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Anfang in einer neuen Welt 2

Mattheo x Luca
von

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Shopping

Chapter 8
 


 

„Luca?“

Mattheo räusperte sich leise. Unwillig öffnete Luca die Augen und lies sich in die Wirklichkeit zurückzerren. „Hmm?“, fragte er orientierungslos. „Ich wollte dich nicht stören…“, sagte Mattheo leise: „Aber meine Beine schlafen langsam ein.“

Erschrocken richtete Luca sich auf. Er hatte ganz vergessen, wo er war. Sie saßen nach wie vor auf dem Sofa im Bücherzimmer und er lag halb auf Mattheo.

Wie peinlich. Er wurde rot und rutschte schnell auf das andere Ende der Couch. Mattheos Arme, welche ihn gehalten hatten, ließen ihn los und der Sizilianer streckte sich gähnend.
 

Beschämt schielte Luca zu dem Älteren herüber und ordnete unauffällig seine Kleidung. Als Mattheo seinem blick begegnete und sanft lächelte, machte sein Herz einen Salto. Warum musste er jetzt nur rot werden.

„Sorry.“, murmelte er und sah weg: „Ich bin wohl nicht ganz bei mir gewesen.“

Mattheo schwieg einen Moment, dann seufzte er und setzte sich ebenfalls gerade auf: „Und soll ich vielleicht auch den Grund dafür erfahren? Du warst völlig aufgelöst, als ich kam und kein Wort war aus dir herauszukriegen…“

„Sorry.“, sagte Luca erneut.
 

„Hab ich mich beschwert?“, grinste der 32-Jährige.

„Ja, schon.“, Luca zog eine Braue hoch bei Mattheos seltsamer Formulierung.

„Aber nicht darüber, Dummerchen. Gerne hätte ich meine Beine geopfert um dir noch länger beim Schlafen zu zusehen, aber….“, er ließ den Satz unvollendet und Luca machte die Gesprächsrichtung allmählich Sorgen. Musste er sich jetzt auch noch über ihn lustig machen?

„Ich hab nicht geschlafen.“, verteidigte er sich und stand hastig auf.
 

„Wenn du dich dann besser fühlst…“, stimmte Mattheo leichtfertig zu und streckte sich in voller Länge auf dem nun freien Sofa aus. Er genoss es einfach zu sehr Luca ein wenig zu ärgern, der sanfte Rotschimmer auf dessen Wangen war unwiderstehlich.

Tatsächlich lief der Tag seit er heimgekommen war viel besser als er anfangs hatte erkennen lassen. Was hätte er nicht darum gegeben Luca in seinen armen behalten zu können, sein friedliches Gesicht zu beobachten; ….die weiche blasse Haut mit den Fingern nachzufahren, die seidigen Haarsträhnen aus der hohen Stirn zu streichen und die letzten Tränenspuren von seinen Wimpern zu küssen….

Unwillig riss er sich von seinen abschweifenden Gedanken los, es war so schwer bei Luca zu sein, ihm auch noch so nah zu sein und sich zurückhalten zu müssen.

Aber er durfte sich nicht verraten.

Nicht jetzt wo er Luca gerade dazu gebracht hatte bei ihm zu bleiben, nicht wo eine positive Reaktion auf das Liebesgeständnis seines Vaters in etwa so wahrscheinlich war wie Leben auf Pluto. Der Planet wohlgemerkt, nicht die Flohschleuder von Hund….
 

Long story short: Er wusste einfach nicht wie lange er sich noch würde zusammenreißen können. Vor allem wenn Luca ihn ständig so anlächelte und sich so in seine Arme schmiss. Merkte der Junge eigentlich überhaupt irgendwas…..!?

Es war schwer, das nicht einfach auszunutzen…wie einfach es wohl wäre einfach eine Hand in diesem weichen Haar zu vergraben, den schmalen Körper an sich zu ziehen und endlich diese süßen Lippen zu schmecken…

Nein, danach würde er sich selbst dafür hassen…und schlimmer: Luca würde ihn hassen. Für immer aus seinem Leben verschwinden. Wie könnte er das ertragen…?
 

„Amadeo war hier.“

Urplötzlich aus seinen Gedanken gerissen fuhr er hoch und starrte Luca fassungslos an. Ihm wurde kalt, als er die Bedeutung der Worte verstand. Sein Bruder hatte es herausgefunden…war ihnen auf die Schliche gekommen. Ihm wurde schlecht.

Dann war ohnehin alles egal.
 

