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Dreaming Society

Fortsetzung von Dead Society
von

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Nachtgeflüster

Dieses Kapitel ging mir leicht von der Hand ^.^ Es ist bereits seit Donnerstag fertig. Dafür ist das nächste umso schwerer *seufz* Besonders jetzt, wo ich praktisch im Lern-Endspurt bin. Aber am Wochenende dürfte ich einiges an Zeit haben ^.^ Mal schauen, dass ich es dahin gelegt kriege!

Und kann mir jemand Essen für Stresssituationen empfehlen? Ich habe auf nichts Hunger, schmecke es eh nicht und muss trotzdem gesund essen. Aber seit einer Woche stopfe ich nichts als Fast Food in mich rein... ich habe eigentlich nicht vor mit Mangelerscheinungen in die Prüfung zu gehen -.-

Ich will auch ins Onsen T.T

Viel Spaß beim Lesen!
 

P.S.: Es gibt neue FFs und Nebensequenzen!
 

_________________________________________________________________________________
 

„Katsuya?“, flüsterte Seto und brach damit die Stille, die das ganze Abendessen zwischen ihnen gestanden hatte, „Ich habe das Gefühl, es gibt etwas, was du mir sagen möchtest.“

„Hm...“, der Blonde, der aufgesehen hatte, wandte den Blick ab, „Nun... es ist etwas kühl in diesen traditionellen Zimmern.“

Sein Freund legte den Kopf ein wenig schief ohne eine Änderung in seinem Ausdruck. Er musste auch an seiner Mimik nichts ändern, um klar zu machen, dass er das Katsuya nicht abnahm. Er nahm es ja nicht einmal sich selbst ab. Das war eine verdammt beschissene Art zu versuchen dem Thema auszuweichen.

„Wollen wir uns vielleicht auf die Veranda setzen und ich wärme dich?“

Im November nach draußen, in Setos Arme, frische Bergluft und ein klarer Himmel... Katsuya schloss die Augen und atmete tief durch. Den Kopf in Richtung der Türen wendend hob er die Lider, ließ sie jedoch auf Halbmast und flüsterte: „Gern...“

Der Brünette erhob sich, holte eine Decke aus den Schränken, trat wieder zu ihm und hielt ihm eine Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Ebenso öffnete er das Shoji für ihn, schloss es hinter ihnen und trat in die im Garten stehenden Geta, bevor er auf der Veranda Platz nahm und Katsuya seinen Schoß anbot. Nachdem sich dieser gesetzt hatte, schlug Seto die Decke um sie und legte dabei seine Arme um Katsuya, um sie geschlossen zu halten.

„Was liegt dir auf dem Herzen, Schatz?“, fragte er sanft.

„Ich... nun...“, das blonde Haupt wurde auf seine Schulter gelegt, während Katsuya sich seitlich an ihn drückte, „Das hier ist alles so teuer...“

„Und?“

Wie... und? Was sollte... einfach... und?

„Wa- aber- so viel Geld für ein paar schöne Tage... es gibt so viele Menschen mit Geldproblemen...“, wie ihm nur wenige Wochen zuvor. Er hatte nicht einmal genug Geld gehabt Essen zu kaufen! Wenn er daran dachte, wie fasziniert er gewesen war, als er einmal von Hiroto in einen Club mitgenommen wurde – auch wenn er nur vom Angestelltenzimmer hinein geschaut hatte. Was hätte er alles getan, um das hier erleben zu dürfen...

„Die gibt es und die wird es immer geben. Es wird immer Menschen geben, die wirklich nicht in der Lage sind Geld zu verdienen und deshalb auf andere angewiesen sind. Aber wir haben ein Staatssystem, was sich theoretisch um diese Menschen kümmert. Also habe ich kein Problem damit das Geld, wofür ich über viele Monate hart gearbeitet habe, auch auszugeben.“

„A... aber...“, Katsuya schluckte und spürte aus einem ihm nicht bekannten Grund Tränen in seinen Augen aufsteigen.

