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Pleiten, Pech und Pannen

~ Ende ~
von

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Amor?

Das hier ist das letzte Kapitel von Pleiten, Pech und Pannen.

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber iwie hatte ich ne Schreibblockade. Zumindest bei dieser FF ^^°
 

Ich hoffe, dass ihr wenigstens ein bisschen Spaß beim Lesen hattet.

Und ich verrate euch eins... In dieser FF sind meine Lieblingspairings unter die Haube gekommen. Okay, gibt auch noch andere Kombis, die ich absolut klasse finde, aber das in einer einzigen FF unterzubringen, wäre ziemlich konfus geendet. ^^°
 

Aber genug.

Machen wir weiter im Text.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Kai hatte gerade erst aufgelegt, da bimmelte sein Telefon schon wieder. Hatte er Zucker in der Tasche? Oder hatte Aoi doch noch irgendetwas zu sagen und nur vergessen, zu erwähnen?

Doch als er auf das Display sah, runzelte er erneut die Stirn. Was wollte er denn jetzt von ihm? Das würde sicherlich wieder in einer diese Seelentherapiestunden enden, die er mal wieder geben musste. Warum eigentlich immer er? Konnten die sich nicht einfach jemand anderen suchen? Wie wäre es mit Miyavi? Der hatte doch schon bewiesen, dass er voll den Durchblick bei diesen Beziehungskisten hatte. Dann sollten sie ihn nehmen, wenn sie mal wieder Liebeskummer hatten.
 

„Moshi moshi.“, begrüßte er den Blonden am anderen Ende der Leitung. „Hey, Kai-chan.“, kam es auch sofort und sein Gesprächspartner klang ziemlich fröhlich. „Wo steckst du gerade?“, war auch schon die erste Frage.

„Ich bin zuhause. Wieso fragst du?“ Eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen hob sich. Irgendwie wurde er nun doch misstrauisch.

„Oh, ich dachte, dass du vielleicht unterwegs wärst.“, seufzte der Blonde.

„Na ja, bei dem Sauwetter traut sich aber sicherlich keiner freiwillig aus dem Haus. Nur Leute, di es auf eine saftige Erkältung angelegt haben.“, grinste Kai und wusste sofort, dass der andere sicherlich genau das getan hatte.

„Kannst du mir einen Gefallen tun?“

„Worum geht´s denn, Shou-kun?“

Miyavi, der neben Kai saß runzelte nun seinerseits die Stirn. Was wollte Shou denn von Kai? Hatte er da was verpasst?

„Könntest du mich abholen? Ich steh hier an der Bushaltestelle und der Bus kommt und kommt nicht. Und der Regen is echt ätzend.“ Jetzt konnte man das Zähne klappern des Sängers auch viel deutlicher Hören, was bei seinem überaus großzügigem Nuscheln doch schon ein Kunststück war.
 

Kai kicherte. „Okay, du bist also einer dieser Lebensmüden, die sich nach draußen gewagt haben. Aber warum rufst du nicht einen deiner Jungs an? Die würden doch sicherlich auch gleich zu dir kommen?“, wunderte sich der Drummer und Miyavi schaute den Jüngeren ebenso verwundert an.

Shou seufzte und sprach dann weiter. „Na ja, ich will sie in ihrer Arbeit nicht unterbrechen. Hab ein wenig Amor gespielt und sie gleichzeitig zum Aufräumen verdonnert. Da kann ich sie doch schlecht unterbrechen. Wer weiß, bei was ich die dann stören würde.“

„Wie hast du das denn gemacht? Und wieso Amor gespielt?“ Der Leader kam nicht ganz mit.

„Erklär ich dir nachher. Könntest du mich vorher hier abholen?“ Und demonstrativ kam ein ordentliches Niesen von dem Sänger.

„Okay, Großer. Bin gleich da. Welche Bushalte stehst du denn?“
 

Nachdem Shou ihm erklärt hatte, wo genau er sich befand, machte sich Kai auf den Weg. Miyavi ließ er in seiner Wohnung und versorgte ihn mit seiner Playstation. Da konnte er sicher sein, dass der Solokünstler nichts Dummes anstellte und sowohl sein Bett als auch seine Dusche heile blieben.
 

