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Burning Sun

Die Fortsetzung zu Bis(s) in die Ewigkeit
von

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Hate and revenge

Hate and revenge
 

Es handelte sich nur noch um etwa eine Stunde und ich konnte sehen, dass sich der Zeitpunkt von Carlisle und Esmes Reise nicht weiter verzögern würde, so dass Jasper und ich in spätestens sechzig Minuten alleine sein würden.

Emmett und Rosalie waren bereits vor einer Stunde zum Flughafen aufgebrochen und hatten vor, die nächsten Monate in Alaska zu verbringen, aber wahrscheinlich würde Rosalie schon bald zu dem Schluss kommen, dass sie eine Großstadt aufregender fand. Sobald sie sich dazu entschied, wieder aus der Kälte abzureisen, würde ich es wissen.

Esme und Carlisle wollten sich eine Weile auf eine kleine Insel zurückziehen. Carlisle hatte sie ihr vor einer Weile geschenkt und es gab nur wenige Orte, an denen Esme lieber war als dort, wo sie ihre Ruhe hatte und keinerlei Menschen zu fürchten brauchte. Ich konnte verstehen, warum sie sich eine Weile von der Welt abkapseln wollte. Ich konnte es, um genau zu sein, voll und ganz nachvollziehen und wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte, würde ich es genauso halten, aber ich hatte sie nicht. Mein Geist, mein Verstand und vor allem mein Herz hatten, ohne mich um Erlaubnis zu fragen, eine unumkehrbare Entscheidung getroffen, die meine Zukunft bestimmten würde.

Ich saß auf dem Pianohocker in unserem lichtdurchfluteten Wohnzimmer und starrte gedankenverloren vor mich hin. Dann drehte ich mich ruckartig um und ließ meine weißen, dünnen Finger vorsichtig über die Tasten des Klaviers streichen. Ich konnte spielen, es gibt wenig was ein Vampir nicht kann, wo er doch, so viel Zeit hatte, alles zu lernen, was er zu können begehrte. Trotzdem reichte meine Fähigkeiten bei weitem nicht an die meines Bruders heran, der sich so unvergleichlich darauf verstanden hatte, seine Finger über die Tasten wandern zu lassen und sie zum Singen zu bringen. Für einen kurzen Moment zog ich es in Erwägung auf dem Klavier zu spielen, aber als mein kleiner Finger eine der matt weiß schimmernden Tasten hinunterdrückte, klang der Ton wie immer und doch falsch.

Ich zog meine Hand zurück.

Das hier war Edwards Klavier.

Es war nicht rechtens, dass ich mich dazu anmaßte es singen zu lassen, nicht bevor ich meine Schuld beglichen hatte.

„Willst du nicht noch etwas spielen Alice?“ Ich brauchte mich nicht umzudrehen um zu wissen, dass Esme im Türrahmen stand. Allein ihre Stimme und ihre mütterlich liebende Aura sorgten dafür, dass niemandem, auch normale Menschen nicht, ihre Anwesenheit für länger als ein paar Augenblicke entging. Ich starrte die Tasten an und wusste genau, wie gerne Esme die weichen Töne des Klaviers durch den Raum hätten schweben sehen, aber ich konnte ihr ihren Wunsch nicht erfüllen.

Ich deutete ein Kopfschütteln an und ohne dass ich die Bewegung zu Ende führen musste, wusste Esme, dass ich mich weigerte. Sie hatte es mit Sicherheit von Anfang an gewusst, aber die Hoffnung auf ein letztes Stück, gespielt auf dem schwarzen Flügel, bevor sie abreiste, war wahrscheinlich größer gewesen als das Wissen, dass ich es nicht tun würde.

Sie kam durch den Raum, legte mir ihre Hände auf die Schulter und starrte nach draußen.

„Jetzt sage ich auf Wiedersehen, aber innerlich freue ich mich schon jetzt auf unser nächstes Treffen, meine Tochter, und blicke ihm lächelnd entgegen“, sie zögerte kurz und fügte dann noch hinzu: „Vielleicht wirst du ja dann für mich spielen.“

Ich würde nicht spielen. Nicht bevor ich meine Schuld beglichen hatte, die mich bereits seit Monaten von innen heraus aufzuzerren drohte. Ich hob meine rechte Hand, legte sie auf ihre schlanken Finger, die noch immer auf meiner Schulter ruhten, und strich vorsichtig darüber.

