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Stolz und unnahbar

...oder vielleicht doch nicht? Ka/Re
von

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Erstes und einziges Kapitel

Jule: *sich an den pc setz*

*nach links und rechts schiel*

*tief durchatme*

*schnell weiter an der ff schreib*

Ray: *den Kopf durch die Tür steck* *sich räusper*

Juleeeee! Was genau tust du daa?? *misstrauisch nachfrag*

Kai: *nun auch ins Wohnzimmer komm*

Nun sag nicht die schreibt ernsthaft diesen Schrott da weiter?!

Ray: *achselzuck*

Jule: *unschuldig pfeif*

Ich weiß gar nicht was ihr meint! *schnell das Fenster verkleiner*

Ray: *zu Kai guck und lächel*

Ist doch eigentlich auch egal, oder?

Kai: *seufz*

Na los, Kleiner, komm mal her...

Jule: *verunsichert zu Kai schau*

Was genau hast du nun schon wieder vor?

Kai: *fauch*

Lass mich in Ruhe! Du weißt dass ich diesen Kram hier nicht befürworte!

Jule: ...

*dabei zusieht wie Kai Ray zu sich zieht und ihn küsst*

*leicht rot wird*

*dann die Situation doch lieber ausnutz und schnell fertig schreib*

Endlich geschafft!!

Ray: *sich von Kai lös*

Oh...

Kai: Nein!!

*sich auf Jule stürz*

Jule: Aaaaaaah!

*nur noch ein ersticktes Röcheln von sich gibt*
 

So, ich will euch auch gar nicht weiter vom Lesen abhalten, wollte nur noch schnell sagen dass ich mich für jegliche FF´s gerne als Beta-Leserin zur Verfügung stelle, falls mal einer eine sucht.
 

Ansonsten:

Disclaimer: Die Figuren gehören natürlich nicht mir sondern Takao Aoki und ich verdiene auch kein Geld hiermit.

Pairing: Dürfte nach dem oberen Gespräch klar sein :D
 

Viel Spaß beim Lesen =)
 

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Stolz und unnahbar

Oder vielleicht doch nicht?
 

,,Max, Ty! Kommt runter! Essen ist fertig." schallte die Stimmer des 16-jährigen Chinesen durch das Haus, welches die drei zusammen bewohnten.

Das ließ sich ein gewisser Blauhaariger natürlich nicht zweimal sagen und schon stürmte er, gefolgt von Max, die Treppe hinunter.

,,Wow, Ray! Das riecht ja wieder fantastisch!"

Angesprochener lächelte zufrieden. Er hatte sich, wie fast jeden Abend, mal wieder in die Küche gestellt um für sich und seine Freunde ein leckeres Essen zuzubereiten. Heute bestand dieses aus einer schön heißen Suppe, was wie er fand ganz dem Wetter entsprechend war, denn draußen war es unangenehm kalt und es schien sich ein Sturm zusammen zu brauen, denn der Wind wurde immer stärker wie Ray an den Bäumen vor dem Fenster erkennen konnte.

Nachdem sich alle an den Tisch gesetzt hatten wünschte er seinen Freunden einen guten Appetit und dann ließen sie es sich schmecken.
 

Ein paar Straßen weiter hörte man gerade wie ziemlich heftig die Haustür von einer Person zugeschlagen wurde, bevor diese sehr wütend und ebenso enttäuscht in Richtung Stadt davonlief. Ein paar Sekunden später wurde die Tür von innen wieder geöffnet und ein nicht weniger wütend erscheinender alter Mann steckte seinen Kopf in den Wind.

,,Kai Hiwatari! Komm sofort zurück oder du kannst was erleben! Hörst du?! Bleib sofort stehen du Nichtsnutz! Ist das der Dank dafür dass ich dich aufgenommen habe?! Hätte ich dich doch damals bloß auf die Straße gesetzt! Wärst du dort verreckt! Dich würde eh keiner vermissen du Miststück!"

Mit diesen Worten knallte er die Tür wieder zu und verschwand im Haus.
 

Kai war währenddessen immer weiter gegangen, versuchend diese doch so verletzenden Worte zu überhören. Es gelang ihm nicht, wusste der Graublauhaarige doch dass sein Großvater recht hatte. Als er jedoch den letzten Satz vernahm, begann er zu laufen. Es war ihm egal wohin, er hatte nur ein Ziel: Weg. Weg von dem Menschen, den er am meisten hasste, weg von dem Menschen, der ihn in einen dunklen Raum sperrte und ihn schlug.

So gerne Kai es auch tun würde, er konnte einfach nicht zurückschlagen. Warum wusste er nicht, doch er ließ alles stumm über sich ergehen. Noch nie hatte er sich auch nur eine einzige kleine Gefühlsregung anmerken lassen. Er hatte immer, genau wie gegenüber allen anderen, seine eiskalte Maske aufgesetzt.

Immer weiter lief der 17-jährige und ohne es zu bemerken trugen ihn seine Füße in Richtung Fluss. Kai liebte das Wasser. Irgendwie hatte es eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er war schon oft hierher gekommen wenn er seine Ruhe haben wollte oder Zeit zum Nachdenken brauchte.

Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und langsam verfluchte Kai sich dafür, so überstürzt und ohne Jacke und Schal abgehauen zu sein. Innerhalb kürzester Zeit war er komplett durchnässt und fror ziemlich.

Kurz überlegte er, ob er zu seinen Teamkameraden gehen sollte, jedoch verwarf er diese Idee sofort wieder. Sein Stolz verbot es ihm irgendjemanden um Hilfe zu bitten und außerdem brauchte er die jawohl auch gar nicht, er war schließlich Kai Hiwatari!! Das redete sich der Halbrusse immer wieder ein und ignorierte dabei ganz gekonnt seine innere Stimme, die ihm sagte, er habe einfach nur Angst dort ebenso auf Ablehnung zu stoßen wie bei allen anderen. Und trotz allem musste er eben dieser Stimme ein wenig recht geben. Schließlich behandelte er Tyson, Max und Ray ja wirklich nicht gerade gut...Immer war er kalt, ja regelrecht unfreundlich zu ihnen, schrie sie an oder machte sie anders herunter.

