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the one and only....

von

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Erwachen

Nao
 

Tora lag im abgedunkelten Wohnzimmer und schlief. Er war immer noch sehr erschöpft von letzten der Augenoperation, die nun zehn Tage zurück lag. Seine Augen mussten noch geschützt werden vor zu starkem Tageslicht. Er hatte sich nicht richtig von den Ereignissen erholt, die unser beider Leben so sehr verändert hatten. Aber das Leben hatte weiter gehen müssen. Tora hatte seine Augen erst nicht operieren lassen wollen, erst als sein Augenlicht sich dramatisch verschlechtert hatte, hatte er doch in die Operationen eingewilligt. Es war alles Kräfte zehrend für uns beide. Diese

Augenoperationen waren eine Tortur. Tora vertraute mir sehr, aber ich war nicht Saga. Ich hatte nicht die Macht zu sagen, dass Dinge gemacht wurden. Ich hatte nur die Kraft ihn immer zu unterstützen. Ob die Augenoperation erfolgreich gewesen war, das konnte man auch noch

nicht endgültig sagen. Es würde alles Zeit brauchen, doch wir hatten alle Zeit der Welt.
 

Ich hoffte, dass er bald das letzte Mal, das aller, aller letzte Mal, operiert werden würde. Damit er sich dann ein für alle mal erholen konnte. Damit er gesund werden konnte, und wir dann endlich weiter leben konnten. Damit wir ein neues Leben beginnen konnten. Vielleicht endgültig mit allem

abschließen konnten. Ich hatte gerade Ferien, und Tora hatte sich ein Jahr eine Auszeit

genommen. All die vielen Arztbesuche, die Operationen, die Ruhezeit in der er eh nicht das Haus verlassen konnte. Wie hätte Tora da noch am Unterricht teilnehmen können, so dass er auch seine Kurse bestanden hätte? Ich versuchte ihm so gut es ging zur Seite zu stehen, auch wenn es selten

einfach war. Tora war kein Mensch, der im Haus sitzen konnte und nur auf dem Sofa liegen.
 

Ich war gerade dabei Essen vorzubereiten als mein Handy klingelte. Ich sah auf den Display. Ich kannte die Nummer nicht. Eigentlich wollte ich nicht ran gehen, aber vielleicht war es ja noch mal die Augenklinik oder so. Ich hatte nicht alle Nummern abgespeichert und schon längst den Überblick verloren. Viel zu viele Nummern. Viel zu viele neue Ärzte. Diese Behandlung zehrte nicht nur an Toras Kräften, aber sie schien zu helfen. Und so lange sie zu helfen schien, war ich bereit alles dafür zu geben um meinen Schatz zu unterstützen.
 

„Hallo....?“, fragte ich. Erwartete, dass ich von einer Sekretärin weitergeleitet werden würde. An irgendeinen Arzt, der mir irgendetwas mitteilen wollte. Doch am anderen Ende der Leitung hörte ich nur ein Atmen. „Hallo?“, frage ich noch mal, etwas ungeduldiger. Wenn sich jetzt niemand

meldete, dann würde ich einfach auflegen. Dafür hatte ich jetzt echt keine Nerven mehr. Ich war selbst erschöpft und wollte mich auch hinlegen und ein wenig Kraft schöpfen.
 

„Nao, ich bin es...Ko...Shou...“, ich hätte fast mein Handy fallen gelassen. DAS konnte doch jetzt nur ein schlechter Scherz sein. In mir glomm Wut auf. Warum tat mir jemand so etwas an? Fand es jemand lustig, sich als Shou auszugeben. Mir wieder diese Wunden aufzureißen? Hatte ich

nicht schon genug gelitten? Gab es Menschen, die es lustig fanden? „Also wenn das lustig sein soll, ich finde das nicht lustig!“, keifte ich in den Hörer. Ich wollte auflegen.
 

Doch dann sagte die Stimme etwas, dass mich inne halten ließ. Nicht was sie sagte, sondern wie sie es sagte ließ mich erstarren. „Nao... Ich war bei Saga.“ Diese Stimme, sie klang wie die Stimme meine lieben verstorbenen Freundes. Der Schmerz, den diese Stimme empfand war fast greifbar. Diese Traurigkeit, übertrug sich auf mich. Es war keine vorgespielte Traurigkeit. Es waren echte Gefühle. Und von Saga, viele wussten natürlich das Saga und Shou zusammen gewesen waren. Aber niemand würde sich einen Scherz mit Saga erlauben, da war ich mir ganz sicher.
 

„Ich... ich dachte du bist tot…“, flüsterte ich leise. Ich hörte ein Seufzen, es klang sehr traurig. „Wo bist du?“, fragte ich. Stille. Nicht einmal mehr ein Atemzug war zu hören. „Shou?“, hatte ich mir das Telefonat nur eingebildet. Träumte ich vielleicht gerade? War ich vielleicht eingeschlafen? Und hatte wieder einen dieser Träume, die mich so oft gequält hatten.
 

Shou unterbrach meinen Gedankengang in dem er etwas sagte. „Das sagte Saga schon, dass ihr alle glaubt, ich sei tot.“ Er lachte leise, aber freudlos auf. „Hast du Zeit?", fragte er mich. "Ich sitze in einem kleinen Café, nicht weit von deiner neuen Wohnung. Ich würde dich gerne sehen. Und damit

du begreifst, dass ich nicht tot bin. Das ich lebe und dass hier kein schlechter Scherz ist. Ich habe noch nie ein Händchen für gute Scherze gehabt, das solltest du doch am besten wissen.“, sagte er ernst. Ich versprach in zehn Minuten dort zu sein, wo er mich haben wollte. Als ich aufgelegt hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich mir das ganze nicht doch vielleicht eingebildet hatte. Das konnte nicht Shou gewesen sein! So sah die Sache doch aus. Er war verbrannt und begraben. Verbrannt bei dem Schrecklichem Feuer im Club. Aber wenn es doch nicht wahr war. Was wenn es nicht so gewesen war. Wenn sich einfach alle vertan hatten. Es war zwar so, dass bei einem Feuer die Leichen auch ganz verbrennen konnten. Aber sie hatten doch Überreste von Shou gefunden. Alleine daran zu denken, trieb mir wieder den Brandgeruch in die Nase und Übelkeit wollte mich übermannen. Aber ich riss mich zusammen.
 

Ich griff nach meinen Schlüsseln und meiner Handtasche, sah nach ob Tora noch schlief und verließ danach die Wohnung. Ich brauchte nicht lange, bis zu dem kleinen Restaurant, wo Shou auf mich warten würde, oder der Mensch, der sich als Shou ausgab. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Vielleicht stimmte es ja, dass er dort war, aber ich glaubte nicht daran. Auch wenn seine Stimme eben so sehr nach Shou geklungen hatte, wenn es mir irgendwie das Gefühl gegeben hatte, dass es Shou gewesen war, er war doch tot. Wir hatten ihn begraben. Und das sollte jetzt nicht wahr sein. All die Tränen die Hiroto und ich vergossen hatten, sollten umsonst gewesen sein? All die tiefe Trauer, die ich immer noch mit mir herum schleppte, hatte keinen Anlass?
 

Ich betrat das Restaurant mit starkem Herzklopfen. Ich wusste nicht genau, was mich erwarten würde. Ich sah mich um. Das Cafe war nicht gut besucht. In einer Ecke saß ein junger Mann. Er hatte mir den Rücken zugewandt. Er sah aus dem Fenster und schien tief in Gedanken versunken. Ich sah mich um. Einen anderen jungen Mann konnte ich nicht sehen. Das musste also Shou

sein. Ich trat langsam auf ihn zu. Seine Haare waren ein wenig kürzer. Anders geschnitten, aber nun aus der Nähe betrachtet konnte es keinen Zweifel geben. Es war eindeutig Shou. Er hatte mich wirklich angerufen. Niemand hatte sich einen Scherz erlaubt. Mein Herz setzte einen Augenblick

aus. Shou saß mit dem Rücken zu mir und bemerkte mich nicht. Ich ging langsam auf ihn zu und sagte dann leise. „Shou?“, er wandte den Kopf herum. Und sah mich an. Sah mir ins Gesicht, tief in meine Augen. Seine Augen suchten etwas. Das fiel mir sofort auf, aber ich wusste nicht was. Mir

schossen Tränen in die Augen. Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte so lange gedacht, das er tot gewesen war. Und jetzt saß er mir hier, sah mich aufmerksam und suchend an.
 

„Nao?“ Ich nickte, es klang mehr nach einer Frage, als nach einer Feststellung. Er sah mich an, machte aber keine Anstalten um aufzustehen und mich zu umarmen. Früher wäre das kein Problem gewesen. Da wäre er mir in die Arme gefallen. Doch er saß da, und ich kämpfte mit den Tränen.

Versuchte all meiner Gefühle Herr zu werden. Was mir aber nicht gelingen wollte. Shou saß einfach auf seinem Stuhl, betrachtete mich, als sei ich ein Fremder. Als sei ich nicht lange Jahre sein bester Freund gewesen. Als hätten wir nicht lange Jahre lang alles miteinander geteilt. Und das schmerzte mich sehr. Es schien als sei es zwar Shous Körper, aber nicht sein Geist.
 

