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Traust du dich?

Aoi x Kai
von

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erstes Kapitel

Traust du dich?
 

~1~
 

Ich gehe in die 12. Klasse und mein Name ist Uke Yutaka, doch stelle ich mich meistens als Kai vor. Die wenigsten wissen von meinem normalen Vornamen, außer natürlich meine Familie, die engsten Freunde und leider auch meine Klassenkameraden.

Einer meiner engsten Freunde ist Yuu und wir kennen uns seit wir Kinder sind. Schon damals waren Yuu – ich nenn ihn viel lieber Aoi – und ich fast unzertrennlich und sind es heute auch noch, denn jede freie Minute verbringen wir zusammen, was manchmal aber auch ein echtes Problem darstellt, zumindest für Frauen. Keiner von uns hatte eine Freundin für längere Zeit, weil sie nie verstanden haben, dass es zwischen angehenden Männern eine so enge und tiefgründige Freundschaft geben kann. Okay, es gab auch Momente, in denen ich mit meiner oder Aoi mit seiner Freundin alleine war, aber das war sehr selten. Bis jetzt war aber auch noch nicht unsere Traumfrau dabei, denn dann würde es vielleicht anders ablaufen. Wie gesagt: vielleicht.

Aoi und ich haben keine Geheimnisse voreinander. Ich weiß, dass er mit 15 seinen ersten Sex hatte, dass er in dieser Hinsicht ein absoluter Nimmersatt ist und danach auch immer noch kuscheln will.
 

Immer wieder schweife ich mit meinen Gedanken zu Aoi, obwohl ich eigentlich für meine Abschlussprüfung lernen sollte. Ich sollte lernen, doch ich kann nicht. Irgendwie kann ich mich einfach nicht auf den Stoff konzentrieren, den wir gerade in Biologie durchnehmen. Was interessieren mich aber auch die Mendelschen Gesetze? Richtig, gar nicht. Aber da ich mir ja nicht meine Abschlussnote versauen will, bekomm ich neuerdings Nachhilfe in Biologie – von Aoi. Irgendwie braucht der Junge nicht zu lernen und schreibt immer die besten Noten, während ich mich immer hinsetzen und pauken muss.
 

Schon klingelt es an der Tür und mein bester Freund steht davor, bekleidet mit einer schwarzen Hose und einem schwarzen Muskelshirt. Natürlich hat er auch seine Gitarre dabei. Ich liebe es ihm zuzuhören, wenn er spielt. Es ist einfach so … so beruhigend. Irgendwie als wenn er in seine Welt abtaucht, wenn er spielt und ich in meine, wenn ich ihm zuhöre.

„Hey, komm rein.“, sage ich und ziehe ihn in eine freundschaftliche Umarmung.

„Hast du schon mal angefangen mit lernen?“

„Ja, habe ich, aber ich verstehe es einfach nicht. Willst du Cola trinken?“

„Ich versuche es dir ja zu erklären und ein Kaffee wäre mir lieber. Ich vermute, dass es heute Stunden dauern kann.“

„Hey, was soll das denn heißen?“, frage ich gespielt beleidigt und ziehe einen Schmollmund.

„Och Kai, das war nicht so gemeint. Aber in Biologie bist du nun mal nicht gerade eine Leuchte und deswegen wird es eine Weile dauern bis du es verstehst, denke ich jedenfalls.“

„Hai, ich weiß.“

Wir gehen in die Küche und rauchen dort gemeinsam eine Zigarette während die Kaffeemaschine läuft.

Ich bin schon wieder in Gedanken versunken und bemerke nicht wie Aoi mich anschaut. Immer wieder muss ich an unsere Freundschaft denken, an Dinge, die wir gemeinsam erlebt haben, wie sehr wir uns gegenseitig geholfen haben. Vor allem wie sehr er mir geholfen hat. Meine Eltern sind vor einem Jahr bei einem Autounfall tödlich verunglückt und er war Tag und Nacht bei mir, hat mir Kraft gegeben und mir gezeigt, dass ich nicht alleine auf der Welt bin, dass er für mich da ist. Unbewusst rollt mir eine Träne über die Wange, ich habe den Tod bis heute nicht verkraftet. Das ist eine Sache, die Aoi nicht von mir weiß. Jeden Abend weine ich mich in den Schlaf, denn ich vermisse es, dass meine Eltern mir Gute Nacht sagen oder meine Mum mir einen Gute – Nacht – Kuss gibt.

