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Familienbande

von

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Golden Week - Teil 2

Stille. Es herrschte unerträgliche Stille. Der Tag neigte sich dem Ende zu und die Wohnung, in der Morinaga alleine saß, wurde von mal zu mal dunkler. Seufzend griff er nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. Es lief gerade eine Kuppelshow, in der sich in dem Moment ein Pärchen verliebt in die Arme fielen.

„Na toll...“ Das Programm wurde gewechselt. Ein Aktionfilm! Da würde sicherlich keine Romanze dabei sein.

Der Held des Filmes eilte durch ein altes Fabrikgebäude, um seine entführte Freundin zu finden. Diese saß gefesselt auf einem Stuhl, als ihr strahlender Ritter angerannt kam und die Bösewichte in Nu ausgeschaltet wurde. Natürlich mit dem Resultat, das dieser sich leidenschaftliche Küsse seiner Geliebten abholen durfte.

„Ach Mist! Hat sich jetzt sogar das Fernsehprogramm gegen mich verschworen?!“ Der Fernseher wurde wieder dunkel und Morinaga blickte auf sein Handy.

Ob er mal einen kurzen Anruf riskieren sollte? Immerhin waren es schon zwei Stunden her, als Soichi die Wohnung fluchtartig verlassen hatte.

Schnell tippten die Finger auf das Nummernfeld. Es tutete.
 

Soichi saß gerade mit Frau Matsuda im Wohnzimmer bei einer letzten Tasse Tee, als die Melodie seines Handys ertönte. Er konnte sich schon denken, wer ihm um diese Uhrzeit noch anrufen würde.

Auf dem Display blinkte Morinagas Name auf.

„War ja klar...“ Sich kurz bei Frau Matsuda entschuldigend nahm er mürrisch ab.

„Ja? Was gibt´s noch?“

„Senpai! Habe ich dich geweckt?“

„Du rufst mich an, um mich das zu fragen? Wenn es nichts Wichtiges ist, lege ich jetzt wieder auf.“

„Nein! Warte bitte, Senpai!“ Tetsuhiros Stimme zitterte. Er war so darauf versessen, Soichi anzurufen, dass er sich nicht mal überlegt hatte, was er ihm sagen sollte. Er wollte ja nur noch mal seine Stimme hören.

„Nun?“ Soichi schien langsam was genervt zu sein.

„Nun...also... ich wollte dich nur fragen, ob wir uns denn morgen sehen. Vielleicht zum Mittagessen?“

„Nein, das geht nicht. Ich gehe schon mit Kanako essen.“

„Oh, verstehe. Und vielleicht am Abend?“

„Frau Matsuda kocht sehr gut. Es wird nicht nötig sein.“

„ ... “

„War es das? Dann wünsch ich dir noch eine gute Nacht. Bye.“

„Nein! Warte noch, Senpai!“

Tuuut. Tuuut. Tuuut.

Morinaga starrte fassungslos auf sein Handy. Soichi hatte tatsächlich aufgelegt.
 

„War es dein Freund? Morinaga san?“ Frau Matsuda stellte die leeren Teetassen auf das Tablett.

„Mein Freund?!“ Soichi errötete. „Mein Kohai. Ja, das war er.“

„Ihr beide wohnt doch zusammen, nicht wahr? In einer Wohngemeinschaft.“

„Ja, das stimmt.“ Soichi stand auf und räumte die Teekanne zu den Tassen. Dieses Thema gefiel ihm überhaupt nicht.

„Er ist sehr nett. Ist er nicht einsam? Ich meine, er ist doch die ganze Woche jetzt allein in eurer Wohnung. Ich bin zwar immer froh, wenn mich jemand besucht, aber mich macht es was traurig, dass dein Kohai die freien Tage alleine verbringen muss.“

Langsam ging sie mit dem klirrenden Geschirr auf dem Tablett in die Küche, gefolgt von Soichi, der das Gesprächsthema so schnell wie möglich beendet wollte.

