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Shiomari

Waffen, Brüder und andere Probleme
von

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Abschied

Das letzte Kapitel... Ich hoffe, es bietet einen würdigen Abschluss für diese Geschichte und dass euch das Lesen derselben mindesten so gut unterhalten hat, wie mich das Schreiben (auch wenn ich gelegentlich geflucht habe, weil sich die Charaktere nicht so verhalten wollten, wie ich das gern gehabt hätte).
 

Es könnte sein, dass Manchen Sesshōmaru in diesem Kapitel OoC vorkommt. Bitte seht es ihm nach, er hat noch mit den Folgen der Geschichte zu kämpfen.
 

Wünsch euch wie immer gute Unterhaltung,
 

lG
 

Zwiebel
 


 

Während Inochiyume sich beeilte den gebotenen Handrücken mit den Fingerspitzen einer Hand zu berühren, um die Verletzungen des Yōkai zu heilen, sobald Mamori den schützenden Bannkreis vom Körper desselben genommen hatte, beobachtete Sesshōmaru interessiert das Mädchen vor sich.
 

Er konnte spüren wie die Magie über ihre Fingerspitzen und seine Hand in seinen Körper gelangte und begann die Wunden zu heilen. Ebenso konnte er ihre Trauer wahrnehmen, ohne sagen zu können, ob diese sich auf den Tod Kaorus oder auf das Verschwinden Harus bezog. Er hatte das Erkennen in ihrem Blick gesehen und die Enttäuschung darüber, dass er nicht mehr der Mensch war, den sie die vergangenen Monate über gekannt hatte. Dennoch hielt sie ihr Versprechen, nicht zu weinen, sondern konzentrierte sich stattdessen darauf, ihn zu heilen.
 

Neben der Trauer bemerkte Sesshōmaru auch ihre Nervosität und Verunsicherung. Hatte sie nun Angst vor ihm oder machte sie sich Sorgen darüber, was er von der Tatsache hielt sie und die Prinzessin außerhalb des Dorfes anzutreffen? Seltsamerweise stand er dem Gedanken, dass sie tatsächlich Angst vor ihm haben könnte, weit weniger gleichgültig gegenüber, als er je angenommen hätte. Vermutlich waren das noch letzte Nachwehen seines Menschseins, kein Grund sich weitere Gedanken darüber zu machen, beruhigte er sich hastig selbst.
 

Mit ihrer Sorge, dass er über das Erscheinen der Prinzessin nicht erbaut war, hatte sie allerdings nicht unrecht. Hingagiku wiederzusehen fand er alles andere als erstrebenswert.
 

Unterdessen hatte Inochiyume wieder die allmählich vertraut werdenden Reaktionen ihres Körpers zu spüren bekommen, der auf die unmittelbare Nähe von Tod und Verletzung reagierte.
 

Während sich der Dämonenkörper zusehens von den durch Shioken zugefügten Verletzungen erholte, hielt Inochiyume den Kopf gesenkt, in Gedanken noch immer bei dem Paar goldener Augen, die sie stoisch angesehen hatten. Sie besaßen nicht mehr den sonnenerhellten Honigfarbton, sondern eine weit hellere, kältere Farbe, dennoch war sich Inochiyume bei ihrem Anblick zusammen mit dem Haar des Dämons sicher, den Bruder InuYashas vor sich zu haben. Den Mann, dem sie den Namen Haru gegeben hatte und der von Jaken Sesshōmaru-sama genannt worden war. Haru gab es nun nicht mehr und Inochiyume fühlte sich betrogen und seltsamerweise im Stich gelassen. Dabei wusste sie doch, seit Jaken und InuYasha ins Dorf gekommen waren, dass Haru nicht viel mehr als eine Erscheinung gewesen war, die aufhören würde zu existieren, sobald der Krieger wieder in den Vollbesitz seiner Kräfte gelangt wäre. Und dennoch, dennoch war sie enttäuscht und traurig darüber, dass es Haru nicht mehr gab. Dass auf diese Weise auch die letzte und noch so kleine Möglichkeit, ihm noch einmal zu begegnen, zunichte gemacht worden war.
 

