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Wolfsherzen

von

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Vollmondschmerz 12

Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz

Teil: 12

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Kobe reckte seinen Kopf dem kühlen Wind entgegen, der vom Meer her blies. Seit einer Woche war er nun schon hier und er fühlte sich immer wohler. Zwar war er noch immer eingesperrt, doch das merkte er kaum, dank Ratans täglichen Besuchen. Auch wenn er das Zimmer nicht verlassen durfte, schaffte es Ratan immer wieder den Wächter abzulenken. Sei es mit einer Frau, Wein oder einer erfundenen Anweisung und wenn gar nichts mehr klappte, nahmen sie ihn einfach mit, um ihn in der Stadt irgendwo zu verlieren.

Seine Gespräche mit Ratan waren interessant und er erfuhr viel über die Lebensweise der Wertiger. Etwas, das ihm sicher einmal für seine Forschungen nützlich sein konnte. Auch wenn sie der gleichen Rasse angehörten unterschieden sich die Gattungen Tiger und Wölfe untereinander doch. So lebten die Tiger eher als Einzelgänger, auch wenn sie Kontakt mit ihrer Familie pflegten und sie lebten hauptsächlich in Indien, Java und Sibirien was sie ebenfalls von den Wölfen unterschied, die sich über die ganze Welt verbreiteten. Wölfe siedelten dort, wo es ihnen gefiel und waren nicht an bestimmte Gegenden gebunden.

Die Tatsache, das Ercole einmal zurückkommen würde, war schon beinnahe in Vergessenheit geraten. Im gleichen Maße, in dem die blauen Flecken von dessen grober Behandlung verschwanden. Seinetwegen konnte er auch ewig wegbleiben.

„Was hältst du davon, wenn ich dir bei deiner Verwandlung Gesellschaft leiste?“ Ratan hatte sich auf die Brüstung gelehnt und die Finger ineinander verschränkt.

Heute hatte er ihn auf das Dach des Forts geführt und sie genossen die Aussicht ebenso, wie die warme Sonne.

Kobe schüttelte den Kopf. „Das halte ich für keine gute Idee. Ich weiß nicht wie meine Instinkte auf einen Tiger reagieren.“

Ihre Rassen waren immer noch Feinde und auch wenn er ihn mochte, seine Instinkte legten nicht viel Wert auf Freundschaft. Für den Wolf war der Tiger ein natürlicher Feind, denn es zu bekämpfen galt. Egal, was der Mensch von ihm hielt.

„Hast du etwa Angst um mich? Das ist süß.“ Ratan grinste amüsiert.

„Blödsinn. Ich will nur nicht für dein verletztes Ego aufkommen, nachdem ich dich besiegt habe.“ Kobe lächelte ebenfalls.

„Werd bloß nicht frech mein Kleiner. Ich hab solche wie dich schon besiegt, da lagst du noch in deinen Windeln.“

Der Rotblonde nickte, sagte aber nichts mehr dazu. Die Bezeichnung ‚solche wie dich’ nahm er ihm nicht übel, da er wusste das es nichts mit seiner Herkunft zu tun hatte. Das er ein Mischling war störte Ratan nicht im geringsten, das hatte er schnell gemerkt. Viel eher schien er nicht viel für die Reinen seiner Rasse übrig zu haben. Von der Einstellung Mischlingen gegenüber ähnelte er Horus. Auch der Verlobte seines Cousins hatte sich nie an seiner Rasse gestört oder aus Höflichkeit darüber hinweggesehen. Er hatte nicht soviel mit ihm zu tun gehabt, um das einschätzen zu können.

„Ich hoffe Ercole kommt bald zurück, damit wir das regeln können.“ Ratan ließ einen kleinen Kieselstein aus seiner Hand fallen.

„Es kann ruhig noch etwas dauern. So eilig habe ich es nicht.“ Kobe blickte dem Stein nach, bis er den Boden berührte. Er wusste was Ratan meinte. Sie hatten sich darauf geeinigt, seine Verwandlung abzuwarten. Wenn er den Vollmond auf einem Schiff erlebte konnte das nur böse ausgehen. Auch wenn Ratan da eher Angst um seine Mannschaft und Kobe hatte.

Die zweite Sache, die sie bis jetzt abgehalten war, war das Ratan zuerst mit Ercole sprechen wollte. Er hatte keinen Zweifel daran, das Ercole ihm Kobe überließ. Besser gesagt, hatte er keine Wahl, da er auf Ratans Hilfe angewiesen war.