„Er ist nicht alleine. Wir werden uns mal treffen. Außerdem möchte ich ein wenig mehr Zeit mit Kanako verbringen.“

„Das freut sie sicherlich. Aber sie übernachtet doch ab morgen Abend für drei Tage bei ihrer Freundin. Dann hast du ja Zeit für Morinaga san. Da wird er sich sicherlich freuen.“

„Hmm... Danke für den Tee, Frau Matsuda. Ich denke, ich werde jetzt ins Bett gehen.“ Eilig lief er die Treppe hoch in das Gästezimmer. Das wäre das letzte, was er Morinaga sagen würde, dass er drei Tage lang zweiundsiebzig Stunden Zeit hätte!

Die Schiebetür knarrte ein wenig, als Soichi sie zur Seite schob und ins Zimmer ging. Eine kleine Leselampe spendete ein schwaches Licht. Es war nur ein Gästezimmer, deswegen war es ziemlich spartanisch eingerichtet. Ganz anders als sein Zimmer zu hause.

„Zu hause...“ Soichi seufzte auf. Ja, bei Morinaga in der Wohngemeinschaft fühlte er sich langsam wirklich heimlich. Es war warm und gemütlich. Und auch wenn es nur ungern sagen würde, aber bei

seinem Kohai fühlte er sich wohl. Die Decke es schmales Futons auf dem Boden wurde aufgeworfen und Soichi schlüpfte aus seinen Hausschuhen und legte sich auf den dünnen Stoff.

Noch lange starrte er auf die Decke. Warum um alles in der Welt hatte er gerade Heimweh? Er war doch erwachsen! Also warum sehnte er sich gerade so nach seinen eigenen Zimmer?
 

Auch Morinaga lag noch im Bett und grübelte. Er spürte auf seinen Lippen noch leicht den Druck des letzten Kusses. Und auch der Tabakgeschmack hatte er noch gut in Erinnerung.

Auch wenn er nicht in Soichis Zimmer gehen durfte wenn er da war, so war doch das Gefühl, das etwas Wichtiges fehlte, allgegenwärtig.

Die Minuten vergingen und immer noch konnte Tetsuhiro nicht einschlafen. Leise kroch er aus seinem Bett, ging in Soichis aufgeräumtes und penibel sauberes Zimmer und legte sich in dessen Bett.

Tief atmete er ein. Ja, hier roch es überall nach seinem Senpai. Er kuschelte sich in die Decke und drehte sich nach links, bis seine Augen auf das kleine Nachttischchen vielen. Die Schublade war nur halb geschlossen und die Ecke eines Papiers guckte raus.

Morinaga wurde neugierig. Er würde zwar niemals freiwillig in Soichis Sachen wühlen, aber aus irgend einem Grund wurde er bei diesem Anblick nervös.

Zögerlich streckte er den Arm aus und zog das kleine Papier aus der Schublade.

„Oh, ein Foto!“ Im Dunkeln hielt er sich das Bild nah vor die Augen und erkannte...

„Das bin ja ich mit Senpai!“

Augenblicklich saß Morinaga senkrecht im Bett und die Lampe wurde eingeschaltet. Ungläubig schaute er auf das Motiv, was ihn und seinen Senpai zeigte, wie sie fröhlich in die Kamera guckten.

Tetsuhiros Herz begann zu rasen. Soichi hatte tatsächlich ein Foto von ihm! Und dann noch direkt neben dem Bett! Sein Herz begann zu rasen und das Lächeln auf seinem Gesicht wurde immer breiter. Jetzt konnte er wirklich nicht mehr ans schlafen denken!

Es vergingen nur wenige Minuten und Morinaga stand angezogen vor der Haustür, zog sich noch eilig die Schuhe an, nahm den Hausschlüssel und rannte mitten in der Nacht los zum Hause Matsuda.

Die Straßen waren dunkel und still. Nur die Schatten, die die Laternen auf die Straßen und Häuser warfen, gab der Nacht ein wenig Leben.

Endlich stand er vor das Haus von Frau Matsuda. Er blickte auf. Er kannte das Gästezimmer und so konnte er sich denken, wo genau Soichi gerade lag.

Doch das Zimmer war dunkel, es regte sich nichts. Morinaga guckte auf die Uhr. Zwei Uhr Nachts.

`Senpai schläft sicher schon...´ Leise ging er auf die andere Straßenseite und setzte sich auf eine niedrige Mauer, mit dem Blick auf das dunkle Zimmer gegenüber.

