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Love in the Distance Time

von

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Sehnsucht, Liebe und Verlangen

Titius wachte langsam aus seinem Dämmerzustand auf. Sein Kopf dröhnte noch leicht, besonders wenn er sich zu hektisch bewegte. Deshalb erhob er sich vorsichtig vom Bett, bis er darauf saß und sich ruhig umblicken konnte.

Er befand sich in einem Raum ohne Fenster. Dafür stand in der Mitte des Raumes ein Bett, auf dem er lag. An den Wänden hingen Bilder und standen einige Pflanzen, wodurch das Zimmer ein wenig lebendiger wurde. Die Wände waren in einem hellen Blau Ton gehalten und…

„Was zum Nordwind soll denn das?“ murmelte Titius verwirrt.

Dabei rappelte er sich ganz in seinem Bett auf und starrte auf die Wand zu seiner rechten. Nun, wenn man es Wand nennen möchte. Denn Zelltür passte da eher. Wo zum Geier befand er sich hier? Und vor allem wieso?

Er hatte seinen Angreifer nicht sehen können, als es schon dunkel um ihn herum wurde. Und wer einen Grund gehabt haben sollte, ihn zu entführen, konnte sich Titius nicht erklären. Er war schließlich nur Arzthelfer. Und weder er, noch einer seiner Freunde war besonders reich, weshalb es sich lohnen würde ihn wegen Geld zu erpressen.

Also wieso war er hier?

Und wo befand sich dieses hier überhaupt?

„Mhm…“ schnaubend schlug Titius seine Decke zur Seite, unter welcher er gelegen hatte.

Erschrocken keuchte er auf, bevor er sich die Decke wieder über seinen Körper legte und somit ihn wieder verhüllte. Auch wenn ihm die leichte kühle bisher aufgefallen war, so hatte er nicht mitbekommen, dass er rein gar nichts mehr anhatte.

Gott, welchem perversen Irren hatte er das zu verdanken? Und langsam machte sich ein ungutes Gefühl in ihm breit. Sollte er etwa als Betthäschen hier hergeschafft worden sein? Es gab doch diese Etablissements, wo Leute hinverschleppt wurden und von fremden Männern dann benutzt wurden.

„Nein“ schüttelte Titius verwirrt seinen Kopf. „Nein“ meinte er diesmal energischer.

Noch leicht geschwächt stand Titius auf und lief zur Zelltür. Irgendwie musste er hier rauskommen. Denn hier bleiben kam für ihn nicht in Frage. Und jede Flucht begann mit dem ersten Schritt, den Titius auch machte. Dabei spürte er ein Gewicht an seinem rechten Fuß, weshalb er mit hochgezogener Augenbraue unter die Decke lugte.

„Super“ schnaubte Titius trocken aus, ehe er sie sinken ließ.

Das wurde ja immer besser. Nicht wissend, ob er nun wütend oder ängstlich deswegen sein sollte, setzte sich Titius zurück aufs Bett und besah sich die Kette um seinen Fuß. Das metallene Ding saß perfekt an seinem Bein und ließ keine Luft zwischen seinem Fuß und dem Metall. Dafür war eine eiserne Kette daran befestigt, welche mit dem Bett verbunden zu sein schien.

Okay ganz langsam, sagte sich Titius innerlich. Doch konnte er ein leicht ängstliches Beben seines Körpers nicht verhindern. Denn diese ganze Situation und Ungewissheit ängstigten ihn, zudem auch noch sein Herz so wild schlug.

Titius ging noch einmal den gestrigen Tag durch seinen Kopf. Er hatte einen Patienten besucht und war gerade auf dem Weg ins Krankenhaus. Seit er an dem West Side Hospital angefangen hat, war er für einen gewissen Shu Wang verantwortlich. Ein älterer Herr, welcher seit einigen Jahren in Koma lag.

Seine einzigsten Verwandten waren seine beiden Enkelkinder, die ihn oft besuchen kamen. Juling und Kou. Er ging schon arbeiten, wie Titius von diesem erfahren hatte, um die Krankenhausrechnung aufzukommen. Er fand es toll, wie Kou sich um seine kleinere Schwester kümmerte und für ihren Lebensunterhalt sorgte.

Leider kam er nie im Krankenhaus an, denn er… argh…

Verwirrt schüttelte Titius seinen Kopf, doch er konnte sich an nichts mehr erinnern. Was war nur passiert? Wieso war er hier? Und vor allem, wie kam er hierher?

