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Anfang in einer neuen Welt 2

Mattheo x Luca
von

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No more sorrow

Prolog No more sorrow Anfang in einer neuen Welt 2
 

Es war Montag, der 4. März, 2 Uhr 34

Dunkelheit verschluckte jegliche Details und machte die Stille an jenem Ort noch unbehaglicher. Alessandro Mattheo ging einen langen, verlassenen Gang entlang, einem von der Nacht verschluckten Ziel entgegen. Er folgte leise und mit sicheren Schritten dem Pfad welchen er letztendlich hatte einschlagen müssen. Viel zu lange hatte er herausgezögert, was er geschworen hatte zu tun.

Kalter Schweiß rann seinen Nacken hinab in die abgenutzte Sträflingsuniform und ließ ihn frösteln. Dann war er an seinem Ziel angekommen. Es hatte ihn Monate gekostet einem der Wärter den Universalschlüssel für die Zellen in Trakt B heimlich zu entwenden, doch nun war es soweit. Unbeweglich harrte er einen Moment vor der Zelle aus bis er den Schlüssel hervorzog und geräuschlos aufschloss.
 

Dies war seine letzte Nacht hier, morgen um 11 Uhr würde er frei sein wie ein Vogel.

Das hieß er hatte nur eine einzige Chance. Er durfte es nicht vermasseln.
 

Sein Herz machte einen Salto in seiner Brust, doch seine Hände blieben ruhig, als er die Gittertür aufschob. Alles blieb dunkel, doch eine zusammengekauerte Gestalt auf der einzigen Pritsche im Raum regte sich. Mattheo stand reglos im Raum und sah zu wie die dunkle Gestalt am anderen Ende des Raumes sich verschlafen wenn auch leicht irritiert aufrichtete.

„Wärter? Was zur Hölle...? Es ist mitten in der Nacht!“, beschwerte sich der Mann mit brüchiger, vom Alter gezeichneter Stimme.

Mattheos Lächeln wurde von der Nacht verschluckt, doch seine seidenweiche Stimme zerschnitt die Stille wie Glasscherben: „Keine Sorge, Onkel. Du wirst noch genug Schlaf bekommen.“

Überrascht drückte der alte Mann sich vom Bett hoch und ging auf den Eindringling zu.

„Sandro?, fragte er überrascht und etwas verwirrt: „Sandro Mattheo? Junge, was tust du hier?“ Mattheo trat näher und nun waren beide Männer fähig ihre Gesichter trotz der schlechten Lichtverhältnisse zu sehen.

Der Jüngere lächelte ruhig und hob seine linke Hand. Darin hielt er ein langes Seil welches am Ende zu einer Schlinge verknotet war. Sein Gegenüber schreckte zurück, als er es erblickte und seine Augen flackerten ungläubig über das Gesicht seines ehemaligen Schützlings.

„Ich bin hier um mein Versprechen einzulösen.“, erklärte Mattheo mit samtiger Stimme: „Sicher erinnerst du dich an meinen Sohn- Luca.“ Der alte Mann war auf einmal sehr blass und seine Augen flackerten weiterhin durch die Zelle, von der halboffenen Tür zu Mattheos Gesicht und zurück. „Äh, ja. Wie geht es ihm?“, fragte er bemüht oberflächlich.

Mattheo kam einen Schritt näher, Wut verzerrte seine eben noch gelassenen Züge: „Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, lag er so gut ausgeblutet in meinen Armen. Aber was weiß ich, dank Coles kleiner Showeinlage ist unser Kontakt in letzter Zeit eher spärlich gewesen.“
 

Carlo lachte gezwungen auf: „Und da hast du es nicht fertiggebracht ihn an deiner Stelle einbuchten zu lassen? Wirklich, das enttäuscht mich etwas, mein Sohn.“ Der alte Sizilianer schien nach dem ersten Schock etwas zu seiner üblichen Überheblichkeit zurückzufinden.

Für einen Sekundenbruchteil brach Erstaunen durch Mattheos gefühllose Maske, dann lachte er leise auf. „Du weißt es nicht? Da hat Amadeo wohl ganze Arbeit geleistet mit dem Vertuschen.“ Er kam noch einen Schritt näher.

„Cole ist tot. Ich habe ihn getötet und die Tat Jacques in die Schuhe geschoben. Den Scharfschützen, der auf Luca geschossen hat, ist mir entwischt, aber zum Glück ist mir klar wer ihn geschickt hat.“

Sein Lächeln wurde breiter, als er direkt vor Carlo stand und sich zu seinem Gesicht herunterbeugte. „Was willst du von mir, Sandro?“, verlangte Carlo nun zu wissen.

„ Ich dachte du würdest dich freuen zu hören, dass ich gekommen bin um mein Versprechen einzulösen. Du wirst Luca nie wieder sehen.“
 

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
 

Am anderen Ende der Stadt fuhr Luca Santorelli mit einem Schrei aus dem Schlaf. Schweiß rann über sein Gesicht und der Schatten seines letzten Alptraums lies ihn weiterhin zittern.

