Aus der Ferne
Sie kommt aus der Ferne
und fliegt leis zu mir.
Ich lausche ihr gerne,
sie erzählt mir von dir.
So lass ich sie schweifen,
Tag aus und Tag ein.
Ich möcht sie begreifen,
meine Welt ist so klein.
Mal übe ich Schweigen,
dass kein Mensch sie weiß.
Mal will ich sie zeigen
und gebe sie Preis.
Sie belebt meine Gedanken,
formt meinen Traum,
durchbricht alle Schranken,
kennt keinen Raum.
Sie lässt Blinde sehen
und hören die Tauben,
lässt Beinlose gehen
und Verzweifelte glauben.
Sie ist etwas Schönes,
das uns Menschen eint.
Wir greifen nach ihr
und fassen sie nie.
Sie ist etwas Neues,
das in uns keimt
und doch so Uraltes
- die Phantasie.