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Lovin' You

von

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Das stille Geständnis

Kurzerhand beugte sich der Jüngere über den anderen und berührte sanft und nur ganz kurz seine Lippen. Erst war Hero einwenig verwirrt, ließ sich dann jedoch auf den Kuss ein. Sie waren also wirklich so weich, wie Max sie sich vorgestellt hatte. Warum hatte er dann das Gefühl nie wieder damit aufzuhören seinen besten Freund zu küssen? Es war ein seltsamer Moment, den beide allerdings nicht für schlecht empfanden. Sie trennten sich erst, als jemand an der Tür klopften. Ruckartig zog Max sich zurück und ging zum Fenster. Tat so, als öffnete er es. Hero sah ihm kurz nach. Seufzte. Fühlte Max denn nicht, wie sehr er ihn liebte? Das er mehr als nur diesen einen Kuss wollte? ... Dann ging die Tür auf und der Rest der Band stand im Raum.
 

„Hero, Mensch hast du uns ne Angst eingejagt.“, sprudelte es aus Micky hervor.

Sogleich war er zum Bett gestürmt und hatte den Kleinen fest an sich gedrückt. Hero hatte gelächelt. Es war ein gequältes Lächeln. Er war müde, wollte niemanden sehen. Außer Max. Wollte eigentlich mit ihm reden, doch das ging jetzt nicht mehr. „Hey, Micky! Sei vorsichtig mit ihm“, herrschte ihn Yunho an und zog ihn vom Bett zurück. Die anderen lächelten und sahen Hero ruhig an.

„Der Arzt meinte, du hast dir ne üble Gehirnerschütterung zugezogen. Wie geht es dir jetzt?“

„Gut. ... Ich will einfach nur noch nach Hause.“ Hero lächelte. Es war aufrichtig, doch schwach.

„Klar. Das ist verständlich, aber du musst noch eine Weile hier bleiben. Bis du wieder ganz gesund bist.“ Yunho hatte ihm die Hand auf den Kopf gelegt und durch das dichte, schwarze Haar gewuschelt. Der Rest grinste. „Ja, Papa“, seufzte der Älteste und warf einen heimlichen Blick ans Fenster, wo Max immer noch damit beschäftigt war, es zu öffnen. Dabei war es nicht einmal schwer. Doch seine Hände wollten nicht. Sie zitterten. Was war da gerade passiert? Er hatte Hero geküsst, mehr nicht. Okay, warum hatte Hero sich dann auf den Kuss eingelassen? ... Verwirrt verweilte er noch ein wenig in seiner trüben Gedankenwelt, als ihn eine bekannte Stimme dieser entriss.

„Chang Min? ... Hey Max? Was machst du da so lange?”, fragte Xiah, dem sein Verhalten nicht entgangen war.

„Ich? ... Das Fenster öffnen“, versuchte der Kleine zu erklären. Xiah runzelte die Stirn.

„Lass das Fenster zu. Hero ist Krank. Außerdem ist es draußen wieder am Regnen. Das kann er im Moment nicht gebrauchen. Du willst doch auch, dass er so schnell wie möglich wieder hier raus kommt?“, meinte Yunho, der Hero die Decke bis zum Hals hochgezogen hatte. Manchmal konnte man diese Vaterrolle echt hassen. „Tut mir leid.“ Max zog sich vom Fenster zurück und stand wenig später an der Tür. „Ich hol dir mal was zu trinken, Hero.“ Dann war er auch schon verschwunden. Die Tränen in seinen Augen bemerkte keiner. „Wow, das Max schüchtern ist, das ist mir ja klar, aber das er so verschlossen drauf ist, ... . So hab ich ihn nur selten gesehen.“ Xiah wandte sich zur Tür. „Am besten ist es, wenn ich ihm nachgehe. Nicht, dass er noch gegen die Wand läuft, so verpeilt wie er im Augenblick ist.“ Yunho nickte. „Tu das. Ist ja schon schlimm genug, dass Hero im Krankenhaus liegt. Wir müssen jetzt nicht auch noch Max verlieren.“ Xiah nickte und war auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Hero hatte den beiden noch kurz nachgesehen, bevor Micky wieder anfing von seiner riesigen CD-Sammlung zu erzählen, von der ja jeder unbedingt wissen musste.
 

