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Wer nicht hören will, muss fühlen!

Ranma x Akane
von

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Wer nicht hören will, muss fühlen!

Als er sich schließlich von ihr löste, zierte beide Gesichter ein tiefer Rotschimmer.
 

„Ranma...“, verträumt sah sie ihn an.
 

„Hmm.“ Er richtete sich auf.
 

„Stimmt was nicht?“, wollte sie besorgt wissen.
 

Den Kopf gesenkt hatte er ihr den Rücken zugedreht. Die Haare verdeckten seine Augen als sich ein Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete.
 

„Komisch, ich hatte gedacht, du würdest besser küssen...“ Er verschränkte die Arme im Nacken und starrte nachdenklich zur Decke des Dojos.
 

„W-was?!“ Akanes eben noch besorgte Miene hatte sich schlagartig in Erstaunen verwandelt, ehe sie begriff und vor Wut kochte. Ihre Augenbrauen zuckten bedrohlich.
 

„Na, ich hatte gedacht, in irgendetwas musst auch DU gut sein. Wo du schon nicht kochen kannst...“, frech sah er über die Schulter geradewegs in ihr hasserfülltes Gesicht.
 

„Wie kannst du es wagen, du...du...“, knurrte sie ihn sauer an, immer noch nach dem richtigen Ausdruck für diesen ungehobelten, gefühllosen, nichtsnutzigen Idioten suchend.
 

„War wohl ein Irrtum“, er zuckte mit den Schultern, „Daher...“
 

Wie aus dem Nichts zog sie ihren Hammer hervor und schlug blindlings auf Ranma ein. Sollten doch Taten für die fehlenden Worte sprechen! Dieser wich jedoch wie immer geschickt aus.
 

„Heh, ich war noch nicht fertig-“, setzte er an.
 

Doch weiter kam er nicht: „Spar dir deine weiteren Beleidigungen, klar?!“, zischte sie.
 

Akane rang nach Luft. Nichtsdestotrotz ging sie weiter auf ihn los.
 

„Aber ich...“ in einem Salto sprang er über sie hinweg.
 

„Und jetzt halt endlich still, damit du bekommst, was du verdienst!!“ Keuchend blieb sie stehen.
 

„So-o?“ Ranma war in sicherem Abstand gelandet und zog das Wort nun genüsslich in die Länge. „Was wäre das denn?“ Er grinste unverschämt.
 

„Das weißt du ganz genau!“ Ihre Augen funkelten ihn wütend an. „Wer nicht hören will, muss fühlen!“
 

„Was du nicht sagst!“
 

So schnell wie er vor ihr stand, hatte sie keine Möglichkeit ihm auszuweichen. Ihre Gesichter waren sich jetzt wieder gefährlich nah. Sie glaubte, er müsste ihr Herz schlagen hören, so laut pochte es. Verlegen sah sie zu Boden. So, mit leicht verschwitzten Haaren und geröteten Wangen gefiel sie ihm ausgesprochen gut.
 

„Akane...“, seine Stimme war rau und kaum noch ein Flüstern, „Warum lässt du mich auch nie ausreden?“
 

Er wartete jedoch keine Antwort ab, sondern fuhr fort: „Da du so miserabel küsst, ...“
 

Den Blick immer noch stur gesenkt, ballte sie ihre Hand zur Faust. „Dieser...!“
 

„...solltest du vielleicht ein wenig üben.“
 

Blitzschnell sah sie auf. Ihre Augen trafen Ranmas. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
 

„Hab ich dich.“ Er grinste frech und tippte mit seinem Finger gegen ihre Stirn.
 

Immer noch völlig aus der Fassung, taumelte sie nach hinten und kam auf dem Boden zum Sitzen. Ranma ging vor ihr in die Hocke. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, spürte sie seine kräftigen Hände, die sich sanft auf ihr Gesicht legten und sah mit weit aufgerissenen Augen, wie sich seine verlockenden Lippen langsam näherten.
 

„So macht man das...“, murmelte er, ehe die Augen schloss und sie endlich küsste. Ihr wurde heiß und kalt. Ein wohliger Schauer überkam sie. Bumm-bumm...Bumm-bumm. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Akane erzitterte unter seiner zärtlichen Berührung. Ihm entging das natürlich nicht. Ranma grinste selbstzufrieden, als er sich erhob.
 