„Hey, Kai, was ist los? Warum weinst du?“, fragt er mich besorgt und da fällt mir auf, dass ich weine, aber ich kann nicht anders. „Aoi.“, schluchze ich und er nimmt mich in den Arm. Zu gern lehne ich mich an seinen Körper und fange jetzt richtig an zu weinen. Ich kann einfach nicht anders, denn heute ist der erste Todestag meiner Eltern. „Scht ... Kai ... beruhig dich ... scht.“ Sanft streichelt er mir über den Rücken und krault mir meinen Nacken. Er weiß eben, wie er mich beruhigen kann und es dauert auch nicht lange und ich habe aufgehört zu weinen.

„Willst du mir sagen, was los ist?“, fragt Aoi mich sanft.

„Ich ... heute ist der erste Todestag ... und ich kann nicht mehr ... ich will abends auch ein Küsschen von meiner Mutter bekommen, wenn ich schlafen gehe und nicht immer alleine ins Bett gehen müssen.“ Wieder rollen mir einzelne Tränen an meinem Gesicht nach unten.

„Mein Angebot steht noch, Kai. Du kannst gerne mit zu uns ziehen. Meine Eltern würden sich freuen, schließlich bist du auch wie ein Sohn für sie und vielleicht können wir dir ein kleines Stückchen Familie bieten. Willst du immer noch nicht?“

„Yuu, ich will euch nicht auf der Tasche liegen. Die Miete hier kann ich auch ganz gut bezahl-“

„Du liegst uns nicht auf der Tasche. Meine Eltern machen sich auch Sorgen um dich wie ich mir auch welche mache und außerdem kannst du dadurch noch etwas Geld sparen. Überleg es dir noch mal. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dich dann immer bei mir hätte.“ Bei seinen Worten erröte ich leicht.

„Das ist ja fast wie eine Liebeserklärung.“, sage ich leise.

„Wenn du es so siehst, dann mach das. Du bedeutest mir auch sehr viel, wir sind doch fast wie Brüder.“

„Hai, ich weiß. Wollen wir anfangen mit lernen?“

„Wenn du dich dazu in der Lage fühlst, gerne.“

„Naja, es muss sein, denn sonst versaue ich mir meine Note in Biologie und das möchte ich nicht.“

„Denkst du noch mal über mein Angebot nach?“, fragt er wieder und ich weiß echt nicht, was ich antworten soll. Ich liebe es in seiner Nähe zu sein und mit ihm zu reden, ich habe nur Angst, dass wir uns wegen Kleinigkeiten streiten, wenn wir zusammen leben. Ich möchte das einfach vermeiden und außerdem weiß ich auch nicht wie es bei seinen Eltern aussieht, wenn sie dann noch einen Mund zu stopfen haben.

„Ja, ich werde darüber nachdenken.“

„Danke und nun lass uns anfangen mit lernen.“
 

Nach etwa vier Stunden hab ich die Mendelschen Gesetze verstanden und danke meinem Nachhilfelehrer indem ich für uns beide koche. Er mag es, wenn ich koche und ich mag es, wenn ich mal für jemanden kochen kann. Für mich alleine am Herd zu stehen macht absolut keinen Spaß.

„Wollen wir danach noch etwas spazieren gehen? Ich bin nach deinem Essen immer so voll, dass ich danach echt einen Verdauungsspaziergang brauch.“

„Dann iss nicht so viel, aber wir können gerne noch raus gehen.“, sage ich grinsend.

„Ich kann bei deinem Essen aber nicht widerstehen, dann koch nicht so lecker und ich esse auch weniger.“

„Hey, ich kann nur so kochen. Aber es macht mich glücklich, wenn es dir schmeckt.“

„Bei dir schmeckt es immer.“ Ich glaube nicht, dass er weiß, wie glücklich er mich damit macht. Seit meine Eltern tot sind, habe ich echt nur noch Aoi und seine Eltern und irgendwie sind sie wie eine neue Familie, auch wenn sie meine Eltern nicht ersetzen können. Das wissen sie auch, aber sie geben sich Mühe, mir das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Es sind die vielen kleinen Dinge, die ich schätzen gelernt habe, auch wenn es nur das Schulbrot ist, was mir Aois Mum morgens macht.

Ich geh in die Küche und fange mit dem Kochen an, während Aoi sich in das Wohnzimmer verzieht und fernsehen schaut. Nach etwa 30 Minuten bin ich fertig und rufe ihn, damit wir essen können und wie zu erwarten war, macht er sich seinen Teller übervoll und schmatzt vor sich hin. „Boah, Kai. Ich liebe dein Essen.“, sagt er, worauf ich „Mit vollem Mund spricht man nicht“ antworte.
 