Ein Vogel der sich auf sie zu bewegte erregte Kobes Aufmerksamkeit. Es war nichts besonderes, nur war es eine Taube, keine Möwe wie es sie hier gab. „Ich wusste gar nicht, das es hier in diesen Breiten Tauben gibt.“

„Was?“ Auch Ratan sah auf und bemerkte die Taube.

„Oh ja, das ist auch nicht normal, viel eher handelt es sich um Ercoles internes Kommunikationssystem.“

Die Taube landete auf der Brüstung neben Kobe.

Ratan seufzte. „Also auf ein Neues.“

Er streckte die Hand nach der Taube aus und diese begann wild mit den Flügeln zu schlagen. Doch bevor sie wieder wegfliegen konnte, hatte der Tiger sie schon an den Beinen gepackt.

Kobe sah zu wie Ratan das Blatt von dem Bein der Taube löste. Katzen und Vögel, das passte einfach nicht zusammen.

Als Ratan den Vogel wieder losließ, flog dieser panikartig davon. Doch das Interesse des Blondhaarigen galt schon der Nachricht.

Während er diese las, bemerkte Kobe wie sich der Ausdruck auf seinem Gesicht wandelte. Nun wirkte er gar nicht mehr so entspannt wie zuvor und das Lächeln war von einem Moment auf den anderen verschwunden.

„Was ist los?“

„Nichts.“ Der Tiger schüttelte nur kurz den Kopf. Es wirkte so als wäre er von irgendetwas benommen.

„Komm mit.“ Damit ging er eilig zur Treppe und brachte diese in Rekordverdächtigen Tempo hinter sich.

Kobe hatte Schwierigkeiten ihm nachzukommen. Er hörte nur noch wie Ratan ein paar Befehle rief, bevor er zum Tor hinaushastete. Der Inhalt dieser Befehle gefiel ihm nicht.

„Euer Kapitän ist wieder da. Steckt Pater Juan in ein Fass Wasser, wir brauchen ihn halbwegs nüchtern im Hafen und schafft den Arzt ebenfalls dorthin.“

Ein Arzt? Nun machte sich Kobe ernsthafte Gedanken. Da auch er ein Arzt war, lief er Ratan hinterher. Er wusste zwar nicht, ob er von Nutzen sein konnte und ob er Piraten helfen wollte, doch er wollte wissen was los war. Nicht viel schaffte es, den Wertiger so in Aufregung zu versetzen.

Als sie im Hafen ankamen sahen sie das Schiff schon. Es war das Gleiche, auf dem er entführt worden war, doch nun sah es ganz anders aus. Das Schiff hatte deutliche Seitenlage und die Segel zeigten einige Russspuren und auch Löcher.

„Was ist passiert?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Ratan zuckte nur mit den Schultern. „Schätzungsweise die Marine. Die sind schon lange hinter mir und Ercole her. Eigentlich hinter jedem Piraten in diesen Gewässern.“

Der Steg wurde nun von immer mehr Menschen bevölkert, das ankommende Schiff war ja auch nicht zu übersehen.

Ratan wand sich um und betrachtete missbilligend die Menschenmenge. Dann rief er einige Männer von seinem Schiff zu sich. „Schafft die Leute weg, das hier ist keine Theatervorstellung.“

Seine Männer beeilten sich der Aufforderung nachzukommen, auch wenn es keine leichte Aufgabe war.

Nun kamen auch der Priester, der wie ein begossener Pudel aussah und ein gepflegter, älterer Herr mit einer Tasche, die ihn eindeutig als Arzt auswies, zu ihnen.

Das Schiff war gerade dabei anzulegen, was sich als gar nicht so einfach erwies.

Kobe versuchte etwas zu erkennen, wurde aber von der Sonne geblendet. Nun dann würde er eben warten, wie alle anderen hier. Er warf einen Seitenblick zu Ratan. Ob er etwas sehen konnte?

Nach einer kleinen Ewigkeit wie es schien, wurde endlich die Planke heruntergelassen und ein männlicher Umriss war zu erkennen. Erst als er herunterkam, erkannte Kobe, das es Ercole war.

Unwillkürlich war er erleichtert. Ja, er mochte ihn nicht, doch den Tod wünschte er ihm auch nicht, den wünschte er niemanden. Da sprach schon seine Berufung dagegen.

