Zum Inhalt der Seite

Das Licht in der Dunkelheit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Retter in der Not

Retter in der Not
 


 

Das glaubte er jetzt nicht... Sprachlos ging er von Raum zu Raum. Wirklich... Seto hatte dieses Gebäude aufgegeben. Damit hatte Tristan nicht gerechnet. Mit großen Augen beobachteten die beiden Jugendlichen den Polizeichef. Offenbar war etwas schief gelaufen.

In diesen Augenblick klingelte Samanthas Handy, das Mädchen zuckte heftig zusammen, hastig nahm sie das Gespräch an... es war ihr Freund.

„Cedrick wo bist du? Ist alles in Ordnung?“ fragte sie ihn.

Gebannt lauschte sie dem Sprecher am anderen Ende der Leitung.

„Ihr habt sie verloren? Aber wieso? Ihr seid ihnen doch so lange gefolgt.“, hakte sie schließlich enttäuscht nach. Tristan kam auf sie zu und winkte ihr ihm das Telefon zu geben.

„Cedrick... ich geb dir jetzt den Polizeichef Taylor. Erzähle ihm alles, hörst du?“ erklärte sie ihrem Freund und reichte das Telefon an Tristan weiter.

„Wo seid ihr jetzt genau?“ fragte auch er. Angespannt lauschte er dem Bericht am anderen Ende der Leitung.

„Okay... bleibt da, ich komme dahin.“, bestimmte er und legte auf.

„Ihr habt es gehört, ab ins Auto. Wir sammeln jetzt eure Freunde ein, dann suchen wir den Jäger.“, informierte sie der Beamte.
 

Eine Stunde später saßen die vier jungen Leute eingeschüchtert im Büro des Polizeichefs. Um eine Strafpredigt kamen sie, trotz ihres mutigen Einsatzes, nicht herum. Nicht lange und ihre Eltern erschienen um sie mit nach Hause nehmen... ohne Strafe würde die ganze Sache bestimmt nicht abgehen.

Die Eltern Cedricks und Samanthas trafen zuerst ein, ein kleiner Tumult im Vorzimmer zeugte von ihrem Erscheinen. Doch bevor die Elternpaare sich ihre Sprösslinge vornehmen konnten, wandte sich Tristan Taylor an sie.

„Meine Herrschaften... bevor sie ihre Kinder ausschimpfen. Sie haben ihre Strafpredigt schon hinter sich. Zu ihrer Rechtfertigung will ich sagen, dass wir ohne ihre Hilfe nicht weiter gekommen wären. Sie haben uns durch ihren Mut einen großen Schritt weitergebracht. Ich gehe davon aus, dass sie über die Aktivitäten der Vampire Bescheid wissen. Dank Cedricks und Dexters Mut wissen wir nun, das der Kopf dieser Gruppierung die Stadt verlassen hat. Es ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit bis wir wissen wo sich die Blutsauger verkrochen haben.“

Aufmerksam hörten die Elternpaare zu, Cedricks Vater ergriff das Wort.

„Es ist löblich, das sie die Kids schon zurecht gewiesen haben, die weitere Bestrafung liegt in unserer Hand. Aber angesichts der angespannten Lage, ist das hier kein Thema. Eine Frage - wo sind die Vampire jetzt?“

„Ihr Sohn und sein Freund konnten sie bis vor die südliche Stadt verfolgen, dort haben sie sie verloren. Noch wissen wir nicht wo sie sein könnten.“, antwortete Taylor ehrlich.

„Haben sie eine Karte auf der sie uns diesen Punkt zeigen können?“ hakte Cedricks Vater nach.

Die Männer betrachteten die Karte, der Vater Samanthas erkundigte sich dabei.

„Wie wollen sie gegen die Vampire vorgehen, wenn sie ihren Stützpunkt gefunden haben?“

„Das ist eine berechtigte Frage... Um ehrlich zu sein, wir haben nichts um gegen die Vampire zu bestehen. Ich werde die Daten jemanden geben, der sich mit den Kerlen auskennt.“, erwiderte der Polizeichef vage.

„Sie meinen den Jäger nicht wahr?“ hakte Cedricks Vater nach.

„Ja... das tue ich. Aber woher wissen sie von ihm?“ bestätigte Tristan verblüfft.

„Seine Aktivität ist uns nicht verborgen geblieben.“, lächelte der große Mann.

„Bitten sie den Jäger schon mal her. Bis er hier ist, habe ich bestimmt die nötigen Informationen.“, empfahl Darius geheimnisvoll, holte sein Telefon aus der Tasche und führte einige Telefonate. Verblüfft sahen alle den großen schwarzhaarigen Mann an, der sich davon nicht irritieren ließ. Der Polizeichef regte sich als erster, er verließ kurz sein Büro um seine Beamten Logan und McGregor aufzusuchen. Unmissverständlich trug er ihnen auf Kaiba ausfindig zu machen und her zu holen und das bitte schön innerhalb der nächsten Stunde. Kaum hatte er ihnen seine ‘Bitte‘ aufgetragen, kehrte er ihnen auch schon den Rücken zu und ließ sie verdattert zurück.
 

Wie sollten sie einen Mann ausfindig machen, der nicht gefunden werden wollte? Als erstes fuhren sie zu seinem letzten bekannten Wohnort, dort sahen sie sich gründlich um, fanden aber keinen einzigen Hinweis auf das neue Domizil des Jägers.

Frustriert verließen sie das Gebäude, kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen blieben sie wie angewurzelt stehen. An ihren Wagen gelehnt stand niemand anderes als der Gesuchte. Durchdringend sah er ihnen entgegen, McGregor fing sich als erster.

„Mr. Kaiba... welch ein glücklicher Zufall. Wir haben sie gesucht. Der Polizeichef wünscht ihre Anwesenheit in seinem Büro.“, begrüßte er den Brünetten erleichtert.

„Warum sollte ich mitkommen?“ fragte Kaiba uninteressiert, stieß sich von dem Polizeiauto ab und steuerte auf sein Gefährt zu.

„Weil Taylor ihre Hilfe braucht.“, antwortete Logan genervt, ihm ging diese kalte Art Kaibas gehörig auf die Nerven.

Kaiba verhielt im Schritt, drehte seinen Kopf zu den Beamten herum.

„Er hat doch euch, wozu braucht er meine Hilfe?“ hakte er nach.

„Es geht um die Vampirbosse. Ein paar Kids haben sie zufällig verfolgt.“, lockte Fabian den Blauäugigen. Doch der zuckte nur mit den Schultern, setzte seinen Weg fort, stieg in sein Auto und fuhr mit durchdrehenden Reifen los.

Sein Ziel war das... Polizeipräsidium.
 