Nicht zum ersten mal wanderten seine Gedanken zu einer bestimmten Person.

>Ray...Was machst du wohl gerade? Würdest du mich wirklich auch zurückweisen? Würdest du mich hier draußen lassen wenn ich dich um Hilfe bitten würde? ... Wahrscheinlich.<

In letzter Zeit dachte Kai immer häufiger an den kleineren Chinesen. Vor einigen Wochen war er ziemlich heftig mit ihm aneinander geraten und die Situation wäre beinahe eskaliert, hätte es dem Halbrussen nicht plötzlich mitten im Streit buchstäblich die Sprache verschlagen. Er stand die meiste Zeit mit dem Rücken zu Ray und als er dann endlich herumgewirbelt war hatte er direkt in die Augen seines Gegenübers geguckt. Diese Tatsache hatte ihn augenblicklich verstummen lassen und wenn er im nachhinein darüber nachdachte, könnte er sich selbst ohrfeigen. Ja. Er, Kai Hiwatari war fasziniert gewesen. Fasziniert von diesem Feuer, das in den wunderschönen, bersteinfarbenen Augen des Jüngeren zu sehen war. Um alles zu überspielen hatte er sich danach einfach mit einem abfälligen Schnauben wieder umgedreht und war gegangen. Das letzte was er hörte war ein ,,Ich versteh dich einfach nicht, Kai..." von Ray. Wüsste er es nicht besser, hätte er fast gemeint, dass es ein wenig traurig klang, doch das konnte natürlich nicht sein.

Seit diesem Tag hatte sich Kais Sichtweise gegenüber Ray ziemlich stark verändert. Nicht auf einmal komplett, aber doch Stück für Stück. Es war das erste Mal gewesen dass es jemand gewagt hatte, sich ihm ernsthaft zu widersetzen, sich ernsthaft mit ihm anzulegen und nicht klein bei zu geben. Endlich einmal hatte ihm jemand offen ins Gesicht gesagt, was er von ihm hielt. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ohne zu Lügen. Und irgendwie war er froh darüber, warum auch immer. Normalerweise wurde seine Schikane immer einfach so hingenommen. Keiner hatte wirklich Lust sich mit ihm anzulegen und alle hatten es einfach still hingenommen – bis zu diesem Tag. Insgeheim hatte Kai den Jüngeren schon immer ein wenig bewundert, doch das hätte er sich natürlich niemals eingestanden. Seine Art, mit Anderen umzugehen, seine immer geschmeidig-eleganten, ja fast katzenhaften Bewegungen, einfach alles an dem Chinesen hatte etwas Besonderes, das ihn auf eine mystische Art anziehend wirken ließ. Dennoch hatte der Halbrusse den Schwarzhaarigen in den folgenden Trainingsstunden noch extremer gefordert.

> Ach Ray...Wie sollst du mich denn verstehen? Ich tue es ja noch nicht einmal selbst...<

Laut seufzte er auf, als er ein Stück entfernt eine Brücke sah. Der 17-jährige lief das letzte Stück dorthin am Fluss entlang und setzte sich dann neben einen der Brückenpfeiler ins Gras. Es zog hier ziemlich stark, aber immerhin war es trocken. Kai fröstelte und rollte sich so eng wie möglich zusammen, wissend, dass er wohl oder übel die Nacht hier würde verbringen müssen, denn inzwischen war es dunkel geworden und er hatte keinesfalls vor zurück zu seinem Großvater zu gehen. Nie wieder. Das schwor er sich.
 

Währenddessen war bei den Bladebreakers Ruhe eingekehrt. Die drei Freunde hatten es sich nach dem Essen im Wohnzimmer mit Kissen, Decken, Chips und etwas zu Trinken bequem gemacht und guckten sich DVD´s an. Genau das richtige bei diesem Wetter, wie alle drei fanden.

Max und Tyson kuschelten sich zusammen unter eine Decke und Ray hatte es sich in einer Sofaecke mit einer Wolldecke bequem gemacht. Er wollte sich gerade etwas Saft nachschenken als das Telefon klingelte. Verwirrt schaute der 16-jährige auf seine Uhr.

„Schon kurz nach 22 Uhr...Wer ruft denn um diese Uhrzeit bitte noch an?!“

Tyson war währenddessen schon aufgestanden und zum Telefon gegangen.

„Keine Ahnung, aber ich werde es gleich rausfinden ... Ja, Hallo? Tyson am Apparat. Wer ist da? ... ... Äh, nein. Nein, der ist nicht hier. Wies...“

Auch Ray war nun aufgestanden und schaute seinen Teamkameraden fragend an bevor er auf den Lautsprecherknopf drückte und sofort zusammenzuckte. Er hörte nur noch wie jemand schrie:

„...r undankbare Bastard soll es bloß nicht wagen noch einmal hier aufzukreuzen oder er wird sein blaues Wunder erleben!! Dieses nutzlose Stück Dreck!“

Damit wurde der Hörer auf der anderen Seite auf die Gabel geknallt. Verdutzt guckte Ray Tyson an.

„Wer war das denn bitte?!“

„Das war anscheinend Kais Großvater und er wollte wissen ob dieser Großkotz von Eisblock hier ist.“

Geschockt sahen Max und Ray Tyson an, der sich inzwischen wieder auf´s Sofa gesetzt hatte und in die Chipstüte griff.

„Wieso wollte er wissen ob Kai hier ist? Und vor allem: Wie um alles in der Welt redet der von seinem Enkel??!“ wollte Max wissen.

„Kai ist wohl seit ein paar Stunden verschwunden und keiner hat ihn gesehen und Max, ich weiß es nicht aber was ich weiß ist, dass es uns nichts angeht und wir uns nicht einmischen sollten.“

Der Blauhaarige zuckte mit den Schultern. Damit war die Sache für ihn erledigt und auch Max schien zufrieden und widmete sich wieder dem Film.

