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DaNnY eT dEs DoLeUrS

von

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12. mon sauvier était tout le temps devant mes yeux

"Danny, kannst du das auch wieder? Willst du nicht noch ein bisschen warten?

Fühlst du dich so gesund?"

Genervt rollte Angesprochener die Augen über diese mütterliche Fürsorge, die ihm, obwohl er mit ihr allein war, peinlich war.

"Ja, es geht mir wieder gut und darum würde ich gern jetzt mit Sam und Tucker ins Kino gehen", antwortete er resigniert, während er leicht hinkend sein Zimmer verließ und im Begriff war, die Treppe nach unten zu steigen. Mit einem Gesicht voller Sorge lief Maddie Fenton ihm hinterher und bombandierte ihn regelrecht weiter mit ihrer fast schon beängstigenden Sorge.

"Aber so lange ist es auch wieder nicht her, nicht...? Ich will nicht, dass du dich überanstrengst und..." Merklich stockte sie und als Danny sich umdrehte um sie anzusehen, blickte sie sich an die furchtbare Zeit erinnernd den Boden an.

Aber ihren Satz vollendete sie noch:

"... und wir dich wieder so sehen müssen..."

Zum Trotz, dass sie den Tränen nahe war, lächelte sie ihren Sohn so gütig an, dass er nicht anders konnte, als es zu erwidern. Er suchte Blickkontakt und sagte schwach lächelnd mit beruhigender Stimme:

"Nein, das werdet ihr nie wieder mit an sehen müssen, Mum."

Das schien sie zufrieden zu stimmen, denn sie versuchte nicht mehr ihn aufzuhalten, als er etwas unbeholfen die Stufen hinunter humpelte.

'Oh Gott, ich hasse diese Schiene...', schoss es Danny durch den Kopf und er stampfte verägert mit dem unverletzten Fuß auf dem Holzboden auf.

Doch seine Eltern und seine Schwester hatten es sich nicht nehmen lassen, ihm diese Gehhilfe zu verpassen, nachdem er sie vorsichtig in seine Pläne eingeweiht hatte.

Fast 2 Monate war es schon her, seit ihn seine Familie und Freunde endgültig von seinen Qualen erlöst hatten. Er hatte 3 Wochen schwach im Bett gelegen, die meiste Zeit geschlafen oder gelesen und in der Zeit war ihm sogar der Umgang mit seinen Freunden verboten worden. Zu seinem eigenen Besten hatte es geheißen und angeblich hätten das Gothic - Mädchen und der Technik - Junge bereitwillig zugesagt. Was in der Vorstellung des Geisterjungen unmöglich war.

Während er sich in seine Jacke zwängte, die zugleich auch dazu diente, den nicht mehr ganz reinen, weißen Verband an seinem Arm zu überdecken, dachte er daran, was Sam alles für ihn aufs Spiel gesetzt hatte.

Von ihrer Aufopferung über ihre Gesundheit bis hin zu ihrem Leben.

Natürlich war er seiner Familie und Tucker nicht weniger dankbar, sogar im erschöpften Schlaf nach den Strapazen hätte er sich mehrmals bei allen bedankt, wie seine Eltern und Schwester ihm erzählt hatten, aber insgeheim mochte er das Mädchen seither auf eine ganz andere Weise.

Danny hatte sich nämlich, während er sich erholt hatte und nicht gerade ein Buch in Händen hatte, Gedanken über seine Beziehung zu ihr gemacht.

Mehr noch als über ihr Handeln in dieser gewissen Zeit.

Irgendwie hatte er einen Blackout, er erinnerte sich noch deutlich an den 1. Zusammenbruch, vage an den Transport zu sich nach Hause und wieder etwas genauer an seinen Kampf mit Vlad.

Und dann kam schon sein Erwachen, nachdem er Sam direkt über sich gefunden hatte.

Wie er sich gefreut hatte, sie zu sehen.

Er glaubte, er hätte sich nicht weniger, aber auch nicht mehr gefreut, hätte er jemand anderes gesehen.

In diesem Moment hatte er nicht anders gekonnt und ihr freudiges Lächeln erwidern müssen.

Von dem Kuss hatte er nur Bruchstücke mitgekriegt. Doch das hatte ihm schon gereicht.

Gerade als er die Haustür ins Schloss fallen ließ, stand die, an die er eben noch gedacht hatte schon, vor ihm. Lächelnd wurde er begrüßt.

