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Revolution

von

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First steps

Es war ein wunderschöner Morgen, als Gabrieles Wecker klingelte und sich damit automatisch die Jalousien öffneten. Das gleißende Licht der Sonne, welcher mit aller Kraft vom Himmel strahlte, flutete ihr Zimmer und es war einer der wenigen Tage in ihrem Leben, in dem sie hochzufrieden und sich sogar mit einem Grinsen auf ihrem Gesicht aufrichtete. Ihre rechte Hand schlug den großen Knopf auf der Oberseite des Weckers, welcher daraufhin nicht mehr piepte.
 

Ja, es war ein großer Tag. Nicht nur für sie, auch für ihre Elite war es ein großer Tag. Denn heute würden sie ihr neues Hauptquartier beziehen. Es hatte Unsummen gekostet, nicht nur an Geld sondern auch an Zeit, aber heute sollte es sich endlich ausgezahlt haben. Lediglich ihr Computerexperte, Dom, war bereits vor Ort. Immerhin war es seine Aufgabe das alles so lief wie es laufen sollte, wenn sie dort ankamen. Besonders freute sie sich darauf Alex seine Trainingsetage und Line ihr Labor zu präsentieren. Mit dem Daumen klappte sie ihr Benzinfeuerzeug auf, zündete sich eine Zigarette an und begann sich anzuziehen. Heute würde ein guter Tag werden.
 

***

„Ladies und Gentlemen.“ Gabriele stand als einzigste in dem Wagen der Bahn. Sie waren in eine Stadt gefahren die scheinbar irgendwo im Nirgendwo lag, dort in eines der Gebäude, die übrigens alle noch aussahen wie absolut neu, und in diesem hatte sich ein Wagon einer kleinern Einschienenbahn befunden. In diesen warne sie eingestiegen und nun fuhren sie seit gut einer Minute durch einen Tunnel. „Heute ist ein großer Tag. Wir werden unser Hauptquartier beziehen und ihr werdet ein weiteres Mitglied der Elite, unseren Computerspezialisten Dom, persönlich kennenlernen. Doch nicht nur das, denn heute beginnt die wahre Arbeit. Ich erwarte regelmäßiges Training damit ihr auf euren Bereichen fit bleibt, ihr müsst jederzeit auf einen Kampf gefasst sein bei dem es um euren Kopf geht. Doch bevor wir zu derartigen Details kommen...“ Der Tunnel verschwand und sie traten in einen Licht gefluteten bereich ein. „... heiße ich euch in eurem neuen zu Hause Willkommen.“
 

Ihnen allen öffnete sich der Mund vor Erstaunen und kein einziger von ihnen schaffte es dagegen an zukommen, dass sich ihre Münder immer weiter öffneten. Die Schiene unter der Bahn war verschwunden und nun oberhalb. Die Schwebebahn war in einen riesigen Raum eingetreten, schätzungsweise so groß wie eine Metropole. Es gab einen Wasserfall welcher aus dem Nichts zu kommen schien und sich zu einem großen Fluss entwickelte, welcher sich an einigen Punkten in kleine Bäche aufteilte. Teilweise war das Gebiet, mal mehr mal weniger dicht, bewaldet. Wieder an einer anderen Seite lag ein Berg, mit Schnee bedeckt. Und dann gab es da noch diesen futuristisch anmutenden Wolkenkratzer, neben dem es noch ein Gebäude gab, welches wie eine Kaserne anmutete. Eine Kaserne in der geschäftiges Treiben vonstatten ging.
 