Als er sie bemerkte, trat ein verärgerter Ausdruck in seine Augen. „Was macht ihr hier? Du bist mir eine Erklärung schuldig Ratan.“

„Wenn du dich schon über so etwas aufregen kannst, hat es dich ja nicht schlimm getroffen.“ Ratan verschränkte die Arme vor der Brust. Auch er wirkte aus Kobe unbekannten Gründen verärgert.

„Natürlich geht es mir gut. Der Arzt an Bord, da gibt es einiges zu tun.“ Diese Worte galten dem älteren Mann, der auch sofort etwas ungelenk an Bord ging.

Kobe roch Blut, doch konnte er nicht genau zuordnen, ob das von Ercole oder dem Schiff kam. So gut waren seine Sinne im Moment leider nicht.

„Ach ja? Und wie nennst du das du sturer Esel?“ Ohne Vorwarnung nahm der Blondhaarige eine Seite von Ercoles Jacke in die Hand und zog sie zur Seite. Zum Vorschein kam ein, von frischem Blut gut durchtränktes, Hemd.

„Ein Kratzer, nicht mehr.“ Ercole befreite sich von Ratans Berührung, indem er seine Hand grob weg schlug.

Das war kein Kratzer, um das zu erkennen musste man nicht einmal Arzt sein. Es war viel zuviel Blut um nur von einem Kratzer zu kommen. Allerdings gab es Stellen am Körper, die schon bei einer kleinen Wunde stark bluteten, das wusste Kobe. Hoffentlich war das eine dieser Wunden.

„Das erklärt noch lange nicht, was dir das Recht gibt, dich während meiner Anwesenheit über meine Befehle hinwegzusetzen und das hast du gemacht, wie seine Anwesenheit zeigt.“ Das es um Kobe ging, war leicht an Ercoles ausgestreckten Zeigefinger zu erkennen, der auf den Rotblonden deutete.

„Jetzt hör mal, das ist im Moment ja wohl dein kleinstes Problem. Außerdem hab ich mich nicht über deine Befehle hinweggesetzt sondern… Hey Ercole!“

Während der Tiger noch sprach griff sich Ercole mit der Hand an den Kopf. „Mir ist schwindlig.“

Er wankte und Ratan konnte gerade noch schnell genug handeln, um ihn aufzufangen. Ohnmächtig lag er in seinen Armen.

Der Inder seufzte nur schwer. „Idiot.“

Er nahm den Menschen auf die Arme und schlug den Weg zum Fort ein. „Ich leg ihn hin.“

„Warte, ich kümmere mich um ihn.“ Kobe folgte ihm. Das musste er wohl oder übel. Er war Arzt geworden um anderen Wesen zu helfen. Da konnte er ihn nicht neben sich verbluten lassen. Außerdem wollte er sein Gewissen nicht mit dem Tod eines Piraten belasten. Das war es nicht wert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-10-26T21:32:17+00:00 26.10.2008 22:32
Also der Priester ist ja wohl der Hammer!!...*LOL*...ins Wasserfass, da tut er mir schon fast Leid ^^
Um Ercole mache ich mir jetzt keine Sorgen mehr, schließlich kümmert sich Kobe jetzt um ihn...<3
Schön, dass er wieder da ist, mal sehen, wie's weitergeht...*schon ganz gespannt*
GlG
Von: abgemeldet
2008-10-26T21:12:40+00:00 26.10.2008 22:12
Hi^^
Das kapi ist klasse.
Wie schon Thetis sagte: Den priester ins ein Wasserfass stecken.
Genial. Ich mache mir echt sorgen um Ercole, er soll nicht sterben.
Was ihm wohl passiert ist?
Lass ihn überleben^^
Ach das mit dem Hemd, aus dem letzten Kapi:
ICh habe mir tatsächlich nur das Hemd und nichts drunter vorgestellt, höchstens noch eine Art Unterhose mehr nicht. war das jetzt versaut?
*scheinheilig schau*


lg h2o
Von:  midoriyuki
2008-10-26T09:50:40+00:00 26.10.2008 10:50
xDDD
Omg der Priester ist echt einfach nur genial^^
Aber das Ercole nicht zugeben will, dass er verletzt ist ist i-wie typisch^^
Zumindest hab ich damit gerechnet, dass er niemals zugeben würde verletzt zu sein xD
Aber nun gut..Wie dem auch sei...Freu mich wahnsinnig, dass er wieder da ist*_*
Von:  Thetis
2008-10-26T07:48:20+00:00 26.10.2008 08:48
*lach*
erstmal den priester in ein fass stecken, dann wird alles gut XD
sehr schön


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