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Wolfsherzen

von

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Blutsbande 4

Titel: Wolfsherzen/ Blutsbande

Teil: 4

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Eryx folgte Horus schweigend. Er konnte es nicht glauben, das er wirklich so einfach zurückgelassen worden war. So etwas hätte er nicht einmal seiner Mutter zugetraut, wobei er sie gut genug kannte um ihr sehr viel zuzutrauen. Na warte, wenn sein Vater davon erfuhr, dann würde der Haussegen schief hängen. Wahrscheinlich glaubte er auch noch, das er freiwillig hier war. Aber um dieses Missverständnis aufzuklären, musste er erst einmal hier wegkommen. Doch das dürfte kein Problem darstellen. Er musste einfach nur einen Diener, wenn er einmal einen fand, ins nächste Dorf schicken um eine Kutsche oder ein Pferd zu organisieren. Man konnte hier auf dem Land ja nicht wählerisch sein. In Paris oder der nächsten großen Stadt konnte er ja auf etwas luxuriöseres umsteigen.

„Wo gehen wir eigentlich hin?“ Noch immer konnte Eryx sich keine Wege merken. Zwar hatte man ihn gestern in sein Zimmer geführt, doch das war eine völlig andere Richtung gewesen. Dieses Anwesen war wirklich größer, als es von außen wirkte.

„Ins Esszimmer, zum Frühstück.“ Horus lächelte schwach.

„Frühstück?“ Nun das war ja schön und gut, doch warum nahm man das im Esszimmer ein? Jagte man sich das nicht eigentlich selbst. Gut, für ihn und seine Familie jagten Leute, doch immerhin waren sie Adlige, da hatte man nicht immer Zeit für so etwas. Nur seine Mutter frönte ab und zu diesen primitiven Instinkten einer Jagd. Trotzdem, man aß das doch nicht im Esszimmer, sondern draußen wo es erlegt oder hingeschafft wurde.

Horus nickte. „Ja, diese Familie hat eine sehr seltsame Regel, das die Mahlzeiten zusammen am Esstisch eingenommen werden. Zumindest bei einer davon ist Anwesenheit Pflicht. Am Anfang kam mir das auch sehr seltsam vor, doch mit der Zeit ist es sehr angenehm nicht alleine essen zu müssen.“

Eryx schüttelte den Kopf. Dieser Zweig der Familie war wirklich sehr eigenartig. Entweder das oder auf dem Land liefen die Dinge wirklich anders. Das hieß also er würde allen wieder gegenübertreten müssen? Das gefiel ihm überhaupt nicht, denn nun war er allein. Allein zwischen den ganzen Fremden. Nun davon durfte er sich einfach nicht einschüchtern lassen.

Horus blieb vor einer Tür stehen und Eryx straffte sich noch einmal unmerklich, bevor der Ältere die Tür öffnete.

„Morgen.“ Mit einer Selbstverständlichkeit, die auf eine längere Gewohnheit schließen ließ, ging Horus auf einen Stuhl zu und setzte sich

„Morgen. Hattest du einen angenehmen Schlaf?“ Henry sah ihn mit mäßigen Interesse an.

Auch ohne genauer hinzuhören merkte Eryx, das diese Frage nur der Höflichkeit halber gestellt worden war. Dem Schwarzhaarigen, von dem ihm der Name entfallen war, lag gar nichts an einer Antwort, was seinen Gesprächspartner aber nicht daran hinderte.

„Der Schlaf war recht ruhig, wenn das Erwachen auch schöner sein könnte.“ Der Werwolf streckte sich leicht.

„Was denn? Hat mein Bruder dich im Schlaf überfallen? Das trau ich ihm gar nicht zu.“ Lächelnd kam Clerissa hinter ihm in den Raum und setzte sich auf einen Stuhl neben einem ihrer Brüder.

Irgendwie schienen ihn alle vergessen zu haben oder sie ignorierten ihn geschickt. Auf jeden Fall war es eine ausgesprochene Unhöflichkeit ihm nicht einmal einen Platz anzubieten.