Ich sank mit zittrigen Knien auf den Stuhl und griff nach der Serviette die auf dem Tisch lag. Versuchte meine Tränen endlich zurück zu drängen. Es dauerte eine kleine Weile, bis ich meiner Gefühle wieder Herr war. Irgendwie schien es nicht angebracht, in dieser Umgebung zu weinen. Shou saß unberührt auf seinem Platz. Er hatte vielleicht etwas anderes erwartet, ich wusste es nicht. Aber ich war so froh, dass er lebte. Und hätte meinen tot geglaubten Freund am liebsten ganz fest in meine Arme geschlossen. Aber ich konnte nicht. Er wollte nicht, dass ich ihn anfasste. Ich sah es an

seinen Augen.
 

„Möchtest du etwas trinken?“, fragte Shou mich, als ich mich so weit wieder beruhigt hatte, dass es nicht peinlich war mich anzusprechen, oder unpassend erschien. Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte so viele Fragen an ihn. Ich hatte so viele, viele Fragen an ihn. Fragen, die alle gestellt werden wollten. Die mir alle im Kopf herum schwirrten, ganz wirr machten sie mich. Sie wollten

am liebsten alle auf einmal aus mir heraus. Sie hatten mich so lange gequält und jetzt würden sie alle beantwortet werden können.

„Shou... was ist mit dir passiert?“, fragte ich ihn. „Warum bist du auf einmal wieder da? Warum jetzt? Wo warst du die ganze Zeit? Wie hast du überlebt… und warum hast du dich die ganze Zeit lang, nicht gemeldet. Warum hast du die ganze Zeit nichts von dir hören lassen…“ Er hob die Hände abwehrend in die Höhe. Meine Fragen hatten ihn überrollt, wie eine große Welle. Die Fragen durchdrangen ihn, wie Wasser, die Kleidung. Es waren viele Fragen, und eigentlich wollte ich noch viele viele mehr stellen. Shou schloss kurz die Augen. Er hatte wohl einen Entschluss gefasst. Er nahm seine Tasche und sah sich kurz um.
 

„Dann lass uns zuerst hier raus gehen. Lass uns ein Stück laufen. Ich kann hier drinnen nicht atmen... geschweige denn reden.“ Er stand auf und ging zur Kasse bezahlte seinen nicht angerührten Tee und dann verließen wir das Restaurant. Wir überquerten die Straße und gingen zu einem kleinen Park. Keiner von uns beiden sagte ein Wort. So als wollten wir uns ganz auf das Gespräch vorbereiten konnten, was nun folgen würde. Als sollte jeder von uns beiden Zeit haben, noch einmal alle seine Gedanken zu ordnen. Ich hatte so viele Fragen. Aber erst als wir im Park angekommen waren und über einen der Wege gingen, die ihn durchzogen, wagte ich es erneut zu fragen. „Shou... was ist passiert... wir dachten alle, dass du tot bist.“ Ich hoffte auf Antworten, die ich verstehen konnte. Mit denen ich meine geschundene Seele pflegen konnte. Die es mir leicht machen konnten, dass alles was passiert war irgendwie zu verarbeiten. All meine Schmerzen und schlaflosen Nächte zu rechtfertigen.
 

„Ich habe keine Ahnung...“, sagte er leise, fast tonlos. Er blieb abrupt stehen. „Ich kann mich nicht erinnern... ich kann mich verdammt noch mal nicht mehr erinnern.“, seine Stimme klang zornig. Zornig, weil er es nicht ändern konnte. Egal wie sehr er es wollte. Und auch verzweifelt, weil er

sich um jeden Preis erinnern wollte. Weil es ihn selbst schmerzte, dass er sich eben nicht erinnern konnte. "Was ist ein Mensch schon ohne seine Erinnerungen.", sagte er und sah auf den Weg. Ich schwieg, was sollte ich dazu sagen. Ich hatte keine Antwort darauf. Wir gingen ein Stück weiter ehe

er, erneut ansetzte mir seine Geschichte zu erzählen.
 

„Ich... ich bin im Krankenhaus aufgewacht und habe nichts mehr gewusst. Ich lag dort in diesem Bett und wusste nichts mehr. Ich wusste meinen Namen nicht mehr. Nicht mein Alter. Nicht warum ich dort im Krankenhaus lag. Alles war weg, ausgelöscht. Fast so…", er klang Nachdenklich. Suchte nach einer passenden Beschreibung. "Als hätten sie niemals existiert.“ Er zählte wie aus dem namenlosen Jungen, ein Junge Namens Kohara wurde. Dass er von einer herzensguten Frau adoptiert worden war. Wie er ein neues wundervolles Leben bekommen hatte. Ein Leben in dem er alles haben konnte, was er wollte. Ein Leben das von außen betrachtet, wie ein Traum war. Jedoch von innen betrachtet, war dieser Junge lange nur von dem Wunsch besessen gewesen seine Erinnerungen wieder zu erlangen.
 

Er hatte alles bekommen, was er gewollt hatte, alles, außer seinen Erinnerungen. Diese wollten einfach nicht zurückkehren. Egal was er auch tat. Shou erzählte mir von seiner Verzweiflung. Von all den Versuchen seine Erinnerungen, seine Vergangenheit zu erfahren. Auch von der Wut auf die

Menschen, die es doch geben musste, aber welche ihn wohl nicht vermissten. Er hatte ja nicht gewusst, dass wir ihn alle für tot gehalten hatten. Das er genau so vermisst worden war, wie er die Menschen vermisst hatte, die es doch geben musste.
 

„Irgendwann habe ich dann Freunde zugelassen. Habe begonnen nicht nur nach meiner Vergangenheit zu suchen. Sondern auch mein neues Leben zu gestalten. Auch wenn es schwer ist, wenn man nichts hat worauf man aufbauen kann. Um so wichtiger erschien es mir dann, ein paar schöne Erinnerungen zu sammeln um etwas zu haben, an dem ich mich festhalten konnte, wenn es mir mal wieder schlecht ging. Um sagen zu können: 'Ich habe ein Leben, ich habe Erinnerungen'.Ich habe viele wundervolle Freunde gefunden. Freunde die akzeptiert hatten, dass ich anders war, die mit meinen Launen klar kamen.“ Er lächelte versonnen. Mir tat es irgendwie weh, wenn ich ihn von Freunden reden hörte, Menschen denen er sich tief verbunden fühlte. So ganz anders als das, was er für mich empfand. Ich konnte nicht umhin ein bisschen eifersüchtig zu

sein. Auch wenn ich mich für diese Gefühle schämte, aber ich war doch einmal sein bester Freund gewesen. Und jetzt schien es so als sei unsere Freundschaft nicht passiert.
 

„Und auch einen wirklich wundervollen Freund.“ Ich sah ihn an. „Einen Freund?“, fragte ich ihn. „ Hai... einen Freund. Den perfekten Mann. Intelligent, gut aussehend, in jeder Hinsicht begabt, feinfühlig.... alles was man sich nur wünschen kann. Ich war bereit, meine Vergangenheit ruhen

zu lassen. Und nun mein Leben zu leben. Mit diesem Mann an meiner Seite, mit vielen Freunden. Einer wunderbaren Mutter. Einem Leben, das besser nicht sein könnte. Aber dann kam ein Tag der mein Leben wieder auf den Kopf stellte. An dem Tag habe ich Saga getroffen.“
 

Shou machte eine Pause. Wir gingen ein paar Minuten schweigend weiter, ich wollte ihn nicht mit unnötigen Fragen stören. Vielleicht musste er sich sammeln, überlegen wie er diese ganzen Gefühle, Empfindungen in Worte fassen sollte. Wie er all das für jemand anderen begreiflich machen sollte.

„Er hat gewusst, dass ich kommen würde. Für ihn war es ganz klar, dass ich eines Tages zu ihm kommen würde. Es hört sich sicherlich verrückt an, aber ich habe oft von ihm geträumt. Das war die einzige Verbindung zu meinem Leben, zu dem Leben was ich vorher gelebt habe. Bevor ich meine Erinnerung verlor. Immer wieder habe ich von diesem großen unheimlichem Haus geträumt... von jemandem der dort auf mich wartet. Der sich verzweifelt nach mir sehnt. So sehr wie ich nach meinen Erinnerungen. Jemand, der mich schmerzlich vermisst.“
 

Er erzählte mir wie er Saga getroffen hatte. Schilderte was Saga passiert war. Und auch ich war bestürzt darüber. Wir hatten, das alles nicht mitbekommen. Wir hatten nichts gemerkt, wie sehr Saga gelitten hatte. Das es nicht seine eigene Krankheit war. Und mich überfiel ein schlechtes Gewissen, weil ich Saga so lange schon nicht mehr besucht hatte. Ich wollte mir das nicht antun, wollte es Tora nicht antun. Wollte Tora nie wieder weinen sehen, er hatte so viele Tränen wegen seines besten Freunden vergossen. Auch die Augenoperationen meines Liebsten, hatten mich davon abgehalten Saga zu besuchen. Und als Saga damals ins Koma gefallen war, hatten wir ihn nicht mehr besuchen dürfen.
 

„Ich stehe jetzt zwischen Kohara und Shou. Ich bin weder Kohara, aber Shou bin ich auch nicht mehr. Ich kann mich immer noch nicht erinnern. Du kommst mir bekannt vor. Ich habe Bilder in meinem Kopf, von dir und von mir....“ Er blieb stehen sah mich an. "Ich erinnere mich an nicht viel. Aber ich fühle. Ich fühle mich dir nahe. Deine Gegenwart tut mir gut. Ich vertraue dir...“, er lächelte mich an. Ein offenes ehrliches Lächeln, wie ich es von Shou gewohnt war. Und dann nahm er mich ganz unvermittelt, ganz spontan in den Arm. „Es tut gut dich zu sehen, Nao....“, sagte er leise. Ich hielt ihn fest.
 