„Er wird uns nicht verraten.“, fügte Luca schnell an, als er den Gesichtsausdruck des Anderen sah. Verwirrt sah Mattheo auf und Luca fing an die Begegnung mit seinem Onkel für ihn wiederzugeben. Als er geendet war, konnte Mattheo es noch immer kaum fassen.

Das würde Amadeo für sie- für ihn tun. Vielleicht hatte er sich doch in ihm getäuscht.

Aber das hieß ja….außer Mireille hatte sie vor niemandem mehr etwas zu verstecken…sie waren sozusagen frei. Nun verstand er auch warum Luca ihm vorhin so glücklich um den hals gefallen war.

„Das ist ja großartig!“, brachte er heraus und Lächelte unwillkürlich breit. „Ich weiß, sag ich doch…!“ Luca hüpfte wieder auf und ab, darauf und dran ihn wieder anzuspringen. Gerade konnte Mattheo ihn noch abfangen und umarte ihn fest.

Beide wurden sich der Kurzschlusshandlung eine Sekunde später bewusst und, Mattheo riss sich zusammen um der errötenden Jungen unauffällig wieder etwas von sich zu schieben.

„Sorry.“, meinte nun Mattheo leicht verlegen. „“S´okay.“, lächelte der Kleinere verlegen und machte keine Anstalten die ohnehin Entfernung zwischen ihnen noch zu vergrößern.
 

Mattheo atmete tief durch und versuchte einem Herzinfarkt seinerseits vorzubeugen.

Vielleicht war seine Sorge, dass Luca ihn verabscheuen würde doch eher unbegründet…?

Es gab da Möglichkeiten, dass herauszufinden….hatte Luca eine Freundin? Einen Freund?

Er hatte sich nie die Mühe gemacht, danach zu fragen.
 

„Wie wäre es, wenn wir die frohen Nachrichten mit einem Mittagessen feiern?“, lächelte er auf Luca herunter: „Komm, ich lade dich ein.“
 

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Es war zwei Tage später an einem Sonntagmorgen. Luca hatte friedlich geschlafen, bis ihn die Türklingel unsanft aus seinen Träumen riss. Erschrocken fuhr er hoch und sprang auf. Dabei verhedderte er sich mit den Beiden im Bettlaken und knallte der Länge nach auf den kalten Fußboden. Fluchend rappelte er sich wieder auf. Na, das war ja ein klasse Start in den Tag, jetzt hatte er sich auch noch den Ellbogen geprellt. Das würde blaue Flecken geben.

Der Traum, den er noch vor Sekunden gehabt hatte, versuchte ihn zurückzuziehen, ihn zu vereinnahmen, doch Luca schüttelte ihn ab und die Bilder verblassten in seinem Kopf, als er die Tür seines Apartments aufriss.

Davor stand Isabella, hübsch rausgeputzt und mit Handtasche. Sie hatte gelächelt und zu einer Begrüßung angesetzt, als sie ihn dann richtig ansah und knallrot wurde.

„Sorry, Luca…ich wollte nicht ungelegen kommen…“, stammelte sie und starrte angestrengt auf einen Punkt neben seinem Kopf. Verwirrt blickte Luca an sich herunter und musste feststellen, dass er nichts weiter trug als ein Paar verwaschene Boxershorts.

Ach ja, er hatte ja auch noch keine Zeit gehabt sich anzuziehen, daran hatte er jetzt gar nicht mehr gedacht.

Er versuchte sich nicht anzumerken zu lassen wie peinlich ihm das ebenfalls war.

„Schon okay, ich hatte noch geschlafen. Komm doch rein.“ Isabella schoss an ihm vorbei in den Flur, immer noch darauf bedacht ihn nicht anzublicken. Für eine Sekunde fragte Luca sich, was genau ihr Problem war. Schließlich hatte er nicht nackt vor ihr gestanden.

Schulter zuckend schloss er die Tür und folgte Isabella ins Wohnzimmer.

Diese war anscheinend sehr damit beschäftigt etwas aus ihrer Handtasche zu kramen, jedenfalls starrte sie hinein, als hinge ihr Leben davon ab. „Ähm….wie geht’s?“, fragte Luca und stellte sich demonstrativ hinter die Couch: „Und was machst du so früh schon hier?“
 

„Ich wollte dich fragen, ob du mit mir ins Einkaufszentrum fahren willst. Shoppen.“, antwortete sie prompt.

Luca zog eine Augenbraue hoch. Shoppen?