Eryx überlegte sich gerade ob er sich einfach auf irgendeinen Sessel setzen sollte, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Überrascht fuhr er herum.

Caprice stand lächelnd hinter ihm. „Setz dich einfach auf einen freien Platz. So etwas wie Etikette gibt es in diesem Haus zu meinem Bedauern nicht. Meine Kinder sind in solchen Dingen scheinbar schlecht erzogen.“

Nun das war in dieser Familie wohl ein allgemeines Problem. Aber nein, er galt ja nicht als schlecht erzogen, sondern einfach nur verzogen. Egal, für ihn spielte es keine Rolle was sie von ihm hielten, da es ihn schlicht und einfach nicht interessierte. Warum sollte er auf die Meinung von Fremden Wert legen? Warum sollte er auf irgendeine Meinung Wert legen?

Diese Welt bestand aus Äußerlichkeiten, das hatte er schon verstanden. Aus diesem Grunde passte er sich an, doch er würde sich nie, aufgrund der Meinung eines Anderen über ihn, verändern. Seine Artgenossen mussten ihn eben so nehmen wie er war und wenn nicht, war es deren Problem. Eryx legte nicht allzu viel Wert auf deren Wohlwollen. Sein Leben war vorbestimmt, weswegen sollte er sich dann noch anstrengen?

Als Zeichen das er sie verstanden hatte, nickte er seiner Großmutter dankend zu und nahm auf einem freien Sessel Platz. Bewusst wählte er dabei einen mit einigen Abstand zwischen ihm und ihnen. Er wollte sich wenn möglich nicht in diese Familie integrieren.

Seine Mutter reichte ihm schon als abschreckendes Beispiel. Die Familie seines Vaters war viel zivilisierter. Immerhin hatte es sicher auch einen Grund gegeben, weswegen seine Mutter damals weggelaufen war. Seitdem hatte es auch nur selten Kontakt mit diesem Zweig der Familie gegeben. Warum also setzte sie ihn nun hier ab?
 

„Schönen guten Morgen.“ Caron betrat lächelnd den Raum und setzte sich an seinen gewohnten Platz, direkt neben Arnaud.

„Bäh. Wie kann man am frühen Morgen nur schon so außerordentlich gut gelaunt sein?“ Sin, der hinter ihm in den Raum kam, streckte die Zunge heraus. Er setzte sich an den Esstisch neben Horus, den er aber demonstrativ ignorierte.

Dieser seufzte nur, bevor er einen Schluck von seiner Tasse nahm.

„Einer muss es ja. Außerdem fang nicht so an wie Eloy, das steht dir nicht mein Kleiner.“ Das Schweigen, das plötzlich am Tisch herrschte, ließ Caron den Blick senken. Genau, das hatte er ja vergessen. Sie sprachen nicht über dieses Thema um sich keine Sorgen um den Blonden machen zu müssen. Doch Caron weigerte sich ihren Bruder einfach totzuschweigen. Ja, er war am Hof der Vampire, doch er war nicht tot, irgendwann würde er zurückkommen.

Arnaud brach das Schweigen als Erster wieder. „Na ja in seinen nächtlichen Aktivitäten eifert er ihm schon ganz schön nach.“

Sin sah seinen zweitältesten Bruder erschrocken an und errötete.

Caron lachte bei dieser Reaktion amüsiert auf, doch insgeheim dankte er Arnaud, das er sie Situation so wieder aufgelockert hatte. In dieser Hinsicht konnte man sich auf den Älteren verlassen.

Lächelnd begannen sie zu essen, bevor eine neue Stimme die Stille durchbrach.

„Wenn ihr nichts dagegen habt, dann würde ich mir nach dem Essen gerne einen eurer Diener ausborgen.“

Caron hob den Kopf und musterte Eryx. Das war das erste Mal das er etwas von ihm hörte, das kein Angriff auf jemanden war. Bis jetzt war aber auch immer Michelle dabei gewesen, vielleicht war das alles nur eine Rebellion gegen sie? Doch es lag nicht an ihm diese Bitte zu beantworten. Das hier war nicht sein Haus, ebenso wenig wie seine Dienerschaft.

