Putzteufel, Sensibelchen und Zicke treffen auf einander
7. Kapitel:
Die 5 Jungs stiegen aus dem Auto, das vor der Band-WG geparkt hatte.
„Kocht jemand was zu essen?“, Strify sah zu seinen Kollegen, besonders zu Lumi, da dies der Koch der Band war.
„Kann ich machen…“, Lumi hatte Strifys Blick natürlich mitbekommen und da er eh nichts vor hatte, konnte er sich auch mal nützlich machen.
„Danke Großer, du bist der Beste!“, Strify schloss die Tür auf und ging die Treppe hoch.
„Ich weiß…“, Lumi grinste.
Strify schloss die Wohnungstür auf und alle zogen sich schweigend die Schuhe aus. Yu verschwand heimlich auf sein Zimmer. Strify folgte Lumi in die Küche, da der Sänger auch irgendwann mal kochen lernen wollte, ohne gleich eine riesige Sauerei anzustellen.
„Ko-Kommst du mal mit?“, Kiro sah zu Shin und deutete mit der Hand in die Richtung von seinem Zimmer.
„Hmh…“, Shin nickte bloß und folgte Kiro schweigend aufs Zimmer.
Beide setzten sich schweigend auf Bett. Die Stimmung zwischen beiden war ziemlich bedrückt.
„Shin…, es tut mir Leid. Mein Mund war wieder mal schneller als mein Kopf…“, Kiro unterbrach die unangenehme Stimmung.
„Hab ich gemerkt. Ist ja nichts Neues…, nur… noch nie war das so extrem. Was ist nur mit dir los?“, Shin sah Kiro ein wenig skeptisch an. Der Bassist wich den Blicken des Drummers aus und schaute betrübt zu Boden.
„Ich weiß es doch auch nicht…, es ist einfach so rausgerutscht, ohne irgendwelche Gründe, kann doch mal passieren!“, in Kiros Stimme hörte man, das er leicht am rumzicken war.
„Ist ja gut, brauchst deswegen nicht gleich rum zu motzen…“, Shin mochte so was einfach nicht. Warum musste Kiro wegen jeder Kleinigkeit gleich so austicken? Was war daran so schwer, einfach mal in Ruhe darüber zu reden?
„Ich motz gar nicht rum!“
„Nein, überhaupt nicht, und was ist das hier gerade? Nennst du das etwa in Ruhe unterhalten? Boah, du kotzt mich im Moment so der maßen an! Komm wieder, wenn du wieder auf dem Boden bist!“, Shin stand auf und sah Kiro verachtend und sauer an, dann ging er mit einem lautem Türknall aus Kiros Zimmer.
„Knall die Tür nicht so!“
„Arsch!“, kam es noch zurück.
„Ui…, alles in Ordnung Shin?“, Strify sah Shin fragend an, der soeben in die Küche gekommen war.
„Ne! Kiro hat seine Tage…“, Shin setzte sich sauer auf einen Stuhl und schaute skeptisch in die Küche, „Sagt ma, wollt ihr das dann alles noch sauber machen?“
„Meine Fresse., wenn der seine Tage hat, sind Weiber harmlos….“, Lumi seufzte, dann widmete er sich den Plinsen (Eierkuchen) und versuchte krampfhaft diese zu wenden, was sich allerdings nicht gut macht, wenn die Dinger angebrannt sind.
„Naja, dazu haben wir ja Yu!“, Strify grinste, dann setzte er sich neben Shin auf einen andren Stuhl, „Komm schon, in ein paar Stunden ist er wieder ganz der Alte, weißt du doch!“
„Ja…, stimmt schon, nur…warum ist er nur immer so gemein zu mir? Was hab ich ihm denn getan? Ich wollte doch nur normal reden…“, in Shins Augen sammelten sich schon die ersten Tränen an.
„Och Süßer, wein nicht…, das ist der Arsch gar nicht wert. Außerdem ist Kiro doch immer so, wenn er von irgendjemand angegriffen wird…“, Strify nahm Shin in den Arm und streichelte ihn über den Rücken.
„Ich hab ihn doch gar nicht angegriffen! Ich wollte doch nur mit ihm reden!“, bei Shin floss schon eine Träne über sein sonst so strahlendes Gesicht.
