Ein lauer Sommerabend bringt viel mit sich
Zu Anfang...
Gregor musste seine Beine in die Hand nehmen um es noch rechtzeitig zum Unterricht zu schaffen. Er hatte schon zum 3. mal in dieser Woche verschlafen..., wohl bemerkt es war erst Mittwoch.
Zum Glück machte Gregor diesen kleinen Rennsport am frühen Morgen nichts aus, da er das eh jeden Tag machte.
Heute jedoch... musste er sich wirklich beeilen.
Er hatte schon die Stimme seiner Lehrerin im Kopf, die ihm wieder einmal die Leviten lesen würde.
Schwach seufzend lies er den Kopf hängen.
„oh man...“
Schlimmer konnte es die Woche schon gar nicht mehr kommen...
Nicht nur das er jeden Tag zu spät kam, nein... bei den Kickers war auch dicke Luft und er selber wusste nicht genau woran das lag, das alle so stinkig waren. Nun ja... er hatte eine Vorahnung woran es liegen könnte..
Jetzt mussten aber erst mal andere Probleme gelöst werden.... und zwar rechtzeitig zum Unterricht zu kommen....
Schnaufend erreichte er seine Schule, den letzten Sprint legte er hin um sein Klassenraum zu erreichen. Doch seine Bemühungen waren vergebens. Seine Lehrerin schaute ihn böse an, und schickte Gregor sofort wieder aus dem Zimmer.
Nun durfte der kleine eine viertel stunde, einen Wasser Eimer auf den Kopf balancieren, ehe er den Unterricht „wieder“ betreten durfte.
Doch seinen Augen ist etwas, vielleicht weniger wichtiges nicht entgangen. Und zwar das der Kapitän der Kickers ebenfalls nicht im Raum saß.
„hm... komisch sonst is Mario doch immer da...?! Und gestern war er doch auch noch fitt.....?!..... ACH MAN DAS IS DOCH ZUM BLÖDE WERDEN!!“
Gregor schüttelte wild den Kopf, doch dabei vergaß er ganz den Eimer auf seinem Kopf, dass ganze Wasser landete auf ihm und auf dem Boden.
Den Lärm den er dabei unweigerlich verursachte, blieb natürlich auch seiner Lehrerin nicht verborgen, zur Strafe durfte er die ganze Schweinerei wegwischen, und am Nachmittag auch noch den Putz-dienst für das Klassenzimmer übernehmen.
Wie war das? Mehr schief gehen kann gar nicht mehr?
...
da sieht man doch mal wieder, wie man sich täuschen konnte...
Des weiteren...
Mario lag am Strand und hatte die Augen fest geschlossen, er genoss die warme Sonne die auf seinen Körper prallte.
Schön war es so zu faulenzen. Und dafür hatte er doch glatt die Schule geschwänzt, eigentlich war dies ganz und gar nicht seine Art. Schließlich war er doch ein top Schüler und immer bei der Sache. Doch heute hatte er keinen funken Ambitionen, sich in die stickige Schule zu setzen, wo er doch hier sein konnte! Ja... Hier nicht in der Schule, bei seiner lauten Lehrerin und dem langweiligen Mathematik Unterricht und...
„ach verdammt..“
Mario zog sein Käppi weiter ins Gesicht und versuchte seine Gedanken zu verbannen. Seine Gedanken um die Kickers.. und ganz speziell um den kleinen und wohl besten Stürmer der Mannschaft Gregor.
Seit geraumer Zeit schafft es der kleine doch tatsächlich ihm völlig den Kopf zu verdrehen. Und genau genommen wusste Mario nicht was er machen sollte, beziehungsweise was er davon denken sollte?!
Gregor war für ihn ein sehr guter Freund geworden, er hatte ihn gleich von Anfang an gemocht. Seit der kleine in seine Schule wechselte, und es schaffte die ganze Mannschaft in Aufruhr zu bringen. Also warum konnte er Gregor jetzt nicht einmal mehr angucken? Zum Wahnsinnig werden war das!
Ohne das er es richtig mit bekam, lies er einen lauten Schrei von sich.
Er nahm seine Kapitäns Mütze von seinem Kopf und warf sie in den Sand. Dann zog er sein Shirt und seine Hose aus, und stürmte in das warme Meer. Wie lange schon hatte er das nicht mehr gemacht. Er tauchte unter und blieb so lange unter Wasser bis er kaum noch Luft bekam. Schließlich kam er wieder hoch und wie durch ein Wunder fühlte er sich gleich freier!