Shoppen! Er musste mal wieder zum Friseur, offenbar waren seine Haare inzwischen so lang, dass Isabella ihn für eine ihrer weiblichen Freundinnen hielt. Welcher normale Junge ging denn sonst freiwillig shoppen?

Na bitte, keiner. Es seie denn um die Einkäufe der Freundin zu schleppen und Pluspunkte zu sammeln, die später gehen andere Gefallen eingetauscht werden konnten.

Hatte er was verpasst?
 

„Warum geht denn Chris nicht mit dir?“, wollte wissen und biss sich dann auf die Zunge. Oops, er hatte doch mit Chris über seinen Dad reden und Isabella dann Bericht erstatten sollen. Davon war auch noch nichts passiert, seit er sich mit Chris gestritten hatte.

Zum Glück ging das blonde Mädchen nicht darauf ein.
 

„Er hat gesagt er hätte keine Zeit.“, meinte sie unbeteiligt und prüfte ihren Mascara in einem kleinen Taschenspiegel: „Und da dachte ich, wir beide haben schon so lange nichts mehr unternommen, es wird sicher lustig.“ „Ich glaube nicht.“, versuchte Luca zu widersprechen, doch Isabella blickte in durchdringend an, immer darauf bedacht mit ihren Augen nicht von seinem Gesicht nach unten zu rutschen. „Warum? Hast du was zu tun? Wir machen in letzter Zeit gar nichts mehr zusammen, Luca. Wir sind doch noch beste Freunde oder etwa nicht?“ Dazu setzte sich ihren wehmütigsten Dackelblick ever auf und zog eine Schnute.

Luca gab jeglichen Widerstand auf. Dagegen kam er sowieso nicht an. Außerdem wollte er sie nicht traurig sehen. War Shopping da nicht ein vergleichsweise geringes Opfer?
 

Zwar hatte er sich heute Mittag mit Mattheo treffen wollen, aber das hatte ja Zeit seitdem Mireilles Damoklesschwert nun über Amadeos und nicht Mattheos Kopf schwebte.

Plötzlich gut gelaunt nickte er einfach.
 

„Na schön, Bella. Lass mich nur erst duschen, dann können wir los.“, seufzte er ergeben.

„Oh, danke, Luca!“, quietschte die Blonde und wollte sich ihm schon wie gewöhnlich an den Hals werfen, als sie sich erinnerte warum ihr Gesicht die Farbe ihres Pullovers hatte.

Schnell fiel sie zurück auf die Couch und meinte nur: „Ich warte solange.“, während sie interessiert das Teppichmuster studierte.

Kopfschüttelnd ging Luca ins Bad und sprang schnell unter die Dusche. Irgendwie war Bella ja schon komisch heute.
 

Mit nur dem stetigen Rauschen des Wassers um sich herum, wanderten seine Gedanken wieder zu seinem Traum zurück. Es war einer gewesen, den er schon auswendig kannte. Mattheo, Mattheo, Mattheo. Er hatte ihn schon eine Weile nicht mehr gehabt, doch gerade jetzt drängten sich seine Schlussszenen besonders drängend in sein Bewusstsein.

Warum ließ ihn dieser Traum nicht los? War es wegen seinem abrupten Ende? Er wusste noch immer nicht, was Mattheo als letztes sagte, bevor er aufwachte…

Sollte er ihn vielleicht einfach fragen? Dann würde der Traum vielleicht endlich verschwinden. Andererseits war er ja nicht einmal sicher, ob diese Szene wirklich stattgefunden hatte, oder ob er sich sein Unterbewusstsein sich das ganze nur zusammengesponnen hatte. Und wenn er wirklich fragte, müsste er zugeben, dass er von Mattheo träumte. Das brauchte er nun wirklich nicht.

Mit Mühe schüttelte er die Gedanken daran ab und beeilte sich aus der Dusche zu kommen, damit Isabella nicht allzu lange warten musste.
 

10 Minuten später stand er frisch und vor allem vollständig bekleidet vor ihr und sie verließen sie Wohnung fröhlich plaudernd. Sie stiegen in den alten Ford, welchen sie sich von ihrer Mutter geliehen hatte und fuhren zur nächsten Mall.[1]
 

Shopping stellte sich als nicht so schlimm heraus, wie Luca es sich vorgestellt hatte.

Es war furchtbar. Eine einzige Tortur.

Isabella hielt sich nicht mit Halbheiten auf und machte sich gleich auf die Suche nach einem Kleid für Prom [2].