„Ich blicke unserem nächsten Treffen auch bereits mit Freuden entgegen.“

Ich hörte sie leise lachen, dann zupfte sie ein wenig an meinen Haaren und fragte leise:

„Du hast einen Vorteil, das ist unfair. Willst du mir nicht sagen, wann wir uns das nächste Mal begegnen?“

Nein, das würde ich ihr nicht sagen. Weil ich es nicht wollte und weil ich es auch nicht konnte. Ich würde erst in mein altes Leben zurückkehren, wenn ich meine Aufgabe erfüllt hatte und falls ich es nicht schaffen sollte, dann würde ich umsonst in der Zukunft nach einem Treffen mit Esme suchen. Aber das würde ich ihr nicht sagen.

Sie wusste zwar, dass mich etwas beschäftigte, aber wenn ich ihr erzählen würde was es war, würde sie ihre Reise verschieben und das musste verhindert werden. Sie musste in Sicherheit gebracht werden, denn sie war unschuldig und liebend, weshalb sie nichts mit dem Kommenden zu tun hatte und ich auch nicht zulassen würde, dass sie darunter litt.

„Kommst du noch mit raus?“, fragte sie schließlich noch leise und als Antwort rutschte ich von dem Pianohocker und folgte ihr vors Haus. Dort stand bereits das Auto, das Carlisle mit allen Dingen, die sie brauchen würden, vollgepackt hatte, und scheinbar darauf wartete, endlich losfahren zu können.

Esme nahm mich in den Arm und drückte mich so fest an sich, dass kein Mensch diese Umarmung überlebt hätte. „Auf Wiedersehen Mum“, murmelte ich, als sie schließlich einen Schritt zurück trat und auch Jasper ihrer Umarmung nicht entkommen konnte.

„Alice“, ich drehte mich zu Carlisle. Sein Gesichtsausdruck war ernst und ein bisschen gequält. Auch er litt stark unter den Geschehnissen. Edward war sein erster Gefährte gewesen, den er in seine Familie aufgenommen hatte. Edward war für ihn nicht nur ein Sohn gewesen, sondern ein treuer Freund, der ihm nach hunderten von Jahren endlich das gegeben hatte, was zuvor niemand vermochte hatte: Jemanden, der so war wie Carlisle, jemanden der ihm endlich Beistand in seiner fortdauernden Existenz gegeben hatte.

„Dad“, sagte ich. Ich war die einzige, die ihn so nannte und das auch nur in Ausnahmesituation und das hier war eine. Ich wusste nicht, ob ich ihn wieder sehen würde, aber ich wollte nicht, dass er mir beistand. Die Angst, dass ihm etwas zu stoßen konnte, war zu groß.

Wir schauten uns in die Augen und ich konnte darin noch immer die Trauer sehen, die sich seit Tagen weigerte sich zurückzuziehen. Es war, als würde ich in einen Spiegel blicken, denn ich sah in seinen goldfarbenen Augen all die Gefühle, die mich seit Wochen beschäftigten. Sogar Schuld blickte mich an, obwohl ich wusste, dass die einzige, die es hätte verhindern können, ich gewesen war. Ich war die Schuldige.

Während ich mich von Carlisle verabschiedete konnte ich hören, wie Esme leise flüsterte: „Pass auf sie auf Jasper, tu mir den Gefallen, pass auf sie auf.“ Sie hatte es leise gesagt, sehr leise sogar, aber doch zu laut, als dass es meinen Vampirsinnen hätte entgehen können.
 

Eine Viertelstunde später waren sie weg und ich stand alleine mit Jasper in der großen Auffahrt und hörte zu, wie sich das Motorengeräusch immer weiter entfernte, bis es schließlich nicht mehr zu hören war.

