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... dann bin ich es auch.

von

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Freunde und Feinde!

© by RosaLies
 


 

Du glaubst Itachi hat Sasuke für diesen Auserwählten gehalten?“

In der Stimme der jungen Konoichi schwang große Skepsis mit, während sie vor dem Kamin auf und ab schritt und dem rothaarigen Mann im nahe gelegenen Sessel einen kritischen Blick schenkte.

„Das ist meine Vermutung.“, antwortete Sasori nickend und beobachtete die Uchiha dabei, wie sie sich eine Hand auf die Stirn schlug und seufzend den Kopf schüttelte.
 

„Das sind definitiv zu viele Informationen auf einmal …“, murmelte sie nachdenklich und rieb sich konfus den Nacken.

„Deswegen sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren.“, offenbarte der Akatsuki seine Meinung und besah Sakura mit einem durchdringenden Blick, „Denn in weniger als zwanzig Stunden wird Sasuke die drei Ältesten getötet haben.“

„Du meinst die zwei Ältesten. Homura und Koharu. Danzou wird sich doch wahrscheinlich schon längst aus dem Staub gemacht haben.“, warf die Rosahaarige trocken ein und zog, aufgrund des verneinenden Kopfschüttelns von Sasori, verwirrt die Augenbrauen zusammen.
 

„Danzou glaubt, dass Madara Sasuke erzählt habe, dass lediglich Koharu, Homura und der dritte Hokage Itachis Auftraggeber waren. Er wiegt sich in Sicherheit und denkt, Madara plane den Mord an Konoha-Gakures führenden Mitgliedern um ihm die Zügel in die Hand spielen zu können.“

„Die Zügel in die Hand spielen …?“, wiederholte Sakura irritiert und lehnte sich unter dem wissenden Blick ihres Gesprächspartners neugierig weiter vor, „Wie soll das funktionieren?“
 

„Begreif doch! Es geht Danzou, Madara und Orochimaru um genau drei Dinge in diesem Spiel und sie haben ihre Schachbretter auf raffinierte Art und Weise zusammen geschoben um ihre Ziele erreichen zu können.“

„Madara will Konoha-Gakure vernichten …“, warf die Konoichi ein und hob, wie bei einer Aufzählung, ihren Zeigefinger, „Was ist mit Danzou? Was hat er von dem Abkommen, wenn in Konoha-Gakure die Zügel neu verteilt werden?“

„Den Titel des sechsten Hokage …“, sprach Sasori leise und bemerkte wie die Rosahaarige ihn argwöhnisch betrachtete, während sie beinahe mechanisch den nächsten Finger hob und langsam zu verstehen begann.

„Die Kontrolle über das mächtigste noch existierende Shinobi Reich dieser Welt …“, hauchte sie leise, „Natürlich! Wenn Sasuke die Ältesten tötet und Madara den Rest übernimmt, dann hat Danzou die Möglichkeit ein neues Konoha-Gakure nach seinen eigenen Vorstellungen zu erschaffen!“
 

„Bedauerlich für Danzou, dass er nicht ahnt, dass sich Madara und Orochimaru hinter seinem Rücken auf seinen Tod geeinigt haben.“, sprach Sasori leise, ehe er sich gegen die Lehne seines Sessels sinken ließ und einen flüchtigen Blick auf die zwei ausgestreckten Finger der hübschen Konoichi warf, „Wobei wir auch schon beim dritten Punkt wären …“

„Orochimaru …“, entfuhr es Sakura unheilvoll, während sie für einen Moment die Lider schloss und sich innerlich zur Ruhe zwang, „Was hat er von einem Pakt mit Madara?“
 

„Es ist mehr ein einfacher Tauschhandel als ein Pakt …“, begann der Akatsuki zögernd und registrierte, wie sich das Gesicht der Rosahaarigen zu einer argwöhnischen Miene wandelte.

„Ein Tauschhandel …?“, wiederholte diese irritiert, bevor sie sich ahnungslos in den Sessel neben Sasori setzte, ungeduldig die Beine überschlug und ihren rechten Fuß regelmäßig auf und ab wippen ließ, „Madara wollte Informationen über Konoha-Gakure und brauchte Danzou um die Akte unbemerkt in den Archiven des Hauptgebäudes unterbringen zu können. Folglich war er deswegen auf die Hilfe von Orochimaru angewiesen, da dieser als einziger Kontakt zu Danzou hatte. Aber was hat Madara Orochimaru als Gegenleistung anbieten können, das er sogar bereit dazu ist, den Tod seines Spions zu tolerieren?“

Der Rothaarige schwieg einen kurzen Moment lang, ehe er die junge Frau ihm gegenüber mit einem durchdringenden Blick besah und nur zaghaft zu einer Antwort ansetzte.
 

„Orochimarus gegenwärtiger körperlicher Zustand … ist äußerst kritisch …“, er richtete seine nussbraunen Augen auf Sakura und steigerte somit ihr Interesse, „Der Kampf gegen Sasuke, vor knapp neun Jahren, hat ihn beinahe das Leben gekostet. Er besitzt vielleicht noch die Hälfte der Kraft die er einst hatte.“

„Deswegen versteckt er sich seitdem so verbissen und agiert lediglich aus dem Hintergrund heraus …“, entfuhr es der Medic-Nin verstehend, bevor sie registrierte wie Sasori bestätigend nickte und mit seiner Erzählung fortfuhr.

„Das ihn, nach dem besagten Kampf, alle für tot hielten, nutzte er zu seinem Vorteil und stellte unbemerkt von den fünf großen Nationen, einen Plan auf die Beine, der ihm endlich zur Erfüllung seines Ziels verhelfen sollte. Jedoch war es ihm, aufgrund seiner körperlichen Verfassung, unmöglich diesen Plan alleine in die Tat umzusetzen.“

„Also bot ihm Madara seine Hilfe an …“, fügte Sakura hinzu und beobachtete mit hochgezogenen Augenbrauen, wie ihr Gesprächspartner verneinend den Kopf schüttelte.
 

„Nicht ganz. Madara unterbreitete ihm ein Angebot, das einen völlig anderen Plan enthielt und versicherte Orochimaru, dass er seinen lang ersehnten neuen Körper im Austausch gegen Danzous Dienste erhalten würde.“

„Er will also immer noch Sasukes Körper …?“, entfuhr es der Konoichi geschockt, während sie sich hastig aus dem Sessel erhob und vor den Füßen des Akatsukis aufgebracht hin und her lief.

„Nein …“, beschwichtigte sie der hoch gewachsene Mann seufzend und fuhr sich mit einer flüchtigen Bewegung durch das feuerrote Haar, „Wenn dem so wäre, dann hätte ich vor knapp vier Jahren nicht den Auftrag erhalten dir das Calcitriol zu verabreichen …“
 

Er registrierte, dass Sakura nach seinen Worten ruckartig stehen blieb und ihre Augen in die seinen bohrte, ehe er beobachten konnte, wie ihr verwirrter Gesichtsausdruck einer angsterfüllten Miene wich und sie erschrocken einen Blick auf das nahe gelegene Bett warf.

Kichiro schien immer noch in einen erholsamen Schlaf versunken und umklammerte mit beiden Armen das große helle Kissen unter ihm, während Sasori schweigsam zwischen der jungen Mutter und dem Dreijährigen hin und her sah und registrierte, wie sich auf Sakuras Stirn deutliche Sorgenfalten bildeten.
 

Kichiro …?!“, flüsterte die Medic-Nin schließlich zerstreut und zog ihren Blick wieder auf den Akatsuki, „Orochimaru will Kichiro …?“

„Ja …“, bestätigte Sasori ihre Frage und atmete gleichzeitig geräuschvoll aus, „Das war Madaras Idee. Er hoffte Orochimaru mit diesem Plan als Verbündeten gewinnen zu können und wies die Schlange darauf hin, dass ein Nachkomme des Uchiha-Clans, der deine und Sasukes Gene in sich vereinte, den perfekten Körper für ihn bieten würde. Orochimaru hat diesem Vorschlag natürlich begeistert zugestimmt, das Calcitriol für dich hergestellt … und seither darauf gewartet den Körper von Uchiha Sasukes Erben in Besitz nehmen zu können.“

Eine unangenehme Stille legte sich über die Anwesenden, während Sakura halt suchend den Sims des Kamins umklammerte und ihre verzweifelten Augen auf Kichiros friedliche Gesichtszüge richtete.

„Dein Sohn … gegen die Zerstörung von Konoha-Gakure …“

Die raue Stimme des Rothaarigen ließ Sakura einen nachdenklichen Blick zu Boden werfen, ehe sie stumm in Überlegungen verfiel und verzweifelt die Lider schloss.
 

Der Regen prasselte derweil nur noch leise gegen die großen dunklen Fenster und in weiter Ferne erleuchteten die letzten gleißenden Blitze den dunklen Nachthimmel und zogen mit den Gewitterwolken weiter nach Westen.

Sasori beobachtete das Schauspiel des Wetters für ein paar Sekunden aus seinem Sessel heraus, bevor sein Blick erneut über die rot leuchtenden Ziffern der Uhr huschte und er wenig später registrierte, dass die Uchiha ihn mit undefinierbarer Miene zu mustern schien.

„Er ist auf dem Weg hierher …“, flüsterte sie schließlich in unheilvollem Ton und suchte in den Augen des Akatsukis nach Gewissheit, „Orochimaru … ist auf dem Weg hierher, nicht wahr?“

Der Angesprochene schwieg eisern, während seine gesamte Körperspannung plötzlich verloren ging und er müde seufzend in dem großen Ohrensessel zusammensackte.
 

„Deswegen siehst du ständig zur Uhr und sagst, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt, habe ich Recht?“, schlussfolgerte Sakura weiter und griff sich mit einer Hand hoffnungslos in das lange blassrosa Haar, „Er ist auf dem Weg hierher um sich Kichiro zu holen, richtig …?“
 

„Ja, es stimmt …“, kam es schließlich leise von dem Akatsuki, bevor er der jungen Frau einen bedauernden Blick zuwarf und sie eingehend betrachtete, „Er wird im Morgengrauen hier eintreffen …“

Die zaghaften Worte des Rothaarigen ließen Sakura laut aufstöhnen, ehe sie sich in einer verzweifelten Geste von dem Kaminsims abstieß und zischend begann ihre pochenden Schläfen zu massieren.

„Das darf doch alles nicht wahr sein …“

Das zerstreute Murmeln der Konoichi veranlasste Sasori dazu reumütig den Kopf zu senken, während er erneut registrierte, wie sie nervös im Zimmer auf und ab lief und immer wieder einen fahrigen Blick in das nahe gelegene Bett warf.