"Hi. Dass du zugesagt hast, hat mich überrascht."

Ungläublig zog er die Augenbrauen hoch.

"Echt? Mich nicht wirklich."

Leise lachend kam sie näher und langte nach seiner unverletzten Hand.

"Wissen es die anderen?"

Kurz stutzte er, bevor er zögernd in den Himmel schaute. Kleine Wolken drohten, die Spätherbstsonne zu verdunkeln.

"Ich denke nicht. Meine Ausrede war auch, ich würde mit dir und Tucker gehen. Und mir wäre es Recht, wenn du auch nichts voreilig erzählen würdest."

Sam bekam ein vorwurfsvolles Lächeln ab, danach griff er ihre Hand und verkeilte sie rasch mit seiner.

Sie folgte seinem Blick und seufzte.

"Das dachte ich mir schon. Wenn man sich mit dir nicht treffen soll, hat man viel Zeit zum Nachdenken. Ich meine, wenn man sich um dich keine Sorgen machen muss, vorausgesetzt..."

Kurz erschien ein schmerzerfüllter Ausdruck in ihren Augen und obwohl sie ihn schnell wieder ablegte, blieb er von Danny nicht unbemerkt. Besorgt sah er sie an.

"Jazz hat mir erzählt, wie es dir geht...", erklärte sie sachlich, "jeden Tag bis vor 2 Wochen. Dann ist mir nämlich klar gewesen, dass es dir fast wieder gut gehen muss. Ich sag dir jetzt was: Sowas mach ich nicht nochmal durch. Lass dich niemals wieder von Vlad so niederstrecken, O.K?

"O.K, geht klar. Dennoch überrascht mich, wie du so schnell geschaltet hast eben."

Kurz hob er die verkeilten Hände hoch, warf ihr einen ironischen Ausdruck zu und sie nickte.

"Ja, ich hab Sehnsucht nach dir gehabt. Ich geb es ganz offen zu, ich kann nunmal nicht ohne dich."

Kurz lehnte sie sich an seine Schulter, dann blickte sie ihn an.

Nachdenklich gestimmt schien er zu überlegen, was er fragen sollte.

"Wie haben denn die anderen auf deinen Kuss reagiert?", fragte er offen und ganz unbefangen.

Jetzt konnte das Gothic - Mädchen nicht verhindern, dass sie rot wurde und dabei ihren jetzt festen Freund Richtung Kino zog.

"Geistern sei Dank, gar nichts. Sie haben sich zu sehr über den Bewusstsein gefreut, dass sie das wohl verdrängt haben."

Jetzt musste er lachen und humpelte dabei unkontrollierter, was Sam fast selbst humpeln ließ.

"Hahaha! Das war dann ja wohl Glück..."

Vielsagend schaute der Geisterjunge wieder zu ihr und gab unverwandt seine Gedanken preis:

"Während ich ans Bett genagelt und nicht gerade geschlafen oder gelesen hab, hab ich über dich nachgedacht. Also eigentlich über dich und mich.

Nachdem mich meine Familie nicht aus den Augen gelassen hat, blieben mir ja nur meine Gedanken. Hör zu, Sam, ich bin dir ehrlich dankbar, dass du so viel riskiert hast, für mein Leben. Das war großartig von dir und jetzt weiß ich, dass ich nicht mehr von deiner Seite weichen kann. Allein schon, weil ich doch jetzt in deiner Schuld stehe..."

"Ich bitte dich, Danny. Lass das... Du machst mich noch ganz verlegen!"

Kumpelhaft gab sie ihm eine leichte Kopfnuss und kurz darauf waren sie auch schon am Zielort angelangt. Während sie in der Schlange für die Karten standen, brannte ihr auch schon eine Frage auf der Zunge:

"Woher hast du eigentlich gewusst, dass ich Vlad eins auswischen wollte?"

"Instinkt. Ich weiß doch zumindest ansatzweise, wie du denkst."

Er ließ ihre Hand los, um seine Geldbörse aus der Jackentasche zu holen.

Dabei rutschten auch seine Jeans ein bisschen nach oben und legten den Blick auf die für ihn lästige Schiene frei. Erstaunt fragte seine Freundin munter weiter:

"Und wozu die Schiene?"

