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Rabenschwinge

[PeinKonan]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Rabenschwinge
Teil: 3/8
Autor: Arianrhod-
Fandom: Naruto
Rating: PG-14(?)
Warning: AU, Language, Violence (nix heftiges, aber ich warne trotzdem mal...)
Pairing: Pein x Konan, (NaruSaku, KibaHina,) GenShi, ShikaTema
Disclaimer: Nix gehört mir und ich krieg auch kein Geld.

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Ein Wunder ist geschehen, ich bin voran gekommen!
Es tut mir wirklich, sehr, sehr, sehr leid, vor allem dir gegenüber, abgemeldet, weil ich so lange gebraucht habe. Dabei war das doch eine Wichtelstory. >.<
Tut mir übrigens auch Leid wegen dem Cliffhanger. u_u

Das Kapitel ist übrigens länger als die anderen zwei, über 14.ooo Worte, und ich hing extrem an einer Stelle, darum hat es auch so lange gedauert. Ansonsten ging es aber sehr flott und flüssig voran und ich kann sagen, dass ich es mag, auch wenn mir manche Stellen recht ... komisch vorkommen?

Ach ja - und ich hab das Pairing Gaara/Neji rausgeworfen. Ich hab einfach festgestellt, dass es nicht reinpasst und die ganze Sache nur unnötig in die Länge gezogen hätte und die Hints wären so oder so nur minimal gewesen. >.<

Den Titel von diesem Kapitel mag ich übrigens besonders gern. <3 Komplett anzeigen

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But mountains are holy places

Es war bald still geworden, nachdem der Wirt alle seine Gäste aus der Schankstube geworfen hatte. Nur wenige hatten protestiert und niemand lautstark, denn für jeden würde der nächste Tag anstrengend sein. Die einen, weil sie ihren täglichen Pflichten nachgehen mussten, die anderen, weil sie weiterhin eine beschwerliche Reise vor sich hatten.

Pein hatte seine Wachen eingeteilt und den Rest ebenfalls zu Bett geschickt. Er sah kurz nach Dunkelwind, ehe er dem Beispiel seiner bereits schlafenden Kameraden folgte und unter seine Bettrolle kroch.

Tsume weckte ihn für seine Wache. Irgendwo beschwerte Kisame sich leise über die verdammte Hundswache, aber das Rascheln der Decke zeigte, dass der große Mann sich aus seinem Lager befreite.

„Viel Spaß.“, spöttelte Tsume müde, ehe sie zu ihrer eigenen Bettstatt ging. Es war also nichts geschehen. Pein zog sich seine für die Nacht abgelegten Kleider über – nicht viel – und griff nach seinen Waffen, ehe er aus dem Zelt kroch.

Es war still, man hörte nur die üblichen Nachtgeräusche, das Zirpen von irgendwelchen Insekten, den Wind, das Mahlen der Pferdezähne, leise Stimmen von weiteren Wachen, die in der Nacht weit getragen wurden. Itachi wartete nur wenige Schritt entfernt auf Kisame, der gerade ebenfalls aus seinem Zelt kroch, während Ino und Hana mit den drei Hunden des Inuzukamädchens bereits auf den Weg waren, ihre Wachposten einzunehmen.
 

Die beiden Männer nickten ihrem Anführer stumm zu, als dieser an ihnen vorbei ging und seinen eigenen Platz anstrebte. Er hörte sie leise hinter sich reden, ehe sie selbst in entgegengesetzte Richtungen aufbrachen.

Das Dorf lag ebenfalls in tiefsten Schlummer. Nichts schien die Stille durchbrechen zu wollen. Wenn das nur mal so bleiben würde… Er hatte nichts dagegen, eine ruhige Wache zu verbringen, unter seine Decken zurückzukriechen, am nächsten Morgen ungestört aufzuwachen und dann zuzusehen, wie das allgemeine Zusammenpacken losging.

Und dann einen ruhigen Tag auf dem Rücken seines Pferdes… Und das bis zum Zielort. Ein ganz problemloser Auftrag ohne Kämpfe, ohne Blut, ohne Vorkommnisse. Aber hatten sie das je gehabt?

Ein Teil des guten Rufes – oder vielleicht eher der Großteil davon – verdankte Akatsuki nicht seinen Mitgliedern, sondern den kurios ausartenden Aufträgen, die seltsamer nicht gingen. Und die sie auf Schritt und Tritt verfolgen zu schienen. Bis jetzt hatten sie alles gemeistert, alles überlebt – wenn auch nicht immer alle von ihnen. Sie hatten viele Kameraden verloren. Hier und da, an Räuber und Ritter, an Natur und Krankheit, an Mörder, Diebe und Herrscher. Sie waren Söldner und keiner von ihnen erwartete, lange zu leben – aber viele von ihnen taten es doch.
 

Pein erwartete nicht, dass auch dieser Auftrag gefährlich werden konnte. Aber die Probleme konnten größer werden, als er es sich gedacht hatte – weil sie anders waren als alles, was sie gesehen und erlebt hatten. Wie konnte es in einem Land voller Hexen anders sein? Magie war etwas, mit dem sie es noch nie zu tun gehabt hatten. Außer Kotetsu, der ja aus Silvurra stammte und sozusagen damit aufgewachsen war, war das für sie alle neues Gebiet. Und das trug sicher nicht zu Peins Beruhigung bei. Außerdem…

Ein gellender Schrei unterbrach seine Überlegungen; es war die Stimme einer Frau, jung, wahrscheinlich noch nicht einmal ausgewachsen… Automatisch zuckte seine Hand zum Griff seines Schwertes und er hatte die Klinge schon halb gezogen, als er einen Augenblick später realisierte, dass niemand in seiner Nähe war.

Der Schrei schien von vorn zu kommen, aus der Mitte des Dorfes. Er rannte los. Ino und Hana mit ihren Hunden trafen beinahe gleichzeitig mit ihm an der Herberge ein. Die Tiere wirkten höchst erregt und gleichzeitig auch verängstigt, während sie auf dem Boden herumschnupperten.

„Wer war das? Was ist passiert?“, brüllte Ino laut, ihre beiden Kurzschwerter in den Händen.

Die Haimaru-Brüder bellten aufgeregt und winselten. „Was ist?“, wollte Hana von ihnen wissen und ging neben dem nächsten in die Knie, den langen Speer auf den Boden gestützt. Sofort kamen auch die anderen beiden zu ihr und rieben die Köpfe an ihrem Arm.
 

„Ino, geh in die Herberge und frag nach.“, befahl Pein abgelenkt, während er die Hunde anstarrte. Diese Reaktion… „Hana, was ist mit ihnen? Wessen Spur…?“

„Ich weiß nicht. Es ist … es ist wie …“

„…bei der Lagerstelle heute Mittag?“

Sie blickte auf und nickte dann.

„Sorg dafür, dass sie die Spur aufnehmen, wir haben keine Zeit auf Kuromaru zu warten.“

„Sicher, ich versuch’s.“

Ino starrte die Tiere verdutzt an, erinnerte sich dann aber an ihren Auftrag und stürmte nach drinnen. Hana gelang es bewundernswert schnell, ihre Hunde davon zu überzeugen, dass ihre Hilfe jetzt wirklich benötigt wurde. Vielleicht lag es einfach an der Loyalität der Tiere.

Kurz darauf stürmten sie die Straße hinunter, folgten der Spur, die die Hunde aufgenommen hatten. Das Blut rauschte in Peins Ohren und die nächtlichen Geräusche schienen lauter geworden zu sein. Nur einmal zögerten die Hunde, ehe sie eine der schmalen Gassen, die links zwischen den Häusern hindurchführten, entlang rannten.
 

Pein warf einen zweifelnden Blick die Hauptstraße hinunter – warum sollte der … Was-auch-immer nicht da weitergelaufen sein? Ob er verfolgt wurde? Aber da war niemand gewesen! – ehe er Hana folgte, die bereits ihren Hunden nachgelaufen war. Und – wen verfolgten sie hier überhaupt? War es tatsächlich eine Hexe?

Kurz darauf öffnete sich das Dorf zu der weiten Wiese, die es umgab. Das Lager der Dykae befand sich am anderen Ende des Dorfes, so dass hier keine Zelte standen. Auch Licht gab es hier kaum. Weiter rechts flackerte etwas hell wie eine Flamme, auch wenn es weißes Licht war, nicht gelb wie Feuer.

Und nur einen Augenblick später begannen die Hunde wie wild zu bellen.

Von vorn war ein erschrockener Aufschrei zu hören, gefolgt von der wilden Bewegung einer schattenhaften Gestalt. Viel konnten sie nicht sehen, aber die Person war hochgewachsen und trug einen weiten Umhang.

Peins Hand schnellte automatisch zum Gürtel, wo er eine Reihe Wurfdolche trug. Die Klinge zuckte wie ein Blitz durch die Nacht und grub sich in den Körper ihres Gegenübers. Der stieß erneut einen gedämpften Schrei aus und stolperte einen halben Meter zurück, während er ihnen entgegenstarrte.

Hanas gezischter Befehl hetzte die Hunde auf die Person los, doch in die kam wieder Leben. Mit einem lauten, wüsten Fluch – es war definitiv ein Mann – riss er die Dolchklinge aus seiner Hand und schleuderte sie von sich, ehe er sich bückte und mit einer weiten, fahrigen etwas in die Luft schleuderte, etwas, das aussah wie silbriger Sand, der im Sternenlicht glitzerte, wie Sternenstaub…

Ein gefauchtes Wort folgte, während der Staub noch langsam zu Boden taumelte. Die folgende grelle Stichflamme ließ Pein reflexartig die Hände hochreißen um die Augen zu schützen. Die Hunde winselten angstvoll, Hana fluchte leise. Als er die Arme wieder sinken ließ, war von dem Mann nichts mehr zu sehen. Es roch allerdings nach verbranntem Gras und verkohlter Erde.
 

Von der Seite kamen laute Rufe, Pein erkannte einen Moment später die Stimmen von Ino und Kisame. Er drehte sich um und blickte den drei Gestalten entgegen, die auf sie zugeeilt kamen. Itachi war ebenfalls dabei, wenn auch nicht so laut wie die anderen beiden. Außerdem drehte er sich immer wieder um und musterte einerseits den Weg zum Pass, andererseits den zurück ins Dorf. Als hätte er etwas oder jemanden gesehen und hoffte, nun einen besseren Blick auf ihn zu erhaschen…

„Was ist passiert?“, wollte Kisame wissen, als sie nahe genug waren, um sich zu verstehen ohne schreien zu müssen.

„Das ist eine gute Frage.“, knurrte Hana, und tätschelte nacheinander ihre Hunde, die sich wieder angstvoll um sie drängten.

Pein verschränkte die Arme. „Ich will morgen mit den Hexen reden.“

„Das heißt wohl, wir können jetzt nicht viel machen?“, murmelte Ino halb fragend und ihr Blick huschte ratlos über den Boden als suche sie nach Spuren. In dieser Dunkelheit war jedoch zu wenig erkennbar, so dass das nichts nutzte. Pein würde selbst sein Wurfmesser am nächsten Tag suchen müssen, es würde unmöglich zu finden sein.

„Was tun wir?“, wollte Ino schließlich wissen.

Nachdenklich starrte ihr Anführer auf den Boden. Die anderen schwiegen, alle genauso ratlos wie er selbst. Schließlich blickte er wieder auf und antwortete: „Im Moment nichts. Wir brauchen mehr Licht. Kehrt auf eure Wachposten zurück.“
 

Widerspruchslos fügten sie sich und gingen in verschiedene Richtungen davon, nur Hana blieb zurück, die dieses Gebiet zu bewachen hatte und sich bis zum Ende ihrer Schicht kein Stück von dieser Stelle rühren würde. Die Hunde konnten den Rest für sie erledigen. Einen Moment später fügte er hinzu: „Hana, übernimmt kurz meine Wache.“ Beinahe gleichzeitig drehte er sich um und ging in die Richtung des Dorfes zurück.

„Wohin gehst du?“, wollte die Angesprochene wissen und er hob nur die Hand. Er wusste selbst nicht, warum er das tat, folgte nur einem plötzlichen Impuls. Seine Beine brachten ihn zurück ins Dorf und er stoppte vor der Herberge.

Zwei Fragen gab es noch zu beantworten: Wer hatte geschrieen? Und warum? Ino hatte nichts erfahren, sonst hätte sie etwas gesagt. Aber wenn er jetzt hier vor dem großen Gebäude stand und die Fassade hinaufstarrte, fragte er sich doch, was das für eine Bedeutung hatte.

Das Unheil, was immer es auch gewesen war, war geschehen, da war er sich sicher. Und nichts, was er jetzt in diesem Augenblick tun würde, würde es rückgängig machen. Musste er wirklich alle Leute aus dem Bett werfen? Wenn die Sache doch nur nebensächlich sein würde?

Er war sich beinahe sicher, wer geschrieen hatte, auch wenn er weder wusste, wie die Person aussah, noch wer genau es überhaupt war. Aber das spielte keine Rolle. Wenn er recht hatte mit seinen Überlegungen, standen sie auf derselben Seite. Oder sie waren zumindest keine Feinde, was mehr war, als er manchmal erhoffen konnte.

Er sollte die Sache für diese Nacht einfach auf sich beruhen lassen…

Eine Bewegung lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich und er brauchte – trotz der Dunkelheit und der Schwärze des Gefieders – nicht lange, um den Raben zu erkennen. Er war groß und blickte direkt zu ihm herab.

Pein zog eine Augenbraue hoch. Ein Rabe. Schon wieder. Wie oft hatte er am letzten Tag einen Raben gesehen? Und wie oft hatte er dabei das Gefühl gehabt, er würde ihn beobachten, mit einer Intelligenz im Blick, die kein Tier besaß? Und wie oft dachte er, es sei ein und derselbe?

Mit einer raschen Bewegung zuckte seine Hand zu einem weiteren Wurfmesser und schleuderte es in die Richtung der schwarzen Gestalt. Der Rabe flog hastig auf und die Klinge bohrte sich mit einem lauten Geräusch in das Holz.

Pein fluchte.
 


 


 

Neji stand an der geschlossenen Tür Wache, die Klinge blank in den Händen. Seine Augen leuchteten gespenstisch im Licht des schwachen Hexenlichtes, das seine Hexe beschworen hatte und unter der Decke schwebte.