„Lass mich kurz nachdenken …“, sprach sie mehr zu sich selbst als zu dem Akatsuki, während ihre Augen in regelmäßigen Abständen den tiefen Schlaf des Dreijährigen überwachten und im schwachen Mondlicht einen wütenden Glanz annahmen, „Wenn Orochimaru, aufgrund des Abkommens, Kichiros Körper erhält … was … was passiert dann mit Sasuke? Es wäre äußerst leichtsinnig von Madara und Orochimaru ihn am Leben zu lassen, da er von ihrer Täuschung erfahren würde.“
 

„Korrekt.“, antwortete Sasori auf ihren Verdacht hin und platzierte seine Hände angespannt auf den Armlehnen des großen Ohrensessels, „Deswegen wird er sterben.“

„Was …?“, entfuhr es der Uchiha alarmiert, bevor sie den Rothaarigen einer intensiven Musterung unterzog und schließlich fest die Lippen aufeinander presste, „Ich dachte Madara will Konoha-Gakure durch Sasukes Hilfe zerstören?!“

„Und wenn genau dies geschehen ist, wartet Pain an der Grenze des Feuerreiches auf ihn.“, erklärte der junge Mann seufzend und vermied es Sakura in die Augen zu sehen, „Er soll Sasuke abfangen, sobald dieser die Ältesten erledigt hat und von dem Kampf geschwächt ist.“

„Also … ist Sasukes Tod … von Anfang an Teil dieses Plans gewesen …?“

Die Frage der Konoichi kam nur stockend über ihre Lippen, woraufhin Sasori gleichermaßen zögernd nickte und einen vorsichtigen Blick in das Gesicht der Medic-Nin warf.

Die zarten Wangen der hübschen Frau wirkten blass und in ihrem Ausdruck spiegelte sich deutliche Fassungslosigkeit wieder, während lediglich die, vor Wut funkelnden Pupillen ihre gegenwärtigsten Gefühle preisgaben.
 

„Und was geschieht mit mir …?“, kam es nach kurzem Schweigen von Sakura, als ihre Stimme plötzlich einen ungewöhnlich kühlen Ton annahm und so emotionslos wie selten wirkte.

„Noch bis vor wenigen Stunden, wurde dein Tod ausgeschlossen. Allerdings halten Madara und Orochimaru es momentan wohl doch für zu gefährlich dich am Leben zu lassen. Folglich ereilt dich das gleiche Schicksal wie Sasuke …“

Die Antwort ihres Gesprächspartners schien die junge Mutter in keiner Weise zu überraschen, während sie kurz abwertend mit der Zunge schnalzte und Sasori einen düsteren Blick schenkte.
 

„Und wer hat den Auftrag erhalten mich umzubringen …?“
 

„Ich …“
 

Im ersten Moment glaubte Sakura sich verhört zu haben, bevor ihr die entschlossene Miene des Akatsukis die Wahrheit vermittelte und sie dazu bewegte einen erstaunten Laut von sich zu geben.
 

„Du …?“, sprach sie ungläubig und besah ihr Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen, „Und warum hast du mich dann vorhin nicht getötet? Warum erzählst du mir überhaupt von alledem, wenn du den Auftrag hast mich umzubringen?“

„Weil ich nicht vorhabe diesen Befehl auszuführen …“, raunte ihr Sasori leise zu und beobachtete aus neugierigen Augen, wie sich die Stirn der schönen Frau misstrauisch kräuselte.

„Also … wirst du mich nicht töten …?“

„Nein.“

Die skeptische Miene der Rosahaarigen nahm einen verblüfften Zug an, während sie kurzerhand die Arme vor der Brust verschränkte und den Akatsuki wachsam zu beobachten schien.
 

„Wieso …?“, kam es Sakura schließlich über die Lippen, woraufhin ihr der junge Mann ein kleines geheimnisvolles Lächeln schenkte und sie lediglich stumm betrachtete, „Wieso hilfst du mir, obwohl du den Auftrag hast mich umzubringen? Warum weigerst du dich plötzlich Madaras Befehl auszuführen?“

„Sagen wir einfach … ich bin es Leid, als eine seiner Schachfiguren zu fungieren …“, antwortete Sasori gedämpft, bevor er sich unerwartet schnell aus dem Sessel erhob und nach wenigen kleinen Schritten vor der Medic-Nin stand.

Diese brachte unverzüglich ein wenig mehr Abstand zwischen sich und den Shinobi, woraufhin sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß und sich innerlich fluchend nach ihrem Katana umsah.
 

„Du hast Angst …“, stellte der Akatsuki amüsiert fest und näherte sich Sakura weiterhin langsam, während diese ihm einen finsteren Blick zuwarf und vergebens versuchte gelassen zu wirken.

Nur noch wenige Zentimeter trennten die Körper der beiden Anwesenden, als Sasori plötzlich stoppte und zur Verwirrung der Uchiha zaghaft den Arm hob. Sie zuckte leicht zusammen, als die kalten Fingerspitzen des Rothaarigen knapp unter ihrem linken Auge ihre samtige Haut berührten und sie mit einer federleichten, kaum spürbaren Bewegung zu ertasten schienen.

„Faszinierend …“, flüsterte der Akatsuki währenddessen sichtlich gebannt und ließ seine Hand ein kleines Stück sinken um sich dem Mundwinkel der Konoichi nähern zu können, „Es fühlt sich genauso makellos und unschuldig an wie es aussieht …“
 

Sakura schaffte es daraufhin sich aus ihrer Starre zu lösen und besah den Rothaarigen mit einem entrüsteten Blick, ehe sie den Kopf zur Seite riss und ihm somit die Möglichkeit auf eine weitere Berührung verwehrte.

„Was soll das …?“, fuhr sie ihn erbost an und registrierte, wie er, zu ihrer Verwunderung, ein leises Lachen ausstieß, bevor er beide Hände rechts und links neben ihr an die Wand presste und sich mit einem feinen Grinsen auf den Lippen näher zu ihr herüber beugte.

„Hast du noch nie etwas gesehen, von dem du unbedingt wissen wolltest, wie es sich anfühlt?“

Sasoris gehauchte Worte ließen Sakura innerlich schlucken, bevor sein vergnügtes Lachen sie erneut aus ihren Gedanken riss und ihr eine unwillkommene Gänsehaut bescherte.
 

„Kein Grund gleich nervös zu werden. Im Gegensatz zu Pain bin ich ein bemerkenswert ehrenvoller Mann. Ich kann den Ring an deinem Finger deutlich sehen und habe nicht vor mich an der Frau eines anderen zu vergreifen.“

„Wie ausgesprochen edel von dir …“, merkte die Konoichi, mit einer unüberhörbaren Portion Sarkasmus an und brachte ihr Gegenüber somit zum Schmunzeln, bevor sie unter seinem linken Arm hindurch schlüpfte und einen, für sie angemessenen, Abstand zu dem Rothaarigen einnahm.

„Wenn ich daran denke, was unter diesem winzigen Stofffetzen ist, dann würde ich mich sehr wahrscheinlich nicht als edel bezeichnen.“, sprach der Akatsuki vergnügt und ließ seinen Blick unmissverständlich über den knappen Morgenmantel der Medic-Nin gleiten, „Dämlich trifft es da vermutlich besser …“
 

„Wirklich witzig …“, kam es daraufhin trocken von Sakura, während sie den schwarzen Satinstoff wütend ein wenig enger um ihren schmalen Körper schlang und dem schmunzelnden Mann einen giftigen Blick schenkte, „Du kannst jetzt mit den geschmacklosen Komplimenten aufhören, kapiert?“

„Und du solltest dich langsam umziehen …“, sprach Sasori seufzend, bevor er sich demonstrativ von der Schrankwand entfernte und mit vor der Brust verschränkten Armen gelangweilt aus einem der großen Fenster sah, „Das bedeutet nicht, dass mir dein jetziges Auftreten nicht zusagen würde, aber ich denke, wenn du Sasuke, Kichiro und Konoha-Gakure noch beizeiten retten willst, dann solltest du das in einer weniger luftigen Aufmachung tun.“

„Es macht dir Spaß mich zu schikanieren, huh?“, knurrte die Angesprochene daraufhin nur genervt, trat an dem Rothaarigen vorbei und zog sich, mit einem wachsamen Blick auf dessen Rücken, den dunklen Morgenmantel von den nackten Schultern.
 


 

Zur selben Zeit, in Konoha-Gakure
 

Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf Narutos Lippen, als er nach der hellen Bettwäsche griff und die schlummernde Frau fürsorglich weiter zudeckte.

„Es tut mir leid … Hinata …“

Sie ließ, auf seine geflüsterten Worte hin, lediglich ein kleines verschlafenes Murmeln erklingen und verweilte auch weiterhin im Land der Träume, während sich der Uzumaki mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck von ihr abwandte und so leise wie möglich durch die Schlafzimmertür entschwand.

Auf dem Flur angekommen, kramte er seine gepackte Waffentasche aus dem Schränkchen neben der Garderobe und schlüpfte geräuschlos in seine Schuhe, bevor er seufzend nach der Türklinke griff und kurz darauf hinaus in die dunkle Nacht trat.

Konoha-Gakures Straßen waren wie leer gefegt, während Lampignons und Laternen dem Blonden die einzige Lichtquelle boten und ihm ein mysteriöses Erscheinungsbild verliehen.

Mit den Händen in der Hosentasche, bog Naruto gerade zielsicher in eine kleine düstere Seitenstraße ein, als er in weiter Ferne bereits die Umrisse des Trainingsplatzes erkennen konnte und bald darauf saftiges Gras unter seinen Füßen spürte.

Eine zweifelhafte Silhouette lehnte an einem der drei aufgestellten Baumstämme und schien mit vor der Brust verschränkten Armen, auszuharren, ehe der Uzumaki näher trat und im fahlen Licht des Mondes erste Gesichtszüge erkannte.
 

„Du bist spät dran …“, vernahm Naruto die tiefe Stimme des Clanerben und schnitt in der Dunkelheit eine Grimasse, während er sich, neben seinem Freund, gegen das morsche Holz lehnte und einen nachdenklichen Blick in den sternenklaren Himmel warf.

„Erzähl das Shikamaru. Der ist auch nicht pünktlich.“

„Richtig. Aber das ist nichts Neues.“

„Das habe ich gehört …“

Die Stimme des Naras hallte über den großen Platz und ließ die Köpfe der beiden Shinobis zur Seite rucken, ehe die ersten Umrisse ihres Teamkollegen sichtbar wurden und dieser schließlich gähnend vor ihnen stehen blieb.

„Wer hat sich noch gleich diese unmenschliche Tageszeit ausgedacht …?“

Shikamarus Frage brachte die beiden anderen zum Schmunzeln, ehe sie synchron die Köpfe schüttelten und zeitgleich zu einer Antwort ansetzten.

„Du …“

„Ihr solltet dringend lernen meine Vorschläge abzulehnen. Vor allem nach vier Bechern Sake.“

Ein schwaches Gelächter verließ die Kehlen der drei jungen Männer, ehe Neji sich seufzend von dem Baumstamm abstieß und einen ernsten Blick in die Runde warf.

„Wir sollten los. Wir haben nur noch knappe zwölf Stunden um Sakura und Kichiro zu finden.“, kam es entschlossen von dem Hyuuga, woraufhin ihn Naruto mit einem strafenden Ausdruck besah und sich leise räusperte.

„Du hast Sasuke vergessen …“, korrigierte ihn der Blonde und erntete einen finsteren Blick von dem Angesprochenen, bevor Shikamaru die Situation laut stöhnend entschärfte.

„Wir haben keine Zeit uns jetzt zu streiten, kapiert?! Wenn wir sie innerhalb der nächsten zwölf Stunden nicht finden sollten, können wir uns nämlich noch für den Rest unseres Lebens gegenseitig Vorwürfe machen!“

„Shikamaru hat Recht …“, stimmte Neji seinem Teamkollegen zu und sah wie der Uzumaki ebenfalls bestätigend nickte, ehe sie nach einem kurzen Blickaustausch im Dunkel der Nacht verschwunden waren und nur noch ein hauchfeiner Luftzug ihren kurzen Besuch verriet.
 


