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Kunterbunt und Rabenschwarz

(fanfic für den Wettbewerb "Etwas für's Herz")
von

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Kunterbunt und Rabenschwarz

Es war Samstag. Samstagmorgen und es klingelte seit ungefähr fünf Minuten an meiner Tür. Fast hatte ich gehofft, dass die Person endlich den Finger von dem Klingelknopf nehmen würde, aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Das Dauerklingeln hielt an.

„Geh endlich weg!“, grummelte ich.

Mir tat schon der Kopf weh und im Moment hatte ich wirklich keine Lust auf Annas fröhliches Lächeln. Mir ging es einfach nur dreckig.

Mit einem Seufzer quälte ich mich dann doch aus meinem Bett. Wie ich meine beste Freundin kannte, hatte sie keine Hemmungen weitere zehn Minuten an meiner Tür zu stehen und unaufhörlich weiter zu klingeln.

„Ich komm doch schon!“

Müde tapste ich im Stockdunkeln durch meine Wohnung. Meine Augen hatte ich fast noch geschlossen und mein T-Shirt hing halb über meiner Schulter. Die Haare hatte ich auch noch nicht gemacht, meine Lippen waren trocken und meine Augen rot vom Heulen. Ich musste schlimm aussehen.

Genervt öffnete ich die Tür und wie erwartet grinste mich Anna an.

„Wusste doch, dass du da bist.“

Sie ignorierte mein müdes Gesicht und meinen genervten Blick und drängelte sich an mir vorbei in meine Wohnung. Ich war vor kurzem 18 geworden und sofort bei meinen Eltern ausgezogen. Sie bezahlten meine Miete und waren mich damit los.

„Anna, was machst du hier?“

Immer noch ziemlich verschlafen ging ich in meine kleine Küche. Sie war gleich in die Stube integriert, so dass Anna mich besorgt beobachten konnte, während ich Kaffee ansetzte.

„Ich wollte dich hier rausholen aus deiner Bude.“

Ohne etwas zu erwidern stand ich in der Küche und rieb mir verschlafen die Augen. Ich würde auf keinen Fall mit ihr mitgehen. Das hatte ich mir fest vorgenommen. Alles was ich wollte, war in mein Bett kriechen, fernsehen, heulen, schlafen und mich am Montag wieder in die Schule schleppen und dort weiter schlafen.

„Ach komm Morice, du weißt, dass du dich hier nicht ewig einschließen kannst. Du bist jetzt schon seit zwei Wochen nicht mehr draußen gewesen.“

Ich sah sie nicht an. Irgendwo hatte sie ja Recht, aber ich konnte nicht raus. Es nervte mich, überall diese fröhlich lachenden Leute zu sehen, die sich über das schöne Wetter und die warme Sonne freuten.

Als ich immer noch nicht antwortete, stand Anna auf und kam auf mich zu.

„Ich weiß, dass es total schwer für dich war, als Jann mit dir Schluss gemacht hat, aber irgendwann muss deine ewig schlechte Laune mal wieder aufhören. Ich kann das nicht mit ansehen, wie du hier in deiner Bude in deinem Selbstmitleid ertränkst, während draußen alle ihre Sommerferien genießen!“

Als ich den Namen ‚Jann’ hörte, hätte ich fast wieder anfangen können mit Heulen, doch Annas harte Worte hielten mich davon ab.

„Morice, guck mich doch mal an. Ich werde dich heute hier rausholen und es ist mir egal, was du dazu sagst.“

Sie lächelte mich an und stupste mir mit ihrem Finger gegen die Nase, woraufhin ich meinen Blick hob und ihr zum ersten Mal an diesem Tag in die Augen sah.

„Okay, Kleiner?“

Anna zog mich in ihre Arme. Was würde ich nur ohne sie machen? Eigentlich wollte ich immer noch nicht raus, aber wenn sie so lieb guckte und mich auch noch umarmte, da konnte ich einfach nicht anders.

„Ping!“

Hinter mir war der Kaffee durch die Maschine gelaufen. Ich drehte mich um, nahm mir eine Tasse und goss die heiße Flüssigkeit hinein. Gerade wollte ich vorsichtig einen Schluck trinken, als Anna mir den Kaffeepott aus der Hand nahm.

„Wir haben keine Zeit für Kaffee. Hast du schon mal in den Spiegel geguckt? Eh ich mit dir irgendwo hin gehen kann, brauche ich doch Stunden, um dich fertig zu machen.“

Genervt verdrehte ich die Augen, doch Anna zog mich schon hinter sich her ins Bad.

„Was hast du vor?“

Meine Stimme klang ziemlich missmutig. Ich kannte meine beste Freundin. Als sie davon erfahren hatte, dass ich schwul war, hätte sie mich in ihrem Übereifer fast zu einer Transe gemacht.

„Ach. Erstmal musst du duschen! Dringend!“

Sie hielt sich die Nase zu und grinste. Also sooo schlimm konnte es nun auch nicht sein.

„Äh... Kannst du vielleicht so lange raus gehen?“

Anna verdrehte die Augen und verließ dann widerwillig das Bad. Ich entledigte mich meiner Unterhose und dem Shirt und ging langsam in die Dusche. Vorsichtig drehte ich das Wasser auf.

Ich glaube es waren mindestens zehn Minuten, die ich unter dem warmen Wasserstrahl stand. Hätte Anna nicht von draußen geklopft, wäre ich bestimmt ewig unter der Dusche geblieben. Doch Anna war mal wieder wie eine Mutter zu mir.

„Ich hab dir frische Klamotten mitgebracht!“, reif sie von draußen.

Ich verließ die Dusche und wickelte mir ein Handtuch um die Hüften.

„Kannst rein kommen.“

Sofort wurde die Tür geöffnet.

„Mensch Morice, bist du dünn geworden. Was hast du denn gegessen in den letzten zwei Wochen?“

Ich war leicht rot geworden und wand meinen Blick von ihrem besorgten Gesicht ab.

„Pizza“, war meine knappe Antwort.

„Mein Gott, Mo.“

Ich fühlte mich unwohl in meiner Haut und griff nach den Klamotten, die sie mir hinhielt.

„Ich hatte halt keinen Hunger“, nuschelte ich und streifte mir das rote Shirt über. Dann zog ich Shorts und Jeans an. Sie war tatsächlich ziemlich locker.

„Keinen Hunger? Du bist ja nur noch Haut und Knochen.“

„Jetzt übertreibst du!“

Sie übertrieb nicht. Jedenfalls nicht wirklich. Ich war zwar nicht nur Haut und Knochen, aber man sah deutlich, dass ich abgenommen hatte.

„Tut mir Leid, Mo, ich hätte mehr auf dich aufpassen sollen. Jetzt fühle ich mich richtig schlecht.“

Sie strich mir über die Wange.

„So ein Quatsch. Bin doch selber Schuld, wenn ich nichts esse.“

„Na gut.“

Sie lächelte wieder.

„Aber nachher gehen wir zu McDonald’s, ja!“

Ich nickte. McDonald’s… sie wusste schon immer womit sie mich ködern konnte. Ich liebte einfach die Chickenburger dort. Mir lief jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.

