Zum Inhalt der Seite

Verworrene Pfade: Im Auftrag des Inu no Taishou

Die zweite Staffel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Donnerbrüder

Ja, Shippou hätte besser nachgedacht, ehe er redet, aber ein entführtes Kind freut sich eben, Bekannte zu treffen.

Und manchmal erwächst aus Schlechtem auch etwas Gutes.
 

6. Die Donnerbrüder
 

Kagome war viel zu überrascht, um auch nur einen Laut von sich zu geben, als der eine Donnerdämon sie in das Haus zerrte und zu seinem Bruder stieß:

„Hier, Manten!“ befahl er: „Dein Essen wird sich verzögern. Kümmere dich um sie und den Kleinen. Ich werde mal nachsehen, ob das Füchschen recht hat und tatsächlich der Prinz hier ist, warum auch immer.“

„Alles klar, großer Bruder. Viel Spaß!“ Der eindeutig hässlichere der dämonischen Brüder, wenn man nach Kagomes Geschmack ging, hielt Shippou fest, während er bereits den Arm um die junge Priesterin legte: „Und noch dazu ein Mädchen, das wird fein!“

„Du sollst auf sie aufpassen!“ wiederholte der Ältere: „Wir dürfen uns keinen Fehler leisten. Wenn Inuyasha mitbekommen hat, dass wir Masaki erledigt haben, muss er sterben.“ Er nahm sich einen Mönchsstab, so schien es der jungen Priesterin, und verließ das Haus.

„Oh nein, “ flüsterte Shippou, dem nun erst zu Bewusstsein gekommen war, was sein unüberlegter Ausruf angerichtet hatte: „Es...es tut mir Leid, Kagome…“

Diese versuchte sich loszureißen, aber Manten war ein Dämon und dagegen hatte sie keine Chance. Aber sie bemerkte durchaus, dass der kleine Fuchs sehr unglücklich war und meinte trotz ihrer eigenen Sorgen tröstend: „Das wird schon…Inuyasha lässt sich doch nicht von so einem Idioten umbringen!“

Manten riss sie zu sich: „Vorsicht!“ sagte er gefährlich leise: „Ich kann sehr böse werden, wenn man meinen großen Bruder beleidigt. Hast du das verstanden?“

„Äh, ja…“ Sie musste sich beherrschen, bis Inuyasha kam. Der Prinz würde doch sicher gegen einen anderen Dämon gewinnen. Nun gut, er war nur ein halber, aber…Aber er war eben im Moment ihre einzige Hoffnung.
 

Vor der Tür hatte Inuyasha festgestellt, dass Kagome in die Hütte gezerrt worden war.

Na bitte. Er hatte doch gleich gewusst, dass ihr Plan niemals funktionieren würde. Und was jetzt?

Diese Donnerbrüder hatten nun sie und Shippou in ihrer Gewalt. Die angeforderten Krieger der Schlosswachen konnten noch lange nicht hier sein. Also würde er zusehen müssen, dass er allein diese dämlichen Typen besiegen konnte. So sprang er etwas näher, um sich zu zeigen, die Hand bereits an Tessaiga.

Er war nicht sonderlich überrascht, als ein junger Dämon aus dem Haus trat, einen Stab in der Hand.

„Welche Ehre“, meinte der spöttisch: „Seine Durchlaucht höchstpersönlich. Was willst du?“ Er hob etwas den Stab, als er seitwärts ging, um nicht das Haus im Rücken zu haben.

Der Prinz verengte wegen der unhöflichen Anrede ein wenig die Augen: „Soll das ein Witz sein, Trottel? Du hast gerade meine Priesterin in dein Haus gezerrt. Und, wenn ich das so recht betrachte, habt du und dein Bruder Shippou ebenfalls da drin und zuvor Fürst Masaki getötet.“

„Mein Name ist Hiten. Ich bin der ältere der Donnerbrüder. Glaubst du jämmerliches Halbblut wirklich, dass du gegen mich eine Chance hast?“

„Nicht nur eine Chance.“

Inuyasha zog bereits Tessaiga, als ihm dämmerte, dass er vorsichtig sein musste. Immerhin steckte der zweite Bruder dort bei seinen Freunden im Haus. Diese Donnerbrüder hatten wunderbare Geiseln – und sie wussten es. So weit, so schlecht.