Es blieb nur die Frage, ob auch Hinagiku die Veränderung bemerken würde; und falls dem nicht so wäre, sollte Inochiyume ihr dann sagen, wer der silberhaarige Dämon war oder wäre es klüger diese Wahrheit für sich zu behalten?
 

Ungehalten darüber, solang allein gelassen worden zu sein, obwohl sie ihrer Kahi lediglich aufgetragen hatte, eine Frage zu stellen, die nun wirklich nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen konnte, dass sie das Ausbleiben Inochiyumes noch gerechtfertigt hätte, war Hinagiku schließlich ebenfalls in Richtung der kleinen Gruppe um den rot gekleideten, ungehobelten Jungen gelaufen. Im gleichen Moment als auch die Frau, die von Inochiyume geweckt worden war, in Begleitung zweier bemerkenswert gut aussehender Männer zum Schrein zurückkehrte. Da der Mittlere der beiden hellhaarigen Männer ein wenig vor der Frau und dem zweiten, etwas kleineren Mann lief, war anzunehmen, dass er diesen mindestens an Rang überlegen war. Die Kleidung des voran gehenden Mannes, der ungewöhnlich silbrigweißes Haar besaß, wies trotz ihres desolaten Zustands noch immer darauf hin, dass der Eigentümer ein sehr wohlhabender Mann sein musste. Ebenso wie seine Haltung und die Tatsache, dass er Gefolgsleute hatte, Zeugnis dafür waren, dass er mit Sicherheit nicht aus einem gewöhnlichen Elternhaus stammte.
 

Ein interessanter Mann. Ein sehr gutaussehender Mann. – Vielleicht sollte sie sich die Sache mit Haru noch einmal durch den Kopf gehen lassen, bevor sie eine voreilige Entscheidung traf, überlegte Hinagiku. Ließ es jedoch zunächst bei dem Gedanken bewenden, da sie in diesem Moment hörte, wie Inochiyume mit ‚Getsumeiko’ angesprochen und aufgefordert wurde, den gutaussehenden Fremden zu berühren.
 

Neugierig, was es mit dieser Aufforderung auf sich haben mochte, näherte Hinagiku sich den Anderen so schnell es ging, ohne in unwürdige Hast zu verfallen und konnte im nächsten Moment erstaunt beobachten, wie die Wunden des Mannes anscheinend infolge der Berührung durch Inochiyume nach und nach heilten und schließlich gänzlich verschwanden.
 

Sobald der Heilungsprozess abgeschlossen war, trat Inochiyume wieder zurück und wusste nicht so recht, wie es nun weiter gehen sollte, hatte sie sich einfach zu verneigen und sich zurückzuziehen, sollte sie warten bis sie dazu aufgefordert worden war oder…?
 

„Es ist mir eine Ehre zu sehen, dass meine unzulängliche Dienerin von Nutzen sein konnte“, meldete sich in diesem Moment Hinagiku mit höfischer Nonchalance zu Wort, „ich hoffe, sie hat Eure Wünsche zur Zufriedenheit erfüllen können.“
 

Während ihrer Äußerung hatten alle Anwesenden ihre Aufmerksamkeit der Prinzessin zu gewandt, die trotz der reisebedingten Einbußen bei ihrer Schönheitspflege noch immer einen beeindruckenden Anblick bot. Hinagiku hatte mit der anerzogenen Selbstverständlichkeit einer Fürstentochter den ihr augenscheinlich ebenbürtigen Unbekannten angesprochen, der von Inochiyume geheilt worden war. Dieser machte jedoch keine Anstalten auf die Bemerkung der Prinzessin etwas zu erwidern, sondern betrachtete sie nur kalt mit ausdruckslosem Blick, als hoffte er sie auf diese Weise einschüchtern zu können.
 