Er überlegte kurz wie Spät es wohl sei, doch dann lachte er nur. „EGAL!!!“
Mario lies sich nach hinten fallen und blickte in den Himmel. Dieser war Blau und nur kleine schäfchen Wolken bedeckten ab und an ein paar Stellen. Ein Wunderschöner Sommertag. Er schafft es schließlich seine Gedanken um den kleinen Gregor gänzlich zu verbannen.
Daraus folgt...
Endlich war Schulschluss und Gregor hatte es tatsächlich geschafft nicht noch ein Schlamassel zu verbocken. Zwar hatte er 2 Arbeiten verhauen, für die er nicht gelernt hat, aber das war ja seine eigene Schul. Denn Rest des Tages jedoch brachte er ohne weitere Vorfälle über die Bühne. Naja man wusste ja nicht was noch kommen würde.
Mario war auch für den weiteren verlauf des Tages nicht zum Unterricht erschienen, dem Stürmer ist dabei aufgefallen das er zum ersten mal seit er ihn kannte nicht da war. Sonst lies der Muster Schüler weder die Schule im Stich noch die Mannschaft der Kickers. Aber wie gesagt seit geraumer zeit war hier eh dicke Luft. Er hatte, nach dem er mit seinen
Strafaufgaben fertig war, die anderen Mannschaftsmitglieder gesucht. Doch die schienen wohl schon nach Hause gegangen zu sein. Vielleicht war das ja mal ganz gut.. einen Tag Freiraum und Morgen sieht alles schon ganz anders aus? „ganz bestimmt!“ Gregor verliess das Schulgelände und hatte sich fest vorgenommen mal bei Mario Zuhause vorbeizuschauen, um nachzufragen was sein Kapitän denn hat. Ohne es zu merken machte er sich immer mehr Gedanken um den größeren. Sie waren wirklich gute Freunde geworden. Er selbst hatte noch nie einen Freund gehabt dem er so nahe gestanden hatte. In seiner alten Stadt und Schule hatte Gregor kaum jemand gemocht. Die meisten wollten nie wirklich etwas mit ihm zu tun haben. Doch seit er bei den Kickers war hatte er wirklich gute und ehrliche Freunde gefunden. Um so mehr war er traurig darüber das sie gerade alle so eine Art „Streit“ hatten. Und sie wussten eigentlich auch alle, das es überhaupt gar keinen richtigen Grund gab, weswegen sie sich aus dem weg gehen mussten.
Aber vielleicht gab es diesen ja doch...?
Mario..., er war in letzter Zeit ziemlich abweisend zu dem kleinen, und seine ständige Schlechte Laune breitete er gleich auf die ganze Mannschaft aus. Eigentlich kein Wunder, das die anderen langsam auch die Nase voll hatten. Und schon gar keine Lust mehr hatten sich beim Training, ständig nur das Gemecker von ihrem Kapitän anzuhören. Ja das war schon nachvollziehbar. Nur was war überhaupt der Grund, weswegen Mario in letzter Zeit so Immens angespannt ist? Gab es überhaupt einen? Falls Mario Zuhause war, würde er wohl auch gleich mal dieses unumschweifliche Thema ansprechen. Schließlich schien es auch Mario zu belasten und er wollte das es seinem besten Freund gut geht.
da sieht man...
Mario hatte sich soeben mit seinem T-Shirt das Gesicht abgetrocknet als er eine ihm sehr bekannt Stimme hörte. Er wollte erst nicht nach oben blicken, aber er musste wohl.
„Gregor...“ Meinte er mit leicht unterdrückter Stimme.
Gregor stand keine 3 Meter von ihm entfernt und betrachtete leicht beschämt den recht gut trainierten Körper seines Freundes. Schließlich hatte dieser immer noch nur seine Unterhose an. Auch wenn Mario noch recht jung war, sah man ihm sein tägliches Training sehr gut an. „eh.. hallo“ nuschelte der kleine vor sich hin, und wendete seinen Kopf schnell ab, als er bemerkt hatte wie er regelrecht auf den größeren gestiert hatte. Nun herrschte für einige Sekunden eine unheimliche Stille, und nur das rauschen des Meeres war zu hören. Wieso lag nur diese beängstigende Stimmung in der Luft? Sonst gingen die beiden doch auch nicht so vorsichtig mit sich um?! Schließlich fasste sich Gregor ans Herz und erhob als erstes wieder das Wort.