Konan rieb sich müde die Schläfen und fragte sich, wo Wynn sich wieder herumtrieb, während ihre Hände langsam durch Ajas Fell strichen. Dem Katzenfamiliar ging es wieder besser, mit halboffenen Augen lag er auf dem Tisch und schnurrte leise vor sich hin. Viel wahr nahm er momentan trotzdem nichts, wie es schien.

Aber das war nicht das einzige, was nicht ganz stimmte mit ihnen. Beinahe alles war so schief gelaufen, wie es nur hätte schief laufen können. Erst der letzte Abend mit den Dykae, dann diese Unterbrechung ihrer Nachtruhe, das fruchtlose Suchen, die Angst um Sakura und schließlich hatten sie auch noch über den Baum in ihr Zimmer einsteigen müssen, weil man sie sonst entdeckt und sicher für den Übeltäter gehalten hätte.
 

Sie hatten definitiv schon bessere Tage gesehen. Und die Nacht war noch nicht einmal vorbei. Auch wenn sie nicht glaubte, dass noch etwas geschehen würde, es würde sie nicht großartig überraschen. Wahrscheinlich sollten sie jetzt trotzdem einfach ins Bett gehen und versuchen zu schlafen. Sie hatten morgen einen langen Tag vor sich… Und nicht nur der nächste oder der übernächste oder der danach…

Im Grunde waren sie nur für den Fall wach, dass jemand kam um zu berichten, dass erneut jemand entführt worden war. Aber sie warteten schon eine ganze Weile und bis jetzt hatte sich noch nichts gerührt.

Keine Klageschreie, die von dem Verschwinden von einem weiteren Mädchen berichteten.

Keine entsetzten Rufe, die die Namen von Kindern in die Nacht trugen.

Kein frenetisches Klopfen an ihrer Zimmertür und ein aufgelöster Dorfbewohner, der berichtete, jemand hätte die Frau, die Mutter oder die Tochter gestohlen.

Das einzige Geräusch, das sie hörten, war Sakuras tiefes Atmen. Es war noch immer schwer, aber sie schlief ansonsten ruhig und sicher. Hinata, die ihnen das Fenster geöffnet hatte, saß auf ihrer Bettkante und warf ihrer Hexe hin und wieder besorgte Blicke zu, während sie die feingliedrige Hand des älteren Mädchens zwischen den Fingern hielt und auf ein Zeichen wartete. Verschlechterung oder Besserung der Lage – alles konnte es bedeuten.

Konan glaubte nicht mehr daran, dass Sakura sterben würde, das Mädchen war stark, aber die gewaltsame Spaltung des Schutzkreises hatten einen gewaltigen Rückschlag verursacht, der durch die Störung verursacht worden war, hätte sie wahrscheinlich getötet, wenn Konan nicht helfend eingriffen hätte.
 

Das war allerdings auch das einzige, was sie hatte tun können. Die verursachende Hexe war schon über alle Berge. Außerdem wussten sie, dass sie es tatsächlich mit einer außerordentlich machtvollen Person zu tun hätten – erstens musste sie das sein, um Sakuras Kreis zu durchbrechen, zweitens um diese damit auch noch derartig in Gefahr zu bringen.

Der Rückschlag war durch einen zu starken magischen Stoß entstanden, den ihr Gegner auf den Kreis geschleudert hatte. Um zu entkommen. Konan war sich sicher, dass es sein Rückweg gewesen war. Wie er es in den Kreis geschafft hatte – oder ob er das überhaupt hatte tun müssen, vielleicht war er schon im Dorf gewesen, als Sakura den Kreis gezogen hatte – war eine Frage, die sie nicht beantworten konnte. Und sie fragte sich, wer diesmal entführt worden war.

Die Antwort darauf hatten sie nicht, aber sie war sich sicher, spätestens am nächsten Tag würden sie sie bekommen. Hinata hatte erzählt, dass Leute gekommen waren und sich über Sakuras Schreie beklagt hatten. Sie hatte etwas von Albträumen erzählt, aber wer schrie so laut und so voller Qual nur wegen eines Traumes, auch wenn es ein schlechter gewesen war? Dennoch hatte man die Erklärung akzeptiert – zumindest von dykaischer Seite aus. Den Wirt hatte Hinata noch einmal beruhigen müssen, aber auch er war rasch wieder verschwunden. Es gab nichts, was er hätte tun können.

Konan stand abrupt auf und ging zu ihrem Bett. Wäre jemand entführt worden, wäre man vermutlich schon zu ihnen gekommen, richtig? „Aja, weck uns auf, falls wieder etwas mit Sakura ist.“

Die Katze erhob sich langsam und steif und sprang vom Tisch, um zu dem Mädchen hinüberzugehen. „Sicher.“ Selbst ihre Stimme klang rau. Hinata hob sie hoch, um sie neben die grünäugige Hexe auf das Bett zu legen, wo sie sich zusammenrollte. Nur wenige Augenblicke lagen sie alle wieder in den Betten und versuchten zu schlafen.
 


 


 

Die Sonne war bereits aufgegangen, als Konan das nächste Mal erwachte. Es war schon hell im Zimmer. Sie konnte die leise flüsternden Stimmen von Neji und Hinata hören, die an der Tür auf dem Boden saßen, und das Wispern eines Schleifsteines auf einer Klinge.

Die beiden blickten auf, als sie sich aufsetzte, und nach einem Moment erhob sich Neji und verließ das Zimmer. Wahrscheinlich um Frühstück zu holen oder dergleichen. Müde schlug die Hexe ihre Decke zurück und stand auf.

„Sakura?“, wollte sie von der zurückbleibenden Hagawar wissen und die nickte, während ihre Finger zerstreut durch Ajas Fell fuhren, die auf ihrem Schoß lag. „Ihr geht es besser. Wahrscheinlich wacht sie in ein oder zwei Stunden ebenfalls auf.“

Konan nickte und schlüpfte in die für die Nacht abgelegte Kleidung, ehe sie zu der Waschschüssel hinüberging, die in einer Ecke stand. Das Wasser darin war noch lauwarm, so lange konnte es noch nicht hier sein, dass es gebracht worden war.

Kurz darauf kehrte ihr eigener Krieger zurück, der tatsächlich ein Tablett mit Essen auf den Händen trug. Er stellte es auf dem Tisch ab. Während sie aß, erwachte Sakura, viel früher als erwartet. Die jüngere Hexe setzte sich langsam auf und blickte sich orientierungslos um. Hinata war sofort an ihrer Seite und Aja sprang mit einem mächtigen Satz auf das Bett.
 

„Wa…Was ist geschehen?“, wollte das grünäugige Mädchen wissen.

„Jemand ist in das Dorf eingedrungen und während seiner Flucht deinen Schutzkreis angegriffen.“, antwortete Konan sachlich. Neji verließ erneut das Zimmer, nachdem er sich wortlos und mit einem Blick versichert hatte, dass Sakura wirklich nichts fehlte.

„Wir…wir dachten, du würdest st…sterben!“, schluchzte Hinata auf und warf die Arme um ihre Hexe.

Sakura erwiderte die Umarmung schwach mit einem Arm. „Das würde erklären, warum ich mich so zerschlagen fühle.“, murmelte sie leise. Sie fühlte sich nicht nur so, sie sah auch so aus. Konan hatten die dunklen Schatten unter ihren müde aussehenden Augen, die kränkliche Blässe ihrer Haut und der harte Zug um ihre Mundwinkel beinahe erschreckt. Aber sie hatte gewusst, dass Sakura so oder ähnlich aussehen würde. Ein Angriff auf einen Schutzkreis war nie, niemals leicht zu nehmen.

Die junge Hagawar löste sich nach kurzer Zeit wieder von ihr. „Neji holt dir gerade etwas zu essen.“

„Das ist…gut.“ Sakura hörte sich noch immer mitgenommen an. Konan wandte sich wieder ihrem eigenen Tablett zu. Kurz darauf erschien Neji erneut und die nächsten Minuten vergingen in Schweigen.
 

Sakura aß langsam und bedächtig, als wollte sie sich ganz genau einprägen, wie ihr Frühstück schmeckte um es nie wieder zu vergessen. Nahtoderfahrungen, wusste Konen, hatten solche Auswirkungen, ganz egal, wie oft man sie hatte. Man wollte wissen, warum man lebte, warum man kämpfte, warum man nicht einfach aufgab und sich der schwarzen, ruhigen Dunkelheit des Todes überließ. Warum man wieder zurück wollte in das bunte, laute Leben und es so lange genießen wollte, wie es ging. Und auch dafür kämpfte.

„Was haben wir?“, wollte das grünäugige Mädchen schließlich wissen.

„Nichts.“, antwortete Konan kurz angebunden und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Wir haben ihn gestern verloren, wahrscheinlich ein Teleportationszauber…“

„Aber…?“, hakte Sakura nach.

„Jemand anderes mag etwas gesehen haben. Wir haben da so was gehört. Leider haben wir keine Ahnung, wer dieser Jemand gewesen ist.“

„Außer, dass es höchstwahrscheinlich einer der Fremden war.“, fügte Neji hinzu.

„Wir werden es schon mitkriegen, meinst du?“

Der Hagawar nickte. „Die werden darüber nicht schweigen – wenn ich sie richtig einschätze.“

„A…aber we…wenn es diese Sö…Söldner waren…“, murmelte Hinata.

„Dann haben wir vielleicht Pech.“, schloss ihr Cousin, wirkte aber weiterhin ungerührt.
 

„Inwiefern?“, wollte die Hexe im Bett wissen und Konan erklärte: „Sie scheinen … anders zu sein. Einer unter ihnen auch ist Silvurraner. Könnte sein, dass sie die Sache für sich behalten.“

„Aha.“ Sakura schien noch benommen zu sein und daher eine Weile zu brauchen, die Informationen zu verarbeiten.

„Oder sie kommen direkt zu uns.“, fügte die Blauhaarige hinzu und jetzt zog nicht nur Sakura die Augenbrauen hoch. Konan zog die Schultern hoch. „Sie werden wohl verstehen, dass sie ohne unsere Hilfe keine große Chance haben. Fragt sich nur, ob sie das überhaupt wollen – es geht sie schließlich nichts an.“

Es blieb still, während sie alle diese Worte einsinken ließen. Dann fiel Sakura noch etwas ein: „Und es ist niemand entführt worden?“

„Bis jetzt ist noch niemand gekommen.“, antwortete Neji sachlich. „Wir können tatsächlich annehmen, dass, was auch immer diese Hexe wollte, sie hat es nicht bekommen oder nicht gefunden. Oder wir waren schnell genug und unsere Anwesenheit hat sie verjagt, ehe sie etwas tun konnte – vielleicht konnte sie es nicht tun, weil sie das Dorf sonst nicht hätte verlassen können wegen dem Kreis.“

„Apropos.“, fügte Konan ein. „Wie kam sie ins Dorf? Hat der Kreis insofern versagt…?“
 

„Nein… Ich glaube nicht, dass mein Kreis versagt hat – oder überlistet wurde.“, wiedersprach Sakura nachdenklich und schüttelte langsam den Kopf. „Ich denke, der Eindringling war bereits im Dorf, als ich ihn gezogen habe.“

Doch was sie damit anfangen sollten, wusste niemand von ihnen. Sie verfielen in Schweigen, während jeder seinen eigenen, trüben Gedanken nachhing oder Gebete an die Göttinnen schickten, dass sie letzte Nacht trotz des magischen Angriffs Erfolg gehabt hatten und niemand verschwunden war.

„Und noch etwas haben wir.“, bemerkte Neji plötzlich. Sein kühler Blick war auf den Himmel hinter dem Fenster gerichtet. „Die Hexe arbeitet nicht allein. Das gestern Nacht war keine Magie, die direkt aus der Erde gezogen wurde. Das war nur ein Talisman, der genutzt wurde.“

Konan hatte keinen Zweifel an seinen Worten. Das war eine der Gaben, die ein Hagawar von der Verbindung mit einer Hexe erhielt – das Erspüren von Magie, von der Art der Magie.

„Soll das heißen“, begann Sakura zögernd. „Dass wir es hier mit mindestens zwei Leuten zu tun haben?“

Der Krieger nickte. „Nach all diesen Ereignissen vermute ich, dass es sich um eine Gruppe von Kriegern handelt, die um diese eine schwarze Hexe versammelt hat. Sie führt sie an und von ihr geht auch alles aus. Vielleicht ist noch eine zweite Hexe dabei, aber wenn, dann ist sie deutlich schwächer als die Anführerin.“
 

Das war logisch. Sie hätten schon früher daran denken sollen – es waren so viele Entführungen und selbst nachdem die Leute begannen, sich zu schützen, weil sie von der Gefahr wussten, hatte niemand etwas mitbekommen, als dann die nächsten verschwanden.

Und dann diese Aktion in der letzten Nacht... Zu gut geplant, zu gut ausgeführt, zu schnell vollzogen. Das waren mehr als nur zwei oder drei Personen.

„Wir können es nur schwer zu sechst mit einer ganzen Gruppe aufnehmen.“, bestimmte Konan. „Selbst wenn drei von uns Hexen sind.“

„Und Shizune ist noch nicht mal da...“, fügte Sakura hinzu.

„Wa...was so...sollen wir dann tun?“, wollte Hinata wissen und sie blickte von ihrer Hexe zu Konan und dann zu ihrem Cousin.

„Beruhige dich.“, antwortete die Jadeäugige, ehe sie einen nachdenklichen Blick aus dem Fenster warf, Nejis Blick folgend. Sie wusste, dass er im Himmel sehr viel mehr sah als sie. Sie war eine bodenständige Person, Neji dagegen sah – trotz allen praktischen Veranlagungen – stets die weite, blaue Endlosigkeit und seine Träume ruhten auf den Schwingen der Vögel.