Als wir fertig gegessen haben, hilft er mir beim Abwasch und danach ziehe ich mich um, damit wir unseren Verdauungsspaziergang machen können. Kurz bevor wir die Wohnung verlassen, schaue ich auf das Foto von meinen Eltern, was im Flur steht, und verabschiede mich. Ich mache dass immer, wenn ich die Wohnung verlasse, damit sie sich keine Sorgen machen. Ich weiß, dass sie nicht mehr da sind, aber ich glaube, dass sie auf mich aufpassen und das können sie nur, wenn sie wissen wo ich bin.

„So, wir können los. Wo wollen wir hingehen?“, frage ich Aoi

„Hast du Lust in den Park zu gehen?“

„Ja, sehr gern. Würde es dir was ausmachen, wenn wir danach noch am Grab vorbei schauen?“

„Kein Problem, Kai, und nun komm. Ich muss mich bewegen, sonst platze ich noch.“

Wir gehen die Treppen nach unten und werden draußen von einem angenehmen Sommerabend empfangen. Die Sonne steht nicht mehr sehr hoch und wird in der nächsten Stunde untergehen. Der Weg zum Park ist nicht lang und somit sind wir in knapp zehn Minuten da. Während des Fußweges sprechen wir nicht miteinander, sondern genießen das Vogelgezwitscher und unsere Zigarette. Ja, eine Zigarette nach dem Essen muss sein.
 

Im Park angekommen laufen wir ein bisschen umher und setzen uns dann auf eine Bank.

„Kai?“

„Hmm?“

„Ich bin froh, dass wir so gut befreundet sind. Manchmal wüsste ich echt nicht, was ich ohne dich machen würde.“

„Aoi, ich muss mich doch bei dir bedanken. Wenn du mir damals nicht geholfen hättest, wüsste ich nicht wo ich jetzt wäre. Vielleicht wäre ich gar nicht mehr am Leben. Du weißt es doch selbst, wenn du mich damals nicht gefunden hättest…“

„Ich weiß. Aber das war für mich selbstverständlich, genauso wie es für mich selbstverständlich war bei dir zu sein, und ich würde mich wirklich freuen, wenn du mit zu uns ziehen würdest, denn dann könnte ich dir noch viel öfters nahe sein und dich unterstützen.“

„Aoi?“

„Hmm?“

„Ich danke dir. Ich danke dir von ganzem Herzen, ich habe nur Angst, dass wir uns streiten, über Dinge, die uns vorher vielleicht nie aufgefallen sind oder so wie zum Beispiel, das Liegenlassen der Zahnpastatube oder das Nichteinräumen von Geschirr in die Spülmaschine oder dass das Zimmer dann unordentlich ist.“

„Glaubst du das wirklich?“, fragt er mich und nimmt meine Hand, was in mir ein Bauchkribbeln auslöst, warum verstehe ich selbst nicht.

„Ich weiß es nicht, ich möchte dich nicht als Freund verlieren.“

„Das wirst du nicht. Ich glaube, dafür sind wir einfach zu gut befreundet. Ich denke eher, dass das unsere Freundschaft noch enger werden lässt.“ Sanft streichelt er mir mit seinem Daumen über meinen Handrücken, nicht ahnend, was er in mir auslöst.

„Okay, ich nehme dein Angebot an. Ich werde morgen meine Wohnung kündigen und dann komm ich zu euch.“

„Super!!!“, schreit er und ruft sofort seine Mum an um ihr meine Entscheidung mitzuteilen. Vielleicht kann ich dann akzeptieren, dass meine Eltern nicht mehr da sind und auch nicht wiederkommen werden. Ich sehe Aoi zwar fast jeden Tag, aber ihn dann Tag und Nacht zu sehen, macht mich glücklich. Über das Angebot habe ich schon seit längerem nachgedacht, weil ich einfach nicht mehr alleine wohnen wollte, doch ich habe mich nicht getraut zu fragen, ob das Angebot noch steht. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich zu ihm ziehen kann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Von:  -Miharu
2009-03-21T17:30:27+00:00 21.03.2009 18:30
oh voll schöön~
....das war ja cool
das hat mir gefallen
lg
Von:  ReiReiPoRNoDoOL
2009-03-09T18:54:36+00:00 09.03.2009 19:54
Q-Q
Tschiep, wie traurig!
Ich hab richtig mit Kai mitgelitten, aber es ist schön das Aoi für ihn da ist und ihm zur seite steht
*nicku nicku*
Du hast die Gedanken und Gefühle von Kai sehr gut zur Geltung verpracht man konnte sich richtig schön in den Charakter hineinversetzten und das ist ja immer wichtig ^_^

*zum nächsten Kappi wander*
Von:  Mr-NEWSMAN
2009-02-04T16:48:05+00:00 04.02.2009 17:48
[first cmt xD von mir für dich ]

Super geiles kapi!!
*Daumen zeigt*
Ich finde Aoi so niedlich x3
seine Art is einfach nur Zucker!
Und das arme kai-chan~
Keine eltern meeeehr... ;____;
SaD!