„Zu welchem Zweck?“ Henry hob nun auch den Blick, doch er schien nicht sonderlich interessiert.

Caron wunderte dieser ein wenig gelangweilte Blick nicht, denn die Antwort stand schon fest. Nur das konnte Eryx nicht wissen. Sie lebten hier nach strengen Regeln was den Kontakt mit anderen Menschen anging.

„Ich will ihn mit einer Nachricht in das nächste Dorf schicken um mir eine Kutsche oder ein Pferd zu organisieren.“ Eryx erwiderte seinen Blick ruhig.

„Unmöglich.“ Henry schüttelte den Kopf und wand sich wieder seinem Frühstück zu.

„Unsere Diener fahren nur einmal im Monat ins nächste Dorf um unsere Vorräte aufzustocken. Außerdem lassen wir keine unbefugten Menschen auf unser Gebiet. Wenn du also einen Kutscher hierher beorderst, werden unsere Wölfe ihn mit Sicherheit attackieren und töten.“ Arnaud sah fragend zu Caron.

Dieser nickte nur auf diese unausgesprochene Frage. Das würden sie mit Sicherheit. Immerhin war das ihre Aufgabe, was aber derzeit noch erschwerend dazukam, war die Tatsache das sie schon lange keine aufregende Jagd mehr hatten. So eine Kutsche wäre eine Herausforderung für sie und die Beute die sie dabei machen würden, gab noch zusätzlichen Anreiz.

„Dann gebt mir eines eurer Pferde oder eine Kutsche.“ Eryxs Stimme war noch immer ruhig, doch man merkte das er sich schon beherrschen musste.

Caron konnte ihn sogar verstehen, da sich hier niemand die Mühe machte ihm etwas zu erklären. Doch wie gesagt, es war nicht sein Haus und auch wenn Arnaud das Wort ergriff, so hatte er Henrys Erlaubnis. Sie führten diesen Haushalt ja auch zusammen. Henry als Repräsentant und Arnaud als Organisator.

Henry seufzte. „Auch das ist leider unmöglich. Unser Vater ist mit einer Kutsche abgereist und die Zweite hat eine gebrochene Achse. Wir benutzen sie nicht oft, weswegen es bis jetzt nicht gerichtet wurde. Selbst wenn, gilt für sie das gleiche wie für die Pferde. Wer bringt es uns zurück? Unsere Diener haben nicht die Erlaubnis das Anwesen zu verlassen und wir machen für niemanden eine Ausnahme. Und ich glaube auch niemand an diesem Tisch hat Lust nur deinetwegen einen Ausflug zu machen.

Der Rothaarige fühlte den Blick seines ältesten Bruders auf sich. Was dachte dieser eigentlich von ihm. Ja es stimmte, er hätte nichts gegen eine solchen Ausflug, doch das diente nicht ihrem Plan. Bis jetzt war kein Wort gelogen, doch nun fing es an. Wie er das verabscheute, doch es lag nicht in seiner Kompetenz etwas daran zu ändern. Nun vielleicht konnte er sich ja heraushalten.

„Was mein Bruder sagen will ist, das wenn du dieses Anwesen verlassen willst, du es auf deinen eigenen Pfoten schaffen musst.“ Arnaud nahm eine Tasse auf und hob sie auf Augenhöhe, doch er trank nicht daraus, sondern betrachtete sie.

Eryx sah sie nun überrascht an. „Das ist nicht euer Ernst.“

Schwach lächelnd nickte Caron, wenn er auch sicher war, das es niemand wahrnahm. Eryx Aufmerksamkeit war auf seine älteren Brüder gerichtet und seine restliche Familie fand ihr Frühstück heute ausgesprochen interessant. Seinen Neffen konnte er nur zu gut verstehen. Wer wollte schon ohne Gepäck reisen oder nackt in eine Stadt marschieren, nur weil man sich zuvor verwandelt hatte? Vor allem nach den Erzählungen der Anderen konnte er sich das nicht vorstellen, für eine eigene Einschätzung kannte er ihn noch nicht gut genug.