Zu seinem Leidwesen musste Sesshōmaru jedoch feststellen, dass Hinagiku ihn als Dämon offenbar nur noch interessanter fand, als dies bereits bei seiner menschlichen Daseinsform der Fall gewesen war. Allerdings erweckte die Prinzessin nicht den Eindruck als wüsste sie, dass er und Haru ein und dieselbe Person waren. Und wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, dass sie bisher den menschlichen Krieger verfolgt hatte, um seiner habhaft zu werden, so lag es nun anscheinend sehr wohl im Bereich des Möglichen, dass sie Haru ohne Umstände fallen und sich für die Neuerscheinung des Dämonenlords näher interessieren würde. Ein Umstand, der Sesshōmaru beinahe wünschen ließ, wieder Haru zu sein, während die Prinzessin seinem Doppelgänger hinterher jagte. So würde ihm ihm wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich die Mühe zu machen, ihr unmissverständlich zu verstehen zu geben, dass er an einer Menschenfrau niemals interessiert sein würde, ganz egal welcher Herkunft sie war. Sollte sie sich trotzdem als hartnäckig anhänglich herausstellen, würde er eher früher als später auf äußerst drastische Maßnahmen zurückgreifen - und das mehr genießen als es für einen Dämon in seiner Position wohl angebracht war.
 

Unterdessen war es Shioken, der anstelle Sesshōmarus, mit einer gewissen Erheiterung über die perfekte höfische Heuchelei der Prinzessin erwidert hatte: „Sie hat die in sie gesetzten Erwartungen sogar noch übertroffen.“ Mit leicht irritiertem Gesichtsausdruck äußerte die Prinzessin darauf: „Ich danke Euch, für diese Großzügigkeit. Aber ich bin sicher, dass ihre Hilfe für Euch nicht von solch entscheidender Bedeutung gewesen sein kann.“
 

„Doch, das war sie“, unerwartet ernst klang die Antwort Shiokens dieses Mal, bevor er direkt an Inochiyume gewandt erklärte: „Ich danke dir für das Leben meiner Frau.“ Vor Verlegenheit wurde das Mädchen glühend rot, war sie es doch nicht gewohnt, dass man sich bei ihr bedankte, während sie nur abwehrend erwiderte: „Das ist wirklich nicht nötig, Dono, ich habe nichts getan.“ Jetzt lächelte Shioken wieder, während er erklärte: „Mehr als du vielleicht ahnst, Getsumeiko.“
 

Da Inochiyume auf diese Bemerkung keine passende Antwort einfallen wollte und keiner der anderen Erwachsenen Anstalten machte, das Gespräch in irgendeiner Form fortzusetzen, nutzte Rin die Gelegenheit, um sich neugierig zu erkundigen: „Heißt du wirklich ‚Getsumeiko’?“, da sie noch nie einem Menschen begegnet war, der als ‚Kind des Mondlichts’ bezeichnet wurde. Erleichtert über diese Ablenkung, wandte sich Inochiyume dem kleinen Mädchen zu, schüttelte den Kopf und erwiderte: „Nein, ich werde ‚Inochiyume’ gerufen.“ Verwundert sah Rin die Ältere an, „Warum nennen dich Mitsuki-san und Tomoki-san dann ‚Getsumeiko’?“ Da Inochiyume darauf nur mit dem Bekenntnis, dass sie es nicht wisse antworten konnte, übernahm es Mamori auf die Frage des kleinen Mädchens Auskunft zu geben: „Weil sie ein Getsumeiko ist. Sie hat an der Mondsilbertaufe teilgenommen, ebenso wie ihre Herrin.“
 

„Dann kann ich jetzt ebenfalls Menschen heilen?“, erkundigte sich Hinagiku zugleich neugierig und ein wenig unzufrieden darüber, dass eine einfache Dienerin die gleichen Fähigkeiten haben sollte, wie sie.

