreten konnte. Sasuke folgte seinem Bruder durch die geheime Tür.

Das Viertel seiner Familie besaß mehr Geheimnisse, als er ahnte.

„Wer hat dir das damals alles gezeigt?“ fragte er, während er seinen Bruder durch die leblosen Gänge folgte.

„Vater“ war Itachis kurze Antwort. Er musste nicht seinen Kopf drehen, um Sasukes bestürztes Gesicht zu sehen. Er wusste, wie sein Bruder bei der Erwähnung reagieren würde. Nach einer Weile fuhr er fort. „Die Uchihas leben schon seit der ersten Generation auf diesen Grund und Boden. Beim Errichten der Häuser haben sie sich etwas gedacht und Fluchttunnel und Verstecke angelegt. Der geheime Tempel war eines davon, aber das Oberhaupt hatte noch ein extra Versteck.“

Itachi hielt vor einer Tür, an der es keine Klinke gab.

„Dein Blut, als Nachfahre von Fugaku Uchiha, öffnet sie. Da ich nicht denke, dass mein geliehener Körper das richtige Blut hat...“erklärte er.

„Schon verstanden“ Sasuke biss sich schnell in den Daumen und hielt den blutigen Fingerabdruck auf das eingeprägte, runde Symbol. Kurz leuchtete es rot auf und die Tür sprang auf. Fahles Licht schaltete sich ein

Sie traten in einen einfachen Raum ein, dessen Boden mit Tatami-Matten belegt war. Die Wände waren komplett mit wandhohen Schränken belegt worden. Aus einem holte Itachi ein paar Decken, sowie Not-Rationen.

„Setz dich und iss. Ich werde dir alles erzählen. Dieser Raum lagert nicht nur Nützlichkeiten, sondern ist auch ein Archiv“ erklärte er und warf seinem Bruder die Sachen zu. Sasuke ließ seinen nassen Mantel und das übrige Gepäck fallen, zog die Schuhe aus und entspannte sich, während sein Bruder durch mehrere Akten kramte, die in einem anderen Schrank gelagert wurden.

Schließlich fand Itachi die entsprechende Akte und gab sie Sasuke zum Lesen. Auf der ersten Seite befand sich das Bild eines Jungen mit kurzen schwarzen Haaren, der eine Schutzmaske trug. Während er die dünne Akte schnell durchblätterte, knabberte er an ein paar Reiscracker aus der Not-Rationen. Beim Geräusch kochenden Wassers sah er auf und beobachtete Itachi dabei, wie er heißes Wasser in eine Packung Trocken-Ramen goss. Hinter einem Schrank hatte sich ein Waschbecken und der Wasserkocher befunden.

Ramen…er musste an Naruto denken. Wie es ihm wohl gerade erging?

Aber jetzt musste er sich um die Dinge kümmern, die vor seinen Augen geschah und Naruto hatte seine eigene Aufgabe zu tun.

Während die Nudeln sich vollsogen, las er schnell die Akte durch.

Er schnaubte und schloss die Akte. „Hört sich ja nicht berauschend an. Durchschnittlicher Ninja, Schüler von Minato Namikaze, gestorben im dritten Ninja-Weltkrieg“ fasste er zusammen. Er nahm den Deckel von der Nudelpackung ab und fing an zu essen. Das erste warme Essen seit Tagen…er genoss es.

„Minato Namikaze war der ursprüngliche Name des vierten Hokage“ erklärte Itachi ruhig. „Bevor er diesen Titel errang, war er als der „Gelbe Blitz“ auf dem Schlachtfeld berühmt geworden. Er ist übrigens auch der Erzeuger von Naruto.“

„WAS!?“ Sasuke sah erschütterte wieder auf das einzige Bild, das vom jungen Obito und blätterte schnell die Akte durch, fand darauf aber keinen Hinweis.