„W-wo willst du jetzt hin?“ Sie musste sich erst mal sammeln.
 

„Ein heißes Bad nehmen“, gab er zurück und verließ mit dem Handtuch über der Schulter das Dojo.
 

Zurück blieb eine verwirrte Akane, die sich fragte, ob das alles gerade wirklich passiert war.
 

~

Wettschulden sind Ehrenschulden!

Sooo. Das ist der erste Teil des Rückblicks, wobei mir während des Schreibens eine weitere Möglichkeit eingefallen ist und ich die evtl. in einer neuen Fic unterbringen kann. ^^
 

„Und da du verloren hast...“, Yuka machte eine bedeutungsvolle Pause, ehe sie fortfuhr, „musst du...“
 

„Ranma küssen!“, vollendete ein anderes Mädchen den Satz.
 

„Genau!“ Ihre Freundinnen grinsten Akane unverschämt an. Diese kochte nun vor Wut.
 

„Ich muss WAS?!“, schrie sie so laut, dass sich alle zu ihr umdrehten.
 

„Huh?“ Auch Ranma sah kurz von seinen Karten auf, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. „Was hat sie sich denn jetzt schon wieder eingebrockt?“ Er seufzte kurz. Dann widmete er sich wieder dem Spiel. Doch so richtig konzentrieren konnte er sich nun nicht mehr. Immer wieder sah er verstohlen zu der Gruppe Mädchen rüber, in der seine Verlobte stand.
 

„Psst, nicht so laut, du willst doch nicht, dass er es mitbekommt oder?“ Yuka zwinkerte ihr zu.

Verlegen sah Akane zu Ranma hinüber. Der schien wie immer in sein Kartenspiel vertieft zu sein. Gut. Sie seufzte erleichtert auf.
 

„Das ist unfair!“, machte Akane dann weiter ihrem Unmut Luft. „Sowas würde ich von euch doch auch nicht verlangen!“
 

„Ranma ist aber auch nicht unser Verlobter!“, wussten sich die anderen zur Wehr zu setzen.
 

„Das hat damit doch überhaupt nichts zu tun!“, fauchte Akane wütend.
 

„Hmm? Wäre es dir lieber wenn du Kuno küssen müsstest?“
 

„W-was?“ In ihrem Gesicht konnte man den Schock gut erkennen. Das Bild was ihr nun vor Augen enstand, ließ sie angewidert erschaudern. „Niemals! Lieber Ranma als diesen Vollidioten...“, unbewusst hatte sie ihre Gedanken laut ausgesprochen.
 

„Hört, hört.“ Die anderen grinsten sich vielsagend an. Entsetzt wurde sich Akane darüber klar, was sie gerade gesagt hatte. Doch bevor sie noch etwas erwidern konnte, läutete es auch schon zur nächsten Stunde.
 

„Gut, dann ist es also abgemacht“, flüsterte Yuka ihr zu, ehe sie sich auf ihren Platz setzte. Akane wollte noch protestieren, als ihr Lehrer den Raum betrat und alle schlagartig verstummten.

Der Unterricht begann, doch sie hatte Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. „Ranma küssen...“ Die Worte hallte in ihrem Kopf wieder. Ihre Blicke schweiften zu ihm rüber. Sie seufzte schwer und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. „Was soll ich nur machen...?“
 

Nach der Schule versuchte sie noch einmal vergeblich auf ihre Freundinnen einzureden, doch die blieben stur.
 

„Was regst du dich eigentlich so auf? Immerhin ist er dein Verlobter oder nicht?“
 

„Das hat damit gar nichts zu tun!“
 

„Ach nein?“ Sayuri grinste unverschämt.
 

„Es ist doch nur ein Kuss Akane!“, mischte sich jetzt ein weiteres Mädchen ein.
 

„Ja, komm schon!“, drängten auch die anderen. Plötzlich hatte Yuka einen Geistesblitz. „Du traust dich nicht, hab ich Recht?“
 

Sie lächelte als sie sah, wie Akane ihre Hand zur Faust ballte. Ihr Plan ging auf. „Wer hätte gedacht, dass unsere sonst so furchtlose Akane Angst davor hat, einen Jungen zu küssen?“, fuhr sie unbeirrt fort.
 