Während sie von Laden zu Laden liefen ohne wirklich etwas zu kaufen, füllte Isabella alle seine Wissenslücken auf. Tatsächlich hatte er nicht einmal gewusst, dass der Abschlussball nahte. In Italien hatten sie zwar etwas Ähnliches gehabt, aber nie in dem Ausmaß, welches Isabella ihm beschrieb. Außerdem hatte er sich nie viel aus Schulveranstaltungen gemacht und war nie hingegangen.

Ihrer Beschreibung nach war es ein übertrieben kitschiges Fest, bei dem 11. und 12. Klässler sich pompöse Kleider und Limousinen kauften bzw. mieteten und mit einem Date dort erschienen. Bellas Worten war zu entnehmen, dass sie dieser Party in etwa soviel Bedeutung zumaß wie ihrem Hochzeitstag.

Luca verdrehte die Augen. Na wenigstens würde ihm dieser ganze Quatsch erspart bleiben.
 

„…und dann holt Chris mich von zuhause ab und wir machen Fotos. Und dann laufen wir bei der Großen Parade mit. Ich brauche unbedingt ein wunderschönes Kleid. Ich spare schon seit Monaten darauf hin…“, drängte sich Bellas Geplapper in seine Gedanken.

Er lächelte in sich hinein. Die beiden gaben wirklich ein süßes Paar ab. Chris schwebte sicherlich auf Wolken, weil er mit seiner Flamme auf diesen Ball gehen würde.
 

Er schaute überrascht auf, als er mit einem Mal bemerkte, wie still es um ihn herum geworden war. Seine beste Freundin stand stumm neben ihm und inspizierte angestrengt die Naht eines sonnengelben Rüschenkleides, welches sich furchtbar mit ihrer Haarfarbe biss.

„Ich hoffe nur Chris wird auch Spaß haben.“, sagte sie unvermittelt: „Er wird so fertig in letzter Zeit, beinahe depressiv.“

Schuldbewusst erinnerte er sich wieder an sein Versprechen und musste ihr gleichzeitig zustimmen. Chris war nicht er selbst gewesen, bei ihrer letzten Begegnung. Viel zu gereizt und ungeduldig. Als wäre er lieber woanders, als hätte er nur wenig Zeit die er dort unbedingt verbringen wollte.

Gedanklich machte Luca ein Häkchen sich möglichst schnell wieder mit Chris zu versöhnen und ihn darauf anzusprechen. Vielleicht brauchte er wirklich gerade einen Freund.
 

„Das ist es!“, schrie Isabella plötzlich und er fuhr erschrocken zusammen. Er wirbelte herum, nur um festzustellen, dass Isabella schon wieder völlig umgeschwenkt hatte und strahlend ein prächtiges rubinrotes Kleid hielt, welches über und über glitzerte. „Ist es nicht wunderschön, Luca?“, strahlte sie: „Das ist genau das richtige für mich.“
 

„Bezaubernd.“, lächelte Luca und ließ sich zu den Umkleiden mitschleifen, wo er auf einem kleinen Hocker wartete, dass Isabella ihre gesamten Fundstücke anprobierte.

Während er nur wartete, vielen ihm Mattheos Worte wieder ein, als sie vor zwei Tagen zusammen gegessen hatten. Sie hatten sich seitdem nicht gesehen, aber Luca wusste nun auch warum. Der Rat.
 


 

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°Flashback:°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
 

Angespannt wartete Mattheo auf eine weitere Reaktion des Ratsältesten. Dino und Dario waren bedrohliche Schatten hinter ihm, doch er brachte sich mit einer Handbewegung zum Stillstand. Innerlich wartete er nur auf den Moment in dem Andrea den Befehl geben würde auf sie zu feuern oder ihn gefangen zu nehmen.

Dieser jedoch lächelte nur und stand auf. Es herrschte Totenstille im Raum und niemand außer Andrea rührte sich.

„Sandro, mein Junge. Was für eine angenehme Überraschung!“, erklärte er und Mattheo schnaubte leise: „Wenn du nicht bald gekommen wärst, hätten wir dich herzerren müssen.“

Er lächelte liebenswürdig, doch Mattheo war nicht getäuscht.

„Das ist natürlich verständlich.“, sagte Andrea: „Wie wir hören warst du in letzter Zeit sehr damit beschäftigt alte Bekannte durch neue zu ersetzen.“

Mattheo verspannte sich unmerklich und spürte Dino hinter sich mit den Füssen scharren. Er hielt seine Bodyguards mit einer Bewegung des kleinen Fingers zurück, fand sich jedoch selbst am Überlegen, wann der richtige Zeitpunkt wäre um sich den Weg freizukämpfen.

