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Lippenlesen für Anfänger

Kapitel 10 - Lippenlesen für Anfänger
 

Sean's PoV
 

Ich redete nicht gerne darüber. Es war auch kein Thema über das man sich mit jemand unterhielt, den man erst seit ein paar Tagen kannte. Es war einfach zu persönlich.
 

Ich zog die Beine an den Körper, als ich mich aufsetzte. Mir war noch immer etwas schwindelig.
 

Überdeutlich schluckte Jamie. "Es interessiert dich wohl", seufzte ich. Langsam begann er zu nicken. "Ich würde schon gerne erfahren, wieso du ihn nicht mehr magst. Aber ich will dich auch zu nichts drängen, wenn du darüber nicht reden möchtest." Er hatte den Kopf gesenkt und starr auf seine Hände, die in seinem Schoss lagen, gestarrt, während er das sagte. Da lag wohl ein Funken Mitgefühl in ihm, der bei so vielen damals gefehlt hatte.
 

Alle hatten sie mich einst eiskalt ausgequetscht. Ohne Rücksicht auf mich.
 

"Ist vielleicht einmal gut mit jemanden darüber zu reden", seufzte ich. Gerade hatte die Krankenschwester den Raum verlassen.
 

Ich atmete noch einmal tief durch. Blickte für einen Moment wie gebannt an die grelle Deckenbeleuchtung.
 

Langsam senkte ich schließlich den Kopf wieder. "Vor fast drei Jahren hat mein Vater ihn im Suff tot geprügelt. ... Ich bin damals von einem Freund etwas später nach Hause gekommen und deswegen war mein Dad sauer. Er wollte auf mich losgehen, aber mein Bruder ist dazwischen und dann hat mein Vater auf ihn eingeschlagen." - Mir stiegen Tränen in die Augen. - "Es hat keine fünf Minuten gedauert. Immer ... immer wieder ..."
 

Ich schluchzte und erbarmungslos lief mir das salzige Wasser über die Wangen. Da drückte mich Jamie aber schon an sich.
 

"Eigentlich müsste ich nicht mehr leben", brachte ich unter Tränen noch heraus. Hätte ich damit nur die Klappe gehalten. Er hielt mich jetzt sicher für eine Heulsuse. Wer heulte aber auch schon vor einen fast Unbekannten herum.
 

"Beruhige dich." Jamie strich über meinen Rücken. Das wirkte sogar richtig beruhigend. Ich ließ den Kopf auf die Schulter des Amerikaners sinken.
 

Doch so lange hielt das gar nicht an. Er ging zu schnell in die Tiefe. "Hör auf mich zu befummeln", zischte ich. Versuchte Jamie von mir wegzudrücken. Der kratze sich aber nur verlegen am Kopf. "Tut mir leid. Macht der Gewohnheit." Die Verlegenheit war ihm buchstäblich ins Gesicht und die schokobraunen Augen geschrieben.
 

Ich seufzte. Legte den Kopf zurück an den jungen Kalifornier. "Er war immer der Einzige, der mich verstanden hat." Ich drückte die Augen leicht zusammen. Schmiegte mich einfach immer enger an Jamie.
 

"Sind bei euch alle Jungs so anhänglich?", fragte er da auf einmal. Ich schüttelte nur langsam den Kopf. Mein Haar kitzelte ihn dabei wohl etwas. "Das merkt man aber bei dir so überhaupt nicht." Ein fast schon zu sanftes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Ich sank nur noch etwas enger an ihn. Hörte seinem Gerede gar nicht zu. Ließ mich nur weiter von seinen sanften Berührungen beruhigen.
 

"So, das reicht jetzt wieder." Jamie drückte mich zurück in die Kissen. Schenkte mir noch einmal sein so unbeschwertes Grinsen. Es steckte einfach nur viel mehr Lebensfreude in ihm, als in mir. Und das zeigte er mir mit seinem Gesichtsausdruck nur überdeutlich.
 

Ich setzte mich sofort wieder auf. Herum liegen konnte ich jetzt nicht mehr. "Sean, du bist eine Sache für dich", seufzte der Dunkelhaarige. Schüttelte dabei leicht den Kopf.
 