Einzig und allein Ray konnte sich beim besten Willen nicht mehr auf den Fernseher konzentrieren, so sehr er es auch versuchte. Zu entsetzt war er von den eben gehörten Worten. Der Chinese hatte zwar immer vermutet, dass Kai es nicht so leicht hatte, schließlich musste seine Verschlossenheit ja einen Grund haben, doch das es so schlimm war schockierte ihn schon sehr. Er wusste nicht warum, doch irgendwie machte er sich ziemlich Sorgen um seinen Teamleader.

>Warum denke ich bloß in letzter Zeit so viel über ihn nach? Es kann mir doch egal sein wie es ihm geht und was er macht! Schließlich ist ER es doch der jegliche Art von Freundschaft ablehnt...<

Ray ließ seinen Blick zum Fenster schweifen und musste feststellen, dass draußen inzwischen ein regelrechter Sturm tobte. Der Wind wehte allerlei Gegenstände umher und es fielen regelrechte Sturzbäche vom Himmel hinunter.

>Ach verdammt noch mal! Zum Teufel mit ihm! <

Energisch stützte der 16-jährige sich von der Couch ab und stand auf.

„Ich gehe ihn suchen!“

„Wie bitte?!“ kam es zweistimmig zurück.

„Kai. Ich gehe ihn suchen.“ sagte Ray ruhig und ging zur Garderobe um sich anzuziehen.

„Das ist nicht dein Ernst, Ray!“ protestierte Tyson.

„Du holst dir den Tod da draußen! Kai wird schon irgendwo untergekommen sein. Er kann auf sich selbst aufpassen!“

„Ich weiß, Ty, aber du liegst falsch. Du kennst ihn doch! Er würde niemals jemanden um Hilfe bitten, dazu ist er zu stolz.“

>Und außerdem hat er niemanden zu dem er gehen kann außer uns...< fügte Ray noch in Gedanken hinzu.

„Da hat Ray recht, Ty...Er würde wahrscheinlich lieber irgendwo auf der Straße sitzen als irgendwen um Hilfe zu bitten...So hab ich das noch gar nicht gesehen. Ich glaub ich komm mit suchen.“ Schloss Max sich an und so gab auch Tyson sich geschlagen und zog sich an.

„Danke ihr zwei! Ich geh schon mal los. Nehmt eure Handys mit, damit wir uns erreichen können!“

Und schon war Ray aus dem Haus gestürmt.
 

Über eine halbe Stunde lief er planlos durch die halbe Stadt, bis ihm eine Idee kam. Der Fluss! Schon im Trainingslager hatte der Halbrusse sich immer ans Meer zurückgezogen und hatte er nicht auch einmal erwähnt, als sie sich noch besser verstanden, dass er sich zum Wasser hingezogen fühlte?

Mittlerweile war auch Ray komplett durchnässt, doch mit einem neuen Ziel lief er ungeachtet dessen einfach weiter. Am Fluss angekommen überlegte er, wo er nun lang sollte. Richtung Innenstadt oder aus der Stadt raus? Einem Gefühl folgend entschied er sich für letzteres, was sich nach einer weiteren Viertelstunde auch als richtig erwies. Schon von weitem konnte er eine Brücke erkennen und als er näher heran lief meinte der Schwarzhaarige die Umrisse einer Gestalt durch den Regenschleier erkennen zu können.

> Oh bitte, bitte! Es muss einfach Kai sein! < flehte er in Gedanken.

Schnell lief er näher heran und erkannte den Gesuchten.

„Kai! Kaaaai!“ Das letzte Stückchen rannte Ray beinahe während Kai dachte, seine Sinne spielten ihm einen Streich. Erst als sein Teamkamerad direkt vor ihm stand und ihn anschrie glaubte er, dass Ray echt war.

„Kai du verdammter Idiot! Was hast du dir nur dabei gedacht?!“

Der Chinese hatte bei Kais Anblick einen riesigen Schrecken bekommen. Total klitschnass, heftig zitternd und auf den Boden starrend hatte der Teamleader einen nicht mehr allzu lebendigen Eindruck gemacht und die sonst so wunderschön glänzenden, roten Augen blickten sein Gegenüber nun vollkommen Ausdruckslos an.

„Tu das nie wieder, Kai! Bitte! Warum konntest du nicht einmal deinen verdammten Stolz beiseite schieben? Warum bist du nicht zu und gekommen? Hattest du vielleicht Angst, wir würden dir die Tür vor der Nase zuschlagen?“

Kai sagte nichts, doch das Zusammenzucken bei seinem letzten Satz war für Ray Antwort genug.

„Oh Kai...Was machst du nur...? Vertraust du mir...uns denn so wenig?“

Langsam beugte er sich zu dem Zitternden hinunter und legte ihn sanft die Hand auf die Stirn, was Kai erschrocken zusammenzucken ließ.

>Mist! Sie ist warm, er hat Fieber. Wir sollten so schnell wie möglich hier weg.<

„Kai, komm mit. Ich bringe dich zu uns.“

Er legte seine Arme um ihn und half ihm aufzustehen, was Kai trotzdem nur mühsam gelang, da sein Körper steif vom langen sitzen war. Er sagte noch immer kein Wort. Ray seufzte und zog sein Handy aus seiner Tasche um Tyson und Max Bescheid zu sagen, bevor er sich mit dem Halbrussen auf den Rückweg machte.
 

Tyson und Max sahen die beiden schon von weitem. Sie selbst waren schon einige Zeit zu Hause und hatten Zeit gehabt sich trockene Sachen anzuziehen. Beide waren ziemlich müde, hatten aber noch auf Ray und Kai warten wollen und öffneten diesen nun die Tür. Auch sie bekamen erst mal einen Schock als sie ihren Teamleader sahen. Der sonst so vor Stolz und Kraft strotzende Halbrusse sah einfach nur müde, abgekämpft und krank aus und auch ihr Mitbewohner sah erschöpft aus, denn er hatte Kai mehr oder weniger hierher tragen müssen. Nachdem sie drinnen waren setzte Ray den Kranken kurz auf dem Sofa ab und wickelte ihn vorsorglich in die immer noch dort rumliegenden Decken, um dann ins Badezimmer zu eilen, sich umzuziehen und ein Bad für ihn einzulassen. Danach kehrte er ins Wohnzimmer zurück um Kai zu holen.

