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Kagomes Schwangerschaft oder Inu Yasha verzweifelt

Fortsetzung zu "Eine merkwürdige Krankheit"
von

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Ein kleines und ein großes Mädchen bitten um einen Gefallen oder Vorbereitungen

Hallo, ihr Lieben! Endlich geht es weiter! Vielen Dank an dieser Stelle an meine Betaleserin fürs fleißige Korrigieren. :) Auch ein Dankeschön an die Kommischreiber und an alle, die die Story in ihre Favoliste aufgenommen haben.

So, jetzt red‘ ich auch nicht mehr länger! Viel Spaß beim Lesen des 14. Kapitels!
 

Als Kagome im Bus saß, weil sie zu ihrer Frauenärztin unterwegs war, klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Hoffentlich war mit ihrem Baby alles in Ordnung. Nie würde sie es sich verzeihen, wenn dem Kind während ihrem Aufenthalt im Mittelalter Schaden genommen hätte.

Dies brachte Kagome wieder auf den Gedanken, was wäre, wenn das Kind schließlich auf der Welt wäre und sie bei InuYasha in der Sengoku-Ära sein würde.

Würden sie und InuYasha das Baby vor Dämonen und anderen Gefahren beschützen können?

Wäre es vielleicht besser und sicherer für das Kind wenn sie mit ihm oder ihr in ihrer Zeit bleiben würde?

Konnte das Kind überhaupt durch den Brunnen gehen? Dies war die elementare und alles entscheidendeFrage.

Kagome wurde je aus ihren sorgenvollen Gedanken gerissen, als der Bus an ihrer Haltestelle anhielt.

‚Wäre InuYasha doch nur bei mir.‘ Die junge Frau war furchtbar aufgeregt. Dies ging ihr immer so, wenn sie zur Untersuchung zur Frauenärztin ging, selbst wenn es sich nur um eine Routineuntersuchung handelte.
 

‚Wenn nun etwas nicht in Ordnung ist?‘, waren Kagomes sorgenvolle Gedanken. Sie bedauerte es, dass InuYasha nicht da war, um sie zu beruhigen und ihr beizustehen, da er ja nun einmal krank war. Ein Seufzen war von der jungen Frau zu hören, dennoch nahm sie sich zusammen.

Inzwischen stand sie vor dem Gebäude, in dem ihre Ärztin ihre Praxis hatte. So schlimm war es ja auch nicht, dass sie nun allein hierher fahren musste und außerdem konnte InuYasha ja nichts dafür, dass er sich erkältet hatte. Ohne länger zu zögern, drückte Kagome die Tür zum Treppenhaus der Arztpraxis auf und ging hinein. ‚Es wird schon alles gut sein. ‘, versuchte sie sich selbst Mut zu machen.
 

Naraku hatte sich vor Sesshoumaru, seinen Begleitern und Kagura aufgebaut. Kagura war leichenblass. Die junge Youkai blieb aber tapfer, wo sie war, da sie wusste, dass es nichts bringen würde, fortzulaufen.

Auch wenn sie auf ihrer Feder im Wind geflogen wäre, so hätte sie es niemals geschafft, ihrem Schöpfer zu entkommen. Der Einzige, der möglicherweise dazu im Stande war, Naraku zu besiegen, hatte inzwischen sein Schwert gezogen. Das kleine Menschenmädchen wich nicht von seiner Seite. Ihr Gesicht war ebenso voller Angst wie das von Kagura, wenn auch nicht ganz so bleich.

„Heute ist der Tag, an dem du stirbst, Naraku!“, stellte Sesshoumaru klar, bevor er sein Schwert Toukijin schwang und eine Energiewelle auf den bösen Hanyou zurasen ließ.

Doch Naraku wich gelassen aus und begann dann höhnisch zu lachen. „Es tut mir ja Leid, dass ich dich enttäuschen muss, Sesshoumaru! Aber die Erste, die heute dran glauben wird, ist Kagura!“ Mit diesem Worten, welche voller Verachtung und Hohn ausgesprochen wurden, wandte sich Naraku der Youkai zu, die er einst selbst erschaffen hatte.

Kagura ballte die Fäuste und starrte Hanyou nur hasserfüllt an. Sie versuchte ihre Angst vor ihm nicht zu allzu deutlich zu zeigen. Diese Genugtuung wollte sie ihm nicht geben.
 

Sesshoumaru ließ sich von Naraku nicht umstimmen.

Er war gerade im Begriff einen neuen Angriff auf den Hanyou zu starten, als Rin unerwartet am Stoff seiner Kleidung zupfte. Der DaiYoukai wartete gar nicht erst ab, was das Mädchen zu sagen hatte, im Moment gab es Wichtigeres. Er musste gegen Naraku kämpfen und diesen besiegen. Darum befahl er dem Mädchen ohne Umschweife: „Rin! Geh zu Jaken und AhUhn. Sie werden dich beschützen.“ Seine Stimme ließ keinen Einwand zu.

Doch Rin, die sich von Sesshoumarus kalter Stimme weder beeindrucken noch einschüchtern ließ, rührte sich nicht vom Fleck. Sie blieb ganz dicht neben ihm und hielt nach wie vor den Stoff seiner Beinkleider umklammert. Ganz kurz warf sie einen ängstlichen und besorgten Blick zu Kagura. Die Youkai musste nun immer weiter zurückweichen, da Naraku absichtlich genüsslich langsam auf sie zukam.

„Sesshoumaru-sama!“, rief Rin so verängstigt und verzweifelt, dass es dem HundeYoukai sehr schwer fiel, sich weiterhin mit seinen Sinnen auf Naraku zu konzentrieren.

Rin spürte inzwischen, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, da sie sich so sehr um Kagura sorgte. „Sesshoumaru-sama, bitte hilf dieser Frau! Sie hat doch sonst niemanden, der sie beschützt! Ich möchte nicht, dass sie umgebracht wird, auch wenn sie vielleicht Böses tut. Ich bitte dich, Sesshoumaru-sama! Bitte! Beschütz Kagura vor Naraku!“, flehte das Mädchen.

Überrascht und verwundert wandte sich Sesshoumaru endlich Rin zu, vor allem da er nun riechen konnte, dass ihr die Tränen in die Augen traten. Rin wollte, dass er einer Person half, die ihr selbst Schaden zugefügt hatte und nun wirklich nicht zu den „Guten“ gehörte? Sesshoumaru schüttelte den Kopf. Er würde die Menschen und ihre Motive wohl nie verstehen können.
 

Als Kagura hörte, wie das Mädchen den DaiYoukai anflehte, sie zu retten, hielt die Windherrscherin vor Überraschung inne.