Was genau er geträumt hatte, wusste er nicht mehr. Alles woran er sich erinnerte waren zwei stählerne graue Augen, die ihn nicht mehr losließen.

Frustriert schob er sich das verklebte Haar aus der Stirn und blickte sich in seinem Schlafzimmer um. Alles war dunkel und verlassen, die ganze Wohnung lag friedlich da.

Es gab keinen Grund, warum seine Hände zittern sollten oder sein Herz so schnell schlagen musste, dass es fast aus seiner Brust zu springen schien.
 

Morgen war es so weit.
 

Das Wissen hatte seit Monaten jeden einzelnen Tag dunkel über seinem Kopf geschwebt.

Doch seit Mireille ihm vor einer Woche das genaue Datum mitgeteilt hatte, hatte er jede Nacht denselben Alptraum gehabt.

Nichts spezielles, wenige Worte kamen darin vor. Alles was er sah, schienen Erinnerungsfetzen zu sein.

Mattheo, der ihn anschrie und von sich stieß. Mattheo, der ihn im Arm hielt und durch sein Haar streichelte während er weinte. Mariella, kalt und leblos in seinen Armen wegen Mattheos Bodyguard. Elises horrorverzerrtes Gesicht, als Jacques fast erschossen worden war. Mattheo, wie er ihm sagte er solle nach Hause kommen. Mattheo, der Cole vor seinen Augen eiskalt erschoss.
 

°°° Are you lost

In your lies

Do you tell yourself I don't realize°°°
 

So sehr Luca sich nur an Mattheos Lächeln festhalten wollte, er wusste, dass es eine von vielen Masken gewesen war. Der Mafioso war ein guter Schauspieler, und vielleicht hatte er es sogar getan, um ihm nicht wehzutun….doch trotzdem hatte er gelogen. Wie hatte er ernsthaft glauben können, dass Luca niemals dahinter kommen würde?
 

Der Traum endete jedes Mal mit der letzten Erinnerung, die Luca an ihn hatte. Regen verwischte seine Sicht und Blut rauschte in seinen Ohren, doch Mattheos Arme um ihn hielten ihn in der Realität fest. Verschwommen nahm er dessen Gesicht wahr und sah wie sich seine Lippen bewegten. Bevor er verstehen konnte was Mattheo sagte, brach der Traum jedes Mal abrupt ab und Luca erwachte schweißgebadet und unfähig wieder einzuschlafen.
 

Luca stand auf, um sich ein Glass Wasser aus der Küche zu holen. Einschlafen würde er jetzt sowieso nicht mehr können. In vier Stunden musste er zur Schule und von dort aus würde er geradewegs zu Isabella gehen. Nicht dass er dachte, Mattheo würde sofort zu ihm kommen sobald er frei war, doch sicher war sicher.

Nach drei Monaten war er immer noch nicht bereit. Er wusste nicht, ob er Mattheo jemals wiedersehen wollte oder sollte und eine Begegnung mit ihm würde bei der Entscheidung sicherlich nicht helfen.
 

°°°Your crusade's a disguise

Replace freedom with fear

You trade money for lives
 

I'm aware of what you've done°°°
 

Einerseits hatte Mattheo vor drei Monaten alles riskiert um ihn zu retten. Doch Mireilles Theorie, dass Mattheo nur die Gelegenheit genutzt hatte um einen lange anstehenden Rachefeldzug zu legitimieren, erschien ihm mit jeder Nacht, die verging plausibler.

Er war ein Verbrecher, ein Mörder, der für Geld und Macht über Leichen ging. Das war Luca lange klar. Statt eine Familie zu bekommen war er letzten Endes in einem Horrorszenario aufgewacht. All das war ihm klar.

Und doch….
 

Müde stand der Sizilianer am Fenster seines Apartments und starrte auf die dunkle Strasse davor. Es war als würde ihm die erste Begegnung mit seinem Vater noch einmal bevorstehen, und sein Herz raste bei dem Gedanken daran bald wieder vor ihm stehen zu müssen und seinen stechenden Blick auf sich zu fühlen.

Doch diesmal wusste er über dessen Arbeit und Verbrechen bescheid. Er musste nicht zurück, er musste Mattheo nicht wiedersehen, wenn er nicht wollte. Das hatte Mireille behauptet, doch sie wusste nicht, was er wusste.
 

°°°No more sorrow

I've paid for your mistakes

Your time is borrowed

Your time has come to be replaced°°°
 

Nein, er würde sich nicht noch einmal selbst in dieses Leben bringen. Er wollte diese ewige Ungewissheit, die angst und das Elend nicht mehr. Er hatte besseres verdient.