„Komm mit, Kai. Du musst aus diesen Sachen raus. Ich hab dir warmes Wasser in die Wanne gelassen. Komm...“

Als Angesprochener sich nicht bewegte seufzte Ray auf und hob ihn kurzerhand auf seine Arme, was der Ältere mit nur wenig Widerstand hinnahm. Zu den anderen beiden gewand sagte Ray, sie könnten ruhig ins Bett gehen, er kümmere sich um den Rest. Und so machte er sich auf den Weg ins Badezimmer. Dort angekommen setzte er Kai auf dem Badewannenrand ab und kniete sich vor ihm hin.

„Ich möchte, dass du dich jetzt ausziehst und ein schönes, heißes Bad nimmst. Ah! Und kein aber!“

Angesprochener sah ihn nur mit einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck an, nickte dann aber und fing an, sich aus seinen nassen Sachen zu schälen.

„So ist´s gut.“ sagte der Schwarzhaarige und fuhr seinem Gegenüber noch mal kurz durchs Haar bevor er das Bad verließ. Er ging in die Küche um die Reste der Suppe von heute Abend wieder aufzuwärmen und Teewasser aufzusetzen.

Danach lief er in sein Zimmer um frische Kleidung für Kai rauszusuchen – ein für ihn selbst etwas zu großes, schwarzes T-Shirt und eine ebenfalls etwas zu weite Boxershorts. Mit den Sachen auf dem Arm ging er zurück zum Badezimmer, klopfte kurz an und trat dann ein.

Der Halbrusse lag in der Badewanne und sah ihm entgegen.

„Ich habe hier frische Sachen für dich. Mir sind die etwas zu groß, also hoffe ich mal, dass sie dir passen...Also dann, ich ähm... ich geh dann mal wieder. Wenn etwas ist, ruf einfach. Ich komm dann sofort.“

Ray drehte sich gerade um, um zu gehen, als er meinte Kais Stimme zu hören.

„...rum? ...Warum...?“

Kais sonst so emotionsloses Gesicht hatte einen leicht verwirrten, fast schon verständnislosen Ausdruck angenommen.

„Warum hast du nach mir gesucht, Ray? Warum bist du so nett zu mir, obwohl ich...immer so...“

Er brach ab und blickte betreten zur Seite. Er konnte nicht begreifen dass wirklich jemand nach ihm gesucht hatte und sich nun so um ihn kümmerte.

„Warum ich dir helfe, Kai?“

Langsam ging der Jüngere zurück zur Badewanne und setzte sich dort auf den Rand, während der Ältere immer noch den Blick gesenkt hielt und nun stumm nickte.

„Weißt du, genau genommen weiß ich es selbst nicht... Dein Großvater hat hier angerufen und wollte wissen ob du hier bist. Tyson verneinte und damit hatte sich das eigentlich erledigt, doch irgendwie ging mir das... gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf und als ich dann sah wie das Wetter ist... Ich musste dich einfach suchen. Es hätte mir keine Ruhe gelassen und ich bin froh, wirklich losgegangen zu sein. Irgendwie habe ich mir gedacht, dass du lieber klitschnass durch die Gegend läufst und dir sonst was einfängst als zu irgendwem zu gehen und um Hilfe zu bitten... Womit ich ja leider auch recht hatte...“

Den letzten Satz sagte der Schwarzhaarige mit leichtem Vorwurf in der Stimme, den Kai auch deutlich wahrnahm. Kurz überlegte er noch, doch dann gab er sich einen Ruck und auch Kai begann zu sprechen.

„Weißt du, Ray, ich... ich habe auch an dich gedacht als ich dort unter der Brücke saß.“

Angesprochener hob verwirrt eine Augenbraue und sah sein Gegenüber verwirrt an.

„Ich habe mich gefragt, ob... ob auch du mich zurückweisen würdest, wenn ich dich um Hilfe bitten würde... und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du es einfach müsstest, so wie ich dich und die anderen behandle.“

Wieder senkte der Halbrusse seinen Blick und er konnte sich nicht erklären warum, doch Rays Herz zog sich bei diesem Anblick schmerzlich zusammen. Wo war nur sein stolzer Kai geblieben? Es war immer noch besser von ihm angeschrieen oder ignoriert zu werden als ihn in so einem Zustand zu sehen. Und doch zeigte dies nur, dass Eisblock Kai doch ein Herz besaß.

„Weißt du, Kai...Es gibt Leute die sich Sorgen um dich machen und ich gehöre dazu, genau wie Ty und Max, die dich übrigens auch gesucht haben.“

Sanft strich der Chinese ihm eine nasse Strähne aus dem Gesicht, bevor er seine Hand wieder zurückzog.

„Du bist nicht alleine...Kai...“

Ganz leise flüsterte er diese Worte. Gerade so, dass der 17-jährige sie hören konnte.

„Ich würde dich niemals zurückweisen...Nie! Ich möchte, dass du das weißt. Wir würden dir so gerne helfen. Du musst es doch nur zulassen. Kannst du das nicht...?

Ich würde mich so über eine Gefühlsregung freuen. Spiel nicht immer den Eisklotz der du nicht bist. Du bist nun mal ein Freund und ich wünschte, du würdest das auch so sehen...Deshalb bin ich damals doch auch so ausgerastet...Deine angebliche Gleichgültigkeit gegenüber allem machte es einfach unmöglich an dich ranzukommen. Du wurdest vor unsren Augen immer verschlossener und wir konnten nichts dagegen tun.

Mittlerweile glaube ich zu wissen dass etwas passiert sein muss... dass du Probleme hast...“

Traurig sah Ray den Halbrussen an.