„Wir wissen nicht, mit wem wir es zu tun haben, und wir sind alle aufs beste ausgebildet. Sobald Shizune zu uns stößt, sind wir viel mehr als nur eine Gruppe von Hexen, vergesst das nicht; und auch nicht die Macht der Roten Göttin. Falls alles nichts nützt werden wir Nachricht zum Zirkel schicken – sie werden uns Verstärkung schicken und wenn es nur ein paar Krieger sind. Das ist alles, was wir dann noch bräuchten. Selbst mit einer dritten Hexe könnten wir es aufnehmen und mehr werden wir hier nicht finden.“ Sie drehte sich wieder um. „Aber vielleicht finden wir auch woanders Hilfe.“
 


 


 

„Kotetsu!“

Der brünette junge Mann blickte auf, als er die Stimme seines Anführers vernahm. Er hockte mit Izumo vor dem Feuer und hatte leise mit dem Freund gesprochen. „Was ist?“

Pein trat zu ihnen und ließ sich ihnen gegenüber auf den noch feuchten Boden sinken. „Stimmt es, dass Hexen Leute aufspüren können?“

„Wenn sie etwas persönliches von diesen Personen haben, sollte es kein größeres Problem sein…“, antwortete der Angesprochene nach kurzer Überlegung.

„Persönlich – so wie Blut?“ Pein hob das schlanke Wurfmesser, das er an diesem Morgen unter Mühen gesucht hatte, seit das Licht dafür ausreichte. Die Klinge war mit bereits trockenem Blut verklebt.

Erstaunt blickte Kotetsu sie an. Dann nickte er langsam. „Ja. Das würde gehen.“

„Gut.“ Der Sturmreiter würde darauf Acht geben, dass die Schneide erst einmal nicht gesäubert wurde…

„Du hast doch nicht etwa vor, eine von den Hexen zu fragen? Ich meine, was wäre der Grund...? Haben wir einen?“ Der Silvurraner klang plötzlich besorgt. „Ist etwas passiert?“

„Noch nicht. Wir wissen nicht, was genau geschehen ist und ob es uns überhaupt betrifft.“

„Aber du hast so ein Gefühl?“, warf Izumo ein und Pein schloss für einen Moment zustimmend die Augen. „Wenn wir es nicht brauchen, tun es die Dorfbewohner.“

„Wenn du dich zu auffällig umhörst, kriegt es der Kazekage mit.“, warnte Izumo.

„Ich werde schon aufpassen.“ Pein erhob sich. „Fangt schon einmal an, zusammenzupacken. Ich denke, wir ziehen bald los.“
 

‚Bald’ wäre in ein oder zwei Stunden, aber er wollte seine Männer nicht hetzen. Vorsichtig wickelte er das blutverschmierte Messer in ein Tuch und ließ es bei seinen Bündeln, ehe er ins Dorf zurückging um seinen Auftraggeber zu suchen. Ohne seinen Befehl ging hier nichts.

Wahrscheinlich hockte er noch in der Herberge bei einem schönen, warmen Morgenmahl oder dergleichen. Kiba war nicht der einzige gewesen, der die hohen Adligen bei ihrem eigenen rasch zusammengesuchten Frühstück lautstark beneidet hatte. Wahrscheinlich ließen sich diese beiden Dinge nicht einmal im Ansatz vergleichen – aber wer war es, der das Geld hatte? Die Söldner oder die Adligen?

Die Straßen des Dorfes waren bei weitem nicht mehr so ausgestorben wie in der letzten Nacht. Es war allerdings auch nicht unbedingt eine Menschenmenge, die durch die Gassen drängte. Dorfleute und Reisende vermischten sich, aber kaum einer nahm Rücksicht auf die Anwesenheit der jeweils anderen Gruppe. Pein wurde weder von der einen noch der anderen viel Beachtung geschenkt, während er sich zwischen den Leuten hindurchschlängelte.

Bald kam die Herberge in Sicht und er beschleunigte seine Schritte, als sein Blick auf jemanden fiel. Unter dem Torbogen stand eine Frau. Sie war deutlich noch lange nicht alt und schlank wie eine junge Birke und blaues Haar fiel um ein hübsches, kaltes Gesicht, aus dem jadegrüne Augen distanziert das Treiben in den Gassen beobachteten.
 

Ihr Blick richtete sich nach einigen Momenten auf ihn, aber es war schwer zu sagen, ob sie ihn nicht schon früher bemerkt hatte. Pein wandte sich nicht ab. Er hatte sie noch nicht im Dorf gesehen, aber das galt vermutlich für den Großteil der hiesigen Bevölkerung.

Dennoch sagte ihm sein Instinkt, dass diese Frau nicht hier lebte. Da war etwas an ihr – vielleicht die selbstbewusste Art, wie sie sich hielt, oder der kühle, einschätzende Blick, mit dem sie ihn bedachte. Wer wusste schon – vielleicht war sie diejenige, mit der er am letzten Tag zusammengestoßen war, auf der Treppe? Die zweite Hexe?

Über ihr Gesicht huschte kurz ein seltsamer Ausdruck, als sie ihm direkt ins Gesicht blickte, ehe sie rasch wegsah. Dennoch erhob sie die Stimme, ehe er an ihr vorbei gehen konnte. „Habt Ihr gestern etwas bemerkt?“

Er blieb stehen und wandte den Kopf um sie anzusehen. Sie trug eine weiße Rose im Haar, die einen Kontrast zu den dunklen Strähnen bildete. „Was sollen wir bemerkt haben?“

Die Rückfrage war ausweichend, um eine direkte Antwort herumzukommen, und die Frau nahm sie ihn ohne mit der Wimper zu zucken und antwortete einfach: „Etwas Außergewöhnliches. Etwas, das nicht normal war.“ Sie drehte sich weg. „Gestern schrie ein Mädchen und ein Krieger ist aus dem Dorf geflohen, denn seine Verfolger konnten ihn nicht einholen.“ Das war eine sehr kryptische Umschreibung der Ereignisse in der letzten Nacht. „Eine dunkle Hexe gestattete ihm, sich auf den Schwingen der Nacht fortzubewegen an einen Ort, den nur sie kannte.“ Sie blickte ihn unter langen Wimpern her an. „Wie viel wisst ihr von Hexen?“

„Ich habe keine Ahnung von Hexen.“, antwortete er einfach. „Nach allem was ich weiß, könntet Ihr eine Hexe sein.“
 

Ihre Mundwinkel zogen sich zu einem minimalen Lächeln nach oben und sie senkte für einen Moment die Lider, sagte aber nichts. Er hatte auch keine Antwort erwartet. Was hätte sie sagen können? Dass sie eine war? So lange sie sich auf diesem unsicheren Boden befanden, konnte sie das gar nicht, ohne sich, ihre Freunde und selbst das Dorf in Gefahr zu bringen. „Ihr seid klug.“

Er zog eine Augenbraue hoch und ließ das Kompliment dann einfach fallen.

„Was habt Ihr gestern bemerkt?“, wiederholte sie, diesmal eindringlicher.

„Habt Ihr es nicht gerade gesagt? Wir haben auch nicht mehr gesehen, aber die Hunde sind nervös geworden.“

Die Frau nickte, als hätte sie eine derartige Reaktion erwartet, was nicht weit hergeholt war. „Wenn...“

Sie wurde unterbrochen, als die Tür zum Gasthof plötzlich aufgestoßen wurde. Ein Schwall frenetischer Stimmen und das rosahaarige Mädchen kamen ihnen entgegen. Die junge Frau stieß die Tür wieder hinter sich ins Schloss und rannte auf die Jadeäugige zu. Dann bemerkte sie Pein und stockte in ihren Schritten. Aber anscheinend spielte seine Anwesenheit keine Rolle für das, was sie zu sagen hatte. „Konan, es ist doch erneut geschehen!“

Sofort veränderte sich die Haltung der Angesprochenen; das hübsche Gesicht verlor jeglichen Ausdruck und ihr Mund wurde hart. „Was? Aber es hat sich niemand gemeldet...“

Die andere schüttelte den Kopf, warf Pein, der das Ganze interessiert verfolgte, einen Blick zu und erklärte: „Es ist Harusame. Die Enkelin des Kazekagen.“

„Was ist mit ihr?!“, verlange Pein scharf zu wissen und das Mädchen fuhr erschrocken zurück.

„Sie ist weg...“, murmelte Konan und ging dann mit raschen, energischen Schritten auf die Tür zu. Weg?! Was hatte das zu bedeuten? Doch nicht das, wonach es sich anhörte? Pein stieß einen Fluch aus und folgte den beiden Frauen nach drinnen und in den Schankraum.
 

Dort war die Hölle los. Soldaten und Diener redeten durcheinander. Temari von Sabaku stand an der Seite, das Gesicht in Shikamarus Kleidung vergraben und auch ihr junger Mann machte einen besorgten Eindruck. Der Kazekage ragte hoch über dem armen Kindermädchen auf, das in der Mitte der Aufmerksamkeit stand, völlig aufgelöst und in Tränen, während der hohe Herr drohend über ihr stand und sie beschimpfte.

„Verdammt...“ Pein fuhr sich durch das Gesicht. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Scheinbar war die kleine Harusame tatsächlich verschwunden und wenn er die Ansammlung und Temaris Zustand hier so betrachtete, hatte man schon nach ihr gesucht, ehe das Chaos ausgebrochen war.

Er fluchte erneut. Wer wusste schon, was passiert war? Das kleine Mädchen hatte absolut nicht verdient, hierbei die Leidtragende zu sein, was auch immer ‚hierbei’ war. Sie war süß, unschuldig und konnte noch nicht einmal verstehen, was hier überhaupt los war!

Außerdem würden Pein und seine Söldner jetzt noch länger hier bleiben in dem Dorf, in dem sie sich benahmen, benehmen mussten, als gingen sie auf Eiern, damit das zerbrechliche Gleichgewicht nicht zerstört wurde. Der Kazekage, seine Adligen und die Soldaten interessierten sich ja nicht dafür.

Ob es einer der Dorfbewohner gewesen war um sich an den Eroberern zu rächen, so verrückt und verdreht das auch war? Harusame war das schlechteste, dümmste Opfer, das man sich aussuchen konnte und zeugte nicht nur von Rachsucht, sondern auch von absoluter Feigheit.
 

Pein warf einen kurzen Blick auf den Wirt und seine Schankmädchen, die schweigend an der Seite standen und der Sache zusahen. Sie waren alle kalkweiß und wirkten nicht nur geschockt.

Er verwarf den Gedanken. Die waren schlichtweg entsetzt und verängstigt. Und er bezweifelte, dass es damit zusammenhing, dass der Kazekage hier so einen Aufstand machte, oder mit der Entführung. Dann würden sie nur mitleidig aussehen oder gar nicht hier sein. Da steckte etwas völlig anderes dahinter.

Peins Blick wanderte weiter zu den beiden Hexen, die mit verschlossenen Gesichtern die Szene betrachteten. Es hing mit ihrer Anwesenheit zusammen, daran bestand kein Zweifel. Also blieb ihm nur eins übrig. Er hob die Hand und griff nach der Schulter der älteren Frau, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Sie stieß einen erschrockenen Laut aus und fuhr herum, während ihre Hand zu dem großen Messer zuckte, das sie am Gürtel trug. Sie entspannte sich nahezu sofort wieder, aber trotzdem war er beeindruckt von ihrer raschen Reaktion.

Dennoch kam er sofort zum Punkt. „Was ist hier los?“ Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt und drückte deutlich aus, dass weder er noch sie gingen, ehe sie erzählt hatte, was sie wusste.

Sie antwortete mit einem kühlen, abschätzenden Blick, dann wandte sie sich noch einmal kurz zu der Szene im Raum, ehe sie auf die Türe zeigte. „Kommt wieder mit nach draußen. Hier ist es zu laut. Sakura?“

Das Mädchen nickte, während sie gleichzeitig etwas – oder jemanden? – im Raum suchte. „Ich kümmere mich darum.“ Worum sagte sie allerdings nicht.
 

Bereitwillig folgte Pein der Jadeäugigen, die auch gleich zum Thema kam, kaum das sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. „Das Kind war nicht die erste Entführung in dieser Gegend.“, sagte sie reserviert. „Jeden Monat wird eine Person entführt. Das erste Opfer war eine alte Frau. Jetzt, die Kleine mitgezählt, sind es sieben. Wir wissen nicht, wie lang das so weitergehen wird oder was der Entführer mit ihnen vorhat.“

Pein nickte und sammelte die Informationen sorgsam, um sie später noch einmal genauer anzusehen. Jetzt gab es noch eine wichtigere Frage. „Glaubt Ihr, sie leben noch?“

„Wir gehen davon aus.“ Sie blickte sich um als wolle sie sich versichern, wer zuhörte. Außer ihnen befand sich jedoch niemand im Hinterhof. „Wir gehen ebenfalls davon aus, dass es sich bei dem Entführer um eine schwarze Hexe handelt, die mit den Verschwundenen einen Zauber durchführen wird. Es gibt nur wenig Magie, die funktioniert, wenn die Opfer bereits tot sind.“ Es war klar, dass sie hier nicht mehr von Leuten sprach, die in ein Verbrechen verwickelt waren, sondern von Opfern in einem ganz anderen Sinne. „Wir müssen daran glauben, dass die Leute noch leben.“

Das war leicht verständlich. Es war auch verständlich, dass es nur eine Möglichkeit gab, warum man sie geschickt hatte: Sie waren Hexen und anschienend bekämpfte man Hexen wie Feuer – mit anderen Hexen, wie Feuer mit Feuer.

„Und darum seid ihr hier? Ihr und Sakura?“

Sie warf ihm einen langen Blick zu, wohlwissend, dass er wusste, dass auch sie eine Hexe war. Dann nickte sie. „Der Zirkel der Silbernen Flamme hat uns und eine weitere hergesandt, damit wir dem ein Ende bereiten und die Schuldige wenn möglich unschädlich machen.“
 

Pein dachte an die Hexe und ihren Krieger zurück, die am letzten Tag an ihnen vorbeigeritten waren, als sie auf Inoichi und Itachi gewartet hatten. Ob es sich dabei um die dritte handelte? Die anderen beiden Krieger hatten sie ja schon getroffen. Da fielen einige Puzzlestücke zu ihren Plätzen und gaben nun ein erkennbares Bild ab. „Und sonst wisst Ihr nichts?“

Konan schüttelte langsam den Kopf. „Wir haben gehofft, die letzte Entführung verhindern zu können, aber wir glauben, dass der Täter sich bereits im Dorf befunden hat, als Sakura den Kreis zog.“

„Sie war es, die letzte Nacht schrie.“, stellte der Krieger fest und die Blauhaarige nickte. „Ja. Wir haben jedoch nichts gefunden, als wir gesucht haben.“

„Aber wir...“, murmelte Pein und drehte sich halb weg, tief in Gedanken versunken.

