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Sunlight

von

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Strandläufer

Das Ferienhaus in dem wir wohnen sollten sah sehr alt aus, nicht sonderlich groß und hätte vielleicht noch viel mehr als einen Anstrich vertragen können. Jede kleine Absteige in einem drittklassigen Motel wäre komfortabler gewesen, aber es gehörte nur uns beiden und außerdem kam es mir eh nicht auf Luxus an. Ich hätte die nächsten Tage auf dem Boden liegen können und mir alles von der Seele reden, was ich in den Briefen zu erwähnen vergessen hatte und ebenso alles aufsaugen, was mir Philipp mitteilen wollte. Unglücklicherweise hatte ich ganz vergessen wie aktiv Philipp doch war. Er beorderte mich dazu meine Reisetasche in das notdürftig eingerichtete Schlafzimmer zu schmeißen und führte mich dann in Rekordzeit durch übrigen Räume wo er mir das Nötigste zeigen wollte. Ich wäre am liebsten geblieben und hätte wenigstens das sehr instabil aussehende Dach abgedichtet, aber dafür blieb keine Zeit. Ohne mir eine Erholung von meiner anstrengend Reise zu gönnen, zerrte er mich schon in Richtung Strand Boulevard.

Philipp blühte regelrecht auf und ich durfte daran teilhaben wie aktiv dieser eher schüchtern aussehende Junge werden konnte. Ich hatte schon an meinen ersten Tag unbeschreiblich viel Spaß und verfluchte die verschwendete Zeit in meinem abgedunkelten Zimmer vor dem PC. Allerdings wandelte sich die Lage sehr schnell wenn wir ein ernsteres Thema aufgriffen, auch wenn es nur unbeabsichtigt geschah. Philipp benutze unsere Brieffreundschaft offensichtlich, da er sich Menschen gegenüber nur schwer traute seine Bedürfnisse anzusprechen und genauso war es, als ich ihn persönlich gegenüber stand. Das waren dann die Momente in denen ich das Wort ergreifen konnte (ein Glück, denn ich hatte mich in allen anderen Situation doch schon sehr still verhalten). Es war dennoch schön seine Freude zu erkennen, wenn er merkte dass er auch hier.. nur einige cm vor mir genauso frei und unbekümmert über alles sprechen konnte wie auf dem Papier. Es war genauso wie ich mir es vorgestellt hatte, so musste das Gefühl sein, wenn man einen Bruder oder eine Schwester besaß.

Doch leider war da noch viel mehr als das.

Philipp beim sprechen zuzuhören war eine noch weitaus größere Freude als seine Briefe in der Post zu finden. Er hatte diese sehr ruhige Art zu sprechen (wenn er denn von seinem aktiven „Trip“ abließ) und... nun es ist schwer zu beschreiben, aber er Gestikulierte auf eine solch anmutende Art und Weise. Als malte er Landschaften mit jedem Wort. Das waren die schönsten Momente, als wir in einer unbekannten Ecke am Tisch auf unser Essen warteten und er von seinen schulischen Zukunftsplänen sprach und so begeistert aber doch vernünftig alles darlegte um meine Meinung zu hören. Es war schön ihm zuzuhören und schön ihn zuzusehen. Ich mochte seine tiefblauen Augen, die richtig glänzten als er von seinen Träumen sprach.... und schämte mich danach sofort für den Gedanken.



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