"Wieso bist du eigentlich so verflucht nett?", fragte ich. Zog die Augenbrauen zusammen. Doch mehr als ein knappes Auflachen erhielt ich nicht als Antwort. Da lag aber schon sein Arm um meinen Nacken und er zog mich zu sich. "Ich mag einfach süße Typen", säuselte er mir ins Ohr.
 

Er war nur schwul. Das sollte ich mir in der nächsten Zeit wohl öfters ins Gedächtnis rufen. Gerade wenn er so redet. So wusste ich zumindest immer, dass es ganz normal war.
 

"Hast du sonst keinen Grund?" Eine einfache Frage, die auch eine genauso einfache Antwort erwarten würde. Irgendwie spürte ich schon, dass er etwas Komplizierteres da draus machen würde.
 

"Hm, na ja, ich bin es nicht gewohnt, dass sich ein solches Schnuffelchen, wie du es bist, mir nicht gleich an den Hals wirft und mich darum anfleht, dass ich ihn durchvögle."
 

Ich schluckte nur. Rutschte abrupt an die Wand zurück. So etwas hatte ich auf alle Fälle nicht erwartet. Vieles. Aber nicht das. So etwas sagt man wohl aber auch nicht zu jedem.
 

"Schau mich nicht so an, dass war nur ein Witz." So recht wollte ich ihm und seinem Grinsen gar nicht glauben. Das sah ziemlich seltsam aus. Vor allem in der Kombination.
 

Er stütze sich mit den Armen neben mir ab. Rieb mit seiner Nase über meine Wange. Dabei hatte er die Augen geschlossen und ich tat es ihm nach. Ließ einfach seine Hände über meinen Nacken wandern. An meinen Schultern herunter. Bis zu meiner Brust. Dort hielt er Inne. Richtete sich langsam wieder auf.
 

"Jetzt reicht es aber endgültig", seufzte er. Und trotzdem strich er noch einmal mit dem Daumen über meine Wange.
 

Ich hielt ihn an der Hand fest. Mein Atem war auf einmal schwer geworden. War regelrecht nur noch ein Stocken. Ich spürte nur noch, wie ich von ihm angezogen wurde. Wie mein Körper nach ihm verlangte.
 

Mit Mühe versuchte ich etwas zu sagen. Doch ich brachte einfach nichts heraus. Meine Lippen bewegten sich nur stumm. Doch irgendwie war ich sogar fast glücklich darüber. Jetzt musste ich nur noch hoffen, dass Jamie nicht Lippenlesen konnte.
 

Aber da hatte ich mich zu früh gefreut.
 

Jamie's PoV
 

Es war nicht schwer es von seinen Lippen abzulesen. Fast schon mühelos einfach. Aber er bewegte seinen Mund auch überdeutlich genau.
 

Ich strich über seine Brust. Bis zu seinem Bauch hinunter. Leicht zuckte er zusammen, als ich unter sein Shirt glitt. Wieder nach oben. Zu seinen Brustwarzen. Stupste sie immer wieder mit den Fingerspitzen an, bis sie langsam steif wurden.
 

Er keuchte fast lautlos auf, als ich sein Oberteil hoch schob. Es ihm schlussendlich über den Kopf zog und auf den Boden fallen ließ.
 

Sean wollte den Kopf wegdrehen. Doch ich drückte ihn zurück. Zwang ihn so mich anzusehen. Mit etwas Schwung setzte ich mich auf ihn. "Das wolltest du doch." Mit einem leichten Augenaufschlag deutete ich ihm nur an, dass ich ihn verstanden hatte. Auch wenn ich das wohl gar nicht sollte. So wie er sich zumindest unter mir wand.
 

Ich strich ihm über das verschwitze, blonde Haar. Seine blauen Augen zitterten. Jagte ich ihm Angst ein? Dann hätte er sich aber auch nur wehren müssen.
 

Ich begann seinen Oberkörper zu küssen. Spürte seine Arme um meine Schultern. Wie er mich enger zu sich zog. Seine Finger wanderten über meinen Rücken. An meinem Steiß hinunter.
 

Sein Keuchen wurde lauter. Man würde uns nun hören. Abrupt ließ ich von ihm ab. Sein Blick drückte aber nur Verwunderung aus. Ich blieb für einen Moment noch auf seinen Hüften sitzen. Fühlte aber schon, dass ich ihm wohl zu schwer wurde.
 

