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Histoires Migratrices

One-Shot-Sammlung #2
von

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Hidden

Dem ersten folgt auch nach einiger Zeit das zweite Kapitel. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen. ^^
 

Serie: Inu Yasha

Thema: die Beziehung zwischen Miroku und Sango
 


 

Hidden
 

Mondlos.

Nur vereinzelt funkelten Sterne auf die sturmgepeitschte Szenerie.

Der Menschgewordene Hanyou beobachtete seine schlafenden Gefährten; nur Miroku leistete ihm bei der Wache Gesellschaft.

„Du denkst immer noch darüber nach, was Naraku gesagt hat, oder?“, wollte der Mönch wissen. „Dass er bereits den Westen unterworfen hat?“ Inu Yasha versuchte die Gedanken an seinen Bruder zu vertreiben und brummte grimmig.

„An Sesshoumaru wird er sich mit Sicherheit die Zähne ausbeißen“, fügte Miroku hinzu, als er keine Antwort bekam.

„Ha! Der kann mir doch gestohlen bleiben! Von mir aus kann Naraku ihn fertig machen, dann muss ich es nicht mehr tun!“ Vor sich hin nörgelnd drehte sich Inu Yasha etwas weiter zur Seite und somit vom Mönch weg.

Ja, dann muss ich es nicht mehr tun, durchzuckte ihn der Gedanke, doch augenblicklich wurde dieser auch wieder verdrängt. Niemand hatte das Recht, das Ekelpaket von Halbbruder zu besiegen außer Inu Yasha selbst. Wütend ballte dieser seine Hände zu Fäusten, als er die Nebenwirkung davon entdeckte. Somit hieß es also, dass er Sesshoumaru zu Hilfe kommen musste…

Was dachte er da? Hirngespinste! Solch derartig abstruse Ideen konnten nur an seiner menschlichen Form liegen! Morgen wäre er sicher wieder normal…

„Wir sollten ihm vielleicht helfen“, sprach in dem Moment Miroku des Hanyous Gedanken aus. „Ich weiß, ihr seid nicht die besten Freunde, aber schließlich seid ihr verwandt. Außerdem hat er uns auch schon einige Male aus der Klemme geholfen.“ Kurz blickte er seinen Freund an, der nun scheinbar die Flucht aus dem Gespräch suchte, in dem er vorgab zu schlafen.

„Denk darüber nach, ja?“ Sein Blick huschte über die restlichen Schlafenden und blieb für eine Sekunde an Sango hängen, dann schloss er die Augen und döste weg.

Als er wieder erwachte, spürte er seine schmerzvoll glühende Wange. In der Nacht hatte er sich wohl – aus Versehen versteht sich – Sango im Schlaf genähert. Diese funkelte ihn nun von unten zornig an.

„Perversling!“, rief sie und verpasste ihm noch eine Backpfeife, woraufhin sich der Mönch hastig aufrappelte, die schmerzende Wange dabei reibend.

„Sango… Ich wollte nicht…“, doch seine Worte gingen in Kagomes Aufschrei unter.

„Was?! Du willst deinem verhassten Halbbruder helfen? Wie kommt es denn dazu?“ Wütend fuchtelte Kagome mit ihren Händen in der Luft herum, während Miroku wissend in sich hinein grinste.

„So geht’s schon seit mindestens fünf Minuten zu“, erklärte die Dämonenjägerin dem Mönch, dessen Gesichtsausdruck scheinbar nicht bemerkend. „Inu Yasha will in den Westen, aber Kagome in den Norden, da dorthin die Dämonen mit den gestohlenen Juwelensplittern geflohen sind. Einerseits müssen wir sie wiederbekommen, aber andererseits kann ich mir vorstellen, dass Naraku sich noch immer im Westen aufhält…“ Etwas durcheinander sah sie ihn an.