„Alice.“

Ich wusste was mir bevor stand, aber ich wusste nicht, wie ich es anstellen sollte, wusste nicht, wie ich es ihm begreiflich machen sollte. Einen Wimpernschlag später stand er neben mir, während ich auf den Boden schaute. Vorsicht legten sich seine Finger an meine Wange und streichelten sie zärtlich, bis er mein Kinn schließlich anhob. Ich wehrte mich nicht, denn ich wusste, dass dieses Gespräch geführt werden musste.

Er schaute mir direkt in die Augen und ich erwiderte seinen Blick. Ich konnte förmlich spüren, wie er versuchte tief in mich hineinzuschauen, wie er versuchte meinen Blick zu deuten, zu verstehen.

Und dafür liebte ich ihn.

Er beugte sich vor, schloss die Augen und legte seine Stirn vorsichtig an meine.

„Lass mich teilhaben“, bat er leise. „Lass mich verstehen was deine Gefühle in solch einen Aufruhr versetzt.“

Ich schloss ebenfalls die Augen und genoss das Gefühl unserer Nähe. Seine Nasenspitze berührte leicht die meine und mit jeder Sekunde wurde es schwerer meine Entscheidung zu akzeptieren.

Ich konnte es nicht in Worte fassen, was ich ihm zu sagen hatte, deswegen öffnete ich mich, ließ meine Gefühle aus mir hinausfluten, so dass alle meine Empfindungen für ihn lesbar waren, wie Buchstaben für einen einfachen Menschen. Ich wusste, dass er es alles spüren konnte, meine Trauer, mein Hass, meine Angst, meine grenzenlose Liebe zu ihm und auch meine Schuldgefühle und meine wachsende Gier nach Rache.

„Du willst gehen“, flüsterte er und hielt seine Augen geschlossen.

„Ich muss gehen“, korrigierte ich ihn. Seine Stirn löste sich von meiner und er schaute mich skeptisch an.

„Du musst gar nichts. Du kannst einfach hier bleiben und warten bis es vorbei geht, warten bis du da mit umgehen kannst. Genau dass ist es, was das beste für dich wäre.“

Ich schaute auf den Boden.

„Nein, ich werde nach Italien gehen.“

Mit rasender Geschwindigkeit entfernte er sich von mir und lehnte nur eine Sekunde später an einem Baum, in etwas zweihundert Metern Entfernung. „Wir werden nicht gehen“, sagte er schließlich.

Ich sog die Luft in meine Lungen. Es fiel mir schwer das du sagen, was ich sagen musste, aber es ging nicht anders. Mein Herz verlangte es.

„Nein“, stimmte ich ihm zu. „Wir werden nicht gehen. Ich werde gehen.“

Innerhalb von einem Wimpernschlag war er wieder bei mir. Er wusste wie intensiv meine Gefühle waren, er wusste, wie ernst ich es meinte und er bebte. Er drückte mich nach hinten und ich ließ ihn gewähren, bis ich schließlich an einen Baum gedrückt wurde. Er schaute mich noch immer mit stechendem Blick an.

„Du wirst nicht gehen.“

Ich wich seinem Blick aus.

„Ich muss Jasper. Ich muss dort hingehen und es beenden. Sonst werde ich nie wieder so sein können wir früher.“

„Dann soll es so sein. Ich lasse nicht zu, dass du nach Volterra fährst. Du hast keine Chance gegen ihn“, seine Stimme war gepresst. „Ich werde lieber mit einer Alice leben, die sich ein wenig verändert hat, als mit einer, deren Asche ich in einem Säckchen um meinen Hals umher trage!“, er brüllte fast, drückte sich nach hinten weg und floh in den Wald, wenn auch nicht sehr weit.

Ich folgte ihm nicht, denn ich wusste, dass er jetzt ein paar Sekunden für sich brauchte. Genauso wie ich. Meine Finger wanderten zu dem kleinen Säckchen um meinen Hals. Es war unfair gewesen das zu sagen, was er gesagt hatte, aber ich nahm es ihm nicht übel. Er war so verständnissvoll in allen Dingen die ich wollte, aber wenn es um meine Sicherheit ging, brauchte es nicht viel, um ihn ausrasten zu lassen.

