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Wolfsherzen

von

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Vollmondschmerz 14

Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz

Teil: 14

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Etwas fehlte. Das merkte Ercole sofort als er langsam erwachte. Genau konnte er es zwar nicht benennen, doch es beunruhigte ihn. Erst nach einige Augenblicken fiel es ihm auf. Der Boden war anders. Er bewegte sich nicht, aber er war doch auf seinen Schiff oder?

Ercole öffnete die Augen und fuhr hoch als er die Umgebung nicht gleich erkannte. Allerdings hatte er nicht an seine Verletzung gedacht, was dazu führte, das er mit einem Schmerzenslaut wieder zurücksank.

„Schön langsam bekomme ich eine Vorstellung, wie die Wunde aufgerissen ist. Aber noch einmal nähe ich das sicher nicht.“

Bei der vage bekannten Stimme drehte er den Kopf in die Richtung, aus der sie kam. „Genäht?“

„Ja oder glaubst du etwa es hört von alleine zu bluten auf und wächst wieder zusammen? Wohl kaum.“ Kobe schüttelte nachsichtig den Kopf.

„Wenn du schon mal wach bist, hilf mir das zu verbinden. Ich glaube zwar nicht, das es Probleme geben wird, doch ich gehe lieber auf Nummer sicher.“

Ercole sah misstrauisch auf die Stoffstreifen in Kobes Hand. „Was soll das werden?“

„Ich will dich verbinden. Keine Angst es ist nur Stoff.“ Kobe sah ihn leicht amüsiert an.

„Wie kommst du auf die Idee, ich hätte Angst?“ Es war ihm nicht wohl dabei Kobe in dieser Verfassung in seiner Nähe zu haben. Außerdem wollte er sich nicht unbedingt bewegen, es tat nämlich verdammt weh. Aber das würde er nie zugeben.

„Weil du so aussiehst. Und nun hilf ein wenig mit.“ Kobe machte eine Handbewegung die Ercole andeutete, das er sich aufrichten sollte.

„Ich brauche keinen Verband.“ Nicht wenn er sich dafür bewegen musste. Bestimmt gab er sich nicht diese Blöße und galt dann als schwach.

Der Mischling seufzte. „Dann gib mir aber nicht die Schuld, wenn es sich entzündet.“

Wollte er ihn damit etwa umstimmen? Ein schwaches Argument, als ob er nicht schon schlimmeres überlebt hatte. „Ich brauche keinen Verband.“

Das schien zu wirken, den Kobe drehte sich um und ging zur Tür. Das gefiel Ercole nicht, da er nicht glaubte, das der Andere sich so schnell geschlagen gab. Zumindest passte das nicht zu dem Bild das er sich von ihm gemacht hatte.

„Wo willst du hin?“

Den Türknauf schon in der Hand drehte Kobe sich mit einem hinterhältigen Lächeln um. „Ich hole Ratan, damit er mir hilft.“

Ercole war sich sicher, das er in diesem Moment noch bleicher wurde, als er sowieso schon war. Bloß nicht. Jeder Andere war besser als er, nein, alles Andere war besser als er.

Mühsam richtete er sich ein Stück auf. „Mach schon.“

Lächelnd kam Kobe wieder auf ihn zu. „Na also, geht doch.“

Er setzte sich neben ihn und half ihm beim aufsetzen. Dann wickelte Kobe die Stoffstreifen um seinen Bauch.

Ercole biss die Zähne zusammen. Am liebsten hätte er bei jeder Bewegung aufgeschrieen. Sonderlich zärtlich war der Rotblonde nicht, doch das konnte er wohl kaum erwarten. Nicht bei ihrer Vorgeschichte.

Doch er war sehr geschickt beim anlegen des Verbandes. Es war sicher nicht das erste Mal, das er so etwas machte. Die Wunde war auch perfekt vernäht, besser als es ihr Schiffsarzt gekonnt hätte. Von Kobe hätte dieser noch einiges lernen können, leider war er beim Angriff der Marine getötet worden.