„Ich hab keine Angst!“, knurrte die Angesprochene wütend.
 

„So-o? Beweis’ es!“ Die Falle hatte zugeschnappt.
 

„Akane kommst du?“, wollte Ranma leicht genervt wissen. Er stand einige Meter entfernt auf der Mauer, bereit zu gehen.
 

„Geh doch schon- “
 

„Aber, aber, du willst deinen Verlobten doch nicht warten lassen oder?“, flötete Yuka zweideutig als sie ihr einen Schubs Richtung Ranma gab. „Und vergiss nicht, Wettschulden sind Ehrenschulden!“, flüsterte sie nur für Akane hörbar.
 

„Das werdet ihr noch bereuen!“, zischte Akane ihnen im Umdrehen noch einmal leise zu.
 

Schweigend gingen sie nach hause. Jeder hing seinen Gedanken nach. Keiner der beiden hatte es sonderlich eilig. Verstohlen sah Ranma aus dem Augenwinkel auf seine Verlobte hinab. Irgendwas beschäftigte sie doch. „Heute morgen war noch alles ganz normal gewesen...“, erinnerte er sich still. Sie hatte ihn wieder mit kaltem Wasser geweckt, woraufhin Happosai die Chance beim Schopf ergriff und ihn belästigte. „Alter Lustmolch...“, knurrte Ranma leise. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, um sich besser konzentrieren zu können. Beim Frühstück gab es den üblichen Streit mit seinem Alten um’s Essen, der gewöhnlicherweise für einen der beiden im Gartenteich endete. Dadurch waren sie wieder einmal fast zu spät zur Schule gekommen, was Akane nicht gerade fröhlich stimmte. Aber das konnte es nicht sein. Wieder sah er zur ihr hin, wie sie mit gesenktem Kopf, ihre Schultasche mit beiden Händen festumklammert, einige Meter vor ihm ging. Nein. Es musste etwas anderes gewesen sein. Aber was? Ranma legte den Kopf in den Nacken und dachte scharf nach. Ihm fiel der Vorfall in der Schule wieder ein. Worüber die Mädchen wohl gesprochen hatten? Akane sah ziemlich wütend aus. Eigentlich nichts neues. Aber meinte er nicht hinter ihrer aufgebrachten Fassade einen Anflug von Panik erkannt zu haben?

Ranma grübelte. Die Zeit, die er mit ihr verbrachte, hatte ihn einiges gelehrt, was anderen, sogar ihrer Familie (wobei, wann merkten die schon was?), verborgen blieb. So hatte er gelernt, dass sie hinter ihren vielen Wutausbrüchen oft ihre Unsicherheit versteckte, ebenso wie ihre wahren Gefühle. Zugegeben, sie konnte das ziemlich gut. Doch manchmal fand er Schwachstellen in ihrer Tarnung, die ihm zu denken gaben. Er überlegte, wie er am besten etwas aus ihr herausbekommen sollte. Ein Frontalangriff würde ihm wenig bringen, den würde sie natürlich gekonnt abblocken. Also musste er sie im Auge behalten und vorerst hoffen, dass ihr Verhalten sie verraten würde.
 

~

Der Weg ist das Ziel

Hey!

Da bin ich wieder =)

Also erstal ein gaaaaaaaaanz großes Dankeschön für die tollen Kommentare!! Ich hab mich sehr gefreut! An die stillen Mitleser, es wäre schön, auch etwas von euch zu hören ^^

Eigentlich ist das alles eine Geschichte, wobei ich im Rückblick jetzt auf das erste Kapitel hinarbeite. ;)

Ich dachte, ich fang die Story mal ganz anders an und nicht das typische "Man-muss-ewig-warten-und-am-Ende-kriegen-sie-sich..."

Ok, genug geredet. Das ist der zweite Teil des Rückblicks, es wird auch noch einen dritten geben...

Viel Spaß!
 

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Mit einem lauten: „Wir sind wieder da-a!“ wurde Ranma aus seinen Gedanken gerissen. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass sie das Tendo-Anwesen längst erreicht hatten.