 

Zur selben Zeit, in Ame-Gakure
 

Du hast nur noch etwas mehr als zwölf Stunden …“

Das Rascheln der Kleidung verstummte, als Sakura sich von der offen stehenden Schranktür abwandte und den Shinobi durch besorgte Augen stillschweigend musterte, ehe sie sich innerlich seufzend auf die Zehenspitzen stellte und nach ihrer ANBU-Weste in dem zweitobersten Fach griff.

Sie schlüpfte in den schützenden Stoff und zog mit einem Ruck den Reisverschluss hoch, bevor sie schließlich leise auf Sasori zuging und ihr Blick nachdenklich auf seinem Hinterkopf verweilte.

„Sie werden wissen, dass du mir geholfen hast …“

Die unheilvolle Aussage der Konoichi entlockte dem Akatsuki ein ausdrucksloses Lachen, während er sich neugierig zu der jungen Frau umdrehte und sie einer kurzen Musterung unterzog.
 

„Ja, das werden sie …“, antwortete er schließlich zaghaft und beobachtete faustisch wie Sakuras Gesicht besorgte Züge annahm, bevor sie sich ihm einen weiteren kleinen Schritt näherte und einen flehenden Blick in seine Augen warf.

„Komm mit nach Konoha-Gakure …“, schlug sie vor und bemerkte, noch während sie diese Worte aussprach, dass der junge Mann vor ihr schon längst einen anderen Weg gewählt hatte.

„War das etwa gerade eine Einladung?“, witzelte Sasori und zog, aufgrund der verzweifelten Miene seiner Gesprächspartnerin, belustigt eine Augenbraue hoch.

„Warum …?“, flüsterte die Uchiha daraufhin leise und senkte kopfschüttelnd ihr Haupt, „Warum hilfst du mir und bringst dich deswegen sogar selbst in Gefahr?“

„Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es für mich an der Zeit … sich für die richtige Seite zu entscheiden …“

Die ehrlichen Worte des Rothaarigen ließen Sakura überrascht aufsehen, bevor sie ihm ein sanftes Lächeln schenkte und dem hoch gewachsenen Mann flüchtig ihre Hand auf die Schulter legte, während sie an ihm vorbei lief und sich seufzend dem großen Bett näherte.
 

„Kichiro …? Wach auf, Süßer …“

Sie lehnte sich über den schlafenden Dreijährigen und strich ihm zärtlich die pechschwarzen Haarsträhnen aus der Stirn, ehe sie ihm einen sanften Kuss auf die blasse Wange drückte und schmunzelnd dabei zusah, wie ihr Sohn sich grummelnd von ihr wegdrehte und sich mit dem Handrücken durch das Gesicht fuhr.
 

Sasori musterte die Uchiha gebannt, während sie ihren gähnenden Sohn auf den Arm hob und ein heiteres Grinsen nicht unterdrücken konnte, als Kichiro sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub und seine Arme müde über ihre Schultern baumeln ließ.

Sie setzte ihn auf dem hohen Tisch neben dem Kamin ab und drückte ihm einen kurzen herzlichen Kuss auf die Stirn, ehe sie ihm leise erklärte, das es Zeit war nach Konoha-Gakure zurück zukehren.

Ein unverständliches Murmeln des Jungen drang an die Ohren des Akatsukis, ehe er registrierte, dass Sakura ihn ansprach und darum bat ihr einen Rucksack aus dem Schrank zu holen.

Sasori tat wie ihm befohlen und reichte ihr wenig später den gewünschten Gegenstand, als er über ihren Kopf hinweg einen Blick auf den verschlafenen Kichiro warf, welcher sich offensichtlich nur mühsam aufrecht halten konnte und sich immer wieder gähnend die Augen rieb.

„Warum haben Madara und Orochimaru meinen Tod bis vor wenigen Stunden ausgeschlossen?“, fragte die Medic-Nin plötzlich interessiert und kramte nebenbei in dem Rucksack, „Du hast gesagt, dass sie erst vor wenigen Stunden entschieden hätten, dass ich sterben soll. Wie meintest du das?“

Der Rothaarige zögerte einen Moment lang, während Sakura ihrem Sohn beiläufig das Schlafanzugoberteil auszog und ihm ein weißes Unterhemd mit Uchiha-Emblem über den Kopf streifte.

„Madara und Orochimaru … hatten eine Abmachung mit Pain …“

„Soll das heißen Pain hat versucht mich vor dem Tod zu bewahren …?“, lachte die Konoichi leise und schenkte ihrem Gesprächspartner einen ungläubigen Blick, ehe sie Kichiro in seine Hose half und schließlich nach einem Pullover griff, den sich das erschöpfte Kind ebenfalls völlig teilnahmslos anziehen ließ.
 

„Ja, genau das hat er versucht.“

Nach der Antwort des Shinobis, sah Sakura überrascht auf und hob verblüfft die Augenbrauen, ehe sie sich wieder dem Dreijährigen widmete und nach einer dicken Regenjacke wühlte.

„Warum hätte Pain derartiges tun sollen?“

„Weil er …“

„Weil er, was?“

Die Stimme der Rosahaarigen klang genervt, während sie Sasori einen wissbegierigen Blick zuwarf und den jungen Uchiha gerade in eine dunkelblaue Jacke steckte.

„Weil er der letzte Nachfahre eines sehr alten Clans ist.“, brummte der Akatsuki verstimmt und schien offensichtlich nur ungern der Überbringer dieser Neuigkeit zu sein.

„Und was hat das mit mir zutun …?“, entfuhr es Sakura daraufhin verständnislos, bevor sie Kichiros Schuhe zuband und müde lächelnd dabei zusah, wie dieser sie mit einem mürrischen Gesichtsausdruck strafte, “Ich kann seinen Clan schließlich nicht wieder auferstehen lassen.“

„In Gewisserweise schon …“, sprach der Rothaarige belehrend und registrierte mit hochgezogene Augenbrauen, wie ihm die Uchiha einen verunsicherten Blick schenkte.

„Was …?“, entfuhr es ihr offensichtlich irritiert, bevor sie ihren Sohn erneut auf den Arm nahm und das völlig erschöpfte Kind sanft hin und her wiegte.

„Dir ist doch sicher sein Bluterbe aufgefallen, oder?“, begann Sasori seufzend und besah die junge Mutter mit einem fragenden Blick, woraufhin diese skeptisch nickte und gleichzeitig registrierte, dass Kichiros Atmung immer flacher zu werden schien.
 

„Also doch …“, flüsterte Sakura erstaunt und runzelte nachdenklich die Stirn, „Es ist das Rinnegan, nicht wahr? Ich habe es bereits vermutet, da ich in einem Buch mal etwas über dieses Bluterbe gelesen habe. Es heißt, es sei dem Sharingan und dem Byakugan sehr ähnlich.“

„Korrekt. Allerdings ist nicht viel über das Rinnegan bekannt, da es seit über zwei Jahrhunderten als ausgestorben gilt.“, erklärte der Akatsuki schulterzuckend und beobachtete die Medic-Nin dabei, wie sie zaghaft nickte.

„Ja, das habe ich auch gelesen.“, erinnerte sich Sakura murmelnd und besah ihr Gegenüber kurz darauf mit einem durchdringenden Blick, „Wie ist es möglich das Pain dieses Bluterbe besitzt …?“
 

„Das weiß niemand. Nicht mal er selbst.“, antwortete Sasori betrübt und fuhr sich mit einer Hand durch das feuerrote Haar, „Seine Eltern wurden damals im dritten großen Krieg der Nationen getötet und waren diesem Bluterbe wohl nicht mächtig.“

„Dann waren sie vielleicht nicht seine leiblichen Eltern …“, schlussfolgerte die Uchiha und strich ihrem schlafenden Sohn liebevoll durch den dunklen Schopf, während er sein Gesicht tiefer in ihrer Halsbeuge verbarg und sein Atem in regelmäßigen Abständen ihre Haut streifte.

„Wahrscheinlich nicht.“

Sakura schwieg nach diesen Worten und besah ihr Gegenüber mit einem abschätzenden Blick, woraufhin sich der junge Mann ein müdes Lächeln abrang und begriff, dass sie sich mit der halben Wahrheit nicht zufrieden geben würde.
 

„Pain hat sich vor Jahren mit Tuberkulose infiziert …“, berichtete Sasori leise und registrierte, wie die Konoichi aufgrund dieser Aussage überrascht die Augenbrauen hob und geduldig auf weitere Informationen wartete, „Die Krankheit frisst seine Lunge von innen heraus auf und wird ihn sehr bald das Leben kosten. Ihm bleiben vielleicht noch ein paar Monate.“

„Das wusste ich nicht …“, kam es plötzlich flüsternd von Sakura, ehe der Akatsuki seine Lippen zu einem schiefen Lächeln verzog und seine Hände in die großen Taschen des weiten Mantels gleiten ließ.

„Er spricht auch nicht wirklich gern darüber …“, erklärte der Rothaarige und zuckte flüchtig mit den Schultern, „Pain zieht es vor den starken glorreichen Erben eines längst vergessenen Clans zu mimen. Doch das ändert natürlich nichts an seiner momentanen Situation.“
 

„Ich begreife immer noch nicht, was dass alles mit mir zu tun haben soll.“, sprach Sakura sichtlich verstimmt und besah den jungen Mann vor ihr mit einem argwöhnischen Blick, „Tuberkulose ist zwar behandelbar, aber nicht heilbar. Keine Medic-Nin dieser Welt kann ihn retten. Man könnte seinen Tod allerhöchstens noch ein paar Monate hinauszögern …“

„Das weiß er.“

„Was will er dann von mir …?“

„Dir ist doch gewiss bekannt, dass die bedeutendste Aufgabe innerhalb eines mächtigen Clans stets die Sicherung des Fortbestandes der Familie war. Von starken Nachfahren, wurden, und werden noch immer, stärkere Nachfahren erwartet. Die Gene der Eltern spielen hierbei deswegen eine beachtliche Rolle. Und bedauerlicherweise gab es und gibt es, selbst heute noch, viel zu wenig talentierte Konoichis.“

„Worauf willst du hinaus?“

Ein kleines Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Rothaarigen ab, während er genüsslich einen Halbkreis um Sakura zog und sie mit wissendem Blick musterte.
 

„Ich will dir nur erklären, dass die Welt, seit Anbeginn der Zeit, sehr viele unumstritten mächtige Shinobis hervorgebracht hat. Allerdings blieb die Zahl der talentierten weiblichen Ninjas unter ihnen, immer verschwindend gering. Bis vor wenigen Jahrzehnten waren Kämpfe um eine starke Konoichi beinahe etwas alltägliches, während es heutzutage, aufgrund der drei großen Kriege, nur noch wenige Clans mit einem ähnlich mächtigen Bluterbe wie dem Rinnegan gibt, die auf eine begabte Konoichi angewiesen sind. Und du darfst jetzt raten wer sich in der aktuellen Rangliste dieser begehrten Frauen einen der vorderen Plätze gesichert hat?“
 

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das gar nicht wissen will …“, kam es trocken von Sakura, ehe sie sich mit Kichiro auf dem Arm im nahe gelegenen Ohrensessel niederließ und nur ungern ihren nächsten Gedanken aussprach.