„Man hielt Obito für tot; gestorben in einer Schlacht. Darum führte man die Akte auch nicht weiter. Nur seine beiden Team-Kameraden überlebten den Angriff. Es gab von der Uchiha-Familie viel Zank gegen ihn, weil Kakashi Hatake ein Sharingan ohne ihre Erlaubnis eingesetzt worden war. Sie verlangten es zurück und behaupteten, dass es nicht Obitos Wille gewesen wäre. Doch Obitos Eltern, die den freigiebigen Charakter ihres Sohnes kannten, setzten sich durch und erlaubten es. Das Oberhaupt gab seinen Segen, weil er nicht glaubte, dass ein Außenseiter dieses Kekkei-Genkai richtig nutzen könnte. Man, hat sich Großvater da aber geirrt.“ Itachi lachte leise.

„Woher weißt du das alles?“ staunte Sasuke.

Itachis Miene wurde bitter. „Vater hat mich als zukünftiges Oberhaupt vieles gelehrt. Dieser Raum…er wurde auch für heimliche Treffen genutzt, um zu integrieren und den Putsch zu planen. Hier liegen Vaters geheime Ränkespiele drin“ erklärte er und deutete auf den massiven Aktenschrank, der gefüllt war mit Akten. „Alles unerlaubte Kopien, durch die er dank seiner Position als Polizeichef herangekommen war. Akten über die Einwohner seines eigenen Dorfes. Welche Ninjas für den Clan gefährlich waren und wer sich als Verbündeter eigenen könnte. Ich habe damals überlegt, ob ich alles vernichten sollte. Schließlich hatte ich alles bereits gelesen und im Kopf. Aber dann dachte ich mir, dass es für dich irgendwann auch nützlich sein könnte. Akten über die Uchihas, Geheim-Akten über die Hokage und die San-Nin…hier sind Dinge, die du in keinem Archiv in Konoha finden wirst.“

Sasuke schlürfte nachdenklich die Suppe aus, während er auf die riesigen Schränke starrte.

Vermutlich waren diese nur ein kleiner Teil des angekündigten Archivs.

Er hatte die kleine Tür gesehen, die in ähnliche Räume wie diesen führte.

„Sind die Akten chiffriert?“ fragte er.

Itachi nickte. „Ohne Sharingan siehst du die wichtigsten Stellen nicht. Es ist wie mit dem Stein, der unter dem Tempel der Uchihas liegt. Je nachdem, welche Augen-Kunst du benutzt, desto mehr Geheimnisse erkennst du.“

„Der Stein…ich erinnere mich, die Geschichte von Madara und den Ursprung der Uchihas stand drauf. Auch dass wir direkt vom Rikudo-Sennin abstammen“ murmelte Sasuke.

Itachi brummte abfällig. „Vergiss nicht, dass dieser Stein von den Uchiahs selbst erschaffen wurde. Ihre Art, die Geschichte weiter zu erzählen, ist nicht objektiv. Vieles wurde zu ihren Gunsten verfälscht. Die Geschichte vom hintergangenen Sohn des Rikudo…Ansichtssache. Manche glaubten, Madara wäre ein Verräter, andere ein Held, der sich gegen die Ungerechtigkeiten der Hokage stellte. Der eigentliche Sinn eines Ninjas sollte es sein, sein Ego aufzugeben und nicht nach Macht zu hungern, wie es unsere Urahnen getan haben.“

„Darum geht letztendlich immer…Macht“ murmelte Sasuke betroffen. Er war genauso gewesen. Um Macht zu erhalten, wollte er seinen besten Freund umbringen und hatte die Augen seines Bruders angenommen.

„Nein, es ist nicht so leicht. Es geht darum, warum man Macht will. Erkenne, wonach dein Gegner sich sehnt und du erkennst sein wahres Ich. Was wollte Madara? War er verletzt, weil er nicht Hokage wurde? Lag ihm das Schicksal seiner Familie am Herzen und misstraute er dem ersten Hokage? Will er die ständigen Kämpfe und Krieg für immer beenden, die auch Generationen später immer noch herrschen? Vielleicht ist alles die Antwort, vielleicht auch gar nichts“ erwiderte Itachi.