„Schön.“ Kasumi ließ kurz ihren Kopf aus der Küche blicken ehe sie sich wieder dem Abendessen zuwandte. „War irgendwas Besonderes los?“

Ranma horchte bei der Frage auf und hielt beim Ausziehen seiner Schuhe inne. Unweigerlich richtete sich sein Blick auf Akane, die das zum Glück nicht sehen konnte, da sie mit dem Rücken zu ihm stand. „Nein, was soll schon gewesen sein Kasumi?“, fragte sie zuckersüß zurück. Ihr Verlobter zog ungläubig die Augenbrauen hoch. Aufgesetzter ging’s ja wohl kaum. Doch Kasumi entging das. Sie war zu sehr mit dem Kochen beschäftigt und murmelte nur abwesend ein „Oh, gut.“. Akane entwich ein kleiner Seufzer der Erleichterung, da riss sie erschrocken die Augen auf: Sie hatte Ranma vergessen! „Mist, hoffentlich hat er nichts gemerkt...“, dachte sie während sie sich schnell mit einem Schwung umdrehte. Wie erwartet stand er da, mit der Schultasche in der Hand. Forschend sah sie ihn an, doch seine Züge verrieten nichts. Akane zwang sich den Blick zu senken und somit den Bann zu brechen, der sie immer gefangen nehmen zu schien, wenn sie in seine Augen schaute. Verwirrt machte sie auf dem Absatz kehrt und stieg die Treppe hinauf. Ranma sah ihr kopfschüttelnd nach. „Versteh einer die Frauen...“
 

Doch auch einige Zeit später ließen ihm seine Gedanken keine Ruhe. Die Augen geschlossen saß er im Schneidersitz vor dem Familienaltar der Tendos auf dem Boden des Dojos und versuchte sich zu konzentrieren. Fakt war, Akane verhielt sich definitiv seltsam. „Noch seltsamer als sonst...“
 

Akane dagegen saß am Schreibtisch in ihrem Zimmer und hatte ebenfalls große Schwierigkeiten sich auf ihre Hausaufgaben zu konzentrieren. Entnervt schmiss sie ihren Stift auf ihr Heft und stützte seufzend den Kopf in die Hände. Es hatte doch keinen Sinn sich ablenken zu wollen. Solange die Sache nicht aus der Welt geschafft war, würde ihr Gewissen ihr keine Ruhe lassen. „Wettschulden sind Ehrenschulden.“ Akane biss sich auf die Lippen. Das wusste sie nur zu gut. Außerdem... Ihre Gedanken schweiften zum frühen Nachmittag zurück.
 

„Wer hätte gedacht, dass unsere sonst so furchtlose Akane Angst davor hat, einen Jungen zu küssen?“
 

Ahhr! So eine Unverschämtheit! Das konnte sie doch nicht auf sich sitzen lassen...

Die Lösung lag auf der Hand, war klar und simpel. Ein Kuss und ihre Schuld war beglichen. Warum ließ sie es dann nicht einfach über sich ergehen? Nur einen. Der bedeutete schließlich nicht die Welt.

„Das nicht, nur wenn’s der Erste ist...“, vernahm Akane eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf. Aber kam dafür nicht sowieso nur Ranma in Frage?

Was?! Was dachte sie denn da? Dieser unsensible Klotz mit dem Ego ohne Gleichen? Niemals!

Hochrot gestand sie sich letztendlich ein, dass sie wenigstens sich selbst gegenüber ehrlich sein musste, auch wenn das äußerst unangenehm werden könnte. Gut, sie würde ihn küssen. Und sie würde es vielleicht ganz eventuell auch noch genießen. Akane fühlte, wie ihr das Blut in die ohnehin schon erhitzten Wangen schoss. Blieb noch ein Problem: Ranma. Der würde sie doch garantiert auslachen und blöde Sprüche reißen. Außerdem würde er wissen wollen, wie sie zu einem solch drastischen Stimmungsumschwung gekommen war. Was sollte sie darauf erwidern? Von der Wette konnte und durfte sie ihm nichts erzählen. War das nicht sowieso nur die halbe Wahrheit? Und wenn sie ihm...?

Nein, das ging auf gar keinen Fall! Das würde alles kaputtmachen, dabei verstanden sie sich doch gerade ausnahmsweise mal gut, und das schon seit längerer Zeit. Sie waren sogar so etwas wie Freunde geworden, stellte Akane ein wenig wehmütig fest. „Freunde“ – ihre Lippen verzogen sich zu einem traurigen Lächeln. Was war nur los mit ihr? Sollte sie nicht eigentlich darüber freuen?