„Shinü…, du weißt doch, das er gern sensibel ist…“, Strify sah nebenbei hilfesuchend zu Lumi.
„Hey Shin, hier, probier mal…“, Lumi hielt Shin eine Plinse vor die Nase.
„Danke…“, Shin stopfte sich zufrieden die Plinse rein. Sobald er was zwischen den Zähnen hatte, war er wieder happy.
„Bitte, und? Schmecks?“, Lumi sah in Shins wieder strahlende Augen.
„Du bist der Beste!“, Shin war wieder ganz der Alte mit der Plinse in der Pfote.
„Hm…lecker...“, Strify biss bei Shins Plinse ab und ließ sie sich schmecken.
„Hey! Das war meine!“, Shin musste lachen, dann stopfte er sich schnell den Rest hinter und ging zum zugebautem Waschbecken, um sich die Hände zu waschen.
„Pech! Jetzt wars auch meine!“, Strify grinste, „Und Lumi, das machst du echt gut!“
„Danke, einer muss es ja können“, Lumi grinste, dann holte er mit der Pfanne Schwung und wollte die Plinse im Tiegel wenden. Nur war es leider zu viel Schwung und die Plinse klatschte gegen die nächst beste Wand.
„Das musst du aber noch üben…“, Strify brachte noch halbwegs verständlich den Satz raus, dann kullerte er sich auf dem Boden vor lachen. Shin lachen gleich los und verreckte schon halb unterm Waschbecken.
„Ob man die noch essen kann?“ Lumi sah mitleidend zu der Plinse, die froh und munter an der Wand klebte.
„Was gibs denn zu lachen?“, Yu kam in die Küche und sah alle für einen Moment fragend an, allerdings nur für einen ganz kurzen. Sofort viel sein Blick in die Küche. Überall Schüsseln, Pfannen, lehre Buttermilchbecher, halbe Eierschalen und alles von einer feinen, weißen Schicht aus Mehl überzogen. Dann viel dem Gitarristen Lumis Blick zur Wand auf. Er folgte dem Blick, bis er zur Plinse kam. Das gab ihm dem Rest.
„HAB IHR NEN KNALL????!!!!“, Yu sah die 3 fragend an. Dann ließ er sich völlig von der Rolle auf die Eckbank fallen.
„Sorry…“, Lumi sah zu Yu, musste allerdings ein wenig grinsen. Strify und Shin lachten immer noch munter weiter.
„Und ihr hört auf mit feixen!“, Yus Stimme hörte sich ziemlich streng an und sicherlich würden die 3 jetzt noch ne Standpauke bekommen.
Shin und Strify waren so lieb und hörten auf mit lachen. Alle sahen Yu mit einem es-tut-mir-leid-Blick an.
„Was fällt euch ein? Wer soll dieses Chaos wieder sauber machen?!“, Yu sah ziemlich sauer in die Runde.
„Du…“, kam es kleinlaut von Strify.
„Ich?! Das war ja klar! Hab ich das Schlachtfeld verursacht? Nein. Also steht ja klar, wer hier was macht! Und wenn das bis heute Abend nicht fertig ist, seid ihr tot!“, in der Stimme die Gitarristen hört man raus, das er es Ernst meinte. Strify konnte davon besonders ein Lied singen. Einmal musste er als Strafe sein Zimmer aufräumen, zusätzlich, dann wurde er einmal kurzerhand von Yu getaucht und die Frisur war im Eimer.
„O-Okay…“, kam es von Shin und Lumi im Chor.
„Und wenn du schon mal im Standpaukenrausch bist, kannst du bei Kiro gleich weiter machen!“, Strify legte einen Arm um Shin und sah zu Yu.
„Warum? Was hat der denn wieder angestellt? Wohnzimmer vernichtet?“, Yu sah fragend zu Strify und ahnte nichts Gutes.
„Er hat unseren kleinen Shin zum weinen gebracht“, Strify blickte kurz zu Shin, dann wieder zu Yu.
„Hat der schon wieder seine Tage? Oh man…, um was gings denn?“, Yu ging zu Shin und sah ihn fragend an.