„Soll das bedeuten, dass Pain …?“

„Ganz genau. Als letzter lebender und todkranker Nachfahre seines Clans wünscht sich Pain einen würdigen Erben. Und rate mal wer ihm den schenken soll?“

„Und wieder habe ich das Gefühl, dass es besser wäre, wenn ich auf diese Frage gar nicht erst antworte …“, stöhnte die Uchiha angesäuert und fuhr sich mit einer Hand durch das lange blassrosa Haar.

„Ich würde ja noch gern weiter mit dir plaudern, aber uns bleibt keine Zeit mehr. Du solltest hier so schnell wie möglich verschwinden. Die Sonne wird bald aufgehen.“

Im nächsten Moment stand der hochgewachsene Mann vor Sakura und zog sie zusammen mit Kichiro sanft auf die Beine, ehe er sie am Arm zur Tür zerrte und diese behutsam öffnete.

Ein leises Knarren erfüllte den leeren Korridor, ehe beide geräuschlos auf den Gang traten und sich schweigend dem Treppenabsatz näherten.
 

Sie hatten die große stählerne Halle im untersten Geschoss bereits erreicht, als Sasori die junge Frau plötzlich ohne Vorwarnung in eine dunkle Nische zog und sie mit seinem Körper gegen die kalte Wand presste.

Sein Zeigefinger legte sich mahnend auf seine Lippen, als Sakura ebenfalls eine Bewegung wahrnahm und angespannt die Luft anhielt. Schritte erklangen und hallten an den nackten Wänden des hohen Raumes wieder, während eine dunkle Gestalt in einiger Entfernung an ihnen vorbeilief und dem Geräusch nach zu urteilen, durch eine nahe liegende Tür verschwand.

Der Rothaarige harrte noch einem Moment lang stillschweigend aus, ehe er sich von der Uchiha löste und einen wachsamen Blick um die anliegende Mauer warf.
 

„Hidan …“, zischelte er hörbar verstimmt und schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich an Sakura wandte und ihr auffordernd den Arm entgegen streckte, „Wir sollten uns beeilen. Wenn Madara meinen Verrat gewittert hat und Shinobis deswegen im Hauptquartier patrouillieren lässt, dann haben wir keine Zeit mehr zu verlieren.“

Die Medic-Nin nickte besorgt und legte schützend eine Hand auf Kichiros Hinterkopf, als sie auch schon aus der Wandvertiefung gezogen wurde und in hektischem Schritt die große Halle durchquerte. Sasori schob sie in einen unbeleuchteten Gang und bewahrte sie kurz darauf vor einem schmerzhaften Sturz, da sie, aufgrund der Dunkelheit, die enge steinerne Treppe übersah und ins Taumeln geriet.

„Kennst du die Wörter Vorsicht und Stufe? Man sieht hier nicht mal die eigene Hand vor Augen.“, grummelte sie leise und vernahm lediglich ein raues Lachen, als die zwei starken Arme, welche sich vor wenigen Sekunden blitzschnell um ihre Hüfte geschlungen hatten, wieder von ihr abließen und sie plötzlich behutsam hochhoben.

„Es wäre riskant diesen Tunnel zu beleuchten.“, offenbarte ihr der Akatsuki und setzte sich mit der Konoichi auf dem Arm wieder in Bewegung, „Wir würden nicht lange unentdeckt bleiben.“

Die Medic-Nin schwieg daraufhin und vertraute auf den Orientierungssinn des jungen Mannes, der sie gerade seelenruhig die vielen Stufen hinunter trug und in ihr tatsächlich so etwas wie ein Gefühl der Sicherheit hervorrief.
 

Sakura wusste nicht wie lange sie diesem endlosen unterirdischen Pfad schon folgten, doch es mussten bereits mehrer Minuten vergangen sein, als sie schließlich ungeduldig die Stille durchbrach und in der Finsternis erfolglos nach Sasoris Augen suchte.

„Werden wir hier unten noch länger herumirren?“, meckerte sie leise und vernahm das genervte Seufzen ihres Begleiters, als sich Kichiro in ihren Armen plötzlich rührte und offensichtlich aus seinem erholsamen Schlaf erwachte.

„Mama …?“, flüsterte er wenig später angsterfüllt und schien von der gegenwärtigen Dunkelheit ebenfalls nicht sehr begeistert.
 

„Ich bin hier, Kichiro.“, antwortete sie leise und ertastete den Kopf ihres Sohnes, ehe sie ihm beruhigend durch sein Haar strich und ihre Umarmung sanft verstärkte.

„Wo … wo sind wir? Warum ist es dunkel? Wo ist Papa?“, kam es nach kurzem Zögern schluchzend von dem Dreijährigen, während er seine kleinen Finger in der ANBU-Weste seiner Mutter vergrub und sich zitternd an sie presste.

Die Konoichi wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als plötzlich Sasoris Stimme in ihren Ohren widerhallte und seine Worte sie erleichtert aufatmen ließen.
 

„Wir sind gleich da. Der Ausgang liegt direkt vor uns …“

Sakura blickte auf und spähte den düsteren Tunnel entlang, ehe sie in nicht allzu weiter Entfernung ein schwaches Licht erkennen konnte, dass unter einer großen verschlossenen Tür hervorzudringen schien.

Kurz darauf wurden die Schritte des Akatsukis langsamer, bevor er gänzlich stehen blieb und die junge Frau in seinen Armen behutsam absetzte. Kichiro schniefte immer noch leise, während ihn die Uchiha tröstend hin und her wiegte und dabei zusah wie Sasori an dem großen rostigen Türring zog und das morsche Holz knarrend zur Seite schwang.
 

Die Aussicht auf einen dicht bewachsenen Wald, ließ Sakura erstaunt ihre Augenbrauen heben, bevor der Rothaarige sie wachsam hinter seinen Rücken schob und einen vorsichtigen Blick um die Efeuranke warf, welche den Ausgang des Tunnels nahezu perfekt verbarg.

Die ersten Sonnenstrahlen suchten sich bereits einen Weg über die Wipfel der Bäume und ließen den Tau auf ihren Blättern im rötlichen Licht wie kleine Diamanten schimmern.

Sakura füllte ihre Lungenflügel gerade durch einem tiefen Atemzug mit der frischen, nach Gras duftenden Luft, als sie für einen winzigen Moment glaubte etwas wahrgenommen zu haben. Ihr Gesicht nahm einen nachdenklichen Zug an, bis der Akatsuki plötzlich ihre Aufmerksamkeit forderte und sie ohne Umschweife von ihren Überlegungen losriss.
 

„Hör zu …“, flüsterte Sasori eindringlich und wandte sich im selben Moment an die Medic-Nin, „Ich kann dich nur noch bis zu der nächsten Lichtung begleiten. Meine Abwesenheit ist bestimmt nicht unbemerkt geblieben.“

Ein Nicken war alles, womit ihm die Uchiha ihr Einverständnis signalisierte, ehe die beiden Shinobis wachsam aus dem düsteren Tunnel schlüpften und mit einem Sprung im Dickicht des Waldes verschwanden.
 

Sie legten mehrere Kilometer zurück und preschten im Schatten der Bäume nebeneinander her, während das unbehagliche Gefühl in Sakura immer weiter anwuchs und sie bemerkte wie sich Kichiro bei der hohen Geschwindigkeit offensichtlich erfreut an ihr festklammerte.

Ihr Blick richtete sich nach vorne, als Sasori ihr ein kurzes Zeichen gab und auf die sichtbar geworden Lichtung verwies. Sie war nicht sehr groß und lag, aufgrund der frühen Tageszeit noch beinahe völlig überschattet inmitten des Waldes.

Mit einem gezielten letzten Sprung landeten die beiden Shinobis schließlich neben dem breiten Stamm eines hoch gewachsenen Baumes und inspizierten kurz die Umgebung, ehe sie einander in die Augen sahen und im nächsten Moment ein kleines Lächeln nicht zu unterdrücken vermochten.
 

„Ich fürchte unsere Wege trennen sich hier …“, schmunzelte der Rothaarige und beobachtete amüsiert wie ihm Sakura einen besorgten Blick schenkte.

„Mein Angebot steht. Du kannst immer noch mitkommen.“, offenbarte ihm die junge Mutter und sah aus den Augenwinkeln, wie Kichiro offensichtlich interessiert zwischen den beiden Erwachsenen hin und her sah.

„Nein, dass kann ich nicht. Ich gehöre nun mal zu den Bösen ...“, antwortete Sasori mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht und vernahm kurz darauf das leise Lachen der hübschen Uchiha.

„Dafür handelst du aber im Moment ziemlich anständig …“

„Jeder macht mal Fehler …“
 

„Vor allem ihr zwei.“
 

Die kalte schneidende Stimme ließ Sakura erschrocken zusammenfahren, bevor sich ihr Begleiter leise fluchend vor sie schob und einen wachsamen Blick auf die schattige Lichtung warf.

„Orochimaru …“, entfuhr es Sasori grummelnd, ehe die Medic-Nin nicht minder verstimmt über dessen Schulter linste und ihren Feind einer genauen Musterung unterzog.

Ein vorfreudiges Schmunzeln lag auf den Lippen des ehemaligen Sannin, während eine sanfte Brise durch sein schwarzes langes Haar strich und ihm vereinzelte Strähnen in das blasse markante Gesicht fallen ließ.
 

„Madara hatte also Recht, was deine Treue anbelangt … Sasori …“, zischelte der Ältere der beiden Männer und beobachte scheinbar amüsiert, wie sich der Angesprochene schützend vor der rosahaarigen Konoichi aufbaute, „Er ahnte das du seinen Befehl nicht ausführen würdest und riet mir, hier auf dich zu warten.“

„Woher …?“, sprach der Akatsuki verärgert und ballte unter dem wissenden Blick Orochimarus die Hände zu Fäusten.

„Du hättest die Schriftrolle lieber nicht an dich nehmen sollen. Ich fürchte dein Diebstahl hat Madaras Misstrauen geweckt.“, erklärte der ehemalige Sannin kichernd und richtete seine schlangenartigen gelben Augen neugierig auf das Gesicht der Uchiha, welches nur spärlich hinter dem breiten Kreuz ihres Beschützers hervorlugte.
 

„Ah! Sakura-san …“, sprach er charmant und ließ ein hohles Kichern vernehmen, während er für einen kurzen Moment formgewandt den Kopf senkte, „Unsere letzte Begegnung ist wahrlich lange her …“

Die Angesprochene blieb daraufhin stumm und schenkte dem Schwarzhaarigen lediglich einen hasserfüllten Blick, bevor dieser enttäuscht mit der Zunge schnalzte und seine kalten Augen gefährlich aufblitzen ließ.

„Ich erinnere mich noch gut an dieses kleine rosahaarige Gör …“, kam es lachend von Orochimaru, ehe Sasori im nächsten Moment stöhnend registrierte, das Sakura aus seinem Schatten hervortrat und sich mit wütender Miene neben ihn stellte.