„Nicht, wenn du für ihn nie mehr sein wirst, als Ryoga für dich ist.“, antwortete ihre innere Stimme ihr wieder. Sie hatte Ryoga wirklich gern, aber eher als einen Bruder, den sie nie gehabt hat. Und wenn Ranma in ihr eine Schwester sah? Würde das nicht vieles erklären? Sein Besorgnis, die Fürsorge, den Beschützerinstinkt? Unter den Umständen konnte sie ihn auf gar keinen Fall küssen! Andererseits würde sie dann endgültig Klarheit bekommen. „Und vor seiner Reaktion hast du Angst.“, stellte die Stimme trocken fest. Durch ihre Gedanken abgelenkt, bemerkte das Mädchen nicht, wie ein Schatten ihr Fenster verdunkelte. Ranma hob schon die Hand, um vorsichtig zu klopfen, als er erstaunt in der Bewegung innehielt.

„Nein, nein, nein!“ Fest presste Akane die Hände auf die Ohren und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Sie schlug mit beiden Fäusten auf den Tisch. „Verdammt, ich hab keine Angst!!“, schrie sie wütend, hob dabei ruckartig den Kopf und sah - direkt in Ranmas Augen. Vor Schreck entgleisten ihr sämtliche Züge. Wie ertappt kratzte sich der Kampfsportler verlegen am Kopf. „Eh Akane...“ Er wusste nicht, was er sagen sollte und fühlte sich dementsprechend unwohl in seiner Haut. Seine Verlobte hatte inzwischen ihre Fassung wiedergewonnen und holte nun zum Schlag aus. Mit einem „Du perverser Spanner!“ war Ranma ein paar Sekunden später wieder weiblich und nahm ein unfreiwilliges Bad im Gartenteich. Schmollend rieb sich das Mädchen seine Beule und fragte sich still, was es denn jetzt schon wieder falsch gemacht hatte...

Akane lief der Schweiß von der Stirn. Wie lange er sie wohl schon beobachtet hatte? Nicht auszudenken, wenn sie sich verraten hätte! Fieberhaft versuchte sie sich daran zu erinnern, was sie laut ausgesprochen hatte.
 

Danke an alle, die's bis hier geschafft haben!!

Über Kommentare (auch Kritik!) freu ich mich immer =)

Bis zum nächsten Mal?

Einmal ist Keinmal?

Einmal ist Keinmal?
 

Als Akane etwas zur Ruhe gekommen war, musste sie sich eingestehen, dass sie Ranma Unrecht getan hatte. Warum konnte er auch nicht wie normale Menschen die Tür benutzen? Dann wäre sie jetzt nicht in so einer unangenehmen Situation. Andererseits konnte er nun wirklich nichts für die dumme Wette. Ach ja die Wette. Akane seufzte schwer. Diese Last schwebte immer noch im Raum und schien sie zu erdrücken.
 

Akane klopfte das Herz bis zum Hals, als sie unentschlossen vor dem Dojo ihres Vaters stand. „Komm schon, einmal ist keinmal. Es ist schließlich nur Ranma!“, ermutigte sie sich. Doch als sie vorsichtig die Tür zum Dojo einen Spalt breit aufschob, waren alle guten Vorsätze wie weggeblasen. Sie musste schlucken.

Wie erwartet trainierte Ranma hochkonzentriert in der Mitte des Raums. Sein Gürtel hatte sich durch die vielen Übungen schon etwas gelockert und gewährte der Anzugjacke nun etwas Freiraum, sich zu öffnen. Fasziniert hielt seine Verlobte die Luft an. Es beeindruckte sie immer wieder mit welch einer Mühelosigkeit er selbst die schwersten Kampftechniken meisterte. Akane ließ seufzend den Kopf hängen. Den Mut würde sie ja doch nicht aufbringen. Sie wollte die Tür schon wieder schließen, da gab das Mädchen sich einen Ruck und öffnete sie ganz.

Ranma nahm aus dem Augenwinkel wahr, dass seine Verlobte neben der Tür kniete, doch er ließ sich nichts anmerken. Mit einer bewundernswerten Selbstbeherrschung lief er seine Kata zu Ende.