„Falls du irgendwann bereit bist darüber zu reden...ich bin für dich da. Du...“

Der Schwarzhaarige hielt inne. Er hätte beinahe ausgesprochen worüber er sich hatte bis vor kurzem erst einmal klar werden wollen: Über das, was er für seinen Teamleader empfand. Er wollte ihm einfach nicht mehr aus dem kopf gehen, ständig tauchte er in seinen Gedanken auf und egal mit was er versuchte sich abzulenken, am Ende landete er doch wieder bei ihm. Und auch dass ihm der Kragen geplatzt war weil Kai andauernd so tat als interessierten ihn andere nicht, sprach nicht gerade dafür, dass er ihm egal war. Doch was war das für ein Gefühl? Freundschaft? Liebe?! Irgendwas dazwischen? Ray wusste es nicht.

Kais Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Es war nur ein Flüstern, doch der Kleinere verstand es trotzdem.

„Danke...Danke, Ray.“

Auf dem Gesicht des Älteren zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab, welches Rays Herz schneller schlagen und ihn zurücklächeln ließ.

> Oh Kai...Was tust du nur mit mir...? <

Leicht schüttelte der Chinese den Kopf. Dann blickte er zu Kai.

„Willst du raus? Ich habe noch heiße Suppe und Tee für dich gemacht. Na ja, also die Suppe ist von vorhin...“

Der Kleinere erhob sich und suchte ein Handtuch raus, welches er dann dem Badenden reichte.

Dieser hatte sich inzwischen in der Badewanne leicht aufgerichtet, sodass sein Oberkörper aus dem Wasser ragte. Ray kam nicht umhin, seinen Freund zu bewundern.

> Verdammt... warum muss dieser Kerl auch so unglaublich gut gebaut sein?? <

Nur schwer konnte er den Blick von den Wassertropfen, die an den Bauchmuskeln herunterrannen, lösen.

„Wenn du fertig bist komm in die Küche.“ Noch einmal lächelte der Schwarzhaarige den Teamleader an, dann verschwand er aus dem Badezimmer und begann schon mal den Tisch zu decken.
 

Nach ein paar Minuten erschien Kai dann auch in der Küche. Ray war immer noch mit allem möglichen beschäftigt und bemerkte ihn daher erst, als dieser sich räusperte. Der Chinese blickte auf und schluckte einmal heftig, bevor er scharf die Luft einsog.

Das war sexy. Einfach nur verdammt sexy! Das T-Shirt lag, obwohl es ihm selbst zu groß war, bei Kai so eng an, dass sich jeder einzelne Muskel darunter abzeichnete und das Schwarz betonte das auch noch extrem.

Reiß dich zusammen, Ray Kon! < tadelte er sich selbst in Gedanken.

In dem Moment sah er, wie Kai taumelte und umzukippen drohte. Er reagierte schnell und fing den Sturz des Halbrussen ab.

„Na hoppla...“

Vorsichtig nahm der Schwarzhaarige ihn auf seine Arme. Von Kai kam nicht mehr als ein erschrockenes „Wa...?!“ und so ließ er es zu, denn auch wenn er es niemals zugegeben hätte, gefiel es ihm in den Armen des Jüngeren. Es fühlte sich so ... richtig an.

Ray brachte ihn gleich ins Bett, da es seiner Meinung nach nun wenig Sinn gehabt hätte einen absolut nicht fitten Kai an den Küchentisch zu setzen. Dann ging er zurück, um den Tee und die Suppe zu holen.

Langsam begann der Graublauhaarige die heiße Brühe zu löffeln und musste wider Willen zugeben, dass es fantastisch schmeckte, selbst wenn er keinen Hunger hatte, was er dann auch aussprach.

„Da...Danke.“

Das letzte womit der 16-jährige gerechnet hatte war ein Kompliment seitens Kai und es ließ ihn auch prompt etwas rot werden. Nach der Suppe trank der Kranke noch brav seinen Tee und fühlte sich auch gleich etwas besser. Dankbar lächelte er seinen Gastgeber an, der nur erwiderte, meinte das wäre selbstverständlich und dann das Geschirr wieder in die Küche brachte.

> Für mich nicht, Ray...Für mich ist es nicht selbstverständlich...< dachte Kai noch als Ray auch schon fertig umgezogen zurückkam.

„Wir sollten jetzt schlafen, es ist schon längst nach 1 Uhr... Wenn irgendetwas ist, weck mich ruhig, hörst du?“

Kai nickte und ließ sich zudecken. Der Jüngere streichelte ihm noch einmal liebevoll über die Wange und wünschte ihm gute Nacht, bevor er sich selbst zu seinem Bett begab, sich hinlegte, das Licht ausmachte und mit einem weiteren Gedanken an seinen Gast fast augenblicklich einschlief.
 

Etwa 3 Stunden später wurde Ray plötzlich wach. Irgendetwas war anders. Nach einem Moment bemerkte er auch, was es war. Statt der ruhigen, gleichmäßigen Atemzüge Kais, hörte er nun, wie dieser sich in seinem Bett unruhig hin und her wälzte und immer wieder eine Art leises Wimmern von sich gab. Sofort war der kleine Chinese hellwach und schaltete bei sich das Licht an. Dann stand er auf und ging zu Kais Bett hinüber, um sich dort auf die Bettkante zu setzen und sein Sorgenkind zu betrachten. Dem Halbrussen stand Schweiß auf der Stirn und er wurde immer unruhiger.

> Er scheint ziemliche Albträume zu haben...<

Vorsichtig legte Ray ihm die Hand auf die Wange und augenblicklich zuckte der 17-jährige stark zusammen. Sofort zog er seine Hand wieder zurück und begann stattdessen, leicht an der Schulter seines Freundes zu rütteln.

„Kai...Hey, Kai! Komm schon... wach auf! Bitte!“

> Mach schon Kai...! Ich kann nicht mit ansehen wie du leidest... Wach auf! <

Nach ein paar Sekunden gelang es ihm dann endlich den Träumenden zurück in die Realität zu holen. Erschrocken schlug dieser die Augen auf und rollte sich sofort zitternd zusammen, als er einen Schatten an seinem Bett wahrnahm.

„Geh weg! Bitte...!! Ni...Hör auf!“

Geschockt sah Ray Kai an. Erst ein paar Sekunden später fand er seine Fassung wieder.

„Hey...Ich bins nur, Kai...Ray. Ich tu dir nichts... Shhhh... Alles ist gut. Du hast nur schlecht geträumt...“

Langsam drehte der Größere sich zu ihm um und sah in an.