Neugierige Blicke folgten dem geheimnisvoll wirkenden Besucher, der sich sehr zielstrebig in dem Gebäude bewegte. Viel hatte sich seit damals nicht verändert, stellte er schnell fest, ein kurzer Blick auf die Informationstafel am Eingang, bestätigte ihm das.

Die Blicke der Beamten ignorierte er, ohne zu zögern oder sich aufhalten zu lassen betrat er das Büro seines ehemaligen Partners. Die vielen Personen in diesem Raum überraschten ihn, doch ließ er sich nichts anmerken.

„Komme ich ungelegen?“ fragte er.

„Nein... Seto du kommst genau richtig. Darf ich dir die Herrschaften vorstellen?“, entgegnete Tristan und stellte ihm die Eltern Cericks und Samanthas vor. Dexter und Jack wurden inzwischen von ihren Eltern abgeholt. Zu gern wären die beiden Jungen mit hier geblieben, doch durften sie es nicht. Das Samantha und Cedrick noch hier waren lag lediglich daran, dass sie in dem Fall tiefer verwickelt waren.

„Tristan, was willst du von mir?“ kam Kaiba nun direkt auf den Punkt.

Die anderen Interessierten ihn nicht besonders, er hatte keine Zeit sich mit Floskeln abzugeben. Seufzend unterrichtete ihn Taylor von dem Stand des Falls. Nach dem er geendet hatte, warf Seto einen Blick auf den schwarzhaarigen Jungen, der ihn ehrfurchtsvoll ansah.

„Das war Leichtsinnig von dir.“, bemerkte der Jäger knapp. Cedrick senkte geknickt seinen Blick, seit dem Vorfall im Park bewunderte er den Blauäugigen und nur weil er sich auf diese Art bedanken konnte, folgten sein Freund und er den Vampiren.

„Und sehr mutig.“, fügte Seto hinzu. Er erinnerte sich an den jungen Dämon, der sich selbstlos für seine Freundin in größte Gefahr begeben hatte. Kaiba bemerkte, das sich die beiden Jugendlichen an ihren Händen hielten. Das Mädchen hatte also nichts gegen Dämonen, das war ein gutes Zeichen.

„Mr. Taylor hat uns erzählt, dass sie gegen diese Vampirplage vorgehen wollen?“ ergriff nun Darius das Wort.

„Bevor sie antworten möchte ich mich bei ihnen für die Rettung unserer Kinder danken.“, mischte sich Samanthas Vater mit ein und reichte dem Blauäugigen die Hand. Erst sah es danach aus, als wollte Kaiba die dargebotene Hand ausschlagen, doch entschied er sich anders und ergriff sie.

„Ich war nicht allein.“, gab er schlicht zurück und wandte sich erneut Darius zu.

„Ja... das werde ich.“, antwortete er auf die ihm gestellte Frage.

„Gut... Wir werden sie so gut es geht unterstützen. Es reicht wenn sie die Führer töten, mit denen werden sie schon genug zu tun haben.“, bot Cedricks Vater an.

„Kommt nicht in Frage... Zivilisten werden sich da nicht einmischen.“, lehnte der Polizeichef rigoros ab.

„Ich glaube es ist an der Zeit die Karten auf den Tisch zu legen.“, meinte Eric Caine, ging zur Bürotür und drehte den Schlüssel um. Argwöhnisch musterte Tristan die Männer. Seto stand abwartend neben der Tür und hatte seine Arme vor der Brust verschränkt. Taylor konnte keine Anzeichen von Gefahr in seiner Haltung erkennen. Von früher wusste er noch, dass sein Partner die Gabe hatte, immer genau zu wissen, wie er mit Verdächtigen umzugehen hatte. Bedrohliche Situationen erkannte er immer schon im Vorfelde und wirkte ihnen entgegen. Auch hier schien er mehr über die Anwesenden zu wissen - obwohl er ihnen hier das erste Mal begegnet war. Die Ruhe des Jägers, ließ ihn ebenfalls ruhig bleiben, nun ging sein Blick zwischen den Vätern der Kids hin und her. Die Beiden verband ein Geheimnis... nein, nicht nur die beiden Männer verband es. Vielmehr teilten es beide Familien.

Eric und Darius wechselten kurz den Blick, dann holte sich Cedricks Vater die Zustimmung seiner Frau, die sie ihm durch ein leichtes Nicken gab. Glorias Mann atmete tief durch, vor wildfremden hatte er noch nie seine dämonische Seite gezeigt. Doch die Situation verlangte dieses Handeln.

„Was wir ihnen jetzt offenbaren, darf diesen Raum vorerst nicht verlassen.“, informierte Darius den Polizeichef und gab im selben Moment seine Tarnung auf. Ebenso machten es seine Frau und sein Sohn.

„Dexters und Jacks Familien gehören zu unserer Rasse.“, teilte der große Dämon mit.

Überraschung, Entsetzen, Verwunderung und Erkenntnis wechselten sich im Minenspiel des Polizeichefs ab. Sein Kopf ruckte zu Seto herum.

„Du wusstest es, nicht wahr? Du hast es schon immer gewusst, wer Mensch oder Dämon war.“, warf er seinem ehemaligen Partner vor.

„Ja... das habe ich. Diese ‘Gabe‘ hatte ich schon immer. Miharu zeigte mir, wie ich sie am besten nutzen konnte.“, bestätigte Kaiba gelassen und fügte noch hinzu, „Meine Frau gehörte zu den Katzendämonen.“

„Sie war auch eine - Dämonin? Warum habt ihr mir das nicht gesagt?“ fragte Tristan perplex nach.

„Je weniger davon wissen, desto besser ist es. Es war vor acht Jahren so und ist es heute noch.

Du weißt doch was Vampire mit meiner Familie angestellt haben, glaubst du die Menschen wären anders, wenn sie wüssten wer unter ihnen lebt?“ antwortete der Brünette bitter.

„Menschen sind nicht so.“, verteidigte Tristan seine Rasse.

„Sie täuschen sich, ich gebe ihnen gerne authentische Berichte über die Gräueltaten der Menschen unserer Rasse gegenüber. Aber das ist jetzt nicht das Thema hier. Ich wollte ihnen nur klar machen, dass es sich nicht einfach um Zivilisten handelt, die den Jäger unterstützen wollen. Es ist schon schwer genug einen Platz in der Gesellschaft zu finden, doch gerade die Vampire fallen immer wieder über unsere Familien her und töten sie zu ihrem Vergnügen. Wenn die sich jetzt fest etablieren und wir nicht gegen sie einschreiten, was glauben sie, ist in einem Jahr in unserer Stadt los? Und eins ist sicher... sie werden nicht hier bleiben. Diese Blutsauger werden sich wie die Pest über den Rest des Landes und schließlich über die ganze Welt ausbreiten...“, redete sich Darius in Rage, seinen Blick fest auf Tristan gerichtet fügte er hinzu, „...Wir werden alles in unserer Macht stehende tun um das zu verhindern. Wir werden Mr. Kaiba unterstützen, dagegen können sie gar nichts tun.“

Schweigen senkte sich über den Raum, Taylor dachte über das Gehörte nach. Das hatte er alles nicht gewusst und hätte es auch nie bemerkt.
 

