......und wie sie weiterging
Kapitel 1: ......und wie sie weiterging
Vorweg möchte ich mich für die Kommis und Favos bedanken, die ich schon bekommen habe. Ich hoffe ihr lest alle noch weiter^^
So, viel Spaß jetzt mit dem 1. Kapitel.
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Ein helles Licht beschien den schmalen Waldweg. Ja, die Natur hier war wunderschön, nur das zwitschern der Vögel und die Schritte der beiden Menschen waren zu hören. Einfach herrlich. Es war alles so perfekt, dass sie es kaum glauben konnte. Glück machte sich in ihrem Herzen breit, Glück, das sie so lange nicht verspürt hatte, dass sie beinahe vergessen hatte, dass sowas noch existierte. Seit einigen Minuten herrschte schon ein angenehmes Schweigen zwischen ihr und ihrem Vater und Begleiter. Nein, es machte nichts, dass sie nicht sprachen, sie verstanden sich auch ohne Worte. Er hielt die Hand des Mädchens fest in seiner, sodass sie wusste, dass sie nicht allein sein würde, niemals. Er würde seine kleine Tochter nicht im Stich lassen, für immer und ewig, das hatte er ihr versprochen- und er würde es halten.
Sie schaute zu ihm hoch. Ja, er war ihr Held, sie wollte genauso werden wie er, wenn sie groß sein würde. Er war ihr großes Vorbild, sie bewunderte ihn. Einen Menschen, der trotz viel Arbeit immer für sie da war, wenn sie ihn brauchte, der seine Familie liebte, wie nichts sonst auf der Welt...
Sie liebte ihn, ihren Vater, den nettesten Menschen auf der ganzen Erde. Sanft schaute er zu ihr hinunter und erwiederte ihren glücklichen Blick. Langsam öffnete er den Mund und erhob seine schöne, raue Stimme, um endlich das zwischen ihnen bestehende Schweigen zu beenden:
"BEEP; BEEP!"
Genervt drehte Sakura sich auf den Bauch und presste ihr Gesicht tief in das warme Kissen. Das konnte doch jetzt echt nicht war sein, oder? Krampfhaft versuchte sie sich sehnsüchtig an ihren Traum zu klammern, während der Wecker allmählich anfing einen penetranten, lauten, hohen Ton von sich zu geben. Müde grummelte das Mädchen leise Flüche vor sich hin, als sich der Traum letzten Endes doch verflüchtigte und das scheiß Ding von Wecker nun auch noch anfing das verdammte Piepen immer lauter werden zu lassen. "Verfi**tes Drecksding!", murrte die junge Frau und schleuderte das Teil so fest sie nur konnte gegen die Wand.
Wie sie solche Morgende doch hasste. Um genau zu sein, Montagmorgende, wenn nach einem ruhigen, erholsamen Wochenende wieder früh aufstehen angesagt war. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste, am schrecklichsten war ja immernoch die Vorstellung in den Jugendknast zu gehen, auch Schule genannt und das für die nächsten fünf Tage, die dadurch nur noch qualvoller werden würden, als sie es im Normalzustand sowieso schon waren. Das durfte man jetzt nicht falsch verstehen, Sakura war nicht schlecht in der Schule, ganz im Gegenteil, sie teilte sich mit einem anderen Mädchen sogar den Platz der Klassenbesten. Sie hasste diese Einrichtung einfach aus dem Grund, jeden beschissenen Tag Menschen begegnen zu müssen, die man nicht ausstehen konnte, außerdem noch, ganz beiläufig, wegen den vom Staat angeheuerten und von den Steuern der armen Bürger bezahlten Foltermeistern, sie sich selbst Lehrer schimpften.
Schwungvoll hob sie die Beine aus dem Bett, und stand auf. Ihr Zimmer hatte sich in den letzten zehn Jahren eigentlich nicht sonderlich verändert, nur der Schreibtisch war gegen einen größeren ausgetauscht worden. Vorsichtig öffnete sie die Zimmertür und spähte in den Flur hinaus. Als sie sich sicher war, dass noch niemand außer ihr wach war, schlich sie sich ins Bad, um erstmal zu duschen. Einen Blick in den Spiegel riskierte sie aber vorerst lieber nicht. Sie war zwifellos eine hübsche, junge Frau, mit allem, was dazugehört, doch wollte sie jetzt nicht ihre blassrosanen Haare sehen, die sich ihrer Meinung nach derbe mit ihren smaragtgrünen Augen bissen. Tja, die Komplexe einer Frau eben, das hat wohl jede. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte, schritt sie lautlos zu ihrem Zimmer zurück und zog sich an. Ein Blick auf den Wecker, der immernoch an der Wand lag, zeigte ihr, dass es genau sechs Uhr war. Ihr Bus fuhr erst um halb Acht ab, doch sie stand immer so früh auf, um ihrer Mutter und deren Freund nicht gleich über den Weg laufen zu müssen. Das musste man sich früh Morgens ja nicht antun.