Es war dumm gewesen hierherzukommen, in die Höhle des Löwen wirklich….

Luca hatte Recht gehabt….aber er musste das hier durchziehen. Für sie beide.
 

„Deshalb bin ich gekommen.“, antwortete er ruhig: „Ich will sicher gehen, dass wir uns alle im Klaren darüber sind auf welchen Seiten jeder steht. Meine Familie hat nichts unrechtes getan und deshalb hätte ich gerne das Versprechen, dass ihnen nichts passieren wird.“

Ein Gemurmel ging durch die Reihen doch beide Männer ignorierten es: „Ich bin etwas verwirrt, Sandro. Deine Familie ist hier vollständig versammelt.“
 

„Luca und Amadeo sind auch meine Familie.“, presste Mattheo zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Hätte er Luca doch die Wahrheit gesagt. Hätte er ihn doch im Auto einfach geküsst.

Ob er ihn jemals wiedersehen würde….?
 

„Dieser Verräter ist diese Bezeichnung ja wohl kaum wert.“, tadelte Andrea: „Und ich habe nie verstanden was das mit dir und diesem Balg ist. Er hat doch von Anfang nur Ärger gemacht….“ „Das ist meine Entscheidung.“, knurrte Mattheo.

„In der Tat das ist es.“, nickte sein Gegenüber: „Und diese Einstellung ist auch der Grund für einen Beschluss, den der Rat gefasst hat. Wir trauern noch immer sehr um Carlos Verlust. Wir wissen wie sehr er dir vertraut hat, deshalb hätte er sicher genauso gehandelt.“
 

Das war´s, dachte er, wir sind so tot. Sie wissen es und wollen Rache. Ich hätte es doch wissen müssen. Wozu brauchen solche Leute schon Beweise…?! Ich hab sechs Patronen….mal drei….jap, definitiv tot!

Dino und Dario spannten sich hinter ihm und er wusste dass sie an seiner Seite sein würden.

Mittlerweile waren alle Ratsmitglieder aufgestanden und versammelten sich hinter Andrea.

Einer kramte in seiner Tasche und Mattheo setzte an ebenfalls nach einer Waffe zu greifen und auf Andrea loszugehen, als der Mann etwas kleines Goldenes hervorzog.

Im selben Moment weiteten sich die Münder aller Anwesenden zu strahlenden Lächeln. Verdutzt vergaß er seine Strategie und starrte nun auf Andrea welcher, das was er als Carlos alten Siegelring erkannte. Dieser nahm einfach seine Hand und steckte ihm den Ring an. Triumphierend hielt er seinen Arm in die Höhe: „Unser Bruder Alessandro Antonio Mattheo tritt in dieser denkwürdigen Nacht in die Fußstapfen seines Paten, er Ruhe in Frieden, Carlo Gambuchi. Möge er diese unsere Familie würdig vertreten. Mit diesem Ring verleihe ich dir die macht über Leben und Tod der Familie Mattheo, zu welcher gehören mag wen immer du für würdig empfindest.“
 

Mattheo konnte sich weder rühren, noch sprechen. Adrenalin wurde viel zu schnell wieder aus seinen Venen gepumpt und er konnte kaum realisieren was hier gerade passierte.

Sie hatten ihn nicht getötet, sondern zum Paten gemacht.

Was war nur passiert? Sicher sie hatten keine Beweise, aber es hatte Gerüchte gegeben.

Konnte es sein, dass sie fürchteten selbst so zu enden wie Carlo? Das wäre ja besser als er je gehofft hätte.

Schon seltsam dachte er während um ihn herum eine kleine Feier losbrach.

Dies war doch alles was er sich je erträumt hatte. Macht, Einfluss, Respekt, Ehre für die Familie Mattheo. Und nun war alles woran er denken konnte dass dies seine Beziehung zu Luca erheblich verkomplizieren würde.

Allerdings war er auch nicht dumm genug um Einspruch zu erheben. Denn eine Weigerung wäre definitiv einem Verrat gleichgekommen. Dann wären sie alle schneller unter der Erde, als er Carlos Gebein verfluchen könnte.
 

Außerdem hatte er sehr wohl gehört as Andrea ihm versprochen hatte. Jeder den er für würdig hielt stünde unter dem Schutz er Familie. Luca wäre sicher – auch geschützt vor Paolo.