Warum wollte dieses Mädchen, dass sie gerettet wurde? Sie selbst, Kagura, hatte Rin einst entführt, sie Sesshoumaru entrissen, damit Naraku den HundeYoukai mit dem Mädchen erpressen konnte. Und nun wollte ausgerechnet dieses Mädchen, dass Sesshoumaru sie rettete?

Kagura glaubte zwar nicht daran, dass es Rin gelang, Sesshoumaru zu einer solchen Tat zu bewegen, aber allein die Absicht und der Versuch des Mädchens bewegten sie tief in ihrem Herzen. In diesem Moment beschloss sie, nie wieder etwas Böses zu tun und schwor es sich bei ihrem zurückgekehrten Herzen. Wenige Sekunden später fiel ihr ein, dass dies ein recht sinnloser Schwur war, denn wenn sie nun gleich von Naraku umgebracht werden würde, wäre sie zu keiner Handlung mehr imstande, egal ob gut oder böse, zumindest nicht mehr in dieser Welt…

Doch Kagura wollte auch noch nicht aufgeben. Gab es denn gar keine Möglichkeit für sie?

Sie wollte noch nicht sterben.
 

Doch gerade als Kagura diesen Gedanken hatte, erreichte Naraku sie. Die Windherrscherin versuchte erneut ihm auszuweichen, auch wenn es aussichtslos war. Gleich würden seine wurzelartigen Gliedmaßen ihren Körper durchbohren. Naraku hatte sie erschaffen. Naraku würde sie wieder zerstören. Sie, Kagura, die Windherrscherin würde gleich aufhören zu existieren und nichts würde von ihr übrig bleiben.

Kagura schloss die Augen, es war zu spät. Sie sah ihr Leben vor sich ablaufen und dachte daran, wie kurz es gewesen war. Sie bedauerte, dass sie die Zeit so schlecht genutzt hatte, dass sie so viel Unheil angerichtet hatte, statt ihre Kräfte für Gutes zu verwenden.

Und schließlich, wie sie glaubte in der letzten Sekunde ihres Lebens, gestand sie sich endlich ein, dass sie Sesshoumaru liebte. Ihn von ganzem Herzen liebte. Nun, dass würde jetzt wohl keine Rolle mehr spielen…
 

Stumm wartete Kagura auf den Schmerz. Ihre Muskeln verspannten sich. Würde es schnell gehen? Oder würde Naraku sie quälen und sich ihren Tod bis zum Schluss aufsparen?

Die Windherrscherin wünschte sich, es würde schnell gehen, sie glaubte aber nicht wirklich daran. Die junge Youkai wartete. Und wartete. Angespannt wie ein Pfeil in einem Bogen. Doch es geschah – nichts.
 

Kagura blinzelte. War sie etwa schon tot? So ganz ohne Schmerzen? Das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Sie sollte schmerzlos gestorben sein – durch Narakus Hand? Hatte Naraku sie vielleicht in sich hineingezogen? Aber hätte sie das nicht auch irgendwie gespürt? Moment, was dachte sie da? Sie konnte nachdenken. Sie konnte noch darüber nachdenken, ob sie lebte oder tot war, also musste sie noch existieren. Sie musste noch leben. Kagura öffnete die Augen.
 

Kagome hatte sich bei der Sprechstundenhilfe bereits angemeldet und saß nun im Wartezimmer. Im Moment war keine andere Patientin im Zimmer, sie war allein in dem kleinen Raum. Popmusik war leise aus einem Lautsprecher, welcher in einer Ecke des Raums unter der Decke hing, zu hören.

Nervös rieb sich Kagome die kalten Hände. Sie war zu aufgewühlt, um in einer Zeitschrift zu blättern und schaute sich daher etwas unsicher im Raum um. Schließlich blieb ihr Blick an den Babyfotos und Dankeskarten an der Wand hängen, welche die Mütter der Arztpraxis nach der Geburt geschickt hatten.

Wie wohl ihr Baby aussehen würde?

Würde es eher ihr ähnlich sein oder eher InuYasha?

Würde es ein Mädchen oder ein Junge werden?

Würde es gesund zur Welt kommen?

Würde die Geburt sehr schlimm werden?

Würden sie und InuYasha gute Eltern werden? Kagomes Gedankenstrom wollte nicht abreißen. Tausend Fragen schwirrten ihr durch den Kopf.

Plötzlich ging die Tür auf. Kagome zuckte kurz zusammen, fasste sich aber schnell wieder.

Eine junge Frau kam herein, ihr Bauch war so gerundet, dass Kagome vermutete, dass es bei ihr nicht mehr lange dauern würde, bis das Baby kommen würde.

„Guten Tag!“, sagte die junge Frau freundlich.

„Guten Tag.“, erwiderte Kagome ebenso freundlich und lächelte unsicher.

Die Frau lächelte zurück, nahm sich eine Zeitschrift vom Stapel und suchte sich dann einen Platz zum Sitzen, wobei ihr das Hinsetzen allein schon aufgrund des runden Bauches große Mühe machte.

Kagome wusste nicht so recht, wo sie nun hinschauen sollte. Sie dachte darüber nach, ob sie sich nicht auch eine Zeitung nehmen sollte, damit sie etwas hatte, was sie anschauen konnte und damit sie nicht mehr ziellos im Zimmer umherblicken musste.
 

In diesem Moment seufzte die Frau: „Hach, ich bin froh, wenn es endlich soweit ist…“ Sie schaute zu Kagome und zögerte kurz, bevor sie erneut sprach. „Wenn ich fragen darf, sind Sie auch schwanger?“, wandte sie sich an Kagome.

Kagome nickte unsicher. „Hmm, ja.“, bestätigte sie dann verlegen.

Mit einem Lächeln fragte die Frau: „Ihr erstes Kind?“

Wieder nickte Kagome und erwiderte das Lächeln ihrer Gegenüber.

Unbefangen begann die Frau zu erzählen. „Bei mir ist es schon die zweite Schwangerschaft. Ich habe bereits eine Tochter und nun erwartete ich auch noch Zwillinge.“

„Oh!“, entfuhr es Kagome überrascht. „Dann wird das sicher sehr anstrengend.“

„Bestimmt.“, grinste die Frau. „Es ist jetzt schon anstrengend, alles geht so schwer mit diesem Bauch.“ Sie strich liebevoll über ihre Rundungen. „Ich kann mir kaum alleine die Schuhe anziehen. Aber ich freue mich sehr auf die Kinder.“ Sie lachte.

Kagome lächelte ebenfalls. „Das kann ich gut verstehen. Ich freue mich auch auf mein Kind. Ich hoffe nur, dass es gesund ist.“, sprach Kagome ihre Sorgen offen und ehrlich aus und man konnte diese auch von ihrem Gesicht ablesen.