# # # # # # # # #
 

... Fragen über Fragen.

Doch sie konnten nur beantwortet werden, wenn sie miteinander sprachen. Also musste er da jetzt durch. Ob er wollte oder nicht. Er wollte Antworten und so würde er diese auch bekommen. Hoffte er zumindest. ...
 

Mit einem Handtuch um die Hüfte und eines über der Schulter kam Tora wieder in sein Zimmer. Er wusste nicht, dass Saga sich ebenfalls hier drin aufhielt. Wie denn auch? Eigentlich sollte man ja auch so viel Anstand besitzen und den Zimmerinhaber fragen, ob man in eben jenem Reich warten durfte.

„Tora?“ Erschrocken fuhr angesprochener zusammen und ließ vor Schreck das Handtuch los. Super, jetzt war er auch noch vollkommen entblößt. Gut, dass es wenigstens dunkel war und er sich somit in Sicherheit wiegen konnte.
 

„Was?“, kam es da auch schon patzig von dem Gitarristen. Er tapste zu seinem Kleiderschrank und angelte sich blind eine Shorts, Socken, Hose und Shirt. Reichte aus. Heute würde er eh keinen Schritt mehr vor die Türe setzen. War ihm eindeutig zu nass und viel zu ungemütlich. So war es eben auch vollkommen gleichgültig, welche Klamottenkombination er gerade am Leib trug. Sah doch eh keiner.

„Du wolltest reden, also rede.“, knurrte er, während er sich dabei anzog. Saga sollte hin machen, damit er endlich seine Ruhe hatte. Was sollte der Bassist ihm schon sagen wollen? Konnte doch eh nichts Vernünftiges bei rauskommen. Im Bett hatte er ihn doch schon. Was wollte er noch von ihm? Das Herz brechen? Das hatte er doch eh schon geschafft.
 

Beschwichtigend hob Saga die Hände, bis er bemerkte, dass Tora das ja kaum sehen konnte. Der Himmel war so duster, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Und der Stromausfall tat sein Übriges dazu. Musste ja mal wieder alles auf einmal passieren.

„Schon gut, Tora. Ich rede ja schon, aber... versprich mir, dass du mich einfach ausreden lässt ja? Keine Unterbrechungen und keine blöden Kommentare.“ Er wusste, dass Tora das drauf hatte. Er selbst war da auch nicht besser. Sie nahmen sich in mancherlei Hinsicht absolut gar nichts.

Ein Grummeln war die Antwort und dann vernahm er, wie sich der andere scheinbar in einen der Sessel fallen ließ. „Dann rede.“
 

# # # # # # # # #
 

... „Ich liebe dich, Hiroto.“, kam es leise und mit unglaublich sanfter Stimme, ehe er von seinem Leader geküsst wurde. Sanft, zärtlich, liebevoll und voller Hingabe. Es kribbelte. Es kribbelte überall.

...
 

„Ich dich auch, Pooh-chan.“, seufzte Hiroto, als er kurz ihren Kuss unterbrach. Er war wirklich happy. Damit hatte er nie gerechnet und nun war es doch so. Nao ... sein Nao hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte. Das war so schön, dass er noch immer glaubte, er würde nur träumen.

Leider machte ihm das Gewitter dann doch deutlich, dass dem nicht so war. Erschrocken fiepte er auf, als ein lautes Grollen direkt über ihnen ertönte. Er warf sich dem Leader an den Hals und wimmerte. Er hatte wirklich panische Angst vor einer solchen Naturgewalt.
 

Nao schmunzelte und legte die Arme fest um den schlanken Körper. „Lass uns besser runtergehen. Dort ist es vielleicht nicht ganz so schlimm.“, versuchte er, ihn zu beruhigen. Er spürte, dass Hiroto nickte, denn sein Haar kitzelte ihn am Kinn. Der Kleinere hatte sein Gesicht wieder tief in seiner Halsbeuge vergraben, um auch ja nichts von dem Gewitter weiter mitzubekommen.

