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Was sind wir?

VladXDanny
von

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Kapitel 5 - Wahrheit

Kapitel 5 – Wahrheit
 

Dieses Kapitel ist ganz besonders HasiAnn gewidmet, als Dank für ihren wunderbaren Kommentar und ihre Beratung. Du bist die beste Betaleserin, die man sich wünschen kann.
 

„Vlad… warum hast du mich geküsst…?“

Dannys Stimme war belegt, nachdenklich und hörte sich sehr unsicher an.

Vlad öffnete seinen Mund, um zu antworten – und schloss ihn sofort wieder.

Was sollte er nun sagen?

Dass er den Jungen liebte, mehr als er sollte? Dass er ihn begehrte; dass sein Verlangen nach dessen Liebe und Körper unermesslich war? Dass er noch nie in seinem Leben eine solche Geborgenheit gekannt hatte und dass er dieses Gefühl nur von Daniel bekommen konnte?

Nein, wohl kaum.

Er konnte nicht riskieren, dass er seinen geliebten Schützling vielleicht verlieren würde. Die Angst, von Daniel abgestoßen zu werden, war zu groß.

Aber was sollte er sagen? Er musste doch irgend etwas antworten… regelrecht fieberhaft durchwühlte Vlad seinen Kopf nach den richtigen Worten für solch eine Situation - und stellte entsetzt fest, dass ihm nichts einfiel. Diese Art von Gefühlen war ihm völlig unbekannt. Er hatte bisher nur… Schmerz… Hass… Kälte… und Angst gekannt.

All das verwirrte ihn so, dass er nur stottern konnte.

„Nun… ich… äh…“

Äh? Vlad schalt sich innerlich für diesen unartikulierten Ausdruck, dann aber schweiften seine Gedanken wieder zum eigentlichen Problem.

„Daniel… ich weiß es nicht.“

Das gab ihm erstmal Zeit zum Nachdenken.

„Ich weiß es wirklich nicht. Bitte, tu einfach so, als wäre das nie geschehen, ja?“
 

~*~*~*~*~
 

Ein dicker Kloß bildete sich bei diesen Worten in Dannys Kehle, aber das durfte er nicht zeigen. Es würde… schwach aussehen und er wollte Vlad zeigen, dass er stark war, damit dieser sich keine Sorgen machen musste. Er gewährte den heißen Tränen, die sich in ihm aufstauten, keinen freien Lauf, sondern kämpfte sie tapfer nieder.

„…’kay…“, murmelte er unverständlich.

Abermals breitete sich Stille zwischen den beiden aus, niemand wollte etwas sagen.

Irgendwann stand Vlad auf, zupfte sich geistesabwesend den Anzug zurecht und sagte leise: „Wenn du mich suchst, ich bin im Musikzimmer.“

Danny antwortete nicht.

Er lauschte nur dem leisen Klappern der schwarzen Lackschuhe auf den Marmorfliesen, das sich immer weiter entfernte und irgendwann ganz verklang.

Aus der Ferne drang ein langsames Klavierstück in irgendeiner Moll-Tonart zu ihm, doch er hörte nicht hin.

Immernoch lag er da, wie in Trance. Betäubt von den unterdrückten Gefühlen, von den Gefühlen, die er nicht hinauslassen wollte und die ihn zur Strafe nun von innen aufzufressen begannen.

//Na, hat er dich abgeschmettert, Kleiner?//

Phantoms Stimme klang spöttisch in seinen Gedanken.

//Ich sag dir jetzt mal was. Der Kerl will dich nur einwickeln. Das ist garantiert einer von seinen Tricks, um dich und mich umzubringen. Deshalb hilft er dir, mich zu unterdrücken! Er will, dass du wehrlos bist. Alleine haben wir beide keine Chance gegen ihn, aber gemeinsam sind wir stark, Kleiner!//

„Halt die Klappe.“, wisperte Danny in die leere Luft, als würde Phantom direkt vor ihm stehen.

//Oh Mann, ich fass’ es nicht. Du glaubst immer noch, dass dem Kerl wirklich was an dir liegt?//

“Ich sagte, du sollst die Klappe halten.“ Dannys Stimme war schwach, fast nicht zu hören. Trotzdem schwieg Phantom. Ein kleiner, pechschwarzer Klumpen des Zweifels hatte sich im Herzen des Menschen eingenistet. Und der Geist wusste genau, wie er diesen Samen zum Wachsen bringen konnte. Irgendwann würde der Körper dieses kleinen Menschen ihm gehören.
 