Die Frau nickte zuversichtlich. „Es wird sicher alles gut sein. Machen Sie sich keine Sorgen. Aber ich kann sie auch verstehen. Als ich das erste Mal schwanger war, hab ich mir auch immerzu Gedanken gemacht, ob alles gut geht. Mit der Zeit wird man ruhiger.“, versicherte ihr die Frau.

Kagome nickte, sie wusste nichts darauf zu erwidern, freute sich aber, dass die junge Frau versuchte, ihr Mut zu machen und sie aufzumuntern.

Bald darauf wurde Kagome von einer Sprechstundenhilfe in eines der Behandlungszimmer gerufen. Doch Kagome bot der Hochschwangeren an, zuerst zu gehen.

Die Frau lehnte aber dankbar lächelnd ab. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie mich vorlassen möchten. Aber das ist nicht nötig. Gehen Sie ruhig, Sie sind ja schon länger hier als ich.“ Sie winkte Kagome fröhlich. „Alles wird gut werden.“, sagte sie noch mal zuversichtlich.

Kagome verabschiedete sich von ihr und wünschte ihr für den weiteren Verlauf der Schwangerschaft Alles Gute bevor sie der Sprechstundenhilfe ins Behandlungszimmer folgte.
 

Die Ärztin begrüßte Kagome und führte sie erst einmal in dem Besprechungszimmer. Im hinteren Teil befand sich abgetrennt der Behandlungsraum, was man nur sehen konnte, da sich da keine Tür befand. Bevor man aber dieses Zimmer betreten durfte, musste man in eine der Umkleiden, welche zur Behandlungszimmerseite offen war.

Die Frauenärztin bat Kagome sich zu setzen und fragte die junge Frau, ob alles in Ordnung sei.

Kagome seufzte hörbar auf. Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit ihren Schilderungen beginnen sollte, wo sie anfangen sollte zu erzählen. Sie wusste zunächst nicht, wie sie der Frauenärztin ihre blauen Flecken, Kratzer und Schrammen erklären sollte, die seit der Entführung durch Naraku noch nicht vollständig verheilt waren. Sie konnte der Doktorin ja schlecht sagen, dass sie im Mittelalter von Dämonen entführt worden war. Schließlich entschied sie sich, wenigstens soweit wie möglich die Wahrheit zu sagen. Sie hatte erst überlegt, es als Sportunfall zu erklären, aber wenn die Ärztin sie genau untersuchte, dann würde sie anhand der Verletzungen sicher Zweifel an einer solchen Erklärung haben.

Daher sagte sie: „Ich bin kürzlich Opfer eines Überfalls geworden.“

Die Frauenärztin reagierte schockiert. „Oh, bei Kami!“

Kagome versuchte sogleich sie zu beruhigen, denn sie wollte kein Aufsehen erregen

„Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Ich hab bloß ein paar Kratzer und blaue Flecken und bin um einige Yen erleichtert worden. Ansonsten geht es mir gut. Ich bin wegen meiner körperlichen Verletzungen schon in Behandlung gewesen. Anschließend bin ich hierher gekommen, so schnell ich konnte. Die blauen Flecken und Kratzer sind nicht so schlimm, aber ich mache mir vor allem Sorgen um mein Baby.“

Die Ärztin nickte. „Das kann ich verstehen. Wie und wo ist das mit dem Überfall denn passiert?“, wollte sie dann von der Patientin wissen, denn sie hatte nichts von einem Überfall gehört.

Kagome winkte ab. „Eine lange Geschichte. Ich war einkaufen gewesen und gerade auf dem Heimweg... Ich möchte nicht so gerne davon erzählen, es ist mir unangenehm, daran zu denken. Außerdem ermittelt die Polizei auch noch, da weiß ich nicht genau, was ich sagen darf.“ Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: „Ich mache mir wirklich große Sorgen um das Baby.“, während Kagome das sagte, ruhten ihre Hände auf ihren Bauch.

Die Frauenärztin nickte und schob ihren Stuhl zurück. „Also gut. Dann schauen wir am besten mal nach, wie es dem Kind geht.“

Dankbar und erleichtert, dass die Ärztin nichts weiter wissen wollte, stand Kagome nun ebenfalls auf. Bevor Kagome in die Umkleidekabine ging, damit die Ärztin mit der Untersuchung beginnen konnte, fragte die Ärztin die junge Frau: „Wo haben Sie denn heute ihren netten Freund gelassen?“

Kagome lächelte unsicher. „Der hatte heute leider keine Zeit. Ursprünglich wollte er mitkommen, aber ihm ist was dazwischen gekommen, was er nicht verschieben konnte.“, schwindelte die junge Frau. Sie sagte lieber nicht, dass InuYasha krank im Bett lag, sonst hätte die Frau Doktor sich womöglich noch mehr Sorgen gemacht, weil er Kagome ja mit seiner Krankheit anstecken könnte.

Die Frauenärztin schien mit Kagomes Antwort zufrieden. Daher verschwand Kagome nun in der kleinen Umkleidekabine, um sich für die Untersuchung auszuziehen.
 

Endlich traute sich Kagura vollends ihre Augen zu öffnen. Sie war tatsächlich noch am Leben und brauchte einen Moment, um zu verstehen, warum das so war. Offenbar hatte sich Sesshoumaru in allerletzter Sekunde schützend vor sie geworfen und Narakus Angriff abgeblockt. Gerade setzte der DaiYoukai, der noch immer vor Kagura stand, mit Hilfe seines Schwertes Toukijin erneut eine Attacke gegen Naraku ein, um diesen von Kagura fortzudrängen.
 

Kagura stand starr vor Überraschung. Sesshoumaru hatte sie tatsächlich gerettet. Ihre Verblüffung brachte sie Sekunden später beinahe erneut in Gefahr, denn einigen wurzelartigen Tentakeln von Naraku war es gelungen, sich an Sesshoumaru vorbeizuschlängeln um der Zerstörung durch Toukijin zu entgehen. Sie hatten Kagura fast erreicht, als Rin herbeigerannt kam, Kaguras Hand packte und sie mit sich zu AhUhn und Jaken zog, wo es einigermaßen sicher war.

„Komm mit!“, schrie das kleine Mädchen der Windherrscherin über den Kampfeslärm zu.

Jaken brüllte Rin währenddessen zu, sie solle gefälligst schleunigst zurückkommen, es sei gefährlich, einfach ins Kampfgetümmel zu laufen. Rin ignorierte ihn, da sie sich darauf konzentrieren musste, mit Kagura zusammen in Sicherheit zu gelangen. Nur Augenblicke später kamen sie beide außer Atem bei Jaken und AhUhn an.