Aber aufgeben kam nicht in Frage. Was würde denn sein Vater dazu sagen, wenn er einen so wichtigen Auftrag versiebte, ja, die Mörder von Papas altem Freund Masaki entkommen ließ? Er würde eben diesen Hiten so lange beschäftigen, bis Kagome oder Shippou irgendwie etwas eingefallen war, wie sie mit dem anderen der Donnerbrüder zu Rande kamen.

Er bemerkte, dass sein Gegner den Stab hob und rechnete mit einer Attacke. Dennoch wurde er vollkommen überrascht, als Blitze aus diesem auf ihn zuschossen.

„Spüre meinen Blitzstab!“ lachte Hiten, als er erkannte, dass der Prinz getroffen zurücktaumelte.

„Mist!“ murmelte Inuyasha, als er begriff, dass dieser Angriff wirklich aus Blitzen bestand. Nur die Tatsache, dass sein Gewand aus den Haaren von Feuerratten geschneidert, und somit feuerfest war, hatte ihn vor einer schweren Verletzung oder gar dem Tod bewahrt. Das würde keine einfache Sache werden, bis er endlich die Windnarbe einsetzen konnte. Hoffentlich fiel Kagome etwas Gutes ein. Sie musste diesem zweiten Bruder einfach irgendwie entkommen. „War das etwa schon alles?“ fragte er jedoch: „Da solltest du schon mehr auffahren können, wenn du mit mir mithalten willst!“

Mit erhobenem Schwert rannte er auf den Donnerbruder zu. Noch durfte er nicht zeigen, wie stark er in Wahrheit war, das sagte er sich erneut vor, um seine Ungeduld zu zügeln. Er durfte nicht Kagome in Gefahr bringen. Nein, niemals wollte er ihrer Mutter sagen müssen, dass er schuld daran war, dass sie noch eine Tochter verloren hatte.
 

Im Inneren des Hauses hielt Manten noch immer rechts und links Kagome und Shippou an den Armen. Er lauschte, dann nickte er: „Hiten hat Blitzschlag eingesetzt. Gegen diese mächtige Attacke hat auch der Bastardprinz keine Abwehrmöglichkeit. Wenn Hiten zurückkommt, werde ich mich mit euch beiden beschäftigen. – Und vor allem mit dir.“ Er sah zu Kagome und betrachtete sie fast andächtig: „Du hast so viele Haare…“

„Äh, ja?“ war alles, was ihr dazu einfiel, zumal sie jetzt erst erkannte, dass er keine hatte, nun, so gut wie keine.

Shippou hatte bemerkt, dass die Aufmerksamkeit im Augenblick nicht auf ihn gerichtet war. Wild entschlossen, seinen Fehler von vorhin wieder gut zu machen, ließ er seine eigene Magie aufflammen: „Fuchskreisel!“

Zur Überraschung der jungen Priesterin erschien ein Kreisel, eine riesige Abwandlung des Kinderspielzeugs, auf Mantens Kopf und trudelte dort.

Der schrie auf: „Aua, was soll das?“ Um dann, in jäher Panik fortzufahren: „Meine Haare! Meine letzten Haare!“ Er ließ die beiden Geiseln los, um auf seinem Kopf nachzutasten.

„Kagome!“ rief der kleine Fuchs, während er bereits zur Tür hastete.

Das löste das Menschenmädchen aus seiner Erstarrung und sie lief hinterher.
 

Die beiden waren kaum zur Tür hinaus, als es hinter ihnen buchstäblich wie der Donner grollte: „Meine Haare, meine einzigen Haare! Ich werde euch dafür umbringen!“

Inuyasha erkannte erleichtert, dass sie ins Freie gerannt kamen und sprang ein wenig zurück, um seinen mit dem Rücken zu ihnen stehenden Gegner abzulenken, ihnen so die Möglichkeit zu lassen, weiter zu fliehen. Jetzt könnte er endlich seine volle Macht einsetzen. Genug schmerzhafte Treffer hatte ihm dieser Hiten mit seinem Blitzstab schon zugefügt.