Max war eine Weile durch die langen, weißen Gänge geirrt, bis ihn jemand am Arm gegriffen hatte und zum Stehen zwang. „Max, was ist los mit dir?“ Xiahs Stimme klang ruhig und sehr besorgt.

„Nichts, was soll schon sein“, versuchte der andere sich herauszureden.

„Lüg nicht. Ich seh doch, dass es dir schlecht geht. Und es ist nicht nur, weil dein bester Freund im Krankenhaus liegt. ...“ Max antwortete ihm nicht. Xiah wartete noch ein wenig. Dann meinte er:

„Max, was ist genau mit Hero los? In letzter Zeit ist er ganz seltsam drauf. Wirkt nicht mehr so cool und gelassen wie sonst. Kein Stück mehr eitel oder gut gelaunt. ... Wenn du etwas weißt, dann kannst du es uns ruhig sagen. Schließlich sind wir doch eine Familie.“

„Es ist aber nichts. Das sagte ich doch schon.“ Doch Xiah ließ nicht locker.

„Hat es etwas mit diesem Gerücht zu tun, dass ich vor kurzem gehört hatte?“

Etwas genervt, weil der andere ihn einfach nicht in Ruhe lassen wollte, wandte Max sich an ihn.

„Welches Gerücht?“, fragte er schließlich.

„Ich hab zufällig mitbekommen, wie jemand darüber geredet hatte.“

„Über was denn?“, drängte Max.

„Damals, ... vor drei Jahren mein ich. Da war Hero auch im Krankenhaus, nach dieser Nacht, wo wir alle zusammen wieder einmal etwas feiern waren. ...“

„Ja, und?“

„Na ja, Hero, Micky und Yunho hatten eine Runde getrunken. Waren schon ein wenig angetrunken, als dieser Kerl von dieser Band an unseren Tisch kam. Ich glaube sein Name war Die. Wenn ich mich recht daran erinnere, ist er ein Mitglied von Dir en Grey. Na ja. ...“

„Und weiter?“

„Hero hatte sich eine Weile mit dem Kerl unterhalten. Sie schienen sich gut zu verstehen. Dann war Die auch schon wieder weg. Kurz darauf war Hero aufm Klo. Du warst an der Bar und hattest dir noch etwas zu trinken bestellt. Nach einer Weile, als Hero nicht wieder zurück kam, wurde ich misstrauisch. Ich war ihm kurzerhand gefolgt. Fand ihn zusammengebrochen vor den Toilettenräumen wieder. Max, er sah so schrecklich aus! ... Dann haben wir ihn zusammen ins Krankenhaus gebracht. Du warst der einzige, den er zu sich gelassen hatte, als er aufgewacht war. ... Er erzählte uns einige Tage später, dass er eine Blinddarmentzündung hatte und deshalb vor der Toilette zusammengebrochen war. ... Ich habe ihm geglaubt. Die anderen auch. Bis ich zufällig dieses Gespräch zwischen dir und Hero mitbekommen hatte. Du musst mir glauben, ich wollte nicht lauschen.“

„Was? Du hast uns nachspioniert?“, herrschte der Jüngere ihn an. Dabei durfte niemand erfahren, was damals der wirkliche Grund für den Krankenhausaufenthalt war. Und jetzt drohte dieses schlimme Geheimnis doch aufgedeckt zu werden.

„Ich wollte es nicht. Ich wollte ihm doch nur ein Glas Wasser holen. Die Tür stand ein wenig offen. Ich wollte doch noch klopfen, aber als ich es gehört hatte, hat mich der Mut verlassen. Ich war fassungslos. ... Max, wer hat ihm das angetan? Sag es mir. Bitte. ... War es dieser Die? Oder irgendein anderer perverser Dreckssack?“ Mittlerweile war auch Xiah außer sich.

„Nein, es war nicht Die. Das ist jetzt auch egal. Das ist Vergangenheit! Und jetzt lass mich in Ruhe damit!“, herrschte ihn Max an. Erhob sich und ging zurück zu den anderen. Er konnte es ihm nicht sagen. ... Er konnte es einfach nicht.
 