Da keiner antwortete, wertete Eryx das scheinbar als ein ja. Wütend stand er auf. „Wenn das die Gastfreundschaft der Franzosen ist, dann rühmt man sie zu Unrecht.“

Clerissa riss sich die Serviette vom Schoß und knallte sie auf den Tisch, neben ihrem Teller. Ihr Blick richtete sich auf ihren Neffen. „Du bist so egoistisch ein Wunder, das du deine Mitmenschen noch wahr nimmst. Mir reicht es mit dir, du kennst die Möglichkeiten die du hast, also nutze sie oder sei ruhig. Seit fünf Monaten muss ich mir das schon anhören und es ermüdet mich langsam. Du bist ein Schwächling Eryx und verwöhnt, doch das ist wohl gut so denn auf diese Weise wirst du uns nicht vorzeitig verlassen.“

Eryx sah sie kühl an. Die Feindschaft zwischen ihnen konnte man fast greifen. „Von einem Mädchen, das sich vor einer arrangierten Ehe heulend in die Arme ihrer Schwester flüchtet, lasse ich mich nicht als Schwächling bezeichnen.“

Damit wand er sich mit erhobenen Kopf um und verließ den Raum.

Das war eindeutig ein Punkt für den Weißhaarigen, wie man an Clerissas wütenden Gesichtsausdruck erkennen konnte. „Ich schwöre, wenn er nicht älter und ich nicht so gut erzogen wäre, dann würde ich seinen Kopf solange gegen eine Wand donnern, bis etwas Intelligenz dort Einzug hält.“

Da hatte sich jemand in seiner Abwesenheit aber ziemlich verändert. Doch nach einem kurzen Blick merkte Caron, das dies nicht nur ihm aufgefallen war. Bis auf Horus sahen sie alle mehr oder weniger erstaunt an.

Auch Clerissa merkte nun die Blicke, die auf ihr ruhten. „Was? Es stimmt doch.“

Sie zuckte kurz mit den Schultern und setzte sich dann wieder mit einem verlegenen Lächeln auf ihren Platz.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Toastviech
2008-12-06T21:45:51+00:00 06.12.2008 22:45
Stimmt Eryx ist wirklich sehr sehr sehr verzogen,aber ich mag ihn.
Er bring frischen Wind in die Bude.Jetzt wo Eloy nicht mehr für
Überraschungne sorgen kann muss das wohl Eryx tun^^

lg Toasty
Von:  Thetis
2008-12-06T14:48:32+00:00 06.12.2008 15:48
Clarissa hat ein macht wort gesprochen.
jetztt wirds aber doch langsam zeit das charon seiner ihm anvertrauten aufgabe nachgeht. bis jetzt ist eryx bei der ganzen familie abgestellt und macht allen gleich viel ärger ^^
Von: abgemeldet
2008-12-06T13:55:48+00:00 06.12.2008 14:55
das kann ja noch heiter werden...nicht nur Eryx verzogene Art, sondern auch noch diese sehr angespannte Beziehung zwischen Eryx und Clerissa, aber ich freu mich, das wird bestimmt noch spannend....Caron hat noch ne ganze Menge zu tun..^^
Tolles Kapi, bin schon gaanz gespannt aufs nächste...*grins*
GlG
Einen schööönen Nikolaustag noch..^^..
Von:  midoriyuki
2008-12-06T09:52:33+00:00 06.12.2008 10:52
Da ist aber jemand sauer^^
Und Clerissa ist ja wirklich sehr...energisch geworden o_o
Find ich aber gut:)
Macht sie irgendwie sympathischer :P

Ist auf jeden Fall interessant wie sich die Familie gegenüber diesem kleinen Rotzlöffel verhält:P




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