~*~*~*~*~
 

Die schwere, tiefe Melodie der „Mondscheinsonate“ hallte durch den Musiksaal. Fast zärtlich glitten Vlads Finger über die schwarzweißen Tasten des Konzertflügels.

Der Ältere reagierte nicht, als Daniel den Saal betrat und auf leisen Sohlen zu ihm schritt.

Vlad hatte den Jungen durchaus bemerkt, doch sie wussten beide, wie viel dem jeweils anderen die Musik bedeutete. Danny schwieg und ließ sich auf einem Sessel in der Ecke des Raumes nieder. Normalerweise hätte er nun genüsslich die Augen geschlossen und jeden einzelnen Ton des Stücks, in dem soviel Seele steckte, in sich aufgesogen.

Doch nicht heute.

Zu viele Gefühle, zu viele Zweifel, zu viel Wissen und Nichtwissen quälte ihn. Er hing dort in den Polstern, den leeren Blick starr in die Luft gerichtet.
 

~*~*~*~*~
 

Als Vlad geendet hatte, klappte er den Deckel des Instruments zu, strich noch einmal zärtlich über dessen schwarze Oberfläche und schritt dann bedächtig zu Danny hinüber. Nun fiel ihm auf, dass etwas nicht stimmte. Nun, dass mehr nicht stimmte, als nicht stimmen durfte.

„Daniel…? Alles in Ordnung?“

Die Frage war leise, verunsichert, fast ängstlich.

„Ja, alles in Ordnung.“

Dannys Stimme war leer, trocken, rau. Ohne jede Emotion darin.

„Möchtest du irgendwas unternehmen? Videospiele? Mah Jongg?“

Sinnlos, unbeholfen und verzweifelt, diese Frage. Das war Vlad auch klar, doch er hoffte dennoch, den Jungen damit auf andere Gedanken zu bringen. Doch Daniel schüttelte nur den Kopf.

„Nein, mir geht es gut.“

Vlad seufzte.

„Daniel…“, begann er, doch der Jüngere unterbrach ihn.

„Lass mich in Ruhe. Ich muss nachdenken.“

Abermals seufzte der Ältere und verließ den Raum.
 

~*~*~*~*~
 

„Was hat der Junge nur… kann es sein, dass er…? Nein… das ist unmöglich.“

Immer wieder murmelte Vlad Satzfetzen vor sich hin, um sich in seinem großen Zimmer nicht ganz so einsam zu fühlen. Ständig dachte er darüber nach, wie es Daniel ging, was er selbst falsch gemacht hatte, was er tun könnte, damit es dem Jungen besser ginge…

Und eine Frage kam immer wieder in seinem Kopf auf: Liebte er den Jungen? Wenn nein, warum hatte er ihn dann geküsst? Wenn ja, was hinderte ihn daran, es dem Jungen zu sagen? Nun, die Antwort auf die letztere Frage war einfach. Die Angst.

Die Angst, vom einzigen Menschen, der ihn respektierte und mochte, abgestoßen und gehasst zu werden.

Eine gehässige Stimme erhob sich in seinem Kopf, eine Stimme, die er seit Jahren nicht mehr gehört hatte.

//Na schau mal einer an. Endlich bist du mal so labil, dass ich raus kann…//

Beim fast vergessenen Klang dieser gehässigen Stimme durchfuhr ein Schmerz den Körper des Alten und eine Kälte breitete sich in ihm aus, die ihn zwang, auf den Teppich niederzusinken.

„Plasmius…!“, brachte er keuchend hervor, von einem Moment auf den anderen erschöpft wie nach einem100-Meter-Sprint. „Was willst du? Wieso…?“

Er brachte die Frage nicht fertig, der Geist unterbrach ihn abermals.

//Khe… wieso ich hier bin? Wie ich es geschafft habe, mich aus dem Gefängnis deines Gehirns zu befreien? Du bist zu weich, mein Freund… Du hast dich von Gefühlen übermannen lassen… bist schwach geworden…//

Vlad meinte, den eiskalten Atem seines zweiten Ichs an seinem Ohr zu spüren. Er durfte den Kampf um seinen Körper nicht verlieren…

Und noch während er diesen Gedanken fasste, spürte er, wie eine neue Kraft in ihm aufwallte. Er kannte dieses Gefühl. Ähnlich dem kurz vor seiner Verwandlung. Doch diesmal wollte er es nicht. Alles in ihm richtete sich darauf, hier auf dem Boden liegen zu bleiben und für niemanden eine Gefahr darzustellen, vor allem nicht für Daniel.