Mühsam bekam er den Blonden dazu, sich von ihm zu lösen und vorsichtig in der Dunkelheit den Dachboden zu verlassen. Das war ziemlich schwierig, wenn man nur selten hier oben war und dann auch noch in dieser verdammten Finsternis wieder hinunter gehen sollte.

Doch es stellte sich raus, dass es dann doch problemlos funktionierte.
 

Der Drummer reichte Hiroto die Hand, als er als erstes unten war. Jetzt durfte er die Hand des Jüngeren ja offiziell halten, auch wenn es noch ziemlich ungewohnt war. Trotzdem war es ein schönes Gefühl, als Hiroto seine Hand ergriff. Ihn durchströmte die angenehme Wärme, die er immer empfand, wenn der Gitarrist ihm so nahe war.

„Nao?“, kam es dann schüchtern von dem Blonden. „Hmm?“ „Darf ich heute bei dir schlafen? Ich hab Angst.“, nuschelte der Kleinere und der Drummer schmunzelte. „Wenn du das möchtest? Ich hab nichts dagegen. Dann kann ich ja mein Kuscheltier aus dem Bett verbannen.“, kicherte er und zog Hiroto gleich mit zu sich ins Zimmer. Dort zog er die Vorhänge zu und klopfte neben sich auf das Bett.

„Na komm, lass uns ein bisschen kuscheln. Können ja im Moment auch nichts anderes machen.“
 

# # # # # # # #
 

„Danke, Kai. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll, dass du mich abgeholt hast.“, seufzte Shou und strich sich durch das nasse Haar. Er hatte wirklich ziemlich viel vom Regen abbekommen und er fror ziemlich heftig. „Bevor du dich bedankst, sollten wir sehen, dass wir dich wieder aufwärmen. Du kannst mit zu mir kommen und dort duschen. Ich hab sicher auch ein paar längere Klamotten, die dir passen könnten. Und ich will ja noch wissen, wieso und wie genau du Amor gespielt hast.“, grinste der Drummer diabolisch, denn er würde schon noch dahinter kommen. Vielleicht würde das ja wirklich helfen und er könnte dann Miyavi endlich verkuppeln. Dann würde er ihm auch nicht mehr ständig an der Backe kleben. Keine schlechte Idee.
 

„Okay.“, nickte Shou und schaute dann aus dem Fenster. In seinen Gedanken war er auch gerade bei seinen Bandkollegen. Ob alles geklappt hatte, wie er sich das vorgestellt hatte? Also bei Nao und Hiroto hatte wohl Kami-sama auch mithelfen wollen, denn das Gewitter war perfekt für seinen Plan gewesen. So konnte er eigentlich fast schon sicher sein, dass die beiden es endlich geschafft hatten. Hiroto war voll der Angsthase bei Gewitter und Nao hatte meist dermaßen Geduld, dass man meinen könnte, den Kerl würde nichts aus der Ruhe bringen. Da gab es also keinerlei Bedenken. Vielleicht waren die beiden schon so weit, dass sie endlich diese süßen Worte einander gesagt hatten.

Wie recht er doch hatte...
 

Bei Saga und Tora war er sich allerdings absolut nicht sicher. Nein, ganz und gar nicht. Ob die zwei sich noch zusammen raufen würden? Schlecht wäre es nicht, denn das wäre sowohl für ihre Freundschaft als auch für die Band wesentlich von Vorteil. Er hasste es, wenn es Meinungsverschiedenheiten oder gar vollkommene Ignoranz in der Band gab. Das war vollkommen schlecht für das gesamte Klima unter einander. Nein, das wollte er nicht.
 

„Ich kann es dir doch auch jetzt schon sagen und du fährst mich nach Hause. Dann bin ich nicht unnötig lange bei dir. Ich will dir nicht noch mehr zur Last fallen.“, seufzte Shou und Kai schaute kurz zur Seite. „Bist du sicher? Bis zu euch ist es noch ein ganzes Ende, Shou. Meinst du nicht, es wäre besser, wenn du dich vorher aufwärmst? Ich fahr dich dann auch heim.“ Kai machte sich manchmal auch echt viel zu viele Sorgen um andere. Vielleicht sollte er auch einfach mal an sich selbst denken und dann würde er sicherlich auch schnallen, dass es da jemanden gab, den Kai so gern hatte. Scheinbar waren hier alle in der PSC vollkommen blind. Na egal.
 