„Aber was?“

„Weiß auch nicht...“, nuschelte er in Setos Hemd und schloss die Lider. Er fühlte sich einfach so... leer und falsch und... komisch...

„Fühlst du dich nicht würdig genug, dass ich dich zu so einem Urlaub einlade?“

Ein Zucken lief durch seinen Körper, bevor er es stoppen konnte. Unwürdig. Nicht wichtig genug. Dass er das hier nicht verdiente?

„Ja...“, gab Katsuya zu, Scham in seiner Stimme und der Art und Weise, wie er die Schultern hoch zog, um seinen Kopf dazwischen zu versenken.
 

„Warum?“, fragte Seto ruhig und hielt ihn fest und sicher.

„Weil... weil...“, keine Ahnung! Er hatte gerade selbst erst gemerkt, dass er das überhaupt fühlte, „Weil... weiß nicht. Weil du vielleicht Erwartungen an mich hast, die ich nicht erfüllen kann. Was, wenn ich durch diesen Urlaub nicht wieder normal werde? Wenn ich so kindisch und aggressiv und dumm und...“, er schluchzte auf, selbst überrascht von dem Geräusch, was über seine Lippen kam, „Es tut mir Leid. Es... ich will nicht so rum heulen. Tut mir Leid...“

„Schhhh...“, Seto begann sanft vor und zurück zu wiegen, wobei er ihn mit sich zog, „Du brauchst dich nicht für den Menschen schämen, der du bist. Ich liebe dich. Launisch, zickig, verheult und strohdoof liebe ich dich.“, die Worte kamen mit einer solch tiefen Überzeugung von seinen Lippen, dass Katsuya einen Stich der Eifersucht zusammen mit der aufwallenden Freude empfand, was fast im selben Moment von Scham über diese Gefühle begleitet wurde.

„Hilfe, was ist mit mir los, Seto?“, fragte er, einen Hauch von Verzweiflung in der Stimme.

„Das nennt man Überlastung, Katsuya. Das ist es, was man als Burn-Out bezeichnet. Du hast all deine Energien darauf verwendet ein neues Leben zu beginnen und den Kampf um deine Freiheit zu gewinnen. Du hattest nicht noch mehr, um dich noch um deine Schwester zu kümmern. Dazu kommt, dass der Alltag mit mir keine leichte Sache ist und du noch immer in einer Identitätskrise steckst. Die ganze Welt um dich ist plötzlich eine andere. Das macht glücklich, aber das macht auch Angst und Zweifel. Leben ist keine einfache Sache.“

„Ich will nicht mehr...“, brachte der Blonde unter Tränen hervor, wobei er sein Gesicht gegen Setos Schulter drückte, „Ich will, dass das aufhört...“

„Ich werde dich nicht schlagen, damit du dich besser fühlst.“, er setzte stattdessen einen Kuss auf Katsuyas Kopf, „Auf lange Sicht täte dir das mehr weh. Ich weiß, dass es jetzt schwer ist. Die erste Zeit ist immer schwer. Aber bald hast du dich an dieses Leben gewöhnt und es wird einfacher.“

„Wann?“, flüsterte der Jüngere nur.

„Drei, vier Monate. Vielleicht auch früher, wenn wir endlich mal Ruhe kriegen. Das ist nichts, was von heute auf morgen geht.“, eine Hand begann seinen Nacken zu kraulen, „Hältst du das aus?“

„Ich weiß nicht...“, er hob die Arme und schlang sie um Seto.

„Kannst du mir versprechen, dass du nicht versuchst dich selbst zu töten? Dass du mir kommst, bevor du so etwas versuchst?“

Sein Schluchzen erstarb. Mit weit geöffneten Lidern starrte er auf die feine Struktur des hellblauen Hemdes, das von seinen Tränen benetzt war. Schweigend hob er den Blick, bis er auf Setos dunkelblaue Saphire traf. Versprechen? Er senkte den Blick, doch rutschte näher heran und legte sein Kinn auf Setos Schulter. Er hatte sein Messer von Isis zurück geholt, weil er sicher war so etwas nicht mehr zu tun. Aber konnte er das wirklich? Er schloss die Lider wieder, als er das Verlangen in sich erkannte und definieren konnte – er wollte seine Arme aufschneiden. Er wollte die Kreuze, die er tief in sein Fleisch geschnitten hatte, wieder aufreißen. Und diesmal beim Längsschnitt nicht die Ader verfehlen. Er wollte durchziehen, was er damals nicht konnte, als er ausgekotzt und allein in dieser Gasse lag und sich von aller Welt verlassen fühlte.