Ein leises klicken ließen ihn aufhorchen. Dann vernahm er wieder ein klackendes Geräusch, ehe sich dumpfe Schritte näher kamen. Je näher die Geräusche kamen, desto lauter schien Titius Herz zu schlagen. So schluckte er auch, als er seinen ’Besucher’ sah und rückte leicht in seinem Bett zurück. Zumindestens soweit, wie es die Kette zuließ.

Vor seiner Zelltür stand ein großgewachsener Mann, recht attraktiv, mit undefinierbaren Augen, die Titius zu verschlingen drohten. „Guten Abend mein Engel. Ich hoffe du hattest schön geschlafen?“ fragte ihn der Mann und schloss die Eisentür auf. Dann trat er ein und verschloss sie hinter sich.

Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete sich Titius sein Gegenüber. Dieser schritt langsam zu ihm und konnte sich ein schmunzeln nicht entwehren. „Was ist Titi. Du wirkst so überrascht? Erkennst du mich wieder?“

„N-nein, aber… wer sind sie? Was mache ich hier?“ fragte Titi verwirrt und zog dabei die Decke höher, da sie sein einzigster Schutz war, sich vor diesem Mann keine Blöße zu geben. „Wo sind meine Sachen? Und… wieso trage ich diese Kette?“

Dabei hob er einwenig seine Decke, so dass ein Teil von seinem rechten Fuß sichtbar wurde. Dort schmiegte sich eine Kette an dem dünnen Fuß, welche keinen Platz und Raum gab, um sie zu verschieben, geschweige denn abzunehmen. Dafür hang daran eine weitere Kette, welche mit dem Bett verbunden war und ihn somit hier festhielt.

„So viele Fragen“ murmelte der Mann amüsiert. „Aber werde ich sie dir beantworten, mein Engel. Zuerst einmal nenn mich Zadei.“ Dabei kam er immer näher zu Titius und setzte sich zu ihm aufs Bett.

„Ich bin nicht ihr Engel“ mischte sich Titius ein und rückte ein wenig weiter zurück. Was nicht gerade viel war, da er einen leichten Zug von der Kette spürte.

„Oh doch“ wiedersprach Zadei mit einem gelassenen Lächeln und griff um die Hüfte seines Engels, welchen er zu sich zog. „Schon immer. Nur waren wir leider sehr lange voneinander getrennt.“

„Tut mir Leid, ich glaube sie verwechseln mich mit jemandem“ erklärte ihm Titius angespannt, als er an diesen muskulösen Körper vor sich gepresst wurde. „Ich bin mir sicher, dass ich ihnen zuvor noch nie begegnet bin.“

„Nun, es war auch wirklich zu lange her, als das du es noch wüsstest“ sprach Zadei ruhig und kuschelte sich näher an den Jüngeren in seinen Armen. „Damals habe ich den Fehler begangen und dich nicht an mich gebunden“ fuhr Zadei ruhig fort zu erklären. „Denn du sahst mich nicht, egal wie nah ich dir war. Deine Augen strahlten bloß für einen, dein Lächeln ebenso und dein Herz welches du mir geraubt hattest, schlugest nur für die einzigste Person die du liebtest und die ich zugleich aus ganzem Herzen hasste.“

Laures, dachte Zadei wütend und seine altbekannte Eifersucht stieg in ihm auf.

„Ich wollte dich am liebsten nur für mich haben, dich irgendwo einsperren, wo dich niemand mehr sehen kann“ meinte Zadei und blickte dabei seinen geliebten Engel durchdringend an, „niemand außer mir sollte das Recht zustehen. Dich zu sehen, deine Haut zu berühren und deine Flügel zu stutzen, dich zu nehmen und zu meinem zu machen. NIEMAND sollte dich je wieder bekommen, aber dann… Verdammt, es war alles eskaliert und das nur, weil du nur Augen für deinen Geliebten hattest. Meinen Erzrivalen.“

Plötzlich glomm etwas in Zadeis Augen auf, was Titius leicht Angst machte.

„Aber ich habe nicht aufgehört dich zu lieben Titi“ erklärte ihm Zadei sanft und fuhr zärtlich über die weiche Haut unter sich. „Immer wenn ich wiedergeboren wurde, habe ich mich auf die Suche nach dir gemacht, bis ich dich endlich gefunden hatte. Und nun habe ich nicht mehr vor, dich wieder herzugeben, geschweige denn noch mit jemanden zu teilen.“

Und damit beugte er sich zu seinem Engel hinunter und presste seine Lippen, aus die weichen unter sich. Etwas ungestüm und vorschnell saugte er an den Lippen, ehe er fordernd nach Einlass bat.

