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Turk-Café

It's all in the Suit
von

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from the Storm

„Was ist los mit dir?“ Die Frage flatterte lange Zeit unbeantwortet in Tsengs Sportwagen herum, wie ein Schmetterling.

Frei. Unbeantwortet. Nicht wirklich greifbar.

Seufzend wandte der Wutainese den Blick von dem Hauseingang ab, den er beschattete und musterte die junge Frau neben sich. Ihr Anzug saß wie immer perfekt und war porentief rein. Er mochte ihre Reinlichkeit und ihren Sinn für Ordnung. Ansonsten war sie allerdings heute nicht sie selbst. Ihre Deckung hatte die Blonde vernachlässigt, die Beine locker überschlagen und ihr Fuß wippte in einem unregelmäßigen Takt leicht auf und ab.

Tseng mochte es, wenn sie Schwäche zeigte. Obwohl er es nie zugegeben hätte. Den rechten Arm hatte Elena angewinkelt, lehnte damit auf dem weit geöffneten Fenster des Wagens und hielt den Kopf beständig auf der Hand gestützt. Seit mehr als 15 Minuten verhaarte sie bereits so und worauf ihr Blick fixiert war, konnte der Wutainese nur mutmaßen. Wahrscheinlich sah sie einfach nur dem fallenden Regen zu, der im trostlosen Licht einer Straßenlaterne leicht orange wirkte.

„Mir geht’s nicht so.“ kam endlich die lang erwartete Antwort der Blonden und endete mit einem kurzen tonlosen Seufzer.

„Was bedrückt dich?“ hakte Tseng nach und erneut erfüllte drückende Stimme das Innere des Wagens.

„Weiß nicht genau...“ entgegnete sie schließlich. „Es geht mir einfach nicht gut. Fühl mich irgendwie leer...“

„Leer...“ wiederholte der Schwarzhaarige, wandte den Blick von ihr ab und observierte erneut den Hauseingang.

„Ja, als würde mir ein Stück fehlen. Es frisst mich innerlich und macht mich müde...“ erklärte sie ihm. Tseng schätzte ihre Ehrlichkeit. Er wusste das es nicht viele gab, mit denen sie so offen sprach. Umso mehr erfüllte es ihn mit stolz, das Elena zu ihm so offen war. „Ich bins leid...“

“Was genau?“

„Einfach alles Tseng.“ entgegnete sie ihm und schnaubte kurz. „Ich bin alles leid...mein Leben, die Art was ich tue und wie ich es tue. Die Welt, diese Stadt, die namenlosen Leute die herumirren und dem Licht der Reklamen folgen wie Motten. Das es still ist in meiner Wohnung, wenn ich zurück komme...Manchmal wäre ich gerne wieder ein kleines Kind. Damals fühlte ich mich an manchen Tagen nicht so schwer, als würde ich die Last der Welt auf meinen Schultern tragen.“ Tseng schwieg eine Weile und ließ ihre Worte auf sich wirken. Er kannte diese Art von Gefühl. Es hatte keinen richtigen Namen und ließ sich meistens nicht einmal klar beschreiben. Es beschlich einen, in unregelmäßigen Abständen von hinten, wie ein feiger kleiner Gangster und legte sich dann drückend, wie eine schwere Decke, über einen. Raubte einem den Atem und die Lust am Leben. Urplötzlich fühlte man sich an allem Schuld. Man wurde es leid, der zu sein der man war und man verfiel für eine ungewisse Zeit in ein Stadium tiefster Depression.

Tseng kannte dieses Gefühl. Er litt selber darunter. Es gab in diesen Momenten keine allheilenden Worte, keine Kur und selbst die Pillen die ihm die Shinra-Ärzte verschrieben hatten, zeigten keine Wirkung. Meistens war es das beste durchzuhalten, bis das Gefühl das Weite suchte und der Normalzustand zurück kam. Jedenfalls machte Tseng das so und bisher hatte es immer irgendwie funktioniert. In der Zwischenzeit verhielt er sich ruhig, ließ sich nicht anmerken das er innerlich schwächelte und verletzlich war und er hielt diese Maskerade so lange aufrecht, bis die Zeit vorbei war. Anders, wusste er sich bisher nicht zu helfen.

Ein kurzes tiefes Seufzen verließ die Lippen des Wutainesen und bewusst langsam streckte er seine Hand aus. Wollte ihr Zeit geben, sich zurückziehen aber offenbar legte sie darauf heute Abend keinen Wert. Behutsam legte er seine Hand auf ihre und umschlang zärtlich ihre Finger.