Im nächsten Moment schoss etwas, das ihn am meisten an eine Blitzkugel erinnerte, aus dem Haus, zerstörte die Tür und schlug knapp hinter den Fliehenden ein. Kagome und Shippou stürzten unter der Druckwelle zu Boden. Aus dem Licht erschien der zweite Donnerbruder.

Hiten fuhr herum: „Was zum…Manten!“

„Ich habe sie gleich wieder, großer Bruder“, keuchte der und rannte zu den Liegenden.

„Mist!“ brachte Inuyasha hervor. Das sah nicht gut aus. Ohne weiter nachzudenken, wollte er die Macht der Windnarbe auf den jüngeren Bruder zurasen lassen, erinnerte sich aber gerade noch rechtzeitig daran, dass er so Kagome und Shippou auch mit treffen würde. Was sollte er nur tun? Im nächsten Moment berührte ihn erneut ein Blitzstrahl aus Hitens Stab. Mit einem leisen Aufschrei fuhr er wieder herum.

„He, wo guckst du denn hin?“ erkundigte der sich spöttisch. „Ich bin dein Gegner. Oder liegt dir soviel an der Kleinen?“

„Keh!“ machte der Prinz nur und rannte mit erhobener Klinge auf ihn zu. Er würde diesen Mistkerl jetzt schleunigst erledigen müssen, um die anderen beiden aus der Patsche zu holen.

Hiten fing diesen Schlag mit dem quer gehaltenen Stab ab. Also schien es zu stimmen. Dann war dieses Mädchen eine perfekte Ablenkung.
 

Kagome richtete sich mühsam auf. Was war denn das gewesen? Im nächsten Augenblick erkannte sie erschreckt, dass dort drüben Inuyasha kämpfte und offenbar sehr beschäftigt war, ihr also nicht gegen dieses Monster helfen konnte, das sich ihr und Shippou wutentbrannt näherte.

„Meine Haare! Ihr habt meine einzigen Haare ruiniert!“ grollte Manten wie ein ganzes Unwetter.

„Ich…“ Sie sah eilig zu dem kleinen Fuchs. Der richtete sich ebenfalls gerade auf, sichtlich in Panik.

Im nächsten Moment war der Dämon über ihr, packte sie mit beiden Händen am Hals und drosselte sie. Kagome konnte nicht mehr atmen. Instinktiv versuchte sie, die würgenden Finger von ihrer Kehle zu entfernen, aber es war sinnlos. Irgendwie bekam sie noch mit, dass sich Shippou auf Manten stürzte. Aber dieser benötigte nur eine Hand, um den Fuchsjungen gegen die Hauswand zu schleudern. Dort blieb der regungslos liegen.

Kagome hatte die Gelegenheit genutzt, tief einzuatmen, aber das war nur ein Aufschub gewesen. Erneut würgte der Donnerbruder sie. Ihr eigener Herzschlag schien in ihren Ohren wiederzuhallen, als ihre Lungen schmerzhaft nach Sauerstoff rangen. Dennoch verstand sie, was er sagte:

„Sie hat mir gar nicht gesagt, dass ich auch ein Mädchen umbringen darf…..“

Inuyasha, dachte sie verzweifelt: Hilf mir!
 

Der Prinz hatte durchaus bemerkt, dass sie in ernsten Schwierigkeiten steckte, aber Hiten griff ihn permanent an, so dass er keine Möglichkeit sah, hinüber zu laufen und ihr zu helfen. Andererseits war ihm klar, dass es kein Mensch lange überlebte, von einem Dämon gewürgt zu werden. Die einzige Chance, die er erkannte, war eigentlich verrückt, aber er musste nur an Kikyou denken. Schon bei dieser Schwester hatte er versagt. Nein. Diesmal würde er sie retten…

Ohne weiter nachzudenken, schleuderte er sein Schwert.

„He, wohin wirfst du Idiot denn?“ fragte Hiten amüsiert, da die Klinge um einen Meter an ihm vorbeisauste. Das war ein äußerst idiotischer Angriff gewesen. Zudem hatte sich der Bastard nun selbst entwaffnet. Der Kampf würde rasch zu Ende gehen.

