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Scatters

Tief im Innern
von

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Parallelwelten

~*Parallelwelten*~
 

Ich hatte seit langer Zeit meine zwei Welten. Zwei Welten, die so verschieden sind, dass sie sich nie treffen dürften. Privates und Berufliches, sozusagen. Bloss viel strikter getrennt, und mit mehreren Elementen. Seit diversen Jahren schaffe ich es problemlos, diese beiden Welten voneinander fernzuhalten. Keine Welt weiss, dass die andere existiert, die Grenzen sind klar gezogen. Doch nun muss ich feststellen, dass dies nicht einfach nur zwei Welten sind, die in anderen Zeitperioden, anderen Räumen, reibungslos aneinander vorbei gleiten. Es sind Parallelwelten, die gleichzeitig und im gleichen Raum koexistieren. Mit Hilfe eines Gleichgewichts, dass so fragil ist wie die Flügel eines Marienkäfers. Doch ich war immer ein Genie darin, dieses Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Oft half mir auch das Glück. Doch heute ist der Tag gekommen. Der Tag an dem meine Parallelwelten aufeinander treffen. Zuerst nur sanft, doch dann entsteht eine immer stärke Reibung. Sie verschlingen sich gegenseitig, wie riesige, unaufhaltbare schwarze Löcher. Und ich kann nichts dagegen tun. Ich kann nur schockiert da stehen, und zuschauen. Mit Tränen in den Augen. Ich kann weinen, doch niemand sieht mich, weil das Licht der verschmelzenden Parallelwelten so gross ist. Ich kann schreien, doch niemand hört mich, weil die Reibung der Parallelwelten so laut ist. Und sie vermischen sich zu einem riesigen Chaos. Einem Chaos, dem ich nicht mächtig bin. Einem Chaos, den niemand mächtig ist. Und ich sehe, dass es so nicht weitergehen kann. Heute ist der Tag der Entscheidung. Ich kann nicht mehr länger beides haben, ich muss mich für eine entscheiden. Und selbst wenn ich flehe, und bettle – es wird keine Mischung meiner beiden Parallelwelten mehr geben. Und es gibt kein Zurück mehr. Eine der beiden Welten muss ich für immer verlassen. Ich werde die Menschen aus dieser Welt nie wieder sehen. Werde nie wieder die Gerüche aus dieser Welt riechen, oder ihre liebliche Musik hören. Es gibt keine Gnade. Und wenn ich mich nicht entscheiden kann, wird das mein Ende sein. Doch wie entscheide ich mich? Was ist richtig, was falsch? Was wichtig, was unwichtig? Wenn ich das wüsste, hätte ich dann nicht schon längst eine der beiden Parallelwelten abgekoppelt? Wenn ich es damals nicht wusste, wieso sollte ich es heute wissen? Es ist mir unbegreiflich. Eine Entscheidung von so grosser Bedeutung kann ich doch unmöglich alleine treffen! Egal, was ich tue, andere Menschen werden darunter leiden. Doch die Last liegt alleine auf meinen Schultern. Also entscheide ich mich. Für mein Wohl, und das der Parallelwelten. Eine Welt wird abgekoppelt. Wandelt nun alleine, ohne mich, durch die ewigen Weiten des Raums. Und ich sehe die Enttäuschung in ihren Augen. Und ich weiss nicht, was sagen. Denn keine Worte könnten meine Entscheidung rechtfertigen. Nichts kann das. Denn war sie richtig? War sie falsch? Ich weiss es nicht, und ich werde es vermutlich auch nie wissen. Alles was ich weiss ist, dass es an der Zeit ist loszulassen.



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