„Dieser Geosektor wurde vor einigen Jahren entdeckt. Zusammen mit dem ersten Mitglied unserer Elite, Dom, erhielt ich das benötigte Vermögen um ihn zu privatisieren. In den darauf folgenden Jahren entwickelten wir die nötige Technologie um ein Leben hier zu ermöglichen. Dank dessen haben wir hier nun einen normalen Tag- und Nachtablauf und können jede Wettersimulation simulieren. Wie ihr sehen könnte haben wir einige Flüsse, Wald, einen Berg... und noch einiges anderes. Der Sektor ist vollkommen autark von der Außenwelt. Wir generieren unseren eigenen Strom, haben eigene, unabhängige Leitungen nach draußen. Neben dieser Schwebebahn gibt es noch einige Fahrstühle die nach oben führen, man kommt aber immer in der Oberstadt raus. Die Fahrstühle sind, anders als die Schwebebahn, auch noch mit Leitern ausgestattet um im Falle eines Stromausfalls begehbar zu bleiben.“, führte Gabriele ihre Erklärung fort, „Das Gebäude dort ist natürlich unser Hauptquartier. Fünfundzwanzig Stockwerke hoch, einige Kellergeschosse. Es war ein großes Stück Arbeit, aber allein die Relikte die wir hier gefunden haben, haben ausgereicht um einen nicht unerheblichen Teil zu finanzieren.“
 

„Wie viel hat das ganze gekostet?“, wollte Line, absolut von dem Areal das sich vor ihr erstreckte eingenommen, wissen.
 

„Viel.“
 

„Wie viel?“
 

„Sehr viel...“, antwortete Gabriele nicht ohne Stolz, „Um Finanzen braucht ihr euch in erster Linie keine Sorgen machen, dass ist mein Ressour und ich plane das es auch dabei bleibt. Das Gebäude neben unserer Zentrale ist die Kaserne. Darin werden unsere normalen Soldaten gezüchtet und ausgebildet.“
 

„Gezüchtet?“
 

„Die normalen Fußtruppen sind Klone.“, erläuterte Gabriele, „Sie haben keine Persönlichkeit, kein Ego, kennen keine Angst oder Skrupel und stellen keine Fragen. Sie werden wortwörtlich programmiert. Im Moment haben wir nur ein paar, da wir noch keine Möglichkeit gefunden haben die Daten in Bezug auf den Befehlsinput zu ändern nachdem die Soldaten den Status eines Erwachsenen erreicht haben. Dadurch reagieren sie nur auf Dom und mich, wir brauchen später noch ein paar Daten von euch um sie auch auf euch prägen zu können. Die Soldaten nehmen ausschließlich Befehle von uns und niemand anderem an.“
 

„Unglaublich.“, staunte Alex.
 

„Nicht unglaublich... sondern die Zukunft.“
 

Der Rest der Fahrt wurde schweigend verbracht und die neuen Mitglieder der Elite konnte sich einfach nicht sattsehen. Auch Gabriele betrachtete „ihr“ Werk mit Schmetterlingen im Bauch. Sie selbst war zwar schon ein paar Mla hier unten gewesen, aber in diesem fertigen Zustand hatte auch sie den Geosektor nicht gesehen. Die Bahn kam in einer kleinen Station zu halten die mit einem klassisch gestalteten Holzdach überdacht war. In dieser Hochburg der Moderne kam einem das Holzdach vollkommen überholt und veraltet vor, dennoch fügte es sich perfekt in die Umgebung der Station ein. Ein paar vereinzelte Bäume standen nahe, man hatte den Eindruck auf einer kleinen Bahnstation mitten auf dem Land zu sein.
 

Sie folgten Gabriele in das nahe gelegene Gebäude. Die Tür öffnete sich von allein und schien keinen Sicherheitsmechanismus zu haben und hinter ihr verbarg sich eine große Eingangshalle. Zwar war sie, wie man es aus Hotels und ähnlichem kannte, mit ein paar Sitzgelegenheiten ausgestattet, eine Art Rezeption jedoch suchte man vergeblich.
 