"Die musste ich anlegen, sonst hätte ich nie die Erlaubnis für unser Date bekommen", schnauzte er verächtlich, als er die Karten bezahlt hatte und langsam mit Sam zum Saal trottete. Diese nickte kurz.

"Aha, so war das also. Ach ja, Vlad ist seitdem verschwunden, etwa 3 Tage, nachdem du zu dir gekommen warst. Auch dein Vater hat ihn jetzt endgültig aus seinem Freundeskreis verbannt, als er herausgefunden hatte, dass das Gift eine ähnliche Zusammenmischung hatte, wie eines, das er vor langer Zeit mal entwickelt hatte."

Verwirrt sah er sie an und schnitt eine Schmollgrimasse.

"Was du natürlich alles von Jazz weißt", schloss er.

"Ganz genau."

Gelassen suchten sie sich ihre Plätze und setzten sich. Es waren nicht sehr viele Zuschauer hier, aber der Film war auch von der Abteilung Horror.

Beim Hinsetzen verzog Danny auf einmal das Gesicht und stöhnte leise.

Besorgt legte Sam eine Hand auf seine Wange und drehte sein Gesicht zu ihr.

"Was ist?"

"Nichts, nur die Schiene drückt manchmal gegen meine Wunde, vorallem beim Hinsetzen."

"Sollen wir lieber wieder zu dir gehen?"

Erschrocken wäre er fast trotz Schmerzen wieder aufgesprungen.

"Bloß nicht! Wenn du das tun solltest, mach ich Schluss."

"Das war nicht witzig."

Verletzt blickte sie zur Seite und Tränen schossen ihr unwillig in die Augen.

Der Film fing an, doch das verpassten sie.

Rasch nahm Danny ihr Gesicht in beide Hände und hauchte ihr erschrocken zu:

"Tut mir leid. Und sowas sagt, derjenige, der tief in deiner Schuld steht.

Ich könnte mich ohrfeigen... oder dir einen Geist zum Geburtstag schenken."

Als der kleine Witz nichts half, legte er die verletzte Hand, auf die ihre und wanderte mit der anderen zu ihrem Kinn, um es zu halten.

Die Atmosphäre in dem kleinen Saal wurde angespannter, wenn auch nicht aufgrund des Films.

Plötzlich erwachte in beiden die Angst den jeweils anderen zu verlieren.

Bei einer in dem Fall abermals zu verlieren.

Wie in Zeitlupe näherten sie sich, umschlangen sich eng und küssten sich.

Es lag keine Spur Romantik darin, geschweige denn von den üblichen Gefühlen, die man dabei nuneinmal fühlte.

Es war mehr ein Kuss der Vergebung.

Und zu vergeben gab es mehrere Sachen.

"Nie wieder will ich so einen Ausdruck bei dir sehen", flüsterte er sanft.

"Und meine 'berufliche' Zukunft mit dir teilen, so wie du es wahrscheinlich willst." Nach ihrem bestätigenden Nicken fuhr er fort:

"Ich bin so froh, dass es dich gibt und noch froher, seitdem du als meine... - er stockte kurz - "Kollegin eingestiegen bist. So fix mein ich. Und dass du das Fenton - Schwert gestolen hast, macht gar nichts. Eigentlich wollten Tucker und ich es dir sowieso zum Geburtstag schenken, der ja bald sein wird."

"W - wie jetzt? Das Schwert war also von..."

"...Anfang an für dich? Ja!", unterbrach er mit samtweicher Stimme ihre Fassungslosigkeit. Zärtlich küsste er sie auf die Stirn, bevor sie sich endlich dem Film widmeten. Er interessierte sie sowieso nur halb.

So vieles war passiert, so eine große Variation an Gefühlen, die sie durchleben mussten und dennoch hatten sie wieder nicht verloren.

Sondern gewonnen.

Danny Phantom, der Held von Amitiy Park, hatte nun eine feste Freundin.

Sam Manson, das mutige Gothic - Mädchen, hatte nun einen festen Freund.

Was hätte ihr Leben perfekter machen können?

Der Film lief mit zahlreichen abgehackten, vor Blut triefenden Körperteilen und einer ordentlichen Portion an Aufregung und Ekel ab, was die beiden aber nur am Rand mitbekamen. Die Hälfte der Zeit hatten sie nämlich sorgenerfüllte Blicke ausgetauscht und der Zweifel stand ihnen ins Gesicht geschrieben.