„Nein, du bist von anderer Art“, erwiderte Mamori ruhig und da sie anscheinend nicht vorhatte weiter zu reden, hakte die Prinzessin auffordernd nach: „So bin ich von welcher Art?“ Mamori schwieg einen Moment, sah die Prinzessin nur an, als würde sie deren Inneres einer genauen Überprüfung unterziehen und erklärte dann: „Du bist zeitlos. Dein Wunsch war es offenbar nicht zu altern, sondern stets dein jetziges Aussehen zu behalten, so ist es geschehen.“

„Dann bin ich unsterblich?“, Hinagiku klang bei diesem Gedanken hellauf begeistert, würde sie doch die Ewigkeit in Schönheit verbringen.

„Nein, sterben kannst du; allerdings nur wenn du getötet wirst, nicht weil du alt und krank bist. Und auch nach deinem Tod wird dein Körper nicht zerfallen, sondern in dieser Form weiter bestehen“, stellte Mamori klar und erhielt von Hinagiku ein enttäuschtes „oh“ als Reaktion, bevor sich die Prinzessin recht schnell damit abfand doch nicht unsterblich zu sein.
 

Stattdessen wandte sie sich gleich darauf, das Thema wechselnd, an Inochiyume und verlangte zu wissen: „Hast du von diesem ungezogenen Jungen erfahren, wo sich Haru-san befindet?“ Der ungezogene Junge murrte unwillig darüber als solcher bezeichnet zu werden und beschloss bei den folgenden Worten Inochiyumes den Mund zu halten, es gab keinen Grund dieser eingebildeten Person in irgendeiner Weise behilflich zu sein. Selbst Kagome schien diese Ansicht zu teilen, unternahm sie doch nicht den geringsten Versuch den Unmut des Hanyōs zu besänftigen, während sich Sango und Miroku im Stillen fragten wer Haru-san sein mochte und mutmaßende Blicke in Richtung von InuYashas Bruder warfen, die glücklicherweise von Hinagiku unbemerkt blieben.
 

Unterdessen hatte Inochiyume so unauffällig wie möglich aus dem Augenwinkel zu Sesshōmaru hinüber gesehen, der auf die Worte Hinagikus allerdings keinerlei sichtbare Reaktion erkennen ließ, bevor sie schließlich scheinbar ruhig erwiderte: „Haru-san gibt es nicht mehr, Hime-sama.“
 

„Was soll das heißen es gibt ihn nicht mehr? Hat er sich vielleicht in Luft aufgelöst?“ Inochiyume biss sich kurz auf die Unterlippe, als sie bei dieser Formulierung Hinagikus an Kaoru-sans plötzliches Verschwinden erinnert wurde und antwortete dann leise: „Es heißt einfach, dass er nicht mehr existiert, Hime-sama.“ Die Prinzessin runzelte unwillig die Stirn, während sie verstimmt erklärte: „Es scheint eine neu Mode zu sein, dass die Mitglieder der Palastwache einfach so verschwinden.“
 

„Hime-sama…“, brachte Inochiyume daraufhin nur erstickt hervor, nicht wissend, wie sie diese wenig taktvolle Bemerkung ausgleichen sollte. Shioken hatte da weniger Bedenken und stellte ruhig fest: „Ist Euch je der Gedanke gekommen, dass Ihr daran eine gewisse Mitverantwortung tragt?“ Hochfahrend sah die Prinzessin den weißhaarigen Mann an: „Ich weiß nicht wovon Ihr sprecht und untersteht Euch so mit mir zu reden!“
 

„Hime-sama, bitte, Ihr ahnt nicht, wer er ist…“, Inochiyumes Stimme klang flehend, als sie versuchte die Prinzessin dazu zu bringen, sich nicht mit dem weißhaarigen Begleiter Sesshōmarus anzulegen.
 