Seto wusste es. Er wusste, dass er das wollte, noch bevor er es selbst erkannt hatte. Seto wusste, dass er in akuter Gefahr war seinen Freund zu verlieren. Nicht wegen irgendwelcher Gesetze oder Unfälle, sondern weil dieser nah dran war sich umzubringen. Wie hatte er das selbst nicht sehen können? Wie nah er dran war etwas absolut Bescheuertes zu tun? Bei allen Göttern, wie sehr musste er Seto verletzt haben... kein Wunder, dass er mit ihm ans andere Ende des Landes fuhr. Seto hatte Angst ihn zu verlieren. Berechtigte Angst.

„Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid... Seto, es tut mir Leid...“, murmelte er verzweifelt.

„Schhh... schhhh... ich bin hier.“, die ruhige Stimme schien ihm durch Mark und Bein zu gehen, „Ich bin hier. Und keine Angst, ich bin stabil genug dich aufzufangen. Hab‘ keine Angst dich an mich zu lehnen. Es ist okay. Ich bin hier.“
 

Entgegen seiner Erwartung hatte er nach fünf Minutens des Weinens in Setos Armen nicht den Drang sich das Herz aus der Brust zu reißen. Auch hatte keine Kälte von ihm Besitz ergriffen und ihn von der Welt und seinem Körper betäubt. Er fühlte sich schwer, müde und bis in die letzte Fasern seiner Knochen erschöpft. Er war ein Stück in Setos Umarmung gesunken und ließ sich von diesem aufrecht halten. Wahrscheinlich hatte sein Freund das mit dem an ihn lehnen in einem übertragenden Sinne gemeint, aber Katsuya hatte nicht die Nerven daran zu denken, ob er seinen Freund belastete. Sollte der sich doch selbst melden.

„Noch wach?“, fragte dieser flüsternd.

„Ngh...“, grummelte der Blonde leise, „Zu kalt...“

„Möchtest du schlafen gehen?“, und sich aus dieser Position erheben?

„Vergiss es...“, kam die genuschelte Antwort.

„Okay.“, Seto rearrangierte seine Arme ein wenig, „Mal abgesehen von der Suizidsache habe ich drei Sachen, die ich dir sagen wollte.“

Katsuya, dessen Kopf seitlich auf seiner Schulter lag, schlug die Lider auf und sah hoch, kein Ausdruck in seinem Gesicht, doch ein wenig mehr Spannung im Unterkiefer. Ob Seto es bemerkte, wusste er nicht, da dieser in den klaren Himmel blickte.

„Erst einmal denke ich nicht, dass es unbedingt eine schlechte Sache ist, dass du deinen eigenen Worten nach kindisch, aggressiv und dumm bist. Gefühle zu zeigen und auf eine halbwegs gesunde Art und Weise auszudrücken ist ein wichtiger Schritt der Genesung. Du hast sehr viel Stress und noch mehr davon, weil deine Grenzen längst überschritten sind. Das hat sich darin gezeigt, dass du ein sehr hohes Aggressionspotential hast. Aber du hast diese Gefühle weder geschluckt und viele Dissoziationen gehabt, noch hast du dich geschnitten. Körperlich verletzt hast du auch niemanden, was sonst – ohne dich beleidigen oder beschämen zu wollen – bei dir eine Normalität war. Du bist zur Zeit auf einem rein verbalen Level aggressiv. Es ist nicht so, als würdest du eine körperliche Aggression aussenden, als ständest du kurz davor jemanden zu schlagen. Das hast du bei Ryuji, da bin ich sicher, aber weder deiner Schwester noch mir gegenüber. Das ist ein Meilenstein, wenn du mich fragst. Deine ganze Körpersprache ist aufmerksamer und rücksichtsvoller geworden.