Doch hatte Titius alles andere vor, als diesen aufdringlichen Lüstling hier die Möglichkeit zu geben, ihm seine Zunge in den Mund zu schieben. Stattdessen presste Titius seine Hände gegen Zadeis Brust und versuchte ihn von sich zu schieben.

Zadei bemerkte den Wiederstandes seines kleinen Engels. Gut, für den Anfang müsste er es noch hinnehmen, das Titi sich ihm nicht ganz hingab. Aber das würde sich mit der Zeit ändern. Schließlich war sein kleiner Engel hier bei ihm und er hatte dafür gesorgt dass niemand ihn zu Gesicht bekam.

Nur ihm allein gehört dieses wunderbare Wesen, wonach er sich gute 523 Jahre gesehnt hatte. Zadei wusste nicht mehr, wie oft er dazwischen Wiedergeboren war, nur dass er ständig auf der Suche nach Titi war, da sich sein Herz nach ihm sehnte. Alles in ihm, weswegen er nie aufgab. Tja und letztendlich hatte es sich auch gelohnt die Zeit der Sehnsucht, des Wartens und der Suche.

Da Zadei eine viel zu lange Zeit nach diesem Körper und seinen lieblichen Geschmack verzichten musste, konnte er sich nicht beherrschen, als er die Lippen unter sich in Besitz nahm. Drängend und heißhungrig forderte er seinen Engel auf, ihm seinen Schatz darzulegen und den Mund zu öffnen.

Doch sträubte sich sein Engel dagegen. Zadei spürte den sanften Druck auf seiner Brust, die von Titis Händen stammte. Doch störte es ihm nicht, da ihn diese Berührungen nur noch mehr erregten. Die zarten Hände zu spüren, auch wenn es bloß durch das Shirt war, reichte aus um seinen Körper zu elektrisieren und sein Blut in seine Lenden zu schießen.

Um ein wenig nachzuhelfen, verfestigte er seinen Griff um die Hüfte seines Engels mit der einen Hand, während er mit der anderen Hand das Kinn fest in beschlag nahm und leicht zudrückte. Somit öffnete Titius mehr ungewollt seinen Mund, was Zadei gleich ausnutzte und ungeduldig, aber neugierig zugleich seine Zunge hineinschob.

Aufgeregt wie ein kleines Kind, erkundete Zadei die heiße Mundhöhle vor sich. Genussvoll saugte er jedes Detail dabei auf… etwa den süßlichen Geschmack von Titius Lippen, die sich auf seine übertrugen und seinen Mund zum verbrennen brachte.

Oder die Mundhöhle, die genauso reizvoll war, wie damals. Es war zwar einige Jahrhunderte her, doch lag Zadei immer noch ein leichter Honiggeschmack auf der Zunge, welcher ihn an seinen Engel erinnerte. Und dabei wurde ihm mehr denn je bewusst, dass seine Suche zu Ende war.

Er hatte seinen geliebten Engel endlich gefunden und nun an sich gebunden. Das sein Herz dabei so schnell raste, als würde es gleich explodieren, ließ Zadei bloß ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen. Schließlich schlug sein Herz so aufgeregt, da er in der Nähe dieses berauschenden Wesens war.

Kurz bevor die Luft zu knapp für sie beide wurde, löste sich Zadei von seinem Engel. Wenn es nach ihm ginge, hätte er diese lieblichen Lippen noch viel Länger in Beschlag genommen, wenn nicht sogar für immer. Doch sein Engel schien das ein wenig anders zu sehen, da er Zadei ein wenig böse anblickte, während er immer noch versuchte sich von ihm weg zu drücken.

„Endlich gehörst du mir Titi“ hauchte ihm Zadei lustverhangen zu. Dabei streichelte er die Wange von seinem geliebten Engel. Strich mit seinen Fingern über die weiche Haut unter sich und nahm das leichte beben von Titius auf.

„Nicht“ entgegnete Titius verspannt und wand sich aus Zadeis Berührungen. „Bitte… hören sie auf damit und… lassen sie mich bitte gehen.“

Dabei sah er flehendlich in die kalten Augen vor sich, aus denen jegliche Wärme gewichen war. Hart blickte Zadei auf seinen Engel hinab und griff etwas grob nach sein Kinn.