„Jetzt müssen wir aber erstmal was mit deinen Haaren machen.“

Anna drückte mich auf den kleinen Hocker, den ich im Bad stehen hatte. Ungefähr eine halbe Stunde fummelte sie an meinen schwarzen Zotteln herum, ehe sie mit dem Ergebnis halbwegs zufrieden war. Ich betrachtete mich im Spiegel. Nicht schlecht, musste ich schon sagen. Sie hatte sie glatt bekommen. Ein Wunder! Normalerweise standen sie in alle Himmelrichtungen von meinem Kopf weg.

„Anna, du bist einfach genial!“

„Ja ich weiß. Jetzt musst du mich nur noch an dein verheultes Gesicht ranlassen und du siehst aus wie neu!“

Das bezweifelte ich zwar, aber schlimmer machen konnte sie es ja nicht mehr. Anna kramte also in ihrem kleinen Handtäschchen und zog dann diverse Schminkutensilien heraus. Skeptisch beobachtete ich sie dabei, wie sie eine Tube nach der anderen öffnete.

„Du machst mich aber nicht wieder zu einer Transe?“

„So ein Quatsch. Vertrau mir einfach. Ich weiß, was ich tue!“

Na gut. Dann vertraute ich meiner besten Freundin mal und schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnen durfte, war von den dunklen Schatten und roten Rändern um sie nichts mehr zu sehen.

„Und? Zufrieden!“

„Klar!“

Ich grinste.

„Hey! Du lachst ja.“

Ich grinste weiter und zog eine Augenbraue hoch.

„Klar lache ich. Du bist halt doch die Beste.“

Anna wurde leicht rot.

„Sag so was doch nicht!“

„Doch. Was würde ich nur ohne dich machen!“

Ich drückte sie leicht. Irgendwie war ich jetzt glücklich. Anna hatte mir echt geholfen.

„Und, was hattest du jetzt geplant?“

„Na ja…“, Anna packte ihre Tasche wieder zusammen, „eigentlich wollte ich an unserem letzten Feriensamstag noch mal richtig einen mit dir drauf machen. Sozusagen alles nachholen, was du in den letzten beiden Wochen verpasst hast. Erst Essen, dann auf die Kleinmesse und heute Abend hab ich ne Überraschung für dich.“

Sie grinste geheimnisvoll.

„Klingt gut.“

Ich grinste ebenfalls.

„Dann machen wir los?“

Ich nickte. Wir verließen das Bad, holten noch schnell mein Geld, ich schloss die Wohnung ab und wir machten uns auf den Weg. Mit der Straßenbahn fuhren wir zum Bahnhof und stiegen dort aus. Das McDonald’s hier war immer total voll.

„Ich lade dich ein. Such uns schon mal einen Platz.“

Anna schubste mich auf die Treppe zu und stellte sich dann an einer Schlange an. Ich grinste. Wenn Anna sich etwas vorgenommen hatte, zog sie es auch durch. Ich war schon gespannt auf die Überraschung.

Schnell ging ich die Treppe hoch und sah mich um. Ganz hinten war ein Platz frei. Schnell setzte ich mich dorthin. Ich wartete ziemlich lange, ehe Anna mit einem voll geladenen Tablett langsam die Treppe hoch schwankte.

„Willst du das alles essen?“

„Ich? Du isst das. So dünn wie du geworden bist.“

Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Fängst du schon wieder damit an?“

„Ja, fange ich. Mensch Mo, ich mach mir Sorgen. Guck, hab extra deine heißgeliebten Chickenburger gekauft!“

Tatsächlich. Meine Augen weiteten sich.

„Lecker.“

Schnell wickelte ich einen aus und Anna schaute mir zufrieden dabei zu, wie ich hinein biss. Ich verputzte alle bis auf einen. Den bekam ich beim besten Willen nicht noch runter.

„Den nehme ich mit.“

„Gut, dann gehen wir jetzt auf die Kleinmesse?“

Ich nicke und schaffte das Tablett weg. Den übrig gebliebenen Burger packte Anna in ihre Tasche. Dann nahmen wir die Bahn bis zur Kleinmesse.

Als wir ausstiegen, weiteten sich Annas Augen. Obwohl sie ein bisschen älter war als ich, benahm sie sich auf der Kleinmesse immer wie ein kleines Kind. Sie wollte mit allen nur möglichen Fahrgeschäften fahren und kein Horrorhaus war ihr zu gruselig.

Als wir dann alles durch hatten, kauften wir uns jeder einen Tüte Kräppelchen und liefen noch einmal über die gesamte Anlage. Fast vier Stunden hatten wir vertrödelt. Sogar ich hatte viel gelacht. Plötzlich blieb Anna stehen.

„Mo, Mo, guck mal da!“

Ganz aufgeregt fasste sie mit ihrer linken Hand meinen Arm und deutete auf ein kleines Zelt.

„Was ist denn da?“

„Eine Wahrsagerin.“

„Eine was?“

Das konnte jetzt nicht Annas Ernst sein? Sie glaubte doch nicht etwa an so einen Mist.

„Komm Mo, wir lassen uns deine Zukunft voraus sagen!“

Ihre Augen leuchteten und sie zog mich, ohne dass ich etwas erwidern konnte, in das Zelt. Drinnen war es stickig. Überall hing irgendwelcher Schnick-Schnack und ein seltsamer Geruch lag in der Luft. Beunruhigt sah ich mich um.

„Wow. Ist das nicht toll?“

Ich zog nur eine Augenbraue hoch und sah mich weiter zweifelnd um.

„Kann ich euch helfen?“

Eine kleine Frau trat aus einem Gang hinter dem Zelt hervor.

„Ja.“

Anna war ganz aufgeregt. Sie zog mich auf einen der beiden mit Decken bedeckten Hocker und sah die Frau erwartungsvoll an.

„Wir wollen, dass Sie Morice die Zukunft voraus sagen!“

„Das macht dann fünf Euro.“

Das war doch reine Abzocke hier.

„Lass uns gehen“, flüsterte ich meiner Freundin zu.

Ich fühlte mich unwohl, doch Anna schüttelte den Kopf und legte der Frau das Geld auf den Tisch.

„Karten oder Kugel?“, krächzte sie mit ihrer rauen Stimme.

„Karten.“

Zum Glück war ich schneller mit Antworten gewesen als Anna. Kugel war mir nun wirklich zu blöd.

„Gut.“

Die Frau nahm hinter dem Tisch Platz und begann die Karten zu mischen.

„Sagen Sie Stopp.“

Ich wartete noch kurz und sagte dann ‚Stopp’. Die Frau legte die Karten auf dem Tisch aus.

„Ziehen Sie drei und geben sie mir.“

Ich tat, was sie sagte und reichte ihr meine gezogenen Karten. Die Wahrsagerin drehte sie mit der Bildseite nach oben und betrachtete sie kritisch.

„Zwei Bildkarten und eine Textkarte.“

Die Frau räusperte sich. Anne beugte sich bespannt zu ihr rüber.