Katsuya blinzelte. Es war ihm, als wolle er etwas erwidern, doch weder wusste er was noch bewegte sich sein Mund. Nach einem Moment trennten sich seine Lippen mit einem leisen Plop, doch als noch immer kein Ton hervor kam, befeuchtete er sie nur mit seiner Zunge und schloss sie wieder. Konnte es sein, dass er insgesamt wirklich weniger aggressiv als vorher war? Natürlich, er hatte lange niemanden mehr geschlagen. Außer bei Ryuji nicht einmal Gewalt angedroht. Aber hatte sein Körper wirklich auch unbewusst in seine Bewegungen eingearbeitet, dass er nicht mehr auf eine einfache Provokation explodierte und auf andere los ging? Konnte es stimmen, dass es ihm wirklich besser und nicht schlechter ging, so wie er dachte? Sollte er in diesem Punkt Seto vertrauen?
 

„Zweitens.“, fuhr Seto nach einer halben Ewigkeit fort, „Was, wenn du in diesem Urlaub nicht wieder normal wirst und ich das ganze Geld zum Fenster rauswerfe. Erst einmal, Geld macht mir wie gesagt wenig Sorgen. Und selbst wenn, so ist das hier auch mein Urlaub. Mein Glück ist nicht einzig und allein von dir abhängig.“, doch der arrogante Ton und der auf ihn herab fallende Blick täuschten nicht über die warmen Augen und das Lächeln in Setos Mundwinkel hinweg, „Als nächstes zum normal werden – kannst du mir sagen, was bei dir normal ist?“, er ließ eine eher rhetorische Pause, „Wenn du den aggressiven Punk meinst, der seine Probleme mit Gewalt löste und ansonsten so kalt war wie ich an schlechten Tagen zu Leuten, die ich nicht mag, so bin ich sehr froh mit dem Menschen, der du bist.“, der Arm um Katsuyas Taille löste sich, damit der Rücken zweier Finger über seine Wange streichen konnte, „Ansonsten weiß ich, dass es mit dir nur aufwärts geht. Genauso wie mit mir zur Zeit. Zumindest hoffe ich, dass du dich in meiner Nähe sicher fühlen und dich entfalten kannst. Ich zumindest sehe ein Menschen, auf den ich mit jedem vergehenden Tag stolzer bin.“

Zum Glück traten nicht schon wieder Tränen in seine Augen, doch spürte Katsuya das Lächeln, das er auf den Lippen trug, in seinem ganzen Körper. Er hob das Kinn ein Stück, damit Seto über seinen Hals streichen konnte, bevor er fragte: „Und drittens?“

„Meine Erwartungen an dich.“, auch mit den Lippen seines Freundes spielte ein Lächeln, „Ich erwarte, dass du so weiter machst wie bisher. Dass du lebst und für dieses Leben kämpfst. Es ist okay Pausen zu machen und sich zu entspannen, aber alles in allem hoffe ich, dass du weiter so sehr für dich da bist. Dass du dich in der Schule anstrengst, dich für deine Familie einsetzt, Freundschaften pflegst und schließt und ein wenig auch, dass du etwas Energie in deine Beziehung steckst. Ich verlange nicht viel, aber ich hoffe, dass ich nicht zur Selbstverständlichkeit und deswegen vernachlässigt werde. Nicht, dass ich mich irgendwie zu beklagen hätte, keine Sorge.“, ein Mundwinkel zog sich höher, „Aber ich denke, dass ich das erwarte, ist normal. Was mich ausmacht, sind wohl meine etwas außergewöhnlichen Erwartungen. Dazu möchte ich eine neue hinzufügen.“

Katsuya blinzelte, um damit zu kommunizieren, dass er aufpasste und zuhörte.