„Schon okay, Kai. Das schaff ich schon. Außerdem hab ich ja im Notfall noch meine vier Dumpfbacken, die mich wieder gesund pflegen können. Das sind sie mir dann nämlich schuldig alle vier.“, schmunzelte er und konnte an Kais Seufzen schon deutlich hören, dass der Drummer wohl aufgegeben hatte, ihn überreden zu wollen.

„Dann musst du mir es aber jetzt trotzdem erzählen und... ich will alles wissen.“

„Aber sicher doch.“, lachte Shou und begann dann damit, Kai zu erzählen, was er mit seinen Jungs an diesem Morgen angestellt und wie er sie dann ihrem Schicksal überlassen hatte.
 

# # # # # # #
 

Saga schwieg erst eine Weile, denn so richtig wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Mit der Tür ins Haus fallen? Oder doch lieber ruhig angehen lassen? Aber wie leitete man denn ein solches Gespräch ein? Er war einfach nicht der Typ für viele Worte. Meistens ließ er Taten sprechen. Aber das wäre jetzt sicherlich kein guter Zeitpunkt, um genau diesem Verhaltensschema nachzugehen. Tora würde ihn dann sicherlich gleich köpfen. Darauf stand er dann doch nicht so wirklich. An seinem Leben hing er schon noch ein bisschen, auch wenn er schon viel Mist gebaut hatte.
 

Tora wurde unruhig. Was sollte das jetzt? Erst wollte er reden und nun schwieg dieser Mistkerl auch noch. Wollte er ihn verarschen oder was?

„Wenn du nicht reden willst, dann geh und lass mich in Ruhe. Ich hab keinen Bock darauf, mich von dir verarschen zu lassen.“, knurrte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

Saga schluckte, denn er wusste, dass Tora nicht gut auf ihn zu sprechen war. Aber eigentlich müsste das auf Gegenseitigkeit beruhen, denn auch Tora hatte ihn verletzt.
 

„Schon gut.“, wisperte er. „Ich weiß nur nicht, wie ich anfangen soll. Du weißt, dass ich ne vollkommene Niete im Reden bin. Kann ich auch nix für. Also muss ich ja genau überlegen, was ich sage, bevor du mir vielleicht doch noch den Hals umdrehst.“, seufzte er und atmete einmal tief durch. Jetzt musste er wirklich die richtigen Worte wählen, sonst würde Tora ihn wohl doch für den Rest seines Lebens hassen und ignorieren. Das wollte er ja vermeiden.
 

„Die Nacht... also in der... du weißt schon... Das habe ich nicht aus Lust und Langeweile gemacht.“, begann er zögerlich und spielte nervös mit seinen Fingern. „ich habe mit dir geschlafen, weil ich es wollte und nicht, weil du einer dieser One-Night-Stands bist, wie du behauptet hast. Das bist du nämlich nicht. Ich...“ Eine kurze Denkpause gönnte er sich.

„Ja, ich wollte dich ins Bett kriegen. Das steht außer Frage und... ich hab es sehr genossen, aber...“

Tora Zähneknirschen war nicht zu überhören und seine Fingerknöchel knackten. Saga schluckte. Okay, also doch die falschen Worte gewählt.

„Ich hab es getan, weil ich dich wollte. Mann!“ Heftig schüttelte er den Kopf. „Ich kann doch auch nichts dafür, dass nicht nur mein Körper sondern auch mein Herz dich will!“, schrie er schon fast. Anders hätte er diese Worte nie über seine Lippen gebracht.
 

# # # # # # #
 

„Das hast du gemacht? Und du bist sicher, dass die sich nicht an die Gurgel gehen werden? Ich meine... Hiroto und Nao würden sich wahrscheinlich bei einem Videospiel gegen einander fertig machen. Aber Saga und Tora? Die schlagen sich doch die Köpfe ein.“, meinte Kai besorgt, als sie die Hälfte der Strecke zu Shou schon hinter sich hatten.