„Wie du weißt, war ich nicht in der Hölle, aber auch nicht gerade im Himmel. Meine Zweifel, ob mein Vorgehen im Leben richtig war, hielten mich davon ab, aufzusteigen, ebenso wie meine Schuldgefühle. Trotzdem war mein Herz noch rein, mein Verstand noch klar genug, dass ich nicht in der Hölle gefangen war. Die Hütte war eine Art Übergangsort, die man mir für die geistige Reinigung zur Verfügung stellte und die ich zum Nachdenken nutzen durfte.“

„Es ist nicht viel Zeit vergangen, zwischen deinem Tod und meinen Besuch. Viel Erkenntnisse konntest du noch nicht bekommen haben“ dachte Sasuke laut. „Ist es dein Ziel, zum Buddha zu werden?“

Itachi lachte leise. „Vielleicht. Was die Zeit angeht, so vergeht sie in der einen Welt anders als hier. Man erinnerte sich nicht an Tage, Monate und Jahre…man verbringt sie einfach, ohne zu zählen. Schließlich altert man nicht, hungert nicht, stirbt nicht. Aber nun zurück zu Obito…seine Spur verliert sich in dieser Schlacht, bei der Verteidigung einer Brücke. Sein Körper wurde unter riesigen Felsen begraben und man schaffte es nicht, ihn zu bergen. Seine Kameraden sahen ihn sterben. Trotzdem muss es Madara, der damals vermutlich noch lebte, gelungen sein, ihn rechtzeitig zu retten. Vermutlich hatte es seinen Preis. Da du weißt, wie gut Obito manipulieren kann, kannst du abschätzen, dass Madara noch geschickter war. Er zog den Jungen auf seine Seite und zuerst gemeinsam, später nur noch Obito, trieben sie ihr Ränkespiel.“

„Was sind seine Fähigkeiten?“ fraget Sasuke. „Klar, er hat das Sharingan, aber auch das Mangekyo? Welche Eigenschaften hat es?“

„Ich habe ihn beobachtet, während er sich als Tobi unter uns mischte. Er war zu gut darin, Angriffen auszuweichen und zu überleben. Sogar Deidaras Kunst überlebte er. Ich denke, er kann eine Art Raum-Zeit-Ninjutsu nutzen. Etwas, was ihm erlaubt, Angriffe durch zu laufen oder die Zeit zu verlangsamen. Genau konnte ich es aber nicht erkennen“ erklärte Itachi.

„Wir sind zu zweit. Wir könnten es schaffen, ihn aufzuhalten und diesen Krieg direkt zu beenden“ überlegte sein kleiner Bruder.

„Loszustürmen, ohne einen Schwachpunkt seines Gegners zu kennen und mit mangelnder Strategie, hilft dir nicht. Wir haben außerdem ein anderes Problem. Ich kann spüren, wie Kabuto sich nähert. Da er mich aus dem Tod zurückgeholt hat, unterliege ich in gewissen Grenzen immer noch seinen Einfluss. Er will mich vermutlich wieder komplett kontrollieren. Dank des Vertrags kann ich ihn aber auch spüren, so wie er mich spürt.“

Sasuke nickte. „Wie lange haben wir noch, bis er kommt?“

„Ein paar Stunden, die du zum Ausruhen nutzen kannst. Ich überlege mir was. Vielleicht kann uns Kabuto sogar nützlich sein“ beruhigte ihn Itachi.

„Da fällt mit was ein“ erinnerte sich Sasuke. „Der Grund, warum ich mich nach Konoha aufgemacht habe…wir haben vielleicht die Chance auf noch mehr Verbündete. Meine alten Team-Kameraden von Hebi/Taka sind hier. Karin ist eine Gefangene und Juugo und Suigetsu verstecken sich in der Nähe.