Die Hexe legte den Kopf schief. „Krieger...“, begann sie spröde und er blickte sie wieder an. „Wir haben uns noch nicht angemessen vorgestellt.“ Sie neigte den Kopf in einer universellen Begrüßungsgeste. „Man nennt mich Konan, Rabenhexe der Silbernen Flamme. Mein Familiar ist Wynn und mein Hagawar Neji vom Hyuuga-Clan.“

Es war eine formelle Vorstellung, eine, die eine ebenso förmliche Erwiderung verlangte. Also berührte er seine Stirn mit zwei Fingern, wie es die Traditionen seines Volkes vorschrieben. „Ich bin Pein aus den Steppen von Khral, Sturmreiter im Zeichen des Raben und Anführer von Akatsuki. Wir kämpfen für Sold.“
 

„Ich grüße Euch.“ Sie schwieg einen Moment, ehe sie in dringlichem Tonfall fortfuhr: „Pein aus Khral, Ihr müsst mit dem Kazekagen sprechen und ihn davon überzeugen, dass er unsere Hilfe braucht. Allein wird er mit Sicherheit nicht weit kommen und wir ... Ich befürchte, dass auch wir unsere Aufgabe ohne weitere Hilfe nicht vollenden können, wie wir es wollen und sollen. Die schwarze Hexe arbeitet auf keinen Fall allein, wie wir jetzt wissen.“ Sie warf einen Blick zur Tür. „Ich befürchte, dass wir uns für diese Sache zusammenschließen müssen, so sehr es den Dykae und uns auch nicht gefällt. Aber alte Streitigkeiten und Furcht müssen hintenanstehen, wir haben Leben zu retten, auch die von Kindern.“

„Ihr müsst mich nicht überzeugen, ich weiß das auch. Ich werde sehen, was ich tun kann.“

„Ich danke Euch.“ Sie nickte. „Lasst uns wieder hineingehen. Wir werden Euch alles berichten, was wir wissen, wenn hier die Fronten geklärt sind. Die dritte Hexe wird heute Nachmittag oder Morgen zu uns stoßen.“

Diesmal war er es, der die Tür zur Herberge aufstieß, und die Hexe, die folgte.
 


 


 

Konan war nahezu begeistert von dem Verlauf, den das Gespräch genommen hatte. Was immer sie erwartet hatte, die so bereitwillige Unterstützung des Kriegers – nein, die Unterstützung Peins, Sturmreiter aus Khral, war mehr, als sie erhofft hatte. Sie war hier einen großen Schritt weitergekommen.

Wahrscheinlich würden sie keine Nachricht an den Zirkel schicken und um ungebundene Krieger bitten müssen. Pein würde ihnen helfen und jeder einzelne seiner Leute sah aus, als wäre er mindestens ebenso viel wert wie ein gut ausgebildeter Hyuugakrieger.

Sakura, Neji, Hinata und Wynn warteten bereits auf sie in ihrem Zimmer. Sakura hatte auch die beiden Hagawar und den Familiar über die neuesten Entwicklung berichtet und offenbar waren sie gerade dabei, die neue Information zu diskutieren.

„Wir haben jetzt eine verschwundene Person in jedem Lebensalter.“, bemerkte Sakura, kaum dass die Tür sich wieder geschlossen hatte. „Und alle sind weiblich.“ Was kein Zufall mehr sein konnte. Hier bereitete sich jemand vor, mächtige Magie zu wirken, die er wahrscheinlich durch die Opfer kanalisieren würde – was für diese qualvoll sein und tödlich enden würde. Es war ein deutliches Muster.

„Wir glauben, das Ritual wird nächsten Monat stattfinden.“

Konan rechnete nach und keuchte auf. „Das ist Samhain!“

„Genau.“, stimmte die andere Hexe zu. Dieser Tag war wichtig in ihrem Kalender, der Tag zwischen Leben und Tod, der Tag, an dem der Schleier zwischen dieser und jener Welt dünn wie Seide war, der Tag, an dem das Jahr endete und nach dem die Nächte länger wurden als die Tage. Schon vorher hatte alles darauf hingewiesen, aber jetzt hatten sie Klarheit.
 

Sie hatten noch einen Monat, die übrigen Rätsel zu lösen, die Hexe und ihre Anhänger zu finden und die Entführten zu befreien und gleichzeitig zu versuchen, den Feinden endgültig das Handwerk zu legen.

Man konnte es von dieser oder von jener Seite betrachten. Es konnte genug oder zu wenig Zeit sein. Am Ende würde es nie so laufen, wie man es wünschte. Und sie hatten noch nicht einmal eine Ahnung, wer der Feind überhaupt war! Sie hatten rein gar nichts.

„Wo ist Aja?“, wollte Konan schließlich wissen.

Sakura deutete auf den Boden unter ihr. „Im Schankraum. Ich hab ihr gesagt, sie soll gut zuhören und uns berichten, wenn etwas wichtiges passiert.“

Die jadeäugige Hexe nickte. „Ich habe vorhin mit dem Anführer der Söldner gesprochen, die der Kazekage mitgebracht hat.“ In kurzen Worten berichtete sie von ihrer kleinen Unterhaltung mit Pein.

Was sie verschwieg, war die Anziehung, die er auf sie ausübte. So etwas war ihr noch nie untergekommen. Sie war absolut davon überzeugt, dass er derjenige gewesen war, mit dem sie auf der Treppe zusammengestoßen war. Der außergewöhnliche Schmuck in seinem Gesicht war ein todsicherer Hinweiß. Die tiefe, raue Stimme bestätigte nur ihren Verdacht.

Er wirkte wie eine Verlockung auf sie, es war fast wie ein Zauberbann. Während des Gesprächs hatte sie einen guten Blick auf ihn gehabt, die kräftige Linie seines Unterkiefers, die gerade Nase und die sonderbaren Augen, die mehr Geheimnisse zu halten schienen, als sie sich vorstellen konnte.

Sein Intellekt hatte sie ebenfalls viel zu sehr beeindruckt, weil er zu schnell begriffen und Dinge zusammengefügt hatte. Und dann war da noch die Aura gewesen, strahlend und stark. Dieser Mann wirkte auf sie, war anders als alle anderen, denen sie bis jetzt begegnet war und sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte.
 

„Glaubst du, er schafft es, den hohen Herrn von der Sache zu überzeugen?“, wollte Neji zweifelnd wissen, nachdem sie geendet hatte.

Konan hob die Schultern. „Er wird es zumindest versuchen. Und der Kazekage wird uns dringender brauchen als wir ihn und er ist hoffentlich klug genug, das rasch einzusehen.“

„Hoffentlich...“, murmelte Sakura, klang aber nicht sonderlich überzeugt.

„Wa...was tun wir eigentlich, wenn ... wenn ... na ja, wa...was tun wir, wenn das ge...geklärt ist?“, stotterte Hinata und alle Blicke richteten sich auf sie. „I...ich meine, ganz egal, wie der Kazekage sich entschiedet, wir haben noch immer kei...keinen Anhaltspunkt, o...oder?“

Ein kollektives Seufzen ging durch den Raum und Sakura schüttelte den Kopf. „Damit hast du leider recht. Wir müssen uns wohl wieder auf die Strategie stützen, die wir schon vorher angewendet haben. Die Wälder nach Auffälligkeiten durchkämmen. Oder wir warten darauf, was Shizunes Zauber brachte.“

„Oder das.“, knurrte Neji und sie alle wussten, wie wenig verlässlich der Zauber war, den Shizune für die letzte Nacht geplant und hoffentlich auch vollzogen hatte.
 

Ein Kratzen an der Tür riss die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf den Zimmereingang. Wynn, der bis jetzt schweigend auf dem Fensterbrett gesessen hatte, krächzte: „Das ist Aja.“

Sakura war schon aufgesprungen und ließ ihren Familiar herein, der mit erhobenem Schwanz zum Tisch stolzierte und hinaufsprang. „Was ist los?“, wollte die grünäugige Hexe wissen und die schwarze Katze erklärte: „Ich glaube, sie sind jetzt bereit dafür, euch gegenüber zu treten. Oder zumindest, so bereit sie in einer Situation wie dieser sein können.“ Sie leckte sich über die Pfote. „Sie werden uns zumindest nicht gleich anfallen, wenn wir ihnen unsere Herkunft und unsere Aufgabe erklären. Der Kazekage scheint sehr in seine Enkelin vernarrt zu sein. Für sie wäre er sogar bereit, einen Pakt mit dem Teufel eingehen.“

„Oder uns.“, bemerkte Neji sarkastisch und alle wussten, was er damit meinte. Aja nickte.

„Also hat Pein sie überzeugen können?“, wollte Konan wissen und auch die anderen horchten gespannt auf.

„Oh ja.“, antwortete Aja und klang überaus belustigt. „Ich zitiere die schlagenden Worte: ‚Es ist hier nicht die Frage, wo Ihr mit den Hexen arbeiten wollt, sondern eher die, ob sie mit Euch arbeiten wollen.’“ Sie warf Konan einen scheelen Blick zu. „Obwohl er wohl schon wusste, dass wir nicht ‚Nein’ sagen können.“

„Oder werden – ich habe vorhin mit ihm gesprochen. Lasst uns hinunter gehen und sehen, was der Kazekage uns zu bieten hat.“ Damit stand Konan auf und marschierte entschlossen zur Tür. „Wynn, komm her.“ Der Rabe erhob sich mit raschen Flügelschlägen vom Fensterbrett und ließ sich dann auf ihrer Schulter nieder.

Sakura hob Aja auf den Arm, die sich das schnurrend gefallen ließ, aber bald wieder verstummte und mit wachen, gelben Augen nach vorne starrte. Neji und Hinata legten je eine Hand auf die Griffe ihrer Schwerter und bildeten das Schlusslicht.
 

Im Schankraum hatte sich die Situation völlig verändert. Der Wirt und seine Mädchen standen noch immer am Rand der Szene und beobachteten sie nahezu fasziniert. Von den meisten Dienern und Soldaten war keine Spur mehr zu sehen, auch das Kindermädchen war nicht mehr da.

Nur der Hauptmann von des Kazekagen Truppen und zwei weitere, ältere Soldaten, die wie Veteranen wirkten, befanden sich noch im Raum. Temari und Shikamaru standen nach wie vor an der Seite, doch beide blickten mit verschlossenen Gesichtern zu den beiden Gestalten, die jetzt den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und des Raumes einnahmen.

Der Kazekage und Pein, die sich abwartend gegenüberstanden, beinahe lauernd. Die Haltung des Adligen war abweisend und angespannt, während der Krieger einen offeneren Eindruck machte, bereit, zu beschwichtigen.

Doch auch Pein hatte seine Rückendeckung in Form von dreien seiner Krieger; der Fischmensch, der Silvurraner und das blonde Mädchen. Sie alle standen abwartend im Hintergrund, aber sehr aufmerksam.

Die beiden Hexen und ihre Begleiter wurden erst bemerkt, als sie näher traten. Die Reaktionen der Anwesenden war äußerst unterschiedlich. Die Akatsuki rührten sich kein Stück, aber Interesse und Vorsicht trat in ihre Augen. Der Wird und die Schankmädchen schienen nicht zu wissen, was diese neue Entwicklung bedeuten sollte.

Die Soldaten sowie ihr Herr, Temari und ihr Ehemann versteiften sich und betrachteten sie mit kühlem, abweisenden Blicken aus verengten Augen. Anscheinend hatten sie sofort begriffen, wer sie waren. Pein trat bereitwillig zu seinen Leuten zurück um ihnen den Rest des Gesprächs zu überlassen.

Wahrscheinlich war er sogar froh darüber. Der Kazekage war kein umgänglicher Mann, nicht einmal an seinen besten Tagen. Und dieser Augenblick konnte schlechter nicht gewählt sein. Aber dennoch kamen sie nicht umhin, diese Begegnung zu machen, wenn sie eine Chance auf einen Sieg haben wollten.
 

„Und wieso sollte ich euch Hexenpack vertrauen und gewähren, uns zu helfen, nachdem eine von euch es war, die meine Enkelin in derartige Gefahr bringt?!“, bellte der Fürst, kaum dass er ihrer ansichtig geworden war. „Dreckiges Gesindel.“

Konan öffnete den Mund um eine scharfe Antwort zu geben, doch dann schloss sie ihn wieder. Es hatte keinen Sinn, den Kazekagen noch mehr zu reizen, selbst wenn sie das Bedürfnis hatte, die Beleidigung zurückzugeben.

Aber im Grunde war er es, der hier die Macht hatte. Er hatte die Soldaten, während sie nur zwei Krieger an der Seite hatten. Auf Pein und seine Krieger könnte sie in diesem Augenblick auch nicht zählen. Die standen ebenfalls bei dem Adligen in Sold.

„Ich bin Konan.“, sagte sie stattdessen mit kühl-beherrschter Stimme. „Rabenhexe der Silbernen Flamme. Mein Familiar und mein Krieger.“ Dann wies sie mit einer offenen Handbewegung zu Sakura, die seitlich hinter ihr stand. „Dies ist Sakura, Katzenhexe der Silbernen Flamme. Ihr Familiar und ihre Kriegerin.“

Sie blickte dem Mann in die Augen, dem es ob ihrer kalkulierten Kühle für einen Moment die Sprache verschlagen hatte. „Wenn Ihr uns noch einmal derartig beleidigt, Lord Kazekage aus Dyka, dann werdet Ihr nicht mehr auf unsere Hilfe zählen können.“
 

Die Warnung musste sein. Auch wenn sie jetzt die Erwachsene spielte, sie durfte nicht zulassen, dass der Mann dachte, mit ihnen umspringen konnte, wie er wollte. Sie hatten Macht. Auch wenn es vielleicht keine solche Macht war, wie er es gewohnt war, so war sie doch da. Anwesend und tödlich. Und das sollte er ruhig spüren.

„Ihr wisst nicht etwas über Hexen. Glaubt nicht, über uns richten zu können, nur weil ihr ein paar Märchen und Gerüchte gehört habt.“, zischte sie scharf.