„Ins Ziel!“ keuchte Inuyasha, der zufrieden sah, dass Tessaiga Manten durchbohrt hatte. Kagome stürzte unter dem Toten zu Boden, aber sie bewegte sich. Also lebte sie noch.

Hiten fuhr herum: „Mein kleiner Bruder!“ schrie er auf, ehe er sich erneut zu seinem Widersacher umdrehte. In seinen Augen lag nun ein abgrundtiefer Hass: „Das wird du mir büssen, Prinz hin oder her…“ Mit einem weiten Sprung kam er auf seinen waffenlosen Gegner zu.

Instinktiv riss der Halbdämon die Scheide seines Schwertes heraus, um diesen Angriff anzuwehren. Funken stoben, als der Blitzstab auf das Holz traf, aber dieses gab nicht nach.

Kagome kämpfte sich unter dem Körper des toten Dämons hervor. Sie war gerettet, dachte sie mühsam, aber was war nun mit Inuyasha? Sie musste es irgendwie schaffen, dass er Tessaiga zurückbekam. Leider steckte das Schwert noch immer in dem Toten und sie zögerte, es einfach herauszuziehen. Allerdings bewies ihr ein rascher Seitenblick, dass der Prinz deutlich in Problemen steckte. Und es wäre sicher nicht empfehlenswert, seinem Vater zu erzählen, dass er umgekommen war, weil er sie beschützen wollte. So raffte sie sich mühsam auf und überwand sich, Tessaiga aus der Leiche zu ziehen.

„Inuyasha!“ schrie sie und wedelte ein wenig mit der Klinge, um auf sich aufmerksam zu machen.

Dieser hielt noch immer Kraft gegen Kraft gegen Hiten, dessen Blitzstab immer mächtigere und schmerzhaftere Energien gegen ihn aussandte, aber er riskierte einen raschen Seitenblick. Zu seiner Erleichterung stand Kagome dort, Tessaiga in der Hand. Er musste es nun bloß schaffen, irgendwie an seine Waffe zu gelangen. Nur, wie? Ihr aller drei Leben hingen von ihm und seinem Schwert ab. Er musste es bewerkstelligen, Kagome und Shippou zu beschützen…

Mit einer gewaltigen Anstrengung gelang es ihm, Hiten zurückzustoßen. Ein weiter Satz und er stand bei Kagome und riss ihr sein Schwert aus der Hand.

„Alles in Ordnung?“ fragte er, während er sich bereits wieder seinem Gegner zuwandte.

Sie starrte seinen Rücken an. Seine Fähigkeiten überraschten sie immer wieder. Sie hatte nie zuvor einen so weiten Sprung gesehen, gleich ob von einem Dämon oder einem halben. „Ja, danke…“ brachte sie hervor: „Ich…ich sehe nach Shippou…“

„Mach das…Ja, so ein Mist!“ Der Prinz hatte gesehen, dass sich Hiten nun in die Luft erhob. Anscheinend konnte dieser Donnerbruder fliegen. Und er war eindeutig noch immer sehr wütend über den Tod seines Bruders. Inuyasha war nicht im Zweifel, wohin die nächste Attacke des Blitzstabes gehen sollte, als er sah, wie ihn Hiten hob. Das galt erneut Kagome und Shippou.

„He, Hiten!“ brüllte er darum: „Ich habe keine Lust mehr, hier mit dir zu spielen. Jetzt bist du fällig!“ In dem sicheren Bewusstsein, rasch und schnell zuschlagen zu müssen, ließ er, noch während er sprach, die Macht der Windnarbe mit aller Kraft, die er besaß, auf den fliegenden Donnerbruder zurasen.

Alles, was Kagome, mit dem regungslosen Shippou im Arm, noch erkennen konnte, war eine gewaltige Energieentladung, die sie blendete. Dann war nichts mehr von dem älteren der Dämonenbrüder zu sehen.
 