„Ich habe dich so vermisst Shou. Ich konnte nicht begreifen was passiert ist. Ich... ich habe bis heute nicht damit abschließen können.“ Jetzt wo er mir alles erzählt hatte, fühlte es sich in mir viel besser an. Etwas in mir hatte sich in mir gelößt. Ich fühlte mich gerade leicht und frei. Ich fühlte mich gut. Shou sah mich weiter an. Und jetzt sah ich, dass er mich wie gewohnt ansah. Wie man einen Freund, seinen besten Freund ansah,voller Vertrauen und Zuneigung. Vielleicht war es ihm selber nicht nicht bewusst, aber sein Unterbewusstsein hatte mich wohl erkannt.
 

„Bitte.... erzähl von dir.“, bat er nun mich. Es war seltsam Shou gegenüber zu stehen. Einem jungen, schönen Mann, der gerade in der Blüte seines Lebens zu stehen schien. Eben noch hatte er gelächelt, seine Augen hatten gestrahlt. Doch jetzt, sah er wieder so traurig aus. Obwohl er eigentlich hätte glücklich sein sollen. „Weißt du…", er versuchte sich zu erklären. "Ich sehe all die Bilder vor meinem inneren Auge. Ich kann alles sehen, aber ich stehe vor einer Glasscheibe. Ich kann die ganzen Bilder sehen. Manche viel zu schnell, manche verschwommen, aber es gibt auch Bilder, die ich klar und ganz ganz deutlich sehen kann. Aber ich höre nichts. Ich höre keine

Worte, in meinem Kopf ist alles stumm. Als sei ich innerlich gehörlos geworden. Als hätte ich verlernt, meinen Erinnerungen Worte zu entlocken. Vielleicht hilf es mir, wenn du meinen Erinnerungen deine Stimme leihst... vielleicht finde ich dann auch meine innere Stimme wieder.“
 

Was wollte er hören, was sollte ich ihm sagen? „Shou, das ist gar nicht so einfach....“,sagte ich leise. "Ich will mir alle Mühe geben, dir alles zu erzählen, aber ich weiß nicht wo ich beginnen soll." Ich versuchte das Leben, welches ich mit Shou zusammen verbracht hatte irgendwie zu ordnen. „Das weiß ich...“, er nickte. „Vielleicht sollten wir mit der Gegenwart beginnen Nao. Wie lebst du jetzt? Du lebst nicht mehr in unserer alten Wohnung. Ich war dort auf meiner Suche nach einer Erinnerungen. Sie ist neu vermietet.“ Ich nickte zustimmend. „Ja, ich habe die Wohnung aufgelöst, ich konnte dort nicht mehr wohnen. Du warst in jedem Zimmer weißt du... überall...“, begann ich. „Ich konnte nicht mit deinem Geist in einer Wohnung leben. Ich wäre jeden Tag aufs Neue bitterlich enttäuscht worden, wenn ich dir nicht begegnet wäre. Jeden Tag aufs Neue hätte ich dich vermisst, mir klar machen müssen, dass du tot bist. Das wollte ich mir nicht antun, obwohl es nicht einfach war, all das hinter mir zu lassen. All diese wunderbaren Erinnerungen. Tora wollte, dass ich mit ihm zusammen ziehe. Ich wollte das auch. Denn ich wollte ihn mit seinen Augenproblemen nicht alleine lassen. Ich weiß nicht, ob du dich daran erinnern kannst, wahrscheinlich nicht. Er hat eine Augenkankheit, an der er vielleicht erblinden wird. Tora wollte mich mit meiner Trauer nicht alleine lassen.
 

Ich konnte auch einfach nicht mehr alleine sein. Es ging nicht mehr. Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich nicht mehr jede Nacht schweißgebadet aufgewacht bin. Und festgestellt habe, dass ich nicht in diesem verfluchten Club bin, dass das alles passiert ist, dass du nicht mehr da bist, dass du

verbrannt bist. Und niemand etwas dagegen tun konnte.“ Ich machte eine Pause. Diese Zeit war so schrecklich gewesen.

„So sind wir zusammen in eine wunderschöne Wohnung gezogen.“ Ich begann ihm zu erzählen, wie ich jetzt lebte. Dass ich die Schule zu Ende machte. Danach dann Studieren wollte. Dass Tora auch die Schule auch zu Ende machen wollte nächstes Jahr. Danach dann bei seinem Vater in der Firma anfangen wollte. Wir wollten unser Leben so überschaubar wie möglich machen. Keiner von uns

beiden hatte im Moment die Nerven für Aufregung.
 

Wir erreichten einen der Parkausgänge. „Hast du jetzt vielleicht Hunger? Ich habe etwas Hunger, vor Aufregung habe ich heute noch nichts gegessen.“, sagte Shou irgendwann. Er sah mich an. Ich sah auf meine Uhr. Wir waren zwei Stunden durch den Park gewandert, und Shou hatte erzählt. Und ich hatte auch ein wenig erzählt. Er sah auch erschöpft aus. Und ja ich hatte Hunger. Und so verließen wir den Park und gingen dann zu einem kleinem Restaurant. Er bestellte sich etwas und nahm ein Handy aus seiner Tasche.

Einen Moment studierte er eine Mail, die er wohl kürzlich bekommen hatte. „Meine Mutter fragt wie das Gespräch gelaufen ist.“, sagte er mehr zu sich als zu mir. „Deine Mutter? Du hast doch schon lange so gut wie keinen Kontakt....“, dann fiel es mir wieder ein. „Ach du meinst diese Ärztin.“ Er schüttelte unwillig den Kopf. „Für mich ist es meine Mutter. Ich habe keine anderen Eltern mehr. Ich sage ja, ich bin nicht Shou und auch nicht mehr Kohara. Und es gibt Dinge, die ich aus meinem neuen Leben mitgenommen habe und auch behalten werde. Und Dinge, die ich niemals aus meinem alten Leben in meine jetziges Leben mitnehmen möchte, oder kann. Ich habe mich über die Menschen informiert, die meine Eltern sein sollen. Sie glauben ich bin tot. Sollen sie es ruhig glauben, das ist okay. Ich habe eine Mutter, die mir wahrscheinlich in der Zeit, die ich sie kenne, mehr Liebe gegeben hat, als meine leiblichen Eltern in ihrem ganzen Leben. Oder, der neue Mann meiner Mutter.“ Er tippte schnell auf seinem Handy. „Meine Mutter ist eine wirklich wunderbare Frau. Wenn es dir und Tora besser geht, vor allem Tora, dann müsst ihr uns Besuchen kommen. Sie will euch kennen lernen. Eines Tages wird sie auch Saga kennen lernen können.“ Er lächelte versonnen.
 

Saga
 

Meine Verwandten waren nicht da, sie machten einen Tagesausflug und ich hatte das ganze Haus für mich. Es fühle sich sehr gut an. Herr über mein eigenes Haus zu sein. Hingehen zu können wo immer ich auch wollte, ohne das ich irgendwen erschreckte. Es schien mir, seit dem ich aus meiner

Bewusstlosigkeit erwacht war, dass ich nun selbst ein Geist war, der in diesem Haus herum spukte. Ich hatte beschlossen, das Haus zu verlassen. Und mich in den Garten zu setzen. Ich brauchte ein wenig frische Luft, wollte das Gras, welches von der Sonne gewärmt worden war unter meinen Füßen spüren. Wollte die Sonne auf meiner Haut spüren. Wollte mich wieder ein wenig lebendig fühlen.
 

Ich hatte es im Gefühl, heute würde etwas passieren. Heute würde etwas passieren, dass viel entscheiden würde, vielleicht sogar mein ganzes weiteres Leben. Ich ging durch das Haus und warf immer wieder Blicke in die Zimmer. Es hatte sich nicht viel verändert. Wahrscheinlich wurden die

oberen Etagen wenig genutzt. Ich stieg vorsichtig die breite Treppe herunter und verließ durch ein Wohnzimmer das Haus. Ich betrat den weiten Garten und genoss das zarte Frühlingswetter, welches mich umfing wie ein feines weiches Tuch.
 

Ich sah mich um, hier hatte sich mehr verändert als im Haus. Der Garten wirkte gepflegter, er wirkte so viel freundlicher, nicht mehr so abweisend. Ich beschloss zum See zu gehen und mich auf eine der steinernen Bänke zu setzen, welche schon dort gestanden hatten, als ich klein gewesen war. Ich bewegte mich vorsichtig, es war schon so lange her. Ich war es nicht mehr gewohnt über Wiese zu laufen. Ich war es nicht mehr gewohnt viel zu laufen, und so war ich erschöpft als ich bei der Bank anlangte.
 

Ich saß auf der steinernen Bank am kleinen See, sah auf das Wasser. Ich sah in das unergründliche Wasser, und betrachtete die Seerosen, die bald Blühen würden. Shou würde mich bald wieder besuchen kommen. Vielleicht morgen schon. Wenn das Wetter wieder so schön war, dann könnten wir wieder hier hinaus gehen und zusammen hier in der Sonne sitzen. Ich schloss die Augen

einen Moment lang. Das hier war einer der Momente, den ich Shou gerne geschenkt hätte. Ich öffnete meine Augen wieder und sah wieder bemerkte die Veränderung. War ich eben noch ganz erfüllt gewesen von dem warmen weichen Sonnenlicht, dem Geruch der Wiese, dem Geruch des Wassers, so fühlte ich jetzt die Kälte. Es war keine Kälte die von Außen kam, nein ganz anders. Es

war eine tiefe Kälte die von Innen kam. Tief von innen, heraus aus meinem vergifteten Herzen.
 

