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Wolfsherzen

von

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Nachtgeflüster 46

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster

Teil: 46

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Es tat gut, wieder die Planken eines Schiffes unter sich zu fühlen. Er war wirklich zur Hälfte auf dem Meer daheim. Obwohl es dabei sicher auch auf die Gesellschaft ankam. Es war nett von Ratan so eine Ausweichmöglichkeit zu schicken, auch wenn Jamie vermutete, das ein wenig Berechnung dabei gewesen war. Wahrscheinlich wollte Ratan das Sunil zuerst auf jemanden traf, der zu seiner Familie gehörte. Kobe war dafür der perfekte Kandidat.

Jamie visierte die Treppe an, die unter Deck führte. Wenn er Kobe auf dem Schiff fand, dann dort.

Sunil folgte ihm, wenn auch langsamer. Sein Blick glitt aufmerksam umher, dabei jede Kleinigkeit in sich aufnehmend.

„Beeindruckend nicht?“ Auch für ihn war es damals ein sehr einprägendes Erlebnis gewesen, das erste Mal auf einem Schiff zu sein. Allerdings war das nichts dagegen, wenn es einmal in See stach. Erst dann merkte man wirklich was alles in einem Schiff steckte.

Er blieb vor einer Tür stehen und klopfte an. Geduldig wartete Jamie auf eine Antwort.

„Wenn es kein Tiger ist, kann er hereinkommen.“

Jamie öffnete lächelnd die Tür. „Da kann ich ja glücklich sein, der richtigen Rasse anzugehören.“

Kobe sah von seinen Behältern auf. „Jamie, du bist da. Dann können wir also los?“

„Wenn das Kätzchen sich mit dem Beladen beeilt, jederzeit. Streit im Paradies?“ Diese Frage war müßig. Kobe und Ercole waren sich selten über etwas einig, dafür waren sie viel zu unterschiedlich. Deswegen war es auch so erstaunlich, das sie noch immer zusammen waren. Was allerdings auch daran liegen konnte, das sich Ercole in Kobes Gegenwart veränderte. Bei Kobe schien es dem Piraten gar nichts auszumachen sich unterzuordnen.

Kobe machte eine wegwerfende Handbewegung. „Er beschwert sich nur, das ich sein Schiff in einen Botanischen Garten verwandle. Dabei wage ich zu bezweifeln das er überhaupt weiß, was ein Botanischer Garten ist.“

„Oh das würde ich nicht sagen. Ich glaube nicht, das Ratan ihm das nicht erklärt hat. Er ist sehr genau, wenn es um seine Schüler geht und bei Ercole war er besonders gründlich.“ Zwar nur weil er sich so vor einem Versprechen drücken wollte, doch wer würde schon darauf herumreiten?

„Wo wir schon mal bei dem Thema sind? Wo ist das Kätzchen?“

„Ich sage nur zwei Worte. Marissa und New Orleans.“

Jamie stöhnte. „Da kommt er ja nie wieder weg.“

Marissa und eine Stadt, die für ihre Mode berühmt war, das ergab keine gute Mischung. Ratan war verloren.

Kobe hingegen schüttelte nur gelassen den Kopf. „Er hat auch Nika mit, also wird es nicht allzu lange dauern.“

Das Gesicht verziehend sah Jamie den Mischling an. „Du weißt das Marissa alles tun wird, um ihn zu provozieren. Dein Bruder hat ein ausgesprochenes Talent dafür sie anzustacheln.“

Vor allem weil sie noch immer um Ratans Aufmerksamkeit buhlten. Es war schrecklich wenn die Beiden einmal anfingen sich gegenseitig anzustacheln.

„Ebenso wie dich und ich bestehe auf Halbbruder. Nika würde deine Bezeichnung nicht gerne hören.“

Ein leises Räuspern hinter Jamie ließ diesen zusammenzucken. Schuldbewusst wand er sich zu Sunil um. Es tat so gut, wieder mit bekannten Leuten zu reden, so das er den Mischling für einen Moment vergessen hatte.

Da Jamie sich drehte, konnte auch Kobe Sunil erkennen. Bis jetzt hatte Jamie ihn mit seinem Körper verdeckt. Er seufzte. „Ercole und du, bei euch hat Ratan wirklich etwas in der Erziehung versäumt. Einfach keine Manieren.“

Er ging um den Tisch herum und reichte Sunil die Hand. „Hallo ich bin Kobe. Es freut mich dich kennen zu lernen.“

Etwas verschüchtert ergriff Sunil die Hand. „Sunil.“

Wissend nickte Kobe. „Also du bist der verschollene Cousin.“

Sunil nickte nur, man merkte das er nicht genau wusste, wie er sich verhalten sollte.