„Ich kenne das Gefühl.“ gab er zu, ohne dabei den Hauseingang aus den Augen zu lassen. „Egal was ich auch sage, es wird nicht bei dir ankommen und es wird dir erst recht nicht helfen. Ich weiß das, weil ich aus Erfahrung spreche. Allerdings...wenn dir das hilft, du bist nicht allein mit solchen Empfindungen.“ Ein kurzes leises Lachen ließ Tseng schließlich doch nocheinmal seine Observation beenden. Ein wenig verwundert wandte er den Kopf zur Seite und bemerkte gerade noch rechtzeitig wie sich Elena einige Tränen aus dem Augenwinkel wischte. „Leany?“

„Schon gut...“ beruhigte sie ihn und wischte erneut mit den Fingerspitzen ihre Augenwinkel trocken. Tseng fand sie schön, wenn sie weinte. Obwohl er auch das niemals zugegeben hätte. „Danke dir Tseng.“ Mit einem schmalen, aber ehrlichen, Lächeln auf den Lippen, drückte sie sanft seine Hand und der Wutainese nickte beruhigt. Er fühlte sich besser, wenn es ihr besser ging. Nun konnte er in Ruhe weiter beobachten. Seinen Job machen, den man ihr und ihm aufgetragen hatte und da niemand weiter den beiden Turks in dem Sportwagen Aufmerksamkeit schenkte, hielt er ihre Hand weiterhin fest.

Vielleicht gab es ja doch eine Möglichkeit dieses Gefühl schneller zu verbannen.

Sie war nur so simple, das er bisher nie daraufgekommen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Haschkeks
2008-12-14T10:14:41+00:00 14.12.2008 11:14
wow das war echt klasse. ich kann mich den anderen nur anschließen und behaupten das es verdammt schwer ist manche gefühle zu beschreiben. hin und wieder muss man sie am eigenem leib erfahren aber hier war das nicht nötig. super gemacht.
Von:  elcah
2008-09-23T22:11:34+00:00 24.09.2008 00:11
eiegntlich wollte ich nur noch n bissel lesen vorm schlafen gehen.. und dann hab ich so nen schönen one shot gefunden *-*

beschreibst es alles sehr schön, man kann sich total gut hineinversetzen. Ich glaub jeder kennt das gefühl das sie da plagt.. meiner Meinung nach die frage nach der eigenen Existenz. Wozu lebt man? wollte ich das mit meinem leben anfangen? Wird man sich an mich erinnern bzw an was? Wer bin ich eigentlich bzw wer will ich sein?

Was ist der Sinn meines Lebens?

(oouuu das klang jetzt aber depri xD)



Jeeedenfalls... schreib immer schön weiter, ich mag deinen stil! aaaaber was mich ein bisschen gestört hat sind die wenigen absätze.. ka vielleicht liegts au an mir, das ich ständig die zeile verlier xD
Von:  elcah
2008-09-23T22:10:37+00:00 24.09.2008 00:10
eiegntlich wollte ich nur noch n bissel lesen vorm schlafen gehen.. und dann hab ich so nen schönen one shot gefunden *-*

beschreibst es alles sehr schön, man kann sich total gut hineinversetzen. Ich glaub jeder kennt das gefühl das sie da plagt.. meiner Meinung nach die frage nach der eigenen Existenz. Wozu lebt man? wollte ich das mit meinem leben anfangen? Wird man sich an mich erinnern bzw an was? Wer bin ich eigentlich bzw wer will ich sein?

Was ist der Sinn meines Lebens?

(oouuu das klang jetzt aber depri xD)



Jeeedenfalls... schreib immer schön weiter, ich mag deinen stil! aaaaber was mich ein bisschen gestört hat sind die wenigen absätze.. ka vielleicht liegts au an mir, das ich ständig die zeile verlier xD
Von: abgemeldet
2008-08-22T19:02:30+00:00 22.08.2008 21:02
naja...ich find nich das einsamkeit das passende wort dafür is..
*murmelt*
du hast vollkommen recht damit, dass man es nicht beschreiben kann (:
Du hast nen echt tollen schreibstil..der gefällt mir sehr gut!
Irgendwie bringst du sachen auf den punkt ohne sie benennen zu können, falls du weißt was ich meine, das is echt toll <3
Außerdem find ich die leichten andeutungen zu dem pairing hin echt klasse gemacht (:
Lob von mir <3
Von:  misha_hiroshima
2008-08-17T17:28:16+00:00 17.08.2008 19:28
TTTT^TTTT *in ein taschentuch tröt*
mäh~ das is so schön TwT und du sagst nochemal das is nichts dolles... die armen täubchen nee...
naja ~w~ zumindest wir beide wissen ja, wohin es läuft *wuddl*
Von:  Marybella
2008-08-16T00:06:58+00:00 16.08.2008 02:06
Ohja endlich eine FF zu meinem Lieblingspairring!
*freu*
das ist echt schön, aber für meinen Geschmack zu kurz
aber warum haben die so nProblem das zu bennen xD?
Ganz schlicht heißt es einsamkeit
ich find schön, wie du es beschreibst, man kanns echt nachvollziehen

mfg
Yuff


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