Beim Gedanken an den Jungen fühlte Vlad, wie die dunkle Kraft ihn abermals durchflutete, heftiger und kälter als zuvor. Unsichtbare Hände packten ihn, rissen ihn auf die Füße und dann materialisierte sich die gefangene Dunkelheit in zwei schwarzen Ringen um seine Hüfte.

Kein letzter Gedanke, nicht einmal ein Atemzug.
 

~*~*~*~*~
 

Danny stand am Fenster des Musikzimmers und sah hinaus an den mittlerweile dunklen Himmel. Eine schmale Sichel Mondlicht leuchtete fahl durch eine Lücke zwischen den dichten Wolken, aus denen still glitzernde Schneeflocken rieselten. Der Junge seufzte. Dann stand er auf und ging in Richtung der Tür, sein Ziel war Vlads Zimmer.

Doch dann hielt ihn etwas auf, ließ ihn erst ängstlich erstarren und dann ein paar Meter zurückweichen. Das musste ein Alptraum sein. Plasmius konnte nicht vor ihm stehen! Vlad hatte den Geist in sich doch unter Kontrolle!

Die scharfen Zähne glänzten im bleichen Licht kurz auf, als Plasmius zu sprechen begann.

„Na? Wie geht’s meinem Kleinen?“

Die Stimme war sanft. Fast zärtlich. Aber es war nicht Vlads Stimme. Trotzdem hörte sie sich genauso an. Nur… irgendetwas fehlte. Die Wärme, die in der Stimme des Älteren gelegen hatte, wenn er Danny nach seinem Befinden gefragt hatte, war einer gehässigen Kälte gewichen, die kaum auszuhalten war. Der Junge wusste nichts zu sagen. Es gab so viel, was er sich in diesem Moment fragte, so vieles, das er wissen wollte, das er nicht verstand.

Aber er konnte es nicht in Worte fassen.

Sein Gegenüber brach das Schweigen.

„Wie? Du willst mir nicht antworten? Khehehe… Sonst bist du nicht so wortkarg, Daniel… Oder verschlägt es dir die Sprache, dass der gute Onkel Vladdy dich die ganze Zeit nur darauf trainiert hat, deine Verteidigung aufzugeben?“

//Hör auf!//

Sinnlos schallte Vlads schwache Stimme durch den Kopf des Geistes.

Plasmius schwebte zu dem Jungen, packte ihn an den Handgelenken und zwang ihn auf den Boden.

„Du bist wehrlos. Wenn ich dich jetzt töten wollte, könntest du nichts dagegen tun, nur armselig vor mir knien und um dein Leben winseln…“

„Du bist nicht Vlad!!“, unterbrach der Junge den Halbgeist.

Dieser lachte nur.

„Unglaublich. Ich wusste ja, dass du naiv bist. Aber so naiv… du enttäuschst mich, Daniel. Glaubst du wirklich, ich habe dich aus dem Krankenhaus geholt, um dir das Leben zu retten?“

Er näherte sich langsam dem Ohr des wehrlosen Menschen.

„Nein… Ich wollte deine Schwäche ausnutzen… dich zwingen, den Geist in dir zu bekämpfen… dich noch mehr schwächen… und nun habe ich dich… und kann tun und lassen, was ich will…“

//HÖR AUF!// Vlad schrie nun, so gut er eben konnte, doch Plasmius ignorierte ihn.

//Daniel, verdammt! Lass mich raus!!// Phantom schrie um seine Freiheit, dass es Danny Kopfschmerzen wie nie bereitete.

//Er wird uns beide töten, wenn du mich nicht kämpfen lässt! Ich kann ihn töten, dann sind wir ihn für immer los!//

„Nein… Ich will nicht, dass er stirbt!“, flüsterte der Junge.

„Ach wie niedlich.. Redet Klein-Daniel wieder mit seinem zweiten Ich? Awww… wie niedlich…“ Die graziösen Finger des Geistes bahnten sich einen Weg in Richtung von Dannys Hose. Der Jüngere keuchte und versuchte empört, seinem Peiniger leicht in den Bauch zu treten. Nur leicht. Er wollte Vlad nicht wehtun.

Aber so oder so, sein Gegenüber wich dem Fuß durch kurzes Dematerialisieren einfach aus.

„Oh bitte. Ist das alles was du kannst?“

Der Geist grinste, zeigte abermals seine Fänge. Erst würde er den Jungen benutzen… dann würde er ihn töten… dann würde Vlad nie wieder stark genug sein, ihn zu bekämpfen.

Doch seine letzten Worte waren eine Provokation zuviel gewesen.

//Siehst du nun die Wahrheit?! Verdammt Kleiner, kapier das doch endlich, er liebt dich nicht! Er blufft nur, verflucht noch mal!//

Danny schloss die Augen.