„Von hier aus ist jede Etage erreichbar. Es gibt verschiedene Fahrstühle, alle lassen sich jedoch bloß mit einer Sicherheitskarte überhaupt öffnen. Ihr werdet jeder eine persönliche Karte bekommen. Diese Karte wird euch in unseren Anlagen JEDE Tür öffnen. Ihr als Elite Mitglieder habt vollen Zugriff. Die Lokalitäten die von unseren Soldaten automatisch aufgesucht werden, wie zum Beispiel Waschräume, Kantinen oder Quartiere sind die einzigen Räume die eine niedrigere Sicherheitsverifizierung haben. Ihr alle werdet in eurem Quartier einen Computer finden der mit genügend Infos über das Gebäude gefüttert ist. Das gilt auch für einen Plan. Euch durhc alles hindurch zu führen würde wenig Sinn machen. Zum einen braucht ihr nicht alles kennen, zum anderen würde eine ausführliche Führung mit Sicherheit einiges an Zeit beanspruchen. Ich werde euch nun eure Karten überreichen, dann dürft ihr selbst auf Erkundungstour gehen. Heute Abend um sieben findet ihr euch bitte alle in der Zentrale ein.“
 

***

Gabriele trat in den Raum, der ansich zwar sehr groß, durch die ganzen Gerätschaften die sich darin befanden aber extrem eingeschränkt war. Die Fenster waren alle verdunkelt und lediglich das Licht einiger Ioden und Bildschirme erleuchtete den Raum. Kabel lagen überall herum und kein normaler Mensch hätte sich hier, zwischen all den laufenden Rechnern, herumliegenden Tastaturen und ein- und ausgeschalteten Monitoren zurecht gefunden. Lediglich der Klimaanlage war es zu verdanken, dass die Luft in diesem Raum normal zu atmen war und man nicht von abgestandener, warmer Kühlerluft erschlagen wurde. Schon in der Tür konnte sie hören wie Finger blitzschnell über eine Tastatur fuhren und Befehle und anderen Code eingaben.
 

Vorsichtig, um nicht über eines der Kabel zu stolpern, schritt sie durch den recht schmalen Gang ans Ende des Zimmers und blieb schließlich hinter dem Mann stehen, der in seinem bequemen Ledersessel vor einer kleinen Monitorfront saß. Jeder Monitor zeigte etwas anderes an, doch er schien das alles ohne Probleme überblicken zu können.
 

„Und?“, fragte Gabriele, „Was denkst du?“
 

„Eine interessante Truppe, sehr bunt gemischt. Alex hat es sich bereits in seinem Trainingsraum bequem gemacht.“
 

Das Bild eines Monitors wechselte. Man sah eine Halle in der Alex, bloß in einer Trainingshose, trainierte. Gabriele lächelte. Er verschwendete keine Zeit... oder er wollte nur sein neues Spielzeug ausprobieren. Denn diese Halle war kein gewöhnlicher Trainingsraum. Sie verfügte über ein künstliches Schwerkraftfeld. Auf Wunsch konnte die Gravitation bis auf das einhundertfünfzigfache angehoben werden. Wenn die Anzeige nicht log trainiere er gerade bei doppelter Schwerkraft und in Anbetracht dessen wie schnell und fließend er sich bewegte, war sie schwer beeindruckt. Ihr Annahme über seine Stärke hatte sie nicht getrügt und sie war gespannt darauf, wie stark er wohl noch werden würde.
 

„Hast du alles für die Schalte heute Abend vorbereitet?“
 

„Natürlich. Alles kann auf dein Kommando losgehen.“
 

„Und die Anderen?“
 

„Erkunden soweit das Gelände.“, antwortete Dom, „Line hat sich schnurstracks in ihr Labor begeben und hat tatsächlich schon mit Entwicklungsarbeiten angefangen.“
 

„Oho... wie fleißig sie doch sind.“
 

„Ich hoffe du weißt was du da tust Gab... ich hoffe es wirklich.“, seufzte er.
 

„Nicht nur du. Aber ich bin zuversichtlich... entweder wird es klappen oder wir werden alle sterben.“, meinte sie nüchtern, „Ich glaube kaum das es eine Alternative geben wird.“
 

„Noch hast du niemandem gedroht... NOCH kannst du zurück.“
 

„Nein... dafür ist viel zu spät.“, antwortete sie halb geistesabwesend, während sie Julian auf einem der Monitore beobachtete, „Wird Zeit das ich dem Knaben sein Geschenk überreiche.“
 

***

Mit einem Signalton öffnete sich der Lift und Gabriele stand vor der sich aufschiebenden Tür. Julian sah sie etwas verdutzt an.
 