Zufrieden blickte Rin zu Kagura auf. „Das war knapp, was?“, wandte sie sich an die Windherrscherin.

Kagura konnte nur nicken, sie war immer noch total überrumpelt von den Ereignissen. Sesshoumaru und Naraku kämpften noch immer erbittert gegeneinander.
 

Kagura atmete tief durch, um sich zu beruhigen, als ihr plötzlich einfiel, dass Rin ihr gerade zweimal hintereinander das Leben gerettet hatte. Sie wandte sich dem Mädchen zu. „Danke, dass du mich gerettet hast.“, sagte sie und ein warmes Gefühl strömte durch ihre Brust. Es fühlte sich gut an, sich zu bedanken. Die Windherrscherin fühlte sich auf einmal richtig frei. Endlich frei, zu tun und zu lassen, wozu sie gerade Lust hatte und was sie für richtig hielt. Wenn nur Naraku schon besiegt wäre…

Rin freute sich ehrlich über Kaguras Dankeschön und sagte daher: „Das hab ich gern gemacht, Kagura.“
 

Bevor Kagura darauf etwas erwidern konnte, griff Naraku wieder an. Es war ihm mit etwas Glück und der dazugehörigen Portion Entschlossenheit gelungen, Sesshoumarus Blockade zu durchbrechen. Mit einem erschrockenen Aufschrei zückte Jaken seinen Kopfstab und verteidigte Rin und Kagura, unterstützt durch den zweiköpfigen Drachen AhUhn.

Als auch Kagura, die einige Augenblicke später ihren Kampfgeist wiederentdeckt hatte, ihre messerscharfen, tanzenden Windklingen auf ihren eigenen Schöpfer losschickte, gelang es ihnen, Naraku solange zurückzuhalten, bis Sesshoumaru ihn wieder eingeholt hatte.

Der HundeYoukai stürzte sich erneut für seine Schützlinge in den Kampf und drängte den Angreifer nun wieder zurück.

Die Kräfte der beiden Angreifenden waren relativ gleich verteilt. Es gelang keinem den anderen ernsthaft zu verletzen und das konnte bedeuten, dass der Kampf sehr lange dauern würde.
 

Als InuYasha erwachte, war es schon später Vormittag in Kagomes Zeit. Seine Halsschmerzen waren noch immer da, sie waren sogar schlimmer geworden. Als er probeweise zu sprechen versuchte, bekam er fast keinen Ton heraus. Seufzend und schniefend, weil er nun auch noch Schnupfen hatte, schob er die verschwitzte Bettdecke beiseite und zog sich sein Oberteil an, was er am Abend vor dem Schlafen abgelegt hatte. Als er aber anschließend versuchte aufzustehen, erfasste ihn ein Schwindelgefühl und er ließ sich zunächst wieder auf die Bettkante sinken.

Der Hanyou fluchte unterdrückt. Er bekam ja fast keinen Ton heraus.

Das durfte doch nicht war sein, dass er so schwach war! Er durfte und wollte einfach nicht schwach sein. Entschlossen kämpfte er sich wieder auf die Beine und taumelte zur Tür. Kaum hatte er die Tür erreicht und geöffnet, stand auch schon Kagomes Mutter vor ihm.

„Hallo, InuYasha. Ich wollte gerade nach dir sehen. Geht es dir besser?“, wollte es Frau Higurashi von dem Hanyou wissen.

Möglichst unauffällig versuchte sich InuYasha am Türrahmen abzustützen, um nicht umzukippen. Das Schwindelgefühl kehrte nun mit ganzer Macht zurück.

Frau Higurashi bemerkte sofort, wie kalkweiß er im Gesicht war. „Himmel. du bist ja ganz blass. Ist dir schwindlig? Außerdem bist du ziemlich verschwitzt. Wahrscheinlich hast du Fieber. Komm, leg dich wieder hin! Ich hab dir einen Tee gekocht, ich bring ihn dir gleich rauf.“ Ohne auf die Proteste des Hanyous zu achten, welche er krächzend hervorbrachte, führte Kagomes Mutter den jungen Mann zurück zum Bett. Kurz darauf brachte sie ihm wie versprochen einen warmen Tee.

InuYasha trank die warme Flüssigkeit, wenn auch widerwillig. Etwas zu essen, verweigerte er jedoch. Nachdem er den Tee getrunken hatte, schlief er erschöpft wieder ein.
 

Kagome war inzwischen auf dem Heimweg von der Frauenärztin. Sie war sehr erleichtert, denn die Ergebnisse der Untersuchung waren positiv ausgefallen. Das Kind war gesund, es fehlte ihm an nichts und es entwickelte sich prächtig. Die junge Frau konnte es kaum erwarten, InuYasha, ihrem Freunden und ihrer Familie zu erzählen, dass es dem Kind gut ging. Sie hatte auch ein aktuelles Ultraschallbild ausgedruckt bekommen. Sie freute sich schon darauf, die Aufnahme InuYasha zu zeigen. Die Ärztin hatte Kagome ausgiebig untersucht und auch eine Ultraschalluntersuchung bei ihr vorgenommen. Das Kind war seit dem letzten Termin ganz schön gewachsen. Kagome hatte gefragt, wann man ihr die Schwangerschaft deutlicher ansehen würde. Die Ärztin hatte geschätzt, dass es in etwa zwei Monaten nicht mehr zu übersehen sein würde, dass Kagome ein Kind unter ihrem Herzen trug. Kagome würde dann ungefähr im fünften Monat sein.
 

Kagome hatte der Ärztin ihre von Naraku stammenden Verletzungen offenbar plausibel genug erklärt, denn die Ärztin stellte dazu keine weiteren Fragen. Doch die werdende Mutter fragte sich nun besorgt, was geschehen würde, wenn sie im Mittelalter erneut in einen Kampf geriet. Nicht auszudenken, wenn Naraku erst herausfand, dass sie schwanger war. Und was war, wenn das auch die anderen Dämonen bemerken würden, gegen die sie immer kämpfen mussten? Wenn sie erst einen richtigen Babybauch hatte, dann würde alles noch viel gefährlicher werden. Doch sie wollte InuYasha nicht alleine im Mittelalter lassen und sie glaubte nicht daran, dass er den Rest der Schwangerschaft mit ihr in der Neuzeit verbringen würde. Er würde sicher verrückt werden, wenn er solange gezwungen werden würde, untätig in der modernen Welt herumzusitzen.
 

Kagome schüttelte diese sorgenvollen Gedanken ab. Es brachte ja doch nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wichtig war jetzt allein, dass es dem Kind an nichts fehlte und das dies auch so blieb.