„Du wirst nicht gehen“, hörte ich ihn wieder sagen und konnte ihn sekundenspäter unter den Bäumen ausmachen.

„Ich muss Jasper. Ich kann gar nicht mehr anders, ich habe es gesehen.“

„Du kannst dich noch umentscheiden.“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein“, flüsterte ich leise. „Es war keine aktive Entscheidung von mir. Ich habe selbst erst durch meine Handlung in der Zukunft gesehen, dass sich mein Herz zu dem entschlossen hatte, vor dem mein Verstand zurück geschreckt ist.“

„Du kannst dich umentscheiden!“, beharrte er und ich seufzte leise, während meine Finger noch immer an dem kleinen Säckchen herumspielten.

„Versteh doch Jasper, ich kann mich gegen eine unbewusste Entscheidung nicht wehren. Genauso wenig wie ich mich dagegen wehren kann dich zu lieben, auch wenn das zweifelsohne das Schönste ist, was ich erleben darf.“

Er schnaubte nur und rannte wieder in den Wald. Ich wusste genau, dass er mich hören konnte und ich wusste auch, dass er mir genau zu hören würde, auch wenn es nicht den Anschein danach hatte, deshalb fuhr ich fort:

„Ich wandele jetzt schon seit Wochen durch die Gegend, ohne zu wissen, was zu tun ist. Ohne zu wissen, was ich selber tun muss. Als wir im Wald waren, hab ich es gesehen. Ich kann zwar meinen Fehler nicht rückgängig machen, aber ich kann Rache üben für die, die mir so wichtig waren und genommen wurden, um meine Schuld ein wenig zu verringern.“

„Du bist unschuldig. Der einzige, der dafür zur Rechenschaft gezogen werden könnte, ist Aro.“

Es tauchte wieder auf und ich nickte leicht.

„Aber nicht von dir!“, fügte er noch scharf hinzu und lehnte sich an einen Baumstamm. „Er ist nicht umsonst einer der Volturi und Edward ist damals nicht umsonst zu ihm gegangen um sich von ihm umbringen zu lassen, als er dachte, Bella wäre tot.“

„Ich muss Jasper. Bevor nicht auch seine Asche vom Wind über die Welt verstreut wird, werde ich keine Ruhe finden. Vorher werde ich mir selbst nicht verzeihen können.“

Ich schloss die Augen und als ich sie wieder öffnete, war sein Gesicht ganz dicht an meinem. Ich atmete seinen Duft ein, ganz fein und kaum wahrnehmbar, aber doch vorhanden, so wie bei allen Vampiren. Ich hätte ihn unter tausenden wieder erkannt.

„Und wie soll ich mir verzeihen, wenn du nicht zurück kommst?“

Ich antwortete nicht, wusste nicht, was ich sagen sollte. Es vergingen mehrere Minuten und ich spürte, dass er mir noch immer ganz Nahe war, als ich schließlich murmelte:

„Du bist stärker als ich, du kannst es schaffen.“

Irgendetwas flog durch die Gegend, ich hörte wie es aufprallte und spürte vorher den Wind. Dann legte sich wieder eine Hand an meine Wange, streichelte sie sanft und schließlich flüsterte er: „Schau mich an.“

Ich zögerte kurz, dann tat ich ihm den Gefallen. Mein Kopf lehnte noch immer an seiner Hand und seine andere strich mir zärtlich über die Lippen.

„Du bist mein ein und alles, Alice. Ich würde es nicht ertragen dich zu verlieren.“ Er schaute mir noch immer in die Augen. „Bitte lass uns hier bleiben.“

Mein Herz schrie danach ihm seine Bitte zu erfüllen, bei ihm zu bleiben und einfach darauf zu warten, dass es vorbei ging, dass es besser wurde, aber ich wusste, dass ich ihn nie wieder so lieben konnte wie zuvor, wenn ich es nicht schaffte, den Hass und das gierige Verlangen nach Rache zu stillen.