„Komm mit. Ich habe etwas für dich.“, sagte sie und schritt voran.
 

Schweigend gingen sie durch den Gang, während sich Julian nur neugierig in allen Richtungen umsah – und das obwohl die Gänge schon beinahe monoton gleich eingerichtet worden waren. Boden, Wände und Decke waren mit matten, silbernen Platten versehen worden und aus nicht definierbaren Quellen wurden die Gänge erleuchtet.
 

Sie hielten vor einer Tür, welche Gabriele mit ihrer Karte öffnete. Dahinter verbarg sich eine Art Lager, zumindest sah es für Julian so aus. Gezielt ging Gabriele voran und blieb schließlich nach einigen Metern stehen. Sie deutete auf ein dunkelrotes Schwert was in einem der Regale lag.
 

„Ich habe schon ein Schwert.“
 

„Ja, ich weiß. Aber keines wie das hier.“ Gabriele zog den Handschuh von ihrer rechten Hand und zeigte Julian die Handfläche. Sie war so schwer vernarbt das Julian ein kalter Schauer über den Rücken lief. „Dieses Schwert haben wir bei Ausgrabungen hier im Geosektor gefunden. Ich hatte es nur wenige Sekunden in der Hand.“ Gabriele zog sich ihren Handschuh wieder an. „Dennoch hat das gereicht um mir einen nicht unerheblichen Teil meiner Haut wegzuschmelzen. Nachforschungen haben ergeben das dieses Ding genauso ein Mythos ist wie dein Schwert...“ Ihr Blick streifte Kujo kurz. „Dieses Schwert trägt den Titel 'Gouka'... es ist ein Flammenschwert und ich denke es ist wie geschaffen für dich.“
 

„Wer garantiert mir das es mir nicht ebenfalls die Hand verbrennt?“
 

„Niemand. Aber wenn du Kujo bändigen kannst bin ich sehr zuversichtlich. Und ich wäre wirklich gespannt darauf, welches Potential du aus dieser Waffe herausholen kannst.“
 

Gabriele griff das Schwert an der Scheide und hielt es mit dem Griff voran Julian hin. Dieser besah sich die Waffe genauer. Sie war komplett in dunklen Rottönen gehalten – Scheide, Griffband, der Griff selbst... es war alles rot. Seine Hand begann zu zittern und ein dumpfes Dröhnen wurde immer lauter in seinen Ohren. Zuerst konnte Julian nicht realisieren woher dieses Geräusch kam, dass so klang wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch klingen musste, doch dann hörte er es genau. Das Schwert... es rief ihn, es verlangte geradezu nach ihm. So als wäre da eine echte Hand spürte er wie sich die warme Energie um seinen Körper schlang und ihn zu sich zog. Mit einer schnellen Bewegung legte sich seine Hand um das Schwert, zog es aus der Scheide heraus und durchschnitt mit der Klinge, welche ebenfalls einen leicht rötlichen Schimmer hatte, und streckte seinen Arm aus.
 

Für einen Augenblick realisierte Julian gar nicht, was er gerade eben getan hatte. Ohne nachzudenken und wie ferngesteuert hatte er sich einfach diese, offensichtlich hochgefährliche, Waffe gegriffen. Und obwohl sich der Griff sehr angenehm, ja schon beinahe wohltuend, warm anfühlte, spürte er nicht das er sich verbrannte. Die Wärme in seiner Handfläche schin indess sich in seine Arterien und Venen einzumischen und durch seinen Puls in seinen gesamten Körper transportiert zu werden. Sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, doch noch in derselben Sekunde löste es sich wieder und transportierte das Blut mit einem ungekannten Druck durch seinen Körper. Binnen weniger Sekunden verspürte er diese Wärme überall in seinem Körper. Julian zog die Luft mit weit geöffneten Augen und einem offenstehenden Munde ein und als sich seine Lungen wieder mit Sauerstoff gefüllt hatten, war er schlagartig wieder bei Verstand.
 