Kurze Zeit später erreichte der Bus die Haltestelle, die ganz in der Nähe von Kagomes Zuhause lag. Die junge Frau stieg aus und machte sich so schnell wie möglich auf den Weg zum Haus. Sie konnte es kaum erwarten, allen zu erzählen, dass das Baby wohlauf war.
 

Als sie sich mühsam die steilen Stufen zum Tempelgelände hinauf quälte, wurde sie plötzlich gerufen. „Kagome! Warte doch kurz auf mich.“

Kagome hielt an und drehte sich um. Hinter ihr stieg ihr kleiner Bruder Souta wesentlich leichtfüßiger die Stufen hinauf. „Warte auf mich, Schwesterherz!“, wiederholte er und während Kagome darauf wartete, dass er sie eingeholt hatte, nutzte sie die Zeit um zu verschnaufen.

Als sie schließlich oben angekommen waren und nebeneinander in Richtung Wohnhaus liefen, fragte Kagome ihren Bruder: „Sag mal, Souta, kannst du dich noch daran erinnern als ich krank war und InuYasha diese Medizin für mich gemacht hat?“

Der Junge nickte abwartend, daher fuhr Kagome fort: „Hast du InuYasha zufällig beim Herstellen der Medizin zugesehen?“ Gespannt blickte Kagome ihren kleinen Bruder an, der eifrig mit dem Kopf nickte.

„Ja, ich hab genau gesehen, was er gemacht hat. Aber warum fragst du denn, Nee-chan?“, wollte es Souta wissen, denn der kleine Mann verstand momentan einfach nur Bahnhof.

Kagome lächelte. „Weißt du auch alle Zutaten noch?“

Erneut nickte Souta. Dann wurde er ernst. „Ich glaube nicht, dass du die Zutaten wirklich wissen willst.“ Er erinnerte sich und schüttelte sich angeekelt.

Doch Kagome fiel ein Stein vom Herzen und sie lächelte. „Doch ich möchte es gerne wissen. Es ist sehr wichtig, dass du mir sagst, wie und aus was InuYasha diesen Trank hergestellt hat.“

Souta fand Kagomes Verhalten merkwürdig. Warum wollte seine Schwester das mit dem Trank wissen? Sie würde sich sicher nur ekeln, wenn sie von den ganzen tierischen Zutaten erfuhr.

Inzwischen waren sie am Haus angekommen, doch Kagome wartete noch vor der Tür und erklärte ihrem kleinen Bruder, was los war und was sie vorhatte.

„Weißt du, Souta… InuYasha ist nun selbst sehr stark erkältet. Ich wollte ihn überraschen, indem ich ihm diesen Trank herstelle. Ich möchte, dass es ihm schnell wieder besser geht. Hilfst du mir dabei?“

Jetzt verstand Souta. „Ach so. Der arme InuYasha ist also krank. Dann möchte ich dir natürlich gerne helfen. Ich will ja auch, dass Inu-no-niichan so schnell wie möglich wieder gesund wird.“, versicherte der kleine Junge voller Tatendrang. Nachdem dies nun geklärt war, gingen sie zusammen ins Haus.
 

Der Kampf zwischen Sesshoumaru und Naraku im japanischen Mittelalter schien nun schon eine Ewigkeit zu dauern. Rin kam es zumindest so vor. Das Mädchen hoffte, dass Naraku bald aufgeben würde, da auch Sesshoumarus Kräfte ja irgendwann mal erschöpft sein mussten, wenn es auch bisher noch nicht danach aussah. Doch schließlich zahlte es sich aus, dass auch Jaken, AhUhn und Kagura sich bei jeder Gelegenheit einmischten, um Sesshoumaru zu helfen, wenn dieser die Hilfe auch weder wollte, noch benötigte.
 

Naraku gab endlich auf, zumindest vorläufig. Mitten in einem erneuten Angriff schien er es sich anders zu überlegen, machte kehrt und löste sich in einer Wolke von Miasma schließlich auf. Sesshoumaru blickte ihm noch einige Sekunden nach und schien zu überlegen, ob er dem bösen Hanyou folgen sollte, doch dann kehrte er zu Rin, Jaken und AhUhn zurück. Kagura stand ebenfalls noch bei der kleinen Gruppe. Als Sesshoumaru sich seinen Begleitern näherte, richtete die Windherrscherin den Blick zum Boden.
 

Mit im Wind wehendem Silberhaar schritt der HundeYoukai an ihr vorbei und sein Fellumhang bauschte sich im Laufen auf. Kagura erinnerte sich schlagartig daran, was sie sich eingestanden hatte, als sie geglaubt hatte, dass sie sterben würde. Sie liebte ihn von ganzem Herzen. Aber sagen konnte sie ihm das wohl eher nicht. Verlegen verbeugte sie sich, als er an ihr vorbei zu Rin, Jaken und AhUhn ging. Die Windherrscherin murmelte leise: „Danke, dass Ihr mich vor Naraku gerettet habt, Sesshoumaru.“
 

Sesshoumaru blieb stehen, wandte sich aber nicht zu Kagura um, als er mit der üblichen, unbewegten Stimme erwiderte: „Du brauchst mir nicht zu danken, Kagura. Schließlich ist Naraku noch immer am Leben. Wenn er zurückkehrt, bist du erneut in Gefahr. Wenn überhaupt, dann bedanke dich bei Rin.“ Ohne eine Antwort oder Reaktion von Kagura abzuwarten, schritt Sesshoumaru nun zu AhUhn und nahm die Zügel des Drachens. „Wir gehen.“, verkündete er, an den zweiköpfigen Drachen, an Jaken und an Rin gewandt. Kagura richtete sich auf und schaute dem Sesshoumaru wehmütig hinterher.
 

Rin trippelte dem HundeYoukai derweil bereits gehorsam hinterher, als ihr ein Gedanke kam. Sie wandte sich nochmal um und ihr Blick fiel auf Kagura. „Warte bitte noch, Sesshoumaru-sama.“, bat sie mit ihrem unschuldigen Stimmchen. Widerwillig hielt Sesshoumaru inne und blickte zu Rin. Das kleine Mädchen schaute ihn einen Moment stumm mit ihren großen, braunen Augen an. Innerlich seufzte Sesshoumaru stumm auf. Was das Menschenmädchen jetzt wohl wieder wollte?

Jaken drehte sich genervt um. „Was ist denn jetzt schon wieder, Rin?“, meckerte er.
 

Doch um nichts in der Welt, hätten Sesshoumaru und Jaken erwartet, was nun folgen sollte.