Trotzdem geiles Kapi!! =^o^=
Von:  Ruki_Reiketsu
2008-09-17T19:07:12+00:00 17.09.2008 21:07
Mendelschen Gesetze???
die machen wir grad in bio
*lach*

aber gutes kapitel...
*weiter lesen geh*
Von:  AlmightyKai
2008-08-14T17:26:41+00:00 14.08.2008 19:26
das kapi is ja voll niedlich
muss meinem vorredner zustimmen, das es ejtzt
schon so rüber kommt als sind die beiden schon
seit ner weile total in einander verknallt.
gz kai
Von:  CookiesVanilleKipfel
2008-06-23T14:36:23+00:00 23.06.2008 16:36
huhu amüü^^

Das Chapi is voll niedlich *_*
Du hats Kai voll süß dargestellt,
und irgendwie ist er mal nicht in der Mutterrolle,
was auch irgendwie seltenheitswert hat ^^

Aoi is auch voll knautschig *gg*
Aww~~ werd das Gefühl nich los, das sich beide jetzt shcon lieben,
aber keiner sich traut was zu sagen xD
woran liegt das nur xD

okay, ich spring dann mal zum nächsten chapüü^^

chuchu~ dat reindeer x3

ps, zu reila hat ich dochn komi geschrieebn, hiess da aba noch "o_gEiLa_muLLy_o" deswegen wussteste das wahrscheinlich nich mehr ^^




Von:  Tattoo
2008-06-17T06:23:16+00:00 17.06.2008 08:23
na holla, das sind aber ne menge kommis!^^
also ich freue mich erstmal sehr darüber, dass du viele meiner änderungsvorschläge umgesetzt hast!
es las sich jetzt wirklich schön flüssig ^_^
kai's ängste kann ich ziemlich gut nachvollziehen, ich hatte das gleiche problem, als ich mit meiner besten freundin zusammenzog - wir haben uns über dummes zeug wie den abwasch in die haare bekommen und wurden erst wieder ein herz und eine seele, als sie wieder ausgezogen war -_-
von daher konnte ich mich sofort in kai hineinversetzen, was das lesen ungemein erleichtert!^^
aoi is ein wirklich guter kumpel für kai, so einen wünscht man sich für sich selbst, ne?! ^_~
ich kann jetzt schlecht schreiben 'bin gespannt, wie's weitergeht' weil ich ja die ff schon fertig gelesen hab, also bleibt mir eigentlich nur noch das übliche: du hast dich wirklich stetig verbessert, weiter so!! ^_^
Von: abgemeldet
2008-06-13T17:31:52+00:00 13.06.2008 19:31
Also ich werde jetzt einfach mal bei jedem Kapi einen Kommi schreiben, weil wir ja beide Kommi-Süchtlinge sind, daher kann ich das gut verstehen ^__^
Zuerst mal, ich find das alles schwer niedlich, das ist mein Gesamtstatement.
Und auf das Kapi an sich bezogen: oi~, ich will Aoi auch mal mit einem vollen Bauch sehen, ist bestimmt superniedlich >/////////<
Und ich finds toll, dass sie jetzt zusammenziehen, obwohl ich Kais Sorgen auch gut verstehen kann, immerhin passiert das oft.
Und dann noch wow, das ist schonmal nicht Klichee, ist mal was anderes^^
Ich schau gleich zu den anderen Kapis
*weiterhusch*
Von: abgemeldet
2008-05-31T15:51:40+00:00 31.05.2008 17:51
moah~
die ganze FF ist soo süüß~
*sofort als Favo nehm*

Von: abgemeldet
2008-05-26T21:00:41+00:00 26.05.2008 23:00
Awwwwww~ das Ende von dem Kapitel ist sou schön T////T
*mit Armen wedel*
Wie Aoi abgeht als Kai zustimmt, finde ich voll süß xD

Kannst dich gut Ausdrücken,
und die beiden benehmen sich echt unglaublich niedlich o>////<o
Morgen lese ich dann gleich dein 2. Kap <3 <3 <3

LG, Tsuki


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