Akane starrte gedankenversunken in seine Richtung und merkte erst, dass er fertig war, als seine blauen Augen sich unmittelbar vor ihren befanden und neugierig zurückstarrten. Völlig unbemerkt war er vor ihr in die Hocke gegangen und sah sie nun erwartend an. Beschämt senkte sie den Blick und musterte ihre Hände, die sie nervös in ihrem Schoß gefaltet hatte. „Es tut mir leid.“, murmelte sie unbeholfen. Sie hasste es, zugeben zu müssen, dass sie Unrecht hatte. Und sich ausgerechnet noch bei ihm zu entschuldigen, kostete all ihre Überwindungskraft. Ranma grinste unwillkürlich. Er ahnte, was in ihr vorging. Für gewöhnlich befand er sich ja in ihrer Position, nur dass er nicht immer genau wusste, was er schon wieder Schlimmes verbrochen hatte.

„Schon gut.“ Erschöpft ließ Ranma sich neben seiner Verlobten mit dem Rücken gegen die Wand sinken und streckte seine Beine weit von sich. Nachdem sie eine Weile so schweigend da gesessen hatten, wagte Akane es, wieder aufzusehen. Erleichtert stellte sie fest, dass Ranma seine Augen inzwischen geschlossen hatte. Das Mädchen lächelte, er sah so ungemein friedlich und zufrieden aus wie sonst selten. Sollte sie die Gunst der Stunde nutzen? Ehe sie noch weiter darüber nachdenken konnte, hatte sie sich über ihn gebeugt. Er hatte offensichtlich nichts gemerkt, denn seine Augen waren immer noch geschlossen. Sie waren schon einmal so kurz davor gewesen. Sogar hier im Dojo. Damals hatte er sich zu ihr gebeugt. „Du musst aber die Augen schließen.“ Sie schmunzelte bei der Erinnerung. Wie viel war doch passiert. Und damals war es auch eine Herausforderung gewesen. Langsam schloss sie ihre Augen und näherte sich seinem Mund.

„Einmal ist keinmal.“, vernahm Ranma ein Flüstern bevor er etwas Warmes, Weiches auf seinen Lippen spürte. Im ersten Moment war er sich nicht ganz sicher, was das war, denn dass Akane ihn küsste, hielt er für ausgeschlossen. War er vielleicht eingeschlafen und träumte schon? Es gab nur eine Möglichkeit, dass herauszufinden und so öffnete Ranma seine Augen. Die wurden vor Erstaunen erst mal ziemlich groß, denn er sah in Akanes Gesicht, nur millimeterweit von seinem entfernt, und es bestand kein Zweifel, es waren ihre Lippen, die ihn so zärtlich berührten. Ranma wusste nicht, was in seine Verlobte gefahren war, doch er beschloss, es zu genießen und erwiderte den sanften Druck.

Akane hatte alles um sich herum vergessen. „Ich bin kein Feigling.“ war das Letzte, was sie gedacht hatte, ehe sie ihn küsste und seitdem war ihr Körper nur noch zum Fühlen in der Lage. Diese ganzen neuen Empfindungen, die sie wohlig durchströmten, gaben ihr ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Dass Ranma den Kuss erwiderte, registrierte sie bloß schwach irgendwo im Hinterkopf. Akane wünschte nur, der Moment könnte ewig dauern.

Wer nicht hören will, muss fühlen!

Als er sich schließlich von ihr löste, zierte beide Gesichter ein tiefer Rotschimmer.

„Ranma...“ verträumt sah sie ihn an.

„Hmm.“ Er richtete sich auf.

„Stimmt was nicht?“ wollte sie besorgt wissen. Den Kopf gesenkt hatte er ihr

den Rücken zugedreht. Die Haare verdeckten seine Augen als sich ein Grinsen auf

seinem Gesicht ausbreitete. „Komisch, ich hatte gedacht, du würdest besser küssen...“ Er verschränkte die Arme im Nacken und starrte nachdenklich zur

Decke des Dojos. „W-was?!“ Akanes eben noch besorgte Miene hatte sich

schlagartig in Erstaunen verwandelt ehe sie begriff und vor Wut kochte. Ihre

Augenbrauen zuckten bedrohlich.

„Na ich hatte gedacht, in irgendetwas musst

auch DU gut sein. Wo du schon nicht kochen kannst...“ frech sah er über die

Schulter geradewegs in ihr hasserfülltes Gesicht.

