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Was sind wir?

VladXDanny
von

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Kapitel 3 - Erlösung

|Kürzer als die anderen, dafür vollgepackt mir Gefühlen. An einer Stelle habe ich selbst beim Schreiben geweint.|
 

~*~*~*~*~

Nun saßen die beiden also gemütlich bei einer Tasse Tee in Vlads Salon auf dem Sofa, Danny immer noch in eine Decke gekuschelt. Vlad trank einen tiefen Schluck und begann dann zu sprechen.

„Nun, ich… nein, Plasmius hat mit Phantom gesprochen. Und wie es scheint, sind wir wieder einen Schritt weiter.“

Danny nahm ebenfalls einen Schluck Tee, wickelte die Decke noch enger um sich und schaute interessiert zu Vlad hinüber.

„Meine zweite Theorie hat sich ebenso bestätigt wie die erste. Unsere Verwandlungen sind –laut den Angaben von Phantom und Plasmius – exakt so vorgefallen, wie ich vermutet hatte. Als zum ersten Mal ein künstliches Geisterportal geöffnet wurde, vor zwanzig Jahren, bei meiner Verwandlung, flog Plasmius, damals noch ganz gewöhnlicher Geist, am Portal vorbei. Er wurde völlig überraschend hineingesogen und durch die extreme Verzerrung seiner Substanz verschmolz er mit mir, als er auf der anderen Seite des Portals auf meinen Körper stieß.“

Danny schaute Vlad ein wenig verwirrt an.

„Also bloß ein Einstellungsfehler?“

Der Ältere nickte.

„Bei deiner Verwandlung war zwar ein ausgebautes, vollständiges Geisterportal vorhanden, aber…“, Vlad räusperte sich, „…dieser Idiot von Jack hatte anscheinend die richtige Einstellung noch nicht heraus.“

Der Junge sagte nichts dazu, dass Vlad seinen Vater beleidigte. So war das immer, wenn die beiden auf Jack zu sprechen kamen, Danny war das mittlerweile gewohnt.

In Gedanken versunken starrte er in seinen Tee. Dann seufzte er.

„Letztendlich ist nicht mein Vater schuld, Vlad… Ich hätte ja eigentlich gar nicht ans Portal dürfen. Nur weil ich blöd genug war, das auszuprobieren, hab ich jetzt diesen Geist in mir… autsch!“ Danny hielt sich den Kopf, als eben angesprochener Geist sich bemerkbar machte.

„Hättest du ihm bei dem ‚Gespräch’ nicht auch gleich sagen sollen, dass er bitte aufhören soll, bei mir Kopfschmerzen auszulösen?“, knurrte der Junge dem Älteren zu.

Vlad legte ihm mitleidig einen Arm um die Schultern.

„Das habe ich versucht, Daniel. Aber Phantom ist nun mal genauso pubertär wie du. Er hört auf niemanden, schon gar nicht auf mich.“

Danny seufzte und lehnte sich an den Älteren.

„Ob Phantom sich eines Tages an mich gewöhnen wird…?“, fragte er sich.

//Nein, wird er nicht.//

Der Junge schreckte auf.

„Vlad…? Hast du was gesagt?“

Der Ältere legte die Stirn in Falten und sah ihn an.

„Nein, eigentlich nicht…“

//Ich bin’s, dein Ach-so-verhasstes zweites Ich!//

Die Stimme kam nicht von außen. Sie kam aus seinem Kopf.

Dannys Unterlippe begann zu zittern und er wickelte die Decke noch fester um sich.

//Überrascht?//

Der Teenager konnte das fiese Grinsen des Geistes fast schon sehen. Starr saß er da, nur seine Unterlippe zitterte noch immer und seine Augen huschten panisch im Raum umher, als ob Phantom jederzeit auftauchen könnte.

//Nein… dazu fehlt mir noch die Kraft…//

//Ja, natürlich kann ich deine Gedanken lesen, Daniel… immerhin teilen wir uns derzeit ein Gehirn.//

Immernoch saß der Danny wie versteinert da, zitternd und in die Decke gewickelt, als wollte er sich darin verstecken.

//Du kannst vor mir nicht fliehen… Ich bin immer da… ob du willst oder nicht…//

Vlad rüttelte Danny vorsichtig an den Schultern.

„Daniel? Hörst du mich?“

Der Junge gab ein ersticktes Schluchzen von sich und vergrub den Kopf an Vlads Schulter.

„Bitte… bitte mach, dass er aufhört…“

Nun verstand Vlad, was los war. Phantom hatte weiter an Kraft gewonnen. Er biss sich auf die Lippe. Was war nun am Klügsten zu tun? Er konnte Daniel nicht einfach so leiden lassen.

Nicht, seitdem sie soviel zusammen durchgestanden hatten. Vorsichtig schob er den Jungen von sich und rannte hinunter ins Labor, um den Spector Deflector zu holen. Als er wieder heraufkam, war von Danny nur noch ein psychisches Wrack übrig. Runde, dunkle Flecken zeichneten sich da ab, wo die Tränen des Jungen ihre Spuren hinterlassen hatten.

Vlad legte ihm vorsichtig den metallenen Gürtel um und hoffte, dass das Phantom ein wenig schwächen würde. Er setzte sich aufs Sofa und legte Dannys Oberkörper auf seinen Beinen ab, um den Jungen im Auge zu behalten.
 

//Hm? Der Spector Deflector? Meine Kräfte schwinden… …verdammt…//

Phantoms Stimme wurde immer schwächer und irgendwann nahm Danny sie nicht mehr wahr. Er öffnete die Augen und wischte sich den Tränenschleier weg.

„Vlad…“, flüsterte er.

„Shhh…“ Der Ältere legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Ruh dich aus, kleiner Dachs.“

Ein leichtes Lächeln zuckte über Dannys salzverklebte Lippen, als Vlad ihn wieder bei seinem alten Spitznamen nannte. Vorsichtig setzte er sich auf und kuschelte sich noch ein wenig näher an seinen ehemaligen Erzfeind.

An den Erzfeind, der jetzt sein Freund war. Seine Bezugsperson. Sein Leben.

Seine Liebe.

Das war der letzte Gedanke, der durch Dannys Kopf zuckte, bevor er in Vlads Armen einschlief.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-09-28T10:53:51+00:00 28.09.2008 12:53
Das Kapitel gefällt mir besonders gut ;_;
Wie du schon geschrieben hast, es ist vollgepackt mit Gefühlen.
Besonders Dannys Situation kann man so gut nachvollziehen, dass es einem schon selbst weh tut. Aber auch Vlad hat es nicht leicht, schließlich kann er dem jungen halfa nicht so sehr helfen, wie er gerne würde. Wirklich traurig... Q_Q


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