„Was soll das heißen, soll ich mich vielleicht von einem einfachen Gefolgsmann lächerlich machen lassen?“, Hinagiku klang ungehalten, während in diesem Moment zur allgemeinen Überraschung erstmals seit einer geraumen Weile der Hundedämon das Wort ergriff und in einem derart kalten Ton „Schweig!“ befahl, dass die überraschte Prinzessin nicht einen Moment zögerte dieser Aufforderung auch nach zu kommen.
 

Anschließend wandte sich der Dämonenfürst an Shioken und verlangte zu wissen: „Woher weiß sie, was du bist?“, in seiner Stimme klang ein drohender Unterton mit, der keinen Widerspruch gegen seine Forderung duldete.

„Ich denke, sie spürt es mehr, als das sie es weiß“, entgegnete Shioken gelassen und wandte sich fragend an Inochiyume: „Du fühlst dich in meiner Nähe nicht wohl, nicht wahr? Gleichzeitig angezogen und abgestoßen. Ausgeliefert, ohne darauf Einfluss nehmen zu können.“ Inochiyume nickte verwundert und fragte mit neugieriger Vorsicht: „Woher wisst Ihr das? - Geht es Euch auch so?“
 

Dieses Mal nickte Shioken, während ein leichtes Lächeln um seine Lippen spielte und er anschließend hauptsächlich an Sesshōmaru und Inochiyume gewandt erklärte: „Es liegt daran, was wir sind: Leben und Tod werden einander immer erkennen und von einander angezogen werden. Aber da sie die zwei gegensätzlichen Pole des Seins darstellen, können sie nur schwer gleichzeitig in unmittelbarer Nähe zu einander existieren.“ Anschließend wandte er sich direkt an den Hundedämon und fuhr fort: „Hätten das Mädchen und ich uns berührt, ohne dass du es verhindert hättest, wäre keiner von uns Beiden mehr hier. Wir hätten uns gegenseitig aufgehoben.“
 

„Du willst damit sagen, dass das Leben mir Untertan ist und der Tod Kō-sama?“, Hiangiku klang amüsiert angesichts dieses Gedankens, während sie bei der Nennung des Fürstentitels den Kopf ein wenig in Richtung Sesshōmarus geneigt hatte, auf diese Weise deutlich machend, wen sie meinte. Anschließend wandte sie sich direkt an den Yōkai und stellte mit einem Lächeln fest: „Es dürfte für uns wohl nur von Vorteil sein, wenn wir in Zukunft eine sehr enge Bindung zwischen unseren Häusern aufbauen, um zu verhindern, dass eine der uns untergebenen Mächte eines Tages möglicherweise außer Kontrolle gerät.“
 

Gespannt sahen InuYasha und seine Freunde ebenso wie Rin, Jaken und Inochiyume zwischen der Prinzessin und dem Dämonenfürsten hin und her, während Shioken unwillig die Stirn runzelte, dieses Mal jedoch ebenso schweigend auf die Reaktion seines Herrn wartete, wie Mamori, die angesichts der indirekten Erwähnung ihres erneuten Todes erstaunlich unberührt wirkte.
 

Sesshōmaru unterdessen erweckte nicht den Eindruck, als wäre er an irgendeiner Form von Beziehung zum Hause Nagasawa interessiert. Wie sich zeigte, war ihm so wenig an einer Verbindung zwischen den beiden Häusern gelegen, dass er lediglich mit kühler Ruhe äußerte: „Mitsuki, begleite die Beiden in ihr Dorf und kehre anschließend umgehend zurück. – Sollte es nötig sein, fessle und kneble sie.“
 

Hinagiku schnappte bei diesen Worten empört nach Luft, während Mamori sich lediglich höflich verneigte, als Zeichen dass sie tun würde, was ihr aufgetragen worden war. Unterdessen erklärte die Prinzessin mit aller Beherrschung, die sie noch im Stande war aufzubringen: „Wie Ihr meint. Es wird sich noch zeigen, ob Ihr so klug daran getan habt, mein Angebot einfach auszuschlagen. – Inochiyume, hol unsere Sachen, wir kehren sofort nach Hause zurück!“, damit wandte sich Hinagiku ab und verließ die kleine Versammlung hoch erhobenen Hauptes und gestrecktem Rücken.
 