„Sehen Sie hier. Ein Herz und zwei liebende Pärchen. Eine eindeutige Karte. Sie sagt eine glückliche Liebe voraus.“

Ich schnaubte. Das war doch mal wieder der Beweis dafür, dass Wahrsagen absoluter Quatsch war. Eine glückliche Liebe! Das war das Letzte, was mir jetzt passieren konnte. Und für diesen Mist hatten wir fünf Euro ausgegeben.

Die Wahrsagerin strafte mich mit einem missbilligenden Blick und fuhr dann fort.

„Das nächste Bild: Ein Sonnenaufgang über einem Feld. Diese Karte zeigt einen Neuanfang. Sie sollten von ihrer Vergangenheit ablassen und sich zu etwas Neuem hinreißen lassen.“

Anna grinste und stieß mich unterm Tisch mit ihrem Bein an. Ich verdrehte nur die Augen.

„So und nun die Textkarte.“

Die Frau rückte ihre Brille zurecht.

’Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.’ Nun. Ein schweres Zitat. Vielleicht sollten Sie schauen, wo es sich in Ihrer Zukunft und der Liebe wieder finden lässt. Das war’s. Viel Glück.“

Sie lächelte mir zu und ließ uns dann alleine.

„Was war denn das jetzt?“

Die Frau machte es sich wirklich einfach. Wenn sie nicht mehr weiter wusste, gab sie undeutliche Antworten.

„Lass uns gehen.“

Anna griff nach meiner Hand und zog mich hoch.

„Vielleicht hat sie ja gar nicht so Unrecht und du triffst heute Abend wirklich noch deine große Liebe.“

Sie zwinkerte mir zu und wir verließen das Zelt. Gemeinsam stiegen wir wieder in die Straßenbahn. Zwei Haltestellen vor meiner Wohnung verabschiedete Anna sich von mir.

„Ich hol dich dann gegen Zehn ab. Zieh dir was Schickes zum Feiern an.“

„Wohin willst du nun mit mir?“

Doch Anna grinste nur und verließ die Bahn. Ich sank zurück in meinen Sitz und fuhr nach Hause.
 

Pünktlich um Zehn klingelte es zum zweiten Mal an diesem Samstag an meiner Tür. Ich war schon lange fertig und öffnete sofort meiner besten Freundin.

„Das ging ja schnell. Umso besser, dann können wir gleich los.“

Sie lächelte und wir verließen meine Wohnung. Die Straßenbahn brachte uns bis in die Innenstadt. Dann stiegen wir aus. Ich hatte keine Ahnung, wohin Anna wollte. Sie lief mit mir durch einige Straßen. Ich kannte sie nicht. War noch nie hier gewesen. Plötzlich blieb Anna vor einer kleinen Tür stehen. Suchend sah sie sich um. Dann schien sie zufrieden.

„Hier müssen wir rein.“

Sie öffnete die Tür und ging vorneweg. Mein Herz klopfte. Ich war total aufgeregt. Was hatte Anna nur mit mir vor. Anna lief vor mir eine Treppe runter ich folgte ihr. Unten angekommen, versperrten uns zwei Männer den Weg.

„Habt ihr Karten?“

„Klar!“

Anna reichte sie ihnen. Die Männer nickten und ließen uns vorbei.

„Oh mein Gott.“

Mir fehlten die Worte. Viele Leute tanzen vor uns auf der Bühne. Bunte Lichter zuckten durch den Raum, ansonsten war es stockdunkel. Ich sah mich um. An der Bar hockten ein paar Typen. Überhaupt fiel mir auf, dass es hauptsächlich gleichgeschlechtliche Paare waren, die auf der Tanzfläche tanzten. Ein Homoclub? Ich ließ meinen Blick weiter umher schweifen und entdeckte im hinteren Bereich eine kleine Bühne. Mehrere junge Männer rekelten sich dort in knapper Unterwäsche. Mir blieb fast das Herz stehen.

„Anna, das ist nicht dein Ernst?“

„Doch. Ist doch toll hier.“

Ihre Augen leuchteten schon wieder.

„Ich dachte, du bräuchtest mal ein bisschen Ablenkung.“

„Schon. Aber doch nicht so.“

Interessiert betrachtete ich die Männer auf der Bühne.

„Da guckt aber jemand ganz anders.“

Ich wurde leicht rot.

„Gar nicht.“

„Doch.“

Anna grinste, packte mich am Arm und zog mich zur Bar.

„Erstmal was trinken.“

Sie bestellte uns zwei Cocktails und bezahlte. Ich nippte an dem Strohhalm. Ich war so fasziniert von den halbnackten Männerkörpern auf der Bühne, dass ich gar nicht bemerkte, wie sich mein Glas allmählich leerte. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter und strich dann mit seinen Finger über meinem Arm.

„Kann ich dir noch was bringen?“, hauchte mir eine Stimme ins Ohr.

Etwas erschrocken löste ich meinen Blick von der Bühne und starrte den jungen Mann neben mir an. Ich brachte nicht mehr zustande, als ein leichtes Nicken. Der Typ grinste. Er hatte ein wunderschönes Lächeln…

„Das Gleiche noch mal?“

… und eine tolle Stimme. Ich nickte noch einmal. Musste ziemlich dumm aussehen, wie ich ihn da mit offenem Mund anstarrte.

„Ok.“

Er drehte sich um und lief zu seinem Kollegen. Mein Blick haftete an seinem Hintern.

„Sag mal, der war doch auf keinen Fall älter als wir. Wenn nicht sogar jünger.“

Ich erwachte aus meiner Trance und nickte. Misstrauisch sah Anna mich an.

„Hast du irgendwas?“

„Nein, nein nichts.“

„Sicher?“

Ich nickte wieder.

„Bitteschön.“

Erneut zuckte ich zusammen und drehte mich in Richtung Bar und das Erste, was ich sah, waren die blauen Augen des Jungen, der mich eben gefragt hatte, ob er mir noch etwas zu Trinken bringen dürfte.

„Ähm… danke.“

Meine Stimme klang etwas belegt. Anna schaute von einem zum anderen und grinste dann. Sie holte etwas Geld aus ihrer Tasche und legte es auf den Tisch.

„Ich geh mal aufs Klo“, flüsterte sie mir zu und verschwand. Ich wurde leicht rot.

„Ähm…“, mehr brachte ich nicht heraus.

„Bist du das erste Mal hier?“

Ich nickte. Mensch, wieso konnte ich nicht einfach einen normalen Satz sagen?

„Ich bin Rick.“

„Ähm… Mo, Morice.“

Meine Stimme war immer noch komisch. Rick lächelte. Wieder dieses bezaubernde Lächeln.

„Schöner Name. Wer ist deine Freundin, die du da mitgebracht hast?“

„Ich kenne sie seit ich ungefähr fünf bin.“

Endlich hatte ich mal was Vernünftiges gesagt.

„Ach so.“

„Hey Rick, du bist gleich dran!“

Rick drehte sich um und winkte mit seiner Hand.

„Ja sofort.“

„Du, ich muss jetzt los, vielleicht können wir uns ja nachher noch ein bisschen unterhalten.“

Ich nickte und sah ihm wieder hinterher. Er hatte wirklich einen tollen Hintern, das musste ich schon zugeben.