„Du traust dich also raus?“, fragte eine Stimme, die ich gut aus meinen Träumen kannte. Ich hob langsam den Kopf. Sah mich um und sah den hübschen, schwarzhaarigen, jungen Mann an, welcher auf einmal am See stand und auf das Wasser blickte. Ich schwieg, diese Frage verlangte nicht nach einer Antwort. Ich betrachtete die schöne Gestalt und fragte mich, wo der Mann hergekommen war. Er war gekommen ohne ein Geräusch. War einfach hier gewesen. Er hob den Kopf, sah mich an und kam auf mich zu. Er kam langsam auf mich zu. Er war sich seiner Sache so sicher. „Es wird langsam Zeit, dass ich dich auch hole. Endlich... ich warte schon viel zu lange darauf, mit dir mein Meisterstück zu schaffen.“ Ich blickte weiterhin nur an. Ich war immer noch damit beschäftigt heraus zu finden, wie er einfach so hier erschienen war, ohne das ich ihn bemerkt hatte. „Du

hast doch gewusst das der Tag kommen würde.“ Er stand jetzt vor mir. Sah zu mir herunter. Ich sah hoch und erblickte funkelnde, intelligente, giftgrüne Augen.
 

Ich hatte mir unser Zusammentreffen anders vorgestellt. Ich hatte damit gerechnet ihm zu begegne, wenn mein Körper nicht fähig war sich zu bewegen. Wenn mein Geist gefangen war, in einer Welt aus der es kein Erwachen für mich gab. Wenn ich wehrlos und schutzlos war. Aber jetzt und hier, das erstaunte mich sehr. Mitten an einem schönen Frühlingstag, in meinem Garten. Damit hatte ich nicht gerechnet. Auch wenn ich gefühlt hatte, dass etwas passieren würde. Wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich ihn angelächelt. Aber ich konnte nicht.
 

„Shou ist bei mir in den aller aller besten Händen. Ich würde ihm niemals etwas antun.", setzte er erneut an. Es störte ihn nicht, dass ich ihm nicht antwortete. "Ich habe mich die letzten Wochen, Monate wirklich sehr sehr gut um ihn gekümmert, du kannst mir vertrauen. Ich habe ihm alles gegeben was er gebraucht hat. Zuneigung, Liebe, Unterstützung. Du wirst nicht mehr gebraucht. Schau dich doch an, du kannst ihn sowieso nicht mehr beschützen.“ Ich betrachtete ihn schweigend. Das war also Shous Freund. Nein das war Koharas Freund, der Mann, der wenn es mich nicht gäbe, seine große Liebe gewesen wäre. Aber es gab mich. Und Shou liebte mich! Und nicht dieses böse Wesen, welches mir gerade gegenüber stand. Und dennoch spürte ich es, er sagte die Wahrheit, er würde sich gut um Shou kümmern. Aber ich war nicht gewillt meinen Liebsten gehen zu lassen.
 

Die Stimme des Engelmachers riss mich aus meinem Gedanken. Er wollte mir weh tun mit dem was er sagte, wollte mich wütend machen. Mich aus meiner Reserve locken, aber da hatte er sich absolut den Falschen ausgesucht. „Seine Erinnerungen wird er nicht mehr zurück bekommen und du weißt genau warum. Bei dir war es wohl nicht anders." Da hatte er recht. Wer ins Leben zurück will, der muss bezahlen. Bezahlen mit Dingen, die unbezahlbar sind. "Bei ihm waren es seine Erinnerungen, nahezu alle Erinnerungen von vor seinem Unfall." Er lachte leise. "Aber wenn wir ehrlich sind. Seine Erinnerungen waren nicht besonders schön. Vielleicht ist es für ihn sowieso

mehr eine Erleichterung, dass ich ihn davon befreit habe. Von all den widerlichen Dingen, von all den unnützen Dingen.“
 

Ich sagte nichts, ließ den jungen Mann reden. „Ich hätte dich nicht für so jung gehalten...“, sagte ich irgendwann nachdenklich. Ich wollte nicht, dass er weiter über meinen Liebsten sprach. Hier ging es nicht um Shou. Hier ging es um ihn und um mich. „Nein... nein in der Tat, aber der Körper

ist doch sehr sehr hübsch oder? Shou liebt diesen Körper und er wird ihn auch weiter hin lieben. Und er liebt den Geist in diesem Körper. Er liebt mich." Ich gab ein Knurren von mir und spürte wie meine Finger sich verkrampften.
 

"Dein Körper wäre auch sehr reizvoll gewesen. Aber dein Geist wäre zu stark gewesen. Du hättest es nicht zugelassen, weil du selbstsüchtig und arrogant bist. Der arme, arme Tatsuya hat versucht sich umzubringen, kurz vor der Zeit, als Shou im Krankenhaus lag. Er hatte zu viele schlimme Träume, die er nicht haben wollte. Der Tod wurde mit jedem Tag eine reizvollere Lösung. Und

er hat es geschafft. Das traurige an dieser Geschichte war, tief in seinem Inneren wollte nicht gehen. Hatte wohl nicht über die Konsequenzen nachgedacht, oder nicht auf seine innere Stimme gehört und ich habe ihm einen Handel angeboten. Und jetzt stehe ich hier, um das zu Ende zu bringen was

weder deine Mutter, noch das Feuer und auch nicht dein Vater geschafft haben. Du wirst dich so schön machen, du wirst das Prachtstück in der Sammlung werden. All die anderen, die du schon bewundern durftest. Haben sie dir nicht gefallen? Sie sahen doch alle wunderschön aus.“ Irgendwann stand jeder einmal seinem aller schlimmsten Albtraum gegenüber. Und ich stand nun meinem Albtraum gegenüber. Dem Wesen, was mir so viele Jahre schon nach meinem Leben trachtete.
 

„Es wird wie Selbstmord aussehen, keine Bange. Es wird keinen geben, der es nicht verstehen könnte. Die meisten deiner Verwandten würden sich doch sicherlich darüber freuen, oder?", fragte er mit einem höhnischen Lächeln. "Selbst Shou würde es verstehen. Er hat dich drei Mal gesehen, seit dem er das Gedächtnis verloren hatte. Du warst nie sonderlich gesund, nie sonderlich lebenswillig gewesen. Ich werde dafür sorgen, dass er denkt, es sei alles zu viel für dich gewesen. Zu wissen, dass dein Geist dabei ist sich mit den Dunstschwaden des Vergessens zu vermischen. Immer und immer mehr zu einem undurchdringbaren Nebel werden wird. Er wird es verstehen.

Keine sorge, ich werde mich gut um Kohara kümmern. Denn wenn wir es genau nehmen einen Shou gibt es nicht, nicht mehr. Dieser ist bei einem schrecklichem Brand gestorben. Und der junge Mann welcher erwacht ist, das war nun einmal Kohara. Ein fast weißes Blatt Papier.“
 

Ich spürte tiefe Wut in mir aufsteigen. Ich hatte das nicht gewollt, aber jetzt konnte ich es nicht mehr zurück halten. „Mag sein, dass ich krank bin. Mag sein, dass mein Geist sich ab und an verwirrt.... aber Shou... Kohara wie immer du ihn nennst, werde ich niemals aufgeben. Und egal was du tust." Ich wusste nicht, was er mit all seinen Worten hatte bezwecken wollen, aber am Ende hatte er damit bezweckt, dass ich mir einer Entscheidung ganz sicher war. Ich wollte leben! "Ich werde dich überleben. Meine Mutter hat es nicht geschafft mich umzubringen. Und sie hat sich wirklich Mühe gegeben, das musst du doch zugeben. Ein Schnitt für mich, ein Schnitt für

dich Liebling. Man könnte fast meinen, du hättest ihr diesen Wahn eingeflüstert. Doch ich bin sehr froh, dass sie so eine Egoistin war. Sonst hätte sie mich nachher umgebracht und nicht sich. Das Feuer... Ich habe die Flammen überlebt. Und mein Vater hat mich auch noch nicht in die Knie gezwungen. Ich bin wieder voll da. Jeden Tag geht es mir besser...“, das war glatt gelogen, und Tatsuya wusste das auch, aber er sagte nichts dazu.
 

„Ich habe zu viel überlebt, was ich nicht hätte überleben dürfen. Und dich werde ich auch überleben. Ich kenne mich mit Geistern aus. Wenn du es genau wissen willst, steckt dieses Haus voller Geister.... und ich habe gelernt mit ihnen zu leben. Und da werde ich dich überleben. Auch wenn du jetzt einen Körper hast. Kohara hat dich vielleicht einmal geliebt, aber du solltest es selber schon wissen, er würde dich ohne zu Zögern verlassen, um mit mir zusammen zu sein. Und daran wirst du niemals etwas ändern können.“ Ich fühlte mich erschöpft. Das lange Reden hatte mich angestrengt. Ich war froh, dass ich schon auf einer Bank saß.
 