„Er hat meinen Bruder getötet. Er hat ihm das einzige genommen, dass ihm je etwas bedeutet hat und ich habe zugelassen, dass Edward ihr nach folgt.“

„Du konntest nichts dafür, wir waren nicht schnell genug da.“

„Ich bin Schuld Jasper, ich habe gezögert. Ich wusste, was geschehen würde und ich habe es nicht verhindert.“

Er schwieg ein paar Sekunden, denn er wusste nicht, dass die Geschichte, dass ich zu weit entfernt gewesen war um Edward zu retten, nicht der Wahrheit entsprach. Ich seufzte leise und legte meine Hand an seine Wange, so wie er es bei mir tat.

„Ich habe Jahrzehnte lang alles gegeben, um ihn vor diesem Schicksal zu bewahren. Ich habe jeden seiner Schritte überwacht und habe mehr in der Zukunft, als in der Gegenwart gelebt um Bescheid zu wissen, wenn er sich wieder einen Plan zu recht gelegt hatte, um uns zu verlassen. Und jedes Mal habe ich es geschafft, ihn davon abzuhalten. Aber ich wusste auch von Anfang an, dass es einen Tag geben würde, an dem ich zögern würde…“, ich schaffte es nicht weiterzureden, sondern schaute hoch in den Himmel. Die Schuldgefühle in mir drohten mich aufzufressen.

„Alice?“

Ich schluckte, dann fuhr ich fort.

„Ich wusste, dass es einen Tag geben würde, an dem mich meine Sicherheit verlassen würde. Ich hab schon vor über siebzig Jahren gesehen, dass der Tag kommen würde, an dem ich mich fragen würde, warum ich das tue. Warum ich ihn so quälte, in dem ich ihn dazu zwinge am Leben zu bleiben. Und ich hab gesehen, dass ich an diesem Tag für ein paar Stunden der Meinung sein würde, dass es seine Entscheidung ist. Ich hab es gewusst und konnte nichts dagegen machen! Und Edward wusste die ganze Zeit über Bescheid, er hat es in mir gelesen und wusste, dass der Zeitpunkt kommen würde, an dem ich zögern würde. Genau so lange, dass es ihm möglich sein würde, zu gehen. Er hat Jahrzehnte auf diesen Tag gewartet und als es dann soweit war und er in mir gesehen hat, dass ich zweifelte, dass ich ihn gehen lassen würde, hat er seine wahrscheinlich einzige Chance genutzt und ist gegangen. Ich hab es gewusst Jasper, seit Jahren und ich habe nichts dagegen gemacht. Ich bin Schuld an seinem Tod, denn ich hätte Vorkehrungen für diesen Tag treffen sollen…stattdessen habe ich zu gesehen, wie er sich auf seinen Weg gemacht hat, ohne dass ich auch nur Anstalten gemacht habe einzugreifen.“

Meine Stimme war trocken und ich bin sicher, dass diese Situationen zu denen gehörte, in denen Menschen Tränen in den Augen hatten. Wäre ich dazu im Stande gewesen zu weinen, hätte ich es spätestens jetzt getan.

Ich spürte wieder seine kalte Stirn an meiner und streckte meine Arme nach Jaspers Körper aus. Ich schlang sie um seinen Hals und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter.

Die Umarmung tat mir gut und als er mich auf seine Arme hob, ließ ich mich bereitwillig von ihm durch den Wald spazieren tragen, während ich in meinem Kummer versank. Die Tatsache, dass ich verantwortlich war, für den Tod meines geliebten Bruders, nagte an mir, biss meine Seele und peitschte mein Herz. Ich weiß nicht genau wie lange er mich so durch den Wald getragen hat, aber als ich mein Gesicht schließlich aus seiner Halsbeuge nahm, war es dunkel und der Mond glitzerte bereits wieder über uns.