Nein, er würde nicht protestieren. Dies war nicht was er sich vorgestellt hatte aber wozu die Haarspalterein. Luca war sicher. Was wollte er mehr?
 

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Mit gemischten Gefühlen erinnerte sich Luca an das Geständnis des „Paten“.

Guter Gott, das klang schon so fies. `Hi, ich bin der Luca und mein Daddy ist Pate von Manhattan. ` Just beautiful.

Allerdings hatte Mattheo ihm erklärt, dass das eigentlich gut und viel sicherer war und hatte gescheckt ob Luca den Ring von Carlo noch besaß. Diesen hatte er nie abgenommen während der ganzen Zeit ohne wirklich darüber nachzudenken. Nun war er froh. Schließlich signalisierte es, dass er zu Mattheo gehörte. Irgendwie…

Gedanklich zuckte er mit den Schultern und lächelte Isabella zu ohne das Kleid an ihr wirklich anzusehen. Mattheo war vorher schon in der Mafia gewesen. Wahrscheinlich machte es wirklich keinen großen Unterschied. Er hatte wichtigeres womit er sich befassen konnte. Den „Kuss“ zum Beispiel. Er hatte Amadeo danach fragen wollen, aber das hatte sich in der Situation nicht wirklich angeboten….

Ärgerlich schüttelte er den Kopf. Er wusste selbst nicht warum ihn das so verfolgte, Mattheo hatte es sicher längst vergessen, oder….?

Er brauchte unbedingt eine Freundin, wenn er schon auf solche Gedanken kam.
 

Seufzend stand er auf, als Isabella endlich fertig war und zur Kasse wuselte.

Erst mal sollte er endlich mit Chris reden und sich mit ihm versöhnen.

Alles andere würde sich schon von selbst regeln.
 

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Tja, langsam kapieren also auch die Nächzügler was hier eigentlich läuft (gelle, Luca? lol)

Danke fürs lesen, ich freu mich über Kommis.
 

Ende Chapter 8
 

[1] Amerikanische Entsprechung eines überdachten Einkaufszentrums (wir z.B.: Weserpark)

[2] Am. Abschlussball, nur für 11. und 12. Klässler. (Man sollte ein Date haben.)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sweet-MJ
2008-09-16T06:09:25+00:00 16.09.2008 08:09
Wat, noch kein Kommi??? Dat geht ja wohl nich!!!
Muss dat Sweety schnell mal ändern!^^

Küssen, das Wort viel 2 Mal...2 ganze Male! Waiii wie sweet werd das denn noch??
*umkipp*
Ich sehs wirklich noch kommen, wie sich Aless an seinen Sohn vergreifen wird, wenn die noch länger aufeinander glocken. Könnt aber auch wieder eines meiner Wunschdenken sein. ^^ Aber is doch schön, wenn man sich reinsteigert und gespannt drauf ist, ob es tatsächlich i-wann einmal passieren wird.
Daddy will also seinen Sohn ausfragen, ob er eine Freundin hat etc...hmm..wenn Luka ihn sagen wird, dass dem nicht so ist, würde er die freie Bahn nutzen, or??? Na hoffentlich!^^
Bin ja mal gespannt wann Luka Aless Absichten checken wird. Und ich meinte nicht Vater-Sohn Beziehung ;)
Was hat den Luka eigendlich geträumt? Waren es wieder Alpträume oder das genaue Gegenteil?
Aless ist also Pate, richtig? Wie aufregend und angst machend zugleich. Mal sehen wie er sich macht und ob er weniger oder doch eher mehr sich um Luka (geschweige denn anderen) Sorgen machen brauch. Er würde nun Macht, Respekt, Einfluß und Ehre bekommen, ob er sie jedoch WIRKLICH halten kann, ist was anderes...aber ich denke positiv!^^
Luka und ne Freundin...*lol* das will ich sehen xDDD
Zu Amadeo wollt ich noch einmal gesagt haben, das ich sehr Stolz auf ihn bin. Stolz darauf, das er genau das Richtige getan hat...er wird schon sehen, positives Handeln wird sich noch positiv auszahlen^^

Ps: Ich würde mich auf mehreren Dingen konzentrieren können, wenn sich Luka mit Chris wieder versöhnen würde. ^^ Das wäre beruhigend und Luka hätte i-wo mehr den Kopf frei um anderer Sachen zu denken...wie an Aless z.B xDDDD

Schreib baldig weiter...ich werde so lange warten..gezwungener Maaßen. XDD

LG~


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