Rin schaute noch immer zum HundeYoukai auf, Jakens Ausruf ignorierte sie gekonnt. Bittend hatte sie die Hände ineinander gefaltet. „Können wir Kagura nicht mitnehmen, Sesshoumaru-sama? Ich glaube, sie würde gerne mit uns kommen. Erstens hat sie doch niemanden sonst…“ Rin machte eine kurze Pause, in der sie überlegte, ob sie den übrigen Teil ihrer Gedanken auch wirklich aussprechen wollte. Doch einige Sekunden fasste sie sich ein Herz und sagte laut und deutlich: „Und zweitens mag Kagura dich, Sesshoumaru-sama. Ja, ich bin ganz sicher, sie ist in dich verliebt, Sesshoumaru-sama.“
 

Die Reaktionen auf diese ungeheuerliche Aussage waren bei den Anwesenden sehr unterschiedlich. Jaken versuchte wohl etwas zu sagen, denn sein schnabelähnlicher Mund war weit geöffnet, doch kein verständlicher Ton war von ihm zu hören. Es schien, als würde er nach Luft schnappen, aber er schien keine zu bekommen.
 

Sesshoumaru starrte das kleine Mädchen ebenso sprachlos an und für den Bruchteil einer Sekunde entgleisten ihm die Gesichtszüge. Natürlich fing er sich wieder, bevor es jemand bemerkt hatte, doch auch er war für einige Sekunden wie erstarrt. Ausdruckslos wandte er sich zu Kagura um. Noch immer hatte er Rins Aussage nicht kommentiert.
 

Kaguras Reaktion war umso deutlicher, als sie bemerkte, dass Sesshoumaru sie ansah. Ihre Überraschung über Rins Worte und ihre Verlegenheit stand ihr klar ins Gesicht geschrieben. Die Windherrscherin hatte glühend rote Wangen und versuchte den Blick auf den Boden gerichtet zu halten, um es zu verbergen. Andererseits wollte sie sehen, welche Reaktion Sesshoumaru zeigte und daher schaute sie schließlich doch auf, trotz ihrer Verlegenheit.

Wie hatte dieses kleine Menschenkind so schnell ihre Gefühle erraten können?

War es so offensichtlich, dass sie Sesshoumaru liebte?

Und wie würde der HundeYoukai auf Rins Aussage reagieren?
 


 

Im mittelalterlichen Japan wischte die Dämonenjägerin Sango sich den Schweiß von der Stirn. Gerade hatte sie mehrere Eimer Wasser vom Fluss zu Kaedes Hütte geschleppt. Nun, da sie den Weg hinunter und hinauf mehrmals hintereinander mit schwerem Gewicht gelaufen war, benötigte sie eine Pause. Seufzend ließ sie sich auf einen umgefallenen Baumstamm sinken, der in der Nähe der Hütte im Gras lag und blinzelte in die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Es wurde jetzt morgens immer später hell und abends immer früher dunkel. Die Tage wurden kürzer, denn es war Herbst.
 

Vom Wetter her war der Herbst bisher ungewöhnlich warm und mild gewesen. Die Dorfbewohner hatten bereits fleißig Vorräte für den Winter angelegt. Die Frauen sammelten zurzeit die letzten Beeren. Die Felder waren schon alle abgeerntet, es war eine gute Ernte gewesen. Wenn der Winter nicht schlimmer wurde, wie in den Jahren zuvor, dann würde kein Dorfbewohner Hunger leiden müssen.

Sango fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis die Kälte kam. Sie und Kaede hatten ebenfalls mit Hilfe der anderen Dorfbewohner Vorräte angelegt.
 

Ganz in Gedanken versunken, bemerkte Sango Miroku erst, als er schwankend neben ihr zum Stehen kam und sein Schatten auf sie fiel. Erschrocken sprang sie auf, um ihn zu stützen. „Miroku, du sollst doch noch nicht aufstehen!“, mahnte sie ihn besorgt.

Miroku ließ sich von ihr stützen, bestand aber darauf, mit Sangos Hilfe einige Schritte vor der Hütte auf und ab zu gehen. Er war schon wieder recht fit gewesen und hatte auch schon wieder aufstehen und herumlaufen können, doch am gestrigen Tag hatte sich die Vergiftung dann wieder verschlimmert.

Kaede und Sango hatten dafür bisher noch keine Erklärung gefunden, doch vorsichtshalber sollte Miroku es nun noch langsamer angehen lassen als sowieso schon. Miroku passte das allerdings gar nicht. Er war der Meinung, dass er nun für den Rest seines Lebens genügend ausgeruht hatte.
 

Während sie die beiden also vor der Hütte ein wenig auf und ab spazierten und sich leise unterhielten, kam der kleine FuchsYoukai Shippou zusammen mit Kaede aus der Hütte.

„Guten Morgen.“, grüßten sie beide Miroku und Sango freundlich.

„Ihr seid ja schon wach.“, wunderte sich Kaede.

Sango nickte. „Ja, ich habe schon Wasser vom Fluss geholt, unsere Vorräte waren fast vollständig aufgebraucht. Außerdem wollte ich heute im Laufe des Tages noch etwas schmutzige Wäsche waschen. Es scheint ein schöner, sonniger Tag zu werden. Außerdem geht ein bisschen Wind. So werden die Kleider schnell trocknen.“

Kaede nickte zustimmend. „Du hast Recht mit dem Waschen, mein Kind. Wer weiß, wie viele sonnige Tage wir dieses Jahr noch haben werden. Der Winter wird sicher bald kommen, lange wird es nicht mehr so mild sein.“

Nachdem Kaede zu ende gesprochen hatte, wandte sie sich Miroku zu. „Wie geht es dir heute, Miroku?“, fragte sie und unterließ es ihn zu rügen, weil er auf den Beinen war, obwohl er ruhen sollte. Die alte Miko konnte verstehen, dass der Mönch sich nach Bewegung und Abwechslung sehnte. InuYasha hätte an seiner Stelle schon längst das Bett wieder verlassen, aber InuYasha war ja auch kein Mensch.

Miroku ließ sich auf dem Baumstamm nieder, an dem auch Sango an diesem Morgen schon gesessen hatte. Er atmete tief ein, bevor er der weisen Frau antwortete. „Es ist besser als gestern, Kaede. Vielleicht tut mir die Bewegung ja gut. Ich kann einfach nicht mehr sinnlos rumliegen oder sitzen. Das macht mich verrückt.“
 

Kaede nickte verständnisvoll und seufzte leise. Kirara kam aus der Hütte gesprungen und miaute zur Begrüßung. Dann strich sie nacheinander um Kaedes, Sangos und Shippous Beine herum und hüpfte schließlich schnurrend auf Mirokus Schoß, der die Dämonenkatze liebevoll hinter den Ohren kraulte.
 