Der Jäger wollte keine Hilfe, er konnte niemanden gebrauchen, der ihm im Weg stand und ihn am Agieren hinderte. Schon wollte er sich gegen diese Hilfe aussprechen, als das Telefon des erwachsenen Dämons klingelte. Schnell ging dieser ran, lauschte dem Sprecher am anderen Ende.

„Gut... beobachtet sie weiter. Nur beobachten hörst du... nichts anderes. Ich melde mich wieder.“, er klappte sein Handy zu. Triumphierend blickte er sich um.

„Wir wissen wo sich die Blutsauger verkrochen haben. Sie sind in der alten Kanonenanlage an der Küste. Soweit wir wissen wurde sie im Zweiten Weltkrieg erbaut, aber nicht mehr fertiggestellt. Sie wurde von den Militärs einfach aufgegeben. Mittlerweile liegt diese Anlage auf Privatbesitz... Den Eigentümer haben wir noch nicht herausfinden können.“, informierte er die Anwesenden über das Telefonat.
 

„Das kann ich rauskriegen... einen Augenblick.“, Tristan griff zum Telefon und gab entsprechende Anweisungen durch. Wenige Minuten später bekam er das Ergebnis.

„Das entsprechende Grundstück ist im Besitz eines gewissen Dominique Estradas. Sein Vater kaufte es vor Jahren der Regierung ab. Da es sich um ein mehrere Quadratkilometer großes Areal handelt, musste sich Estrada einen ebenso großen Gewinn versprochen haben. Vermutlich wollte er den Wald roden lassen und einen dicken Batzen Geld mit dem Holz verdienen, doch die Regierung machte ihm einen Strich durch die Rechnung... sie verbot ihm die Abholzung des Waldes. Seitdem kümmert sich niemand mehr um diese Gegend. Wenn diese Anlage noch einigermaßen in Takt ist, haben die Blutsauger ein hervorragendes Versteck gefunden. Mich interessiert die Frage, woher sie davon wussten.“, erläuterte Taylor.

„Von Estrada selbst wissen sie es.“, warf Seto in das Gespräch ein.

„Du meinst von Dominique Estrada? Warum sollte er das tun?“ hakte Tristan nach.

„Ganz einfach... dieser Estrada erweckte den Fürsten Barnabas und dieser ließ ihn auch Bakura erwecken. Estrada ist der Handlanger der beiden gefährlichsten Vampire, die zurzeit existieren. Und dieses Dreigestirn hat sich Wheeler geholt um über noch mehr Macht verfügen zu können...“, rückte Kaiba mit seinem Wissen heraus, um die Gefährlichkeit der Situation zu betonen, berichtete er nun auch in kurzen Zügen über die Rolle, die J.J. Wheeler dabei spielte.

„Das ist der Blonde, den sie gefesselt mitgeschleppt haben, nicht wahr?“ meldete sich Cedrick schüchtern zu Wort. Nicht im Entferntesten hatte er mit diesem Ausmaß gerechnet, jetzt erst wurde ihm bewusst, in welche Gefahr sie sich begeben hatten.

„Ja, das ist Wheeler gewesen.“, bestätigte der Jäger, an Tristan gewandt fragte er, „Kannst du die Pläne der Anlage besorgen?“

„Ich denke schon, einen Moment bitte.“, Taylor konzentrierte sich auf seinen Computer und tippte verschiedene Befehle ein. Nach einiger Zeit lehnte er sich genervt zurück.

„Die Pläne sind Top Secret, ich komme nicht an sie heran.“, meinte er schließlich ärgerlich.

„Mach dir nichts draus. Grant wird das schaffen.“, kam es knapp von Kaiba, jener hatte die Wartezeit inzwischen genutzt und eine Skizze angefertigt. Diese reichte er jetzt Darius.

„Das ist Bakura, von dem lassen sie besser die Finger. Er, Estrada und Barnabas gehen sie absolut nichts an. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?“ zwingend sah er den Dämon an, als dieser zustimmend nickte, fuhr Kaiba fort. „Sicher führen zu dieser Anlage noch alte Kanalisationen, wenn sie diese überwachen, laufen ihnen die Vampire in die Falle. Sofern sie überlebt haben. Sie beziehen in einem Umkreis von drei Kilometern Position, auf keinen Fall kommen sie näher heran. Ich habe keine Zeit Freund und Feind zu unterscheiden, alles was sich dort bewegt, erlebt den nächsten Tag nicht mehr.“ Damit schloss Seto seine Ausführungen an der Tür drehte er sich nochmal um. „Spätestens bei Sonnenuntergang beginnt der Tanz. Informieren sie ihre Leute. Und du Tristan, du hältst dich total raus… Ich will keinen Freund verlieren.“ Schon fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
 

Während sich Darius, Eric und Tristan noch besprachen, raste der Jäger mit seinem Auto zu seinem neuen Unterschlupf. Kaum dort angekommen, beorderte er Grant zu sich, diesem trug er sein Anliegen auf. Keine zwei Stunden später hatte der Schwarzhaarige das gewünschte auf seinem Rechner. Kaiba studierte die Pläne intensiv und legte eine Strategie fest. Laut van Helsings Übersetzung musste ein ‘Daywalker‘ eine bestimmte Zeit dem Sonnenlicht ausgesetzt sein, damit dessen Blut bei den Nachtvampiren Wirkung zeigt. Diese würde nach einem Tag und Nacht – Zyklus eintreten.

Auf dieser Militäranlage gab es nur einen Ort, der für diese Zwecke geeignet war, dort würde er J.J. finden… und das hoffentlich noch lebend.

„Du solltest ein paar Stunden schlafen.“, riet ihm Patrick.

„Nein, ich brauche keinen Schlaf.“, lehnte Seto ab.

„Unsinn... natürlich musst du schlafen. Du kannst J.J. sonst nicht helfen.“, beschwor der Alte den Brünetten.

Kaiba fuhr hoch und funkelte den Grauhaarigen wütend an.

„Ich habe keine Zeit zum schlafen und ich brauche keinen. Joseph hat nicht mehr viel Zeit... ich will ihn nicht verlieren. Verstehst du? Ich will ihn nicht verlieren. Ich hole ihn da raus und wenn es mich das Leben kosten sollte.“

„So ein Versprechen hast du schon mal gegeben... du hattest mir geschworen, das du Miharu schützen wirst... aber sie ist Tod ... du warst nicht da. Und jetzt willst du für einen verdammten Blutsauger dein Leben riskieren? Hast du sie vergessen?“ fuhr Patrick den Blauäugigen an, dieser wurde bei den Worten ganz bleich.