„Scheint so als würdest du es mögen.“ Gabriele grinste zufrieden. „Schön. Es gehört dir. Sein Name ist Gouka.“
 

***

Der Tag war wie im Fluge vorangegangen und auch im Geosektor sah man, dass der Tag sich dem Ende neigte. Der künstliche Himmel hatte sich dunkelorange gefärbt und die wenigen Tiere kamen langsam zur Ruhe. Im AnO Quartier jedoch hatten sich die Mitglieder, bis auf Dom, in dem von Gabriele vorgeschriebenen Raum versammelt. Der Raum verfügte über eine Wand die mit unzähligen Konsolen und Bildschirmen ausgestattet waren. Alle zeigten etwas anderes an, lediglich der große Hauptschirm war schwarz. Die Elite von AnO hatte an dem runden, großen Tisch Platz genommen. Viel Kontakt hatten sie am Tag nicht miteinander gehabt, aber Julian hatte zusammen mit Line zu Abend gegessen. Dies war aber eher Zufall gewesen, bisher hatte noch keiner den Kontakt zum anderen gesucht. Auf die Sekunde genau trat Gabriele ein.
 

„Alle da? Gut.“
 

„Uhm... fehlt nicht unser Computerspezialist?“, protestierte Line fragend.
 

„Er ist Zuschauer.“ Gabriele sah kurz hoch zu einer der Kameras in dem Raum. „Er verlässt seinen Raum nicht so einfach. Wenn ihr ihn treffen wollt, kommt bei ihm vorbei. Ansonsten könnt ihr euch sicher sein das er ein alles sehendes Auge ist.“
 

Während ihrer Erklärung ging Gabriele um den Tisc herum und hatte sich an einen freien Platz gesetzt.
 

„Worum es mir eigentlich geht ist, dass wir heute unsere Forderungen stellen werden. Heute Abend sitzt der Weltrat zusammen und ich bin mir sicher es wird viel geredet werden. Aber, machen wir uns nichts vor, es wird am Ende ohnehin nichts getan werden... oder zumindest nichts was wirklich hilft. Wir werden unsere Forderungen stellen, was das ist stand ja in dem Informationsblatt das ich euch allen vor eurem Eintritt gezeigt habe, und abwarten wie sie reagieren.“
 

„Sie werden „Nein“ sagen.“, antwortete Line, „Die Wahrscheinlichkeit das sie den Forderungen zustimmen werden ist so astronomisch gering, dass ich nich tmal weiß wie niedrig ich die Zahl ansetzen sollte.“
 

„Höchstwahrscheinlich, ja.“, stimmte Gabriele zu, „Aber dennoch werden wir sie von unseren Zielen und Forderungen in Kenntnis setzen. Wenn sie dem nicht nachgeben... nun, dafür seid ihr da. Ihr seid die Elite... und jetzt wird es langsam ernst.“ Sie schaute auf ihre Armbanduhr. „Es ist soweit.“
 

Gabriele erhob sich wieder und nahm vor der Konsole Platz. Es wirkte etwas seltsam das so eine riesige Gerätschaft nur von einer einzelnen Person bedient wurde, dennoch schien sie sich bestens zurecht zu finden. Der große Bildschirm schaltete sich ein und man sah eine Art Sitzungssaal. An einem Tisch aus dunklem Holz saßen mehrere Männer im mittleren bis hohen Alter und nur wenige Frauen, alle gekleidet in feine Anzüge. Es war offensichtlich das es sich um Politiker handelte, sie hätten es nicht verbergen können, selbst wenn sie es versucht hätten.
 

„Meine werten Damen und Herren, wie ich sehe haben sie mein Schreiben erhalten.“, begann Gabriele. Sie wusste es weil sie das Schreiben auf farbigem Papier verfasst hatte und eben jenes Papier lag nun auf dem Tisch. „Ich wüsste gerne ihre Antwort.“
 

„Soll das ein Scherz sein?“, knurrte einer der Männer, „Sie verlangen von uns die Abtretung sämtlicher Mächte und Rechte, sie verlangen Kontrolle über sämtliche Regionen unter unserer Kontrolle... sie wollen alles beherrschen und das unter der Androhung von Gewalt.“
 