„Wegen vorhin…, beim Fotoshooting…, wir wollten drüber reden und er ist gleich wieder zickig geworden…“, Shin sah zu Boden.
„Und deswegen heulst du gleich?“, Yu konnte echt nicht verstehen, wie man deswegen heulen konnte. Ist doch normal, wenn man Tag und Nacht auf einander hockt, das man da mal streitet.
„Es tut eben weh!“, Shin würde Yu für diese Antwort am liebsten eine klatschen.
„Es tut weh? Shin, bis jetzt dachte ich, das nur was mit Kiro nicht stimmt, aber du bist ja mittlerweile genau so schlimm!“
„Lass mich doch in Ruhe!“, Shin rannte aus der Küche und ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Coutch fallen ließ. Er wusste doch selber, dass in Bezug auf Kiro mit ihm etwas nicht mehr stimmte. Das brauchte ihm dieser Putzteufel nicht auch noch unter die Nase halten.
„Na super Yu! Hundert Punkte…“, Strify sah Yu nicht gerade freudig an.
„Sagt ma, seit wann, is der so sensibel? So hart war das doch nicht!“, Yu verstand die Welt nicht mehr. Früher ist Shin bei so was nicht gleich weggerannt.
„Er macht eben grad eine schwierige Zeit durch…“, Strify seufzte.
„Ich dachte, er hat die Pubertät schon hinter sich?!“
„Hat er doch auch! Man. Ich weiß doch auch nicht wer hat und er selber weiß es sicherlich auch nicht, was mit ihm los ist…, sei einfach netter zu ihm“, Strify sah Yu bittend an.
„Na okay…, da wird ich jetzt mal mit Kiro ein ernstes Gespräch führen…“, Yu verzog sich aus der Küche und ging zu Kiros Zimmer. Er klopfte kurz an und ging rein.
„Kiro?! Wie sieht es denn hier aus! Räum auf!“, Yu flog beim reingehen fast über einen Haufen CDs.
Von Kiro erntete der Gitarrist bloß einen giftigen Blick.
„Du kannst mich wegen deinen Tagen nicht zum heulen bringen, falls du das vor haben solltest…“, Yu stellte sich sauer vor Kiros Bett, wo der Bassist gemüdlich lag.
„Zum heulen bringen?“, der Bassist richtete sich auf und sah den Gitarristen fragend an.
„Ja, Strify meinte, das Shin geheult hat und als ich ihn drauf angesprochen hab, is er weggerannt, ihr beide seid eh komisch geworden…“, Yu seufzte.
„Shin hat geheult?!“, Kiro stand entsetzt auf und sah Yu fassungslos an.
„Ja, weil du wohl etwas zu zickig warst…“
„Scheiße…“, Kiro schubste Yu aus dem Weg und verließ das Zimmer. Er ging ins Wohnzimmer wo er Shin zusammengekauert auf der Coutch fand.
„Shin…“, Kiro ging zu ihm und setzte sich neben ihn.
„Was willst du? Rumzickn...? Da kannste glei wieder gehen!“, Shin hatte die Beine an seinen Körper gezogen und die Arme um die Beine geschlungen. Sein Gesicht verstecke er in den Beinen.
„Nein…, Yu hat mir erzählt, das die geweint hast…, es tut mir leid, ehrlich, ich wollte nicht, dass es so schlimm wird. Ich mag dich doch, ich würde niemals wollen, das es dir wegen mir scheiße geht...“, Kiro legte einen Arm um Shin und zog ihn zu sich ran.
„Ehrlich?“
„Ja… . Ich weiß selber nicht, was im Moment grad mit mir los ist, wenn du in meiner Nähe bist…, irgendwas ist anders…“, Kiro seufzte.
„Hmh…, ich weiß…, nur, was ist es? Was ist der Grund?“, Shin lehnte sich an Kiro und legte seinen Kopf auf Kiros Schulter.
„Keine Ahnung…“
„Essen!“, die laute Stimme des Sängers dröhnte durch die Wohnung.
„Na komm, lass uns essen gehen“, Kiro stand auf und sah Shin auffordernd an.
„Okay…“, Shin stand auf und ging mit Kiro in die Küche.