„Hey, wo ist er denn hin?“

Erschrocken fuhr ich zusammen. Mussten mich denn alle heute erschrecken.

„Ähm… fort.“

„Fort? Und wohin?“

Anna setzte sich wieder neben mich.

„Keine Ahnung.“

„Mensch Mo! Du kannst ihn doch nicht einfach gehen lassen.“

„Ja, aber er musste halt weg.“

„Na und.“

Anna verdrehte die Augen. Na toll, jetzt war mein Hochgefühl wieder weg. Ich starrte trübsinnig zur Bühne. Plötzlich setzte eine andere Musik ein und der Raum wurde völlig abgedunkelt. Dann ging das Licht wieder an. Auf der Bühne war jetzt jemand anderes zu sehen.

„Mensch, ist er das nicht?“

Anne griff nach meinem Arm. Ihre Fingernägel bohrten sich in meine Haut, doch ich starrte nur nach vorne. Rick stand dort. Im sexy Outfit. Eine enge Hose, enges Shirt und viele Lederarmbänder. Sein langes Pony hing ihm ins Gesicht und er sah nach unten.

Mir klappte der Mund auf. Rick sah ja so geil aus. Dann fing er an zu tanzen. Langsam zog Rick sich sein Shirt aus. Ich fing fast an zu sabbern. Er lief auf die Stange zu. Dann griff er nach ihr und ging in die Hocke. Langsam zog er sich dann an ihr hoch. Ich hatte noch nie jemanden so tanzen sehen. Es machte mich richtig an. Die ganze Zeit konnte ich kaum die Augen von ihm abwenden. Rick hatte seine geschlossen. Erst als das Lied aussetzte, öffnete er sie und unsere Blicke trafen sich. Frech grinste er mich an.

Ich glaube ich hatte noch ziemlich lange weiter auf die Bühne gestarrt, obwohl Rick schon längst runter war. Anna kicherte. Dann wedelte sie mit den Fingern vor meinem Gesicht rum.

„Hey, Aufwachen.“

Ich schüttelte meinen Kopf.

„Geil“, hauchte ich und nippte dann wieder an meinem Drink.

„Steck ihm doch etwas Geld zu!“

„Nee.“

Anna zuckte mit den Schultern.

„Das macht man aber so.“

„Das ist doch peinlich.“

„Ist es gar nicht. Außerdem siehst du ihn eh nie wieder.“

Ich sah sie unsicher an.

„Jetzt mach schon.“

Ich griff nach meinem Geld und hielt es dann mit zittrigen Fingern fest. Als Ricky wieder hinter der Bühne auftauchte, winkte ich ihn zu mir.

„Noch ein Cocktail, bitte.“

Rick lächelte und nickte. Kurz darauf stellte er mir das Glas hin. Ich drückte ihm das Geld in die Hand. Er starrte es ungläubig an.

„Äh… danke.“

Dann lächelte er wieder.

„Ich… ich muss jetzt aber los.“

Er drehte sich um und verschwand im Hinterraum.

„Was war denn das jetzt?“, meldete sich Anna neben mir.

„Geht der einfach so.“

„Mhm.“

Ich zuckte mit den Schultern. Irgendwie war mir jetzt gar nicht mehr so nach feiern. Wollte der Kerl mich nur verarschen? Klar war er hier um Geld zu verdienen, aber dass er mich dann so eiskalt abservierte?

„Lass uns gehen!“, schlug ich vor.

„Ja, ich glaub auch, dass das besser ist.“

Wir fuhren wieder mit der Straßenbahn. Zu Hause legte ich mich sofort ins Bett, doch einschlafen konnte ich nicht. Ich grübelte noch eine Weile über Ricks seltsamen Abgang nach. Irgendwann fielen mir dann doch die Augen zu.
 

Am Sonntag schlief ich fast bis Zwei durch. Dann stand ich auf und frühstückte erstmal. Vor allem brauchte ich meinen Kaffee. Ohne den ging normalerweise nichts. Der Samstag war eine Ausnahme gewesen. Anna hatte mich zu sehr überrumpelt.

Den ganzen Tag gammelte ich in meiner Wohnung rum. Schwankte zwischen Couch und Küche hin und her und zerbrach mir weiter den Kopf über Rick. Irgendwie ließ der Typ mich nicht los. Egal was ich machte, immer spuckte er mir durch die Gedanken. Irgendwann gegen Abend hielt ich es nicht mehr aus und zwang mich schlafen zu gehen. Am nächsten Tag musste ich sowieso wieder früh raus, wegen der Schule, da schadete es auch nicht, wenn ich ein wenig eher ins Bett kroch.
 

Am Montagmorgen riss mich mein Wecker aus dem Schlaf. Ich rieb mir die Augen. Ich hatte irgendetwas Schönes geträumt, konnte mich aber nicht mehr erinnern was. Müde schlurfte ich in meine Küche und stellte den Kaffee an. Dann ging ich ins Bad und machte mich fertig. Inzwischen war mein tägliches Morgengetränk dann auch so weit. Ich nahm mir ein paar Kekse aus dem Schrank und as.

Der Kaffee tat mir wirklich gut. Langsam war ich echt zu einem Kaffeefreak geworden. Ich schnappte mir meine Tasche und verließ dann die Wohnung. Wie immer würden Anna und ich uns in der Bahn treffen. Wir fuhren jeden Tag gemeinsam zur Schule. Reichte schon, wenn wir uns dort für den größten Teil der Zeit trennen mussten, da sie völlig andere Kurse belegte als ich.

Völlig außer Atem kam Anna dann in die Bahn gestürmt.

„Morgen, Hast du schon gesehen, wer mit mir eingestiegen ist?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Dein Typ!“

„Mein was?“

„Dein Typ, na der von Samstagabend.“

Ich riss die Augen auf.

„Rick?“

„Jaaa!“

„Nein!“

Anna setzte sich neben mich.

„Doch. Aber ich glaub, er wollte nicht, dass ich ihn erkenne. Jedenfalls hat er seine Kapuze ganz tief ins Gesicht gezogen und hat sich von mir weggedreht.“

„Und wo ist er jetzt?“

„Da vorn.“

Anna nickte mit dem Kopf. Ich richtete mich ein bisschen auf und hielt nach Rick Ausschau. Als ich ihn endlich entdeckt hatte, schaute er schnell nach unten und zog seine Kapuze tiefer. Unsere Blicke hatten sich für einen winzigen Moment gekreuzt.

„Tatsächlich.“

Ich ließ mich wieder in meinen Sitz fallen. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Was machte Rick in der Bahn? Noch dazu mit Schultasche.

„Ich hab doch gesagt, dass der auf keinen Fall älter sein kann als wir.“

Anna grinste. Ich nickte. Total angespannt saß ich auf meinem Platz. Ich hatte etwas Angst ihm in der Schule zu begegnen.

Als wir an unserer Haltestelle ankamen, verließ Rick schnell die Bahn. Es schien wirklich so, als wollte er uns aus dem Weg gehen. Anna zog mich hinter sich her.