„Nein... ich habe sie nicht vergessen, nicht Miharu und nicht unsere Kinder. Jedesmal wenn ich meine Augen schließe sehe ich sie vor mir... leblos in ihrem Blut liegend. Ihre toten Augen sehen mich klagend an. Aber ich will diese Bilder nicht mehr... ich will mich nur noch an die glücklichen Stunden erinnern die ich mit ihnen haben durfte... ich will mich an Miharus Liebe und Wärme erinnern, an das Lachen der Kinder. Durch Joseph schaffe ich das sogar. Ja, er ist ein Vampir und ja, ich liebe ihn. Ich liebe ihn so, wie ich Miharu geliebt habe... Willst du mir sagen dass es Falsch ist? Das ich nie mehr lieben darf?“ abweisend sah er den alten Mann an, „Wenn du das glaubst, ist es besser unserer Wege trennen sich.“ Abrupt drehte er sich um und ging.
 

Zufrieden grinsend sah Patrick hinter ihm her, jetzt konnte er sich sicher sein, das Kaiba wusste warum er sein Leben riskierte. Nur durch diese Klarheit seiner Gefühle würde der Brünette sich auf seine Aufgabe konzentrieren können und ihm die nötige innere Entschlossenheit bringen. Schon einmal musste er dem Blauäugigen den Kopf zurecht rücken, das war einige Tage nach der Beerdigung....
 


 


 

Vergangenheit...
 


 

Patrick hielt sich im Garten auf, abwesend schnitt er an den Rosen herum. Er bemerkte den Regen nicht, der ihn langsam durchnässte. Vor gut zwei Wochen musste er seine Enkeltochter und ihre Kinder zu Grabe tragen. Ein grausames Schicksal hatte sie ereilt - sie wurden nur zum Vergnügen gequält und ermordet.

Seto, der Mann seiner Enkelin, war nicht mehr er selbst. Er schien sich völlig in sich selbst zurückgezogen zu haben, ein Wunder wie er die Beerdigung seiner Familie fertig gebracht hatte. An jenem Tag zeigte der Brünette keinerlei Regung. Mit steinerner Miene und toten Augen stand er am Grab, er blieb noch dort, als die Anderen schon längst gegangen waren. Auch Patrick konnte ihn nicht zum gehen bewegen, fast hatte der Grauhaarige den Eindruck, dass nicht ein Wort zu dem Witwer durchdrang. Schließlich gab er auf und ließ Seto zurück, bevor er in seinen Wagen stieg blickte er noch mal zurück, dass was er sah brannte sich tief in sein Gedächtnis ein. Der Mann seiner Enkeltochter brach am Grab zusammen, deutlich konnte der Grauhaarige die zuckenden Schultern Setos sehen.

Dieses Bild verfolgte Patrick, ließ ihn nicht mehr los. Er konnte den Brünetten verstehen... sehr gut verstehen. Er hatte Angst um den Mann, wenn dieser sich nicht von diesem Schmerz befreien konnte, würde er daran zerbrechen. Das wollte der Grauhaarige nicht zulassen, er musste einen Weg finden Seto wieder wach zu rütteln.

Eine besonders dornige Rose stach ihm tief in den Finger, fluchend zog Patrick seine Hand zurück. Ein dicker Bluttropfen bildete sich an der Einstichstelle, der sogleich von dem Regen weg gespült wurde. Da kam ihm eine Idee, die Rosenschere fallen lassend rannte er ins Haus in sein Arbeitszimmer. Dort öffnete er sein Geheimfach und kramte eine Akte hervor. Nachdenklich starrte er kurz darauf, dann setzte er sich an seinen Schreibtisch und schlug diese Akte entschlossen auf.

Eine Woche später fand Patrick den Blauäugigen auf den Klippen der Steilküste. Dieser saß am Rand des Felsens und starrte auf das Meer hinaus. Der Grauhaarige setzte sich zu ihm.

„Endlich hab ich dich gefunden.“, begann er.

Schweigen... Seto regte sich nicht ein bisschen.

„Du hast wohl deinen Kamm verlegt.“, fuhr der Grauhaarige fort und spielte auf die struweligen Haare des Blauäugigen an.

Immer noch keine Reaktion.

„Wann hast du zuletzt gegessen?“ erkundigte sich Patrick nun. Je länger er den jungen Mann betrachtete, desto mehr viel ihm auf wie hohlwangig dieser war. Auch jetzt reagierte der Brünette nicht.

„Interessieren dich vielleicht die Untersuchungsergebnisse der Polizei?“ blieb der Ältere hartnäckig.

„Wer?“ fragte Kaiba endlich.

„SIE wissen es nicht.“, antwortete Patrick.

„Dafür hättest du mich nicht aufsuchen müssen.“, kam es bitter von dem Blauäugigen.

„Nicht so ungeduldig. Ich habe nur gesagt, das die Polizei nicht weiß wer die Täter sind.“, ließ Patrick Seto wissen. Jetzt richtete dieser auch seinen Blick auf den Mann neben sich. Glanzlose dunkle Augen sahen den Älteren an, der Grauhaarige schluckte, Seto musste seine Familie sehr geliebt haben.

„Was willst du mir eigentlich sagen?“ wollte der Brünette nun doch wissen.

„ICH weiß wer es war. Nicht die Namen der Täter sondern nur die Art zu der die gehören.“, gab Patrick endlich preis.

„Und? Sagst du es mir endlich.“, hakte der Blauäugige mürrisch nach.

„Es waren Vampire, da bin ich mir ganz sicher. Blutsauger der übelsten Sorte.“, informierte der Ältere den Jüngeren.

„Hast du das der Polizei mitgeteilt?“ fragte Kaiba jetzt nach.

„Wozu hätte ich das tun sollen? Du weißt so gut wie ich, dass sie mir nicht glauben würden. Für sie existieren Vampire und andere Dämonen nur in ihrer Fantasie, aber sie sind real. Was ich dir damit eigentlich sagen wollte ist, dass du diese hinterhältigen Blutsauger zur Strecke bringen kannst... wenn du es nur willst.“, erklärte Patrick sein Schweigen gegenüber der Behörde.

Seto starrte wieder auf das Meer, in seinem Kopf rotierte es. Dabei setzte sich ein Gedanke fest – Rache. Der Grauhaarige zeigte ihm gerade einen Weg wie er seine Familie rächen konnte ohne das Gesetz zu brechen. Nur wie sollte er das anstellen?