„Ray...!“

Kai versuchte krampfhaft, die ihm in die Augen tretenden Tränen zu unterdrücken, doch gelang ihm nicht so recht. Als Ray sah, wie es seinem Freund ging, rückte er schnell näher an diesen heran und zog ihn in seine Arme, was der Ältere erstaunlicherweise auch sofort zuließ.

Als Kai die starken Arme um sich herum spürte, die ihn sanft aber bestimmt näher an seinen Gastgeber heranzogen, hielt er es nicht mehr aus. Verzweifelt klammerte er sich an Ray fest, während immer mehr Tränen seine Wange herunterliefen.

„Hätte...hätte ich dich doch niemals aufgenommen... Wärst du... doch auf der Straße verreckt...!“ brachte der Halbrusse mit brüchiger Stimme hervor, die fast nur als Flüstern zu hören war.

„Keiner würde dich...je vermissen! ...“

Ein Schluchzen schüttelte seinen Körper und veranlasste den Chinesen dazu, seine Arme noch etwas enger um den Weinenden zu schlingen.

„Warum? Warum nur, Ray?! Wie...Wieso sagt er so etwas? Es...es tut so weh! So weh... Ich habe doch auch Gefühle! Ich bin keine eiskalte Maschine! Kann nicht alles so locker wegstecken wie ich immer tue... Ich hätte... hätte so gerne auch jemandem, dem ich vertrauen, mit dem ich reden kann...!“

Traurig und nachdenklich musterte der Angesprochene ihn. Lange sagte er nichts und hielt den so innerlich Verletzten einfach nur fest an sich gedrückt, bis er anfing zu sprechen.

„Ich weiß es nicht, Kai, wirklich nicht. Ich weiß nicht, was in dem Kopf deines Großvaters vorgeht. Aber es gibt etwas, was ich ganz sicher weiß. Er hat Unrecht! Er hat ganz und gar unrecht mit dem, was er sagt. Es gibt jemanden, der dich vermissen würde, der um dich weinen würde und der ohne dich nicht einfach so weiterleben könnte. Nämlich ich, Kai... Ich.“

Die letzten Worte waren nur noch ein Flüstern. Bedeutungsvoll sah Ray ihn an. Kai hatte sich inzwischen ein wenig von ihm gelöst und sah seinem Gastgeber nun ins Gesicht. Noch immer liefen ihm Tränen über die Wange. Liebevoll und ein wenig bedrückt sah der Kleinere den Halbrussen an.

„Du bedeutest mir so viel... so unendlich viel... Du kannst dir gar nicht vorstellen wie weh es mir tut, dich so zu sehen und zu wissen, nichts für dich tun zu können.“

Nun musste selbst Ray sich zusammenreißen um seine aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

Geschockt bemerkte der Ältere dies und erwiderte schnell.

„Das ist doch gar nicht wahr, Ray. Du hast ja keine Ahnung wie viel du heute für mich getan hast... Alleine, dass du mich gesucht hast ist... einfach... Ich bin dir so dankbar, so unglaublich dankbar. Es ist absolut nicht selbstverständlich jemanden wie dich als Freund zu haben. Bis vor Kurzem dachte ich noch, dass jedes Wort dieses Mannes wahr ist. Wer sollte mich denn auch vermissen, hab ich mich gefragt. Und außerdem...“

Er brach ab und es fiel ihm sichtlich schwer, darüber zu reden. Dennoch forderte ich ihn ruhig und leise auf, weiter zu sprechen.

„ Außerdem hat er... es mich ja auch des öfteren schmerzlich spüren lassen wie... wie wertlos ich doch eigentlich bin...“

Ein neues Schluchzen und ein neuer Schwall Tränen brachen aus dem Häufchen Elend hervor. Ray musterte Kai traurig und voller Verständnis ihm gegenüber. Sehr langsam beugte er sich weiter vor.

Kai selbst war wieder in seinen Gedanken versunken. Doch noch während er sich fragte, warum er dem Kleineren dies alles überhaupt erzählte, spürte er plötzlich wie warme, weiche und sehr vorsichtige Lippen seine Tränen auffingen und wegküssten. Im ersten Moment riss der Ältere erschrocken die Augen auf, doch empfand er diese Behandlung nach kurzer Zeit sogar als sehr angenehm, weswegen er sie schnell wieder schloss. Als Ray bemerkte, dass Kai anscheinen nichts dagegen zu haben schien, fing er an, sich nur schmetterlingsartig leicht über die Wange hinunter zum Kinn und schließlich zum Mundwinkel des Halbrussen vorzuküssen. Dort angekommen verharrte er einen Moment. Der Teamleader hielt seine Augen noch immer geschlossen und genoss einfach das wunderschöne Gefühl, seinem Kätzchen so nah sein zu können.

Als Kai sich noch immer nicht bewegte, beschloss der 16-jährige, noch einen Schritt weiter zu gehen. Behutsam drehte er seinen Kopf noch ein kleines Stück weiter und legte somit seine Lippen auf die seines Gastes.

Die Zeit schien still zu stehen.

Ganz sanft begann Ray, seine Lippen gegen die von Kai zu bewegen; langsam, vorsichtig, als hätte er Angst, sein Gegenüber könnte unter der Berührung zerbrechen.

Für Kai war es überwältigend. Wann war das letzte mal jemand so zärtlich zu ihm gewesen? Er konnte sich nicht daran erinnern. Als er die Bewegung des Chinesen spürte, begann er diese zunächst scheu zu erwidern. Das Gefühl war einfach nur... wow... Lange hielt der Ältere das nicht aus. Er schlang die Arme um Rays Nacken und zog ihn noch ein Stück näher zu sich. Der Jüngere musste leicht in die Berührung hineingrinsen, als Kai den Kuss intensivierte. Er bewegte seine Lippen nun stärker gegen die des Schwarzhaarigen und ließ schließlich leicht seine Zunge, nach Einlass fordernd über sie gleiten. Ray zögerte auch gar nicht erst und ließ ihn gewähren indem er seinen Mund einen Spalt weit öffnete. Sofort schlüpfte eine aberwitzige Zunge in seine Mundhöhle und begann diese zu erkunden und zu plündern.

