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Dein Spiegelbild

Zwei Brüder vom gleichen Schlag (extra One-Shot von Yoh & Zeke in meiner One-Shot-Sammlung, bitte lesen^^)
von

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Unerwünschte Begegnung

Unerwünschte Begegnung
 

Ich war total verspannt als ich zur Schule ging. Nach dem Besuch des komischen Typens gestern, war ich an der Tür gelehnt eingeschlafen.

Das morgendliche Erwachen war dann natürlich nicht das Beste. Verschlafen kam ich bei meiner Schule an und ging zielstrebig zu meinem Klassenzimmer, um den morgendlichen Tumult zu entgehen.

Ein paar Mal hob ich die Hand zur Begrüßung von Freunden. Bei meiner Klasse angekommen, zog ich die Tür auf und trat ein. Kurz hoben meine Klassenkameraden die Köpfe, ehe sie sich ihren Gesprächspartnern zuwandten. Ich setzte mich an meinen Tisch und stellte meine Schultasche daneben ab. Gelangweilt schweifte mein Blick nach draußen. Ich hatte nicht wirklich Freunde auf der Schule, nur Bekannte, da ich mich nicht traute mich mit jemandem näher an zu freunden.

Um Punkt acht schellte die Schulglocke und kündigte den Unterrichtsbeginn an. Wenig später betrat unser Lehrer Herr Tatami die Klasse, allerdings mit anderen Schülern im Schlepptau. Interessiert blickte ich auf, wünschte mir aber gleich ich hätte es nicht getan. Mein Spiegelbild stand mit seinen Freunden in der Tür und lächelte zu mir herüber.

Innerlich schlug ich den Kopf gegen die Wand. Konnte mich der Typ nicht einfach in Ruhe lassen?

Verwirrt schaute ich zu unserem Lehrer, der uns entschuldigend anblickte.

„Her Meinrad ist momentan leider abwesend und das Kollegium konnte nicht so schnell einen Ersatzlehrer finden, darum habe ich mich der Klasse angenommen. Wir werden die nächste Woche zusammen Unterricht haben, also benehmt euch bitte. Es wird bereits ein Raum hergerichtet, wo beide Klassen Platz haben. Das dauert aber noch bis Morgen. Bis dahin müssen wir uns in diesen Raum quetschen.“, endete er, ehe er die anderen Schüler dazu aufforderte sich von Hinten Stühle zu nehmen und sich an andere Tische zu setzen. Ich beobachtete genau, wie mein Spiegelbild geradewegs auf meinen Tisch zu hielt, an dem noch ein freier Platz war.

Ohne, dass ich es verhindern konnte pflanzte er sich neben mich. Genervt wandte ich den Kopf in eine andere Richtung. Warum eigentlich immer ich?, stöhnte ich in Gedanken. Es amüsierte Zeke zu sehen, wie Yoh auf ihn reagierte: Mit totaler Abweisung.

Um mich ab zu lenken nahm ich das Buch heraus, was wir diese Stunde benötigten und blätterte darin herum.

Ich wollte alles, nur nicht mit ihm reden. Ich verschlang dafür schon freiwillig mein Mathebuch! Obwohl ich Mathe absolut nicht ab konnte, aber er war schlimmer. Unser Mathelehrer sprach aufmerksam zur Klasse und bescherte mir damit nur noch mehr Schwierigkeiten. War heute die ganze Welt gegen mich?

„Ich möchte, dass ihr die Aufgaben auf Seite 52 bearbeitet, während ich noch einmal ins Sekretariat muss. Die Klasse von Herr Meinrad hatte diese Aufgaben schon, also können sie euch ein bisschen helfen, wenn ihr Probleme habt.“ Ohne weiter um den heißen Brei herum zu reden verschwand er aus unserem Klassenraum.

Ich holte meine Federtasche und mein Matheheft heraus, um mich daran zu machen die gestellten Aufgaben zu lösen. Natürlich konnte mein zweites ich es sich nicht nehmen lassen, mir dabei mehr als auffällig zu zuschauen. Ich spürte seine Blicke auf mir kleben, es war einfach nur unheimlich. Mühelos erledigte ich Nummer für Nummer. Ich hasste zwar Mathe, war aber trotzdem gut darin. Als ich jedoch mit allen Nummern fertig war, dachte ich darüber nach, lieber langsamer gearbeitet zu haben. Der Lehrer war noch nicht wieder da und die Anderen waren immer noch bei den Aufgaben, ein Gespräch war nicht zu vermeiden. Zeke schmunzelte über Yoh, wie er versuchte einem Gespräch aus zu weichen.