„Du willst das ich jagt auf diese Vampire mache? Habe ich das richtig verstanden? Wie stellst du dir das vor? Ich weiß nicht mehr über diese Untoten, wie jeder andere Sterbliche auch.“, fasste er seine Gedanken zusammen.

„Dafür weiß ich alles über sie. Ich werde dir helfen und wenn du einverstanden bist bringe ich dich noch heute zu einem Freund von mir. Er ist ein Meister im Umgang mit dem Katana, denn die Klinge ist immer noch die einzig wirksame Waffe gegen die Vampire.“, bot Miharus Großvater an. Nach ein paar schweigsamen Augenblicken erhob sich der Brünette entschlossen.

„Einverstanden.“, stimmte er zu. „Vorher muss ich noch was erledigen.“
 

Patrick saß im Wagen und wartete auf Seto, dieser war gerade im Polizeipräsidium verschwunden. Der Blauäugige suchte seinen Boss auf und legte ihm seine Dienstmarke und – waffe auf den Schreibtisch.

„Was soll das?“ fragte jener irritiert. Kaiba war ein guter Polizist, er mochte ihn. Der Verlust den der Brünette hatte hinnehmen müssen, traf auch ihn hart... nicht nur ihn, sämtliche Kollegen waren zu tiefst erschüttert. Jeder wusste wie sehr ihr Kollege seine Familie liebte, sie unter solchen schrecklichen Umständen zu verlieren war eine Tragödie.

„Ich quittiere meinen Dienst. Sie konnten die Mörder meiner Familie nicht finden, also werde ich mich selbst auf die Suche machen.“, erklärte der Blauäugige hart.

„Geben sie uns Zeit, wir werden diese Schweine ausfindig machen. Greifen sie nicht zur Selbstjustiz, werfen sie ihr Leben nicht für dieses Pack weg.“, beschwor ihn der Ältere.

„Mein Entschluss steht fest.“, erwiderte Kaiba düster. Abrupt drehte er sich um und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro. Eine eisige Kälte umgab den Blauäugigen, er hatte ein Ziel... Rache für seine Familie. Nichts würde ihn mehr davon abbringen. Tristan hielt ihn noch mal auf, wollte mit ihm reden, doch blieben ihm seine Worte im Hals stecken, als ihn die dunklen Saphire seines Freundes ansahen.

Wie sehr hatte sich Kaiba doch verändert, Taylor war den warmen Blick gewohnt und den Schalk, der oft in diesen Augen wohnte. Nach Miharus Ermordung, waren diese Augen tot, jetzt war wieder Leben in ihnen, nur welches. All die Wärme war aus ihnen verschwunden und hatte eisiger Kälte Platz gemacht. Tristan machte den Weg frei. „Pass auf dich auf.“, sagte er leise, er verstand seinen Freund und nahm sich vor ihn im Auge zu behalten. Er wollte Kaiba unterstützen so gut es ging. Es war das letzte Mal, das er seinem Freund gegenüber stand, dennoch verfolgte er dessen Weg so gut er es vermochte.
 

Der Brünette tauchte für fast ein Jahr ab, in dieser Zeit lernte er sehr viel über seine eigene Vergangenheit. Verbissen trainierte er seine Reflexe, Instinkte und Sinne, wie versprochen unterstütze Patrick ihn so gut er es konnte und das war nicht wenig. Er entwickelte neue Waffen und Munition, verbesserte die alt hergebrachten.

Purer Hass war die Triebfeder des Blauäugigen, bald begann er mit der Jagd auf die Vampire und andere bösartige Dämonen. Bei all seinen dunklen Gefühlen, verlor er die Gerechtigkeit nie aus den Augen. Nach diesem Jahr kehrte er in seine Heimatstadt zurück, unerkannt streifte er Nachts durch die Straßen und vernichtete jeden Blutsauger, der ihm unter die Klinge kam.

Bei einer dieser Streifzüge, stellte er eine Gruppe mordender Vampire... keiner von ihnen überlebte diesen Zusammenstoß. Das kleine Mädchen, dessen Familie ermordet wurde, blieb einfach bei ihm.

Seto ging keiner Konfrontation aus dem Weg, je gefährlicher die Situation desto besser. Der Brünette suchte auf diese Weise den Tod. Schmerz, Trauer, Wut und unbändiger Hass hatten sich seiner bemächtigt, doch gerade diese Gefühle ließen ihn überleben.
 


 


 

Gegenwart...
 


 

Jetzt hatte Patrick den Brünetten wieder einen Weg gezeigt, auch wenn ihm diese Liebe nicht so ganz behagte. Der Blauäugige verliebte sich in einen Mann, noch dazu einen Vampir... dennoch wollte der Grauhaarige den Jäger unterstützen. Dafür musste er nur noch aufpassen, dass Seto nicht allein los zog, denn das würde dieser ohne weiteres fertig bringen.
 

Eine halbe Stunde später fand sich der Jäger in seiner Waffenkammer ein, suchte die passenden Waffen für sein Vorhaben. Den Rückenholster für sein Schwert hatte er sich schon angelegt, mit dem Schleifstein schärfte er die Klinge, bevor er sie an ihrem Platz verstaute.

Danach holte er einige automatische Schusswaffen mit dazugehöriger Spezialmunition und überprüfte sie. Noch während er das machte, ging die Tür auf und Elana, Mokuba und Patrick betraten den Raum.

„Hm, sieht aus, als würdest du in den Krieg ziehen wollen.“, bemerkte die junge Frau trocken.

„Ja…“, kam es kurz von ihrem Ziehvater.

„Oh… so gesprächig heute. Das wird ein verdammt schweigsamer Einsatz.“, schlug Grant in die Kerbe Elanas.

Jetzt sah Seto doch auf, verwundert blickte er von einem zum anderen.

„Was macht ihr eigentlich hier?“ fragte er argwöhnisch nach.

„Was schon... uns Bewaffnen... ohne können wir dich doch nicht begleiten.“, kam die lapidare Antwort von der Dämonin.

„Ich habe nicht gesagt, dass ihr mich begleiten sollt.“, wehrte Kaiba ab.

„Wenn wir darauf warteten, würden wir Schimmel ansetzen. Hey… wir mögen den blonden Blutsauger auch und wir mögen dich. Ob du nun willst oder nicht… wir kommen mit, basta.“, erklärte Elana energisch, lud ihre Waffe und sah ihren Ziehvater herausfordernd an. Grant schulterte seine Armbrust, hängte sich Patronengurte um und stemmte seine Gewehre in die Hüften, auch er zeigte eine ungewöhnliche Entschlossenheit.

„Ich fahre… für das rumgeballere bin ich eindeutig zu alt.“, meldete sich Patrick und hielt auffordernd die Tür auf. „Was ist? Wollen wir Bakura und Barnabas zeigen, dass es besser ist, sich nicht mit uns anzulegen oder sollen wir hier lieber Wurzeln schlagen?“

Kopfschüttelnd fügte sich der Jäger und ging voran, grinsend folgten ihm seine Mitstreiter.
 