Kobe lächelte Jamie zu. „Es sieht so aus als hätte Eloy seine Wette verloren.“

„Wette?“ Sofort hatte Kobe Jamies Aufmerksamkeit. Er mochte Wetten, doch irgendwie hatte er das Gefühl bei dieser Wette ging es um ihn. Das gefiel ihm dann schon eher nicht, vor allem wenn er nichts davon wusste

„Ja, Eloy hat mit Ratan, Ercole und mir gewettet. Er und Ercole glaubten das du diese Aufgabe nie schaffst. Ratan und ich waren da anderer Meinung.“

„Ach, war er dieser Meinung ja?“ Die Augen des Wolfes verengten sich. Nun das würde eine teure Bezahlung werden. Scheinbar hatte Eloy vergessen, das er ihm etwas schuldete.

„Wenigstens hast du an mich geglaubt. Danke.“ Er lächelte Kobe erfreut an. Er hatte nie gedacht, das dieser eine so hohe Meinung von ihm hatte.

„Eigentlich habe ich an Ratan geglaubt. Von allen Menschen auf dieser Welt kennt er dich wohl am Besten. Wenn er sagt du schaffst es, warum sollte ich daran zweifeln? Na ja, aber es geht hier nicht um dich.“ Kobe lächelte und wand sich wieder Sunil zu.

Dieser hatte dem Gespräch zwischen ihnen aufmerksam gelauscht. Im ersten Moment schien er gar nicht zu realisieren, das die Aufmerksamkeit des Mischlings wieder auf ihm lag. „Wie?“

„Nun hier geht es um dich. Du hast sicher eine Menge Fragen, was deine Familie angeht oder?“

Lächelnd wand sich Jamie um. Wer konnte sich schon Kobe entziehen, wenn er so begann?

Auch Sunil nickte zögernd und warf einen unsicheren Blick zu Jamie.

Jamie zuckte nur mit den Schultern. Die Einführung hatte er ihm gegeben, den Rest würde er von Kobe erfahren. Das war so gut wie sicher.

„Na also.“ Kobe lächelte und drehte sich zu Jamie. Eine Augenbraue hebend, musterte er diesen.

„Was machst du eigentlich noch hier? Geh an Deck und mach dich nützlich und wenn du nur Ercole beschäftigst.“

„Oh, wie nett, das du mir die Erlaubnis dafür gibst. Wir sehen uns Sunil.“ Damit verließ er den Raum, bevor ihn Kobe mit mehr als nur Worten hinauswarf. Wenn man diese Seite an Kobe kannte, dann war es leicht sich vorzustellen, das er den Tiger dominierte.

Er ging wieder an Deck und an Ercoles Seite.

Dieser stand am Ruder und schien sich darauf zu konzentrieren die Hafenausfahrt zu passieren.

Seltsam, Jamie war gar nicht aufgefallen, das sie abgelegt hatten. Wahrscheinlich war er es einfach schon zu sehr gewohnt. „Wann glaubst du werden wir Ratan treffen?“

„Sprich mich nicht so von der Seite an. Ich muss mich konzentrieren.“

Es machte nicht den Anschein, das sich die Laune des Pirat gebessert hatte, doch davon ließ sich Jamie nicht beeindrucken. Er hatte sich noch nie von der schlechten Laune eines Anderen abschrecken lassen und schon gar nicht von Ercoles. Das war sein Dauerzustand.

Mit einem entschlossenen Schritt trat er direkt in Ercoles Blickfeld. Dann eben von vorne. „Wann glaubst du werden wir Ratan treffen?“

„Nie, wenn du mir nicht aus dem Sichtfeld gehst. Was glaubst du wie breit diese Hafeneinfahrt ist?“ Ercole machte eine auffordernde Handbewegung auf die Seite.

Jamie seufzte, trat aber zur Seite. Die Hafeneinfahrt war groß genug für die meisten Schiffe hier. Doch das waren hauptsächlich Fischerboote, die ihn frequentierten. Die Revenge aber war ein deutlich größeres Schiff und die Hafeneinfahrt war flankiert von zwei Landzungen, die ins Meer hineinragten. Es brauchte wirklich einiges an Geschicklichkeit um da durchzukommen, allerdings hatte er größtes Vertrauen in die nautischen Fähigkeiten des Piraten. Was er ihm gegenüber natürlich nie zugeben würde.

Geduldig wartete er, bis sie die Meerenge durchquert hatten und auf dem offenen Meer waren. „Und?“

Ercole seufzte und überließ seinem Steuermann das Ruder. Schweigend ging er zur Reling. „Es kommt ganz darauf an wer gewinnt. Dein weibliches Gegenstück oder Kobes missratener Halbbruder. Ob die Reisezeit verkürzt oder verlängert wird, hängt ganz davon ab, wer sich durchsetzt.“

Das hatte er sich schon gedacht. Es hing ganz davon ab, wann Ratan ein Machtwort sprach. Leider war er den Beiden gegenüber viel zu nachsichtig. Bei Marissa, weil sie wie seine eigene Tochter war und bei Nika, weil er sein Geliebter war. Liebe richtete selbst die größten Männer zugrunde.