„Einverstanden. Töte ihn.“

Der Junge wollte vergessen. Vlad hatte ihn betrogen. Nach Strich und Faden; und das obwohl er den Älteren so unendlich liebte.

Weiße Ringe erschienen, und Sekunden später hatte Danny Phantom sich dem Griff seines Gegners entwunden und stellte sich zum wiederholtem Male seinem Erzfeind Vlad Plasmius gegenüber.
 

~*~*~*~*~
 

Knurrend wie ein wütender Puma drehte sich der Ältere um und seine roten Augen glühten, als er den Weißhaarigen ein paar Meter vor sich schweben sah, ein Lächeln auf den Lippen.

„Wisch dir das selbstzufriedene Grinsen aus dem Gesicht, Phantom. Ich werde dich fertigmachen. Diesmal gewinnst du nicht. Ich werde dich nehmen und töten.“

Phantoms Augen leuchteten auf, das Feuer der Mordlust glänzte hinter den grünen Iriden.

„Das mit dem nehmen hatte ich nicht vor, aber ansonsten sind meine Pläne genau dieselben, nur dass du an meiner Stelle das Opfer sein wirst.“

Die beiden Geister umkreisten sich auf dem Parkett gegenseitig, nie den Anderen aus den Augen lassend. Geschmeidige Bewegungen, fast wie ein Tanz. Dann schoss Phantom einen Plasmastrahl ab, dem Plasmius gerade noch ausweichen konnte und brach so den scheinbaren Frieden. Der Kampf hatte begonnen.
 

~*~*~*~*~
 

Ein paar Fensterscheiben waren durchbrochen, der Vorhang hatte ein verbranntes Loch und sämtliche Glühlampen waren zersplittert. Nur die Instrumente hatten die beiden Kämpfer aus Liebe zur Musik heil gelassen. Erschöpft, mit ramponierter Kleidung, schwer atmend, standen sie sich gegenüber.

„Du hast dich gar nicht verändert seit unserem letzten Kampf.“, sagte Phantom.

„Du auch nicht.“, antwortete Plasmius. Und dann machte Phantom einen Fehler.

In einer Sekunde der Unachtsamkeit warf ein violetter Plasmastrahl den Jüngeren zu Boden und er fand sich mit dem Rücken zur Wand wieder, Plasmius über ihn gestützt, mit einem lüsternen Grinsen auf dem bleichen Gesicht.

„Eigentlich wollte ich den Menschen… Aber du bist sicher fast genau so gut…“

//Plasmius… tu das nicht…// Vlad flehte seine Geisterhälfte an, aufzuhören, doch, wie sollte es auch anders sein, Plasmius hörte nicht auf ihn.

Phantom wollte sich befreien, doch seine Kraft reichte nicht mehr aus.

„Nanu? Du bist wohl doch schwächer als ich dachte…“

Langsam neigte er sich zum Ohr des Jungen, biss hinein und kostete die grünlichen Tropfen.

„Mmmh… ich hatte ganz vergessen, wie gut Geisterblut schmeckt…“

Genüsslich leckte er noch ein paar Mal über die Wunde.

„Weißt du was, Kleiner…? Soll ich dir sagen, was der echte Vlad vorhatte?“

//Nein! Bitte sag es ihm nicht! Alles nur das nicht!// Hätte Vlad zu diesem Zeitpunkt einen Körper gehabt, er wäre in Tränen ausgebrochen. Die Angst, dass Daniel ihn wegen der Wahrheit hassen würde, war furchtbar, größer und schlimmer als jede andere Angst, die ihm in seinem bisherigen Leben begegnet war. Doch Plasmius hörte ihn nicht.

Sein eiskalter Atem flog über das Ohr des Unterlegenen, als er hauchte:

„Er hat dich wirklich geliebt…~“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-05-12T13:01:30+00:00 12.05.2009 15:01
Das ist so spannend
bitte schreib schnell weiter
Ist mein Liebelingspairing

Von: abgemeldet
2009-02-15T21:03:12+00:00 15.02.2009 22:03
mach schnell weiter bitte bitte..
das is vol spannend....
das is voll mein lieblingspairing *__*
und dein schreibstile is suuuper!!!!!!!!111!!

Von:  little-badger
2008-12-05T12:55:53+00:00 05.12.2008 13:55
Aaawwwwwwwww...
Mach schnell weiter!!!
Is gerade sooooo spannend.
Ich finde deinen Schreibstil echt super.
Ist sowieso mein Lieblingspairing XDDDD
Pack ich gleich zu meinen Favos


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