`Was er wohl den Abend so gemacht hat? Ob er vielleicht... mal an mich gedacht hat?´ Er biss sich auf die Unterlippe. Es wäre zu schön um wahr zu sein, wenn Soichi mal an ihn denken oder sogar vermissen würde.

Wie gerne hätte er jetzt geklingelt, wäre zu Soichi hoch ins Zimmer und hätte sich zu ihm gelegt. Doch er wusste, das es nicht ging. Zum einen, weil er sicherlich nicht Nachts um zwei an die Tür einer älteren Dame klingelte und zum anderen hätte Senpai ihn nicht ins Bett gelassen. Es hätte wohl auch für Frau Matsuda was komisch ausgesehen. So blieb er noch eine Weile sitzen, guckte hoch ins Zimmer und gab sich damit zufrieden, wenigstens ein wenig in Soichis Nähe sein zu können.

Es wurde später und ein kalter Wind kam auf, so das Morinaga leicht erschauderte. Er war so hastig aus der Wohnung gelaufen, dass er nicht daran gedacht hatte, sich eine Jacke mitzunehmen. Er blickte abermals auf die Uhr. Es war nun kurz nach drei.

„Was? Schon so spät?!“ Er richtete sich auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und sah das letzte mal auf.

„Gute Nacht, Senpai..“ Und verließ die Straße Richtung Wohnheim.
 

Soichi drehte sich hin und her, fand aber keinen Schlaf. Ihm war so, als hätte er den ganzen Tag nur Kaffee zu sich genommen. Sein Körper wollte einfach nicht mehr liegen blieben, so stand er auf und ging zum Fenster. Die Straße war leer und dunkel. Gegenüber sah er das Haus von Frau Matsudas Nachbarn. Es waren nette Leute und Kanako benutzte oft die niedrige Mauer um auf ihr zu balancieren.

Auf einmal schoss ihm ein Gedanke in den Kopf.

`Ob Morinaga vielleicht in der Nähe ist?´ Ganz leise drehte er den Griff des Fensters nach unten, öffnete es und streckte seinen Kopf so weit wie es nur ging nach draußen. Sein Herz begann zu rasen bei dem Gedanken, vielleicht doch Morinaga zu sehen. Doch nichts war zu sehen.

„Ich Idiot...warum sollte er auch mitten in der Nacht hier her kommen?“ Er schaute auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach drei.
 

Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch das Fenster. Morinaga öffnete müde die Augen und fand sich in Soichis Bett wieder.

Eilig tastete er neben sich und hoffte, einen warmen Körper zu spüren. Doch er fasste ins Leere.

„Ich bin aber auch ein Trottel...“

Kaffee und Frühstück standen später auf dem Tisch, für eine Person. Im Wohnzimmer hörte man leise das Ticken der Wanduhr.

Nervös tippte Tetsuhiro mit dem Zeigefinger auf dem Tisch, den Blick auf den leeren Stuhl ihm gegenüber.

„Es reicht! Ich gehe auswärts frühstücken!“ Er stand so ruckartig auf, dass die Stuhlbeine laut auf dem Boden kratze.

An der frischen Luft atmete er erst einmal tief durch. Ja, hier draußen ging es ihm wirklich etwas besser als daheim, wo das noch so kleinste Staubkörnchen ihn an Soichi erinnerte.

Gemütlich schlenderte er los. Es gab ein kleines Café in Bahnhofsnähe, dass auch ein Frühstücksangebot hatte. Dorthin wollte er gehen. Zufälliger Weise führte der Weg auch an Frau Matsuda vorbei, da sie in der Nähe des Bahnhofes wohnte.

Ob Zufall oder auch nicht, aber das war sein Weg.

Es dauerte auch nicht lange und schon stand er ein paar Meter vor dem Haus entfernt. Er blickte verlegen zum Fenster auf. Die Vorhänge waren noch zugezogen.

„Schläft er etwa noch?!“

„Hiro chaaaaaan!“ Eine Frauenstimme klang dumpf am Morinagas Ohr und drehte sich um.