Der Mann überging ihre letzten Worte einfach, wahrscheinlich glaubte er nicht einmal, dass sie recht haben könnte und das, was man in Dyka über sie hörte, tatsächlich kaum mehr als erfundene Geschichten waren. „Und wer sagt, dass ich eure Hilfe brauche, Hexe?“

Darauf eine Antwort zu geben lag eigentlich unter ihrer Würde. Sakura war es, die schnappte: „Ein paar Soldaten gegen eine schwarze Hexe und ihre Leute? Ich bitte Euch! Ihr würdet nicht mal das Versteck finden!“

Der Kazekage betrachtete sie mit einem finsteren Blick. „Und ihr wisst, wo es ist?“

„Noch nicht.“ Der Dykae wollte gerade zu einer Antwort ansetzen – einer patzigen wahrscheinlich – als Sakura schon fortfuhr: „Aber wir haben bessere Chancen, es zu finden, als ihr jemals haben werdet. Bitte. Um das Leben Eurer Enkelin Willen, lasst es ruhen und arbeitet mit uns.“

Konan hätte am liebsten geseufzt. Das hier war doch lächerlich! Würde er nicht mit ihnen arbeiten wollen, hätte er sie längst ergreifen und die Scheiterhaufen vorbereiten lassen. Einzig sein Stolz, seine Ansehen und seine Sturköpfigkeit waren es, die zumindest etwas Protest verlangten.
 

Sie wollte ihn gerade darauf ansprechen und wohl damit eine weitere Diskussion vom Zaun brechen, als die Hilfe von einer äußerst unerwarteten Stelle kam. „Schluckt endlich Euren Stolz hinunter, mein Lord Kazekage.“ Die tiefe Stimme war angespannt und genervt und gehörte Shikamaru von Nara, der sich von seiner Frau gelöst hatte.

Augenblicklich richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihn. Jedoch schien der junge Mann dies nicht einmal zu bemerken, sein Blick war noch immer stur auf die Hexen und ihren Begleitern gerichtet, von denen keiner erwartet hatte, dass ausgerechnet er ihre Partei ergreifen würde. Oder irgendeine, was das betraf.

Er interpretierte die Blicke der Silvurraner richtig und erklärte seufzend: „Ich bin faul, nicht dumm. Und meine Tochter ist mir wichtiger als alles andere, meine Frau ausgeschlossen. Also?“ Seine Stimme klang beherrscht und hart und die scharfe Intelligenz in seinem entschlossenen Blick machte Konan deutlich, dass sie ihn falsch eingeschätzt hatte. Er war kein weicher, weibischer Adliger aus Dyka, der nicht wusste, wo der Griff eines Schwertes war, und sich von seinem Schweigervater unterdrücken ließ. „Was wisst Ihr über unseren Feind?“

Der Kazekage jedoch nahm diese Entwicklung nicht positiv auf. „Shikamaru, was fällt dir ein, dich hier einfach so einzumischen?! Wir haben keinerlei Veranlassung, mit diesen ... diesen Zauberinnen zusammenzuarbeiten, wir brauchen sie nicht. Wir können Harusame ohne die Hilfe von diesem Hexenpack finden und die Täter zur Rechenschaft ziehen. Die würden uns nur im Weg sein!“
 

Der jüngere Adlige ließ die Tirade schweigend und genervt über sich ergehen und antwortete dann einfach: „Schwiegervater, Ihr mögt im Rang über mir stehen, aber hier geht es immer noch um meine Tochter und ich werde nicht tatenlos herumsitzen und über Möglichkeiten nachdenken, die sie uns vielleicht wieder bringen könnten, wenn wir hier die beste direkt vor der Nase haben. Ihr wisst genau, dass wir die Veranlassung haben und auch keine andere Wahl. Sonst wären wir längst auf dem Weg zu den Scheiterhaufen.“ Die beiden starrten sich mit festen Blicken an, keiner war gewillt, sich zuerst abzuwenden und die Niederlage einzugestehen.

Es war Temari, die dem Ganzen schließlich ein Ende setzte, indem sie hinter ihren Ehemann trat und ihm in stummer Unterstützung die Hand auf die Schulter legte. „Vater... Shikamaru hat Recht.“

Das war alles, was es brauchte und der Kazekage warf die Hände in die Höhe, ehe er wieder zu Konan herumfuhr. „Fein. Aber sollte ich auch nur das geringste Anzeichen dazu sehen, dass ihr irgendetwas Krummes versucht... oder gar mit in der Sache drinsteckt... oder etwas ähnliches – dann werde ich keinen Moment zögern, dafür zu sorgen, das ihr den Tod bekommt, den ihr verdient.“

Konans Stimme war eiskalt und mit einer leichten Spur von triefendem Hohn, als sie die Antwort gab: „Dann haben wir ja nichts zu befürchten, denn wir stecken weder mit dieser schwarzen Hexe unter einer Decke noch werden wir je ‚etwas Krummes versuchen’. Ich hoffe nur, ihr seid in der Lage, ehrliche Handlungen von all den anderen zu unterscheiden.“
 

Sakura fuhr sich durch die Haare und seufzte tief. Konan wusste, dass sie die ganzen Drohungen und Demütigungen nicht leicht ertragen konnte, und nun versuchte, es zu überspielen. „Wenn das jetzt geklärt hätten, könnten wir...“

„Vielen Dank.“, unterbrach Shikamaru sie.

„Was?“, entfuhr es ihr verwirrt.

„Vielen Dank.“, wiederholte der Dyka. „Euch allen. Dass Ihr uns helft, obwohl schon diese Situation ganz leicht sehr blutig hätte enden können.“

Sakura winkte ab. „Wir sind hier wegen dieser Entführungen und wir helfen, wo wir können. Das ist unsere Pflicht als weiße Hexen.“

„Dennoch...“

Pein war es, der die unangenehme Situation zu einem Ende führte. „Lasst uns die Dankesreden zu dem Zeitpunkt aussprechen, wenn wir alle lebend wiederhaben und uns jetzt auf die vorhandene Situation konzentrieren.“

„Ihr habt Recht.“, gab der Adlige schnell nach – wahrscheinlich getrieben von der Sorge um seine Tochter. „Ihr sagtet, es gäbe noch weitere Entführungen?“ Er wandte sich direkt an Konan.

Die Hexe nickte. „Lasst uns Platz nehmen und wir erzählen, was wir bereits wissen.“

Kurz darauf saßen sie um die große Tafel in der Wirtsstube und die beiden Hexen berichteten abwechselnd und in kurzen, korrekten Sätzen, was die Dorfbewohner ihnen erzählt und sie selbst herausgefunden hatten. Sie erwähnte auch Shizune, allerdings nichts von dem flächendeckenden Suchzauber, den die ältere Hexe in der letzten Nacht durchgeführt hatte, weiter oben in den Bergen.
 

Kazekage schloss mit den wütenden Worten: „Ihr wisst also auch nicht mehr über den Aufenthaltsort als wir?! Und warum tun wir das alles noch?“

„Weil wir bessere Chancen haben, die Hexe zu finden und zu besiegen.“, antwortete Konan mit kühler Stimme. Sie hatte das Gefühl, diesen Ton nicht mehr ablegen zu können. Der hohe, dykanische Herr ging ihr zu sehr auf die Nerven und ein Gegenangriff gehörte noch immer zu den dümmsten Dingen, die sie tun konnte.

„Und wie? Du und deine kleinen Freunde, ihr habt auch keine Idee außer ‚den Wald absuchen’, worauf wir auch hätten kommen können!“

„Statt dessen habt Ihr lieber das Kindermädchen angeschrieen, das absolut nichts für die Sache kann. Wahrscheinlich wurde ein Schlafzauber über ihr gesprochen. Wo ist sie überhaupt? Ich hoffe, Ihr habt ihr nichts getan!“

Der Kazekage fuhr auf und sein Stuhl schabte heftig über den mit Binsen bedeckten Holzboden. „Ich bestrafe meine Diener, wie es mir passt und du hast dich da überhaupt nicht einzumischen! Das dumme Ding hätte einfach besser aufpassen sollen, dann wäre die ganze Angelegenheit nicht passiert!“

Auch Konan stand auf. „Ich sagte doch, sie wurde mit einem Schlafzauber belegt. Was, glaubt Ihr, kann eine einfache Magd gegen die Schergen einer schwarzen Hexe ausrichten?!“

„Ich glaube... wenn Kotetsu sich nicht irrt, dann könnten wir helfen.“, bemerkte Pein von der Seite und unterbrach den Streit. Er hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt, während er den heftigen Austausch aufmerksam zugesehen hatte.
 

„Kotetsu?“ Der braunhaarige Silvurraner trat heran und reichte seinem Anführer etwas, der sich in seinem Stuhl aufgerichtet hatte. „Ich sagte Euch doch, dass wir gestern mehr gesehen haben als Ihr.“, bemerkte Pein und legte das Bündel auf den Tisch und schlug das Tuch beiseite, mit dem es eingewickelt war. Es war ein Dolch mit blutverkrusteter Klinge. „Und Kotetsu sagte mir, dass es nützlich sein könnte.“ Er schob den Dolch über den Tisch. „Wir haben gestern einen der Flüchtenden getroffen.“

Sakura sprang auf. Sie und Konan hatten sofort realisiert, wessen Blut da an dem Metall klebte. Das würde sie tatsächlich einen großen Schritt weiterbringen. „Aber das ist ja fantastisch! Hinata, unsere Karten!“

Das Hyuugamädchen war schon auf den Beinen und hetzte aus dem Raum. Man konnte sie die Treppe hinaufeilen hören und das Geräusch der Tür, wie sie aufgerissen wurde. Kurz darauf lief die Kriegerin die Treppe wieder hinunter und tauchte wieder im Schankraum auf, ein Bündel Pergamentrollen im Arm, den Karten.

„Was habt ihr vor?“, wollte Shikamaru wissen, während Konan schon nach dem gebrauchten Gegenstand in ihrer Hexentasche angelte.

„Wir werden den Besitzer des Blutes auspendeln.“, antwortete Sakura. „Das ist eine sehr leichte Sache, vorausgesetzt es liegt kein Schutzzauber über ihm.“

„Und wenn das doch der Fall ist?“

„Dann werden wir sehen, wessen Macht und Willen größer ist, Konans oder der unseres Feindes, und von der Art des Zaubers hängt es ebenfalls etwas ab, selbstverständlich.“
 

Die jadeäugige Hexe kümmerte sich nicht mehr um Sakuras Erklärungen, denn jetzt hatte sie ihr Pendel gefunden und zog es heraus. Es war ein klarer, kurzer Stift aus Bergkristall, der an einer einfachen Lederschnur befestigt war.

Neji und Hinata hatten inzwischen eine der Karten – die mit dem größten Maßstab – auf dem Tisch ausgerollt, Wynn und Aja dienten, gemeinsam mit zwei von Peins Kriegern als Eckenhalter.

Konan hielt das Pendel darüber und begann langsam und konzentriert es in einem Kreis schwingen zu lassen, während sie ihre Hand langsam über die Karte schweben ließ. Sie spürte, wie die Magie in der Erde erwachte, durch ihren Körper strömte, sich durch sie kanalisierte und über ihre Finger in den Bergkristall, der jetzt heftiger zu schwingen begann, obwohl sie längst aufgehört hatte, die Hand zu bewegen.

Konan schloss die Augen und senkte das Pendel etwas weiter, dass die Spitze fast das Papier berührte. Kurz darauf spürte sie das vertraute Zucken des Steines und sie gab nach; der Kristall schnellte über das Papier und stieß mit einem leisen Klicken auf die Karte. Kollektiv beugten sich alle Anwesenden darüber.

„Das ist das Flammental am Drachenhorn.“, erklärte eines der Schankmädchen, das wie die anderen ebenfalls zum den Tisch gekommen war.

Sakura stand auf, mit einem äußerst zufriedenen Gesichtsausdruck im Gesicht. „Unser erstes Ziel liegt also da.“ Sie wandte sich an den Kazekagen. „Fürst, Ihr solltet die Vasallen voranschicken, die Ihr nicht braucht, am besten mit allen Dienern, Mägden und Soldaten. Die würden uns nur im Weg rumstehen und dumme Geschichten herumtraschen, die wir alle nicht brauchen können.“

Konan packte ihr Pendel wieder weg. „Pein, wir werden Eure Krieger brauchen.“

Der Krieger nickte, warf einen kurzen Blick auf seinen momentanen Herrn, der nicht protestierte, und fragte: „Wann sollen wir bereitstehen?“

„In einer Stunde brechen wir auf.“, bestimmte der Kazekage und auch die Hexen hatten nichts mehr hinzuzufügen. Hoffentlich brachte diese seltsame Zusammenarbeit so viel, wie sie erhofften!
 


 


 

Das Klappern der Hufe, das Rascheln von trockenem Laub und Kleidung, das Knacken von dürrem Holz, das dem Gewicht der Pferde nicht standhielt, und das Klirren von Metall auf Metall begleitete die Gruppe Reiter durch die weiten Bergwälder Silvurras. Der Tag wurde immer klarer, je weiter er fortschritt. Der Nebel, der zum Morgen noch zwischen den Bäumen und in den Tälern gehangen hatte, löste sich unter den verblüffend warmen Strahlen der Herbstsonne auf.

Sie waren erstaunlich schnell für einen Trupp von zweiundzwanzig Personen. Außerdem waren sie bemerkenswert gut ausgerüstet und wehrhaft – Akatsuki, dazu die beiden Hexen mit ihren Kriegern, die für Pein ein beinahe unbeschriebenes Blatt waren, Minato und Naruto, die darauf bestanden hatten, ebenfalls zu helfen, Shikamaru, Gaara und der Kazekage.

Letzterer hatte verlangt, dass sie alle mitkommen würden. Wahrscheinlich glaubte er, dass er seine Enkelin schon bald wieder haben würde, aber vorher noch alle Kampfkraft brauchen würde. Doch Pein hatte da seine Zweifel. So einfach würde und konnte das nicht sein, auch wenn sie jetzt den Aufenthaltsort von mindestens einem der Täter kannten.
 

Über ihnen zogen die rotgelbgrünen, zerlöcherten Blätterdächer der Bäume hinweg, die ihre teilweise schon kahlen Äste quer über die Wege spannten. Rechts und links von ihnen war das Unterholz manchmal so dicht, dass ein Durchdringen unmöglich war. An anderen Stellen war der Boden nur bedeckt von Holz, Laub und Steinbrocken; hin und wieder lugten Pflanzen unter den welkenden Blättern hervor.