Wie immer betraten wir gemeinsam die Schule und ich brachte sie zu ihrem Zimmer.

„Viel Glück. Hoffentlich ist dein Stundenplan nicht allzu schlimm.“

Ich grinste gequält und sah mich nach Rick um. In Annas Deutschkurs saß er schon mal nicht. Dann blieb ja nur noch mein Mathekurs.

„Na hoffentlich und wenn du Rick siehst, dann sprichst du ihn an, ja!“

Ich nickte, wusste aber nicht, ob ich es wirklich machen würde. Dann ging ich selber in meinen Klassenraum. Tatsächlich saß Rick ganz hinten auf einer Bank. Als ich das Zimmer betrat, senkte er sofort wieder den Kopf und die schwarze Kapuze verdeckte sein Gesicht. Ich seufzte und setzte mich auf meinen Platz.

„Hey Mo, auch wieder da. Hab gehört, Jann hat Schluss gemacht? Das tut mir Leid.“

Mein bester Kumpel Johann setzte sich auf meinen Tisch. Ich brummte nur und packte meinen Block aus.

„Klingst ja nicht gut. Hast am Wochenende zu viel gefeiert. Hab gehört Anna wollte dich mal entführen. Sie hat die Karten übrigens von mir. Wir haben uns echt Sorgen um dich gemacht.“

„Danke Jo.“

Ich wurde nervös. Rick musste nicht gleich mitkriegen, dass ich total fertig wegen meinem Ex gewesen und deswegen mit Anna feiern gegangen war. Doch jetzt war es schon zu spät.

Jo beugte sich zu mir runter.

„Hast du den Neuen schon gesehen? Der ist echt total schnuckelig.“

Jo grinste. Ich nickte nur.

„Wenn er seine Kapuze nur mal abnehmen würde.“

Jo runzelte die Stirn. Ich schwieg immer noch. Immer wieder musste ich daran denken, wie Rick gestern um die Stange getanzt war und jetzt saß er hier in meinem Mathekurs.

Der Lehrer betrat das Zimmer und Jo rutschte um den Tisch rum auf den Platz neben mir. Die erste Stunde begann und Kurspläne wurden ausgeteilt. Unser Lehrer stellte Rick nicht richtig vor. Wir waren jetzt 12. Klasse, da konnte man sich den Kindergarten sparen, meinte er. Rick schien das Recht zu sein. Er hatte sich zwar die Kapuze vom Kopf gezogen, hielt aber immer noch den Kopf gesenkt, so dass ihm sein Pony vor's Gesicht fiel.

Als die Stunde vorbei war, wollte ich schon aus dem Zimmer stürmen, als mich eine Hand von hinten aufhielt.

„Kann ich kurz mit dir reden?“

Seine Stimme klang genauso schön wie am Samstagabend, doch war er jetzt nicht so fröhlich und aufgeschlossen. Er war zurückhaltend und wirkte etwas kalt. Warum war er jetzt so anders?

Ich nickte und folgte ihm. Am Getränkeautomaten blieb er stehen.

„Wegen Samstag… vergiss es okay. Es braucht hier keiner wissen, was ich mache. Es geht niemand was an und du solltest es auch so schnell wie möglich aus deinem Gedächtnis verbannen.“

Ich sah ihn verwirrt an. Verständlich, dass er nicht wollte, dass ich es rum erzähle, aber warum sollte ich vergessen was passiert war.

„Keine Angst. Ich sag schon nichts. Aber warum sollte ich das vergessen?“

„Vergiss es einfach.“

Rick wand sich zum Gehen. Ich hielt ihn am Arm fest.

„Warte. Ich kann das aber nicht vergessen. Ich… ich fand das doch toll.“

Ich lief leicht rot an. Rick riss sich los und lief davon. Verblüfft sah ich ihm hinterher. Was war das denn jetzt für ein Auftritt gewesen? Genauso rätselhaft wie sein plötzliches Verschwinden am Samstagabend.

Ich suchte Anna, konnte sie aber nicht finden. Der Rest des Tages war ziemlich ereignislos. Außer, dass ich feststellen musste, dass Rick ziemlich viele Kurse mit mir zusammen hatte.
 

Die ganze Woche passierte nichts weiter. Da Rick mir in der Schule so gut er konnte aus dem Weg ging, beschloss ich am Wochenende noch einmal in die Bar zu gehen. Vielleicht würde er ja dann mit mir sprechen.

„Jo, kannst du mir noch mal eine Karte für den Laden besorgen, in den Anna mich am Wochenende gebracht hat?“

Die Frage hatte mich einige Überwindung gekostet. Ich wusste genau, wie mein Kumpel reagieren würde.

„Klar. Was willst du da? Hat dir wohl gefallen?“

Er zwinkerte mir zu. Ich verdrehte nur die Augen. Das war typisch für ihn. Er spottete ständig über mich, aber irgendwie hatte ich mich dran gewöhnt.

Am nächsten Tag kam er dann tatsächlich mit einer Karte an.

„Und was kriege ich dafür?“

Jo grinste mich an.

„Nichts.“

Ich griff nach der Karte und streckte ihm die Zunge raus.

„Wo hast du die überhaupt her?“

„Von einem Kumpel, der arbeitet dort.“

„Ach so.“
 

Den ganzen Samstag war ich total aufgeregt. Wie würde Rick reagieren? Würde er überhaupt da sein? Und wenn ja, bekam ich ihn zu Gesicht und die Chance mit ihm zu reden?

Drei Stunden vorher fing ich an mich fertig zu machen. Anna hatte ich nichts von meinem Plan erzählt. Sie hätte nur mitkommen wollen, darauf hatte ich aber keine Lust.

Heute zog ich mir meinen schwarzen Kapuzenpulli und eine dunkelblaue Jeans an. Die Klamotten lagen wieder an. Dank Anna, die mich täglich zu McDonald’s geschleppt hatte, war mein Normalgewicht fast wieder hergestellt. Sie war wieder zufrieden mit mir. Ich hätte immer lachen können, wenn sie mich mit Essen voll stopfte. Sie behandelte mich wie einen Kranken. Gut. Genau genommen war ich das ja auch gewesen – liebeskrank. Doch entweder Anna oder Rick hatten mich davon geheilt.

Ziemlich zufrieden mit meinem Äußeren machte ich mich auf den Weg in die Innenstadt. Ich hoffte, dass ich das Haus wieder finden würde.

Ich war ein paar Mal in die falsche Straße eingebogen, doch dann stand ich vor dem kleinen Eingang, über dem in schrägen Buchstaben „ComeIn“ stand. Ich öffnete die Tür und ging die Treppe hinunter. Unten fragten mich die Männer wieder nach der Karte. Ich zeigte sie hin und betrat dann mit klopfendem Herzen die Bar. Sofort hielt ich nach Rick Ausschau. Entdeckte ihn aber nicht. Enttäuscht setzte ich mich erstmal auf einen Barhocker und sah zur Bühne hoch. Auch dort war er nicht. Vielleicht musste er auch heute gar nicht arbeiten.