„Hiro chan! Ich glaub es ja nicht!“

Eine Junge Dame kam genau auf Tetsuhiro zugerannt, die Arme weit ausgebreitet. Sie hatte langes, blond gefärbtes Haar, das mit langen, dünnen weißen Bändern zusammengehalten wurde. dazu eine hellblaue Jeans, die bis zur Hälfte der Oberschenkel abgeschnitten war und so ziemlich viel Blick auf ihre Beine preis gab. Auf dieser waren laienhaft kleine Blumen aufgestickt. Dazu noch ein buntes Top, geschmückt mit langen, bunten Perlenketten. Sie sah fast so aus, als wäre sie aus den 60ger Jahre entsprungen.

„Ich... ich fass es nicht... Ayame!“ Morinaga lachte die junge Frau an und rannte ihn ihre Richtung.

„Ayame! Was machst du denn hier?!“

„Hiro chan!“ Ayame schlang sich um Tetsuhiros Hals und schmiegte sich liebevoll an ihn.

„Ich wollte dich mal besuchen kommen, Hiro chan!“ Und drückte Morinaga einen freundschaftlichen Kuss auf die Lippen.
 

„Wer zum Teufel schreit so früh am morgen so rum?!“ Soichis Augen waren rot unterlaufen. Es schien ihm, als ob er nur zwei Stunden geschlafen hätte.

Schlecht gelaunt sprang er aus dem Bett und ging zielstrebig ans Fenster.

„So einen Lärm zu machen... die werden mich kennen lernen!“ Er riss den Vorhang bei Seite, öffnete das Fenster und sah auf ein Pärchen hinab, die sich gerade eng umschlungen hielten.

„Hey! Ihr da! Könnt ihr das nicht zu hause machen? Und seid gefälligst was leiser! Manche wollen noch schlafen und ....“ Er stockte, denn das Paar löste ihre Umarmung und blickten hinauf.

„Mo...ri...“

„Ah! Guten Morgen Senpai!“ Fröhlich winkte er ihn entgegen.

„Entschuldige, wir wollten dich nicht wecken! Darf ich dir vorstellen? Das ist...“

„Das ist mir scheiß egal! Verschwindet von hier!“

Rumms! Das Fenster war wieder zu und die Vorhänge zugezogen.

„Oh, das tut mir Leid, Hiro chan. War das dein Freund?“ Grinsend stupste Ayame Morinaga in die Seite.

„Nun ja... kann man leider nicht so sagen...“

„Oh, das klingt ja spannend! Willst du mir von ihm erzählen? Ich habe noch nicht gefrühstückt. Ich lade dich auch ein!“

Lächelnd griff sie wie selbstverständlich nach Tetsuhiros Hand.

„Gerne, Ayame. Aber ich werde zahlen.“
 

„So ein verdammtes Arschloch!“ Soichi ballte die Hände zu Fäusten, sein ganzer Körper zitterte.

„So...so ein mieses...“ Sein Hals schmerzte und seine Augen füllten sich mit Wasser. Es ging nicht mehr, also ließ er den Tränen vollen Lauf, schmiss sich aufs Bett und schluchzte in das Kissen.

„Von wegen schwul! Lügner! Verdammter Lügner!“
 

„So ist das also!“ Ayame rührte in ihrem Kaffee rum.

Das Café am Bahnhof war noch ziemlich leer und Morinaga war sehr dankbar dafür. Sonst hätte jemand noch das Gespräch, der Soichi und ihn kannte, belauschen können. Doch so konnte er seiner Freundin aus der Kindheit alles anvertrauen.

„Ja, so ist es.“ Seufzend nahm er sein Croissant und biss einen Happen ab.

Ayame lehnte sich nachdenklich zurück.

„Du warst immer schon zu gutmütig, Hiro chan. Bist du dir denn wirklich sicher, dass dieser Tatsumi deine Lieber auch erwidert?“

Morinaga legte den Rest des Croissant zurück auf den Teller und blickte aus dem Fenster.

„Wenn ich über ihn erzähle, weiß ich, dass er forsch und gemein klingt. Aber das ist er nicht. Er kann nur seine Gefühle nicht richtig ausdrücken.“

„Aha! Er hat Angst!“ Stellte die junge Dame fest und sah Morinaga ernst an.