Als er sich endlich wieder hinlegen konnte, seufzte er erleichtert. „Woher kannst du das so gut?“

Kobe sah ihn nur kurz an. „Ich bin Arzt, da ist es nur natürlich das ich das kann.“

Arzt? Das war neu für Ercole. Gut, er schleppte eine Kiste voll mit irgendwelchen Flüssigkeiten mit sich herum, doch woher hätte er wissen sollen das das Arzneien waren? Und über seine Anstellung bei seinen Arbeitgebern hatten sie auch nie geredet. Warum auch, er hatte ihm von Anfang an nicht geglaubt. Für ihn war er nur ein reiches Söhnchen gewesen, verrückt ja, aber trotzdem eine gute Geisel wenn man seine Herkunft herausfand. Allerdings, warum sollte er dann ein Medizinstudium machen? Das war sehr Zeitintensiv und anstrengend soviel Ercole wusste. Noch dazu waren die meisten viel zu zart besaitet um Verletzungen zu verarzten. Bei manchen Wunden, die er in seinem Leben schon gesehen hatte, war sogar ihm schlecht geworden.

Es klopfte und ohne auf seine Erlaubnis zu warten, antwortete Kobe schon mit einem ‚Herein’. Irgendwie waren die Rollen vertauscht worden. Sollte nicht alles auf dieser Insel auf ihn hören? Ihm gehörte sie schließlich.
 

Kobe sah zur Tür. Eigentlich wusste er schon wer kam, immerhin hatte sich nur Einer angekündigt.

Ratan trat ein und schloss die Tür hinter sich.

„Was willst du?“ Ercoles Stimme klang genervt, doch auch leicht resigniert.

Ratan lächelte belustigt. „Na das ist ja eine nette Art deinen Freund zu begrüßen. Vor allem wenn du so wie ich das sehe auf meine Hilfe angewiesen bist.“

„Wir waren niemals Freunde und daran hat sich nichts geändert. Also?“

Selbst für Kobes Augen war das ein sehr frostiger Empfang. Von Ercoles Seite gab es wirklich keine Freundschaft, wie konnte Ratan es dann nur anders sehen? Doch wahrscheinlich sah Ratan da sowieso nur was er wollte. Wie bei manch anderen Dingen auch.

Ratan wurde ernst, wenn Kobe auch bezweifelte, das es wegen Ercoles Worten war.

Er setzte sich auf einen Sessel, bevor er wieder zu sprechen begann. „Das war sicher nicht einer deiner besten Seekämpfe. Die Revenge wieder flott zu bekommen wird Monate dauern. Ich hab mir den Schaden angesehen, es ist ein Wunder, das ihr es wieder zurückgeschafft habt.“

„Wir hatten ja auch keine Wahl. Sie haben uns auf der Rückfahrt überrascht.“ Ercole sah missmutig auf den Tiger.

„Nun ich werde dir helfen, wie ich es versprochen habe und verzichte auch auf neue Verhandlungen.“

Was? Kobe sah überrascht zu dem Wertiger.

Wollte er das nicht nutzen? Immerhin war das die perfekte Gelegenheit, da er nun alles von ihm verlangen konnte. Ercole, ja die ganze Insel war nun von ihm abhängig. Und er hatte ein Anliegen ihn betreffend, das er durchbringen wollte. Etwas das Ratan wahrscheinlich mehr bedeutete als ihm selbst.

Ja, er wollte seine Familie wieder sehen. Doch was war, wenn diese keine Beziehungen zu einem Wertiger wollten? Eingehen würden sie diese sicher, schon alleine weil er ihn zurückbrachte. Doch im Endeffekt hatte er seiner Familie dann wieder Umstände gemacht. Und zwar solche, die Konsequenzen nach sich ziehen konnten, denn andere Werwolfrudel würden vielleicht nicht so einfach darüber hinwegsehen. Was wenn sie dadurch als Verräter betitelt wurden? Dann war wegen ihm ihr Ansehen beschmutzt.

„Wie gnädig von dir.“ Ercoles Stimme klang herblassend, doch dann wurde er übergangslos wieder ernst.

„Nein, das glaube ich dir nicht. Wo ist der Haken?“

„Sagen wir einfach du schuldest mir einen Gefallen. Etwas an das ich dich beizeiten erinnern werde.“ Ratan warf einen kurzen Blick zu Kobe.

Wollte er etwas von ihm? Oder war das nur ein stummes Versprechen, das er es für ihn nutzen würde?