Nur wenige Minuten später trafen die angeforderten Krieger des 18. Bezirks auf dem Kampfplatz ein. Sie waren zum einen froh, ihren Prinzen, Shippou, wohlbehalten vorzufinden, zum anderen mehr als perplex, als sie erfuhren, dass der jüngere Sohn des mächtigen Inu no Taishou die beiden Donnerbrüder getötet hatte. Sie hatten zuvor nicht geglaubt, dass jemand allein gegen diese starken Dämonen bestehen könnte. Aber natürlich war dies der Sohn des Herrschers, wenn auch nur ein Halbdämon.

Inuyasha sah zu dem Anführer der Wachen: „Wenn ich das so recht betrachte, ist Shippou jetzt hier der neue Fürst, vorausgesetzt, mein mächtiger Vater stimmt dem zu. Ihr solltet in jedem Fall auf ihn aufpassen, damit so etwas nicht noch mal passiert.“

Der kleine Fuchs hatte sich soweit erholt, dass er allein stehen konnte. Jetzt blickte er ein wenig verwundert zu dem Prinzen auf. Natürlich, das stimmte. Nach der Erbfolge, an der der mächtige Inu no Taishou gewöhnlich nicht rührte, war er der neue Fürst des 18. Bezirks. Aber er war doch noch ein Kind. Was sollte er denn nur allein tun? „Glaubst du...ich meine, glaubt Eure Durchlaucht wirklich, dass ich das allein kann?“

„Ich denke, mein Vater wird dir schon jemanden zu Hilfe schicken. Aber das entscheidet er.“

„Natürlich…“ Shippou klang jedoch ein wenig bang.

„Dann geh jetzt ins Schloss zurück. Komm, Kagome, wir müssen schleunigst in die Hauptstadt.“

Ehe noch jemand Worte fand, hatte sich der Prinz abgewandt und ging.
 

In der Hauptstadt erstattete Inuyasha seinem Vater und seinem Bruder Bericht. Kagome war dabei anwesend, schwieg allerdings wohlweislich.

Der Inu no Taishou nickte ein wenig: „Ja, so ist Shippou der neue Fürst. Aber natürlich ist er noch ein Kind. Er wird einen guten Ratgeber benötigen, auch einen Erzieher, der ihn in seine Rolle als Fürst einführen kann.“

„Hofrat Moro“, bedeutete Sesshoumaru unverzüglich.

Der Herrscher warf ihm einen raschen Blick zu. Moro war einer seiner wichtigsten Berater. Aber sein Ältester neigte zu sachlichen Entscheidungen. So dachte er kurz über den Vorschlag nach, ehe er sagte: „Moro oder Cinnamon.“ Cinnamon, eine sehr alte Freundin von ihm, hatte sich auch schon um Inuyasha gekümmert, nach dem dessen menschliche Mutter gestorben war.

So nickte dieser: „Ja, Tante Cinnamon. Das ist eine gute Idee, Vater. Shippou wird sie bestimmt mögen. Und er kennt sie ja auch schon.“ Immerhin war der Fuchsjunge zunächst bei ihm Sekretär gewesen und hatte sie dabei öfter gesehen.

„Gut.“ Damit stand die Entscheidung fest. Der Inu no Taishou blickte zu Kagome: „Du bist nicht verletzt?“

„Nein, Euer Hoheit. Danke.“ Sie neigte eilig den Kopf.

„Hast du dem Bericht des Prinzen noch etwas hinzuzufügen?“

„Nein, Euer Hoheit…Oder…ich weiß nicht, ob das wichtig ist.“ Sie zögerte ein wenig, ehe sie doch ergänzte: „Als mich dieser Manten würgte, meinte er: sie habe ihm gar nicht gesagt, dass er ein Mädchen umbringen dürfe.“

„Sie?“ kam es sofort scharf vom Kronprinzen: „Du wurdest gewürgt. Bist du dir sicher?“

„Ja, Euer Gnaden. Ich...ich wunderte mich auch darüber.“ Nun, soweit sie sich zu diesem Zeitpunkt noch wundern konnte.