Eine neue Erwartung? Ein außergewöhnlicher Wunsch? Setos Augenbrauen waren etwas hoch gezogen, der Kopf so gehoben, dass er ein Stück nach unten herab sah, das Lächeln noch immer eine Spur schief.

„Ja? Welche?“, fragte der Blonde nach einem Moment.

Setos Lächeln verbreitete sich in ein Grinsen – ein echtes Grinsen, mit Zähne zeigen! – und sein Kinn senkte sich, bevor er antwortete: „Erwarte nicht, dass ich jemals wieder so viel Sülze erzähle wie in den letzten fünf Minuten.“

Katsuyas flache Hand kollidierte gekonnt – und sicherlich auch absichtlich – mit Setos Brust, während sich seine Lippen spitzten, als wolle er den Preis für das beste Schmollen des Jahres gewinnen wollen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2010-07-29T19:22:08+00:00 29.07.2010 21:22
Na, war ja klar, dass es auf Dissoz rauslaufen würde.
[…] „Fühlst du dich nicht würdig genug, dass ich dich zu so einem Urlaub einlade?“ Ein Zucken lief durch seinen Körper, bevor er es stoppen konnte. Unwürdig. Nicht wichtig genug. Dass er das hier nicht verdiente? „Ja...“, gab Katsuya zu, Scham in seiner Stimme und der Art und Weise, wie er die Schultern hoch zog, um seinen Kopf dazwischen zu versenken.
„Warum?“, fragte Seto ruhig und hielt ihn fest und sicher. „Weil... weil...“, keine Ahnung! Er hatte gerade selbst erst gemerkt, dass er das überhaupt fühlte, „Weil... weiß nicht. Weil du vielleicht Erwartungen an mich hast, die ich nicht erfüllen kann. Was, wenn ich durch diesen Urlaub nicht wieder normal werde? Wenn ich so kindisch und aggressiv und dumm und...“, er schluchzte auf, selbst überrascht von dem Geräusch, was über seine Lippen kam, „Es tut mir Leid. Es... ich will nicht so rum heulen. Tut mir Leid...“ „Schhhh...“, Seto begann sanft vor und zurück zu wiegen, wobei er ihn mit sich zog, „Du brauchst dich nicht für den Menschen schämen, der du bist. Ich liebe dich. Launisch, zickig, verheult und strohdoof liebe ich dich.“, die Worte kamen mit einer solch tiefen Überzeugung von seinen Lippen, dass Katsuya einen Stich der Eifersucht zusammen mit der aufwallenden Freude empfand, was fast im selben Moment von Scham über diese Gefühle begleitet wurde. […]
Oh man, der Kleine ist echt fertig.
Anbei eine sehr schöne Beschreibung dieses Gefühlschaoses. Meine Lieblingsszene seit langem. Sie hat etwas sehr Spezielles… etwas Warmes und Echtes. ^^
Was mich etwas stolpern lässt, ist dieses „schhh…“, was ja übersetzt soviel heißt wie „sei leise“… Ich weiß, es wird umgangssprachlich zum Trösten verwendet, aber es stört mich immer wieder. XP
Setos Worte sind so ziemlich perfekt gewählt: perfekt zum genau richtigen Zeitpunkt.
Alter Perfektionist… XDDDD
[…] „Kannst du mir versprechen, dass du nicht versuchst dich selbst zu töten? Dass du mir kommst, bevor du so etwas versuchst?“ Sein Schluchzen erstarb. Mit weit geöffneten Lidern starrte er auf die feine Struktur des hellblauen Hemdes, das von seinen Tränen benetzt war. Schweigend hob er den Blick, bis er auf Setos dunkelblaue Saphire traf. Versprechen? Er senkte den Blick, doch rutschte näher heran und legte sein Kinn auf Setos Schulter. Er hatte sein Messer von Isis zurück geholt, weil er sicher war so etwas nicht mehr zu tun. Aber konnte er das wirklich? Er schloss die Lider wieder, als er das Verlangen in sich erkannte und definieren konnte – er wollte seine Arme aufschneiden. Er wollte die Kreuze, die er tief in sein Fleisch geschnitten hatte, wieder aufreißen. Und diesmal beim Längsschnitt nicht die Ader verfehlen. Er wollte durchziehen, was er damals nicht konnte, als er ausgekotzt und allein in dieser Gasse lag und sich von aller Welt verlassen fühlte. Seto wusste es. Er wusste, dass er das wollte, noch bevor er es selbst erkannt hatte. Seto wusste, dass er in akuter Gefahr war seinen Freund zu verlieren. Nicht wegen irgendwelcher Gesetze oder Unfälle, sondern weil dieser nah dran war sich umzubringen. Wie hatte er das selbst nicht sehen können? Wie nah er dran war etwas absolut Bescheuertes zu tun? Bei allen Göttern, wie sehr musste er Seto verletzt haben... kein Wunder, dass er mit ihm ans andere Ende des Landes fuhr. Seto hatte Angst ihn zu verlieren. Berechtigte Angst. „Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid... Seto, es tut mir Leid...“, murmelte er verzweifelt. […]