„Vielleicht solltest du ihn dazu zwingen, seine wahren Gefühle dir zu offenbaren. So kann es doch nicht weiter gehen...“ Zärtlich griff sie nach Morinagas Hand.

„Hiro chan... du machst dich damit nur selber fertig. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie kaputt du nach der Sache mit Masaki warst.“

„Das ist was anderes!“ Jetzt sah Tetsuhiro mit festen Blick in Ayames Augen.

„Senpai ist nicht so!“

„Und woher willst du das wissen? Er hat dir ja noch nicht mal seine Liebe zu dir gestanden. Und nur Sex ist auch keine richtige Antwort. Vielleicht lebt er mit dir nur seine Triebe aus.“

„Du kennst ihn nicht!“ Morinaga sprang auf, die Hände fest auf der Tischplatte.

„Hiro chan! Verzeih mir, ich meinte es nicht so!“ Beruhigend legte sie eine Hand auf dessen Arm und zog ihn wieder runter auf den Stuhl.

„Du hast Recht, ich kenne ihn nicht und kann mir kein Urteil erlauben. Aber du musst auch verstehen, dass ich mir große Sorgen um dich mache. Ich will dich nicht mehr leiden sehen. Zumal ich dir noch was sagen muss. Über deine Eltern.“

„Meine Eltern?!“ Morinagas Augen weiteten sich. „Was ist mit ihnen?“

Ein Glücksgefühl kam auf. Er konnte es sich nicht erklären warum, aber er hoffte inständig, dass seine Eltern ihn vielleicht besuchen würden um wieder Frieden mit ihm zu schließen. Doch die Nachricht, die Ayame für Morinaga hatte, viel anders aus.

„Es geht um deine Mutter. Sie ist schwer krank. Sie wird den Sommer wohl nicht mehr erleben.“ Sie senkte den Kopf und schaute starr auf ihre Kaffeetasse.

„Es tut mir so Leid, Tetsuhiro. Aber das ist noch nicht alles.“

Das Gesicht ihres Gegenübers wurde bleich. Seine Mutter lag also in Sterben! Und dass, ohne mit Frieden geschlossen zu haben.

„Ich werde zu ihr fahren! Sofort!“

„Das geht nicht!“ Abermals griff sie nach Morinagas Hand und hielt sie fest umschlungen.

„Es tut mir wirklich so wahnsinnig leid, es dir so sagen zu müssen, aber sie will dich nicht sehen. Das... das sollte ich dir ausrichten. Ich bin nicht nur zufällig hier, Tetsuhiro. Ich sollte dir das sagen. Verzeih mir.“

Es dauerte eine Weile bis die Worte an Morinagas Ohr drangen. Er konnte es einfach nicht glauben. Auch wenn er seine Mutter Jahre lang nicht gesehen geschweige gesprochen hatte, so blieb sie doch seine Mutter und die Liebe zu ihr war immer noch ungebrochen. Wäre es dann nicht normal, wenn sie nicht das selbe für ihren jüngsten Sohn empfand?

„Aber warum denn nicht? Warum will sie mich denn nicht noch einmal sehen? Hat sie was gesagt? Bitte verrate es mir! Es kann doch nicht nur wegen der Geschichte mit Masaki sein!“

Sein Herz raste. Es musste noch was anderes sein!

„Das ist es aber.“ Ayames Stimme wurde leiser und weicher. „Eigentlich wollte ich dir das nicht erzählen...“

„Bitte sag es mir!“ Tetsuhiros Augen wurden feucht, der Griff um Ayames Hand fester.

„Nun ja... wie sage ich es dir am besten...“ Sie schwieg eine Weile und schien nach den richtigen Worten zu suchen.

„Ich war vor zwei Tagen bei deiner Mutter. Sie lag im Bett. Dürr und blass. Ich erzählte ihr, dass ich nach Nagoya fahren würde und hab sie gefragt, ob ich dir sagen soll, dass du sie besuchen sollst bevor sie stirbt. Aber sie blickte mich nur finster an und sagte `Er ist nicht mehr mein Sohn. Er hat unserer Familie genug Schande und Leid zugefügt. Ich will ihn nicht mehr sehen.´“ Ayames Stimme zitterte bei den letzten Worten, senkte den Kopf und eine kleine Träne kullerte ihr über die Wange.