„Willst du was trinken?“, fragte mich von links eine mir bekannte Stimme. Schnell fuhr ich herum.

„Rick.“

Er lächelte.

„Willst du nun was oder nicht?“

„Ähm, ja klar.“

„Das gleiche wie letzten Samstag?“

Ich nickte.

„Kommt sofort.“

Rick wand sich lächelnd von mir ab. Ich sah ihm verwirrt hinterher. Der war jetzt aber verdammt freundlich gewesen. Nichts hatte an den Rick in der Schule erinnert. Mir war es, als hätte ich zwei verschiedene Ricks kennen gelernt.

„Hier bitte schön.“

Rick stellte mir das Glas hin und schüttelte mit einer Kopfbewegung sein braunes Pony aus dem Gesicht. Dann grinste er , stützte seinen Ellebogen auf die Theke, lehnte seinen Kopf auf die Hand und sah mich fragend an.

„Was?“, fragte ich ihn.

„Nichts.“

„Aha… nichts.“

Ich nippte an meinem Getränk.

„Ich frage mich einfach, was du hier machst.“

Ich schluckte. Doch Rick lächelte mich immer noch an.

„Ich wollte eigentlich mit dir reden.“

„Mit mir reden?“

Rick runzelte die Stirn. Sein Blick veränderte sich. Ich wurde immer nervöser. Vielleicht war es doch eine gute Idee gewesen.

„Ja. Ich wollte wissen, was mit dir los ist. In der Schule…“

Doch Rick unterbrach mich.

„Ich kann jetzt nicht reden. Muss eh gleich los.“

„Was, aber ich…“

„Tut mir Leid, wenn du hier her gekommen bist, um mit mir zu reden, aber da muss ich dich enttäuschen. Darauf hab ich keine Lust. Ich kann Privates und den Job auseinander halten.“

Damit griff er nach dem Geld, was ich ihm hingelegt hatte und verschwand hinter der Bar. Enttäuscht sah ich ihm hinterher. Dann war das jetzt alles umsonst gewesen.

„Scheiße.“

Ich ließ mein halb ausgetrunkenes Glas stehen und machte mich auf den Heimweg. Ich war wieder total durcheinander. Erst war Rick total freundlich gewesen, dann hatte er mich zwar höflich aber bestimmt zurückgewiesen. Was sollte ich denn jetzt machen? Ihn in Ruhe lassen konnte ich nicht. Dazu mochte ich ihn wahrscheinlich schon zu sehr.
 

Bis Dienstag passierte nichts weiter. Rick verhielt sich genau wie vorher.

Am Mittwochmorgen kam Anna wieder gehetzt in die Straßenbahn gerannt. Ricky stieg mit gesenktem Kopf ganz vorne ein.

„Mo… ich hab rausbekommen, wo er wohnt.“

Sie rang nach Atem.

„Bin ihm gestern nach der Schule hinterher. Hier!“

Sie hielt mir einen kleinen Zettel hin. Ich griff danach und sah auf die Adresse.

„Das ist ja nicht weit weg von dir.“

„Ja, und ich glaub, er wohnt genau wie du allein.“

„Aha.“

Ich nickte. Und was sollte ich jetzt mit der Adresse? War ja lieb von Anna, aber der Typ schien nichts mit mir zu tun haben zu wollen. Das hatte er mir ja am Samstag deutlich gesagt.

„Jetzt guck nicht so bedeppert. Du gehst da hin und redest mit ihm. Zu Hause kann er dir nicht wegrennen.“

„Mensch Anna. Der will doch eh nur mein Geld. Das hast du doch auch gemerkt, als wir zusammen in der Bar waren.“

„Quatsch. Wenn er nur dein Geld gewollt hätte, dann wäre er nicht so lieb gewesen. Außerdem war er, bevor er dich wegen dem Trinken angesprochen hat, total nervös. Du hast das bloß nicht mitbekommen, weil du zu fixiert auf die nackten Typen warst.“

Ich lief rot an.

„Meinst du?“

„Meine ich.“

Anna nickte. Ich lächelte sie an.

„Mensch, manchmal bist du echt die Beste.“

Überschwänglich drückte ich sie an mich.“

„Ja, ja schon gut. Ich hab doch gesagt, ich helfe dir einen neuen Kerl zu finden.“

Ich nickte. Aufgeben konnte ich jetzt auf keinen Fall.
 

Doch der Mut, den Anna mir gemacht hatte, verflog sofort wieder, als ich mit Rick in einem Kurs saß. Er ignorierte mich.

Bis Freitag brachte ich es nicht über mich zu Rick zu gehen. Die Angst erneut abgewiesen zu werden, war einfach zu groß.
 

Am Freitag fragte mich Anna dann, ob ich schon irgendwas getan hatte. Als ich nur den Kopf senkte, verdrehte sie die Augen.

„Mensch, Morice! Wenn du nichts machst, dann passiert gar nichts. Von nichts kommt auch nichts. Du musst schon mal was riskieren. Es kommt nicht immer alles von alleine auf dich zu. Ich dachte, das hättest du begriffen.“

„Ja ich weiß. Aber er ist so abweisend.“

„Deswegen sollst du ja auch auf ihn zugehen. Vielleicht erfährst du dann warum.“

„Wenn du meinst.“

„Ja ich meine! Und wehe du warst bist Montag nicht bei dem.“

Anna sah mich böse an. Ich wagte gar nicht zu widersprechen. Aber sie hatte bestimmt Recht. Seit ich Rick das erste Mal gesehen hatte, dachte ich nur noch an ihn. Letzte Nacht war er sogar in meinem Traum aufgetaucht.

Ich seufzte.

„Du schaffst das schon.“

Anna zwinkerte mir zu.

„Denk an die Wahrsagerin! Du wirst eine glückliche Liebe beginnen.“

Ich verdrehte die Augen.

„Mensch Anna. Das ist doch alles nur Quatsch.“

Sie kicherte nur.
 

Eigentlich hatte ich noch am selben Tag zu Rick gehen wollen, doch ich hatte es nur bis zu meiner Haustür geschafft, dann war ich wieder umgedreht. Samstag konnte ich auch nicht gehen, da ich wusste, dass er arbeiten würde. Also schob ich das Ganze bis Sonntag vor mir her. Doch dann musste ich gehen. Nicht nur, weil ich sonst Ärger mit Anne bekommen hätte. Ich wollte es auch endlich selbst hinter mich bringen. Ich wollte wissen, wieso Rick so komisch war.

Als ich am Nachmittag los machte, regnete es. Ich setzte mir meine Mütze auf und zog sie mir bis ins Gesicht. Ich hasste solches Wetter. Obwohl Sommer war, tropfte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Ich senkte den Kopf und lief los. Bis zu der Adresse, die Anna mir aufgeschrieben hatte, war es nicht sehr weit. Ein paar Straßen und dann stand ich schon vor dem Wohnblock. Eine ziemlich heruntergekommene Gegend. Die Wände waren mit Graffiti besprüht, eine Scheiben eingeschlagen und die kleinen Grasflächen vor den Häusern verdorrt. Vor dem Eingang mit der Nummer 25 stand ein verrostetes Fahrrad. Der Vorderreifen fehlte.