Die junge Dienerin hatte ihrer Herrin gehorsam zugestimmt, verneigte sich anschließend zunächst ehrerbietig vor dem Hundedämon, um sich für dessen Großzügigkeit zu bedanken, Hinagiku und ihr einen Geleitschutz zur Verfügung zu stellen, und gleich darauf auch vor den restlichen Versammelten, sich auf diese Weise verabschiedend, um letztendlich zusammen mit Mamori Hinagiku zu der Quelle des Futarasan-Schreins zu folgen, wo sich noch immer ihre Sachen befanden.
 

Sobald Mamori und Inochiyume sich abgewandt hatten, informierte Sesshōmaru knapp Rin und Jaken: „Wir kehren in das Schloss des Westens zurück“, sich bereits in Bewegung setzend, während seine beiden Begleiter ihm noch einhellig zustimmten. Während Rin gleich darauf zu Ah-Un lief, um diesen am Zügel zu nehmen, und Jaken bereits seinem Herrn nacheilte, um nicht den Anschluss zu verlieren, verschränkte InuYasha verärgert die Arme, starrte wütend den Rücken seines Bruders an und erklärte energisch: „Du könntest dich wenigstens bei mir bedanken, für den ganzen Ärger, den ich wegen dir durchgemacht habe. Falls es dir nämlich entgangen sein sollte: Ohne mich würdest du immer noch in dem Bergdorf festsitzen und von dieser komischen Prinzessin genervt werden.“
 

„InuYasha!“, flüsterte Kagome halb entsetzt, halb ungläubig, während Miroku und Sango den Halbdämon in einer Mischung aus Verblüffung und amüsierter Bewunderung betrachteten und Shippō ungläubig den Kopf in die Hand sinken ließ, sicher, dass im nächsten Moment wieder ein Kampf zwischen den Brüdern stattfinden würde – und gekämpft, fand der kleine Kitsune, hatten sie in letzter Zeit eigentlich genug.
 

Gleichzeitig war Sesshōmaru stehen geblieben, hatte den Kopf ein wenig zur Seite gedreht und äußerte über die Schulter gewandt in einem herablassenden Tonfall, als wolle er ein Kleinkind belehren: „InuYasha.“ Angriffslustig knurrte der Halbdämon ein „Ja?“ hervor, sich bereits für die nun sicher folgende Beleidigung wappnend. Für einen kurzen Moment schien es, als würde der Yōkai nach den richtigen Worten suchen oder noch einmal prüfen, was er sagen wollte, dann jedoch ergänzte er vollkommen ruhig und gleichmütig: „Danke.“
 

„Du elender…“, polterte InuYasha unterdessen schon los, bevor er realisierte was sein Bruder da eben tatsächlich gesagt hatte, während dieser sich bereits in Bewegung gesetzt hatte, den vollkommen überrumpelten Hanyō zusammen mit seinen nicht weniger erstaunten Freunden unbeachtet hinter sich lassend.
 

„Hat er sich gerade eben wirklich bedankt?“, Kagome klang noch fassungsloser als wenige Minuten zuvor. „Also wenn wir nicht alle plötzlich der gleichen Sinnestäuschung unterliegen, dann ja, er hat sich bedankt“, erwiderte Sango auf Kagomes Frage, noch immer starr vor Staunen.
 

„Sieh an, der Welpe wird erwachsen“, erklang neben der kleinen Gruppe im gleichen Moment die belustigte Stimme Shiokens, der Sesshōmaru ebenfalls nach sah und mit dieser Bemerkung nun seinerseits die volle Aufmerksamkeit der Anderen auf sich zog.
 