Er lächelte mich herzlich an. Und als hätte ich kein einziges Wort gegen ihn gesagt, fuhr er fort. „Ein Spiel.", als sei ihm eben diese glänzende Idee gekommen. "Ich liebe Spiele, lass uns ein kleines Spiel spielen.“, sagte der junge Mann. Ich betrachtete ihn schweigend. Ich konnte mir nicht

vorstellen, was er für ein Spiel mit mir spielen wollte. Aber ich war bereit dazu. Es würde das Spiel meines Lebens werden, so viel war mir jetzt schon klar. „Wenn ich gewinne, dann wirst du einer meiner Engel, mein Meisterstück. Dann wirst du dich nicht weiter wehren, und wirst auf der Stelle mit mir kommen. Sie werden denken, du seist gegangen. Sie werden dich nicht vermissen und bald vergessen haben. Wenn du gewinnen solltest, dann werde ich Shou gehen lassen. Dann werde ich den Menschen, der er jetzt ist, ganz an dich übergeben. Und ich werde dich und ihn in Ruhe lassen. Ich kann und will zwar nichts rückgängig machen, aber so wie dein Liebster im Moment ist, so wird er bleiben. Du wirst die Chance haben, ihm neue schöne Erinnerungen zu schenken.“ Es war so eine verlockende Vorstellung. "Allerdings…", setzte er an. "Du wirst viele deiner Gaben verlieren. Nur

wenig von dem behalten, was du einmal gekonnt hast." Ich zuckte mit den Schultern. Lieber war ich am Leben und würde auf einige meiner Gaben verzichten, als das was mir blühen würde, wenn ich dieses Spiel verlor.
 

Ich stand auf. Aber ich fühlte wie mich meine Kraft schon wieder verlassen wollte. „Bleib ruhig sitzen Saga. Bleib sitzen und entspanne dich. Ich sehe doch wie schwach du bist. Und alleine unsere kleine Plauderei hat dich schon so angestrengt, dass du schon gar nicht mehr die Kraft hättest zu

stehen." Ich hörte den Spott in seiner Stimme. Doch jetzt war ich wieder ganz ruhig. Ich versuchte einfach mich ein wenig zu entspannen und dafür zu sorgen, dass mein Körper ein wenig Kraft schöpfte. "Ich könnte sagen, es tut nicht weh. Aber es wird weh tun. Und ich will dich nicht anlügen.“, ich setzte mich wieder auf die Steinbank und sah ihn an. Was für ein Spiel würde er mir vorschlagen? Er sollte mich ruhig unterschätzen, zwar mochte ich im Moment nicht meine frühere Kraft und Ausdauer besitzen, aber meine Intelligenz war voll da.
 

„Lass uns spielen, die Regeln sind ganz einfach zu merken. Für jeden verloren Spielzug gibt es einen Schnitt, das Spiel solltest du wohl zumindest in den Grundzügen noch in Erinnerung haben.“, sagte er und betrachtete mich sehr aufmerksam. Seine Augen leuchteten und ich sah die Gier in diesen bösen Augen. Sein Gesicht hatte andere Züge angenommen. Egal wie schön der Körper auch war, das Wesen, die Seele, welche den Körper bewohnte formte auch den Körper. Und die Züge entstellten das hübsche, junge Gesicht. Ich betrachtete den Engelmacher eine Zeit lang und ließ ihn

warten. Meinte Entscheidung war schon lange gefallen, aber ich wollte ihm nicht sofort zustimmen. „Abgemacht…", sagte ich schließlich. "Für jeden verlorenen Spielzug werden wir Bluten... und wenn es sein muss bis zum Ende.“ „Bis zum blutigen Ende…“, pflichtete er mir fast schon mit einer

Begeisterung bei, die man oft bei Kindern beobachten konnte.
 

Er setzte sich zu mir auf die Bank, an dem kleinen See. Dann bewege er kurz seine Hände und hielt in der einen Hand ein fein gearbeitetes silbernes Messer. Er legte es zwischen uns und klatschte einmal sanft in seine Hände und zog die Handflächen langsam auseinander. Zwischen ihnen schwebte ein blauer Schmetterling. Dieser schlug erst schwach mit den Flügeln, dann aber erhob er sich. Schwebte zwischen uns.
 

"Und nun noch ein letztes, damit unser Vertrag auch Gültigkeit hat. Schließlich wollen wir beide am ende zu unserem Recht kommen." Er nahm das Messer und griff nach meiner Hand. Er schnitt tief in mein Fleisch, den Schmerz bemerkte ich kaum, ich sah nur das Blut, welches aus der Wunde

quoll. Das Blut tropfte auf meinen Yukata. Färbte ihn an einigen stellen Rot. „Damit wären die Regeln festgelegt... eigentlich hast du schon verloren. Horche tief in dich hinein.", die Stimme war nur noch ein Säuseln, wie der Wind, wenn er durch die Blätter strich und sie zu einem letzten Tanz verführen wollte. "Du trägst schon das passende Gewand zum sterben." Ich sah den Schmetterling an.
 

„Wer von uns beiden beginnt?“, fragte er, als er merkte, das ich nicht aus der Ruhe zu bringen war. „Du darfst beginnen....“ Ich sah ihm fest in die Augen. Ich hatte keine Angst mehr vor ihm. Und auch keine Angst mehr vor dem Tod.
 

Shou
 

Es war die Zeit der Dämmerung, als ich die große Villa erreichte, in welcher Saga lebte. Ich wollte ihn sehen, wollte mit ihm sprechen. Ihm nahe sein. Denn für Saga brauchte ich keine Erinnerungen, bei ihm war die Gewissheit nun da, dass ich ihn liebte. Ihn und niemand anderen. Ihn alleine.

Das Gespräch mit Nao hatte mir gut getan. Ich fühlte mich wohl in seiner Gegenwart. Und auch was er mir erzählt hatte, passte zu einigen meiner Bilder. Zwar konnte ich keine Stimmen in meinem Kopf hören, dennoch wusste ich nun ungefähr was passiert war. Warum ich bei einem Bild immer von Traurigkeit befallen worden war, und bei dem anderen mich immer so viele glückliche Gefühle durchströmt hatten. Wie mein Leben gewesen war und was für Menschen ich um mich gehabt hatte. Und es schien als würde ich das alles gut miteinander verknüpfen können. Das Gefühl vermisst worden zu sein, tat mir gut. Es linderte den Schmerz, den ich empfand, wenn ich an die

Zeit meines Erwachens zurück dachte.
 

Vielleicht würde ich meine Erinnerungen niemals ganz zurückbekommen, jedoch half es mir mein altes Leben zumindest etwas kennen zu lernen. Nao und ich hatten uns schon für den nächsten Tag noch einmal verabredet. Ich freute mich. Er hatte so traurig aus gesehen, als ich ihm das erste Mal in die Augen gesehen hatte. Bei unserem Abschied jedoch hatte er gelächelt und mit einem Lächeln auf den Lippen sah er viel viel hübscher aus. Es tat also nicht nur mir gut. Und Nao sah so aus, als könnte man ihm unter die Arme greifen.
 

Ich betrat den großen Vorplatz und ging die Stufen zur Tür hoch. Ich sah mich um, es stand kein Auto auf dem Parkplatz. Jedoch klingelte an der Tür, aber niemand öffnete. Vielleicht saß die Familie im Garten, oder auf der Terrasse. Oder irgendein Angestellter würde doch da sein. Ich würde nachsehen gehen, schließlich führte ein Weg rund ums Haus. Ich ging um das Haus herum, hörte aber nichts. Ich hörte die beiden Zwillinge nicht Spielen und auch sonst keine Geräusche. Aber ich ging weiter. Der Garten lag friedlich in der untergehenden Sonne. Er wurde in goldenes Licht getaucht und es schien, als wäre ich in eine andere Welt getreten. In eine Welt, in

der es nur mich gab.
 

Ich sah mich um. Ging ein paar Meter über die Wiese und sah mich erneut um. Am See saß eine Gestalt auf einer Steinbank, sie war in einen Yukata gehüllt. Es musste Saga sein, sonst trug hier niemand traditionelle Kleidung. Ich freute mich, dass er nach draußen gegangen war. Das Wetter

würde ihm sicherlich sehr gut tun. Ich rief nach ihm, doch er reagierte nicht. Und so ging ich auf ihn zu. Vorsichtig, ich wollte Saga nicht stören wenn er vielleicht eingeschlafen war. Ich trat langsam näher heran und bemerkte, das sein sonst so blütenweißer Yukata beschmutzt war. Beschmutzt durch Blut. Als mir bewusst wurde, dass es Blut war, begann mein Herz zu rasen. Die letzten Meter rannte ich auf ihn zu. Er saß auf der Bank und seine Augen waren halb geschlossen. Das Blut hatte den Stoff rot gefärbt und die Haut weiß. Als wollten Yukata und Haut ihre Farbe tauschen. Die Augen von Saga starrten ins Nichts. Ich sah in das makellose Gesicht, dass so blass war, so leblos war, als gehörte es nicht in diese Welt, sondern in die Welt der verblassenden Erinnerungen, in der die Gesichter von Geliebten Menschen erst farblos wurden, bevor sie ganz verblassten, unseren Gedanken für immer entglitten.
 