Ich schaute Jasper an, der immer weiter einen Schritt vor den anderen machte. Er wollte nicht, dass ich es tat, aber ich war mir sicher, dass er innerlich wusste, wie sehr ich mich quälte und dass es der einzige Weg war nicht nur Edward und Bella ehrenvoll ruhen zu lassen, sondern auch, um mich und meine Gedanken von dem Hass, den ich empfand und der fast alles andere überdeckte, zu befreien. Es war meine einzige Chance Jasper irgendwann wieder so lieben zu können, wie ich es vor hundert Jahren getan habe, als mein Inneres noch voll und ganz von Liebe erfüllt gewesen war und nicht von Rachsucht, die in der Lage war, alles andere zu überdecken, ja schon fast unwichtig zu machen.

Ich musste kämpfen.

Für Bella und Edward.

Und für meine Liebe zu Jasper.

„Ich werde gehen“, sagte ich in die Stille des Waldes hinein und Jasper hielt inne. Dann ließ er mich langsam wieder auf die Füße gleiten.

„Ich muss“, wisperte ich „Für Bella und Edward und auch für mich.“

Er sagte nichts, schwieg einfach nur und schaute mich an. Dann öffnete er den Mund, wollte etwas sagen, aber ich verschloss ihn sanft mit meinem Zeigefinger, denn ich wusste bereits, was er mich wissen lassen wollte.

„Und ich werde alleine gehen. Ohne dich. Es ist zu gefährlich als dass ich es die erlauben könnte mitzukommen, denn auch wenn mein Hass und meine Rachsucht, die in mir brodelt wie ein Kessel heißes Wasser, sich immer weiter in mir ausbreiten, so weiß ich doch, dass ich dich liebe und dass ich dich unter keinen Umständen verlieren will.“

Dann stellte ich mich auf die Zehenspitzen, hielt mich an seinen Schultern fest und küsste ihn sanft auf die Lippen.
 

~.~
 

Woala, dieses Mal war ich schneller:) Hab mich nur gefragt wo so viele beim letzten Kapi gewesen sind...mögt ihr mich nicht mehr??? *entsetzt ist*

Wenn ich euch was getan hab sagt bescheidxDDD Aber jetzt mal zu dem Geschreibsel da oben^.^

Ich bin irgendwie stolz drauf und finds relativ gelungen...und langsam aber sicher schaffe ich es die Beziehung von Alice und Jasper zu 'definieren'...wird ja an sich nicht so viel in den Orginalen drüber geschrieben deshalb mach ich es so, wie ich es mir vorstelle:)

Ich hoffe es hat euch gefallen:P

Ach ja: Ich würd mich freuen, wenn ein paar von euch vielleicht auch mal meine anderen Geschichten lesen (insbesondere die Kurzgeschichten/Orginale), die Kritik daran kann mir nämlich wirklich weiterhelfen was meinen Stil und meine Ideenumsetzung betrifft:)
 

lg,

Biss^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-07-25T19:27:33+00:00 25.07.2011 21:27
OH ALICE du gefällst mir. MAch es reiß dieses Schwein in Stücke
Von: abgemeldet
2009-05-05T18:14:24+00:00 05.05.2009 20:14
Sehr schön!!! Also ich finde du beschreibst das echt wunderschön!!
Und ich kann mir echt vorstellen das S. Meyer es vielleicht genauso geschrieben hätte!!
Bist du vielleicht S. Meyer selbst???? ;)
Nein echt hammer, ich freu mich auf die nächsten Kapitel!!!
Lg
Von:  jacky-
2009-05-02T18:06:58+00:00 02.05.2009 20:06
yeah, danke für deine Ens^^
hab grad zeit und das lesen lohnt sich immer wieder!!
Einfach klasse, tolles kappi!!!!
*snief*
Gerade die Traurigkeit kommt sehr zu geltung,
immer noch net glauben kann das edward und bella nimmer sind...
werd gleich weiter lesen, sofern das Internet net wieder so lahm ist-.-