Langsam rutschte ich von dem blonden Briten herunter. Fuhr noch einmal mit den Händen über seinen Oberkörper. Hockte mich schließlich neben ihn auf den Boden.
 

"Du wolltest es doch so", flüsterte ich. Da schüttelte er aber schon den Kopf. Wenn ich es wohl nur von seinen Lippen ablesen konnte, wollte er es vielleicht wirklich nicht. Aber er hatte sich auch nicht gewehrt. Ließ doch meine Berührungen zu.
 

Er raffte sich langsam hoch. Ich drückte ihm sein Oberteil gegen die Brust. "Zieh dich lieber wieder an." Irgendwie versuchte ich ein Lächeln zu bilden. Doch so ganz funktionierte das nicht.
 

Gerade als er sein Shirt wieder an hatte, zog ich ihn zu mir. Schloss die Arme um seine schmalen Schultern. Wie konnte er als Junge nur so dünn und verdammt schmächtig sein. Ich hatte schon genügend vor ihm gehabt, aber selbst seine Statur war dagegen einfach nur etwas Spezielles.
 

Ich löste mich wohl keinen Moment zu spät wieder von ihm. Gerade als Sara den Raum wieder betrat, sank er zurück in die Kissen. Ich hatte noch einen Arm auf seinem Bauch.
 

Mit gehobener Augenbraue sah uns die Krankenschwester an. "Treiben könnt ihr es in euerem Zimmer", meinte sie nur knapp. Das entlockte mir sogar ein richtiges Lächeln. Und so etwas Ähnliches legte sich auch Seans Gesicht. Er erholte sich von so Einigem wohl ziemlich schnell.
 

"Jamie, du verziehst dich jetzt aber wieder." Das passte mir nicht wirklich, was Sara da sagte. "Kann ich Sean nicht einfach gleich wieder mitnehmen. Hier stört er dich doch ohnehin nur." Mit einem Dackelblick versuchte ich es einfach einmal. Probieren konnte man doch alles einmal.
 

Doch die Krankenschwester warf den Briten noch einen prüfenden Blick zu. Berührte noch einmal seine Stirn, die noch vor einigen Minuten richtig warm war. So wie ich das aber bemerkt hatte, war das schon anders geworden.
 

"Wenn du anständig auf ihn aufpasst." Ich begann sofort eifrig zu nicken. Zog behutsam Sean hoch. Der sich im ersten Moment zwar noch etwas wehrte. Dann aber ohne weitere Gegenwehr einfach mit mir mitkam.
 

"Mit dir verpasse sogar ich den halben Unterrichtstag. Bist dann wohl auch für etwas nützlich", meinte ich auf dem fast schon zu kargen, weißen Gang, durch den wir marschierten.
 

Die ganze Zeit hatte ich seine Hand nicht mehr losgelassen. So ging er mir zum Einem nicht verloren und zum Anderen konnte ihm wohl so nichts passieren. Irgendwie hatte ich es doch versprochen.
 

"Was hätten wir denn jetzt noch?", fragte er da schon. Ich wendete mich zu ihm. Sein Blick haftete auf dem Boden. "Englisch", seufzte ich. Einmal etwas, was ich konnte. Doch ich hörte ihn schon seufzen. "Was ist denn?", fragte ich. Legte ihm einen Arm um die Schultern. Für eine Sekunde lehnte er sich an mich. Ich nahm jedes Pulsieren seines Körpers war. Ein richtig molliges Gefühl bildete sich dadurch um mich. "Ich hab gar keine Lust auf Unterricht."
 

Noch einen Moment legte er seinen Kopf an meine Schulter. Kurz wuschelte ich ihm durchs Haar. "Wirst du schon noch überstehen." Für einen Augenblick sah er mich aus diesen blauen Augen an, als ob es nichts anderes geben würde, als mich.
 

"Also Englisch", seufzte er. Löste sich zaghaft von mir und marschierte dann mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt vor mir her. So konnte wohl mein Blickfeld gar nicht besser werden.
 