Ercole hingegen sah eher unglücklich aus. Eine klare Forderung wäre ihm wohl lieber gewesen. Kobe konnte das verstehen, so war er im Ungewissen was ihn Ratans Hilfe noch kosten würde. Und Ratan würde das weder vergessen noch seine Hilfe billig verkaufen, das war sicher.

„Ich hab ja keine andere Wahl.“ Der Pirat seufzte besiegt.

Ratan lächelte nun wieder und stand auf. „Nein, die hast du nicht. Ich werde mich um die Reparaturen kümmern solange du das Bett hütest und das wirst du. Kobe hat meine Erlaubnis mich jederzeit zu rufen um das zu gewährleisten.“

„Er hat deine Erlaubnis?“ Ercole sah nun wirklich wütend aus.

„Das ist meine Insel verdammt, hier gilt mein Wort und nicht deines!“

„Im Moment bist du aber verletzt und nicht imstande Entscheidungen zu treffen. Außerdem sieht man mich hier sowieso schon als deinen Stellvertreter an, also warum nicht den Dingen ihren Lauf lassen? Ich borg mir deinen Arzt kurz aus.“ Damit nahm er Kobe beim Arm und verließ mit ihm das Zimmer.

Kobe sah auf die Tür, die Ratan hinter ihnen schloss. „Nun ist er wütend.“

„Ich weiß. Doch er wird sich auch wieder beruhigen, wie immer.“ Ratan zuckte gleichgültig mit den Schultern.

Das wusste Kobe auch und es war ihm auch egal ob sich Ercole aufregte oder nicht. Ruhige Patienten waren nur einfacher zu pflegen als aufsässige. Kobe zweifelte keinen Moment daran, das die Pflege an ihm hängen bleiben würde. Wer sollte es auch sonst erledigen?

„Du wirst dich um ihn kümmern oder? Er ist zwar ein ausgesprochen schwieriger Patient und manchmal wirklich unausstehlich, aber damit wirst du sicher fertig.“ In Ratans braunen Augen stand eine stumme Bitte.

Da war sie also, wie er es geahnt hatte. Kobe unterdrückte ein Seufzen und nickte. „Ja, natürlich werde ich mich um ihn kümmern. Weil, du mich darum bittest.“

Auch so hätte er es getan, wenn auch nicht ganz freiwillig. Doch es stimmte, die beste Pflege bekam er von ihm und Dank seiner Cousins hatte schon Übung bei der Pflege widerspenstiger Patienten.

„Danke.“ Der Tiger lächelte und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

„Du wirst das schon hinkriegen.“

„Richte dich darauf ein, in nächster Zeit öfter gerufen zu werden.“ Denn alleine diese Drohung schien bei Ercole Wunder zu wirken. Da stellte sich nur die Frage warum der Pirat den Tiger nicht ausstehen konnte? Doch solange er sich diese Abneigung zu Nutze machen konnte, war der Hintergrund nicht weiter interessant.

„Dazu hast du die Erlaubnis.“ Ratan lachte kurz und drehte sich dann um.

„Ich werde auf jeden Fall kommen wenn du rufst. Seine Abneigung gegen mich ist einfach zu erheiternd.“

Damit ging er.

Kinder. Kobe schüttelte nur den Kopf und öffnete die Tür.

Nun er hatte da drinnen einen Patienten zu versorgen. Auch wenn dieser sicher dagegen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-11-01T08:11:06+00:00 01.11.2008 09:11
Wie recht Kobe doch hat...XD
Tolles Kapitel, freue mich schon auf die Fortsetzung!...^^
GlG
Von:  midoriyuki
2008-10-31T22:01:17+00:00 31.10.2008 23:01
Omg Kobe ist sowas von geil xDDD

"kinder."

Das ist so ziemlich das passendste was jemals zu den beiden formuliert wurde xD
Haaa~ch das toll^^
Naja wie auch immer ist das ein tolles Kapi, weiiiil...Ercole ist wach*lach*
Und motzt, schimpft und zetert*_*
Mag den Dickschädel immer mehr <3
Aber ist auch wieder klasse geschrieben und umgesetzt^^
Freu mich schon drauf wies weitergeht x3



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