Eine Woche später wurde Hero schließlich aus dem Krankenhaus entlassen. Er war wieder vollkommen gesund und alberte schon wieder mit den anderen herum. Nur Yunho tadelte ihn immer noch. Er solle sich noch ein wenig ausruhen. Doch Hero hatte nur gegrinst und sich bei Max und Micky eingehackt. „Los, lasst uns aus diesem ätzenden Krankenhaus gehen. Ich will wieder in meine Freiheit zurück.“ Micky hatte gelacht. „So will ich dich sehen.“ Auch Max hatte gelächelt und genickt. Was sein Gespräch mit Xiah anging; er hatte es niemandem erzählt und auch Xiah hatte es dabei belassen. Alles schien scheinbar wieder in Ordnung zu sein. Schließlich hatten die Jungs das Krankenhaus verlassen und saßen alle zusammen in Heros Wohnung.

„Ich bin immer noch dafür, dass jemand bei Hero bleiben sollte. Zumindest mal ein paar Tage. Im Krankenhaus hatte er ja die Schwestern. Aber hier...“

„Yunho, du machst dir viel zu viele Sorgen. Ihm geht es doch wieder gut“, meinte Micky und klopfte Hero auf die Schulter.

„Ja, mir geht es wieder gut. Ich bin ja nicht tot-krank, als dass man auf mich aufpassen müsste.“

„Trotzdem. Jemand sollte bei dir bleiben.“ Yunho blieb hartnäckig. „Zumindest mal bis wir wieder mit den Proben beginnen können. Solange nehmen wir uns einfach einen Kurzurlaub. ... Also, wer bleibt hier?“

„Sorry, aber ich habe keine Zeit. Hab noch was dringendes zu erledigen“, meinte Micky und warf Xiah einen kurzen, doch unbemerkten Blick zu.

„Ich würde gern meine Eltern besuchen. Hab ich schon lang nicht mehr gemacht“, erklärte Xiah.

„Ihr seid mir ja tolle Freunde. Ich kann auch nicht gleichzeitig bei Hero bleiben und alles für unseren nächsten Gig vorbereiten.“ Micky und Xiah zuckten mit den Achseln und sahen Yunho fast schon unschuldig an. Max seufzte.

„Ich bleibe hier. Ich werde mich um Hero kümmern. Schließlich bin ich sein bester Freund.“

„Aber ich brauche echt keinen Babysitter.“ Verzweifelt versuchte Hero sich zu beschweren, doch Yunho hatte nur genickt. „Gute Idee. Dann wäre das ja jetzt auch geklärt. ... Wir sehen uns dann in einer Woche im Proberaum wieder.“

„Was? Wohin willst du so schnell?“, fragte Xiah. „Der Gig? Hast du ihn vergessen. Es muss noch einiges vorbereitet werden.“ Yunho wandte sich an den Kleinen. „Also, pass auf dich auf Kleiner.“ Dieser nickte. Auch Micky und Xiah hatten sich kurz darauf verabschiedet und waren scheinbar jeder ihrer eignen Wege gegangen. Das sie allerdings zusammen ein paar Tage wegfuhren, dass hatten sie keinem erzählt.

Max saß nun ruhig in der Couch neben seinem besten Freund und wusste nicht, was er sagen sollte. Dann erhob er sich und ging in die Küche. „Ruh dich noch ein wenig aus, ich mach dir einen Tee.“

Hero nickte und lächelte. Auch wenn er diesen Tee mittlerweile hasste, nahm er ihn gern an. Nur, weil Max ihn so liebevoll für ihn anrichtete.
 

Der Nachmittag war schnell verstrichen. Max saß lange am Klavier und spielte einfach so vor sich hin. Währenddessen hatte Hero in ein paar Zeitschriften geblättert, etwas kleines gegessen und seinem Freund zugehört. Irgendwann war er jedoch eingeschlafen. Als die Uhr fast Mitternacht schlug, wandte sich Max zu ihm um und wollte ihn fragen, ob er noch etwas brauchte, entdeckte ihn dann jedoch schlafend auf dem Sofa. Er schloss das Klavier und trat zu Hero hin.