„Wie kannst du es wagen, du...du...“ knurrte sie ihn sauer an, immer noch nach dem richtigen Ausdruck für diesen ungehobelten, gefühllosen, nichtsnutzigen Idioten suchend.

„War wohl ein Irrtum.“ Er zuckte mit den Schultern. „Daher...“

Wie aus dem Nichts zog sie ihren Hammer hervor und schlug blindlings auf Ranma ein. Sollten doch Taten für die fehlenden Worte sprechen! Dieser wich jedoch wie immer geschickt aus. „Heh, ich war noch nicht fertig...“ setzte er an. Doch weiter kam er nicht: „Spar dir deine weiteren Beleidigungen, klar?!“ zischte sie.

Akane rang nach Luft. Nichtsdestotrotz ging sie weiter auf ihn los.

„Aber ich...“ in einem Salto sprang er über sie hinweg.

„Und jetzt halt endlich still, damit du bekommst, was du verdienst!!“ keuchend blieb sie stehen.

„So-o?“ Ranma war in sicherem Abstand gelandet und zog das Wort nun

genüsslich in die Länge. „Was wäre das denn?“ Er grinste unverschämt.

„Das weißt du ganz genau!“ Ihre Augen funkelten ihn wütend an. „Wer

nicht hören will, muss fühlen!“

„Was du nicht sagst!“ so schnell wie er vor ihr stand, hatte sie keine Möglichkeit ihm auszuweichen. Ihre Gesichter waren sich jetzt wieder gefährlich nah. Sie glaubte, er müsste ihr Herz schlagen hören, so laut pochte es. Verlegen sah sie zu Boden. So, mit leicht verschwitzten Haaren und geröteten Wangen gefiel sie ihm ausgesprochen gut.

„Akane...“ seine Stimme war rau und kaum noch ein Flüstern. „Warum lässt

du mich auch nie ausreden?“ Er wartete jedoch keine Antwort ab, sondern fuhr

fort:. „Da du so miserabel küsst, ...“

Den Blick immer noch stur gesenkt, ballte sie ihre Hand zur Faust. „Dieser...!“

„...solltest du vielleicht ein wenig üben.“ Blitzschnell sah sie auf. Ihre Augen trafen Ranmas. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

„Hab ich dich.“ Er grinste frech und tippte mit seinem Finger gegen ihre Stirn. Immer noch völlig aus der Fassung, taumelte sie nach hinten und kam auf dem Boden zum Sitzen. Ranma ging vor ihr in die Hocke. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, spürte sie seine kräftigen Hände, die sich sanft auf ihr Gesicht legten und sah mit weit aufgerissenen Augen, wie sich seine verlockenden Lippen langsam näherten. „So macht man das...“ murmelte er ehe die Augen schloss und sie endlich küsste. Ihr wurde heiß und kalt. Ein wohliger Schauer überkam sie. Bumm-bumm...Bumm-bumm. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Akane erzitterte unter seiner zärtlichen Berührung. Ihm entging das natürlich nicht. Ranma grinste selbstzufrieden als er sich erhob. „W-wo willst du jetzt hin?“ Sie musste sich erst mal sammeln.

„Ein heißes Bad nehmen.“ gab er zurück und verließ mit dem Handtuch über

der Schulter das Dojo. Zurück blieb eine verwirrte Akane, die sich fragte, ob

das alles gerade wirklich passiert war.
 

DANKE für's Lesen!!! Kommentare wären natürlich schön! Und evtl gibt es sogar noch einen kleinen Bonus. ^.~



