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Mémoire

vorläufiger titel
von

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-Unbehagen-

Die dunklen, steinernen Gänge des Akatsuki-Hauptquartiers schienen noch bedrohlicher zu wirken als sie es sowieso schon an gewöhnlichen Tagen taten. Ob es daran lag, dass es langsam kälter wurde und die Sonne nur noch spärlich ihr schwaches Licht gen Erde sendete und schon wieder frühzeitig –kaum war es 5 Uhr- unterging? Oder ob dieser Umstand der Niedergeschlagenheit des Iwa-Nins zu verdanken war, der Sasori durch den mit flackernden Fackeln beleuchteten Flur zum Büro ihres Anführers folgte? Sasori kannte die Antwort nur zu gut, doch er hatte Angst zu viel darüber nach zu denken, sich zu nah an Areale in seinem Innersten heranzuwagen, die er noch nicht bereit war zu ergründen. Angst, dass er wohlmöglich wieder eine dieser unguten, unvorhersehbaren Panikattacken erlitt, wie gerade eben in Deidaras und seinem Zimmer. Das war auch der Grund, weshalb er vor seinem Partner herstapfte, versuchte ihn so gut wie möglich zu ignorieren und seine Augen gezielt auf den Gang und die an seinem Ende liegende Tür richte, hinter der sich Pain-Samas Büro befand.

Immer noch damit beschäftigt, nicht erneut Empfindungen der Verzweiflung nach außen dringen zu lassen, erreichte Sasori die schwere, eherne Eichentür, hinter der ihr Anführer auf den Skorpion aus Sunagakure und dessen Partner wartete. Sasori blieb stehen und im selben Moment verstummten auch die schlurfenden, zaghaften Schritte von Deidara.

Nachdem Anklopfen ertönte ein gemurmeltes, aber dennoch autoritär klingendes „Herein“ gedämpft durch das dicke Holz, von der anderen Seite Tür.

Sasori tat wie ihm geheißen, schob die Tür auf, die mit einem Knarren zu Seite schwang, und betrat den relativ hellen Raum, der trotz den schweren, samtenen Vorhängen, die dicht zugezogen waren und nur spärlich Licht hindurch ließen, einen starken Helligkeitskontrast zum Flur bildeten, der mit seinen Fackeln die finstern Gänge noch bedrohlicher wirken ließ. In Pains Büro standen vereinzelt Öllampen, über denen rote und weiße Lampenschirme mit Kirschblüten- und Kranichmuster gespannt waren. Es war mit dunklem Holz möbliert und einige antike Vasen standen auf storchenbeinigen mit verschnörkelten Kacheln verzierten Konsolen. Obwohl das Zimmer einen recht einladenden Eindruck machte, hasste es Sasori dort zu sein. Immer wenn er diesen Raum betrat spürte er dieses Unbehagen, diese schwarze Aura, die dieses Zimmer auszusenden schien.

„Da seid ihr ja endlich“, erfüllte die dunkle, Respekt einflößende Stimme des Leaders, der hinter seinem Schreibtisch saß und beide Neuankömmlinge musterte, die Stille des kleinen Büros. Er wies Sasori und den immer noch niedergeschlagenen Blonden mit einer ausschweifenden Geste seines Armes an, sich an die mit roten Polstern bezogenen Stühle zu setzen. Sasoris gesamtem Denken und Empfinden widerstrebte es hier länger als nötig zu verweilen und so nahm er widerwillig, doch ohne ein von außen erkennbares Zögern oder Innehalten Platz. Deidara tat es ihm gleich, jedoch nicht ohne, dass seine Mimik und Gestik verraten hätten, dass ihm dies höchst zuwider war.

„Eure Mission führt euch nach Yugagakure no sato! Das Land der heißen Quellen war lange Zeit Hidans Heimatdorf. Gestern erhielten wir folgende Nachricht von einem…“ Pain machte eine kurze Pause um nach dem richtigen Wort zu suchen… „…alten Freund Hidans.“ Ein sarkastisches Lächeln umspielte seine Lippen und er hielt Sasori ein vergilbtes Pergament entgegen. Dieser nahm es in die Hand und fing an die Notiz, die wohl in Eile und mit sehr krakeligen Handschrift geschriebene worden war, sorgfältig durchzulesen:
 

„Mitglieder der Akatsuki!

Nach langen Recherchen ist es mir endlich gelungen, eine von euren Kontaktpersonen auszumachen, mit denen Hilfe es mir möglich ist euch diese Nachricht zukommen zu lassen.

Es ist mir auch bekannt, dass ein Mitglied des Jashinkultes eurer Organisation angehört. Ich kenne das Geheimnis um die Unsterblichkeit, die die Jashinisten innehaben, und ich weiß auch wie es zu umgehen ist und man sie verwundbar machen kann, auch wenn ich selbst kein Mitglied dieses Ordens bin. Ich bin mir sicher, dass dies nicht nur mich sondern auch einige Dörfer und dazugehörigen Ninjaeinheiten interessieren wird. Wenn ich dieses kleine Geheimnis für mich behalten soll, verlange ich von euch die bescheidene Summe von einer Million Ryou.

Treffpunk ist ein kleines Dorf an der nördlichen Grenze des Landes.
 

Dahinter stand eine ungefähre Wegbeschreibung zu besagtem Dorf.
 