„Eine Auftraggeberin“, konstatierte der Inu no Taishou. Unwillkürlich dachte er an Scylla, die mit Naraku zusammengearbeitet hatte. Aber diese war tot. Dennoch musste es sich um eine weibliche Dämonin handeln, die hinter der ganzen Sache steckte. Denn die Donnerbrüder waren Dämonen der ersten Rangstufe gewesen. Nie hätten sie sich von einem Menschen Anweisungen geben lassen. Aber wer und warum? Immerhin war dies der erste Hinweis darauf, dass es sich um eine Frau handelte. „Du hast deinen Auftrag gut erfüllt, Inuyasha. Geh zu Cinnamon und sag ihr Bescheid.“ Als sein jüngerer Sohn mit Kagome das Arbeitszimmer verlassen hatte, blickte er seitwärts: „Du hast nach wie vor die Federführung, Sesshoumaru. Was planst du?“

„Es stellt sich die Frage, was eine weibliche Dämonin zu solch einem Hochverrat treibt. Immerhin kann man sicher sein, dass sie nicht Euren Platz einnehmen kann, verehrter Vater. Dennoch wirkt dieses Attentat auf Fürst Masaki wie ein Racheakt. Fragt sich, ob an ihm oder Euch. Dann sind da immer noch diese Übergriffe auf Priester durch die graugekleideten Menschen, diese selbst. Wir müssen mehr herausfinden, Myouga sollte endlich etwas herausfinden.“

„Es ist für einen Nachrichtendienst nicht einfach, im Unbekannten zu ermitteln“, verteidigte der Herrscher seinen kleinen Ratgeber.

„Verzeiht, verehrter Vater, aber man hat einen Informationsdienst nicht für einfache Aufgaben.“

„Da gebe ich dir allerdings Recht, mein Sohn. Nun, wir werden wohl weitere Neuigkeiten abwarten müssen. Sage jedoch Myouga, dass eine weibliche Dämonin der Drahtzieher ist, warum auch immer.“

Der Kronprinz neigte den Kopf, denn das war die Verabschiedung gewesen: „Wie Ihr wünscht, verehrter Vater.“
 

Die Dämonin Alekto betrat ein von Kerzen hell erleuchtetes Zimmer: „Du bist schon wieder am Rechnen?“

Der junge Mann hob den Kopf von seiner Arbeit: „Natürlich, Mutter. Was gibt es?“

„Du solltest dich ein wenig mehr mit mei… unserem Plan beschäftigen, den Inu no Taishou zu stürzen, und weniger mit Mathematik.“

„Verzeiht, aber Mathematik enthält das gesamte Leben. Nicht zuletzt besteht eine Schlacht auch nur aus Rechenaufgaben. Eine einfache davon: wer hat mehr Krieger.“

„Das ist natürlich auch wahr. - Masaki ist tot. Das wird den Inu no Taishou schwer getroffen haben.“

„In der Tat.“ Der junge Mann wandte sich wieder seiner Rechnung zu: „Euer Plan ist sicher sehr wirkungsvoll.“

„Und du wirst der neue Herrscher.“

„Wie Ihr wünscht.“ Er nahm die Feder: „Ich nehme an, dass Ihr nun weitergehen werdet?“

„Natürlich.“ Sie lächelte ein wenig: „Der Inu no Taishou wird den Tag noch verfluchen, an dem er mich kennen gelernt hat. Allerdings, wenn er das mitbekommt, ist er wohl entweder schon tot oder liegt zumindest in Ketten. – Nun, ich werde das nächste Attentat veranlassen. Wir wollen dem guten Inu no Taishou doch keine Atempause gönnen.“

„Ja“, murmelte der junge Mann: „Ihr werdet es sicher am besten wissen...“

„Natürlich, mein Sohn. Ich habe schließlich Jahre auf diesen Moment gewartet. Und bald ist die Rache mein. Und du wirst der Herrscher.“ Ihr flüchtiges Lächeln verriet, dass sie ihm auch weiterhin mindestens Ratschläge zu geben gedachte. „Dann plane die große Schlacht.“ Sie ging.