„Und ich erinnere mich noch gut an diesen alten verbitterten Mann, dessen Leben damals schon verwirkt war.“

Ein wahnsinniges Lachen verließ die Kehle des Feindes, während Sakura ihren Sohn schützend weiter an sich presste und Orochimaru nicht eine Sekunde aus den Augen ließ.

„Verzeih mir bitte mein anmaßendes Verhalten …“, kam es schließlich glucksend von dem ehemaligen Sannin, während er sich offenbar erheitert eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht strich und die Uchiha mit funkelnden Augen ins Visier nahm, „Ich vergaß für einen Moment, wie viel ich dir zu verdanken habe, meine Liebe! Denn dein Blut wird bald durch meine Adern fließen. Deines und Sasuke-kuns. Ich habe seinen Körper nicht haben können und nun … werde ich mir den seines Sohnes holen. Der Erbe des glorreichen Uchiha-Clans gehört mir …“
 

Die Konoichi schwieg auf seine Worte hin und runzelte lediglich erbost die Stirn, während Orochimaru sich sichtbar erheitert näherte und Sasori dazu zwang, alarmiert ein Kunai zu ziehen. Nach der Reaktion des Akatsukis blieb der Schwarzhaarige jedoch heiser lachend stehen und fixierte die beiden Shinobis vor ihm mit einem höhnischen Blick.

„Alles was ich will ist das Kind …“, sprach er kühl und wies mit einer flüchtigen Kopfbewegung auf Kichiro, welcher sich offenbar verunsichert an der Weste seiner Mutter festklammerte und aus verwirrten Augen zu dem älteren Mann herüber sah, „Aber da ich nicht davon ausgehe, dass ihr mir den Jungen freiwillig überlassen werdet … ist euer Tod wohl unausweichlich.“
 

Sakura wusste nicht einmal wie es geschehen war, aber im nächsten Moment verließ ein markerschütternder Schrei Sasoris Kehle, ehe er sich vor Schmerzen krümmte und keuchend neben ihr in die Knie ging. Sie registrierte beinahe zu spät, wie der Schattendoppelgänger Orochimarus sein Katana aus dem Körper des Akatsukis zog und mit dem blutverschmierten Metall ausholte. Im letzten Augenblick konnte sie sich der spitzen Klinge mit einer schnellen Drehung entziehen und stieß sich kräftig vom Boden ab, ehe sie einige Meter entfernt auf der freien Lichtung landete und einen wütenden Fluch ausstieß.

Wie hatte sie den Doppelgänger nicht bemerken können?

Ein Zischen entfuhr der jungen Frau, während sie nach dem Katana auf ihrem Rücken griff und den falschen Orochimaru kurz darauf mit dem gezielten Wurf eines Shuriken verpuffen ließ.
 

„Deine Geschwindigkeit ist beeindruckend …“, sprach der ehemalige Sannin anerkennend, während er sich unter Sakuras wütenden Blicken dem hustenden Sasori näherte, „Sasuke-kun hat mit dir ganz offensichtlich eine gute Wahl getroffen.“

Die hübsche Konoichi schnaubte aufgrund dieser Worte gereizt, bevor sie argwöhnisch dabei zusah, wie sich Orochimaru neben den verletzten Akatsuki hockte und grob in dessen feuerrotes Haar griff.

„Ich werde mir wohl ein wenig Chakra von ihm leihen müssen, um dir ein ebenbürtiger Gegner sein zu können.“, kam es diabolisch grinsend von dem ehemaligen Sannin, als er Sasoris Kopf mit einer unsanften Bewegung in den Nacken riss und erfreut dabei zusah, wie dieser keuchend Blut spuckte.

Mit weit aufgerissenen Augen, verbarg die Medic-Nin unterdessen Kichiros Gesicht in ihrer ANBU-Weste und verwehrte ihm den Blick auf das Szenario das sich ihr gerade bot, während Orochimaru seine komplizierten Fingerzeichen beendete und sich seine Hand um die Kehle des Akatsukis schlang.

Im nächsten Moment umhüllte Sasori plötzlich ein blaues Licht, als seine Pupillen sich unter dem stummen Schmerz weiteten und er ein ersticktes Geräusch von sich gab, bevor sein Körper schließlich kraftlos zusammen sackte und starr in dem saftigen Gras liegen blieb.

Das Chakra des jungen Mannes war soeben auf den ehemaligen Sannin übergegangen, welcher sich nun leise lachend erhob und seinen begeisterten Blick auf die eigenen Hände richtete.
 

„Das war mehr als ich erwartet hatte …“, begrüßte er seine neu gewonnene Kraft offensichtlich zufrieden und ballte die langen knochigen Finger zu Fäusten.

Sakura schloss derweil für einen kurzen Moment die Lider und versuchte das verbotene Jutsu, dessen abscheuliche Auswirkungen sie nur aus Büchern kannte und dessen Grausamkeit sie gerade demonstriert bekommen hatte, zu verdrängen und einen klaren Gedanken zu fassen.

Orochimarus Handeln ließ sie vermuten, dass er nur noch über sehr wenig Chakra verfügte, was auch erklären würde warum ihr die Anwesenheit des Schattendoppelgängers vor wenigen Minuten verborgen geblieben ist.

Shinobis mit einem geringen Vorrat an Chakra waren schwer zu orten, vor allem wenn es sich, wie bei einem Doppelgänger, nur um einen winzigen Bruchteil ihrer Energie handelte.

Die junge Frau biss sich während dieser Überlegungen innerlich stöhnend in die Unterlippe, ehe sie registrierte, dass ihr Feind seine gelben blitzenden Augen auf sie richtete und scheinbar erregt eine Augenbraue anhob.
 

„Nach mehr als elf Jahren ist es endlich soweit …“, kicherte er erwartungsvoll und warf sein langes dunkles Haar elegant über seine Schulter, „Der perfekte Körper! Der Körper eines Uchihas … zum Greifen nah …“

„Nicht wenn ich es verhindern kann …“, zischte Sakura aufgrund seiner Worte leise und setzte Kichiro behutsam neben dem Stamm eines hohen Baumes ab, ehe sie sich vor ihn hockte und dem Kind einen liebevollen Kuss auf die Stirn hauchte.

„Warte hier …“, flüsterte die Konoichi ihrem Sohn zu und formte in hoher Geschwindigkeit ein paar komplizierte Fingerzeichen, ehe sie ihre Daumen auf die Schläfen des Dreijährigen legte und der Junge kurz darauf von rotem Licht umschlossen wurde.
 

„Du hast durch dieses Jutsu gerade deinen eigenen Tod heraufbeschworen, meine Liebe …“, vernahm sie die angesäuerte Stimme des ehemaligen Sannin, ehe sie sich unter seinem verstimmten Blick erhob und ihm entschlossen entgegen sah, „Die Versiegelung seines Geistes verwehrt mir zwar die Übernahme seines Körpers … aber wir beide wissen ganz genau, dass dieses Siegel, sobald du stirbst, brechen wird.“

„Ich habe aber nicht vor zu sterben …“, kam es kühl von der Angesprochenen, bevor sie ihr Katana einmal lässig in der Luft kreisen ließ und es herausfordernd auf den Feind richtete.

Orochimarus Schultern bebten wegen dieser Worte unregelmäßig, ehe sein lautes Lachen über die Lichtung hallte und er sich scheinbar vergnügt durch das schwarze Haar fuhr.

„Das ist wirklich ein Jammer …“, kicherte er belustigt, als plötzlich aus dem Ärmel seines Yukatas ungefähr ein Dutzend Schlangen hervorkamen und sich zischelnd um den Arm des Shinobis wanden.
 

„Eine Frage …“, entfuhr es Sakura, während sie ihre Kampfposition bezog und Orochimaru dabei beobachtete, wie er ebenfalls wachsam ein Kunai hervor holte.

„Wie könnte ich dir etwas abschlagen, Liebes.“, sprach der ältere Mann daraufhin süffisant und schenkte der Uchiha ein anzügliches Lächeln, ehe diese ihn abschätzend musterte und den Griff um ihre Waffe verstärkte.

„Das Calcitriol …“, begann die Medic-Nin unheilvoll und bohrte ihren Blick in den des ehemaligen Sannin, „Welche Auswirkungen hatte es … auf Kichiros Entwicklung …?“

Das Schmunzeln auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen wurde während dieser Worte breiter, bevor er kichernd zu einer Antwort ansetzte und ein paar Schlangen liebevoll den Kopf streichelte.

„Du denkst also, dass das unverkennbare Talent deines Sohnes mein Verdienst ist, ja …?“, sprach Orochimaru leicht erstaunt und besah sein Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen, „Ich fürchte ich muss dich enttäuschen, meine Liebe. Das Calcitriol diente lediglich dazu die Wirkung deines Verhütungsmittels aufzuheben. Es hat nichts enthalten, was die Entwicklung des Kindes hätte beeinflussen können.“

Der ältere Mann beobachtete, wie die Uchiha daraufhin erleichtert durchatmete und warf derweil einen kurzen Seitenblick auf Kichiro, welcher scheinbar verdutzt im Schatten eines Baumes stand und irritiert seine schwach leuchtenden Hände inspizierte.

Das rötliche Licht, welches ihn umgab, war immer noch nicht vollständig verblasst und bestätigte Orochimaru, dass Sakuras Siegel äußerst stark sein musste.

Im nächsten Moment richteten sich die blitzenden gelben Augen des Feindes wieder auf die junge Medic-Nin und veranlassten diese dazu sich sorgfältig gegen einen Angriff zu wappnen.

„Irgendwelche weiteren Fragen, Liebes?“

„Ich denke wir haben genug Zeit vergeudet …“
 

Nach Sakuras letzten Worten dauerte es noch knapp fünf Sekunden, bis das ohrenbetäubende Scheppern von Metall durch den Wald hallte und Kichiro überrascht aufsehen ließ. Mit geweiteten Augen beobachtete er, wie seine Mutter und der Fremde durch eine starke Druckwelle zurückgeschleudert wurden und beinahe gleichzeitig wie leichtfüßige Katzen auf der moosgrünen Lichtung landeten.

Einen Augenaufschlag später waren sie verschwunden und kreuzten die messerscharfen Klingen ihrer Waffen, ehe Sakura Orochimarus Angriff mit einem gekonnten Überschlag auswich und durch einen Hieb ihres Katanas einer der herannahende Schlangen den Kopf abschlug. Sie schlitterte über den Boden und kam einige Meter hinter dem ehemaligen Sannin zum Stillstand, bevor sie schnelle Fingerzeichen formte und schließlich einen ungestümen Wirbel von Kirschblüten hinauf beschwor, der die Brut an kleinen Nattern, die Orochimaru soeben auf sie losgelassen hatte, in kürzester Zeit zerschlug.
 

Der Schwarzhaarige quittierte diese Aktion mit einem wütenden Schnauben, ehe er seine lange schlangenartige Zunge hervorschnellen ließ und sie blitzschnell um die Hüfte der überraschten Konoichi schlang. Mit einem Ruck schleuderte er sie quer über die Lichtung und beobachtete verstimmt, wie sie sich von einem Baum abfangen ließ und mit Hilfe ihres Chakras unversehrt auf einem der Äste landete.
 