Knapp eine Stunde vor Sonnenuntergang erreichte die Gruppe den kleinen Seiteneingang, der in das Innere der Anlage führte. Das Schloss bereitete Kaiba keine besonderen Schwierigkeiten, schnell hatte er es geöffnet, bevor sie nun eintraten schärfte Seto ihnen noch mal ein.

„Eure Aufgabe ist klar. Wir suchen J.J. - sobald wir ihn haben, schafft ihr zwei ihn hier raus und bringt ihn in Sicherheit. Keine Extratouren… ist das Klar?“

„Aber was ist mit dir? Warum kommst du nicht gleich mit uns?“ hakte Elana nach.

„Ich muss hier aufräumen, dazu brauche ich freie Hand.“, erklärte Kaiba ruhig.

„Und wie kommst du nach Hause?“ wollte Grant wissen.

„Darum macht euch keine sorgen, ich finde schon einen Weg. Los jetzt!“, schob er nun auch diesen Einwand beiseite.

Die junge Dämonin gab ein Teil ihrer menschlichen Seite auf. Grant sah erst überrascht drein, doch dann ging ein anzügliches Grinsen durch sein Gesicht.

„Du hast einen süßen Schwanz.“, raunte er ihr ins Ohr.

„Noch so eine Anspielung und du lernst meine Krallen kennen.“, fauchte sie leise zurück.

Eisige blaue Augen beendeten ihre kleine Kabelei.
 

Wie sich herausstellte war dieser Weg eine gute Wahl, hier trieb sich kaum jemand herum und die wenigen die es taten, konnten niemanden mehr warnen. Nun standen sie an einer Gabelung, von hier an war es kaum noch möglich unbemerkt weiter zu kommen. Die Drei trennten sich, Elana und Mokuba nahmen den Gang, der nach unten führte und Seto den nach oben. Dort gelangte er auf eine Art Galerie, die einmal um die gesamte Halle führte, ein schneller Blick nach unten klärte ihn über die Lage auf. Für den blonden Vampir wurde es verdammt eng, schlaff hing er zwischen zwei Pfählen, die Sonne, die immer noch auf ihn schien, hatte ihn übel zugerichtet. Bakuras Worte, die zu ihm herauf drangen, ließen ihn ohne zögern handeln. Mit einem Satz war er auf dem Geländer, in der nächsten Sekunde stieß er sich ab und sprang in die Tiefe.
 


 

Der blonde Vampir fühlte sich wie in dicke Watte gepackt, kaum ein Wort konnte er verstehen, so dumpf drangen sie an sein Ohr. Nur der Schmerz in seinem Hals war klar und deutlich. Dieser Estrada hatte ihm, seine alten Bissnarben nutzend, eine dicke Kanüle in die Halsvene gedrückt, so konnten sie ihm Blut abzapfen ohne ihn beißen zu müssen.

Hart schlug sein Herz gegen den stetigen Blutverlust an. Der Blondschopf fragte sich, was wohl geschehen würde, wenn es aufhörte zu arbeiten. Denn eigentlich war er schon tot, zerfiel er dann einfach zu Asche? Oder wurde er zu einem dieser bösartigen Vampire?

Vielleicht verbrannte ihn auch die Sonne gänzlich, seine Haut und die Lippen waren eh schon aufgesprungen … wie bei einem Schweinebraten die Kruste. Genauso wurde er auch begutachtet … Estrada kam und zapfte ihm immer wieder Blut ab, die anderen Vampire hielten sich im kühlen Schatten auf und hofften ein Stück von dem Kuchen … oder besser gesagt, dem Braten… abschneiden zu können.

Seto war zum Glück nicht gekommen, das hätten ihm seine Peiniger bestimmt brühwarm unter die Nase gerieben. Schade… mit Seto hätte er glücklich werden können, doch war es ihm nicht vergönnt. ‚Seto verzeih mir, das ich in dir Hoffnungen geweckt habe, die ich nicht erfüllen kann‘, verabschiedete er sich in Gedanken. J.J. hatte keine Kraft mehr sich gegen das unvermeidliche zu stemmen. Er wollte nur noch das es endlich ein Ende hatte… vielleicht traf er Marcel wieder. Ein schöner Gedanke... damit konnte er leichter gehen.

‚Idiot‘, tönte die Stimme des Schwarzhaarigen durch seinen Kopf, ‚Hast du deinen Schwur vergessen?‘

‚Nein … das habe ich nicht. Aber ich bin am Ende, ich kann nicht mehr‘

‚Unsinn … du hast es mir geschworen. Du hast geschworen, dass du niemals aufgibst, dass du lebst und dir eine neue Liebe suchst‘, klang es vorwurfsvoll.

‚Das habe ich auch… ich habe jemanden gefunden, den ich so lieben kann, wie ich dich damals liebte‘, verteidigte sich der Blondschopf.

‚Warum willst du dann aufgeben? Er ist hier, du musst für ihn und für dich durchhalten‘, verlangte Marcel.

‚Er kann nicht hier sein … ich wollte nicht das er mich sucht und sich in Gefahr begibt. Außerdem hasst er Vampire‘, kam es fast schon trotzig von dem Blonden.

Leises Lachen füllte die Gedanken J.J.s aus.

‚In all den Jahren ist deine Menschenkenntnis nicht besser geworden. Er ist hier und er liebt dich. Also reiß dich zusammen und gib nicht auf‘, forderte der Schwarzhaarige nachdrücklich.

‚Wie du willst …‘, seufzte der Blondschopf ergeben.

‚Nein… nicht wie ich will. Halte durch weil du es willst … Lebe und Liebe… so wie du es mir geschworen hast‘, erklärte die Stimme Marcels bestimmt und verklang danach leise.
 

Andauernder Tumult brachte den Blondschopf dazu seine Augen zu öffnen. Wieso waren alle auf einmal so aufgeregt? Was geschah hier?

Verschwommen sah J.J. wie Estrada auf ihn zu kam, in seiner Hand hielt er ein Schwert. Würde jetzt alles zu Ende sein?

Die Sonne versank im Meer... augenblicklich wurde es etwas kühler … und auch ungefährlicher für die Vampire. Sie setzen sich sogleich in Bewegung, der Blondschopf war ihr Ziel. Dieser bekam noch mit, wie Barnabas Estrada zurückpfiff, der auch sofort gehorchte.

Gleich würden sie ihn erreicht haben … hatte er dafür durchgehalten?

Es rauschte und ein Schatten fiel vor seinen Augen herunter. Zu wem gehörte der denn?