Das meiste Grün jedoch stammte von den Nadelbäumen oder den immergrünen Kletterpflanzen, die an den Stämmen empor rankten, und dem Moos, das die Rinde bedeckte. Vom Himmel war nicht viel zu sehen, dafür sahen sie hin und wieder wilde Tiere – meist Hasen oder Rehe und einmal eine Wildsau.

Dieses Land musste ein Paradies für Jäger sein. Wahrscheinlich könnte sich die halbe Bevölkerung von Wildbret ernähren. Zu dumm, dass in Silvurra – wie überall in Dyka und seinen Provinzen – derartiges Jagen als Wildern galt. Nur Jäger mit Lizenz und die Landesherren durften sich an den Tieren vergreifen.

Pein schüttelte den Kopf. Dieses Verbot hatte noch nie viel Sinn für ihn gemacht. Die meisten Bauern und Landbewohner wussten, wie viel sie jagen durften, ohne dass die Tierbestände in Gefahr liefen, zu ausgedünnt zu werden, als dass sie sich wieder erholen konnten. Es war völlig närrisch, diese Art der Nahrungsbeschaffung zu verbieten. Nur, weil die Landherren nicht nur das Gebiet, sondern auch alles, was darin lebte, als ihr Eigentum ansahen, kamen sie überhaupt auf den Gedanken, derartige Gesetze zu erheben und die Bevölkerung in eine noch größere Verlegenheit zu stürzen.
 

Die beiden Hexen hatten sich wie selbstverständlich an die Spitze des Zuges gesetzt, ihre Hagawar ritten nur knapp hinter ihnen, beide angetan mit einer einfachen, effektiven Rüstung und mehr Waffen, als der Kazekage gerne sah. Sie hatten ihre unpraktischen Röcke mit weichen Lederhosen getauscht und ihre Familiare ritten mit ihnen auf ihren Reittieren.

Die neben den Pferden klein wirkenden Ponys der vier waren eindeutig die für diese Gegend am besten angepassten Reittiere. Sie erkletterten schmale, steile Pfade, die immer häufiger wurden, je näher sie dem Flammental kamen, wie Ziegen, während die anderen Krieger mehr oder weniger vermehrt absteigen mussten.

Pein war äußerst dankbar um Dunkelwinds Trittsicherheit, doch hin und wieder musste auch er aus dem Sattel rutschen. Seine Stute war nun mal nicht in den Bergen heimisch, sondern in der endlosen, ebenen Weite einer Steppe.

Sie hatten beschlossen, nicht mehr auf die dritte Hexe, Shizune, zu warten, doch der Kazekage hatte alles dazu veranlasst, dass sein Tross unter der Aufsicht seines älteren Sohnes weiterzog. Er behielt Akatsuki zurück sowie eine kleine Gruppe von Soldaten und Dienern. Auch Temari und Shikamaru sowie das noch immer völlig aufgelöste Kindermädchen und Minatos Familie blieben in Birkenhain.

Kushina war bei Temari und Ayame zurückgeblieben, obwohl Pein wusste, dass sie durchaus im Stande war, sich selbst und andere zu verteidigen. Doch sie hatte gesagt, sie würde bei den anderen beiden Frauen mehr gebraucht werden – womit sie vermutlich recht hatte. Harusame war für Temari und Ayame die Welt und nun war sie weg, was katastrophale Auswirkungen auf die beiden hatte.
 

Auch Shikamaru hatte sich nur mit Mühe von seiner Frau lösen können. Er ritt jetzt genau vor Pein, die Schultern steif und entschlossen und der Blick fest nach vorn gerichtet. Dieser Mann würde vor nichts halt machen, um seine Tochter wiederzubekommen. Auch der Kazekage, der den Platz direkt hinter den Hexen eingenommen hatte, wirkte noch immer wütend und entschieden.

Gaara dagegen schien eher aufgeregt zu sein, dass etwas passiert war und es nun in den Kampf ging. Pein fragte sich, ob das Schicksal seiner Nichte ihn interessierte oder nicht. Es war schwer, in dem jungen Mann zu lesen. Kankuro war eine angenehmere Gesellschaft und er hatte heftig protestiert, als sein Vater ihn davon geschickt hatte, was jedoch nichts genutzt hatte.

„Glaubt Ihr, das Mädchen lebt noch?“, wollte eine tiefe Stimme plötzlich leise von ihm wissen.

Pein drehte den Kopf und blickte zu dem Mann, der entweder neben oder hinter ihm ritt, ganz so, wie es die Straßenverhältnisse zuließen. Minato trug einen sorgenvollen Gesichtsausdruck und seine sonst auffallenden, blauen Augen wirkten überschattet. Sein blondes Haar leuchtete in der Sonne und er trug seine alte Rüstung und die Waffen der dykaischen Armee, die er nicht hatte zurückgeben müssen.

„Die Hexen glauben es.“, antwortete der Sturmreiter. Er selbst wusste nicht, ob er es tun sollte. Er wollte daran festhalten, ja. Aber Harusame war ein zweijähriges Kind und die Entführer würden sicher nicht zimperlich mit ihr umgehen. Ob sie die Sache überlebte oder nicht – sie würde sie immer mit sich rumschleppen.
 

„Und Ihr?“, bohrte Minato weiter. „Ihr nicht, sehe ich das richtig?“ Er hatte ihn durchschaut.

Pein warf ihm einen kurzen Blick zu und schaute dann wieder nach vorn, ehe er kurz mit den Schultern zuckte. „Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll.“

Um sie herum veränderten sich die Wälder langsam, die Bäume wurden höher, älter, der Boden weniger überwuchert, so dass Pein es, wenn es sein müsste, wagen würde, Dunkelwind im Galopp darüber zu jagen. Auch die Bäume hier trugen noch Laub, meist bereits bunt, aber manche noch grün, als würde der Herbst nicht schon kommen. Dies war hoch wie eine heilige Halle. Ein Falke saß auf einem Ast und starrte mit strengen Augen zu ihnen herunter.

Minato legte den Kopf in den Nacken, um Blicke auf den wolkenbedeckten Himmel zu erhaschen oder einfach nur auf die Konen der Bäume so weit über ihnen. „Dieses Land ist so schön und wild und alt. Kein Wunder, dass sich die Hexenkunst hier so tief verwurzelt hat, dass nicht einmal wir Dykae viel gegen sie ausrichten können.“

Sein Ton war so melancholisch, dass Pein ihm einen raschen Blick zuwarf. Jeder wusste, dass der große Kriegsheld, der hier neben ihm ritt, nicht viel von den Kriegen hielt, in denen er gekämpft hatte. Warum er es dennoch getan hatte, war allein sein Geheimnis.

„Alles hier magisch und alles hier ist heilig und ein Geschenk durch göttliche Macht. Und dabei ist es egal, welche Götter es sind und wie viele Priester sich darüber streiten. Derartiges ist nicht in der Lage, die Würde und Heiligkeit des Landes zu schmälern. Es ist viel zu alt für derartig kleinliche Werte. Zu alt und zu wild und zu göttlich. Die Hexen wissen und ehren dies und das unterscheidet sie von uns.“
 

Der Zug der Reiter kam ins Stocken, als die Hexen ihre Pferde zügelten. Peins Aufmerksamkeit wurde von Minatos philosophischen Worten gerissen, deren Klang noch immer durch ihn hindurchschallte und ihre Wahrheit verkündete. Er zog eine Augenbraue hoch und fragte sich, ob sie etwas entdeckt hatten oder was das sonst sollte.

Dann beugte Konan ihren blauen Schopf zu ihrem Hagawar, der heftig den Kopf schüttelte und etwas antwortete. Doch die junge Hexe schien auf das zu bestehen, was sie wollte. Endlich nickte er und lenkte dann sein Pony herum, um es im raschen Trab vom Weg zu lenken und quer durch den Wald. Sein Umhang bauschte sich hinter ihm und der Wind der schnellen Gangart riss an seinen langen Haaren.

Wynn, der Familiar auf Konans Schulter, ihr Familiar, löste sich von seiner Hexe und flog mit raschen Flügelschlägen hinter dem Hexenkrieger her, dessen Pony sich rasch entfernte. Pein war noch nicht dazu gekommen, es anzusprechen, aber er war sich beinahe absolut sicher, dass Wynn der Rabe war, den er in den letzten Tagen so oft gesehen hatte.

„Was soll das? Wo reitet er hin?“, verlangte der Kazekage mit herrischem Ton zu wissen und die Frau wandte sich ihm zu, Geringschätzung klar in ihrem hübschen Gesicht. „Er prüft nur etwas nach. Er wird später wieder zu uns stoßen. Für unsere kleine Gegenüberstellung mit der Hexe Schergen wird er so oder so nicht benötigt. Wir sind genug Leute.“
 

Damit trieb sie ihr Pony wieder an, das sich bereitwillig in Bewegung setzte, diesmal schneller als vorher. Anscheinend beachtete sie den kurzen Wortwechsel als beendet, was dem Kazekage gar nicht passte. Allerdings war es unter seiner Würde, gegen ihren Rücken zu schreien, darum musste er das Thema wohl oder übel fallen lassen.

Hinter Pein lachte jemand leise – Kisame – und er verstand seine Erheiterung. Es war für die gesamte Akatsuki sehr amüsant, wie die kluge Hexe mit der weißen Rose den Kazekage stets abhandelte. Sie betrachtete ihn deutlich nicht als einen über ihr stehenden Adligen, sondern bedachte ihn noch nicht einmal mit wirklichem Respekt. Dennoch blieb sie stets höflich und beherrscht genug, dass er sich nicht einmal beschweren konnte, ohne kleinlich zu wirken. Und ihre scharfe Zunge erledigte den Rest. Wer auch immer sie zu der Anführerin der kleinen Hexenmission gemacht hatte, wusste, was er an ihr hatte.

Auch Minato grinste und schüttelte den Kopf. „Der Lord Kazekage sollte sich beherrschen lernen und noch ein paar andere Dinge...“, murmelte er leise und seine Augen funkelten spitzbübisch. Dann legte sich der Schatten wieder über sein Gesicht und sie verfielen erneut in Schweigen.

Der Ritt von Birkenhain zum Flammental dauerte mehr als vier Stunden, so dass die Sonne längst hoch am Himmel stand, schon hinter dem Zenit, als Konan endlich anhalten ließ und den Anführer von Akatsuki sowie den Kazekage nach vorne winkte.
 

Hinata kramte in ihrer Tasche nach der besten Karte des Gebietes und zog sie auch schon hervor, als Pein Dunkelwind neben das Pony der jüngeren Hexe lenkte. Diese blickte kurz zu ihm auf und lächelte, wandte aber den Blick rasch wieder ab. Er fragte sich, ob es an ihm lag, fragte aber nicht. Von ihrem Familiar war nichts zu sehen, obwohl er wusste, dass die schwarze Katzengestalt den ganzen Ritt über auf den Satteltaschen von Sakuras Pony gesessen hatte.

„Das Tal liegt hinter dieser Hügelkuppe.“, erklärte Konan und riss die Aufmerksamkeit der kleinen Gruppe auf sich. Sie deutete in die entsprechende Richtung.

„Wir werden die Pferde hier lassen.“, bestimmte Sakura. „Wenn die Gefahr besteht, dass sie weglaufen sollte jemand hier bleiben. Aber wir können nicht riskieren, dass sie uns hören und abhauen. Es gibt so oder so viel zu viele Möglichkeiten, wie sie uns entdecken können – und wahrscheinlich werden.“

„Das heißt, wir müssen schnell und effizient sein.“, fuhr Konan fort. „Wir haben dummerweise keine Ahnung, wo ihr Lager ist und wie viele Verstecke es in dem Tal gibt, das heißt, wir müssen ausschwärmen.“

„Wer sagt uns, dass die Person noch immer hier ist oder die ihr Lager überhaupt hier haben?“, wollte Pein wissen.

„Niemand, darum pendeln wir noch einmal nach ihr.“ Sie hatte bereits ihr Pendel herausgeholt und Konan reichte ihr nun Peins blutverkrustetes Messer. Kurz darauf wurde bestätigt, dass sich der verletzte Entführer noch immer im Tal befand. Ob das Lager nun tatsächlich hier war oder nicht, das stand auf einem anderen Blatt, aber hier hatten sie zumindest den ersten Anhaltspunkt.
 

„Dann los.“, fauchte der Kazekage und Pein drehte sich um und machte die Geste zum Absitzen. Bald darauf hatten sich alle um die beiden Hexen versammelt, die sich etwas abseits gestellt hatten. Sie hatten sich von der kleinen Hagawar Speere geliehen, die sie mit einer geübten Lässigkeit hielten, die zeigte, dass sie nicht zum ersten Mal in den Kampf zogen.

Auch der Rest trug seine Waffen, die Reittiere würden hier bleiben. Hana ließ auch zwei ihrer Hunde zurück, die auf die Pferde aufpassen würden, auch, damit sie nicht wegliefen. Keiner – außer der Kazekage und sein Sohn vielleicht – hatte Zweifel daran, dass die beiden Haimaru-Brüder ihre Aufgabe erledigen würden.

„Das Tal ist ziemlich groß, darum wird es nicht viel bringen, wenn wir von allen Seiten kommen, weil die Lücken einfach zu groß sind.“, bemerkte Sakura mit ihrer klaren Stimme. „Wir werden darum eine lange Kette bilden und Stück für Stück das Tal durchkämmen. Bleibt so gut in Deckung und so leise wie möglich und bleibt auf jeden Fall in Rufweite und in Alarmzustand. Wir wissen weder, wie viele es sind noch welche Waffen sie besitzen und wir haben auch keine Ahnung, wo die schwarze Hexe sich befindet. Wir wissen auch nicht, ob sie die einzige Hexe ist. Legt euch nicht alleine mit ihnen an, wenn es nicht sein muss. Wenn sie euch überrascht, versucht, sie so schnell wie möglich zu töten, oder lauft davon. Übrigens muss die Hexe keine Frau sein. Es ist durchaus möglich, dass es sich bei unserem Feind um einen Hexer handelt.“

Ein beunruhigtes Murmeln ging durch die Leute und Pein runzelte die Stirn. Es war eine angebrachte Warnung, dennoch mochte er nicht, wie die Worte seine Leute beunruhigten. Aber weder er noch sie – von Kotetsu einmal abgesehen – hatten irgendeine Erfahrung mit Magie oder deren Anwendern. Das war schlecht.
 