Der junge Dämon sah ihr kurz nach, ehe er sich wieder seiner Rechnung zuwandte: „Diese Zahl…“ flüsterte er: „Woher kommt sie?“
 

*********************************************
 

Alekto plant also ihren nächsten Zug - und der potentielle nächste Herrscher rechnet. Allerdings hat auch unser Hundetrio Ideen, wie die Zukunft aussehen könnte:

Das nächste Kapitel heisst: Neue Pläne.
 

bye
 

hotep



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (22)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Minerva_Noctua
2012-03-03T21:58:48+00:00 03.03.2012 22:58
Eine abgewiesene Verehrerin?
Doch noch ein ausgegrabener Sohn aus einer Affäre? Ein irgendwie gearteter Verwandte? Aber der Junge scheint noch jung.
Aber ich habe das Gefühl, dass er überleben wird und es schon eine praktische Aufgabe für ihn im Schloss geben wird. Mathematiker...
Die Donnerbrüder sind Geschichte. Hat mich sehr an den Handlungsverlauf im Manga.
Bin gespannt, wie es bei Mikado laufen wird^^.

Bye

Minerva
Von:  Teilchenzoo
2009-11-10T14:04:22+00:00 10.11.2009 15:04
Betreibt er da Mathematik oder Arithmantik, dass er fragt, woher die Zahl kommt?
Mutter und Sohn also ... und wer ist der Vater? Soll das etwa der Taishou sein, und ein ihm unbekannter Sohn, vielleicht sein ältester?? Was macht gerade seine erste Ehefrau?
Sehr seltsam ...

Wie gut, dass bei den Donnerbrüdern alles so glatt gegangen ist. Keine nennenswerten Verletzungen, keine nennenswerten Schäden.

Schön, dass Cinnamon eine neue Aufgabe hat, die sie wohl voll in Anspruch nehmen wird. Sie wird den Kleinen sicher mögen. Und so wird sie nicht immer daran erinnert, dass der Taishou eine neue Gefährtin hat.

Lg neko
Von:  chaska
2009-03-20T19:11:30+00:00 20.03.2009 20:11
Inu Yasha hat den Kampf gegen die Donnerbrüder gewonnen. Kagome und Shippou sind wieder in Sicherheit und zum ersten Mal gibt es eine Neuigkeit über den Gegner. Es ist eine "Sie". Doch weshalb sollte eine Frau einen solchen Hass auf den Fürsten haben? Offensichtlich kennen sich die beiden, auch wenn Inu no Taishou bisher noch nicht daran gedacht hat. Eine verschmähte Frau, oder vielleicht gar eine ehemalige Geliebte? Ist der eifrige Zahlenkünstler vielleicht gar ein verlorener Sohn des Taishou?
Es bleibt spannend.
Liebe Grüße
chaska
Von:  Tigerin
2009-02-05T19:17:38+00:00 05.02.2009 20:17
Die Frau ist mir entschieden Unsympathisch. Und sie wird es immer noch mehr. Also kennt sie den Inu no Taishou.. ich bin gespannt, woher. Ihr Sohn scheint ja an dieser – ihrer- Rache nicht sonderlich viel beteiligt zu sein, wenn man davon absieht, dass er erben soll. Aber es sieht nicht so aus, als ob ihm das wirklich freuen würde…
Allerdings frage ich mich, wer als nächstes umgebracht werden soll…
Die drei Hunde waren wieder einmal toll. Und Inu im Besonderen. Schön, dass ihnen allen nichts weiter passiert ist.
So, bis zum nächsten Kap^^

LG,
Die Großkatze
Von:  angel-sama
2008-12-10T15:36:51+00:00 10.12.2008 16:36
Na das war mal echt knapp. Zum Glück hat Inuyasha gut getroffen, sonst wäre Kagome noch langsam erstickt.
Inuyasha zu unterschätzen ist nicht gesund wie man sieht.
Wer wohl das Muttersöhnchen mit dem Mathefimmel ist?