„Also ich denke eher, dass Hiroto sich gerade an Nao kuschelt und sich gar nicht mehr einkriegt.“, grinste der Vocal. „Unser Pon hasst nämlich Gewitter und das passte mal wieder wie die Faust aufs Auge. Ich weiß zwar nicht, warum ich die beiden nach oben geschickt habe, aber war wohl doch gut so. Außerdem hat Nao da oben seine kleine Kindertrommel versteckt. Und Hirotos Bilder sind da auch. Vielleicht entdecken sie ja so noch ein Stück mehr von dem anderen.“ Ja, Shou war bei den beiden siegessicher.
 

„Und Tora und Saga? Ich hab ein wenig Angst um eure Instrumente im Keller. Du weißt doch, wie die um sich schlagen, wenn sie sauer sind. Da kann schon einiges zu Bruch gehen, Shou. Aber das wirst du ja sicherlich gleich sehen, wenn du dich denn noch in euer Haus traust.“, schmunzelte Kai.

„Aber du musst mich unbedingt auf dem Laufenden halten. Muss ja wissen, wie es bei euch so läuft. Ich sag dir dann auch, was bei meinen Jungs so los ist.“, schlug der Drummer vor und Shou wurde hellhörig. „Wie bei deinen Jungs?“ Das verstand Shou nun wieder nicht. Kai lachte. „Siehst du? Da geht es dir bei meinen Schäfchen wie dir bei deinen.“, grinste er. „Dann erzähl mal. Wie is der Stand der Dinge?“ Shou wurde neugierig.
 

„Also Ruki und Rei sind ja eh beste Freunde gewesen, ne? Dann hatte Ruki sich bei mir ausgeweint, weil er Rei geküsst hatte und der das wohl widerlich fand. Am nächsten Tag wollte ich Reita dann zur Schnecke machen, aber Ruki hat alles abgeblockt. Also gehe ich mal ganz stark davon aus, dass sich da doch was zwischen ihnen getan hat. Keine Ahnung, wie weit die beiden sind.“, seufzte er.

„Und die Sache mit Aoi und Uruha war ja für alle nicht wirklich unübersehbar. Die schmachten sich doch so offensichtlich an, das geht schon gar nicht mehr. Nur peilen tun die´s einfach nicht. Also so wie Tora und Saga und Nao und Pon.“ Ja, das konnte man gut vergleichen.
 

„Hui! Das klingt spannend. Was is aus denen jetzt geworden? Haben die´s endlich geschafft?“, fragte der Blonde und hibbelte gespannt auf seinem Sitz hin und her. Kai grinste noch breiter.

„Bevor du mich angerufen hattest, hab ich einen Anruf von Uruha bekommen. Zumindest hatte ich gedacht, dass er es war.“ „Nani?“ “Ja, es war nicht Uruha, auch wenn es sein Handy war. Aoi war dran und hat irgendwie merkwürdig gut gelaunt geklungen. Und dann hat er eben einfach mal verlauten lassen, dass er mit Uruha im Bett war. Ich geh also davon aus, dass sie es endlich geschnallt haben. Mich würde es jedenfalls endlich ein wenig entlasten. Du glaubst gar nicht, wie schwer das is, wenn du vier verliebte Deppen in der Band hast, die sich ständig bei dir ausheulen.“, seufzte er und Shou klopfte ihm auf die Schulter. „Du glaubst gar nicht, wie gut ich das kenne.“
 

Kurz darauf fuhren sie auch schon auf die Auffahrt zum Bandhaus von alice nine. Alles war dunkel und ziemlich leise. „Ich wünsch dir viel Glück und vergiss nicht die Kripo und die Presse zu rufen, falls du ab sofort alleine in der Band bist.“, scherzte Kai und verabschiedete sich von dem Sänger. Shou winkte ihm noch nach, ehe er im Haus verschwand. Dann mal auf in die Höhle des Löwen.
 

# # # # # # # #
 

Toras Körper spannte sich augenblicklich an. Jeder einzelne Muskel in seinem Körper arbeitete auf Höchstleistung, damit er das verarbeiten konnte, was Saga ihm eben gesagt hatte. Irgendwie war es zwar bei ihm angekommen, aber das Verdauen ging schwerer als gedacht.