Zögernd drückte ich den Klingelknopf. Der Türöffner summte. Ich betrat das Treppenhaus. Bis in den dritten Stock musste ich, ehe Ricks Name neben der Tür stand. Richard Münsterhoff.

Noch einmal betätigte ich die Klingel. Sofort wurde die Tür aufgerissen.

„Was willst du hier?“

Was für ein netter Empfang. Rick musste mich schon vor dem Haus gesehen haben. Wieso hatte er mich dann überhaupt rein gelassen?

„Was ich schon seit zwei Wochen will: Mit dir reden!“

Ich ignorierte seinen bösen Blick und drängelte mich an ihm vorbei in seine Wohnung. Wütend knallte Rick die Tür zu. Ich stand in seinem kleinen Flur und sah mich um.

„Schön hast du’s hier.“

Ich musste schon zugeben. Die Wohnung sah von innen tausend Mal besser aus, als man von draußen erwarten konnte.

„Mhm.“

Mist. Er war schon wieder so kalt zu mir.

„Kann ich… kann ich mir die Schuhe ausziehen?“

„Tu was du nicht lassen kannst.“

Rick zuckte mit den Schultern und verließ den Flur. Ich streifte mir die Schuhe von den Füßen und folgte ihm dann. Rick stand in der Küche und goss sich ein Glas Wasser ein.

„Du auch?“

Ich grinste und nickte. Irgendwie erinnerte mich das jetzt an die Bar, in der er arbeitete. Rick drückte mir das Glas in die Hand und lehnte sich dann gegen die kleine Theke, die das Wohnzimmer von seiner Küche abtrennte. Ich schluckte. Irgendwie sah das geil aus, wie er da so stand und mich erwartungsvoll anblickte.

„Also…“

„Ich verstehe nicht, was du damit bezwecken willst, dass du jetzt hier bist. Ich hab dir doch schon deutlich gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst.“

„Ich kann dich aber nicht in Ruhe lassen.“

Ich wand den Blick ab und starrte auf mein Glas.

„Wieso nicht? Ist doch ganz einfach. Du musst mich nur ignorieren.“

„Es ist nicht einfach“, fauchte ich und machte einen Schritt auf ihn zu. Nun waren wir uns so nah, dass ich seinen Atem an meiner Wange spüren konnte. Mein Herz klopfte.

„Ich glaube ich hab mich in dich verliebt. Deswegen will dich ich auf keinen Fall in Ruhe lassen.“

Die Worte waren einfach so über meine Lippen gerutscht. Verwirrt sah Rick mich an. Genau dieser Blick brachte mich dazu mein Wasserglas hinter ihm auf die Theke zu stellen, meine Hände rechts und links neben seinem Körper aufzustützen und ihn zu küssen. Ich spürte sofort, dass Rick kein ungeübter Küsser war. Seine weichen Lippen, der warme Atem, das Gefühl, was ich dabei hatte, als er meinen Kuss erwiderte. Moment? Er erwiderte meinen Kuss?

Kurz öffnete ich die Augen nur um festzustellen, dass er seine geschlossen hatte und sich ganz unserem Austausch von Zärtlichkeiten hingab. Ich schlang die Arme um ihn und öffnete leicht meinen Mund. Rick tat es mir gleich und ich schob meine Zunge zwischen seine Lippen. Leise stöhnte er auf. Meine Ohren glühten. Das war einfach zu schön um wahr zu sein. Als ich mit meiner Linken seinen Nacken kraulen wollte, stieß er mich von sich. Was sollte das jetzt?

„Lass das!“, fauchte er und sah mich böse an.

„Aber… du hast es doch erwidert!“

Rick sah zur Seite.

„Verdammt Rick, jetzt sag mir endlich was mit dir los ist. Das gerade und wie du mich in der Bar behandelt hast. Das alles gibt mir das Gefühl, dass du auch etwas für mich empfindest, aber wieso verhältst du dich dann so abweisend?“

Meine Stimme klang fester, als ich mich gerade fühlte. Rick warf mir einen unsicheren Blick zu.

„Ich will das einfach nicht, okay.“

„Nein, ist es nicht. Ich will wissen, was du hast. Warum arbeitest du in dieser Bar? Brauchst du das Geld, oder…“

„Halt die Klappe. Es geht dich gar nichts an wofür ich Geld brauche.“

„Aber du machst dich damit fertig, Rick!“

Rick schwieg. Ich trat noch einmal einen Schritt auf ihn zu und legte ihm den Arm auf die Schulter.

„Was hast du?“

Erst herrschte Stille. Dann redete Rick los: „Meine Mutter. Sie ist krank. Deswegen muss ich Geld verdienen. Was denkst du denn warum ich hier in diesem Haus wohne? Weil es mir Spaß macht wie ein Penner zu leben?“

Ich schüttelte den Kopf und zog Rick an mich. Dieser hatte angefangen zu weinen.

„Ihr geht es wirklich nicht gut. Dich wollte ich auf Abstand halten, weil ich im Moment wirklich keinen Nerv für eine Beziehung habe.“

Ich drückte ihn fest an mich. Rick klammerte sich an mich.

„Ich kann dir doch helfen, aber weis mich bloß nicht ab!“

Rick nickte nur.

„Du bist so lieb.“

Ich wurde rot.

„So ein Quatsch. Ich war nur gleich vom ersten Moment an total hin und weg von dir.“

Rick hob den Kopf und sah mich aus seinen verheulten Augen heraus an. Dann grinste er.

„Okay.“

Er gab mir einen kleinen Kuss und sah dann schüchtern wieder weg. So kannte ich ihn ja gar nicht. Noch einen neue Seite an ihm. Vielleicht hatte die Wahrsagerin doch recht gehabt mit ihrem Spruch: „Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.“

Glücklich schloss ich meinen neuen Freund in die Arme.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2011-06-30T20:08:21+00:00 30.06.2011 22:08
toll,toll,toll.& wenn du es irgendwann noch ausführlicher & länger schreibst würde es unglaublich werden*-*
Von:  W-B-A_Ero_Reno
2008-06-04T12:30:05+00:00 04.06.2008 14:30
hey =)
der oneshot war echt toll, nur schade, dass es ein oneshot ist *g*
die charaktere sind mir total symphatisch und auch die story war soo super geschrieben, dass man am liebsten mehr von den beiden und vorallem auch vin anna lesen möchte *g*
lg yuki
Von:  Luci-Maus
2008-05-29T10:32:06+00:00 29.05.2008 12:32
Na die schleppt ihren besten Freund ja in 'Etablissements' *kicher*
Hach das war mal wieder richtig schön, ich hätte mich zwar über eine etwas längere Aussprache am Ende gefreut, aber ich fand deinen One-Shot auch so hammer geil -^.^-
Mach weiter so *anfeuer*

*knuddel*
ganz liebe Grüßchen
dat luci-mäuschen ^^
Von:  Aoilicious
2008-04-22T12:23:18+00:00 22.04.2008 14:23
Wuh, jetzt hab ich es geschafft auch endlich mal eine deiner FFs zu lesen. Ich bin ja so unglaublich stolz auf mich. Du solltest auch stolz auf mich sein...