Ich schlag die Arme um seine Schultern. "Geh lieber ein bisschen schneller." Zärtlich gab ich ihm einen Stoß mit dem Knie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von: abgemeldet
2008-12-30T00:14:10+00:00 30.12.2008 01:14
wird ja auch langsam zeit
dein schreibstiel ist voll toll^^
Von: abgemeldet
2008-12-15T17:17:16+00:00 15.12.2008 18:17
Juhu, es geht voran! Go, Jamie, go! *fähnchen schwenk*
Von: abgemeldet
2008-12-10T08:42:48+00:00 10.12.2008 09:42
echt süß ^^ wird wohl nich mehr lange dauern bis sie sich mal *richtig* näher kommen XD echt suupi ^^hdgdl ^^ bloody
Von:  Xai
2008-10-01T14:24:22+00:00 01.10.2008 16:24
lippen lesen.. XD lol..
ich hab ne bitte an dich, kannst du mir vielleicht zu jedem kapitel in den naechsten 2 wochen eine ens schreiben? ich bin grade in nepal und sonst krieg ich das nciht richtig mit.. und ich will ncihts verpassen *heuuuuul*
das waere echt gaaaanz toll..
LG
und schreib schnell weiter <3
Von:  Vika_Hatake
2008-10-01T12:47:40+00:00 01.10.2008 14:47
wow cooles FF
sau gut geschrieben auf so ne idee muss man erst ma komme
mach weiter so resepekt
freu mich schun ufs nächste kapi
Von: abgemeldet
2008-09-28T12:55:54+00:00 28.09.2008 14:55
Wieder ein tolles Kapi! ^^
Das mit Seans Bruder war hart.
Sein Vater sollte eingesperrt werden.
Toll, das Sean das mit seinem Bruder Jamie anvertraut hat.
Wie es aussieht kommen sich die beiden auch immer näher.
Bin gespannt aufs nächste Kapi! Hoffe du schreibst bald weiter.
Lg

Mina_Q
Von: abgemeldet
2008-09-28T11:47:05+00:00 28.09.2008 13:47
Hey,
also danke erstmal für den lieben Pinnwandeinträg, ich wollt dir ja schon vorher antworten, aber ich wollte unbedingt erst alle Kapitel deiner Ff lesen und ich muss sagen, ich find die richtig toll!!...^^
Ich mag besonders wie du die Gedanken und die Handlungen immer wieder von einer Seite zur anderen wechselnd beschreibst, so wirds nie langweilig!..XD, auch dass du die Vergangenheit nie komplett offenbarst und besonders im Bezug auf Jamies Vergangenheit hast du nur Andeutungen gemacht...*ganz gespannt*
Und das Pairing ist soo süß, die beiden passen wirklich toll zusammen...^^
Ich freu mich schon aufs ncächste Kapitel und ich hoffe du schreibst schnell weiter!...^^
GlG
*Keks da lass*

Von: abgemeldet
2008-09-28T10:50:04+00:00 28.09.2008 12:50
tja... mit jamie ueber jamie zu reden (das klingt ja iwie komisch XD)
.. das ist ein megafortschritt, jamie! gib nicht auf! XD

... -.- der vater von sean gehoert eingesperrt *drop*

aber sonst... KAWAii kapitel!!~~~ >0< freu mich schon auf das naechste~~~~
Von: abgemeldet
2008-09-27T17:20:24+00:00 27.09.2008 19:20
Ooohhh, das war ja mal wieder total niedlich *freu* ^^
Das mit Seans Bruder tut mir Leid... Aber dass Jamie das gleich so ausnutzen muss xD
Hach, die beiden sind einfach zu süß zusammen...
Und heiß wurde es ja auch schon *lach*
Ich hoffe, das nächste Kapitel kommt genauso flott ^.~
Bis zum nächsten Mal!!!
Lg
~Finja
Von:  Flippi
2008-09-27T16:15:25+00:00 27.09.2008 18:15
Oh, war wieder super Toll!
Aber das mit Sean Bruder war hart.....
Der Arme....
Da kann ich sean jetzt wirklich sehr gut verstehen,
das er später so ist.....
War aber wieder so schön!
Hi, da ist jamie wohl wenigstens schon schön an Sean ran gekommen!
Nur der Ort war wirklich ein bisschen doof....
Aber vielleicht klapt es ja später noch!
Hi, als nächste Freue ich mich schon wieder!
Lg

Flippi


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