Ich erstarrte, als mir der Füller aus der Hand genommen wurde, mit dem ich spielte, um mich ab zu lenken. Ich folgte der Hand mit meinem Blick und sah zu dem Jungen neben mir auf. Mein Spiegelbild musterte mich.

Ich schaute ihm stumm und zweifelnd an, senkte dann aber meinen Blick auf mein Heft. Ein kleines Lächeln breitete sich auf Zekes Lippen auf. Yoh war wirklich ein schüchternes Kerlchen. Er legte den Füller zur Seite und fuhr vorsichtig mit den Fingerspitzen über Yohs Handrücken. Ich zuckte merklich zusammen und entriss ihm meine Hand.

Sein Lächeln hielt an, anscheinend machte er sich über meine Reaktion lustig. „Was sollte das?“, zischte ich ihm so, so leise, dass es kein anderer vernahm. Er zog amüsiert eine Augenbraue hoch, ehe er sich weiter zu mir beugte. Um den Sicherheitsabstand zu waren rückte ich mit meinem Stuhl dicht ans Fenster.

Er lehnte sich zurück auf seinen Platz und schien mich fürs erste in Ruhe zu lassen. Erleichtert atmete ich aus. Dieser Tag würde noch zum Höllentrip für mich werden. Er ließ mich die ganze Zeit in Ruhe, bis Herr Tatami wieder in die Klasse trat. Da die Stunde fast um war, wünschte er uns noch einen schönen Tag und entließ uns eher in die Pause.

Meine Klassenkameraden jubelten auf und stürmten auch so gleich raus. Herr Tatami verließ ebenfalls die Klasse, Zeke und ich waren alleine.

Ich wusste ich hätte vielleicht hinausgehen sollen, aber was sollte ich da? Ich hatte keine wirklichen Freunde und sich nur mit Bekannten zu unterhalten war dämlich, da saß ich lieber schweigend in der Klasse.

Mein Spiegelbild musterte mich, ehe er mich fragte, warum ich denn nicht hinausginge. „Warum sollte ich rausgehen?“, erwiderte ich. „Du hast die ganze Zeit den Eindruck gemacht, als wolltest du so schnell es ging von mir weg.“, gab er zurück. Ich lehnte mich an meine Stuhllehne und schloss die Augen. „Und was soll ich deiner Meinung nach draußen machen? Ich habe nicht wirklich Freunde mit denen ich reden könnte. Warum bleibst du hier?“, fragte ich. Mein Gegenüber überlegte kurz. „Weil ich mit dir reden wollte. Gestern warst du ja nicht wirklich in der Lage dazu.“, sagte er schelmisch. „Wirklich sehr witzig.“, spottete ich. „Du wärst genauso erschrocken gewesen, wenn eine Fantasiefigur von der Erzählung deiner Mutter plötzlich vor deiner Haustür aufkreuzt.“

„Mit dem einen Unterschied, dass ich keine Mutter habe.“

Seine Tonlage hatte etwas Trauriges angenommen. Irgendwie tat es mir sofort weh, aber ich sagte nichts als Entschuldigung. Schließlich war er derjenige gewesen, der sich ungefragt in mein Leben drängte. „Wie heißt du?“, fragte ich zögerlich. Überrascht sah er mich an, mürrisch blickte ich aus den Augenwinkeln zu ihm rüber. „Schau nicht so. Ich finde es nur dämlich, wenn ich mit jemandem rede und den Namen von ihm nicht kenne.“ „Ich heiße Zeke.“ Na geht doch. Jetzt weiß ich zu mindestens wie mein Spiegelbild heißt. „Warum mischst du dich in mein Leben ein?“; fragte ich monoton. Ich wollte wissen, warum er plötzlich bei mir aufkreuzte und mein Leben auf den Kopf stellte.

Er zuckte lässig mit den Schultern. „Ich wollte dich kennen lernen. Ich habe dich vor gut zwei Wochen das erste Mal auf unserer Schule gesehen und ich wusste sofort, dass ich dich besser kennen lernen wollte. Du hast mir bis jetzt nur noch nicht wirklich viele Chancen dazu gelassen.“ „Und du wirst auch keine weiteren bekommen.“, erwiderte ich mit Nachdruck. „Ich habe genug andere Probleme, da brauch ich dich nicht auch noch am Hals haben.“ Einen Augenblick dachte ich, so etwas wie Kränkung in seinen Seelenspiegeln zu sehen. Doch im nächsten Moment wurde ich eines besseren belehrt, als er mich an den Schultern packte und mich mit dem Rücken auf den Tisch bugsierte. Erschrocken sah ich zu ihm hoch. Zeke hielt mühelos meine Hände fest und lehnte sich auf mich, sodass ich nicht entkam. Mit kalten Augen sah er direkt in meine.