Ich bin mir wegen unseres letzten „Abschieds“ aber unsicher, ob sie uns helfen würden.“

„Hm, kennt Kabuto sie?“ zweifelte Itachi.

„Leider ja, sie waren auch Orochimarus Versuchskaninchen.“

„Tja, schaden kann ihre Hilfe nicht, aber auch nur, wenn sie dir loyal sind. Wenn Kabuto sie aufgrund eurer Vergangenheit überzeugt, auf seine Seite zu wechseln, haben wir es mit mehr Gegnern zu tun“ wandte Itachi ein.

Sasuke zuckte betroffen zusammen. Auf Juugo konnte er bauen, aber Karin und Suigetsu?

Außerdem…was, wenn Kabuto, der den älteren Juugo und seinen Freund Kimimaro gut kannte, es schaffte, diesen für sich zu überzeugen.

„Dann müssen wir beide es tun“ murmelte er und lehnte sich an die Wand.

„Ja, so ist es besser. Ruh dich aus. Wir finden schon einen Weg“ hörte er Itachis beruhigende Stimme, bevor ihm die Augen zufielen.
 

Während die meisten Ninas die Nacht zum Ausruhen nutzten, waren andere noch wach.

In einem Lager der Allianz wankten zwei Shinobis nach draußen, um sich zu erleichtern.

Sie waren unerlaubterweise angetrunken, aber sie konnten nicht anders: zu froh waren sie, den ersten Tag dieses Krieges überlebt zu haben und hatten es mit verstecktem Sake gefeiert.

Sie hatten im Angesicht gewaltiger Ninjas gestanden; Legenden, die von den Toten wiedererweckt worden waren und es überlebt.

Wie viele Landsmänner hatten zu deren Lebzeiten nicht so viel Glück gehabt?

Nun standen nur noch diese weißen, bizarren Männer im Weg, die zwar stark, aber bezwingbar waren.

Einer der Shinobis versuchte ein Rülpsen zu unterdrücken, während der andere sich an einen Baum lehnte und nach Frischluft schnappte.

„Mann, bei mir schwankt gerade alles. Wie stark ist denn dein Gesöff?“

Der eine Ninja lachte. „Sake aus dem Wasserreich scheint stärker zu sein als der aus Suna. Aber man gewöhnt sich dran.“

„Er war gut, aber er haut mir in die Birne rein. Hätte ich das geahnt, hätte ich aufs dritte Glas verzichtet. Wir…hey“ die zwei Ninja drehte sich um, als ihr dritter Teamkamerad kopfschüttelnd nähertrat.

„Ihr solltet leise sein. Wollt ihr, dass euch ein Kommandant erwischt?“ sagte er milde.

„Upps, hast recht, Tai. Aber hier sind wir doch allein und unter uns“ lachte der eine.

„Ja, hier ist doch keiner. Aber das wars auch für heute. Lasst uns schlafen gehen“ sagte sein Freund, der sich langsam vom stützenden Baumstamm löste.

Der Mann, der aussah wie Tai, fing böse an zu grinsen und zog ein Kunai.

„Oh, ihr werdet schlafen…für immer.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2020-11-05T02:56:46+00:00 05.11.2020 03:56
Wirklich ein Hammer Kapitel ich bin soooo gespannt wie es weitergehen wird
Antwort von:  Rikarin
06.11.2020 10:21
Danke fürs fleißige lesen/Kommentieren
Von:  Scorbion1984
2020-11-04T19:19:07+00:00 04.11.2020 20:19
Wieder ein tolles Kapitel, mach weiter so 👍.
Antwort von:  Rikarin
06.11.2020 10:21
Danke, freue mich, dass es immer noch treue Leser gibt, sonst würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr schreiben. Es wird echt schwierig, diese Story zum Abschluss zu bringen


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