"Saga…", rief ich. Und merkte, dass meine Stimme nicht annähernd so kräftig klang wie ich gedacht hatte. Sie klang zittrig, verängstigt. Ich wagte erst nicht ihn zu berühren. Wollte die kalte Haut nicht unter meinen Fingern spüren. Doch dann brührte ich ihn. Seine Haut fühlte sich kühl, aber nicht kalt, an. Ich rüttelte ihn erst sanft, dann fester. Er durfte nicht tot sein. Ich schob den weiten Ärmel nach oben und sah die vielen feinen Schnitte auf Sagas Arm. Ich fühlte nach seinem Puls, und ich konnte ihn noch schwach spüren. Erleichterung machte sich in mir breit. Ich nahm mein Handy und rief einen Notarzt an. Ich sah in das blasse ausdruckslose Gesicht, streichelte ihn sanft, küsste zärtlich seine Lippen. Erst dann bemerkte ich, dass die Schnitte überall auf dem ganzen Körper waren. Die wunderschöne Haut war mit Blut besudelt. Ich schob den Yukata etwas über die Schulter von Saga und sah das auch sein Oberkörper mit Blut verschmiert war. Und überall diese kleinen feinen Schnitte. Ich hielt ihn fest in meinen Armen und lauschte auf seinen Atem. Den man nur noch ganz schwach hören konnte. Wenn Saga jetzt starb, dann würde ich auch sterben. Ohne

diesen Mann konnte ich nicht leben. Ohne Saga wollte ich nicht mehr leben. Irgendwann hörte ich die Sirenen des Krankenwagens. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, vielleicht nur Minuten, vielleicht Stunden, ich vermochte es nicht zu sagen. Niemals. "Saga, der Krankenwagen kommt, sie werden dir helfen! Sie werden dir gleich helfen. Ich lasse dich nicht noch einmal gehen. Bitte verlass mich nicht.", flüsterte ich mit Tränen erstickter Stimme. Ich hatte nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen.
 

Im Krankenhaus hatte ich nicht in den OP Saal gehen dürfen. Ich saß auf einem harten Plastik Stuhl und jedes Mal, wenn eine Schwester den Raum betrat, setzte mein Herz kurz aus. Denn ich rechnete nur mit den schlimmsten Neuigkeiten. Die Krankenschwestern sahen mich alle nur mitfühlend an. Und nach einer mir endlos vorkommenden Zeit, wurde ich von einer Frau mit einem weichen gütigem Gesicht in einen Raum geführt. Saga war bewusstlos und lag in einem Privatzimmer. Saga war an zahlreiche Maschinen angeschlossen, die leise und fast einschläfernd summten. Die Schwester stellte mir ein Glas Wasser auf den kleinen Tisch und sagte dann. "Es tut mir so leid, dass sie das mit ansehen mussten." "Wird er es überstehen?", fragte ich. Die Krankenschwester sah mich nachdenklich an. "Das hängt nicht von uns ab, das hängt von ihm selbst ab. Ob er die Kraft hat, sich noch mal ins Bewusstsein zu kämpfen. Es ist meist nicht nachvollziehbar, warum so junge Menschen die ihr ganzes Leben doch noch vor sich haben, es so früh beenden wollen.", sie seufzte. "Sie meinen, er hat das alles selber?", fragte ich sie fassungslos. Die Krankenschwester nickte. "Es war niemand anderes dort, haben sie doch gesagt. Auf dem Messer sind nur seine Fingerabdrücke. Aber sie sollten jetzt selbst etwas schlafen. Ich komme in einer halben Stunde noch einmal, wenn etwas sein sollte, bitte klingeln sie, es wird sofort jemand kommen." Ich nickte. Und widerstand der Versuchung der Frau noch mal zu widersprechen. Sie konnte es ja nicht wissen. Aber ich wusste, dass Saga sich niemals selber umgebracht hätte. Nicht jetzt, wo wir endlich wieder zusammen waren.
 

Ich war für die Nacht nicht bereit von Sagas Seite zu weichen. Ich wollte nicht, dass er alleine war, wenn er erwachte. Ich wollte bei ihm sein. Doch am nächsten Morgen holte meine Mutter mich ab und überredete mich dazu zumindest zu Hause zu duschen und mich umzuziehen, denn meine Kleidung war immer noch die vom Vortag und erst in der Nacht war mir aufgefallen, dass sie voller Blut war.

Und so fuhr ich nach Hause. Schrieb Nao schnell was passiert war. Dieser versprach mit Tora heute ins Krankenhaus zu kommen. Ich selbst blieb nicht lange zu hause und machte mich so schnell wie es ging wieder auf den Weg zu Saga. Als ich den Raum betrat saß dort eine ältere Frau am Bett, sie

lächelte mich schwach an und erhob sich, verbeugte sich kurz vor mir. Ich sah sie fragend an. "Ich bin eine Freundin.", sagte sie mit einer sanften Stimme. "Die Familie glaubt nicht, dass er es schaffen wird.", sagte sie zu mir. Ich sagte nichts, und erst jetzt viel mir die Veränderung im Zimmer auf. Das Summen war verschwunden. Ich ließ meinen Blick über das Bett gleiten, die unauffälligen Schläuche die gestern noch Sagas Körper mit Maschinen verbunden hatten waren verschwunden. Erst jetzt fiel mir auf, dass es ganz Still im Zimmer war. Sie wies auf einen der Stühle. "Bitte setzen Sie sich.", sagte sie. "Wollen Sie….", fragte ich. Wollte fragen, ob sie Saga einfach sterben lassen wollen. In mir machte sich Entsetzen breit. "Sein Vater will ihn nicht noch länger leiden lassen.", sagte die Frau. "Er bat mich hier an seinem Bett zu wachen, bis er endlich von alle dem erlöst ist." Ich sah sie ungläubig an. "Sie können doch nicht…", ich wollte etwas

dagegen sagen, sah auf das Bett. "Lassen sie mich, ihnen eine Geschichte erzählen, vielleicht können sie danach besser verstehen.", sagte die Frau, die sich mir immer noch nicht vorgestellt hatte. Ich sank auf einen Stuhl und spürte wieder die Erschöpfung, die sich in mir breit machte. Doch jetzt konnte ich nicht aufgeben.
 

"Jetzt wo diese Familien Tragödie wohl ein Ende gefunden hat.", begann die Frau wieder. "Endlich nach so einer langen langen Zeit.", es hörte sich so an als wäre sie erleichtert, dass es endlich vorbei war. Das Saga nun dort war und sein schwacher Körper wohl bald das letzte Mal Atem holen würde, ehe das schwache Herz aufgeben würde. "Vielleicht können sie danach verstehen und Abschied nehmen. Ich werde sie dafür alleine lassen." Ich nickte. Ließ die Frau sprechen und es war als würde sie endlich über etwas sprechen, was sie viele viele lange Jahre belastet hatte. "Wir hatten das alles nicht so bedacht. Niemand hatte es so bedacht. Niemand hatte damit gerechnet, was für ein Hass in einer Frau wachsen kann, welcher Wahnsinn, ohne dass jemand es bemerkt." Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse und fuhr fort.
 

„Saga-samas Mutter war eine wunderschöne Frau, mit Träumen und Wünschen. Eine Frau, die es nicht kümmerte, dass der Mann, an den sie ihr Herz verschenkte, um so viel tiefer stand, als sie selber. Das ihrer Liebe niemals eine Chance gegeben werden würde. Sie hatte sich über solche Dinge doch niemals Gedanken gemacht. Warum auch. Sie dachte, ihr würden alle Tore zur Welt offen stehen. Niemand hatte sie darauf vorbereitet, dass es für sie Pflichten und Regeln gab. Das es Gebote gab, an die sie sich zu halten hatte. Und niemand hatte ihr gesagt, dass sie niemals ihre Liebe heiraten würde dürfen. Der Mann den sie liebte hat man mit Geld dazu gebracht diese Gegend zu verlassen. Das Mädchen, welches er wohl auch liebte zu verlassen.
 

Aber er liebte sie wohl nie so sehr wie sie ihn. Als er ging, brach für die schöne junge Frau eine Welt zusammen. Nein, mit dem Zusammenbruch von einer Welt hätte sie leben können, aber ihre Welt war zusammen gebrochen. Ihre Eltern hatten einen Mann für ihre Tochter ausgesucht, den sie als passend befunden hatten. Damit Saga-samas Mutter nicht noch einmal die Familienehre

in Gefahr bringen konnte, hat sie sehr früh geheiratet. Sie war gerade einmal 17 Jahre alt. Vielleicht können Sie sich das nicht so sonderlich gut vorstellen, Shou-san, aber mit 17 Jahren sind die meisten Menschen nicht reif für eine richtige Beziehung. Oder eine Heirat und schon gar nicht für die Pflichten, die auf eine Frau zu kommen wenn sie heiratet... zumindest damals, jetzt mag es ja was moderner sein. Aber sie war es nicht. Sie war nicht bereit dafür.“
 

Ich schwieg. Mir war bewusst, dass viele Frauen, aber auch Männer verheiratet wurden mit Partnern, die ihre Eltern für passend hielten und nicht die sie sich selbst ausgesucht hatten. „Sie musste Heiraten. Einen Mann, den sie nicht liebte, den sie gar nicht kannte, flüchtig ab und an gesehen hatte. Aber für den sie niemals etwas würde fühlen können.
 