Der Schatten kam wieder hoch … seine Hände spuckten Feuer. J.J. blinzelte mehrmals, dann erkannte er den Schatten … Seto stand vor ihm, er stand zwischen ihm und den Anderen, in den Händen hielt er Schusswaffen, die ihr tödliches Lied sangen.
 

Auf dieser Seite hatte er sich Luft verschafft, jetzt musste er dem Blondschopf den Rücken freihalten. Blitzschnell drehte er sich um machte einen Satz auf J.J zu, an dessen Seiten vorbei setzten seine Waffen ihr Werk fort.

„Gib ja nicht auf.“, raunte Seto in J.J.s Ohr.

„Warum?“ krächzte dieser zurück.

„Später … keine Zeit jetzt.“, gab Kaiba knapp zurück.

Er ließ seine Schusswaffen fallen, nahm sein Schwert, sprang zurück und schlug die Fesseln durch, war gleich wieder bei dem Blondschopf und fing diesen auf.

Elana und Grant erreichten den Jäger in diesem Moment, sofort übernahm Mokuba den Befreiten.

„Los verschwindet!“ befahl der Brünette und sah sich dabei nach Bakura um, doch der war verschwunden, genauso wie Barnabas und Estrada. Während er sich nun auf die Suche machte, brachten Grant und die junge Dämonin den Blondschopf in Sicherheit. Am Auto wickelten sie ihn in eine Decke und verfrachteten ihn auf den Rücksitz.

„Wieso kommt Seto nicht mit?“ erkundigte sich der Braunäugige erschöpft.

„Er räumt noch auf.“, teilte Patrick ihm mit und fuhr los.

Er hatte ein ungutes Gefühl, es kam ihm wie Verrat vor, als sie den Brünetten mitten in der Hölle zurück ließen.
 


 


 


 


 

----------------------------------------------------------------------------------------------------------
 

Hat euch diese Kap auch gefallen?

Endlich hat Seto seinen Vampir gerettet... aber J.J.

hat sehr gelitten, das wirft die Frage auf ob der Jäger

noch rechtzeitig genug kam.

Die Antwort gibt es im nächsten Kapitel *grins*
 

Bei den Kommis tut euch keinen Zwang an... immer her damit
 

*Schoko-Maikäfer an alle verteil*
 

*wink*

night-blue-dragon



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-05-03T12:07:05+00:00 03.05.2009 14:07
Juchuuuuu, Joey ist befreit. *strahl* Aber Seto bringt sich ganz schön in Gefahr. *zitter* Und die „Hauptbösewichte“ sind ja plötzlich weg. *wunder* Da kommt bestimmt noch was…
[…] „Ja… das habe ich. Diese ‘Gabe‘ hatte ich schon immer. Miharu zeigte mir, wie ich sie am besten nutzen konnte.“, bestätigte Kaiba gelassen und fügte noch hinzu, „Meine Frau gehörte zu den Katzendämonen.“ […]
Aha, also eine „Gabe“… anbei fällt mir wieder ein, dass Joeys „Daywalker“ – Dasein immer noch nicht erklärt wurde. Kommt da noch was? Ö.ö
[…] „Spätestens bei Sonnenuntergang beginnt der Tanz. Informieren sie ihre Leute. Und du Tristan, du hältst dich total daraus… Ich will keinen Freund verlieren.“ Schon fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. […]
*umfall* Dieser Satz ist echt toll, vor allem die Tanz – Formulierung. Aber dieses „total daraus“ haut es so DERMAßEN runter… unfassbar. ^^V
[…]Zufrieden grinsend sah Patrick hinter ihm her, jetzt konnte er sich sicher sein, das Kaiba wusste warum er sein Leben riskierte. Nur durch diese Klarheit seiner Gefühle würde der Brünette sich auf seine Aufgabe konzentrieren können und ihm die nötige innere Entschlossenheit bringen. […]
Hab mich schon gewundert, warum Patrick plötzlich so’ne Töne anschlägt… allerdings sollte er es Kaiba unbedingt nochmal erklären, sonst sind Missverständnisse ja vorprogrammiert. X.x
[…] „Du hast wohl deinen Kamm verlegt.“, fuhr der Grauhaarige fort und spielte auf die struweligen Haare des Blauäugigen an. […]
*ggg* Sehr schöne Stelle.
[…]erklärte die Stimme Marcels bestimmt und verklang danach leise. […]
Schon komisch, dass er plötzlich mit seinem verstorbenen Exfreund spricht. Klingt, als würde er grad eine kleine Psychose ausbilden… Ö.ö
*Krankenschwesterbewusstsein wegschieb* Inhaltlich aber trotzdem sehr schön gedacht und verarbeitet. ^^
[…]Der Schatten kam wieder hoch … seine Hände spuckten Feuer. J.J. blinzelte mehrmals, dann erkannte er den Schatten … Seto stand vor ihm, er stand zwischen ihm und den Anderen, in den Händen hielt er Schusswaffen, die ihr tödliches Lied sangen.[…]
SEHR gut, dass seine Eindrücke erstmal so geschildert werden und es sich dann klärt, also z.B. die Feuerspuckenden Hände und die Pistole. ^^
Gut gemacht.
Mach mir trotzdem Sorgen um Seto. *bibber*
*wink* Pan



Von:  Schreiberling
2009-05-02T16:12:07+00:00 02.05.2009 18:12
Hallo und sorry, dass ich so spät schreibe.^^
Hatte ne Menge um die Ohren und war kaum noch on.
Deine letzten Pittel waren einfach super.
Vor allem wie die Polizei ein bisschen geschockt wurde, dass viele Dämonen und Vampire durch die Gegend laufen. HIHI
Das schadet denen gar nichts.
Auch die Situation zwischen Grant und Elana ist einfach nur toll. Die zwei passen zusammen. Super Dialog übrigens.^^
Außerdem fand ich sowohl die Rückblicke von J.J., als auch von Seto sehr interessant. Das Puzzel setzt sich mehr und mehr zusammen.
Nur dass es so gut war den Jäger allein zu lassen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du es darauf beruhen lässt.
Ich freu mich trotzdem auf den nächsten Teil.
VLG