„Ich habe nie von Gewalt gesprochen.“, erwiderte Gabriele, „Zugegeben: wir beide wissen das die Konsequenzen die aus einer Ablehnung resultieren in Blutvergießen endne werden, aber wir legen es nicht darauf an. Wir wollen die Welt verändern. Es liegt uns fern sie zu beherrschen, wir haben gar kein Interesse an dieser Macht. Aber sie es nun mal notwendig um unser Ziel zu erreichen. Ich habe ihnen einen detaillierten Plan angefügt. Sie müssen zustimmen das, nüchtern betrachtet, dieser Plan auf lange Sicht der gesamten Bevölkerung zum Vorteil wird. Natürlich sind dafür, auch bei ihnen, gewisse Einschränkungen notwendig.“
 

„Wir haben unsere Antwort bereits getroffen.“, mischte sich eine Stimme ein, doch niemand der am Tisch sitzenden hatte seine Lippen bewegt.
 

„Wer spricht dort?“
 

Ein Mann mit kurzen blonden Haaren trat ins Bild. Das auffälligste an ihm war wohl, dass er erheblich jünger war als alle anderen Personen im Raum. Offensichtlich hatten sie ihn als offiziellen Vertreter gewählt.
 

„Ich hoffe sie verstehen das ich auch Sicherheitsgründen meinen richtigen Namen nicht nennen werde.“, antwortete der Mann, „Sie können mich Emmerson nennen, wenn sie wollen. Ich wurde als offizieller Vertreter des Weltrates gewählt um mit ihnen zu reden.“
 

„Zu reden...?“
 

„Wir werden auf ihre Forderungen nicht eingehen.“, kam E direkt zum Punkt, „Das was sie verlangen ist schlichtweg absurd. Sollten sie es auch nur versuchen einen tätigen Angriff gegen eine unserer Institutionen oder unsere Weltordnung zu starten, werden sie die Konsequenzen tragen müssen.“
 

„Zu schade das sie ihre Entscheidung getroffen haben ohne mich anzuhören.“
 

„Warum sollten wir ihnen zuhören? Sie sind wahnsinnig!“
 

„Sie werden schon früh genug sehen was wir sind... allerding wird diese Erkenntnis wohl zu spät für sie kommen.“
 

„Was meinen sie?“
 

„Sie haben gerade ihr Todesurteil unterschrieben.“
 

Mit einem Knopfdruck beendete sie die Verbindung. Zugegeben, es war nicht viel anders verlaufen als sie es sich vorgestellt hatte. Lediglich der ungewöhnlich junge Vertreter mit dem Decknamen Emmerson war eine Überraschung für sie gewesen. Aber auch er hatte nichts anderes gesagt als das, was sie sich schon vorgestellt hatte.
 

„Und was nun?“, wollte Alex nach einigen Sekunden des Schweigens wissen.
 

„Nichts weiter. Wir fahren wie geplant fort. Das sie nicht zustimmten war wahrscheinlich, ich habe mit nichts anderem gerechnet. Ihr werdet Morgen eure erste Mission bekommen.“
 

„Was? Morgen schon?“
 

„Keine Angst. Es wird eine Kleinigkeit sein. Eine kleine Forschungsbasis, nicht all zu weit von hier. Sehr leichte Bewachung.“
 

„... wie viele Ziele hast du schon ausgespäht?“, wollte Line ein wenig misstrauisch wissen.
 

„Mehr als reichlich. Das morgige Ziel soll nur eine kleine Demonstration sein. Sie sollen sehen das wir es ernst meinen. Das Labor ist so gut wie gar nicht bewacht. Weitere Ziele folgen mit weiterem Erfahrungs- und Trainingsfortschritt. Aber ihr seid schlichtweg noch nicht weit genug für eine große Nummer. Diese würde zwar sicherlich einen nicht unerheblichen Eindruck schinden, aber übermäßige Angst würde vielleicht zu übermäßigen Reaktionen führen was unseren Aktionsradius einschränken würde. Also schlaft euch aus... Morgen gibt es eure erste Mission, und es wird nicht mit Platzpatronen geschossen.“



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