Au weiha… das Seto das so gut erkennt, liegt wohl an Erfahrungswerten.
Bei so einem Gefühlschaos liegt natürlich selbstverletzendes Verhalten nahe, gerade, wenn er sich selbst so oft die Schuld gibt… Komisch, dass ich daran nicht eher gedacht hab. *wunder*
[…] „Erst einmal denke ich nicht, dass es unbedingt eine schlechte Sache ist, dass du deinen eigenen Worten nach kindisch, aggressiv und dumm bist. Gefühle zu zeigen und auf eine halbwegs gesunde Art und Weise auszudrücken ist ein wichtiger Schritt der Genesung. Du hast sehr viel Stress und noch mehr davon, weil deine Grenzen längst überschritten sind. Das hat sich darin gezeigt, dass du ein sehr hohes Aggressionspotential hast. Aber du hast diese Gefühle weder geschluckt und viele Dissoziationen gehabt, noch hast du dich geschnitten. Körperlich verletzt hast du auch niemanden, was sonst – ohne dich beleidigen oder beschämen zu wollen – bei dir eine Normalität war. Du bist zur Zeit auf einem rein verbalen Level aggressiv.[…]
Schon wahr. Er hat gerade so viele Gefühle zu bewältigen und ihm stehen nicht mehr die zuvor oft benutzten Bewältigungsstrategien zur Verfügung, das ist schon hart und sehr anstrengend, sich Neue zu erarbeiten.
[…] „Zweitens.“, fuhr Seto nach einer halben Ewigkeit fort, „Was, wenn du in diesem Urlaub nicht wieder normal wirst und ich das ganze Geld zum Fenster rauswerfe. Erst einmal, Geld macht mir wie gesagt wenig Sorgen. Und selbst wenn, so ist das hier auch mein Urlaub. Mein Glück ist nicht einzig und allein von dir abhängig.“, doch der arrogante Ton und der auf ihn herab fallende Blick täuschten nicht über die warmen Augen und das Lächeln in Setos Mundwinkel hinweg, „Als nächstes zum normal werden – kannst du mir sagen, was bei dir normal ist?“, er ließ eine eher rhetorische Pause, „Wenn du den aggressiven Punk meinst, der seine Probleme mit Gewalt löste und ansonsten so kalt war wie ich an schlechten Tagen zu Leuten, die ich nicht mag, so bin ich sehr froh mit dem Menschen, der du bist.“ […]
Muss am Ende des Satzes nicht ein Fragezeichen sein? Das lässt einen etwas stocken.
Was die arrogante Aussage betrifft, so finde ich sie etwas überflüssig… das hätte so ein labiler Katsuya auch schnell anders aufnehmen können, zumal sie gelogen ist. ^.~
[…] „Meine Erwartungen an dich.“, auch mit den Lippen seines Freundes spielte ein Lächeln, „Ich erwarte, dass du so weiter machst wie bisher. Dass du lebst und für dieses Leben kämpfst. Es ist okay Pausen zu machen und sich zu entspannen, aber alles in allem hoffe ich, dass du weiter so sehr für dich da bist. Dass du dich in der Schule anstrengst, dich für deine Familie einsetzt, Freundschaften pflegst und schließt und ein wenig auch, dass du etwas Energie in deine Beziehung steckst. Ich verlange nicht viel, aber ich hoffe, dass ich nicht zur Selbstverständlichkeit und deswegen vernachlässigt werde. Nicht, dass ich mich irgendwie zu beklagen hätte, keine Sorge.“, ein Mundwinkel zog sich höher, „Aber ich denke, dass ich das erwarte, ist normal. Was mich ausmacht, sind wohl meine etwas außergewöhnlichen Erwartungen. Dazu möchte ich eine neue hinzufügen.“
Katsuya blinzelte, um damit zu kommunizieren, dass er aufpasste und zuhörte.
Eine neue Erwartung? Ein außergewöhnlicher Wunsch? Setos Augenbrauen waren etwas hoch gezogen, der Kopf so gehoben, dass er ein Stück nach unten herab sah, das Lächeln noch immer eine Spur schief.
„Ja? Welche?“, fragte der Blonde nach einem Moment.
Setos Lächeln verbreitete sich in ein Grinsen – ein echtes Grinsen, mit Zähne zeigen! – und sein Kinn senkte sich, bevor er antwortete: „Erwarte nicht, dass ich jemals wieder so viel Sülze erzähle wie in den letzten fünf Minuten.“ […]
Den ersten Abschnitt hast du seeehr kompliziert geschrieben. Je weiter man es das erste Mal liest, umso sicherer wird, dass man es wohl noch einmal lesen muss, um es zu verstehen. Das zerstört etwas das Feeling.
Die Schwierigkeit, durch Setos Erwartungen durchzusehen, wird aber belohnt, mit einem sehr lieben, letzten Satz, der einen umumwunden Schmunzeln lässt. ^^
*wink* Pan