Mich überkam ein Frösteln, als ich in diese harten Seelenspiegel sah. Vor einem Moment war er noch freundlich gewesen. Probeweise versuchte ich mich aus seinem Griff zu winden, doch es gelang mir nicht. Ein wenig ängstlich blickte ich zu ihm hoch. Ein paar Strähnen seines langen Haares fielen in mein Gesicht und kitzelten es. Seine Lippen verschoben sich zu einem schmalen Strich.

Er beugte sich zu mir hinunter, bis er in mein Ohr sprechen konnte. Mein Herz hämmerte wild und aufgewühlt in meinem Brustkorb. Seine raue Stimme jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. „Ich habe nicht umsonst mein ganzes Leben nach dir gesucht. Du wirst mir gehören, entweder freiwillig oder mit Gewalt. Ich habe lange genug gewartet.“, hauchte er in mein Ohr, bevor er kurz mit seiner Zunge darüber fuhr.

Ich strampelte unter ihm, da ich diese Situation mehr als unangenehm fand. Ich fühlte mich richtig ausgeliefert. Er ließ mit einem Ruck von mir ab und setzte sich auf seinen Platz, als wäre gar nichts geschehen. Ich blieb geschockt auf dem Tisch liegen und starrte an die Decke. Meine Gedanken rasten quer durcheinander, erst das Klingeln der Schulglocke brachte mich zurück in die Wirklichkeit. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und strich mein Haar aus der Stirn. Das war eine Lektion für sich gewesen.

Die nächsten paar Schulstunden redete ich nicht mit ihm, er auch nicht mit mir. Die Aktion von vorhin schien schwer auf uns zu lasten. Ich war heil froh, als die letzte Stunde vorbei war und wir nach Hause gehen konnten. Er folgte mir nicht nach Hause, aber irgendwie wusste ich ganz genau, dass er am späten Abend noch vorbei schauen würde.

Ich behielt Recht.

Merklich zuckte ich zusammen, als es an der Haustür klingelte. Benommen ging ich zu ihr und schielte durch das Guckloch. Verunsichert wich ich zwei Schritte zurück, als ich Zeke erkannte. Er trug Alltagsklamotten, anstatt der Schuluniform. Es schellte ein weiteres Mal. Angestrengt schluckte ich und betätigte den Türknauf. Mit einem Klick öffnete sich meine Haustür und ich ließ mein Übel rein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  esperanza
2009-02-06T18:09:44+00:00 06.02.2009 19:09
wie kannst du den armen lehrer bloß 'Tatami' nennen? Oo"
schäm dich xD
*lach*
und es verwirrt mich ein bisschen, wenn du so zwischen den verschiedenen sichteweisen wechselst Oo es wäre schön, wenigstens einen kleinen hinweis darauf zu bekommen, wenn es nicht mehr aus yohs sicht beschrieben wird^^"
Von:  Lawlya
2008-09-15T15:04:15+00:00 15.09.2008 17:04
Na, da sieht man mal wieder, dass man Zeke nicht wütend machen sollte!!!
Aber schöne Ansage von ihm!!!^^

Schickst du mir ne ENS, wenn's weitergeht???

LG Hoshie
Von:  Astoria00
2008-08-24T15:58:53+00:00 24.08.2008 17:58
Hi,
das ist ja mal eine ff nach meinen Geschmack^^
so stell ich mir hao auch immer vor^^
Schreib mir bitte ne ENS wenn su das nächste Kappi hochlädst ja?^^
Von:  Rumina-Larissa
2008-08-20T08:21:42+00:00 20.08.2008 10:21
Hi,
na das nenne ich ja aml waghalsig aber mir fehlt noch Haos Grundlage um die Soituation einschätzen zu können. Er scheint ne Mnege mehr zu wissen usw. aber darüber klärst du hoffentlich im nächsten Kapitel auf.
Das einzige was mir hier jetzt entwas negativ aufgefallen war waren wiederholungen wie zB das Yoh keine richtigen Freunde hat und das nächste waren Alltgaswörter wie nicht ab können die bitte wenn überhaupt nur in wörtliche Rede aber nie in Sachlichen Texten gehören. Das nimmt nur Qualität ^.-
Von:  Itachi-san18
2008-08-18T08:13:19+00:00 18.08.2008 10:13
huuh huuh ooh hab ich mich erschreckt Zeke ist sauer ooooooohhhhhhhh armer Yoh wie biste eigendlich auf diese Geschichte gekommen ?



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