Als sie das inzwischen schon etwas geschrottete Teil zurück auf den Nachttisch gestellt und die Zimmertür abgeschlossen hatte, entfernte sie ein Kissen, das in der Ecke zwischen Wand und Kopfteil des Bettes gelegen hatte, um ein ungefähr daumengroßes Loch zu verbergen, das ihre Wand schon seit dem Einzug vor zehn Jahren zierte. Sie hatte es damals gleich entdeckt, als sie das erste Mal in ihrem Zimmer gewesen war. Nur wenige Tage später hatte sie herausgefunden, dass in dem angrenzenden Raum ein Junge wohnte, mit dem sie sich seit dem durch das besagte Loch unterhalten und angefreundet hatte. Sie kannte ihn eigentlich kaum, und das war wohl auch besser so. Ihr war es ohnehin egal, ob er gut aussah, oder nicht, ob er ein Freak war oder ein Star, sie mochte ihn einfach so, wie er war. Sie war ihm mehr als nur dankbar dafür, dass er viele einsame Momente erträglicher gemacht hatte. Er war der einzige Mensch, dem sie wirklich vertraute, dem sie ihr Herz ausschüttete und bei dem sie der Mensch sein konnte, der sie wirklich war.
"Hallo?", flüsterte sie vorsichtig in Richtung der runden Ausbuchtung "Bist du schon wach?".
Ein Grummeln und murmeln auf der anderen Seite. "Also halbwegs", kicherte die 16 jährige. "Du weißt, dass es schon fünf nach sechs ist, oder ?".
"Nein verdammt...", kam es zurück.
"Alte Schlafmütze", meinte sie und lächelte fröhlich in sich hinein. Obwohl er kaum wach war schaffte er es trotzdem ihre Laune ein Stück anzuheben.
"Ist ja auch nicht jeder so ein Frühaufsteher wie du", meinte er nur gähnend und Sakura konnte hören, wie er seine Bettdecke zur Seite schob- sie vermutete zumindest, dass er das tat, doch durch das Loch konnte man einfach nicht sehen, was der andere wirklich machte, es ließ sich nur erahnen. Dann hörte sie das Geräusch einer zuschlagenden Tür. Vermutlich war er ins Bad gegangen. Auch für sie wurde es allmählich Zeit zu gehen. Die Uhr hielt leider nicht für sie an und sie hatte noch nicht gefrühstückt.
In der Küche angekommen wurde Sakura mit einem Anblick gestraft, den sie niemals hatte sehen wollen:
Sukomo Haroshi in Boxershorts- nur in Boxershorts. Das war wahrlich zu viel für einen ganzen Tag....
Perplex gab das Mädchen einen undefinierbaren Laut von sich und ließ sich auf einen der vier Stühle fallen. Sie waren zwar zur zu dritt, doch vier Stühle sahen einfach besser aus. Tja, dachte die 16jährige, wenigstens hab ich jetzt mehr Zeit übrig, der Appetit ist mir vergangen. Sie schluckte, um ihren aufkommenden Brechreiz zu unterdrücken. Aber es sollte noch schlimmer werden, denn gleich als sie sich notdürftig engekriegt hatte, setzte sich der Freund ihrer Mutter neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. "Na, hast du auch gut geschlafen?", fragte er in einem so einschleimenden Ton, dass Sakura meinte bald seine Glibberspur wegwischen zu müssen. Hazuki Haruno sah einfach mal über die kleine aber feine Tatsache hinweg, dass IHR Freund sich gerade sehr nah an ihre Tochter schmiegte- zu nah! Prompt sprang der Teenager auf und löste sich aus den Fängen des Mannes.
"Gut geschlafen, ganz gut. Zu nah, h-halb nackt.....", stammelte sie, doch als sie merkte, dass keiner der Anwesenden verstand, was sie wollte, murmelte sie nur :"Bin in meinem Zimmer" und verschwand die Treppe hoch. Angekommen knallte sie die Tür zu, so fest sie nur konnte und schmiss eines ihrer Kissen quer durch den Raum.
"Ich hasse ihn!", schrie sie ihre Wand an "Dieser beschissene Schleimer!"
Zu ihrem Glück waren die Wände dick genug, dass zwei gewisse Personen unten in der Küche nicht mitbekamen, was bei dem Mädchen oben vor sich ging- doch bekanntlich hat alles ja seinen Haken, in diesem Falle war das ein uns allzu bekanntes Loch.
"Was ist los?", fragte eine ihr wohl vertraute Stimme, woraufhin sie das eben Geschehene schilderte.
"Dieser pädophiler Arsch!", schloss sie ihren Bericht ab und wartete auf Antwort.
"Hmhm", kam es nur von drüben.
"Irgendwann hau ich eh hier ab", sagte die Rosahaarige in einem nun etwas ruhigeren Tonfall "Dann können die mir gestohlen bleiben, was meinst du?"
"Vermutlich", bestätigte er zustimmend "Aber in zehn Minuten kommt dein Bus, weshalb ich mich an deiner Stelle auf den Weg machen würde"
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass er recht hatte. "Danke", flüsterte sie, verschloss das Loch wieder mit dem Kissen und machte sich auf den Weg zur Haltestelle.
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Södele, das war also das 1. Kapi, hoffe es hat euch gefallen ^^
Ich versuche, mir mit dem 2. nicht all zuviel Zeit zu lassen, aber währenddessen freue ich mich immer über Favos und vor allem über Kommis.
*Kuchen hinstell*