Von:  Blanche7
2010-02-07T21:05:31+00:00 07.02.2010 22:05
Ein wirklich schönes Kapitel!

**Liebe Grüße**

Blanche7
Von:  Liare
2010-02-07T12:16:51+00:00 07.02.2010 13:16
hi du!
HUi, seto sieht verdammt viel. burn out ist mir ein begriff, aber ich wär nicht drauf gekommen!
kats bedenken kann ich voll und genz verstehen, aber ich denke, dass es dinge gibt, die man hinnehmen muss, auh wenn man sie nicht versteht, z.B. warum jemand einen mag ;)
freu mich aufs nächste kappi
lg li
Von:  Akira_kun
2010-02-07T00:59:15+00:00 07.02.2010 01:59
Zu aller erst möchte ich dir sagen, dass ich mich jedesmal wie ein Kind vor Weihnachten auf deine Kapitel freue. Immer wenn ich lese wie es in der Story weiter geht drifte ich komplet ab, was meistens 1h lange ist.

Und nun zu den letzten 2 Kapis die mal wieder eine klasse für sich sind. Ich kann es immer noch nicht glauben - ein Yakuza-Hollydaypark? Als ich das las dachte ich mir im ersten Moment : " Oh Gott, einen besseren Ort zum entspannen und loslassen giebt es nicht!" und das mit dem Suizid passt dementsprächend gut zu dem Hotel...

Das Kats so nah am aufschlitzen der Arme ist, ist nicht weiter verwunderlich bei dem was alles letzte Woche passiert ist...U.U'

Ich finde es sehr schön wie Seto seinen Liebling trösted und wieder zeigt wei die Gefühls-Situation in etwa ist.

Aber der Schlussatz hat mich vor lachen weggeputzt! Das hatte ich fast vermisst, diese "typisch Seto" moment (hab ja 2 Wochen nicht mehr reingeschaut^^).