„Wo ist das schwache Mädchen von damals geblieben …?!“, sprach Orochimaru beinahe frustriert und runzelte unter Sakuras erbostem Blick fragend die Stirn, ehe er erschrocken feststellte, dass sie plötzlich mit atemberaubender Geschwindigkeit auf ihn zupreschte und drohend ihre Waffe schwang. Ein lautes Klirren ertönte, bevor der ältere Mann keuchend in die Knie ging und sein Kunai mit aller Kraft gegen das Katana der jungen Frau stemmte. Seine Arme begannen zu zittern, als Sakura den versteckten Shuriken in ihrer linken Hand mit einer schnellen Bewegung in seine Seite warf und dabei zusah wie er schmerzhaft das Gesicht verzog.
 

„Miststück …!“, zischte ihr Gegenüber wütend, ehe er seine gesamte Kraft zusammen nahm und die Medic-Nin mit einem Ruck von sich stieß.

Durch einen eleganten Rückwärtssalto landete diese keine zehn Meter von ihm entfernt inmitten der Lichtung und wollte bereits zum nächsten Angriff ausholen, als sich plötzlich etwas feuchtes und weiches um ihren Hals schlang und ihr unerwartet die Luft abschnitt.

Beinahe automatisch griff sie nach der Zunge von Orochimarus Doppelgänger und versuchte sich zu befreien, während der Echte stöhnend aufstand, Sakuras Shuriken fluchend aus seiner Hüfte zog und die Waffe mit einem wütenden Gesichtsausdruck in den nächsten Baumstamm rammte.
 

„Das war nicht sehr klug von dir …“, brummte der Schwarzhaarige verstimmt und näherte sich in schleppendem Schritt der hübschen Konoichi. Sakura schnappte unterdessen bereits zappelnd nach Luft und konnte den Schattendoppelgänger ihres Angreifers mit Hilfe eines Ellenbogenhiebes gerade noch rechtzeitig überwältigen.

Keuchend ging sie in die Knie und stützte sich mit beiden Armen auf dem dreckigen Boden ab, als sie grob am Kragen ihrer Weste gepackt und von Orochimaru hochgezogen wurde.
 

„Ich habe dich unterschätz, Liebes …“, raunte er ihr zu und schmiegte seine Nase an ihre Schläfe, ehe er mit der stumpfen Seite seines Kunais überraschend ausholte und es der jungen Frau mit voller Wucht gegen den Kopf stieß.

Stöhnend schlug Sakura auf dem harten Waldboden auf und schaffte es, sich schmerzlos abzurollen, bevor sie schließlich zaghaft ihre rechte Hand hob und sie vorsichtig auf ihre Stirn legte. Behutsam tastete sie die Stelle an ihrem Haaransatz ab und zuckte leicht zusammen als ein heftiger Schmerz ihren Körper durchfuhr.

Der Blick auf ihre blutbeschmutzten Finger, veranlasste sie zu einem genervten Seufzen, ehe sie erneut die Hand auf ihre Verletzung legte und schließlich spürte, wie sich die Platzwunde unter dem heilenden Chakra schloss.

„Tsunade hat dich viel gelehrt …“, drang die Stimme des ehemaligen Sannin an ihre Ohren, bevor sie sich in einer schnellen Bewegung wegdrehte und somit der tödlichen Klinge ihres eigenen Katanas im letzten Moment entging.

Keine Sekunde später holte die Konoichi mit ihrem Bein aus und trat Orochimaru gezielt unter das Kinn, woraufhin dieser einige Meter zurückgeschleudert wurde und unsanft gegen den mächtigen Stamm eines Baumes prallte.
 

„Was ist …?“, sprach Sakura wütend, während sie sich schwer atmend erhob und mit einem Ruck ihr Katana aus dem Waldboden zog, „Bringen wir es endlich zu Ende …?“

Sie beobachtete wie der Schwarzhaarige sich mit dem Ärmel seines Yukatas das Blut aus dem Mundwinkel wischte und begab sich erneut in Kampfposition, als Orochimaru eine Hand voll Shuriken nach ihr warf. Mit blitzschnellen Hieben ihrer Waffe wehrte sie den Angriff ab und registrierte zu spät, wie ihr Gegner plötzlich hinter ihr auftauchte und ein Kunai zückte.

Innerlich fluchend betrachtete sie kurz den tiefen Schnitt auf ihrem Oberarm, während sie sich der Reichweite des ehemaligen Sannin entzog und ein paar giftige Nadeln nach ihm warf.
 

Mit einer schnellen Bewegung wich Orochimaru aus und übersah dabei wie Sakura komplizierte Fingerzeichen formte und zu seiner Überraschung einen riesigen Feuerball auf ihn abschoss.

Ein Schrei entfuhr seiner Kehle, als die lodernden Flammen ihn am Arm trafen und augenblicklich sein Fleisch verbrannten.

„Katon-Jutsu, huh?“, zischte der Dunkelhaarige gereizt, bevor er seine gesunde Hand ausstreckte und sie zornig auf die Konoichi richtete, „Sasuke-kun hat dir also ein paar Techniken seines Clans beigebracht?! Du scheinst ihm wichtiger zu sein, als ich angenommen hatte. Welch Ironie! Wenn es ihm gelungen wäre mich damals zu töten, dann könnte ich ihm heute nicht das nehmen, was er offensichtlich zu schützen versucht. Dich umzubringen wird das reinste Vergnügen, Liebes …“
 

Die Finger des ehemaligen Sannins wurden plötzlich auf monströse Weise länger und verwandelten sich in riesige violette Schlangen, welche unerwartet schnell auf die Uchiha zupreschten und ihre langen Zähne blitzschnell in der Haut der Medic-Nin vergruben.

Sakura kniff vor Schmerz die Augen zusammen, während sie eine größere Menge an Chakra in ihrem Körper bündelte und sie stoßartig freigab, woraufhin sich die Reptilien aufgrund der kleinen Druckwelle von ihr lösten und im nächsten Moment allesamt den Kopf verloren.
 

„Das Gefasel eines alten verbitterten und frustrierten Mannes …“, sprach die Uchiha theatralisch und schenkte ihrem Gegenüber einen überheblichen Blick, „Was ist aus dem einstigen großen Sannin geworden, huh?“

Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck trat sie nach dem letzten zappelnden Kopf einer Schlange und beförderte ihn in einen nahe gelegenen Busch, ehe sie bemerkte das Orochimaru mit wutverzerrter Miene auf sie zusprang und unaufhaltsam zuschlug.

Sie blockte den Angriff mit Hilfe ihres Armes ab und stieß den Shinobi grob von sich, ehe sie ebenfalls mit der geballten Faust ausholte und einen Großteil ihres Chakras in diesen Angriff legte.

Mit einem lauten Krachen prallte der Dunkelhaarige erneut gegen einen der umstehenden Baustämme und spuckte unerwartet Blut, woraufhin Sakura ihre Chance witterte und nach ihrem Katana griff. Sie stieß sich kräftig vom Boden ab und stürzte auf den keuchenden Mann zu, als plötzlich erneut ein Schattendoppelgänger hinter ihr auftauchte und sie mit der Klinge eines Kunais nur knapp verfehlte.
 

„Verdammt!“, fluchte die Konoichi ungehalten, während sie die Attacke durch einen Hieb ihrer Waffe abwehrte und den Doppelgänger mit einem gezielten Schlag verpuffen ließ, ehe sich blitzartig eine Hand von hinten um ihre Kehle schlang und kräftig zudrückte.

„Leb wohl, Liebes …“, ertönte plötzlich die zischelnde Stimme Orochimarus an ihrem Ohr, bevor sie spürte, dass kaltes Metall in ihre Haut getrieben wurde und sie schmerzerfüllt aufschreien ließ.

Mit letzter Kraft trat sie ihren Angreifer von sich und beobachtete keuchend, wie er schwankend inmitten der Lichtung zum Stillstand kam, ehe der starke Schmerz in ihrem Rücken sie zwang den Kopf zu drehen.

Mit zu Schlitzen geformten Augen erblickte sie das Kunai, welches nur knapp unter ihrem linken Schulterblatt in ihrem Fleisch steckte und ihr höllische Qualen bereitete.

In Gedanken schimpfte sie sich für ihre Unachtsamkeit, als sie nach einem tieferen Atemzug Blut spucken musste und sofort begriff, was dies zu bedeuten hatte.

„Es ist vorbei …“, sprach Orochimaru nach Luft schnappend und stützte sich auf seinen Knien ab, während Sakura ihre letzte Energie dazu verwendete die innere Blutung zu stoppen.
 

„Nein …“, protestierte die Uchiha und besah ihren Gegner mit einem furchtlosen Blick, woraufhin der einstige Sannin ein heiseres Lachen ausstieß und stöhnend nach seinem Kunai griff.

„Dein Mut … in allen Ehren …“, kam es bewundernd von dem Dunkelhaarigen, bevor er den ersten Schritt auf die Medic-Nin zutrat und den verkohlten Arm an seinen geschwächten Körper presste, „Aber wenn es darum geht zu sterben … bist du scheinbar immer noch das kleine rosahaarige Gör von damals …“

Orochimaru war nur noch wenige Schritte entfernt, als der Schmerz Sakura in die Knie zwang und sie keuchend zu dem näher kommenden Mann aufsah.
 

„Ich hatte gehofft … dein Tod würde mir mehr Freude bereiten …“, offenbarte ihr der einstige Sannin schwer atmend und legte seine Hand urplötzlich in den Nacken der jungen Frau, bevor er ihre feinen Gesichtszüge zu studieren schien und sich ein ironisches Lächeln auf seine Lippen schlich.

Sakura registrierte währenddessen, wie das kalte Metall des Kunais an die Haut ihres Halses gepresst wurde und schluckte schwer, ehe sich ihre Finger unbemerkt um den Griff ihres Katanas schlangen und verdächtig zitterten.
 

„Es ist wahrlich eine Schande … etwas so schönes zu töten …“, murmelte Orochimaru gebannt, ehe er plötzlich spürte wie ein heftiger Stromstoß seinen Körper durchfuhr und ihn schockiert die Augen aufreißen ließ. Die Uchiha nutze die Gelegenheit und rammte ihr Katana keine Sekunde später in den ausgelaugten Körper ihres Gegners, bevor sie dabei zusah wie der einstige Sannin sie durch seine weit geöffneten Pupillen anstarrte und schließlich nach hinten wegkippte.

Mit einem dumpfen Geräusch landete der tote Körper ihres Gegners auf dem saftigen Gras der Lichtung und veranlasste Sakura zu einem erleichterten Seufzen, ehe sie zaghaft den Kopf hob und einen angsterfüllten Kichiro erblickte.

Seine schwarzen Augen wurden von einem feinen Tränenschleier bedeckt, während er seine kleinen Hände in die dunkelblaue Regenjacke gekrallt hatte und offensichtlich völlig aufgelöst war.

Sakura harrte noch einen Moment lang aus, ehe sie sich keuchend erhob und nach einem letzten Blick auf den toten Orochimaru schwankend einen Fuß vor den anderen setzte.

Nachdem sie nur noch wenige Meter von ihrem Sohn trennten, schien dieser endlich aus seiner Starre zu erwachen und rannte plötzlich weinend auf sie zu.
 

„Mama …?“ schniefte der Dreijährige, als sich seine Mutter auf die Knie sinken ließ und ihn tröstend an sich presste.