Von:  Ryuichi-Sakuma-
2009-04-29T23:29:26+00:00 30.04.2009 01:29
Ach mal wider ein echt geiles Kapi und nun ging es ja echt mal zu sache *smilie*
Und nun ist J.J entlich aus dieser Hölle befreit *freu* der arme mußte aber auch nee menge durch machen (Q-Q)
*knuddel*
Und ich hoffe das Seto nun aus dieser Lage heil wider raus kommt und denn Vamperen erst mal richtig Feuer unterm hintern macht *grinz*
Bin ja echt mal wider gespannt wie es bei deiner Geilen FF weiter geht (*-*)
Kann es mal wider garnicht abwarten bis es entlich weiter geht *kiss*
Also wie immer schön weiter fleißig sein *lächel*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/
Von:  Toastviech
2009-04-29T20:09:45+00:00 29.04.2009 22:09
*käfer mampf*
Das kapi war klasse, richtig schön~
Endlcih ist J.J aus dieser Hölle. Mach mir keine Angst, er muss überleben.
So eine Kanüle war bestimmt nicht angenehm.uahhhhh~
Ich hoffe aber auch das Seto überlebt, sonst bekommt er Ärger mit mir^^


lg Toasty
Von:  JounouchiKatsuya
2009-04-29T18:11:31+00:00 29.04.2009 20:11
Man man >.<
Immer an den besten stellen aufhören ^^
Ich will meeeeehhrrr *_*
Schreib mal schneller XD
*ungeduldig hin und her läuft*
Von:  Des_Henkers_Fuchs
2009-04-29T13:20:13+00:00 29.04.2009 15:20
Oh Gott,
ich hoffe, dass Seto es schafft, alle Vampire zu töten.
Und für Joey wünsch ich viel Glück, der Ärmste >.<
*sich ein Taschentuch nehm*
*kräftig durchschnaub*
tolles Kappi
*schnief*

LG Vampir-Valnar
Von:  soraya-solan
2009-04-29T11:49:31+00:00 29.04.2009 13:49
Hallo,

Schokomaikäfer! *strahlen in augen krieg*
Schön!

Wow, der Kommi von Risuma ist ja fast so lang wie dein Kapi. *breit grins*

Das ist ein sehr ereignisreiches Kapitel.
Das muss man mal sagen.
Es passiert viel
und auch einiges womit manche nicht gerechnet haben.

Zum einen hat Seto jetzt Hilfe bekommen aus der Dämonenwelt,
auch wenn er sie nicht will.
So hat er sie doch und ich glaube er wird sie auch dringend brauchen.
Zum anderen hat Tayler etwas über seine Welt erfahren,
das sein gesamtes Weltbild auf den Kopf gestellt hat.
Er muss seine Ansichten völlig neu überdenken.

Und J.J. hat Hilfe bekommen aus einer Richtung,
die niemand am wenigesten er selber erwartet hätte.
Marcel hat ihn "gerettet".
Er hat ihm ins Gewissen geredet
und ihn an das gegebene Versprechen erinnert
und ihm gezeigt das da jemand ist der ihn braucht und liebt.
Und wie wir wissen war genau diese person kurz danach da um ihn zu retten.

Ja Seto hat SEINEN Vampir gerettet.
Denn er liebt und braucht ihn,
was er sich endlich eingestanden hat.
Dank Patrick.

Ich kann Risuma nur zustimmen,
die Szene mit Mokuba und Elena hat mir auch besonders gut gefallen. *grins*
Anscheinend ändert da jemand seine Einstellung gegenüber Frauen,
zumindestens einer bestimmten Frau gegenüber. *breit grins*
Bin gespannt wie es mit den Beiden weiter geht.

jetzt muss Seto es nur noch schaffen lebend aus der Fabrik raus zu kommen
und J.J. muss sich erholen.
Aber ich bin fest davon überzeugt das sie beide es schaffen.
Denn wenn einer der Beiden nicht überlebt ...
Ich weiß nicht ob der Andere das verkraftet.
*fest daran glaub*
Sie schaffen es.
Sie müssen es schaffen.
*daumen drück*

Ich bin gespannt wie es weiter geht.

GVLG deine Kükenmama

Jetzt ist mein Kommi auch so schön lang.
*lol*

Von:  risuma
2009-04-29T08:01:57+00:00 29.04.2009 10:01
*lol*

*grins*

So... jetzt zum Kommi *nick*

Viel geschieht in diesem Kapitel... ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll *grins*
Man erfährt viel Neues aus der Vergangenheit...

Die Situation im Präsidium ist interessant, dass die Jugendlichen sich eine gewaltige Strafpredigt anhören durften, ist mehr als verständlich, aber manchmal kommt man nur durch solchen 'leichtsinnigen' Mut Anderer einen Schritt vorwärts.
Cedrics Vater schein unter seinesgleichen auch eine besondere Stellung einzunehmen...
So schnell, wie er die gewünschten Informationen beschafften kann *nick*

Und durch die Zusammenarbeit von Polizei, Dämonen und Jäger kann auch schnell der Aufenthaltsort der Vampire und ihres Gefangenen ausfindig gemacht werden...
Und nun startet die Jagd auf die Vampire und die Rettungsaktion des Daywalkers...
Seto besteht allerdings darauf, dass alles nach seinem Plan ausgeführt wird *nick*

Hass und Rache sind zwar eine schlechte Motivation zum weiterleben, aber es ist immerhin eine, wenn jemand sich so ganz und gar vor lauter Kummer aus dem Leben verabschiedet hat *nick*
Nicht auszudenken, was Seto getan hätte, wenn Patrik ihm nicht einen neuen Sinn in seinem Leben hätte aufzeigen können - die Vernichtung derer und ihresgleichen, die seine Familie auf dem Gewissen hatten...

Marcels kleine Nebenrolle in diesem Kapitel gefällt mir außerordentlich gut *grins*
Er baut J.J. noch einmal auf, damit er nicht seinen Geist fahren lässt, und sein Retter nicht umsonst ihn retten kommt...
Naja - umsonst wäre es wohl nicht gewesen, die Vampire hätten auch in diesem Fall den nächsten Morgen nicht mehr erlebt...
doch ich fürchte, in diesem Fall würde sich Seto von dem Verlust nicht mehr erholen, er würde endgültig zerbrechen, da er zum zweiten Mal die/den, die er liebt, nicht hatte beschützen können.

Noch ist es nicht sicher - Seto hat seinen blonden Vampir allerdings noch lebend angefunden...
um seiner Willen hoffe ich, dass dieser auch noch lebt, wenn Seto von seiner Säuberungsaktion zurückkehrt...

Besonders gefallen hat mir die Szene zwischen Mokuba und Elana^^

>>Die junge Dämonin gab ein Teil ihrer menschlichen Seite auf. Grant sah erst überrascht drein, doch dann ging ein anzügliches Grinsen durch sein Gesicht.
„Du hast einen süßen Schwanz.“, raunte er ihr ins Ohr.
„Noch so eine Anspielung und du lernst meine Krallen kennen.“, fauchte sie leise zurück.<<

Na, ändert Mokuba am Ende doch seine Meinung über Frauen, oder wenigstens über eine bestimmte Frau?^^
Ich werds sehen *nick*

Danke für diese vergnügliche Unterhaltung am frühen Morgen *knuddel*
den Kuchen hab ich gleich zu meinem Kaffee verspeist^^

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel

lg, deine risuma



Zurück