Konan räusperte sich und erklärte mit fester Stimme: „Allerdings spüren weder Sakura noch Hinata noch ich etwas von der Anwesenheit einer magisch begabten Person in der Nähe. Wahrscheinlich sind unsere Hexe und ihr Hagawar nicht hier, sondern anderswo. Darum vermute ich, dass wir hier auch weder das Kind noch die anderen Entführten antreffen werden. Es ist wahrscheinlich, dass wir hier höchstens das Lager ihrer Schergen finden, wenn überhaupt. Und jetzt verzieht nicht so das Gesicht, Lord Kazekage. Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass das so einfach wird? Wir haben es hier mit einer mächtigen Hexe zu tun.“

Das Gesicht des Angesprochenen verzerrte sich wütend, doch erwiderte er nichts – wohl wissend, dass es nichts bringen und ihn gleichzeitig lächerlich machen würde, weil die Frau einfach recht hatte. Nichts, was er sagte, würde etwas an dieser Tatsache ändern und er war klug genug, das zu sehen.

Pein warf einen strengen Blick zu seinen Leuten, die das aufkommende Gekicher schnell hinter vorgehaltenen Händen verbargen. Nur Kisame grinste frei heraus in die Gegend und fummelte an Samehada, seiner Streitaxt, herum. Aber Kisame war keine Person, die man auf solche Dinge hinwies, nicht einmal, wenn man der Kazekage war.

„Na dann, lasst uns gehen.“, schlug Sakura vor und die Gruppe setzte sich in Bewegung.
 

Akatsuki brauchte keine Absprachen, Itachi und Pein übernahmen jeweils das Ende der Kette. Sakura und Hinata begleiteten den schwarzhaarigen Krieger ohne weitere Worte, während Konan selbst sich Pein anschloss. Die anderen wurden in die Mitte genommen. Bald hatten sie die Spitze der Anhöhen erreicht und unter ihnen breitete sich das Flammental in all seiner Pracht aus.

Links von ihnen wurde es von einer hohen Steilwand begrenzt, die sich von der Seite dazuschob. An einer Stelle stürzte ein Wasserfall hinunter, der allerdings so weit weg war, dass sie ihn kaum hören konnten. Unten traf er auf einen Fluss, der die gegenüberliegende Seite des Tales begrenzte und zwischen den Bäumen verschwand. Ein kleiner Bach schnitt quer durch das Tal und vereinigte sich ebenfalls mit dem größeren Gewässer.

Hänge, auf denen der dichte Baumwuchs endete, senkten sich abschüssig, aber nicht steil ins Tal, das nur von Gras, Blumen, Sträuchern und kleinen Hainen bewachsen war. Steinbrocken, manche kaum so groß wie ein Pferdekopf, andere von der Wucht eines Elefanten, verteilten sich in der Senke, die ein Bild idyllischen Friedens abgab.

Von ihrer Stelle auf der Hügelkuppe, zwischen den letzten, turmhohen Bäumen des Waldes, hatten sie einen fantastischen Blick über das Tal, auch konnte man alle Stellen bemerken, hinter denen man gut ein Lager verstecken konnte. Es waren viel zu viele.

Über der Steilwand und den Bäumen und dem gebogenen Fall des Wasser erhoben sich die majestätischen Berge, deren Gipfel und Flanken schon tief mit Schnee bedeckt waren. Und hier hatten sich die Schergen einer schwarzen Hexe niedergelassen?

Anscheinend hatte Minato völlig recht. Dieses Land war wild und heilig und nicht einmal die unreine Energie schwarzer Magie konnte es verschmutzen oder schänden. Die Erkenntnis traf ihn beinahe wie ein Schlag und wäre Konans kühle, rauchige Stimme nicht zu ihm herübergeweht, wäre er wohl noch eine Weile dagestanden und sich gefragt, warum er das nicht schon vorher gesehen hatte.
 

„Kommt Ihr?“

Seine Beine setzten sich von ganz allein in Bewegung, als er der Hexe folgte, den wachen Blick noch immer auf das Tal gerichtet und auf das, was dahinter lag. Konan schaute ihn nachdenklich an, sagte aber nichts, sondern richtete ihre Konzentration schweigend wieder auf den Weg, den sie nehmen wollten und der sie weiter weg von den anderen führte. Die meisten von ihnen hielten sich ebenfalls bei jemand anderem. Wenn man jemanden hatte, der einem den Rücken deckte, fühlte man sich gleich viel sicherer.

Bald schon hatten sie die anderen aus den Augen verloren, zwischen den Steinen und dem Gebüsch, des Tals, das von hier unten viel unübersichtlicher aussah als von oben. Pein begann zu ahnen, dass die Suche doch etwas schwerer werden würde, als er zu Anfang angenommen hatte.

Mehr als einmal sahen sie Bewegungen, die von Menschen stammen konnten und dann doch nur so wirkten; Äste, die vom Wind gepeitscht wurden, oder Tiere, die sie mit ihrer bloßen Anwesenheit aufscheuchten. Lemminge und Kaninchen, die hier in Gruppen lebten, und zweimal kleine Eichhörnchen. Vögel flatterten öfter auf oder schimpften sie aus dem Gebüsch aus an.

Weil sie sich immer mehr dem Steilhang näherten, änderte sich ihr Blickwinkel erneut, bald konnten sie Minato und Naruto sehen konnten, die sich gemeinsam einen Weg quer durch die Mitte des Tals suchten.

Der Vater bewegte sich wie ein Krieger, ein Soldat, gestählt von Schlachten und Blut. Der Junge wirkte eher wie ein Jäger, geschickt und bereit, sich auf seine Beute zu stürzten. So unterschiedlich konnten Familienmitglieder sein. Und doch waren sie einander so ähnlich und in vollkommener Harmonie.
 

Pein wandte sich wieder ab, legte den Kopf schief und lauschte. In den weiten Steppen von Khral mochte es keine Bäume und keine hohen Felsen geben, die die Sicht versperrte, aber das Gras wuchs manchmal so hoch, dass es bis zur Brust reichte, und es gab Landschaften, die bestanden nur aus Hügeln. Wer nicht gut zuhörte, hatte schon verloren.

Das galt auch hier und sein scharfes Gehör fing mehr von seiner Umgebung auf, als er sehen konnte; das Rascheln von Konas Kleidern hinter ihm, das Knistern von Gras, als ein Tier darüber huschte, die Melodie des Windes in den Blättern der Büsche und den langen Halmen. Über ihnen in den Wolken schrie ein Adler und hoch oben auf dem Steilhang heulte ein Wolf, ein klagender Ruf, der weit trug. Und da, da war das Knacken eines brechenden Astes, unter einem schwereren Gewicht als nur unter einem Nagetier.

Pein fuhr herum und lief los, auf den Steilhang zu, während gleichzeitig hinter ihnen jemand einen lauten Kriegsruf ausstieß – Kakuzu, da war er sich sicher. Konan schrie erschrocken auf und er konnte hören, wie sie folgte, aber er achtete nicht auf sie; sie würde schon mithalten.

Dann sah er die Bewegung und zog sein Schwert und kurz darauf erkannte er eine fliehende Gestalt. Es war ein Mann oder noch ein Junge, mit buschigem, schwarzen Haar, langen Beinen und einem zerlumpten Umhang. Er hatte keine Chance mehr, nicht jetzt, wo sie ihn entdeckt hatten.

Pein beschleunigte sein Tempo und wünschte sich Dunkelwind unter den Hintern. Mit ihr hätte er den Junge in Sekundenschnelle eingeholt. „Hey! Bleib stehen, Kleiner!“ Er wusste, dass seine Worte nichts bringen würden, und angelte gleichzeitig nach seinen Wurfmessern. Rasch zog er eines heraus und schleuderte es. Noch ehe es irgendetwas getroffen hatte, warf er schon das zweite.

Das erste landete im Gebüsch, das zweite verfing sich in dem Umhang des Flüchtenden und brachte ihn zum Staucheln, das dritte grub sich tief in seine Schulter und hatte einen lauten Schmerzensschrei zum Ergebnis. Der Junge schlug der Länge nach hin, doch Pein verlangsamte seine Schritte kaum. Aber ihr Gegner rappelte sich nicht mehr auf, sondern blieb einfach benommen liegen.
 

„Pein! Wartet!“, hörte er Konans Stimme hinter sich und er blieb stehen, um sich nach ihr umzusehen. Sie war einige Meter hinter ihm, holte aber rasch auf.

Der Krieger warf einen kurzen Blick auf ihr Opfer und drehte sich dann gänzlich zu ihr. „Was ist?“

Sie schüttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf. „Ich ... weiß nicht.“ Suchend schaute sie sich um, doch er konnte nichts entdecken, als er ihren Blicken folgte.

Da waren Gestrüpp und eine Reihe Bäume, die ihnen ein Teil versperrten, und der Eingang einer Höhle nicht weit von ihnen, sie musste tief in den Berg führen. Der Blick über das Tal war beinahe phänomenal, wenn man von der natürlichen Baumbarriere absah, – sie waren die ganze Zeit bergauf gerannt – und der kleine Kampf, der weiter weg stattfand, beunruhigte ihn.

Und das, obwohl er wusste, dass seine Leute viel zu gut waren, als gegen ein paar verlauste Landstreicher zu verlieren. Denn er konnte ihn nicht sehen, fand er doch in einem Teil des Tales ab, den die Bäume ihnen versperrten, und es waren seine Leute.

Der Junge hatte keinen sonderlich gepflegten Eindruck gemacht, sondern wirkte eher abgehärmt, wie ein Tagedieb, darum nahm er an, dass es auch dem Rest der Gruppe nicht viel besser ging. Dennoch.

Der Sturmreiter wandte sich wieder um, wollte keine Zeit verlieren, außerdem konnte er den Jungen nicht einfach so entkommen lassen. Und ihm noch einmal nachrennen, darauf hatte er auch keine Lust.

Inzwischen hatte der Schwarzhaarige sich umgedreht und aufgesetzt – er war fast noch ein Kind, was hatte er mit schwarzen Hexen zu tun? Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich die Schulter, doch da war Trotz in den dunklen Augen und sein kantiges Kinn war entschlossen nach vorn gereckt. Er würde nicht so einfach aufgeben.
 

Pein griff nach einem weiteren Messer und hob das Schwert. „Schau, Junge, wir wissen beide, dass du keine Chance gegen mich hast. Du solltest einfach aufgeben, das wäre besser für dich.“

„Ach ja?! Das glaube ich nicht!“ Die Stimme des Jungen war viel lauter, als sie sein musste – er brüllte nahezu. „Ich hab euch genau an der Stelle, an der ich euch haben will!“

Pein runzelte die Stirn; was hatte der andere vor? Oder bluffte er nur? Der Sturmreiter rühmte sich selbst damit, die meisten Leute durchschauen zu können und einen Bluff von einer echten Drohung oder Warnung unterscheiden zu können. Und nach allem, was ihm sein Instinkt sagte, glaubte sein Gegenüber, was er sagte.

Nur konnte Pein sich in diesem Moment einfach nicht vorstellen, was er meinte oder vorhatte. Eine Falle? Unwahrscheinlich; die Gefährten des Jungen waren am anderen Ende des Tals und kämpfen mit dem Rest der Akatsuki. Was war es dann?

Konan schloss zu ihm auf und stellte sich schräg hinter ihn, darauf achtend, seine Armfreiheit nicht einzuschränken, dass er das Schwert noch richtig schwingen konnte, wenn er musste. „Hör zu, du...“

„HAAAA! HAAAA! HEEEY!“, brüllte der Junge und für einen Moment dachte Pein, dass er vielleicht verrückt war. Er wechselte einen kurzen Blick mit der Hexe, die ebenso verwirrt wie er, aber auch beunruhigt wirkte, und sich gleich wieder umblickte, als er warte sie, dass sich gleich die Gefahr aus dem Nichts auf sie stürzen würde. Der Junge fing an, triumphierend zu lachen, verstummte aber rasch wieder und grinste nur noch.
 

Das laute Kratzen von Krallen und das Schaben von etwas, was sich ähnlich anhörte wie Metall auf hartem Leder, ließ ihn langsam den Kopf drehen. Konan war schneller, sie packte heftig seinen Oberarm, ihre Finger bohrten sich noch durch den dicken Stoff seiner Kleidung beinahe schmerzhaft in seinen Arm. Sie hatte Angst...

Gleich darauf wusste er, wieso, als der Grund auch in sein Gesichtsfeld trat. Er war riesig. Die nachtblauen Schuppen leuchteten im Licht der Sonne und die riesigen goldenen Augen glühten wie von einem inneren Feuer erhellt. Das spitze Maul war gespickt mit nadelspitzen Zähnen, von denen jeder so lang wie ein Unterarm sein musste, und die Klauen wirkten rasiermesserscharf und blitzen metallisch.

Unter den Schuppen bewegten sich die mächtigen Muskelstränge und die vier Beine wirkten fast wie Säulen. Schlanke, bewegliche, elegante Säulen. Der Hals war lang und beweglich, ebenso wie der Schwanz und dünne Flügel, die wie die einer Fledermaus wirkten, nur unendlich viel größer, lagen sorgsam auf dem Rücken gefaltet. Hörner ragten aus der Stirn und dünne Stacheln aus den Wangen und das Gesicht wirkte sowohl gefährlich und tödlich, als auch schön und magisch.

Pein traute seinen Augen kaum, aber er stand hier einem leibhaftigen Drachen gegenüber. Sein Hirn brauchte eine Weile, während der er sich nicht rühren konnte, um den Gedanken zu verarbeiten, dass diese fantastischen Wesen tatsächlich existierten.

Dann schlug die Überraschung in Empörung um, während schon der Keim der Furcht in ihm erwachte. Warum tauchten solcherlei Überraschungen eigentlich immer aus dem Nichts auf? Hätte man ihnen nicht sagen können, dass im Flammental am Drachenhorn ein Drache lebte?! So ein enormes Biest, das auch noch fliegen konnte, war doch wohl kaum zu übersehen, oder? Es gab auch sicher irgendwelche Geschichten, wo es denn lebte... Und Wirte wussten doch sowieso immer alles.