„Nicht weinen, Kichiro …“, flüsterte sie ihm liebevoll zu, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn sanft auf die Stirn, „Es geht mir gut. Komm, wir gehen nach Hause.“

Mit einem zaghaften Nicken signalisierte der Dreijährige ihr sein Einverständnis, ehe er sich tapfer mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht wischte und besorgt beobachtete wie seine Mutter schmerzhaft aufkeuchte als sie sich langsam erhob.

Sakuras Blick glitt ihren Rücken hinab, wo immer noch der Griff eines Kunais aus ihrem Fleisch ragte und sie innerlich fluchen ließ.

Sie konnte die Waffe nicht herausziehen ohne dabei eventuell weiteres Gewebe zu verletzten. Und natürlich hatte sie nicht mehr genügend Chakra um die Verletzung heilen zu können oder eine starke Blutung zu stoppen.

Ein Stöhnen verließ die Kehle der Rosahaarigen, während sie begriff, dass ihr nichts anderes übrig blieb als das Kunai dort zu lassen wo es war.

Ihr Blick glitt über die Lichtung und blieb an dem toten Sasori hängen, welcher immer noch im Schatten des großen Baumes lag und ihr ein trauriges Lächeln auf die Lippen zauberte.
 

„Bleib hier, Süßer. Ich bin gleich wieder da …“, sprach sie an Kichiro gewandt und registrierte wie dieser brav nickte, während sie dem Kind ihren Rücken zukehrte und kurz darauf erneut schmerzhaft die Augen zusammen kniff.

Mit zielstrebigen Schritten näherte sie sich dem Akatsuki und hockte sich schließlich neben ihn in das hohe Gras, bevor sie ihn leise seufzend umdrehte und einen Blick in sein friedliches Gesicht warf.

„Danke …“, flüsterte sie leise, während sie den Mantel des Toten öffnete, sogleich die alte Schriftrolle entdeckte und sie wenig später in der Tasche ihrer zerrissenen ANBU-Weste verstaute. Der Anblick des rot-weißen Fächers ließ sie verzweifelt den Kopf schütteln, ehe sie Sasori ein letztes Mal mit trübseliger Miene besah und sich nickend von ihm verabschiedete.

Ein leises Keuchen entfuhr ihrer Kehle, während ihre grünen Augen Kichiro fixierten und ihm signalisierten, dass es Zeit war aufzubrechen.
 

Wenige Minuten später nahm Sakura den Dreijährigen behutsam auf ihren Arm und ließ den Blick ein letztes Mal über das Schlachtfeld schweifen.

Orochimaru lag immer noch völlig reglos inmitten der Lichtung, während seine toten, leeren Augen, vor Unglauben geweitet, in den Himmel stierten.

„Chidori Nagashi …“, flüsterte die Uchiha leise, als sie ihre eigene Hand einer kurzen Musterung unterzog, „Äußerst praktisch …“

Sie hatte gehofft, dass ein kleiner Stromschlag ausreichen würde um den ehemaligen Sannin für einen kurzen Moment irritieren zu können.

Und der starre Körper ihres Feindes bestätigte der hübschen Konoichi, dass es ihr tatsächlich gelungen war.
 

Ein erleichtertes Lächeln zierte Sakuras Lippen, als sie Kichiro kurz darauf liebevoll durch das pechschwarze Haar strich und die Waldlichtung nach einem großen Sprung hinter sich ließ.

Mit zusammengebissenen Zähnen, schickte sie ihr letztes Chakra in ihre müden Beine und wusste doch im selben Moment, dass es niemals reichen würde.

Sorgenvolle Züge legten sich auf ihr Gesicht, während sie mit hoher Geschwindigkeit an den vielen Bäumen vorbeipreschte und ihren Sohn sanft näher an sich zog.

Die Medic-Nin hatte bereits mehrer Kilometer zurückgelegt, als sie spürte wie ihre Kraft langsam schwand und ihr Tempo kontinuierlich nachließ.

„Verdammt …“, fluchte sie leise, da der Schmerz in ihrem Rücken ebenfalls stärker wurde und sie dazu zwang unregelmäßig ein und aus zu atmen.
 

Nachdem der Aufbruch bereits über anderthalb Stunden zurück lag und Kichiro längst an der Hand neben ihr her lief, registrierte Sakura wie ihr unerwartet schwindelig wurde und stützte sich im nächsten Augenblick an dem Stamm eines großen Baumes ab.

„Mama …? Was hast du …?“, kam es unsicher von dem Dreijährigen, während er verwirrt dabei zusah, wie seine Mutter keuchend an der Rinde hinabrutschte und schließlich zitternd neben ihm auf dem Waldboden sitzen blieb.

„Es ist alles in Ordnung … Kichiro …“, sprach die junge Konoichi stöhnend und krallte ihre Fingernägel in den Stoff ihres schwarzen Pullovers, „Ich muss … mich nur kurz ausruhen …“

Der Junge besah sie daraufhin mit einem skeptischen Blick, ehe die Medic-Nin ihrem Sohn ein schiefes Lächeln schenkte und ihm mit einer Kopfbewegung bedeutete näher zu kommen.

Kichiro folgte ihrer Aufforderung und spürte wenig später, wie weiche Lippen ihm einen ermutigenden Kuss auf seinen Haarschopf drückten, bevor Sakura den Dreijährigen seufzend in die Arme schloss und ihre Wange an die Schläfe des Kindes schmiegte.
 

„Mama …?“, entfuhr es dem Jungen leise, ehe er sich zögernd von seiner Mutter löste und einen ängstlichen Blick in ihre grünen Augen warf.

„Hm …?“

„Du bist doch stark, oder …?“

„Natürlich bin ich das …“, kam es tadelnd von Sakura, während sie sich innerlich gerade selbst eingestand, dass sie es im Moment vermutlich nicht mal mit ihrem dreijährigen Sohn aufnehmen könnte.

„Dann … dann wirst du nicht sterben, richtig?“

Kichiros Worte ließen sie entsetzt die Augen aufreißen, bevor sie schwer ausatmend den Kopf sinken ließ und sich unter dem hoffnungsvollen Blick ihres Sohnes durch das blasse Gesicht fuhr.
 

„Nein …“, sprach sie nach kurzem zögern flüsternd und versuchte somit ihre zitternde Stimme glaubwürdiger klingen zu lassen, ehe sie den Kopf hob und dem Dreijährigen ein falsches Lächeln schenkte „Ich werde nicht sterben, Süßer. Ich werde immer bei dir sein, hörst du? Egal was passiert …“

Sakura beobachtete wie Kichiro aufgrund ihres Versprechens sichtbar erleichtert grinste und wehrte sich mit aller Kraft gegen die aufkommenden Tränen, als sie plötzlich in nicht allzu weiter Ferne starke Chakren wahrnahm und alarmiert den Kopf zur Seite riss.

Sie starrte in die Richtung aus der sie gerade gekommen waren und bemerkte leise fluchend, dass ihr durch diese ruckartige Bewegung erneut schwindelig wurde.
 

„Kichiro, versteck dich! Schnell!“, befahl sie in einem beunruhigten Ton und schickte den überraschten Dreijährigen in einen nahe gelegenen Busch, während sie ziemlich sicher drei Chakren ortete und entsetzt registrierte, dass diese sich schnell näherten.

Mit einem letzten Blick auf das Versteck ihres Sohnes, schlangen sich ihre blutbeschmierten Finger um den Griff ihres Katanas und wartete zitternd auf die Ankunft der fremden Shinobis.
 

Keine drei Sekunden später prallten zwei Klingen scheppernd aufeinander und hinterließen ein grauenhaftes Echo in den Wäldern, als Sakura überrascht blinzelte und sich ihre giftgrünen Augen in geschockte fliederfarbene Pupillen bohrten.

„Neji …“, entfuhr es ihr japsend, ehe ihren zitternden Händen das Katana entglitt und sie auf ihre blutigen und dreckigen Knie fiel.

Sie drohte bereits umzukippen, als der Hyuuga aus seiner Starre erwachte und die junge Frau behutsam auffing.
 

Sakura!“
 

Er rief ihren Namen und zwang sie somit ihre müden Augen zu öffnen, während sie zu ihm aufsah und gleichzeitig bemerkte wie zwei weitere Gesichter rechts und links neben seinem auftauchten und sie erschrocken zu mustern schienen.

„Scheiße, Sakura! Hörst du mich? Was ist passiert? Wo sind Sasuke und Kichiro?“

Naruto hockte sich neben sie und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, während seine blauen, besorgten Augen über das getrocknete Blut an ihrem Haaransatz glitten und sich für einem Moment schuldbewusst schlossen.
 

„Naruto …“, seufzte sie hörbar erleichtert und bemerkte nicht, wie ihr Tränen in die Augen stiegen und schließlich sanft ihre Wangen hinab liefen.

„Verdammt, Sakura! Antworte doch! Geht es dir gut? Was verflucht noch mal ist mit dir passiert? Wir haben die Leichen von Orochimaru und diesem Akatsuki gefunden …“

Shikamarus Stimme überschlug sich beinahe, während er seiner Teamkollegin einen gehetzten Blick zuwarf und kurz darauf von einer erfreuten Stimme unterbrochen wurde.
 

„Naruto!“
 

Mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht kroch Kichiro aus dem Laubbusch hervor, rannte plötzlich beschwingt auf die bekannten Shinobis zu und warf sich wenig später an die Brust des erstarrten Uzumakis, ehe dieser die Umarmung seufzend erwiderte und den Jungen überschwänglich an sich presste.

„Kichiro …“, murmelte er leise und zerwuschelte dem Kind dabei liebevoll das pechschwarze Haar, „Kami-sama danke …“

„Sakura …“, sprach Neji wenig später eindringlich und erlangte schließlich die volle Aufmerksamkeit der jungen Frau, die immer noch in seinen Armen lag und stumme Tränen vergoss, „Was ist passiert? Wer hat dich so zugerichtet?“

„Orochimaru …“, stöhnte die Konoichi genervt und verzog schmerzhaft das Gesicht, „Er wollte … Kichiros Körper …“

Die drei Männer tauschten aufgrund dieser Worte verstehende Blicke aus, ehe Naruto den Dreijährigen auf seinen Schoß setzte und mit seinen hellblauen Augen besorgt seine beste Freundin musterte.

„Wo ist Sasuke?“

Die Medic-Nin schluckte einmal merklich, bevor sie ihr Gesicht dem Blonden zuwandte und ihn mit einem unheilvollen Ausdruck besah.

„Er müsste … jeden Moment in Konoha-Gakure eintreffen …“
 

„Wie bitte? Sag das noch mal!“, entfuhr es Shikamaru verständnislos, woraufhin Neji nicht minder irritiert die Augenbrauen zusammenzog und der Konoichi eine blutverklebte Haarsträhne aus dem schmutzigen Gesicht strich.

„Er … will die Ältesten … bei Sonnenuntergang töten …“, erklärte Sakura leise und besah die schockierten und zugleich verständnislosen Gesichter ihrer Freunde mit einem bedauernden Blick.

„Was …?“, zischte Neji gereizt, bevor ihm Naruto das Wort abschnitt und der Medic-Nin mit seinem Daumen eine Tränenflut von der Wange strich.