Ich erwarte euch dort am xx.xx.xxxx.
 

Eine krakelige Unterschrift, die unmöglich zu entziffern war folgte.
 

P.S.: Tut mir wirklich aufrichtig leid, dass ich mir gerade euren Hidan von diesem Kult aus Missgeburten rausgepickt habe, aber er ist ein alter „Freund“ mit dem ich noch eine Rechnung zu begleichen haben.
 

Sasori blickte von dem Brief auf und reichte ihn an Deidara weiter. Er konnte sich denken, worin ihre Aufgabe bestand. Den Kerl unauffällig erledigen.

Deidara nahm das vergilbte Pergament zögerlich an sich, doch Sasori beachtete ihn nicht weiter. Besser nicht zu sehr darüber nachdenken.

„Ich erwarte von euch, dass ihr diesen Kerl unschädlich macht. Wie ist mir egal! Hauptsache, das ganze geht schnell und unauffällig über die Bühne, “ sagte Pain mit einem mahnenden Seitenblick auf Sasoris Partner.

Damit war dann wohl alles gesagt. Mit einem gemurmelten „Wird erledigt“ erhob sich Sasori um zu gehen und diesen furchtbaren Raum gefüllt mit Unbehagen, geheuchelter Gemütlichkeit und Deidara endlich verlassen zu können.

Gerade als er sich umdrehte und die letzten Meter bis zur Tür überbrücken wollte, richtete Pain erneut das Wort an Sasori: „Ach noch etwas, Sasori.“

Der Suna-Nin konnte das niederträchtige Grinsen Pains förmlich spüren und er wusste, welche Worte auch immer die Lippen des Leader verlassen würden, Sasori würden sie nicht gefallen.

„Wie es scheint, ist dein alter Partner wieder aktiv.“ Orochimaru… wie Sasori diesen Mann hasste. In seiner brutalen, bestialischen, skrupellosen Gestalt… widerwärtig und verkommen…

Einen kurzen Moment blitzte ein Bild vor Sasoris Innerem Auge auf, ein Bild entsprungen aus einer fernen, dunklen Vergangenheit. Er hatte dieses Bild so lange schon krampfhaft zu verdrängen versucht, dass er sich fragte, ob es wirklich ein Teil seiner Vergangenheit war. Doch so gerne er auch dieses schreckliche Martyrium vergessen wollte, es war einfach Fakt, ein Teil seines Lebens…

Die Szenerie, die sich gerade tief in seiner Seele abspielte, erfüllte Sasori immer noch mit Abscheu und Widerwillen… Lüsterne Augen, die ihn voller Begehren anstarrten, feuchte Lippen zu einem wollüstigen Grinsen verzerrt, eine heiße Zunge, die ekelerregend und begierig an Sasoris zarter Haut saugte… Sasori selbst, nackt, entblößt und zittert, hilflos wie ein Schmetterling in einem wütenden Sturm…

Das Bild verblasste so plötzlich wie es gekommen war und hinterließ nur einen bitteren, faden Nachgeschmack, und als Pain seine Stimme noch ein letztes Mal erhob, war die Erinnerung schon fast wieder zu einem Fragment aus einem anderen Leben geworden.

„Was genau er plant, habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können.“ Sasori konnte Pains Unmut über die Tatsache, dass er im Ungewissen darüber war, welche Schritte Orochimaru als nächstes einleiten würde, förmlich spüren. Dementsprechend merkte er auch, dass ihr Anführer nun am liebsten allein sein und in Ruhe nachdenken wollte. Sasori drehte sich zur Tür, begleitet von den abschätzigen Worten ihres Leaders: „Ihr dürft jetzt gehen.“

Erleichtert dieser verlogenen Behaglichkeit des Zimmers und Pain-Samas bedrohlicher Präsenz endlich entkommen zu sein, machte sich Sasori schnellen Schrittes zurück in sein Zimmer.

Er wollte so schnell wie möglich aufbrechen, um endlich dieser Beengtheit des Hauptquartiers zu entkommen. Vielleicht würde er auf dieser Mission auch endlich sein gewohntes, gleichgültiges Naturell wiedererlangen können, jenseits von diesem ganzen kräftezehrenden, bohrenden Gefühlschaos.

Mit leichter Zuversicht lenkte er seinen Gang in Richtung seines Zimmers, weder die schlurfenden Schritt hinter ihm noch die leise wispernde Stimme in seinem Kopf beachtend. Unaufhörlich pochte sie im letzten Winkel seines Verstandes…

Wen willst du damit überzeugen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AijiHolic
2009-05-24T18:05:42+00:00 24.05.2009 20:05
Yay!
Konan hat Stil! Wer sonst hätte Pain die Lampenschirme mit dem Kirschblütenmuster auszwängen sollen?
Pain und rosa x3

Danke übrigens für's weiterschreiben, trotz Schulstress x3
Meine Mutter sieht immernoch etwas verwirrt aus, wegen meines freuden-quiekers ^___________^"

Armes Deidei ó.ò *keks gibt*
Böser Saso ò.ó *keinen Keks gibt*
Aber ich versteh schon.
Soll ja kein Kitsch rauskommen |D

Mehr Konan Einrichtungstipps! xD
*knuff*
--
Ja~ha~
Ich habe meine Danksagung und mein knuffen nicht vergessen x3


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