Es dauerte wirklich eine Weile, bis er wieder richtig bei sich war. Allerdings schenkte er den Worten des Bassisten keinen Glauben. Wieso hatte er sich dann ihm gegenüber so verhalten, wenn dem wirklich so war, wie Saga es behauptete.

„Und das soll ich dir glauben?“, knurrte er.
 

„Ja, sollst du, weil es die Wahrheit ist. Frag Shou. Dem geh ich seit Monaten damit auf den Wecker. Frag Kai, der weiß auch schon Bescheid. Sogar die anderen Jungs von Gazette haben es gepeilt. Wieso du nicht? Wieso? Soll ich vor dir zu Kreuze kriechen? Soll ich dir die Füße küssen? Oder soll ich mich für dich von einer Brücke stürzen, damit du es mir glaubst? Ich hasse mich dafür, dass ich so bin, wie ich bin. Jeder denkt immer von mir, ich wäre nur die Bandschlampe und springe mit jedem ins Bett. Aber das tu ich nicht. Ihr wisst doch alle gar nicht, wie ich mich dabei fühle, wenn so ein Müll über mich getratscht wird. Ich bin auch nur ein Mensch und habe Bedürfnisse.“ Saga konnte es nicht fassen, dass Tora seine Gefühle einfach so als Nichts abtat. Natürlich waren sie da. Dafür konnte er doch nichts.
 

„Weißt du, wie oft ich versucht habe, mich abzulenken? Abzulenken von dir? Weißt du, wie glücklich ich war, als du in meinen Armen und ich in deinen gelegen habe? Nein, das weißt du natürlich nicht, denn ich bin ja eh nur die schnelle Nummer, die alles und jeden bespringt. Eben ein richtiger Casanova. Aber wenn ihr das alle so glauben wollt, dann bitte. Aber sag niemals, dass du meinen Gefühlen nicht glauben würdest. Ich liebe dich eben, du verdammter Idiot!“ Und damit erhob er sich und rannte aus der Tür. Mit einem heftigen Knall fiel sie ins Schloss und ein erschrockener Tora blieb zurück.
 

Okay, das war etwas, was er absolut nicht hatte kommen sehen. Saga liebte ihn? Sollte er das wirklich glauben? Nach diesen Ausführungen schwankte er schon beachtlich. Ob Saga das wohl wirklich ernst meinte? Irgendwie wirkte das so unrealistisch. So unglaubwürdig, aber... ging es ihm da nicht genauso? Ihn stellte man auch immer als den starken Herzensbrecher hin. Dabei war er das gar nicht. Gut, manchmal riss er wirklich dämliche Sprüche, aber bei weitem nicht so krass wie Reita. Der war der Obermacho der PSC und den Platz konnte dem Bassisten auch so schnell keiner streitig machen. Aber wie sollte er das jetzt angehen? Er musste etwas unternehmen. Aber was und vor allem wie?
 

Derweil lag Saga auf seinem Bett und starrte an die Decke. Ab und an erkannte er sogar etwas, wenn ein Blitz durch den dunklen Himmel zuckte. Aber das störte ihn nicht. Er hatte gerade einem seiner besten Freunde gestanden, dass er sich in ihn verknallt hatte. Und was hatte er als Dank bekommen? Spott. Tora glaubte es ihm nicht. Gut, dann musste er sich jetzt doch wen anderes suchen, damit er Tora schnell vergessen konnte. Ihn würde er eh nicht bekommen. Das stand jetzt also fest. Wenigstens konnte er sich an diese eine schöne Erinnerung klammern. Immerhin etwas.
 

Plötzlich klopfte es zaghaft an seiner Tür. Der Bassist setzte sich auf und legte den Kopf schief. Wer wollte denn jetzt was von ihm?

„Ja?“, brummte er und gab so dem anderen gleich zu verstehen, dass mit ihm gerade nicht gut Kirschen essen war. Er war mehr als sackig, wie Reita das so schön ausdrücken würde.

„Kann ich reinkommen?“, kam es kleinlaut und Saga hatte Mühe es zu hören. Es war Tora. Was wollte der denn jetzt von ihm?

„Was willst du?“, zischte er.