Erst nach ein paar Minuten lösten sich die zwei aufgrund Luftmangels und schwer atmend voneinander. Beide hatten einen noch verklärten Blick, doch Ray fand langsam seine Fassung wieder. Er sah seinem Gast nun direkt in die so funkelnden, rubinroten Augen.

„Es tut mir Leid Kai, aber es geht nicht mehr... Ich will dich nicht unter Druck setzen oder dir irgendwie weh tun und dir irgendetwas aufzwingen aber ich kann nicht mehr... kann es nicht mehr weiter ignorieren oder leugnen.“

Ganz sanft stich er dem Älteren über die Wange, als er sich zu dessen Ohr vorbeugte und hineinflüsterte.

„ Ich... liebe dich. Ich liebe dich, Kai Hiwatari. Ich wollte es mir erst nicht eingestehen, doch es ist nun einmal so...“

Vorsichtig sah er den Ausreißer wieder an, der zunächst völlig sprachlos war.

> Er...er liebt mich? MICH?? ER? Das... mich, den Oberidioten? Das kann doch nicht...<

Nach ein paar Sekunden regte er sich wieder.

„Ist...ist das wahr?“

Ein Nicken war die antwort und bevor Ray wusste was geschah, zog Kai ihn in seine Arme.

„Ich liebe dich auch...! So lange schon, Ray.“

Zärtlich hauchte der Halbrusse ihm das ins Ohr und dem Chinesen lief ein wohliger Schauer über den Rücken, bevor sich ihre Lippen ein zweites mal trafen und ein leidenschaftlicher Kuss entbrannte.

Ein paar Minuten nachdem sie sich gelöst hatten schliefen beide sehr zufrieden Arm in Arm ein. Dieser Tag war doch zu ereignisreich gewesen um nicht unendlich müde zu sein.
 

Als Ray am nächsten Morgen, oder besser Mittag erwachte und die Augen öffnete stahl sich sogleich ein leises Lächeln auf seine Lippen. Da lag sein Kai noch süß träumend in seinen Armen. Leise seufzte er. Es kam ihm immer noch alles vor wie ein Traum... Doch ein kleines Problem gab es da ja noch. Sie mussten es unbedingt schaffen, Kai von seinem Großvater wegzubekommen. Eine Weile dachte der kleinere Chinese darüber nach, dann fasste er einen Entschluss.

So langsam begann auch der Halbrusse sich zu regen. Verschlafen blinzelte er, bevor er ein undeutlich hörbares „...Morgen...“ nuschelte. Ray kicherte.

„Morgen? Es ist halb 1, Schlafmütze.“

Mit diesen Worten drückte er dem Größeren einen kleinen Kuss auf den mund und stand anschließend auf um im Bad zu verschwinden.

> Na das nenn ich doch mal ne nette Begrüßung < schmunzelte Kai inzwischen und stand auch auf.

Ihm war immer noch leicht schwindelig, wahrscheinlich hatte er sich trotz allem eine Erkältung zugezogen.

„Mist!“

Er hielt sich kurz fest, bis Ray aus dem Bad kam und verschwand dann selbst in diesem.

Der Schwarzhaarige bereitet inzwischen das „Frühstück“ vor.

Als sie dann zusammen am Tisch saßen, sprach Ray an, was er sich zuvor überlegt hatte.

„Du, sag mal, Kai... Meinst du nicht auch es wäre besser, wenn du hierher ziehst...?“

So ganz behagte es ihm nicht, seinen Freund jetzt schon damit zu konfrontieren, doch es nützte ja nichts, nichts würde ihn dazu bringen, diesen auch nur einen Tag länger bei seinem Verwandten zu lassen.

Kai blickte etwas bedrückt zu Ray.

„Ich weiß nicht... ich möchte euch ja nicht zur Last fallen... aber ansonsten hätte ich nichts dagegen...“

„Kai, du belastest und nicht. Im Gegenteil, wir sind doch froh wenn du hier bist...“

Der Halbrusse lächelte.

„Okay... gehen wir nachher gleich meine Sachen holen? Ich möchte diesem Menschen nur ungern länger begegnen müssen.“

Ein Nicken von Ray und schon war es beschlossen.

Nur eine Stunde später befanden sich die beiden auf dem kurzen Weg zu Kais Haus. Sie unterhielten sich etwas über ihre Zukunft und wie es nun weitergehen sollte, doch je näher sie der Wohnung kamen, desto nervöser wurde der Halbrusse, was von Ray natürlich nicht unbemerkt blieb. Sanft nahm er seine Hand und blieb dann stehen, um den Größeren in eine sanfte Umarmung zu ziehen.

„Hey, mach dir keine Sorgen... ich bin ja da.“ Flüsterte der Chinese ihm ins Ohr und drückte ihn etwas an sich. Kai ließ es dankbar geschehen.

„Danke... Ich hoffe trotzdem dass er nicht da ist...“ antwortete er zögernd. Doch sein Wunsch sollte ihm nicht erfüllt werden. Schon als sie vor der Haustür standen hörten sie von drinnen Gepolter. Kai schluckte hart und Ray redete ihm beruhigend zu.

„Hey... du weißt: Rein – Sachen packen – raus auf nimmer Wiedersehen... Ich komme mit rein.“

Der Ältere nickte und schloss die Tür auf. Sie schafften es, unbemerkt in Kais Zimmer zu gelangen und packten schnell alle nötigen Sachen ein. Dann schnappte sich jeder eine der Taschen und sie begaben sich wieder in Richtung Haustür. Doch bevor sie diese erreichten, wurde Kai ziemlich brutal an der Schulter zurückgerissen und sah sich plötzlich seinem sehr sehr wütenden Großvater gegenüber, der auch schon zum Schlag ausholte. Ray sah dies geschockt und fing die Hand des alten Mannes gerade noch rechtzeitig ab.