Kurz vor dem Ende hauchte Danny Sam nochmal einen leidenschaftlichen Kuss ein.

Als er fertig war, rannen bei ihr auch schon die Tränen.

"V - Vielleicht sollten wir doch nicht... zusammen sein", brachte sie brüchig hervor, während sie sich die Tränen abwischte, "Das wird nie klappen mit uns."

Schockiert sprang der Geisterjunge vom Kinosessel auf, ignorierte die stechenden Schmerzen in seinen Gleidmaßen, packte fast grob ihre Arme und presste sie schützend an sich.

"Niemals darfst du sowas mehr sagen", flüsterte er traurig, "Außer du willst das wirklich."

Natürlich wollte Sam das gar nicht, aber ihr Gefühl sagte ihr was anderes.

Unter keinen Umständen würde sie ihn je wieder verlassen wollen.
 

Schweigend gingen sie betrübt aus dem Vorführsaal und schluss und endlich ganz aus dem Kinogebäude. Niemand wagte den anderen auch nur anzusehen, ihre Blicke waren in die genau entgegengesetzten Richtungen gewidmet.

Schließlich hielt Danny die unerträgliche Stille nicht mehr aus.

"Sam Goth, wie würdest du vorgehen im Bezug auf das Jagen von Mini - Geistern?"

Verwundert riss sie die Augen auf.

"Wie hast du mich gerade angesprochen...?"

"Sam Goth", wiederholte er, ohne rot zu werden.

"Ich dachte mir, in meiner Zeit im Bett, wenn ich mich 'Danny Phantom' nenne, solltest du dich 'Sam Goth' nennen. Das passt zu dir, es ist ein sehr schöner Heldenname und dadurch zeigt sich irgendwie unsere Beziehung."

Endlich traute er sich wieder, sie zu berühren und legte ihr seinen Arm um die Hüften.

Resigniert lächelte sie und machte keine Anstalten, seine Berührung abzulehnen.

"Ja... Sam Goth klingt toll... Danny Phantom und Sam Goth...", murmelte sie freudig und beschleunigte, sofern dies mit Dannys eingeschränktem Bewegungsfeld möglich war.

"Auf gute Zusammenarbeit", verkündete Danny Phantom und machte High Five mit ihr, woraufhin beide in schallendes Gelächter ausbrachen.

Dann spazierten sie zu zweit die Straßen entlang, bis sie vor Dannys Haus ankamen.

"Möchtest du noch mit reinkommen?"

"Klar, aber was ist mit Jazz und deinen Eltern?"

Spontan zuckte er mit den Schultern.

"Ich erklär einfach, dass Tucker keine Zeit mehr hatte, außerdem hat er dir versprochen, dass er gern als Ausrede herhält, oder?"

"J - Ja aber woher weißt du das denn?"

Als sie langsam Anstalten machten hineinzugehen, er ihr die Tür aufhielt und wissend lächelte, antwortete er nur:

"Instinkt."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  IchBinLiebe
2009-04-09T20:34:08+00:00 09.04.2009 22:34
>> "Echt? Mich nicht wirklich."

Zu geil! Ich musste so schmunzeln! Überhaupt das ganze Kapitel: der Humor und so süß (Es war Ok im Sinne von: nicht zu "kitschig") zu geil!
Ich muss ehrlich zugeben am Anfang dachte ich der Titel "Danny Pantom" und dann noch das Bild von ihm... ich dachte: "Das ist bestimmt eine von diesen dämlichen Kleinkinderserien die auf SpuerRTL laufen! Wie kann man das nur kucken??", aber ey... ich freu mich für die wahrscheinliche Belehrung eines besseren! Ich will mir das glatt mal genauer ansehen. Scheint doch was Gutes zu sein (Ich habe mal die Beschreibung bei Nick gelesen. Klingt sehr interessant... wir haben den Sender allerdings nicht).
Echt find ich wirklich gut im Bezug auf deinen Schreibstil und auf die Serie an sich.

Ps: Bei einem Satz fehlt das " - Zeichen am Anfang und bei einem Satz ist ein Buchstabe falsch.
(Ich hatte ihn rausgesucht, aber der PC war dann ohne Strom.)

Von:  --Cynn90--
2009-04-07T20:27:09+00:00 07.04.2009 22:27
uii toll :)
mach schnell weiter so :D


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