„Oh Hiro chan... ich wollte sie noch umstimmen...aber...“

„Es ist schon gut, Ayame.“ Ein leichtes Lächeln kam über Morinagas Lächeln.

„Bitte mach dir nichts draus. Es ist nicht deine Schuld, Ayame. Lass uns einfach in Ruhe zu ende frühstücken, danach zeige ich dir meine Wohnung.“ Als ob nichts geschehen war, aß Morinaga seelenruhig sein Croissant auf. Er mochte Ayame sehr und wollte nicht, dass sie auch noch wegen dieser Geschichte mitleidet. Also riss er sich zusammen und versuchte sich normal und unbeeindruckt zu zeigen. Doch innerlich schien er wie zerrissen. Seine Mutter würde er nicht mehr sehen. Nie wieder. Und das war ihr sogar recht.
 


 

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Ooooh, so viel Leid! *schnüff* Armer Morinaga. v_v

Irgendwie war mir gerade danach. Und auch nach der Szene, in der Morinaga Nachts vorm Fenster stand. Da kommen wieder Erinnerungen auf *seufz* Tja, die Liebe tut manchmal weh...

Im nächsten Kapitel geht es weiter mit „Golden Week Teil 3“.

Aber eine Kleinigkeit kann ich euch schon verraten: Ayame ist nicht Moris Ex-Freundin! Lediglich eine sehr, sehr gute Freundin aus Kindheitstagen. Mori ist und bleibt männerorientiert! ^_~
 

WICHTIG!

Hier eine groooße Bitte an euch!

Ayame braucht einen guten Nachnamen! Falls ihr einen habt, dann schreibt mir doch eine ens oder direkt hier bei den Kommis! Bin immer so schlecht was Namen angehen v_v Danke im Vorraus!

Und auch danke an Taiyo83! Sie gab Morinagas alter Freundin den Namen „Ayame“ ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Serafin-san
2010-10-15T10:12:16+00:00 15.10.2010 12:12
Hi hab gerade deine FF gelesen und finde sie toll. Hoffe natürlich das bald das nächste Kapitel kommt.
Ich hoffe natürlich, dass das mit Soichi geklärt wird und das sie sich versöhnen.
Ich würde dir den Namen Sakurei vorschlagen.
Viel erfolg und liebe Grüße
Von:  Hatschepueh
2009-10-12T20:18:34+00:00 12.10.2009 22:18
Hab deine FF vor kurzem entdeckt und endlich mal gelesen. Ich liebe Verliebter Tyrann total und deine FF passt 100ig. Ayama kann ich nicht leiden. Eigentlich scheint sie ja ganz nett zu sein aber sie hätte dem armen Mori nicht sagen sollen das seine Mutter stirbt und ihn nicht sehen will. Da kam sie richtig gefühllos rüber. Ich würde mich weigern meinem Freund so eine Nachricht zu überbringen. Andererseits hat er so aber die Möglichkeit sich über den Wunsch seiner Mutter hinwegzusetzen und sie trotzdem zu besuchen aber ob das gut wäre? Ich weiss nicht. Egal, ist nicht meine Sorge.
Ich würde dir übrigens den Namen Terada vorschlagen für Ayame falls du noch keinen hast. ^^
Von: abgemeldet
2009-09-23T16:43:40+00:00 23.09.2009 18:43
hmm...
ii-wie toll das es etwas schneller eght als mit den anderen chaptern xDDD
aber egal... hauptsache es geht weiter... :D
und... ich kann ayame ii-wie nicht leiden .__." auch wenn sie mori hilft und sowas nee? >_<
aber... aber... wegen ihr musste soichi weinen q____q
hoffe du machst schnell weiter und löst das ganze problem dann auf friedliche weise xD
Von:  TyKa
2009-09-23T07:59:27+00:00 23.09.2009 09:59
huhuu
tolles kapitel
aber so traurig
und voller missverständnisse
*hibbel*
genau das richtige für eine grandiose FF!

mach schneeell weiter
bin gespannt wie sich das alles noch entwickelet
XD

lg
TyKa


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