Wow...ich glaube das ist der längste Komi den ich je in meinem mikrigen Leben geschrieben habe...^^das ist gut!^^

Alles Gute und schöne Träume:

akira_kun^^

*Vitamin-Brausetabletten da lässt...zur Sicherheit*
Von:  MarieSoledad
2010-02-04T06:14:24+00:00 04.02.2010 07:14
"Erwarte nicht, dass ich je wieder so viel Sülze von mir gebe, wie in den letzt 5 Minuten" ist das GEIL! Das ist so typisch Seto. :D

Ein schönes Kapitel mit viel Liebe drinnen - ohne "sulzig" oder kitschig zu werden ;) Das schaffst auch (fast) nur du^^

Echt, ohne doof klingen zu wollen, aber das ist schon ein Burn Out? Dann hatte ich in meinem Leben schon unzählige, mit Überlastung und Aggressionen und Suizidgedanken/dem Gedanken, dass einfach gar nix mehr geht. Ich dachte immer, das zwischen "psychischer Überlastung" und "Burnout" ein großer Unterschied ist.
Aber ich muss dazusagen, ich habe das schwere Burnout meiner miterlebt, die ein Jahr lang kaum vom Bett aufkam und mit der man keine 3 Sätze mehr wechseln konnte, ohne dass sie in Tränen ausbrach.
Davor hatte sie in 7 Jahren 5 Zusammenbrüche, einmal mit Nahtoderlebnis, bei dem sie ihren Körper verlassen hat, und jedes mal ein paar Tage auskuriert und dann weiterfunktioniert.
Für mich was immer so was ein Burnout und alles andere eben erhöhte BElastung.
Von: abgemeldet
2010-02-02T16:56:54+00:00 02.02.2010 17:56
danke für ENS

das kapi ist echt gut geworden
der arme Katsuya hat er ein Burm-out T_T
Von:  Hisui
2010-02-01T22:45:54+00:00 01.02.2010 23:45
och der arme Joey ist ja total fertig. :/
Aber Seto baut ihn ja wieder auf. ;)
Das kappi hat mir total gut gefallen und der letzte Satz von Seto...typisch. XD

Ich hoffe es geht bald weiter. Freu mich schon. <3
LG
Von:  princess650girl
2010-02-01T22:09:47+00:00 01.02.2010 23:09
kappi gefiehl mir.

irwie hat seto ja recht: rein theoretisch is deutschland ein sozialstaat und alle die sich nich selbst versorgen können/wollen bekommen rein theoretisch genug geld zum leben. seto kann es sich daher erlauben das geld was er erarbeitet hat auszugeben. was ich nur nich gut finde sind diese millionärs kinder alla paris hilton die nie was geleistet haben, aber trotzdem luxus ohne ende genießen. die nich wissen was es heißt keinen job zu bekommen egal wie viel mühe man sich gibt oder was es heißt seine familie nich genug zu essen zu kaufen.

bin gespannt was sich im nächsten kappi tut.

zu deiner frage ob ich einen eigenen schreibtisch habe: normalerweise schon, aber da immoment noch ne andere schülerpraktikantin da is nein, aber trotzdem genug platz zum arbeiten. auch das mit dem papierkram geht, klar is es viel aber wenn ich mir überlege das das alles ma nur mit schreibmaschine und telegraph gemacht wurde bin ich ganz froh das wir nen computer haben, der einem sagt wann fristen und wiedervorlagen sin oder die rechtschreibung prüft.

bis denne

lg
Von:  mu_chan
2010-02-01T18:38:06+00:00 01.02.2010 19:38
ein echt tolles kapitel!
sehr gefühlvoll...
einfach genial!*.*
freu mich schon wenn es weiter geht!
glg mu_chan
Von:  Dragon1
2010-02-01T17:50:43+00:00 01.02.2010 18:50
oooooh... *Tränchen aus Augenwinkel wisch* das ist so ein wunderschönes Kapitel!!
Setos 'Rede' war so wundervoll, so einfühlsam... ach mir fehlen immer noch die Worte!
Weiß gar nicht was ich sagen soll.... einfach ein tolles Kapitel!


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