Bei diesem Gedanken stockte er. Solche Gedanken, nein eine solche Denkweise wollte er sich doch abgewöhnen. Es war wohl wirklich leichter gesagt als getan.

Ercole drehte sich zu ihm herum. „Und schläfst du mit ihm?“

Diese Frage zauberte wieder ein überhebliches Grinsen auf Jamies Lippen. „Warum diese Frage? Interessiert?“

Der Tiger sah ihn skeptisch an. „An dir? Nein, danke. Wenn ich Lust habe mit einer Schlange ins Bett zu gehen, dann suche ich mir eine Richtige.“

„Ich meinte zwar Sunil, doch es sagt einiges aus, das du dabei gleich an mich denkst.“ Nun, es war klar gewesen das Ercole sofort an ihn gedacht hatte. Immerhin kannte er ihn schon länger als Sunil und solche Streits zwischen ihnen waren nichts Neues mehr. Wann immer sie eine neue Spitze setzen konnten, nutzten sie ihre Chance.

Jamie seufzte und lehnte sich neben Ercole. „Nein, ich schlafe nicht mit Sunil. Ich bin mit ihm zusammen.“

Seltsam es kam ihm leichter über die Lippen als er gedacht hatte. Allerdings war es etwas selten das plötzlich zu hören. Bis jetzt hatten weder Sunil noch er diese Tatsache ausgesprochen. Es war einfach so, da musste man nicht darüber reden.

„Ha.“ Ercole lachte laut auf und sah ihn amüsiert an.

„Das ich das noch einmal höre. Gerade du, der jeden der dir nahe kommt mit ins Bett nimmt. Der Scherz war gut.“

Als Jamie nichts darauf antwortete, runzelte Ercole die Stirn. Sein Lächeln verschwand und er sah ihn unsicher an. „Es ist doch ein Scherz oder?“

„Ich würde mit vielen scherzen, aber damit nicht.“ Jamie wusste selbst nicht warum er das gerade Ercole erzählte. Immerhin gab es hier einige Personen, mit denen er sich deutlich besser verstand als mit ihm. Doch die Wahrheit war, Ercole und Kobe kannte er schon am längsten und den Piraten und ihn verband zusätzlich noch ein besonderes Band. Sie waren beide so etwas wie Ratans Söhne, in gewisser Weise machte sie das zu Brüdern und dieses Band so dünn es auch war, pflegten sie.

Nun wirkte Ercole wieder amüsiert und schlug mit der flachen Hand auf die Reling. „Wenn ich das Ratan erzähle.“

„Wag es nicht. Wenn ich auch nur eine Taube dieses Schiff verlässt, wirst du ihr folgen, aber schwimmend.“ Jamie wusste sehr wohl, das Ercole und Ratan einen regen Austausch pflegten. Dafür nutzten sie spezielle Brieftauben, die sie zwischen ihren Schiffen hin und herschickten. Das ging natürlich nur, wenn nicht ganze Kontinente zwischen ihnen lagen. Doch derzeit war es durchaus möglich, da sie sich ja auch noch aufeinander zu bewegten.

Der Pirat gab ein abfälliges Geräusch von sich und in seinen Augen funkelte es herausfordernd. „Ach ja, dann versuch es doch.“

Jamie sah auf den Himmel. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen. „Mach dich nicht lächerlich. Es ist nicht Vollmond und als Mensch bist du mir noch weniger gewachsen, als mit deiner zweite Gestalt.“

„Das können wir ja gerne ausprobieren.“ Ercole wollten diesen Kampf, das merkte man deutlich.

Vor allem für Jamie war das leicht ersichtlich. Ihm fehlten sicher ebenbürtige Gegner, doch derzeit hatte er keine Lust als Notlösung zu dienen.

Jamie löste sich von der Reling und ging zu den Treppen, die unter Deck führten. „Weißt du, ich kämpfe gerne mit dir. Aber ich bin ein fairer Spieler und dieser Sieg wäre zu leicht.“

Er drehte den Kopf dabei und schenkte Ercole ein überlegenes Lächeln, bevor er wieder unter Deck verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Toastviech
2009-09-10T11:22:04+00:00 10.09.2009 13:22
Ahhh ja die Familie!
Kaum ist man wieder da gibt es kleine MAchtkämpfe~
Find ich klasse.
Auch der Schachzug von Ratan, dass er Kobe als erster mit Sunil sprechen lässt ist schlau.
Obwohl er sich gegen Nika und Marissa eh nicht viel wehren hätte können^^

lg Toasty
Von:  Avrora
2009-09-09T18:24:07+00:00 09.09.2009 20:24
also der kleine pirat ist jetzt wohl zimmlich sauer^^

Von:  evejean
2009-09-09T06:13:18+00:00 09.09.2009 08:13
ui kobe hat aber eine dominante seite die ich noch garnet kannte :O
bin gespannt ob wirkl. ne brieftaube los geschickt wird oder net, ne schlimmer als ne tratschtante der tiger ^^

lg eve


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