Sango ließ sich neben Miroku nieder. „Wie es wohl Kagome und InuYasha geht?“, fragte sie sich laut.

Shippou hüpfte auf ihren Schoß. „Ich hoffe, es geht ihnen gut. Aber ich glaube, irgendwas ist passiert. Die beiden sind jetzt schon einige Tage weg. Eigentlich will InuYasha doch immer so schnell wie möglich wieder ins Mittelalter. Das sie solange bleiben ist ungewöhnlich.“

„Du könntest recht haben, auch wenn ich es nicht wünsche.“, brummte Miroku.

Kaede streckte ihre alten Glieder. „Uns wird nichts übrig bleiben, als abzuwarten.“, bemerkte sie und klang gelassen, doch die Freunde wussten, dass auch sie sich Sorgen machte um InuYasha, Kagome und das ungeborene Kind.
 

Als Kagome zusammen mit ihrem Bruder Souta ins Haus gingen, wurden sie beide schon von ihrer Mutter erwartet. Sie hatte den beiden ein spätes Mittagessen zubereitet und begrüßte sie nun an der Haustür. Zunächst drückte sie Souta an sich und gab sie ihrem Sohn einen liebvollen Schmatz auf die Stirn. „Hallo, mein Sohn!“, begrüßte sie ihn herzlich.

Der kleine Junge wehrte sich allerdings energisch zappelt. „Mensch, Mama!“ meckerte er, als Frau Higurashi ihn endlich losließ.

Frau Higurashi tätschelte ihm noch mal seufzend den Kopf, dann wandte sie sich ihrer Tochter zu und nahm auch diese in den Arm. „Wie war es bei der Ärztin?“, fragte sie schließlich, weil sie die Spannung nicht mehr ertragen konnte.

Kagome lächelte. „Es ist alles in Ordnung. Dem Baby geht es gut, Mama.“, versicherte sie ihrer Mutter und zog den aktuellen Ultraschallausdruck aus ihrer Tasche.
 

Gespannt betrachten Frau Higurashi und ihr kleiner Sohn das Foto. Kurz darauf kam auch der Großvater aus der Küche.

Kagome sah seinen besorgten Gesichtsausdruck und umarmte ihn. „Es ist alles in Ordnung mit dem Kind, Opa.“, freute sich die junge Frau.

„Da bin ich aber froh.“, sagte der Großvater erleichtert.

Als alle zusammen in die Küche gingen, fiel Kagome etwas ein. „Mama, wie geht es eigentlich InuYasha?“

Frau Higurashi blickte ernst drein. „Ich glaube nicht, dass es ihm schon besser geht. Als ich vorhin nach ihm geschaut habe, hat er geschlafen. Heute Vormittag hat er mal versucht aufzustehen, aber er war ganz blass und verschwitzt. Ich denke, er hatte Fieber, ich hab ihn natürlich gleich wieder ins Bett geschickt. Einen Tee hat er getrunken, aber essen wollte er gar nichts.“

„Oje.“, seufzte Kagome. „Dann sehe ich lieber gleich mal nach ihm, bevor wir essen. Vielleicht möchte er ja jetzt etwas.“

Frau Higurashi nickte und zusammen mit dem Großvater und Souta deckte sie schon mal den Tisch.
 

Kagome stieg derweil die Stufen zu ihrem Zimmer hinauf.

Leise öffnete sie ihre Zimmertür und schaute durch den Spalt, bevor sie auf Zehenspitzen durch den Raum zum Bett huschte. InuYasha schlief tatsächlich immer noch. Sein Gesicht war blass und verschwitzt. Neben dem Bett stand eine Schüssel mit frischem Wasser und einem Lappen.

Kagome tauchte kurzerhand den Lappen ins lauwarme Wasser, wrang ihn aus und tupfte InuYasha damit vorsichtig die Stirn und das Gesicht ab. Langsam kam der Hanyou zu sich.

„Kagome?“ Es war nur ein heiseres Flüstern. InuYashas Augenlider flackerten.

Kagome erschrak. Er hörte sich wirklich sehr erkältet an. „Ich bin hier, InuYasha.“, antwortete sie leise.

„Wie – wie geht es unserem Baby?“, wollte es der Hanyou sofort wissen. Auch wenn es ihm mies ging, so machte er sich die ganze Zeit Sorgen um das Ungeborene.

Kagome streichelte ihm beruhigend über die Stirn. „Dem Baby geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Laut der Frauenärztin entwickelt es sich sehr gut. Es hat keinen Schaden genommen.“

InuYasha schloss die Augen wieder. „Kami sei dank.“, seufzte er. Gerade war ihm ein großer Stein vom Herzen gefallen. Er würde sie so gerne in den Arm nehmen und sie streicheln, aber dafür fühlte sich der Hanyou viel zu schwach.
 

Kagome küsste ihn auf die Stirn, als sie seine Worte hörte, aber dennoch machte sie sich große Sorgen um ihren ‚Mann‘. „Möchtest du etwas essen, mein Liebster?“, fragte sie nach einer kleinen Weile nach, obwohl sie sich die Antwort denken konnte.

Der Hanyou schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich habe gar keinen Hunger.“, lehnte er ab. Besorgt musterte die junge Frau den jungen Mann. Zärtlich strich sie über seine weißen Ohren, die unter der Berührung zuckten. „Auch nicht auf Fertignudeln?“

InuYasha schüttelte leicht den Kopf.

„Vielleicht etwas trinken?“, versuchte Kagome es weiter und fuhr mit den Fingern durch sein silberweißes Haar.

Erneut stummes Kopfschütteln.

Kagome setzte sich auf die Bettkante neben ihren Liebsten. „Du solltest wenigstens viel trinken, wenn du schon nichts essen magst.“, flüsterte sie in der Nähe seiner empfindlichen Ohren.

InuYasha seufzte. „Na gut. Vorher gibst du ja doch keine Ruhe.“, brummelte er, doch er lächelte schwach dabei.

Kagome streichelte ihm die Schulter. „Braver Junge. Was möchtest du? Einen Tee?“

„Von mir aus.“, gab der Hanyou gleichgültig zurück. Dann drehte er sich zu ihr um und rutschte mit seinem Kopf auf ihren Schoß. „Du riechst so gut.“, sagte er zu seinem Schatz und versuchte trotz verschnupfter Nase ihren Geruch einzuatmen.

Kagome kicherte verlegen. „Du bist süß, InuYasha. Ich liebe dich!“

Der Hanyou seufzte schwer. „Und ich dich auch. So sehr, dass du es dir kaum vorstellen kannst.“ Da er nun auf ihren Schoß lag, hob er nun doch seine Hand um Kagomes Bauch zu streicheln. „Hallo Baby!“, setzte er dann noch leicht krächzend hinterher, denn das Reden fiel ihm nach wie vor schwer.