Von: abgemeldet
2009-04-22T10:25:35+00:00 22.04.2009 12:25
ich muss vivi-chan recht geben...der ausdruck hat mir gefehlt !
Kraft geraubt...ja genau das hat es...*zusammenbrech*
es ist so emotional was du da geschrieben hast, und alice...es hat sie genau getroffen ! unglaublich...
Alice...wird es schaffen !
Von: abgemeldet
2009-01-22T13:04:09+00:00 22.01.2009 14:04
ich bin fleißig dabei alles zu lesen was du shcreibst aber vor allem diese geschichte raubt mir sehr kraft(wie der vorgänger*eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeedward*)
aber vor allem deine kurzgeschichten finde ich gut*fahne mit der aufschrift schleichwerbung schwenkxD*

dieses kapi finde ich sehr gelungen da alice genau das macht was ich mir gewünscht habe*lass ihn leiden alice leiden!*

hoffentlich passiert alice nichts ich weiß nich wie ich das verkraften würde das ende von edward hat mir doch ne menge kraft geraubt...
Von: abgemeldet
2009-01-06T12:47:29+00:00 06.01.2009 13:47
Soa, der vorletzte Kommi, dann hab ich es geschafft und dir ALLE Kommis geschrieben, die ich noch schreiben wollte!^^ Irgendwie bin ich heute etwas positiv veranlagt, dabei ist morgen Schule oO


Whatever....
...Alice tut mir leid. Aber Jasper auch... ihre Beziehung wird davon wohl doch ziemlich auf die Probe gestellt oder? Einerseits kann ich Jasper verstehen, aber Alice Rachefeldzug ist eigentlich genau das worauf ich gewartet habe (falls es denn wirklich das ist, was sie vor hat :D).
Insgesamt ein sehr dramatisches Kapitel... und das Ende war süß :) ...aber wo soll das denn alles noch hinführen?! Ist mir irgendwie echt ein Rätsel... weil - jetzt kommt der Bockmist den ich mir dabei zusammenreime - erst mal: Wie will Alice sich denn an Aro&so rächen?! Rein von der Umsetzung her, die sind doch viel mehr als sie...Oo sicher, sie kann in die Zukunft sehen, aber hilft ihr das bei einem "Kampf" wirklich weiter?
Und: Wenn sie mit dem Racheengeldasein fertig ist... war das dann die FF? So wie ich dich kenne, wohl kaum, da muss noch irgendwas sein... aber ich komm einfach nicht drauf was -.-

Wir werden sehen, vielleicht hab ich ja noch ne Erleuchtung xD

Deine MAMA <3
PS: Wey, es hieß niemand Paul! XD
Von: abgemeldet
2008-11-29T18:25:56+00:00 29.11.2008 19:25
Entschuldige, dass ich erst jetzt wieder einen Kommetar verfasse ... aber ich hatte einfach viel zu tun und kam nicht zum Lesen :/

Und nun zu den Kapiteln:
Ich finde die Interpretation von Alice's Wandlung durchaus realistisch, denn wer kann sein normales Leben schon weiter führen, wenn er einen geliebten Menschen (bzw. Vampir) verloren hat?
Kein, finde ich.
Außerdem beschreibst du die Beziehung zu Jasper wirklich super. Es macht richtig Spaß, die Kapitel aus Alice' Sicht zu lesen.

Einen kleinen Mängel habe ich: Jasper rennt mir ein bisschen zu viel rum. xD

Aber ich freu mich auf das nächste Kapitel :)
Von:  Dahlie
2008-11-21T16:55:58+00:00 21.11.2008 17:55
sorry das ich nur so wenig zeit habe T.T

also die szene mit dem Klavier fand ich am schönste, denn natürlich ist es nicht leicht einen geliebten menschen gehen zu lassen ;_;

allerdings muss ich auch gestehen, dass ich schn fast eifersüchtig auf alice bin, nicht jeder hat so nen tollen macker wie jasper
Von: abgemeldet
2008-11-19T09:31:16+00:00 19.11.2008 10:31
Hy,

mir haben die beiden Kapiteln mal wieder gefallen. Mal sehen, wie Alice Ed und Bella rächen wird.
Von:  Bella0210
2008-11-18T17:44:37+00:00 18.11.2008 18:44
wow...
ich bin voll und ganz beeindruckt.
wie du alles beschreibst ist einfach nur hamma...
dein schreibstil find ich auch klasse...
ich freu mich schon wenn es weiter geht
also schön weiter schreiben bis der Kopf raucht... *lach*

Liebe Grüße
Bella0210


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