„Wir sollten uns am besten aus dem Streit heraushalten. Ich glaube, die zwei schaffen das auch so. Hilfst du mir mit dem Holz- und Wasserholen?“ Ein Lächeln umspielte bei dieser Frage Mirokus Lippen. Misstrauisch musterte Sango ihn von oben bis unten. Was sich der liebe Mönch heute Nacht geliefert hatte, hatte alles übertroffen! So pervers, so unverschämt… So wunderschön… Sie wusste selbst nicht, wie sie auf diesen Gedanken gekommen war, aber es passte!

Leichtes Rot färbte ihre Wangen, als sie zaghaft lächelnd zustimmte. So ließen sie die beiden Streithälse hinter sich und tauchten in die dunklen, samtig-grünen Schatten des Waldes ein.

„Miroku!“, meinte die Dämonenjägerin kurz darauf streng, sodass der Angesprochene leicht zusammenzuckte. „Wenn du die Gelegenheit ausnutzt, bist du tot!“

„Aber Sango, du kennst mich doch. Ich würde so eine Situation doch niemals schamlos ausnutzen.“ Langsam näherte sich seine Hand ihrem Hintern, machte jedoch kurz davor halt. Sango, die mit dem Rücken zu ihm stand, merkte davon nichts, da sie gerade mit einem Wassereimer zu kämpfen hatte, fragte sich jedoch, wo die typische Reaktion ihres Reisegefährten bliebe.

Umso mehr war sie verwundert, als sie ihn plötzlich sprechen hörte: „Schöne Frau, willst du die Mutter meines Kindes sein?“

Mit hochrotem Kopf drehte sie sich ruckartig um, doch als sie das Bauernmädchen neben Miroku erblickte, fing es an in ihr zu brodeln, wobei ihre Finger verräterisch zu zucken begannen. Wütend stürmte sie auf ihn zu, packte ihn am Ohr und zog gewaltsam daran.

„Lass doch die unschuldigen Mädchen in Ruhe! Du verschreckst die doch nur!“

Und mich verletzt du nur unnötig, fügte sie in Gedanken hinzu, wobei sich ihr Griff um das Ohr unbewusst lockerte. Wieso musste der Mönch auch ständig irgendwelche Mädchen anquatschen?

Ihr Zorn verflog so schnell, wie er gekommen war, und tiefe Verletzlichkeit stieg in ihr auf. Mit einem Ruck ließ sie ihn los und lief weiter in den Wald hinein. Heiße, unaufhaltsame Tränen verschleierten ihre Sicht und so stürzte sie zu Boden und weinte, weinte im Schatten der Bäume, wie nie zuvor.

Schnell entschuldigte und verabschiedete sich Miroku von dem Mädchen, welches ihn gar nicht mehr gehen lassen wollte, und eilte seiner Mitstreiterin hinterher.

„Sango! Sango, so warte doch!“ Doch statt seiner Bitte nachzukommen, erhöhte sie lediglich ihr Tempo, bis sie zu Boden ging. Mit einem Satz war der Mönch bei ihr, legte ihr beruhigend einen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu sich heran.

„Es tut mir Leid“, flüsterte er ihr ins Ohr, während sie sich an seiner Brust ausweinte. Nie hätte er gedacht, dass Sango solch starke Gefühle für ihn hegen würde. Wie lange ging dies schon? Und wie oft hatte er ihr schon unbewusst wehgetan? Wahrscheinlich zu oft!

Sie hatte es bisher immer gut verborgen, doch dieses Mal war es schlicht weg zu viel für sie gewesen! Wie automatisch drückte sie sich näher an Miroku, geschüttelt von Schluchzern.

„Sht… Ist doch gut…“ Er biss sich auf die Lippe. Gar nichts war gut! Er hatte sie zu tief verletzt. Wie sollte er es nur wieder gut machen? Konnte er es überhaupt noch gerade biegen?

Zaghaft hob er ihr Kinn an und blickte leicht lächelnd in die von Tränen glasigen Augen. Würde sie einen Kuss von ihm zulassen?



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