„Dir eine Antwort geben.“

„Eine Antwort?“ Saga runzelte die Stirn.

„Hai, eine Antwort.“

„Und worauf, wenn ich fragen darf?“ Irgendwie stand er wohl gerade auf der Leitung. Hatte er da was verpasst? Hatte er überhaupt eine Frage gestellt?
 

Tora trat ein und schloss leise die Tür hinter sich. Er konnte bei jedem Blitz Saga erkennen, der auf seinem Bett lag und sich nur leicht mit den Unterarmen von der Matratze abstützte. Er zögerte jetzt nicht mehr, sondern trat immer näher, bis er direkt vor dem Bett stand. Er ging in die Knie und beugte sich hinüber. Er wollte nicht wirklich reden, denn das hatte Saga schon vorhin für ihn übernommen. Jetzt wollte er Sagas Methode ausprobieren und testen, wie man damit voran kam.
 

# # # # # # #
 

„Hey. Wie war´s? Shou abgeliefert?”, wurde Kai auch schon in seiner Wohnung begrüßt. Der Drummer hing seine Jack an die Garderobe und schlüpfte aus seinen Schuhen. Mit einem breiten Lächeln betrat er das Wohnzimmer, wo Miyavi noch immer vor dem Fernseher hockte und an der Playstation zockte. Sah schon lustig aus, wie er sich bei jeder Kurve mit dem Kontrolle ebenso in die Kurve legte und dabei die Zunge zwischen den Lippen zusammenpresste. So sah man den Gitarristen selten. Aber er schien hochkonzentriert zu sein.
 

„Hai, hab ihn abgeliefert und in die Höhle des Löwen geschickt.“ Miyavi schaute ihn kurz erstaunt an. „Wieso ‚Höhle des Löwen’?“, fragte er verwirrt. „Spiel erst mal dein Spiel zu Ende und dann erklär ich´s dir. Der Gute hat nämlich Amor und Putzfrau zugleich gespielt. Manchmal denk ich, er ist kein Mann sondern eine Frau. Multitasking sag ich da nur.“, grinste der Drummer und warf sich auf sein Sofa. Gespannt schaute er Miyavi dabei zu, wie er eine Runde nach der anderen fuhr.

„Sag schon, Kai-chan. Ich hör dir auch so zu. Hab keine Lust noch bis übermorgen warten zu müssen, damit ich erfahre, was Shou gemacht hat.“, brummte der Ältere und Kai kicherte.
 

„Ob du dich dann noch auf das Spiel konzentrieren kannst? Außerdem will ich doch meine neuen Erkenntnisse nutzen, um dich mit deinem Schwarm verkuppeln zu können. Dann sind nämlich alle unter der Haube. Meinst du nicht, dass ich es dann lieber für mich behalten sollte?“

„WAAAAS!“ Empört sprang Miyavi auf. Schnell drückte er Pause und stürzte sich auf den Drummer. „Du wagst es nicht, mir so etwas anzutun! Kommt gar nicht in die Tüte!“, kreischte er und startete eine Kitzelattacke. Nix da. Niemand verkuppelte den großen Myv mit irgendwem. Kai hatte doch noch nicht einmal eine Ahnung, wem er sein Herz geschenkt hatte.
 

„Ich warne dich, Yu-chan. Wag es ja nicht, sonst...“, drohte der Solokünstler dem lachenden Leader. Kai war verdammt kitzlig und Miyavi nutzte das auch noch schamlos aus.

„Sonst was?“, kicherte und gluckste der Kleinere, der sich unter den flinken Fingern des anderen wandte und sich nicht mehr einkriegte. Sein herzhaftes Lachen hallte durch die gesamte Wohnung und sein Gesicht färbte sich zunehmend rot. Das passierte ihm immer, wenn er so viel lachte und vor allem so herzhaft.
 

Abrupt hielt der Größere inne und schaute auf Kai hinab, der unter ihm lag und sich den Bauch hielt. Noch immer war er knallrot im Gesicht und keuchte fast atemlos vor sich hin. In den Augen standen schon die Lachtränen und so kniff der Drummer sie lieber zu. Wenn er Miyavi jetzt ansehen müsste, würde er wahrscheinlich gleich wieder lachen. Er kannte sich eben viel zu gut.
 