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Kommentare zu dieser Fanfic (35)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Moonrose
2011-04-10T21:55:39+00:00 10.04.2011 23:55
wirklich eine sehr schöne ff. (:
fortsetzung wäre toll!
Von:  00schnepel8
2010-05-20T13:38:17+00:00 20.05.2010 15:38
hey das war eht klasse und die charaktäre sin net so verfälscht das is schön und typisch ranma, die arme akane die tut mur echt leid(manchma)
Von:  Xisi
2009-09-08T13:34:02+00:00 08.09.2009 15:34
Tolle FF, vielen Dank! Wirklich schön geschrieben! Und ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen: Endlich mal eine FF, bei der auch Rechtschreibung und Grammatik nicht dauernd unangenhm ins Auge stechen, sondern die man schön flüssig und mit einem totalen Dauergrinsen ließt, weil Du die Situation so lustig und die Charaktere so lebendig und romantisch dargestellt hast - ich konnte mich richtig gut in sie hineinversetzen und mitfühlen! Auch richtig rumikogetreues Verhalten, einfach nur toll!
Bitte schreib weiter so tolle Ranma-FFs, vielleicht auch mal längere?! ;)
Nochmls vielen Dank und weier so!
Von: abgemeldet
2009-05-07T14:10:12+00:00 07.05.2009 16:10
Mhm, ich finde Du hast die Charaktere gut wiedergegeben. Ich musste immer wieder grinsen. :D
Hast Du aber gut geschrieben, muss man sagen! Was mir aber dennoch aufgefallen ist, dass wenn Du in der direkten Rede am Ende mit einem Verb den Satz weiter geführt hattest, hast Du oft ein Komma nach der direkten Rede vergessen.
D.h: "Text",(<- Komma) sagte ...
Dort hast Du manchmal das Komma vergessen.
Deine Sätze lesen sich flüssig und ich konnte mir das mit Ranma und Akane wunderbar vorstellen! *g*

Schön gemacht. :)
Von: abgemeldet
2009-04-08T10:36:58+00:00 08.04.2009 12:36
Joa, find's eigentlich richtig gut. Schöne Sprache benutzt, nicht so wie diese 11-Jährigen, die denken sie könnten Deutsch...
Naja, auf jeden Fall finde ich die Geschichte gut, obwohl für meinen Geschmack ein bisschen zu kurz.
Außerdem denke ich, dass das nicht soo passend war, als du den Anfang am Schluss nochmal geschreiben hast.. Ein wenig zu viel Wiederholung auf so kleinen Raum.
:)
Bye-bye Skycatcher
Von: abgemeldet
2009-04-08T10:36:24+00:00 08.04.2009 12:36
Joa, find's eigentlich richtig gut. Schöne Sprache benutzt, nicht so wie diese 11-Jährigen, die denken sie könnten Deutsch...
Naja, auf jeden Fall finde ich die Geschichte gut, obwohl für meinen Geschmack ein bisschen zu kurz.
Außerdem denke ich, dass das nicht soo passend war, als du den Anfang am Schluss nochmal geschreiben hast.. Ein wenig zu viel Wiederholung auf so kleinen Raum.
:)
Bye-bye Skycatcher
Von:  cookiie
2009-03-31T18:10:34+00:00 31.03.2009 20:10
ich bin so froh endlich mein eine ranma 1/2 geschichte zu lesen, in der die charactere auch so sind wie im anime, einfach zu süüß
der anfang ist dir wirklich unglaublich gut gelungen, er war so gefühlvoll und wirklich toll
es hat einfach alles gepasst
weiter so
glg
cookiie
KKF
Von:  NamiHeartphilia
2009-03-09T12:50:46+00:00 09.03.2009 13:50
Wow sehr süß ^^ Da traut sie sich endlich! War ein schönes Kapitel. Der Schluss ist besonders gut, wie die Gefühle sie durchströmen!

Liebe Grüße,
Nami

KFF
Von:  NamiHeartphilia
2009-03-09T12:48:55+00:00 09.03.2009 13:48
Schrecklich peinlich ^^ Einerseits könnte sie Ryoga wirklich "probeweise" küssen, weils ja eben nur wie ein Bruder ist, aber andererseits weiß sie ja nicht, was der für sie empfindet >___< Und immer dieses laute Denken - das bringt einen in so peinliche Situationen xD Süß wie Akane mit sich kämpft und sich nicht eingestehen will, dass sie Ranma doch mag.

Liebe Grüße,
Nami

KFF
Von:  NamiHeartphilia
2009-03-09T12:45:53+00:00 09.03.2009 13:45
Ohje... So eine fiese miese Wette. Deshalb wette ich nie haha ^^ Aber wenn Ranma Akane wirklich so egal wäre, dann hätt sie ihn einfach geküsst und basta xD
Der letzte Teil, wo Ranma über Akane nachdenkt, gefällt mir ganz gut.
Sonst wieder nichts schlechtes drin ^^

Liebe Grüße,
Nami

KFF


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