Ich finde diese FF jedenfalls hammergeil. Sie ist echt supergut geschrieben und es ist eine sehr schöne Geschichte.

Hach, ich mag die Charaktere. Sie sind alle toll. (Bis auf den Ex-Freund von Mo, aber der kommt ja auch eigentlich nicht wirklich vor.) Und das ist glaube ich ein entscheidender Punkt bei einer guten Geschichte. Die Hauptcharaktere sollten dem Leser sofort sympathisch sein und dir ist es echt supergut gelungen sie so zu gestalten, dass genau das passiert.

Lg DemonOfFear
Von:  Ascadeliah
2008-04-20T18:55:48+00:00 20.04.2008 20:55
heyy ^^
ohh ich habs noch geschafft ^^
ich find die story voll sweet ^^
ich bin mal wieder hin und weg von ihr und von dir xD
ich find die stroy ist dir gut gelungen. man hat richitg mitgefierbert was nun als nächstes passiert.
ich bin froh das er ihn doch noch bekommen hat.
ist ein trauriger grund warum rick in der bar arbeitet, aber auch ein nobler..
ich freu mich wie immer auf mehr von dir..
*zum mega fan motier, wenn nicht schon bin* xDD
hdgdl
Shin♥♥♥
Von:  Midnight
2008-04-20T17:46:12+00:00 20.04.2008 19:46
Soooo ich habe alles gelesen und bin begeistert ;)
Tolle Handlung und man schläft nicht ein XD
Kurz, aber nicht zu kurz, spannend und zum heulen schön T____T
Was soll man dazu noch sagen, du kannst einfach geschichten schreiben.
*fan bin*
Das ist wie immer der Wahnsinn *___*
Da gibt es nun wirklich nix zu meckern!!!!!

see you
*knuddel*
Von:  midoriyuki
2008-04-17T20:56:42+00:00 17.04.2008 22:56
*anstaun*
sind die süß O_____O
*zuckerschock bekomm und umfall*
Ist mal wieder total toll geschrieben*_________*
Ich liebe deinen Schreibstil<3
Und immer schön weiterschreibenxDDD
lg midori~
*umknuff*
Von: abgemeldet
2008-04-16T13:39:44+00:00 16.04.2008 15:39
So, jetzt hab ich sie auch endlich gelesen >.<
Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber irgendwie bekomm ich immer Besuch, wenn ich mir mal was vornehm *summ*
Aber genug dazu....

Ich finde die FF sehr niedlich <3
Die Charaktere gefallen mir und die Story ist auch mal wieder sehr gut. Und naja....ich weiß jetzt im Moment auch nicht schreiben soll udn außerdem hats schon wieder geklingelt O_O
Ist echt schlimm heute >.<
Also bai <3
*knuffelknuddel*
hdgggggdl
das Nienna~~~~~
Von:  dunkelbunt
2008-04-15T19:50:08+00:00 15.04.2008 21:50
Hach, sie ist da!
Ich hab sie von gaaaaanz klein auf aufwachsen sehen. ^^ *ff plüsch*

Hab ich eig schon gesagt was ich davon halte? xD
Is eigentlich nich wichtig hinzuschreiben, du weißt ja was ich von deinen FF's halte! ^^

Ich liebe deinen Schreibstil, deine Ideen, deine Umsetzung und...guck in den ICQ-Verlauf da steht alles. ^^

Ich mag Mo, ich mag vor allem Anna und ich mag auch Ricky. ^^
Pardon. Rick. ^^
Is ja auch wurscht, Hauptsache er heißt nich Rich *schwul aussprech* (sry, das musste noch mal hier her ^^). *würg*

Ganz besonders mag ich ja die Wahrsagerin, die hab ich mir so richtig schön schrullig vorgstellt. ^^
Ach, und ich mag natürlich die Kleinemesse. *.* Und Kräppelchen! *schleck* Und du hast natürlich recht, die kann man nicht einfach so wegrationalisieren! *jeden pöse, pöse anguck, der das verlangen sollte ò.Ó*

Und ich find auch, dass das mit dem Zitat super umgesetzt war. ^^ Was man auch daran sieht, dass sogar ich es kapiert hab. xD
Übrigens: ich hab doch nachgeguckt. ^^ *duck* Sry...xD...aber ich dachte von Anfang an, dass es das Zweite sein würde, obwohl ich den Satz überlesen hab, aber ich wollte noch mal sicher gehen und mich nich zum Affen machen. ^^

Darf ich die auch mit nach Itlien nehmen? Darf ich? *.* Ich zeig sie auch Süsi...*shonen-ai-fähnchen schwenk*...ich hab ihr auch schon eins geschenkt und die schwenkt es fleißig. ^^
Ich spare übrigens auf einen 'Misus-FF-sind-die-Geilsten'-Wimpel, das ständige Rumgewedel mit den Fähnchen geht auf die Arme. >.<

Vllt sollte ich mal bei der FF bleiben. Sry. *seufz*
Also ich finde den Anfang nicht zäh. Ich find es süß, wenn Ricky so schüchtern wird. ^^ Zumindest find ich, dass es schüchtern rüberkommt. ^^
Ach ja nochmal: Ne Schwulenbar! xD Also ich würd mir verarscht vorkommen. xD Kommt sich Anna da nich eig fehl am Platz vor? Also ich würde es mir schon, aber ich nehm einfach mal an, dass Anna überalle reinpasst und da gar nicht weiter drüber nachdenkt. ^^

Ich fands auch genial als Mo zu ihr gesagt hat "Manchmal bist du echt die Beste."
xD Also meine erste Reaktion wäre gewesen: "Manchmal? Sei froh, dass ich dir mal kräftig in den Hintern getreten hab! xD"
Ich hab Anna so im Verdacht, dass sie das auch noch hinbekommen würde. ^^

„Mensch, Morice! Wenn du nichts machst, dann passiert gar nichts. Von nichts kommt auch nichts. Du musst schon mal was riskieren. Es kommt nicht immer alles von alleine auf dich zu. Ich dachte, das hättest du begriffen.“
Meine allerliebste Lieblinsgstelle. ^^
Sie hat recht. Sie hat vollkommen recht und ich finde, dass sowas eig immer gilt. Man muss sich eben für das was man gerne haben will anstrengen und nich warten, dass es zu einem getrieben kommt. *das auch langsam mal beherzigen sollte* ^^ Dumme Sprüche klopfen und selber nich besser sein. Ja, das haben wir gern KT. ^^

Ich hoffe wirklich, dass sie paar Wörter zu viel nichts ausmachen, denn deine FF ist wirklich toll. >.<
*gleich noch auf favo setzen muss*

Hab ich lieb!
KT (<- Schon wieder eins! Das Ding verseucht echt jede FF. >.< Misu wir müssen unbedingt was gegen dieses KT tun.)
Von: abgemeldet
2008-04-15T19:08:51+00:00 15.04.2008 21:08
*____________*

ich mag die Story

super Idee & super umgesetzt

einfach *____*

HDL <333
baka :-*


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