Zumindest dachte sie damals noch so. Damals hat sie sich noch mir anvertraut, wissen Sie. Ich konnte ihr zuhören, aber ich konnte ihr nicht helfen. Sie war verwirrt, verschreckt und hatte Angst vor dem was jetzt auf sie zu kommen würde. Aber das änderte sich sehr schnell, denn aus ihrer

Verwirrung wurde erst Angst. Sie hatte Angst vor diesem Mann, Angst weil sie ihn doch gar nicht kannte. Ihn nicht ausgesucht hatte und jetzt war sie alleine mit diesem Mann, in einem großen, alten, unheimlichen Hause. Mit einer Menge Dienstboten und einer Bürde, der sie nicht gewachsen war. Ich versuchte meiner Herrin so gut es ging zu helfen. Ich bemerkte nicht, keiner tat es wohl, dass sich ihr Gemüt zu diesem Zeitpunkt schon verdunkelt hatte. Das ihr inneres Wesen sich verändert hatte, oder dabei war es zu tun. Meine Herrin wollte sich nicht helfen lassen. Und sie verweigerte sich auch was ihre intimeren, ehelichen Pflichten anging. Ein ganzes Jahr lang ließ der Herr sie in Ruhe, auf Anraten seiner Schwiegereltern. Sie müsse sich an alles gewöhnen. Sich an ihn gewöhnen.
 

Schließlich hatten sie sich vor der Hochzeit nur ein paar mal gesehen. Aber nach einem Jahr wollte sie immer noch nicht. Sie wollte ihm keine Kinder schenken, wollte ihm nicht ihren Körper geben müssen. Und doch musste sie es tun. Ihre Eltern zwangen sie. Immerhin hatten beide Familien einen Ruf zu verlieren. Und es ging um Geld, denn Saga-samas Vater wollte erst in die Firma seines Schwiegervaters investieren, wenn der Nachwuchs auf dem Weg war. Und die Firma brauchte neues Kapital um sich auszuweiten und zu modernisieren...“ Ich erschauerte. Das tat mir in der Seele weh, das alles zu hören. Menschen, die wie auf einem Schachbrett hin und her geschoben wurden, und für einen größeren Plan geopfert wurden. Und in so eine kalte berechnende Welt war mein Liebster geboren worden. In eine Welt, die anscheinend von alten Männern regiert wurde, die sich nahmen was sie wollten und opferten wen sie gerade brauchten.
 

„Saga-samas Vater liebte diese Frau, wollte sie vielleicht besitzen und wollte Kinder mit ihr haben. Denn welche Mutter liebt ihre Kinder nicht, und selbst wenn vorher keine Liebe für ihn da war. Welche Frau, so dachte er wohl als Mann, welche Frau liebt nicht auch den Mann, der ihr diese

Freude in ihrem Leben geschenkt hatte. Am Anfang glaube ich, hat er sie wirklich geliebt. Wer hätte dieses wunderschöne Wesen auch nicht lieben können? Sie war so schön, so anmutig. Am Anfang war sein Wunsch eine Familie mit ihr zu haben und von ihr geliebt werden. Und so versuchte er

seinen Plan umzusetzen.
 

Nach dem er sich an ihr vergangen hatte, sie es ertragen hatte, was er mit ihr anstellte, kam sie zu mir um ihrem Kummer, ihren Schmerzen und ihrer Demütigung, ein wenig Linderung zu verschaffen. Für sie war es jedes Mal eine Qual, wenn er zu ihr kam und Dinge wollte, die sie niemals bereit war ihm zu geben. Und dann wurde sie schwanger. Etwas von IHM wuchs in ihr heran. Etwas, dass sie nicht einfach vergessen konnte, von dem sie nicht verdrängen konnte, dass es da war. Ihren Mann konnte sie verdrängen, vielleicht sogar vergessen, wenn er nicht in ihrer Nähe war. Aber dieses Wesen dort in ihrem Bauch. Und mit jedem Tag, in dem das Kind in ihr heran wuchs, wuchs auch ihr Wahnsinn. Auch war es keine leichte Schwangerschaft.
 

Sie zeigte es nach Außen hin nicht, aber ich spürte, wie wenig sie dieses arme kleine Wesen in sich haben wollte, das nichts dafür konnte, dass es so war, wie es nun mal war. In der Schwangerschaft hätte sie das Kind zwei Mal fast verloren. So sehr sträubte sich ihr Körper dagegen dieses kleine Wesen auszutragen.

Als es auf der Welt war, bereit geliebt zu werden, war seine Mutter wahnsinnig. Sie hat ihn immer schon verletzt. Erst mit Abweisung. Sie hat ihn niemals angefasst, wenn es nicht sein musste. Für alles was er falsch machte setzte es harte Strafen. Wenn sie schlecht gelaunt war, musste er nur zur falschen Zeit Lachen, oder laut sein, was kleine Kinder nun mal oft sind, und er wurde hart bestraft. Er war nicht wie die anderen Kinder, schon damals nicht. Er wurde sehr schnell stiller und stiller. Ihm war kaum ein Lächeln, oder gar ein Lachen zu entlocken. Er hatte keine Angst vor seiner Mutter, aber er liebte sie auch nicht. Das kleine Wesen hatte wohl erkannt, was für einem Teufel es ausgesetzt war. Der Vater und die Großeltern waren glücklich, weil die Tochter nun einen Sohn bekommen hatte. Und ich glaube am Anfang hat auch der Vater dieses Kind geliebt, bis sich ihm offenbarte, was er angerichtet hatte. Bis sich ihr Wahnsinn in aller Augen offenbarte.
 

Und doch tat keiner etwas um diesem kleinen Wesen zu helfen. Saga-sama erkannte schon sehr früh, dass er keine Hilfe von anderen erwarten konnte. Und er hatte recht. Er hatte so recht damit. Wie sollten andere ihm bitte schön helfen können? Und so suchte er Zuflucht in den Spiegeln. Ich weiß nicht, ob sie bemerkt haben, dass Saga-sama Spiegel liebt. Dort wurde ihm ein Lächeln geschenkt, wenn er hinein sah. Das waren die Wesen, die er liebte. Es waren Wesen, wie er selber. Klein, verloren, gehasst, verletzt. Er konnte sich vorstellen, dass er nicht alleine auf der Welt war, dass es viele kleine Kinder gab, denen es eben so ging, wie ihm selber. Seine Mutter kam auf grausamere Ideen, um ihn für alles zu bestrafen, wofür er nichts konnte. Und er ertrug es immer. Jedes Wort, was sie ihm einflüsterte brannte sich tief in seine kleine reine Kinderseele. Sie setzte ihn vollkommen dem Wahnsinn aus. Diese Seele war mit vier Jahren schon zerstört. Das einzige Wesen was Zugang zu dem kleinen Jungen hatte, war eine Katze. Sibire mit Namen.
 

Sie war ein kleiner Teufel, aber er hat sie geliebt. Irgendwann brachte er auch mal einen kleinen Jungen mit nach hause. Das war Tora-sama. Er war immer willkommen in diesem Haus. Schließlich waren seine Eltern einflussreich und hoch angesehen und Saga mochte diesen Jungen. Und er erkannte, wenn jemand da war, der nicht zu diesem Haus gehörte, dann quälte seine Mutter ihn nicht. Dann ließ sie ihn in Ruhe.

Die kleine Tochter vollendete den Wahnsinn der Mutter. Denn sie sah in der Tocher sich selber. Die Tochter wurde genau so kalt und lieblos erzogen wie ihr Bruder. Die Kinder haben nie eine Beziehung zu einander aufgebaut, niemals. Das wurde nicht zugelassen. Eigenlicht war es ein Haus, das von lauter Fremden bewohnt wurde.
 

Der Tod seiner Schwester traf Saga-sama auch nicht sonderlich. Saga-sama wusste immer, dass der Tod seiner Schwester kein Unfall gewesen war. Das junge Fräulein Miho wollte weggehen, auf einen Geburtstag. Sie sah so wunderhübsch und ganz reizend aus, wie ihre Mutter in ihren jungen Tagen. Sie war ein sehr sehr hübsches Mädchen, aber sie kennen ja Saga-sama. Diese Familie zeichnete sich damit aus, dass sie alle besonders hübsch aussahen. Doch ihre Mutter wollte nicht, dass sie ging, wollte es ihr verbieten. Sie stritten sich und dann schubste die Mutter ihre Tochter einfach die Treppe herunter. Sie hatte sie angeschriehen. 'Wenn du nicht auf dich aufpassen kannst... Dann tue ich das... Dir wird niemals niemals das gleiche wie mir passieren!Ich beschütze dich...'
 

Miho hat das nicht mehr gehört, sie hat sich bei dem Sturz das Genick gebrochen. Niemand hat gesagt, dass es kein Unfall war. Niemand hat sich dafür interessiert. Die Junge Erbin war tot. Die Mutter nun ganz dem Wahnsinn verfallen. Und der Vater begann seinen Sohn zu hassen. Nun wo er merkte, was mit seiner Frau geschehen war, vor so langer Zeit schon. Er liebte dieses Wesen immer noch und hasste seinen Sohn, den er dafür verantwortlich machte, dass seine geliebte Frau so geworden war wie sie nun mal war. Wahrscheinlich hätte auch der junge Herr seinen 15 Geburtstag nie erlebt, hätten die Eltern seiner Frau nicht all das Geld und das Haus und all die anderen Besitztümer ihrem Enkel vermacht, bei dem Tode von diesem, sollte all das Geld an eine gemeinnützige Organisation gehen. Da der Vater die Firma von seinem Schwiegervater übernommen hatte, würde er damit alles verlieren und hätte am Ende nichts mehr gehabt. Und so musste er dafür sorgen, dass seinem ungeliebten Sohn nichts passierte.
 