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Sagas Augen weiteten sich und seine Finger krallten sich in den weichen Stoff seiner Laken. Was sollte das werden? Doch dann wurde er auch schon ins Kissen gedrückt und spürte das Gewicht des anderen auf sich. Begonnen hatte es mit eine sanften Berührung. Tora hatte die Hand an seine Wange gelegt und plötzlich konnte er die weichen Lippen auf seinen spüren. Nun lag der Gitarrist mit dem gesamten Gewicht auf ihm und küsste ihn. Immer und immer wieder.
 

Nach unzähligen Minuten löste sich der Ältere und musste erst einmal nach Atem ringen. Auch Saga hatte schwer zu schaffen. Aber irgendwie war die Stille, die dadurch zwischen sie getreten war, keine unangenehme.

„Tora?“, hauchte Saga leise. „Hai?“, wisperte der andere daraufhin. Saga spürte deutlich, dass der andere ihm noch immer so unglaublich nah war, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. Er spürte den heißen Atem des anderen auf seinen Lippen und die Wärme, die der andere ausstrahlte, auf seiner Haut.

„Was... was wir das?“, fragte der Bassist fast schon schüchtern.
 

„Meine Antwort...“, kam es nur von Tora, der sich wieder den Lippen seines Freundes widmete.
 

# # # # # # # #
 

„Was?“, stammelte er und sah den anderen mit großen Augen an. „Was... was soll das?“ Seine Wangen waren zwar schon vorher rot, aber jetzt übertraf die Farbe ihren Vorgänger gleich noch mal so gut.

„Na ja... du wolltest mich verkuppeln und... ich hab mich gefragt, wie du das anstellen willst.“

„Und darum küsst du mich?“, fragte Kai verwirrt.

„Ja, ich will ja nicht, dass du mich verkuppelst. Da ergreif ich lieber selbst die Initiative.“, nuschelte Miyavi und hielt den Blick gesenkt. Er konnte dem Drummer irgendwie nicht in die Augen sehen. Das schaffte er einfach nicht.

„Und deshalb küsst du mich? Solltest du da nicht denjenigen küssen, den du liebst?“
 

Am liebsten hätte Miyavi sich jetzt die Hand vor die Stirn geklatscht. Manchmal stand Kai echt auf der Leitung. Wenn es um andere ging, dann war er schnell von Begriff, aber bei sich selbst kam er nie auf die Idee, dass es auch wirklich ihn betreffen könnte.

„Das tu ich doch.“, nuschelte Miyavi und schaute nun in Kais Augen.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Ich weiß… doofes Kapitel.

Aber müssen wir alle mit leben.

Vielleicht kommt noch ein kurzer Epilog, aber das werd ich sehen. ^^

Also denn.
 

Das hier ist das Ende von ‚Pleiten, Pech und Pannen‘.

Vielleicht sieht man sich ja in einer anderen FF wieder.
 

Bai bai



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Narmita1748
2011-06-09T20:43:28+00:00 09.06.2011 22:43
klasse geschichte!!
ich finds genial, wie du nicht immer alles gleich verrätst und so die spannung hälst (zum beispiel das mit uruhas aoi-puppe oder dass man am anfang nicht weiss, wer da jetzt spricht). und das mit den erzählperspektiven hast du hammer hingekriegt. ich finds klasse, dass du da zwischen den beiden 'gesprächsteilnehmern' hin und her wechseltst, damit wir alles mitbekommen.
mir gefällt, dass die pärchen für ihre beziehungen kämpfen müssen und das bis zum schluss. und dann noch happy end ^-^
Von:  MrsForeverAlone
2010-05-22T23:01:33+00:00 23.05.2010 01:01
Awww!!!! So ein schönes Ende.
Deine Ff ist einfach nur EXTREM WUNDERVOLL *-*
Ich liebe sie. Könnte sie noch zig mal lesen!
Klasse geschrieben. Es war die ganze Zeit über so spanend.
Schade ists jetzt vorbei D: Aber wirklich ein schönes Ende.
Bei alle Pärchen :D!! Hach. SO TOLL <3


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