„Du willst gehen, mein Engel?“ fragte Zadei ihn dunkel und etwas Bedrohliches lag in seiner Stimme. „Mir die kalte Schulter zeigen und mich für immer verlassen, damit du zu deinem geliebten Laures gehen kannst?“

„Laures?“ fragte Titius verwirrt. Er kannte keinen Typen auf diesen Namen. „Wer ist da…“

„Halte mich nicht für dumm, Titi“ schnitt ihm Zadei kalt das Wort ab. „Einmal kannst du mich damit reinlegen, aber bestimmt kein zweites Mal.“

Damit gab Zadei unsanft Titius Kinn wieder frei und stand dann abrupt auf. Verwirrt blickte Titius zu ihm und sah ihm leicht überrumpelt an. Machte ihm dieser Kerl hier eine Anschuldigung? Dabei kannte er ihn nicht mal, geschweige denn jemanden mit dem Namen Laures.

„Was… meinst du?“ versuchte Titius es von neuem. Wenn Zadei es ihm wenigstes erklären würde, statt ihn von Anfang an zu beschuldigen, für etwas, was er nicht getan hat. Zumindestens konnte sich Titius nicht erinnern, dass er seinem Gegenüber etwas angetan haben sollte.

„Wirklich Titi“ schnaubte ihm Zadei kalt und tonlos entgegen. „Tu bloß nicht so ahnungslos. Du kannst mich so unschuldig wie möglich angucken, aber diesmal lasse ich mich nicht mehr davon erweichen, damit du mir wieder entfliehen kannst.“

„Aber…“ setzte Titius an.

„Ich kenne dich gut mein Engel“ überhörte Zadei, Titius Einwand und blickte regungslos zu seinem Engel, welcher zurzeit ziemlich verloren auf dem Bett wirkte. Doch ließ sich Zadei nicht erweichen.

All die Jahre, die Zeit der Trennung, hatte ihn härter gemacht und stärker. Damals hätte er Titius bestimm zugehört und wäre vernünftig gewesen. Vernünftig, schnaubte Zadei innerlich. Genau das war sein Problem gewesen, weshalb er Titi verloren hatte.

„Du kannst mir sagen was du willst Titi, doch wird es nichts an der Tatsache ändern, das du weiterhin diese Kette um dein Fuß trägst und hier unten bleibst“ fuhr Zadei unbeeindruckt fort. Vielleicht würde er irgendwann seinem Engel erlauben, hier herauszukommen und ihm ein wenig mehr Freiraum einräumen. Doch erst wenn er sich wirklich, absolut sicher sein konnte, das Titi bei ihm blieb. Freiwillig. Und das Zadei nicht jede Minute, gar Sekunde, Angst haben brauchte, das ihm sein geliebter Engel wieder abhaute.

Aber nur vielleicht… wenn Zadei nämlich wirklich auf Nummer sicher gehen wollte, wäre es wirklich am besten, er ließ Titi weiterhin hier angekettet. Abgeschottet von anderen Menschen, die ihn womöglich mit demselben Verlangen in den Augen ansehen würden, wie Zadei. An seinen zarten Lippen saugen würden und vielleicht noch ganz andere Körperstellen in ihren Besitz zu nehmen. Allein dieser Gedanke ließ in Zadei eine unendliche Wut, gepaart mit Eifersucht aufkommen.

„Du gehörst mir Titi“ flüsterte ihm Zadei zu. „Schon immer und jetzt wird uns keiner mehr trennen mein Engel. Also schlag dir deinen ach so geliebten Laures endlich aus den Kopf“

warf ihm Zadei noch einmal wütend und aufbrausend an den Kopf, ehe er sich von seinem begehrten Objekt abwandte und rausging.

Mit einem wütenden Schnauben drehte Zadei den Schlüssel um und verriegelte die Gittertür, ehe er aus Titius Sichtfeld verschwand. Ohne anzuhalten stapfte Zadei die Treppen hoch und schaltete unten die Lichter aus, bis auf einige wenige, welche das Zimmer in dem sein Engel sich befand, nur leicht erhellten.

Dann verließ Zadei sein Verließ, welches er extra für Titius hatte anlegen lassen. Als er dieses Haus hier das erste Mal gesehen hatte, fand er es einfach perfekt. Schön abgelegen und dadurch keine unerwarteten Besucher, weshalb er gut vorgesorgt hatte, das niemand seinen Engel zu Gesicht bekam.

„Nie mehr“ murmelte Zadei und ein unheimliches Lächeln umspielte seine Lippen. „Du bist mein, Titi, für immer…“
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RinSohma
2008-07-10T18:53:33+00:00 10.07.2008 20:53
Ups, ist ja noch garkein kommi da^^ Na, da lass ich dir doch gern mal als erste einen da XD
Also mir gefällt die Story bisher sehr gut^^ So eine Version habe ich nochnie gelesen und ich finde sie wirklich gut. Die Gefühle von Zadei finde ich besonders spannend^^ mir gefällt es sehr.
Werde jetzt mal schnell weiterlesen^^


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