„... Ich hab mir Sorgen gemacht, du warst heute nicht in der Schule... und da war ich bei dir Zuhause, doch deine Eltern haben auch nicht gewusst wo du bist... und da bin ich dich suchen gegangen...“, „was?... meine Eltern???...oh man, da darf ich mir wohl was anhören, wenn ich dann nach hause gehe...“, meinte Mario leicht lachend. Er lies sich in den Sand fallen und schaute leicht verschüchtert zu Gregor. Dieser bemerkte den Blick und biss sich leicht auf die Unterlippe. Mario machte einen Handwink, worauf sich der kleiner neben ihn setzte. „du hast dir Sorgen gemacht?“, Gregor nickte. „nur weil ich einen Tag nicht da war?“, „ja“ Gregors Gesichtsfarbe wurde zunehmend röter, und dies war ihm sau peinlich.
„das ist süss..“ Meinte Mario lächelnd. Gregor riss die Augen auf und schaute Mario verwirrt an. Süss? Hatte sein Kapitän ihn eben Süss genannt?... Sagt man so etwas zu seinem Freund? Süss...
„ähm...“, „Entschuldigung..“ meinte der größere ruhig und schaute in das niedliche Gesicht von Gregor. „Ist schon okay..“ hauchte dieser ruhig.
Wieder herrschte eine unangenehme Stille.
„Gregor..?“, „hm?“.
„Wir sind Freunde oder?“.
Er drehte den Kopf zu Mario, dieser schaute auf das Meer hinaus. Es begann schon zu dämmern. „natürlich!“, „das ist gut...“.
Fragend sah Gregor zur Sonne die sich langsam von dem heutigen Tag verabschiedete, und auf einem anderen teil der Erde einen neuen Tag ankündigte. „Warum.. fragst du das?“. „weil ich Angst hatte dich zu verlieren“. „bitte?“, „naja.. in letzter Zeit war ich anstrengend nicht? Ich hab nur an euch herum gemeckert...“.
„aber.. das ist doch nicht schlimm, ich meine das hat dir bestimmt keiner richtig übel genommen“.
„doch“ meinte Mario wieder lachend. „ Natürlich das haben mir alle übel genommen, weil ich ohne etwas zu sagen einfach jeden angefahren habe“
Gregor sagte darauf nichts.
„es ist nur ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte, weißt du? Ich wusste nicht wie ich mich dir gegenüber verhalten sollte...“
„warum das denn?“ Fragte der kleine etwas entsetzt, und wurde wieder etwas rot.
Mario wuschelte ihm durch die Haare und verstrubbelte diese noch mehr.
„ich mag dich“. „ich... ich dich doch auch...“.
Mario lächelte sanft. „das ist schön..., Oh MAN!!!!“ Mario lies sich nach hinten fallen und schloss seine Augen. „du machst mich irre..., richtig, richtig, richtig irre!!!“.
„sorry...“ „Ach dafür brauchst du dich nicht entschuldigen.. das muss wohl eher ich...“
„nein..“ hauchte Gregor.
und viele Träume...
Die Sonne war nun ganz untergegangen. Leichte Licht Schleier legten sich auf das nun stille Meer. Eine angenehme Ruhe verbreitete sich. Gregor legte seinen Kopf auf den nackten Oberkörper von Mario. „dein Herz schlägt ganz schnell“ meinte er leise. Mario wagte es nicht sich zu bewegen. „Gregor...“
„es ist angenehm deinem herzen zu zuhören.“
Stille.
„ich mag dich auch Mario... richtig doll..“ Er schloss seine Augen und seine Hände legten sich vorsichtig auf die des anderen.
Stille.
Mario zog den anderen zu sich hoch und schaute ihm tief in die Augen. Er versank fast darin. Bevor er seine Lippen sanft auf die des anderen legte. Sie waren weich, voll, angenehm. Seine Lippen waren unberührt und Sanft. Er wusste nicht warum er das tat, aber er hielt es für richtig und er schämte sich nicht deswegen. Auch wenn es unnormal war für 2 Jungs, aber Gregor schien es auch nicht zu stören. Im Gegenteil, er kreuzte seine Finger mit denen von Mario und drückte sie ganz fest. Fast wie im Traum war es. War es das wonach sich Mario die ganze zeit gesehnt hatte? Er mochte Gregor mehr als einen ganz normalen Freund. Er mochte ihn viel mehr.
Und gerade in diesem Moment war ihm mehr als alles egal, was um ihn herum geschah. Als die beiden sich lösten, sagten beide kein Wort mehr. Es musste auch nichts mehr gesagt werden. Denn an diesem Warmen Sommer Abend, schien alles durch die Luft gesprochen zu werden.
Alles gesprochen, durch die Warme Luft die beide umschwärmte.
~Ende~