„Hey, Kleiner. Wach auf. Du kannst nicht hier schlafen.“ Doch Hero reagierte nicht im Geringsten. Also blieb Max nichts anderes übrig, als den Kleinen ins Bett zu tragen. Wenn er es schon geschafft hatte ihn durch die halbe Stadt zu schleppen, würde er diese paar Schritte auch schon hinbekommen. Vorsichtig hatte er ihn auf seine Arme gehoben und ihn auf sein Zimmer gebracht. Mit dem Fuß hatte er es irgendwie geschafft, die Decke bei Seite zu schieben und den schlafenden Körper in die Tücher gebettet. „Sag mit jetzt bitte nicht, dass ich dich auch noch umziehen soll?“

Doch Hero schlief einfach weiter. Nach einem tiefen Seufzen machte sich der Jüngere schließlich an die Arbeit, den Kleinen aus seinen Klamotten zu schälen. Jacke und Strümpfe machten ihm keine Probleme. Auch die schwarzen Handschuhe waren kein Thema. Als er ihm schließlich anfing das Hemd aufzuknöpfen und es halb offen vor ihm lag, hielt er plötzlich inne. Was tat er da eigentlich? ... Nichts besonderes oder? ... Nein, er half seinem Kumpel einfach nur, sich Bett fertig zu machen. Mehr nicht. ... Oder doch? ... Max fing wieder an, den fremden Körper zu begutachten.

Wenn auch eher unbewusst, wanderte sein Blick von dem schlafenden Gesicht, den wirren Strähnen und den wunderschönen Lippen, weiter zur Brust. Hero hatte eine so schöne, reine Haut. Warum war ihm das bislang nie aufgefallen? Oder hatte es ihn einfach nicht interessiert? Wieso jetzt auf einmal? Er öffnete noch einen Knopf und einen weiteren, bis Heros Brust vollkommen nackt vor ihm lag. Max schluckte schwer. Sog scharf die dicke Luft ein, die um ihn zu knistern begann. Seine Rechte hatte sanft die Konturen des schlafenden Gesichts nachgefahren. Unweigerlich war er Hero ein wenig näher gerückt. Ein ruhiger Sturm war in ihm ausgebrochen. Gefühle, die er sich bislang nicht erklären konnte. Empfindungen die er noch nie für den Kleinen hegte. Das er gerade dabei war, sich in seinen besten Freund zu verlieben, daran dachte er nicht einmal.

Noch ein wenig fühlte er die warme Haut des anderen, bevor er sich schließlich tief zu seinen Lippen beugte. „Du bist so wunderschön.“ Sein Daumen fuhr über den leicht geöffneten Mund des anderen. War das gerade ein Seufzen? War Hero vielleicht wach? Nein, seine Augen waren nach wie vor geschlossen. Dann würde er es nicht einmal merken. ... Max’ Finger aalten sich über den Hals zum Schlüsselbein und erkundeten jeden Millimeter dieser zarten, puren Haut. Sein Gesicht war Heros so nah, dass er nicht einmal bemerkte, wie dieser zaghaft die Augen öffnete. Er lächelte. „Hero, ... du bist so wunderschön“, hauchte er noch einmal und sah seinem Freund in die dunklen Augen. „Dann küss mich“, flüsterte dieser. Nur zu gern ging der Kleinere dieser Bitte nach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SilverMoon21
2008-06-11T20:33:33+00:00 11.06.2008 22:33
Hey! ^.^

Ich schon wieder. *gg* Also, mir hat auch das zweite Kapitel ziemlich gut gefallen, auch wenn ich immer noch den Eindruck habe, dass du durch die Geschichte hetzt.

Das Geheimnis von vor drei Jahren hast du nett angedeutet, auch wenn ich mir jetzt schon zu 99% sicher bin, was damals passiert. Bin mal gespannt, ob sich meine Vorahnung wirklich bewahrheiten soll, oder ob du es tatsächlich schaffst mich zu überraschen. *g*

Übrigens gefällt mir dein JunSu sehr. Es ist schön, dieses lustigen, humorvollen Menschen auch mal ernst zu sehen bzw. zu lesen. ^^

Was ich dir aber empfehlen würde, ist dass du Anreden wie z.B. Kleiner immer nur auf eine Person beziehst und sie nicht in den Text, sondern lediglich in der Wörtlichen Rede gebrauchst. An einer Stelle sprichst du von ChangMin als Kleiner und ein Satz später ist JaeJoong der Kleine. Das verwirrt unglaublich beim lesen. Deshalb springe ich öfters mal beim lesen ein paar Sätze zurück, nur damit ich weiß, von wem gerade die Rede ist. Aber ansonsten finde ich alles okay. Die Zeitfehler sehe ich dir einfach nach, weil ich da selbst meine größte Fehlerquote habe. XD

Liebe Grüße

Silver


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