Er hatte einmal für Mattheos Fehler bezahlt und es hätte ihn fast umgebracht. Wenn er daraus nichts gelernt hatte, war alles zu spät. Es nützte nichts. Auch wenn es wehtat. Mattheo konnte nicht mehr Teil seiner Welt sein. Es war Zeit ihn zu vergessen und in die Zukunft zu blicken.
 

°°°I see pain

I see need

I see liars and thieves

Abuse power with greed°°°
 

Doch würde der Mafioso einfach so aufgeben, nur wegen einer gerichtlichen Verordnung? Selbst wenn er daduch Luca weiteren schmerz ersparte? Verdammt, er litt doch auch unter diesen Umständen, er brauchte und vermisste seinen Vater doch auch. Doch er konnte nicht mehr mit Lügen und Hass leben.
 

°°°I had hope

I believed

But I'm beginning to think that I've been deceived
 

You will pay for what you've done°°°
 

Zu Anfang hatte er noch gehofft, dass alles gut werden konnte…er hoffte es irgendwo immer noch. Im Grunde wollte er hm jede Lüge glauben und einfach die Augen vor der Wahrheit verschließen,… um bei ihm bleiben zu können….

Doch das war unmöglich. Mattheo musste zahlen, für dass was er getan hatte und er selbst konnte nicht länger in einer Scheinwelt leben.

Alessandro Mattheo konnte nicht länger in seinem Leben sein. Ihre Zeit war um.
 

°°°Your time has come to be replaced

Your time has come to be erased°°°
 

Allerdings, und das war das Hauptproblem, hing diese Entscheidung nicht nur von ihm ab.

Wenn Mattheo es nur wollte, könnte er ihn überall finden. Es war nur eine Frage der Zeit.

Sein Herz fing bei dem Gedanken daran an zu rasen und Luca kam nicht umhin sich zu fragen, ob es tatsächlich nur Angst war, die sein Blut zum laufen brachte. Er schloss die Augen und sah Mattheos Augen vor sich wie kalte Monde, die seine Nacht erleuchteten.
 

Was hatte er damals noch gesagt... Du bist mein Licht.

Wie sollte er noch länger ohne ihn leben?

Der Morgen dämmerte.
 

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
 

Ende des Prologs

vielleicht muss ich das hier noch Mal überarbeiten.

Aber jendefalls gehts jetzt mal mit Luca und Co. weiter.

Kommentare sind wie immer erwünscht.
 

Saeko



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schwert-Lilie
2008-09-23T21:41:33+00:00 23.09.2008 23:41
Na, dann bin ich mal gespannt.
Dir ist klar das Mireille bei mir schon wieder mindestens zehn Minuspunkte verbucht hat, oder? Ich finde es zwar gut dass sie ihre Ansichten vertritt, aber ich denke nicht dass sie das unbedingt nur tut um Luca zu helfen, sondern eher weil sie verbittert ist und Luca dazu bringen will mit der Polizei zu kooperieren.
Ich denke Luca ist sich gar nicht so sicher ob er Mattheo wiedersehen will oder nicht. Wäre ich an seiner Stelle auch nicht. Aber wenn er wirklich versuchen wollte ihm aus dem Weg zu gehen sollte er meiner Meinung nach zumindest das Land verlassen ^^.
Mattheo muss Luca entweder wirklich ziemlich WAHNsinnig Lieben wenn er seinen Onkel für ihn umbringt, oder er hasst diesen einfach nur.
Mama will den Computer töten, ich muss schluss machen ^^.
Alles Liebe, Yvi
Von: abgemeldet
2008-07-25T21:13:00+00:00 25.07.2008 23:13
wie schon erwähnt ,bin auch ich heilfroh das es endlich weiter geht.
Ich sitze schon so lange auf glühenden Kohlen.
Deine ff ist so schön und nun kommt die Fortsetzung.
Ob sich Luca für seinen vater entscheidet?
Schließlich mordet dieser schon für ihn,aber das kann ja Luca noch nicht wissen.
jedenfalls bin ich gespannt wie ein flizte Bogen.
lg
h2o
Von:  ReinaDoreen
2008-07-25T18:17:58+00:00 25.07.2008 20:17
Ich bin auch wieder hier und richtig froh das das Warten nun ein Ende hat.
Luca hast sich also entschlossen Allessandro nicht wiederzusehen. Und Mireilles hat da eine ziemlich große Aktie dran, das Luca sich so entschieden hat. Ich kann mir schon denken, das sie an Mattheo kein gutes Haar gelassen hat, sie kann ihn ja nicht leiden.
Aber ich glaube Luca selbst leidet auch sehr unter seiner Entscheidung.
Wenn Allessandro das Gefängnis verlässt wird er ja wohl erfahren das sein Sohn keinen Kontakt mehr will bzw, das ihm per Beschluss der Kontakt untersagt wird. Oder weiß er das schon.
Reni


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