Das der Taishou seinen kleinen Berater verteidigt hat fand ich voll süß. Eigentlich kann es ja nicht so schwer für ihn sein Infos zu bekommen, schließlich ist er so klein, das er von niemandem bemerkt wird.
Andererseits sind die Wege für ihn um einiges weiter wie für großen Dämon.
Egal, bin gespannt wie es weitergeht.
Von: abgemeldet
2008-12-09T20:52:08+00:00 09.12.2008 21:52
Schau an, jetzt haben wir immerhin schon zwei.... Mutter und so. Was sie wohl zu dieser Tat bewegt? Und warum sie wohl glaubt, dass ihr Sohn der Herrscher sein könnte? Hm.. aber gut, ich mag ihn jetzt schon nicht.. ich hasse die Mathematik generell.. *hust*
Ein tolles Kapitel. Auch, wenn ich so spät (oder so xD) abends nicht mehr lesen sollte.. habe einmal in Sesshomarus Rede statt "verehrter Vater" "verachteter Vater" gelesen.. was ja nicht ganz zusammenpasst... äh.. ja... *mich am kopf krazt*
Also. bis bald.. :)
sas
Von:  kiji-chan
2008-12-08T13:45:07+00:00 08.12.2008 14:45
Omoshiroi, moecht ich sagen.

Also bis jetzt lieg ich mit meiner Theorie fast richtig, ich dachte eigentlich Alekto waere des Prinzen Schwester oder anders Liierte.

Schad find ich, dass man nicht abschaetzen kann, ob unser Prinzchen auch interessiert ist, es nur nicht zeigt, oder ob er nur dem Mamilein zu Liebe mitmacht.
Moecht wissen, ob die Unbekannte nur in der Rechnung auftrat, oder Prinzchen damit eine Person (etwa Inu) gemeint hat.

Noch ein gro3es Lob fuer den Kampf mit den Donnerbruedern. Er war spannwend, teils nach dem Anime, teils AU. <3

Ich verabschiede mich bevor mich diese Tastatur killt. Bis zum naechsten Kapi!

Kiji
p.s.
Danke fuer die Fotos und co.
Von: abgemeldet
2008-12-07T17:28:27+00:00 07.12.2008 18:28
Gute Voraussetzung für einen potentiellen Herrscher... er ist ein Mathefanatiker. Ich hoffe ihm ist klar, dass ihm die Mathematik nichts nützt. SO einfach ist nichts zu berechnen (wenn es stimmen würde, dass derjenige gewinnt, wer mehr Krieger hat, warum hat Inu dann gegen die Donnerbrüder gewonnen (2 gegen 1!) (die Schlacht im 3. Film wäre dann auch anders ausgegangen)). Und gerade Inu Yasha ist ungefähr so berechnenbar wie der Verlauf einer Flipperkugel!
Immerhin hat das Hundetrio nun eine Information mehr. Die Drahtzieherin ist eine Frau.
Zwar ist es ihr Sohn, der den Thron übernehmen soll, doch mir scheint, dass er nicht so begeistert davon ist. Vermutlich wird seine Mutter die eigentlich Herrscherin sein, da er ja offenbar nach ihrer Pfeife tanzt.

Übrigens war es besonders süß, wie sich Inu Yasha und Kagome umeinander gesorgt haben, bzw. dass sie nicht dem jeweiligen Elternteil berichten möchten, dass einer von ihnen während der Geiselnahme umgekommen ist.


Aber ungeschlagen ist Inu Yasha Gedanke, dass er sowieso gedacht hatte, dass Kagomes Plan ein schlechter war (nicht dass seiner besser war...).

Dabei fällt mir gerade etwas ein: Hier sieht man doch auch deutlich, dass man nichts voraussagen kann (auch nicht mit Mathematik!) - schließlich hat Shippo als unbekannter Faktor den gesamten Plan zum Scheitern gebracht. SOnst hätte er funktionieren können. So was kann man doch unschwer vorher berechnen oder??? (ist jetzt nur so ein Gedanke...)

Gruß

Foxfire

Von:  don-kun
2008-12-06T18:04:46+00:00 06.12.2008 19:04
Uff, das war dann aber echt knapp. Naja, wars in der Serie ja auch. Dann werde ich mich auf nächste Kapitel und die darin erläuterten Pläne freuen.
Von: abgemeldet
2008-12-06T17:54:41+00:00 06.12.2008 18:54
Der Kerl ist Mathematiker??!!!!!!!!!!!!!! Na wenn das mal gut geht.....

Was mich sehr interessieren würde, warum die Mutter von diesem "Genie" sich umbedingt rächen will. Ich hoffe das ich das bald in Erfahrung bringen werden. g*+

lini


Zurück