„Warum will er die Ältesten umbringen?“, fragte der Uzumaki verwirrt, während er registrierte, dass Sakura erneut schmerzhaft die Augen schloss und nur unregelmäßig Luft zu bekommen schien.
 

„Es ist eine Falle. Er glaubt … die Ältesten haben Itachi damals den Befehl zur Vernichtung seines Clans gegeben. Aber … Madara hat ihn reingelegt. Danzou ist der Auftraggeber gewesen … und noch dazu … seit Jahren Orochimarus Spion. Sie … sie wollen Sasuke umbringen … sobald sie Konoha-Gakure durch seine Hilfe … zerstört haben …“

„Shimura Danzou ist ein Spion von Orochimaru …?“, wiederholte Shikamaru verblüfft und schien mehr als erschüttert, ehe seine Teamkollegin plötzlich von einem heftigen Schmerz durchzuckt wurde und vor den Augen der drei Männer eine größere Menge Blut spuckte.
 

„Sakura, was zur …?“, entfuhr es Neji schockiert, als er kurz darauf plötzlich das Kunai in ihrem Rücken bemerkte und die Stelle besorgt einer intensiven Musterung unterzog.

„Das sieht nicht gut aus …“, murmelte er wenig später freudlos und besah seine Teamkollegin mit einem unsicheren Blick, „Es sitzt ziemlich tief …“

„Was du nicht sagst …“, fauchte die Uchiha verstimmt und verdrehte aufgrund der vor Angst gelähmten Gesichter ihrer Freunde demonstrativ die Augen.

„Wir sollten sie so schnell wie möglich nach Konoha-Gakure bringen. Sie hat bereits viel zu viel Blut verloren.“, überging der Hyuuga die bissige Antwort der jungen Frau und erntete ein zustimmendes Nicken von Naruto und Shikamaru.

„Wenn wir uns beeilen, brauchen wir ungefähr fünf Stunden …“, mutmaßte der Nara und warf einen nachdenklichen Blick in den bewölkten Himmel, „Wir könnten es noch bis zur Abenddämmerung schaffen …“
 

„Wir müssen es schaffen …“, korrigierte ihn der Blonde entschlossen, griff mit einer Hand um die Kniekehlen der rosahaarigen Konoichi und hob sie unter Nejis besorgtem Gesichtsausdruck auf seine starken Arme.

„Naruto …“, hauchte Sakura erschöpft, als sie plötzlich von dunkelrotem Licht umgeben wurde und spürte, wie das Chakra des Neunschwänzigen in ihr ein warmes schmerzfreies und zugleich taubes Gefühl hervorrief.

„Das sollte die Blutung erstmal stoppen … zumindest für die nächsten Stunden …“, erklärte der Uzumaki den beiden Männern fürsorglich, bevor die heilende Energie wieder in seinen Körper zurückkehrte und ihn seufzend die Augen schließen ließ, „Mehr kann ich nicht tun. Das Chakra des Neunschwänzigen wirkt sich auf ihren Körper anders aus als auf meinen. Es wäre riskant sie einer größeren Menge auszusetzen. Vor allem in diesem Zustand …“

„Dann sollten wir besser keine Zeit verschwenden …“, pflichtete Shikamaru ihm bei und schien nicht weniger besorgt als Naruto, während er seinen Teamleader mit hochgezogenen Augenbrauen besah, „Neji …?“

Der Angesprochene schien einen Moment zu zögern und ließ seine Augen flüchtig über Sakuras Verletzungen gleiten, ehe er sich offenbar wütend durch das braune Haar fuhr und letztendlich zustimmend grummelte.

„Beeilen wir uns!“
 


 

Zur selben Zeit, vor der Stadtmauer von Konoha-Gakure
 

Sobald du sie erledigt hast, gibst du mir mit dem Chidori ein Zeichen.“

Madaras Worte drangen nur gedämpft zu dem Schwarzhaarigen durch, als derweil Sasukes ebenso dunklen Augen auf dem friedlichen Dörfchen ruhten und vereinzelte Passanten dabei beobachteten, wie sie gemütlich durch das große hölzerne Tor spazierten.
 

Seine Hand fuhr währenddessen unbewusst in seinen verspannten Nacken und rieb die leicht schmerzenden Schultern, bevor ihn das Rascheln der Blätter aus seinen Gedanken riss und ihn dazu verleitete aufzusehen. Er blieb jedoch, unbeeindruckt von Madaras schneller Bewegung, in der gegenwärtigen Position und ließ sich lediglich dazu herab einen kühlen Blick auf den Akatsuki zu werfen, welcher gerade schräg hinter ihm in die Hocke ging und sich nun, geschützt vom Dickicht des großen Baumes, näher zu Sasuke herüberbeugte.

„Ich rate dir wachsam zu sein …“, kam es herabsetzend von dem Maskierten, während sich sein Blick in den Nacken des Clanerben bohrte und ihn unverkennbar zu mustern schien, „Du hast sie gehen lassen, Sasuke. Es war deine Entscheidung. Also vergiss sie endlich und hör auf pausenlos über diese Frau nachzudenken. Wenn du auch nur einen Moment unaufmerksam bist, werden sie dich töten.“
 

„Ich bin niemand den du belehren musst …“, brummte der Angesprochene daraufhin erbost und sah weiterhin stur auf das nahe gelegene Eingangstor seines Heimatdorfes.

„Sasuke …“, kam es ermahnend von Madara, woraufhin dieser beobachten konnte, wie der junge Clanerbe ihm beunruhigend langsam sein Gesicht zuwandte, „Sie mag die ideale Frau für einen Uchiha sein und ich kann nachempfinden, dass ihre augenscheinlichen Reize dein Interesse geweckt haben, aber letztendlich ist und bleib sie nur eine Frau- …“

Noch bevor der Maskierte seinen Satz beenden konnte, presste ihn plötzlich ein starker Arm gegen den Stamm des Laubbaumes und legte sich drohend um seine Kehle.
 

„Sakura hat dich nicht zu interessieren, kapiert?“, zischte der Dunkelhaarige dem älteren Mann zu und kam ihm mit seinen blutroten Sharingan gefährlich nahe, „Und sie war nie die ideale Frau für einen Uchiha, sie war die ideale Frau für mich …“

„Wie du meinst …“, kam es brummend von Madara, bevor er registrierte, dass sein Gegenüber von seiner Kehle abließ und ihm noch einen letzten warnenden Blick zuwarf.

„Sobald die Abenddämmerung einsetzt werde ich die Wachen am nördlichsten Teil der Stadtmauer außer Gefecht setzen. Von da aus ist es nicht weit bis zum Hauptgebäude.“, sprach Sasuke plötzlich entschlossen und wandte sich während dieser Worte von dem Älteren ab, „Wir treffen uns eine Stunde nach Sonnenuntergang wieder hier …“
 

„Was hast du vor …?“, entfuhr es dem Akatsuki misstrauisch, woraufhin sich der Angesprochene noch einmal umdrehte und den maskierten Mann mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck besah.

„Ich lege keinen Wert auf deine Gesellschaft, das ist alles …“, antwortete Sasuke kühl, ehe er sich von dem großen Ast abstieß und Madara ohne ein weiteres Wort zurück ließ.
 

© by RosaLies



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Kommentare zu diesem Kapitel (50)
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Von: abgemeldet
2011-12-07T18:03:53+00:00 07.12.2011 19:03
Heeyy. ich habe mir deine beiden FFs natürlich schon läääängsst mehrmals durchegelsen, aber irgendwie zu dem Kapitel kein Kommi hinterlassen. Weiss auch nicht warum. Aber mich wundert, dass du seit ungefähr einem Jahr nichts mehr an dieser FF gemacht hast, geschweige denn weiter geschrieben hast. Bitte bitte mach ganz schnell weiter. Ich will schon so lange wissen, wie es denn jetzt weiter geht. Würde mich über eine Ens freuen, warum es zurzeit nicht weiter geht und wann du wahrscheinlich wieder wieter schreiben könntest. Danke...
Achso und dieses Kapitel ist wahnsinnig spannend und es ist gut endlich mal die Wahrheit über Madaras Absichten zu erfahren. aBer irgendwie wusste ich das er ein Arschloch ist. xD
Von:  Natsuki-dono
2011-11-29T18:23:32+00:00 29.11.2011 19:23
Halöle,
^^ habe mir gerade deine FF durchgelesen
und OH MEIN GOTT schreib bloß schnell weiter.
Ich bin ja sowas von gespannt wie es weiter geht....
achja und deinen schreibstil find ich einfach nur hamma
gaaaaanz viele liebe grüße
Natsuki-dono
Von: abgemeldet
2011-11-27T16:08:52+00:00 27.11.2011 17:08
Ok. Ich brauch langsam mal neuen Lesestoff, ganz ehrlich >__<
Ich bin süchtig nach dieser FF. Ich war immer süchtig danach &
werde es vermutlich auch immer sein. Eine der besten FFs oder
sogar die beste FF die ich jemals lesen durfte :3

Spinnchen :3
Von:  Manga3
2011-11-22T20:03:49+00:00 22.11.2011 21:03
Eine der besten FFs auf Animexx! ♥
Von:  Rim-Chan
2011-09-03T18:37:49+00:00 03.09.2011 20:37
fününüüüü schon so lange her das mal wierder ein kapittel gepostet wurde :( wann geht es entlich weiter???
Von:  Kijairi
2011-07-07T11:53:11+00:00 07.07.2011 13:53
Ein tolles kapitel, ich hoffe das es bald weiter geht :3
Von:  Animegirl-4_Ever
2011-06-13T21:38:32+00:00 13.06.2011 23:38
super chapter!!!
ich mag deinen schreibstil!!
und die story ist echt der hammer!!!
Bitte schreib schnell weiter, ich kann es gar nicht abwarten wie es weitergeht!!

LG
Von:  Tattles
2011-05-20T22:08:03+00:00 21.05.2011 00:08
cooles Kapitel

Schreib schnell weiter und schreib mir bitte ein ENS!

LG Jasmin
Von: abgemeldet
2011-01-13T13:26:16+00:00 13.01.2011 14:26
OH GOTT!
ich hab jetzt endlich die fortsetzung gelesen^^
sooooo GEIL!!!
und dein schreibstil hat sich gebessert - obwohls eh schon so gut war (:
bin sooo ein fan von dir!!! AUTOGRAMM BITTE XD
ich bin soo gespannt drauf wie es weiter geht...haaaach
hoffe du schreibst weiter!?

OH GOTT ich mag oro einfach nicht -.- nya.. egal er is ja jetzt so oder so gesterbselt^^ ...oder?!? SCHON!!! JA!!
oh man...bin soo aufgeregt wie das mit konoha, sasuke, madara und so weiter geht UND NATÜRLICH mit sakura..

hab den link zu deiner ff meiner besten freundin geschickt und die liest es dann auch demnächst - bin gespannt was sie sagt
wenn sie dich i-wie auch nur im entferntesten schlecht macht dann gibts HAUE von mir^^ tjajaaaa...!

auf jeden fall hast du das voll toll gemacht und alles & hoffe einfach dass du weiterschreibst, FRÜHER oder später :D
ganz liebe grüße ♥ Kristina
Von:  Saku-chan
2011-01-11T19:40:24+00:00 11.01.2011 20:40
tolles kappi... aber wann kommt denn das nächste?
warte schon ungeduldig :)


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