Eines Abends stritten sich die Eheleute heftig, denn die Herrin hielt schon lange nichts mehr hinter der Maske aus Teilnahmslosigkeit versteckt, im Gegenteil. Sie lebte ihren Wahnsinn voll aus. Nach dem Streit verließ der Herr das Haus und die Herrin, sie ging in das Wohnzimmer, was sie ganz oben gesehen haben. Dort holte sie ihren Sohn zu sich und schloss sie ein. Wir versuchten die Tür aufzubrechen, denn wir hatten Angst davor, dass ihm etwas passieren könnte. Sie sagte ihm so viele schlimme Dinge. Aber kein einziges Wort von ihm. Als wir die Tür endlich auf hatten, bot sich uns ein schreckliches Bild. Saga-sama saß auf dem Sofa und sein weißer Yukata war voller Blut. Er starrte seine Mutter an, die ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. Sie hatte ihren ganzen Körper zerschnitten und seinen auch. Sie lebten noch als wir herein kamen. Ich schickte die Bediensteten, sie sollten Hilfe holen. Ich blieb alleine mit den Beiden. Saga-samas Mutter beschimpfte ihren Sohn schrecklich und schwor ihm, dass sie ihn so lange heimsuchen würde, bis er unter Qualen sterben würde. Und es hat sich ja bewahrheitet.....“
 

Sie sah auf den Körper welcher im Bett lag. "Ich kann Ihnen nicht sagen, ob es in diesem Haus spukt, oder ob Saga-sama wirklich verflucht wurde, von seiner eigenen Mutter. Aber anscheinend konnte sie ihn verfluchen. Wenn wir hätten Saga-samas Mutter einweisen lassen, vielleicht wäre es dann alles nicht passiert. Doch nun da Saga-sama auch im Sterben liegt…" Ich sah die Frau an. Sie erhob sich. "Ich werde Sie jetzt alleine lassen. Nun da ich gesagt habe, was mir erlaubt war zu sagen. Ich glaube, Sie sind eine bessere Gesellschaft für Saga-sama als ich." Ich wollte noch etwas sagen, doch sie schüttelte den Kopf und verließ dann den Raum. Ich sah setzte mich auf Sagas Bett und strich ihm über die Wange. "Bitte mein Schatz stirb nicht…", flüsterte ich. "Ich kann ohne dich nicht leben. Ich kann ohne dich nicht mehr sein." Ich weinte schon wieder. Ich weinte bis ich keine Tränen mehr hatte, die ich vergießen konnte. Ich nahm die Hand meines Liebsten und hielt sie fest. Ich bemerkte nicht wie ich einschlief.
 

Es war dunkel, als ich hochschreckte. Ich spürte Finger die mir durch die Haare streichelten. Und hörte eine mir so vertraute Stimme. "Ich habe gewonnen Shou… Ich habe gewonnen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  rinsachi
2011-06-23T13:06:13+00:00 23.06.2011 15:06
du schockierst mich immer wieder O_O
jedes mal wenn ich denke aha ich sehe durch
oder wenn ich glaube zu wissen was passieren wird ect. dann kommst du und haust alles um xD böse
aber ich vergöttere dich dafür
ich muss sagen, als ich begonnen habe die FF zu lesen hätte ich nie mit SO etwas gerechnet ._. ich frage mich ob du das von anfang an so geplant hast? xD oder kam das irgendwann einfach so?
jedenfalls ist dieses Kapitel genial
Von:  MikaChan88
2011-06-09T15:44:49+00:00 09.06.2011 17:44
total super kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Alisaera
2011-06-07T21:45:46+00:00 07.06.2011 23:45
Das Kapitel war so toll und traurig zugleich~ Q________Q
Ich finds toll, dass Nao und Shou sich endlich wiedergesehen haben *-*
Aber dann das mit Saga... T_T
Was musste er nicht alles durchstehen und was kommt noch auf ihn zu?
Ich hoffe, dass noch alles gut wird! >o<
*aufs nächste Kapitel wart*
x333

LG
Von:  klene-Nachtelfe
2011-06-05T19:05:55+00:00 05.06.2011 21:05
Absoluter Info-Flash!!!
Ich liebe es!!!
So viele Emotionen und Eindrücke!!!
Echt genial geschrieben und aufgebaut...die letzte Szene ist das Tüpfelchen auf dem i!!!
Einfach sehr sehr gut gelungen!!!
Bin unglaublich gespannt wie es weiter gehen wird!!!
WEITER SO!!!!
LG -^.^-
Von: abgemeldet
2011-06-03T19:31:15+00:00 03.06.2011 21:31
! WoW !

Hier is so viel passiert...
Also erstmal hoffe ich natürlich das Beste für Toras OP-Ausgang
und es ist schön, dass Nao Shou wiedergetroffen hat und jetzt zwischen ihnen alles wieder gut werden kann! :)

Außerdem wissen wir ja jetzt endlich auch so mehr oder weniger Sagas Lebensgeschichte... ich kann mich nur anschließen...
Wie hat er das nur durchgestanden???
Das ist so eine schlimme Geschichte... >___<
und da lässt du ihn einfach weiterleiden?

Diese Entwicklung mit dem Engelmacher is i-wie echt gruselig...
es ist toll, dass Saga am Ende wieder bei Bewusstsein ist! :)
Bitte, bitte, biiiittte lass sie glücklich werden ja? *ganz lieb guckt*

...Allerdings denke ich nicht, dass es das schon gewesen ist...
Er hat jetzt möglicherweise ja auch nur die erste Runde gewonnen?
Weil dieser Engelmacher schon so "alt" wirkt... da lässt der sich doch bestimmt nicht so schnell besiegen oder? >__<
*trotzdem hofft*
...und außerdem bleibt da ja auch immernoch Sagas Vater...
>___< Ach Mensch.... >___<
Von:  Aiora
2011-06-03T14:36:06+00:00 03.06.2011 16:36
*schluchz* TT___TT
ich finde dieses kapi sooo toll!!!
und es ist schön lang *__*
ich hab mich heute voll gefreut, als ich gesehen habe, dass es ein neues pitel gibt <3
ich liebe diese story!!!

das ende von dem kapi war soo traurig *heul*
ich hab so geflennt...

bin schon voll gespannt wie es weiter geht
lg
ayo
Von:  Astrido
2011-06-02T21:31:30+00:00 02.06.2011 23:31
tolles kapitel. ich find die zusammenfassung von sagas vergangenheit schön, auch wenn man natürlich ein paar dinge schon wusste. aber so rundet das alles schön ab.
und ich könnte dich knuddeln, das du uns nich mit einem offenen ende des kapitels stehen gelassen hast, sondern das du die letzten zeilen mit sagas erwachen noch dazu geschrieben hast!!!

die sache mit den geistern und dem spiel war echt interessant. verrätst du uns, was das für ein spiel gewesen ist? frage-antwort? shing-shang-shong oder sowas?

jetzt gilt es nur soch sagas vater zu "besiegen". ich hoffe aber, das shou und saga erstmal ein bisschen frieden zusammen haben.
ich bin gespannt, wie tora und saga aufeinander reagieren werden. die haben sich ja lange nich gesehen.

ansonsten wünsche ich deiner muse alles gute, sodass sie schnell ein paar ideen für ein neues kapitel hat.
lg
Mayu
Von:  Shimizu-chan
2011-06-02T20:47:43+00:00 02.06.2011 22:47
Der arme Saga musste echt viel durch machen. Wie er das nur alles überstanden hat bis er shou kennen gelernt hat. Das mit den Engelmachern und den Geistern war eine echt interessante entwicklung. Echt grausam dieser Typ, dass er Saga so foltert. Aber Saga ist stark *knuff* und hat ihn besiegt. Aber wo her ist dieser Engelmacher überhaupt gekommen oder besser gesagt wie ist er entstanden das es so einen kranken geist giebt und wenn er schon so viele "Engel" gesammelt hat, wie lange es ihn schon gibt. Ich bin gespannt wies weiter geht und ob Saga ihn jetzt ganz besiegt hat und ob Saga uns Shou jetzt wieder zusammen glücklich werden.
Ich freu mich schon aufs nächste Kappi *freu* *dir n keks schenk* mach weiter so, ich liebe deine FF'S einfach ^-^
Von:  W-B-A_Ero_Reno
2011-06-02T18:34:46+00:00 02.06.2011 20:34
Liebes, endlich, endlich ist es soweit, dass wir ein wundervolles neues Kapitel von dir zu lesen bekommen!
Ich würde mal ganz klar sagen, dass deine Kreativität dich hier keinesfalls im Stich gelassen hat. Die Gedanken an Engelmacher und Geister hätte ich mir vorher nie gemacht, aber in deiner FF passt das alles so gut zusammen. Irgendwie ist alles mit ein wenig Wahnsinn gespickt, aber genau das macht es aus.
Sagas Vergangenheit muss sehr, sehr schlimm gewesen sein. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie es ist so eine Mutter zu haben... aber nunr hat er ja den wundervollen Shou an seiner Seite, der ihn über alles liebt und er hat gewonnen!! dieser letzte Satz hat mich so glücklich gemacht, das glaubst du gar nicht *g*
Nun erwarte ich natürlich nichts sehnlicher, als das nächste Kapitel. Lass uns hoffen, dass deine Muse dich bald wieder heimsucht <3<3
Von: abgemeldet
2011-06-02T17:37:07+00:00 02.06.2011 19:37
Wie ich es herbeigesehnt habe ehrlich xD
ich liebe deine FF nach wie vor.
Sie ist so toll <3

und das kapittel hat mir fast wieder die tränen in die augen getrieben aber nur fast.

bin echt schon gespannt wies weitergeht <3



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