„Welpe?!“, echote Miroku entgeistert, während Shioken bereits an InuYasha gewandt äußerte: „Wenn du mal wieder in der Nähe sein solltest, komm vorbei und kämpfe gegen deinen Bruder. Ich fand den letzten Kampf recht unterhaltsam, auch wenn dein Stil hundsmiserabel ist.“
 

„Willst du damit andeuten ich wäre schwach?!“, knurrte der Hanyō unfreundlich und bekam darauf ein belustigtes Grinsen von Shioken zu sehen, „ich würde sagen, eher im Gegenteil. – Wer weiß, wenn es dir gelingt deinen Bruder zu überleben und du die Prüfungen bestehst, wird Shiomari eines Tages sogar dir gehören.“ „Keh, ich verzichte. Tessaiga genügt völlig, ich brauche niemanden, der für mich durch die Gegend rennt.“

„Weil du bereits genügend Hilfe hast und zudem lieber selber rennst“, spöttelte der weißhaarige Mann ungerührt, bevor er sich abwendend meinte: „Wir sehen uns, InuYasha“, sich gleich darauf dicht neben Sesshōmaru befindend.
 

„Du hältst mich also für schwach genug, dass ich vor InuYasha sterbe?“, diese täuschend gleichmütig gestellte Frage bewies, wie fein das Gehör des Hundedämons tatsächlich war. Shioken hätte bei dessen Worten beinahe die Augen verdreht, erwiderte stattdessen jedoch nur unbekümmert: „Nicht schwächer, aber älter.“

„Das besagt nichts“, lautete die kategorische, wenn auch ruhig hervorgebrachte Erwiderung des Yōkais, die Shioken mit den ebenso gelassen ausgesprochenen Worten parierte: „Wenn man ein Schwert ist, nicht; wenn man ein Lebewesen ist, schon.“

„Ich werde dir das Gegenteil beweisen“, Sesshōmaru wirkte noch immer gänzlich unbewegt, während er diese Bemerkung voller Überzeugung aussprach.

„Ah, dann ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?“, konterte Shioken mit einem amüsierten, kleinen Lächeln und erhielt darauf zunächst nur einen durchdringenden Blick aus goldfarbenen, stoischen Augen, bevor sich der Dämon zu der kühlen Bemerkung herabließ: „Es wird sich erst noch zeigen, ob du zu mehr als einem bloßen Untergebenen taugst.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  inukimi
2009-07-20T22:09:31+00:00 21.07.2009 00:09
Dein Kap ist wirklich eine wahre Wucht...
Ich kann ganz ehrlich noch nicht glauben, dass sie schon vorbei ist...
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass du eine Fortsetzung dazu schreibst.
Sesshomaruals Mensch... auf den Gedanken wäre ich nie gekommen... schon allein desshalb, weil ich befürchten müsste, dass er mir dafür den Hals umdreht^^
Schade aber, dass der "Welpe" Sou´unga nicht auch gekriegt hat. Ich weiß, dass wären dann doch langsam zu viele Schwerter. Nicht das er wie der Halbgott wird... Bitte schreib eine Fortsetzung!!!!????

hdggdl
inukimi
Von:  Hotepneith
2009-03-02T08:15:11+00:00 02.03.2009 09:15
Ach ist das schön....
Was für ein Chaos.
Armer Jaru, aber die Situation hat wohl zumindest ein Opfer benötigt.

Und so OC fand ich Sesshouamru jetzt nicht. Ein wenig schon, aber nach dden ganzen Aufregungen und Erfahrungen wäre es andererseits eher ein Wunder, wenn Man/Dämon seine Lektionen nicht ein wenig gelernt hätte .(gewisse Prinzessinen natürlich ausgeschlossen - ihren Heiratantrag habe ich zweimal lesen müssen, um ihn zu glauben.....)


"Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft..." Wurden diese Worte nicht auch schon einmal auf einem Flughafen ausgesprochen?*g*

Ich hoffe, du schreibst auch an Feuervogel weiter...

Ach ja, und sag mir bitte, wenn du wieder mal was hochlädst.


bye

hotep


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