„Wagen Sie es ja nicht, ihn auch nur noch ein einziges Mal gewaltsam anzufassen, oder ich vergesse mich!“

Rays Stimme war nicht mehr als ein gefährliches Zischen und der alte Mann riss seine Hand von dem Jüngeren los. Dennoch wollte er sich das nicht gefallen lassen.

„Was fällt dir ein? Wie kannst du es wagen?! Dieses dreckige Miststück hat nichts anderes verdient! Kai! Ich befehle dir auf der Stelle deine Sachen wieder nach oben zu bringen oder du kannst was erleben!“

>Nicht ausrasten, Ray... Bleib ganz ruhig. Atmen....atmen...<

„Es reicht! Ich habe es Ihnen schon eben ges...“

„Schon gut, Ray.“ Schaltete Kai sich nun auch ein, nachdem er das eben Geschehene verdaut hatte.

„Ich mach das schon.“

Sanft lächelte er seinen Freund an bevor er sich mit ernster Miene zu seinem verwandten umdrehte.

Dieser ahnte schon dass sein Enkel etwas plante.

„Vergiss es gleich, Kai Hiwatari! Es ist mir egal was du vorhast, aber ich werde es verhindern! Ich wer...!“

„Nein! DU hörst mir jetzt zu! Ich werde mir nie, hörst du, NIE wieder deine egoistischen und verletzenden Worte anhören. Du hast mir nichts mehr zu sagen! Ich habe mein Glück gefunden und dieses Glück ist Ray. Ich werde dieses Glück niemals wieder loslassen, ich werde anfangen zu leben und es ist mir egal was du davon hältst! Und ganz genau deshalb werden wir jetzt gehen. Ich werde nie wieder auch nur einen Fuß in dieses Haus setzen. Leb wohl!“

Und damit packte er den Kleineren an der Hand und zog ihn mit nach draußen, die Tür hinter sich zuknallend. Dort atmeten beide erst einmal kräftig durch. Ray fand als erstes seine Sprache wieder.

„Wow... ist bei dir alles in Ordnung...?“

Leicht drehte er sich zu dem Halbrussen, der ihn mit einem undefinierbaren Blick ansah.

„Ich... ich denke ja... Ich möchte nicht mehr zurückblicken. Ich will meine Vergangenheit hinter mir lassen und in die Zukunft gehen...mit dir. Und nichts anderes.“

Mit diesen Worten zog der Größere den Schwarzhaarigen leicht in seine Arme und legte sanft aber nur für einen Moment seine Lippen auf die seines Gegenübers.

„Ich liebe dich, Ray. Lass uns endlich nach Hause gehen.“

Kai nahm seinen lächelnden Freund an die Hand und so gingen sie gemeinsam zufrieden und überglücklich zurück in Richtung WG, wo sie von Tyson und Max begrüßt wurden.

„Herzlich willkommen daheim!“
 

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Vielen Dank fürs Lesen! Ich hoffe es hat den Damen und Herren gefallen und ich würde mich über ein paar Kommis von euch freuen.

Aber bitte nicht töten, war meine erste FF^^
 

Gaaanz viele liebe Grüße =)

Fye-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tsuki_no_Hime
2011-11-20T20:32:26+00:00 20.11.2011 21:32
WOW!
Bin einfach nur sprachlos!
Großes Lob!
Von:  Minerva_Noctua
2008-11-12T18:16:08+00:00 12.11.2008 19:16
Echt schön.
Dafür, dass es nur ein One-Shot war, hast du das Thema sehr gut verarbeitet^^!

Bye

Minerva
Von: abgemeldet
2008-10-07T20:31:53+00:00 07.10.2008 22:31
Heeeeeeey,
ich lass dich am leben versprochen:)
brauch dich doch noch <33333
story ist hammer toll.....:D
hab grad angefangen deine andere geschichte zu lesen.
i wann bringst du mich um vor lachenXDDDDDD
also echt ich kann net mehr
cu in der schule oder so
lieb dich<3 XDDD
Von:  Belldandy-chan
2008-09-27T15:48:48+00:00 27.09.2008 17:48
Geilst!!!!
Nicht schlecht meine Liebe ^^
Hab ja schon in deinem Buch geschmöckert, aber das war ja nur die Vorschrift.
Die Geschichte ist super geworden!
Mein lieblingschara ist immer noch Kai!
...
Warum bloß xD
Von:  Aru-chan
2008-09-23T22:28:21+00:00 24.09.2008 00:28
HALLOOOOOOOOOOOOO XDDD
konban wa Fye-chan -_o
was fur ein gluck ich hab XDDD
hab grad misaki ne steckbrief geschrieben und da hast du ne ff on geschaltet *.*
das is ja so supa und die ff *arus augen leuchten* *sich in sternen dreht von gluck*
die story is eeeeeeeeeeeeeeeeeeeecht supi supi supi *___*
ich hab mich echt gewundert das es deine erste ff is, weill es echt cool war und auch dein schreibstiel... einfach nur KAWAAAAAAAAAAIIIIII
und was mir am meisten gefallen hat, auch wenn es nur 1 chapter hatte. aber die story wa eeeeeeeeeeeeecht lang und alles schon geschrieben. nicht nur alles zusammen geschmissen. das fand ich echt supa... XDDD
nur so weiter
*dich fur die schone story knuddeln*

Von: abgemeldet
2008-09-23T19:11:11+00:00 23.09.2008 21:11
superduper:)
ich konnte die FF ja von anfang an verfolgen und ich konnte es immer kaum erwarten dass es weiter ging:)
ich find deine storys ja immer spitze und diese zeigt mal wieder viel gefühl und alles wie ich es liebe:) man kann sich superreinversetzen:=
<33333.

Von:  Alex_Dryden
2008-09-23T18:07:41+00:00 23.09.2008 20:07
Hey ich bin die erste.^^
Also ich find die voll genial die FF.
Die story ist genial und uach die ganze Idee find ich klasse.
Dein Stil is auch cool und sehr fließend.
Auch die Gefühle kannst du sehr gut rüber bringen un dman kann sich gut in die Gefühlswelt der jeweiligen Charas reinversetzen.
Schreib weiter solche tollen FFs und du hast eine treue leserin^^

Ciao Kai-Kai^^


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