Kagome konnte nur lächeln, als sie die Worte InuYashas hörte. „Hallo Papa!“, sprach sie dann für das Baby, während sie ihn durchs Haar streichelte. Nach einer Weile legte sie ihn aber wieder sanft ins Kissen zurück. „Ich geh mal deinen Tee kochen, mein Schatz.“, flüsterte sie.

InuYasha antwortete ihr aber nicht, da er die Augen geschlossen hatte und schon wieder eingenickt war.
 

Kagome kehrte leise in die Küche zurück, um eine Kleinigkeit zu essen. Dann wollte sie mit Souta besprechen, welche Zutaten in die Medizin kamen, die InuYasha ihr damals gegen die Erkältung zubereitet hatte. Hoffentlich konnte sie alles besorgen, was sie brauchte. Wenn nicht würde sie Sango um Hilfe bitten müssen. Bei der Gelegenheit konnte sie auch nachsehen, wie es Miroku ging.
 

So, das war’s auch leider schon wieder! Freue mich sehr, von euch zu hören, wie es euch gefallen hat. Ganz liebe Grüße, eure Leni



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2009-08-21T12:11:23+00:00 21.08.2009 14:11
Hey wie geht's?

Deine Story ist echt toll!Ich hab' sie gerade in einem Rutsch durchgelesen(hab' sachon ne Nackenstarre und meine 5 Buchstaben tun auch schon weh vom ganzen sitzen,aber das war's wert^^)...Hab' auch den ersten teil gelesen (Eine merkwürdige Krankheit)glaube aber das ich vergessen habe ein Kommi zu schreiben (Sorry^.^).Ein riesen großes Kompliment,du kannst wircklich gut schreiben!Warte sachon auf's neue Kappi *ungeduldig sei*

LG deine Hikari_Chan_17

P.S.:Bitte schick mir ne ENS wenn du das neue Kappi fertig hast!
Würd mich freuen *schon ganz hibbelig sei*^^
Von:  SakuraSasuke92
2009-05-03T17:21:58+00:00 03.05.2009 19:21
Sry, jetzt bin ich aber wirklih spät dran.
Habs aber jetzt endlichgeschafft dein wundervolles Chap zu lesen.
Oh hoffentlich geht es Inuyasha bald besser. Er tut mir so leid.
Bin gspannt was Sesshoumaru nun machen wird.
Freue mich auf dein nächstes CHpa, gibst du mir wieder bescheid?
pls
hdl
corneli1516

Von:  SakuraSasuke92
2009-05-03T17:21:40+00:00 03.05.2009 19:21
Sry, jetzt bin ich aber wirklih spät dran.
Habs aber jetzt endlichgeschafft dein wundervolles Chap zu lesen.
Oh hoffentlich geht es Inuyasha bald besser. Er tut mir so leid.
Bin gspannt was Sesshoumaru nun machen wird.
Freue mich auf dein nächstes CHpa, gibst du mir wieder bescheid?
pls
hdl
corneli1516

Von:  inuskaya
2009-02-20T19:27:49+00:00 20.02.2009 20:27
Ich wüsste uur gerne wie es weiter geht,
mit Sess und Kagura. *g*
Hoffentlich wird Inu schnell gesund.
LG^^
Von: abgemeldet
2009-02-18T20:50:07+00:00 18.02.2009 21:50
Also wenn sogar Sesshoumaru die Gesichtszüge entgleisen muss ihn die Neuigkeit ja echt getroffen haben! XP
Bin mal gespannt, was er dazu sagt^^

Armer Inu Yasha! Den hat's ja fürchterlich erwischt!
Auf die Sache mit dem Trank bin ich echt neugierig: Sowohl auf Kagomes Reaktion, wenn sie endlich mal die Zutaten erfährt als auch auf Inu Yashas, da er den Trank seit dem Tod seiner Mutter ja nicht mehr vorgesetzt bekommen hat^^

Freu mich schon auf's nächste Kapi! XD
Grüssle, Lauser
Von:  EngelKagome
2009-02-18T20:03:46+00:00 18.02.2009 21:03
Das Kap ist klasse geworden, ich bin schon gespahnt wie Inu reagiert wenn sie mit den trank kommt..
die szene als Inu auf Kago s schoß fand ich so kawaiii, hab ich mir mal bildlich vorgestellt *schwärm*
ich bin super froh das mit den Baby alles inordnung ist..

das mit Sess und Narake fan ich sehr spannend, und das mit Rin finde ich richig coll..
weiter so... ich freue mich schon auf den nägsten Kap..
HDL.Melina
Von:  BlackPeaches
2009-02-18T19:18:30+00:00 18.02.2009 20:18
gott sei dank geht es dem baby gut!
wäre ja ein jammer =(

rin is geil!
sie hat kagura gerettet!
*freu*
bin auf sess reaktion gespannt *g*

freu mich auf das nächste kapitel!
lg
miss_manga
Von:  NIMCHEN
2009-02-18T18:57:47+00:00 18.02.2009 19:57
Rin ist doch die grösste :-) mein gott ich wäre im boden versunken...

igitt auf den Trank freu ich mich ja gar nicht, eeeeeklig :-D
supi das du so viel auf einmal hochgeladen hast. Hatte wieder mal ein gutes kappi nötig. Lass nicht zu lange auf das nächste warten.

lg
Von:  Kagome0302
2009-02-18T18:50:18+00:00 18.02.2009 19:50
Das ist wieder ein super geiles Kap geworden.
Ich bin ja froh, das mit dem Baby alles in Ordnung ist. Nicht auszudenken wie Inu reagiert hätte, wenn Kagome das Baby verloren hätte. Aber es ist ja alles gut gegangen.
Kagomes Notlüge bei der Frauenärztin wie sie an den Verlezungen gekommen ist, fand ich cool... das muss ich mir merken^^ Und zum Schluss wie die beiden ein wenig gekuschelt haben fand ich ja voll süß. Ich konnte mir das richtig vorstellen wie Inu auf Kagoms Schoß gekrabbelt ist und dann über den Bauch seiner Liebsten streichelte^^

Den Kampf mit Sess und Naraku fand ich richtig spannend. Wie Rin ihren Meister dazu bekommen hat, Kagura zu helfen fand ich echt gut und sehr mutig. Noch mutiger aber ihr Angement Kagura zu retten...
Wie gesagt es ist echt klasse geworden.

Freu mich schon auf das nächste Kap
hdgdl
Sandra


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