Aber anscheinend war dies den Dorfbewohnern nicht bekannt gewesen; dem Jungen aber schon, was auch daran liegen konnte, das der Drache mit den Leuten der schwarzen Hexe sozusagen Tür an Tür gewohnt hatte. Und jetzt versuchte der kleine Idiot, den Drachen für sich zu nutzen, doch anscheinend ging der Schuss nach hinten los.
 

Das Ungeheuer fixierte nämlich mit glühend goldenen Augen nicht sie, sondern den Jungen, der so eine Stimmgewalt aufgebracht hatte und jetzt ängstlich auf allen Vieren zurückwich wie eine Spinne. Das Grinsen war längst aus seinem Gesicht gewichen und seine Augen waren weit aufgerissen und beinahe panisch. Anscheinend war sein Plan nicht ganz so gut ausgearbeitet, wie er es hätte tun sollen, da das Ungetüm sich nicht auf seine Feinde konzentrierte, sondern ihn.

Der große Körper schob sich beinahe lautlos aus der Höhle und Pein blieb starr stehen, um die Aufmerksamkeit der Bestie nicht auf sich und die Hexe zu lenken. Konan duckte sich hinter ihn, die Augen auf den Drachen gerichtet, die Hand um den Speer verkrampft, mit dem man Eber jagen konnte, der jetzt aber lächerlich dünn wirkte gegenüber dem Ungeheuer.

Als sie aus seinem Blickfeld waren, zog die jadeäugige Frau ihn zurück, weiter weg von dem Biest. Sie konnten sich nicht umdrehen und weglaufen – das würde sie wieder in den Gesichtskreis des Drachen bringen – und stehen bleiben und nichts tun, würde auch nicht viel bringen, weil der Junge sicher nicht mehr lange leben würde, wenn nicht ein Wunder geschah.

Sie wichen langsam weiter zurück, nur war in diesem Moment die einzige Möglichkeit, wo sie nun hinkonnten, die Höhle selbst. Das war dumm. Dumm und gefährlich, denn der Drache würde sich sicher erst um seinen Unterschlupf kümmern wollen als um den kleinen Wurm vor der Haustür. Doch da war keine andere Möglichkeit.
 

Als Konan gegen die Höhlenwand stieß, entfuhr ihr ein leiser Laut und der Drache fuhr herum. Seine goldenen Augen glühten gefährlich, als er sich auf die neuen Opfer konzentrierte. Er stieß ein leises Fauchen aus und Pein und Konan wichen schneller zurück, immer tiefer in den Schatten, in die Höhle.

Der Drache schien für einen Moment verwirrt – vielleicht lag es einfach daran, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass jemand so dumm war, direkt in die Höhle des Löwen oder in diesem Fall, die Höhle des Drachen, zu fliehen? – und die beiden nutzten die Chance, weiter weg zu kommen, bis der Gang sich ausweitete zu einer riesigen Halle, deren Ausmaße er nicht einmal erahnen konnte.

Dann entwich dem Drachen ein lautes Grollen, das wie Donner durch das Tal rollte, und folgte ihnen. Pein stieß Konan beiseite und entfernte sich in die andere Richtung. Die Hexe begriff rasch und beeilte sich, sich von ihm zu entfernen. Dabei schabte sie mit dem Speer über den unebenen Höhlenboden, um das Monstrum noch weiter zu verwirren.

Es schien zu klappen, der Drache blieb stehen, halb in der Halle, halb noch im Gang. Es war dunkel hier, doch Peins Augen gewöhnten sich schnell an das dämmrige Licht, dass durch den Eingang hereinfiel, trotz des riesigen Leibes, das die Hälfte davon aussperrte.

Der Krieger kickte Kiesel weg und kratzte mit der Schwertspitze über den Boden, was ein hässliches Geräusch verursachte. Er wünschte sich seinen Schild her, den er zurückgelassen hatte, weil er ihn im Kampf meist störte. Doch hier wäre er vermutlich angebracht...
 

Er zuckte mit einem erschrockenen Laut zurück, als der Drache frustriert eine Flammenlanze in die Dunkelheit schickte – also stimmten die Geschichten zumindest darüber, was absolut nicht gut war; er wollte jetzt wirklich seinen Schild haben – und grollte erneut, wobei der Laut an den Wänden wiederhallte.

Peins Augen brannten von der kurzzeitigen Helligkeit, doch er erkannte zumindest, dass diese natürliche Halle noch größer war, als er gedacht hatte, und das Konan in halbwegs sicherer Entfernung zu dem Ungeheuer stand.

Er wich weiter zurück, stieß an die Höhlenwand und schlug sein Schwert dagegen, um die Aufmerksamkeit des Drachen auf sich zu lenken. Das Ungetüm reagierte sofort und fuhr zu ihm herum, richtete sich auf und entfaltete halb die Flügel. Dann öffnete er das Maul, besetzt mit armlangen, spitzen Zähnen, und brüllte donnernd.

Einen Moment dachte Pein, es wäre das Echo. Dann erkannte er, dass es Steine waren, die aufeinander krachten, Steine, die barsten, und dann brach der Höhleneingang zusammen – das Gebrüll des Drachen in der Enge der begrenzten Raumes war zuviel gewesen.

Es wurde stockdunkel um sie herum und der Drache brüllte noch einmal, weniger wütend diesmal. Als ob auch er mit der plötzlichen Finsternis überfordert wäre. Allerdings würde sich das wohl kaum lange halten, wenn man noch mehr Geschichten über diese Ungetüme Glauben schenken konnte...

Pein fluchte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid für den erneuten Cliffhanger. ^^" Aber das war so eine schöne Stelle und ich konnt's mir wirklich nicht verkneifen.

Jetzt kommen noch 2 Kapitel und ich werd natürlich versuchen, die so schnell wie möglich zu schreiben.
Ich hoffe übrigens, dass nicht zu viele Leute abgesprungen sind... Aber das awr schon eine lange Zeit, darum kann ich das verstehen, wenn doch. uu"


Und für die, die's noch nicht wissen:
Ich schreibe mit moonlight_005 eine Naruto-Fantasy-FF und wir würden uns freuen, wenn ihr mal vorbeischaut? (Pein/Konan ist da auch eines der wichtigen Pairs. :3)
Heldenlied ~ Legenden leben ewig

Bis dann
Sorca~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  memory
2010-10-29T14:55:51+00:00 29.10.2010 16:55
Oh Gott ich liebe deine FF irgendwie voll
kann vielleicht auch an eins der Paairs liegen xD
ich liebe Konan x Pain
Ehrlich ich hätte irgendwie nicht mal was zu meckern an deiner Schreibweise oder so, wirklich!
Ich liebe es wie du dinge darstellst und das es irgendwie immer anders wird als ich es mir vorstelle xD
Ich find nur eine Sache doof
und zwar das du nichts mehr hochlädst
>_________<
ich will wissen wer die kleine entführt hat Q.Q
war es wirklich Hidan? :O
vorstellen könnte ich es mir gut.
Ich kann mir auch vorstellen das es schwierig ist was hochzuladen, bei so vielen wörter
also echt ich bin irgendwie immer voll baff wenn ich die Kapitelwörteranzahl sehe.
Ich schreib selber aber so viel ... nää das schaff ich nicht xD
Naja wollt nur mal nen Kommentar ablassen, auch wenn ich manchmal vom eigentlichen thema abgekommen bin .. naja
schöne Grüße
Mentaaaa~
Von:  Miyu-Moon
2010-07-11T18:59:22+00:00 11.07.2010 20:59
Wenn der Täter ein Hexer ist tippe ich auf Hidan. Nur so meine fünf Cent in der Sache. Meine Vorgänger haben ja schon alles belobt was es zu beloben galt. Fragen habe ich diesesmal nicht.
Oh, eine doch.
Arbeitest du eigentlich mit Fotos wenn du die Landschaften beschreibst?
Mich würde auch interessieren was Shizunes Familiar ist. Immerhin haben wir den noch nicht zu sehen bekommen.
Und ob sie den Drachen entkommen können? Wenn die FF auf nur 5 Kapitel ausgelegt ist, können die Hauptprotagonisten wohl kaum zwei Kapitel vorher sterben.
Von:  vulkan_chan
2010-02-13T21:06:16+00:00 13.02.2010 22:06
ein halbes jahr verspätung. ich arbeite an zweifelhaften rekorden, wie mir scheint...
nun ja, besser ich verschwende keine zeit mehr und enschuldige mih hiermit noch mal für die groteske verspätung.

ich mag das kapitel. (natürlich mag ich de ganze FF, aber je länger es dauert, desto besser wird es^)
es ist äußerst amüsant , wie der kazekage halb an seinem stolz erstickt, während konan nur genervt ist und mit so viel kühler eleganz ihre überlegenheit demonstriert. wahrscheinlich ist das ein weiterer punkt, der den kazekagen dazu bringt, die fassung zu verlieren. (wenn man sein sinnloses geschrei, er brauche die hilfe der hexen nicht, so interpretieren möchte)
zu dumm aber auch, dass ausgerechnet chikamaru sich gegen ihn wendet. (auch wenn es ihm häte klar sein müssen) ich finde es cool, dass er genau dieselben worte benutzt, die konan gedacht hatte. auch wenn ich mir zielich sicher bin, dass sie mittel und wege gehabt ätten zu verhindern, dass man sie auf einem scheiterhaufen verbrennt.
im großen und ganzen war das meine lieblingsstelle. es ar lustig, und trotzdem bleibt unterschwellig die sorge um die entführten personen stecken, und weil angesichts der ereignisse und der masse an dingen, die es noch zu tun gibt, bevor man überhaupt irgendwohin aufbrechen kann, diese episode geradezu lächerlich zeitraubend erscheint, kann man die gedanken der beiden nur zu gut nachempfinden.

was mich (abgesehen von dem nervenreibendem kliffhanger) auch nch sehr beeindruckt ht, ist eine sehr kurze stele in der konan darüber nachdenkt, was pein für eine wirkung auf sie hat.
ich liebe deinen schreibstil das wirst du mitlerweile wissen und -überraschung - es hat sich nciht geändert - auch wenn ich in letzter zeit mit kommis sehr gegeizt habe - und diese stelle ist einfach mal wieder ein perfekter beweiß für dein können. warum? weil ich so unweigerlich und unvermittelt glaichzeitig gegrinst habe und freudig eregt war. *lach* es sind die kleinen kurzen und sehr gut eingestreuten episoden der beiden, die diesen hauch romantik hineinbringen ohne kitschig zu sein, weil enfach gerade genug da ist, um es zu bemerken und rechtzeitig die geschichte in ihrem flus weitergeht, um sich nicht darin zu verlaufen. das mag ich so.
mal davon abgesehen hast du natürlich auch eine art zu formulieren, die jedes gesülze überflüssig macht. ^^


da es bei kliffhangern einfach zu häufig vorkommt, dass sich die leser in ihren kommentaren gerade daran und nur daran aufhängen udn weil ich doch auch nur ein schwacher leser bin, hier noch ein paar kurze völlig ernst gemeinte und in den bereich der quitsche-kommis einuordnende frust -zeichen, die entsatanden sind, als ich vor wut auf meine tastatur geschlagen habe:

ruwejlqhjgjlqgjkqkqbkn

ich freue ich auf das nächste kapitel und hoffe dass der drache dieses dann auch überlebt. (ich liebe drachen, auch wenn sie böse sind und den helden der geschichte fressen wollen. ok, eigentlich gerade dann ganz besonders. *lach*)
Von:  Levisto
2009-08-07T22:00:22+00:00 08.08.2009 00:00
Juchuh es geht weiter! :D
Ich hatte schon Angst du hast die FF abgebrochen^^ Aber ich finds echt klasse das es weiter geht und dann auch noch so viel xD
Obwohl du an einer echt fiesen Stelle aufgehört hast. Ich will echt wissen wie es weiter geht (mit den beiden) >.<
Also ich werd auf jeden Fall deine FF weiter verfolgen.

lg
Levisto
Von:  Taifun-Vash
2009-08-03T02:00:17+00:00 03.08.2009 04:00
bevor ich den kommi jetzt noch dreimal lösche und wieder verbessere häng ich das einfach dran ich find vorallem gut das du dir die einzelen bezeichnungen zu den zb hexenkriegern=hagawar einfallen lassen hast oder haste die aus einem buch geklaut^^ würde mich interessieren^^
MfG
Taifun-Vash
Von:  Taifun-Vash
2009-08-03T01:53:50+00:00 03.08.2009 03:53
deine ff gefällt mir sehr ist mal was ganz anderes kenne keine dieser art deswegen nenn ich sie mal einzigartig in diesem sinne^^ von der welt her etc^^ gefällt mir alles super dein schreibstyl ist auch top und vorallem find ich deine langen chapter mal richtig klasse nicht wie man meistens hat diese üblichen 4-7 seiten langen nur^^ die einzelnen beziehungen etc sind super beschrieben und die beschreibung wie sie aussehen was sie tragen wie die umgebung aussieht ... ist ebenfalls super was mir ausserdem gefällt ist alte vorstellungswese der charackter also wenn sie sich vorstellen meine ich jetzt^^
zb wo sich konan pein offiziel vorstellt
könntest du mir eine ens schicken wenns weitergeht
MfG
Taifun-Vash
Von:  TKTsunami
2009-07-21T18:43:30+00:00 21.07.2009 20:43
....
weiter schreiben!
Ich liebe es, wie du die gegen beschreibst und ich mag den Drachen X3
Aber musst du jetztaufhören?
Wehe es dauert wieder so lange^^
Doch das Warten hat sich gelohnt
mach bloß weiter so
*daumen hoch*
*geschichte wohl bad wieder von vorn les*

TK was here
Von:  AngelofAme
2009-07-21T16:48:47+00:00 21.07.2009 18:48
also ich bin immer noch da trotz der langen warte zeit und ich finde es hat sich mehr als gelohnt. Ich hab förmlich an dem Kapitel geklebt, also bitte bitte weiterschreiben ob schnell oder nicht, aber please nicht aufhören. Ich muss wissen wie es weiter geht, dazu ist die stelle einfach viel zu spannend um aufzuhören,

vor allem mal Respekt bei der Wörteranzahl das ist echt der Mega HAMMMER


Also weiter so

bis zum nächsten Mal

AngelofAme


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