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You find a light in me

Miyavi x Kai; Aoi x Kai, Saga x Ruki
von

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Das Chaos geht weiter. Danke an die Leute, die reviewt haben und die 75 anderen Favoeinträge ;) Schön zu sehen, dass die Story doch so gut ankommt.
 

Kapitel 12
 

Miyavi verstand natürlich, dass es das Beste war, wenn er Kai nicht zur Polizeiwache begleitete, um seine beiden Gitarristen abzuholen. Es war eine Angelegenheit, um die Kai sich alleine kümmern musste und im Grunde genommen war Miyavi nur ein Außenstehender. Kai würde es sicher ohnehin schwer genug fallen, Aoi nach ihrer gemeinsamen Nacht gegenüber zu treten. Miyavi konnte darauf verzichten dabei neben Kai zu stehen und einen weiteren Streit zu provozieren.
 

Er ließ sich also von Kai zur Halle fahren, wo ohnehin genug Arbeit auf ihn wartete. Während einer Tour war man eigentlich immer doppelt belastet. Abends fanden Konzerte statt und für den Rest des Tages standen, neben der Anreise zum Konzertort, zahlreiche Promotermine mit Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendern an. Als Miyavi an diesem Morgen in der Halle ankam, warteten schon genug Leute auf ihn, die irgendetwas von ihm wollten und ihn effektiv von den Gedanken, die sich hauptsächlich um einen gewissen kleinen Drummer drehten, abhielten.
 

Er und Kai hatten nicht darüber gesprochen, wie es nun zwischen ihnen weiter ging. Sicher, die letzte Nacht hatte in gewisser Weise für sich selbst gesprochen und spätestens jetzt konnte Kai ihm nicht weiß machen, dass er nicht mehr als nur ein guter Freund für ihn war, aber trotzdem war da immer noch sein fester Langzeitfreund Aoi und Miyavi hatte das dumpfe Gefühl, als könne sich Kai immer noch nicht so wirklich von ihm lösen.
 

Miyavi fühlte sich von der kurzen Nacht noch etwas gerädert, aber nach einer Dusche und einem guten Frühstück ging es ihm wieder besser und er machte sich mit seinem gewohnten Eifer an die Arbeit. Einige Stunden später hatte er mehrere Interviews und Photoshoots hinter sich gebracht. Bis zur Show hatte er noch jede Menge Zeit, aber bis dahin standen keine weiteren Termine an und so machte er sich auf die Suche nach dem Catering, weil sich sein Magen zu Wort meldete und gefüllt werden wollte. Eine gute halbe Stunde später war auch dies vollbracht.
 

Zufrieden lehnte er sich nach seiner Mahlzeit zurück und schloss die Augen. Gerade überkam ihn wieder die Müdigkeit und er wägte ab, ob er sich nicht doch für ein Stündchen hinlegen sollte. Später übermüdet auf die Bühne zu gehen, war nicht die beste Voraussetzung für ein gutes Konzert. Der Knall einer Tür ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken. Er riss die Augen auf und erkannte Ruki, der in den Raum reingestampft kam und sich auf den nächstbesten Stuhl fallen ließ.
 

„Was ist denn mit dir los?“, fragte er den kleinen Gazette Sänger nichtsahnend und setzte sich damit genau in die Nesseln.

„Von allen Menschen fragst ausgerechnet du mich das?“, fauchte Ruki ihn an.

„Ich...äähm... hab ich dir was getan?“

„Hallo? Du vögelst mit meinem Drummer, der zufällig mit meinem Gitarristen zusammen ist und setzt damit meine ganze Band auf's Spiel. Aber klar, dir kann so was ja egal sein, weil du erstens ein totaler Egoist bist und zweitens keine Band hast, die sich wegen so was trennen würde“, schnaufte Ruki und schlug seine Faust auf den Tisch vor sich.
 

Miyavi sah sich erschrocken um. Zum Glück befand sich gerade niemand sonst im Raum, der Rukis direkte Worte mitbekommen hatte. Er stand auf und setzte sich dem wütenden Vocal gegenüber.

„Jetzt hör mal zu“, fing er mit gedämpfter Stimme an, „das was gestern passiert ist, war so natürlich nicht ganz richtig, aber ich kann's nicht ungeschehen machen und es ist auch nicht so, als hätte ich Kai zu irgendwas gezwungen. Und davon abgesehen hatten er und Aoi schon vorher Probleme. Ist dir ja vielleicht auch nicht entgangen, wenn du deine Band wirklich so gut kennst.“
 

Ruki sah ihn zunächst aus zusammengekniffenen Augen an, dann entspannte sich sein Gesichtsausdruck etwas und er murmelte ein „Du hast Recht“ vor sich hin.

„Ich weiß, dass die ganze Situation grad leicht scheiße ist, aber ich versteh nicht, wieso du hier so 'ne Laune schiebst und mich anschreist“, fügte Miyavi hinzu und sah ihn fragend an.

„Kai hat mich ja auch einfach angeschrien. Dabei ist er es, der Mist gebaut hat!“, erwiderte Ruki und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. Kai hatte ihn noch nie so angeschrien, so kannte er den Drummer gar nicht, und irgendwie hatte es ihn auch verletzt, weil er eigentlich nur mit ihm hatte reden wollen, ihm Beistand leisten, falls Kai ihn brauchte. Er konnte sich vorstellen, dass es keine angenehme Situation war, so zwischen den Stühlen zu stehen. Aber nein, Kai hatte ihn angemacht, wie ein kleines, dummes Kind und hatte ihn dann einfach stehen lassen.
 

Miyavi beugte sich über den Tisch zu Ruki, nahm seine kleine Hand und drückte sie.

„Das wird schon alles in Ordnung kommen. Kai wird das mit Aoi regeln und die beiden sind ja keine kleinen Kinder mehr. Das wird schon werden, Ru-chan!“

„Nenn' mich nicht so!“, knurrte Angesprochener und zog seine Hand wieder weg. „Und du hast besser Recht, denn sonst werde ich dich, Kai und Aoi höchstpersönlich kastrieren!“

Miyavi lachte. „Aber Ruki! Ich dachte, du stehst nicht auf Jungs und jetzt willst du uns an die Eier?“

Amüsiert beobachtete er, wie das Gesicht seines Gegenübers knallrot anlief. Ruki sprang auf und haute wieder mit der Faust auf den Tisch.

„Ich steh auch nicht auf Jungs. Lasst mich doch einfach alle in Ruhe! Kann man in diesem scheiß Label eigentlich nicht mal mit jemanden befreundet sein, ohne gleich rumzuvögeln?“
 

Miyavi zog eine Augenbraue hoch. Ihm kam es so vor, als würde hinter Rukis kleinem Wutausbruch noch was ganz anderes stecken. Er regte sich doch sonst nicht so auf, dass die meisten PSC Musiker nunmal auf Jungs, bzw. aufeinander standen.

„Möchtest du über irgendetwas sprechen, Ruki?“

„Saga! Dieser Nichtsnutz hat gestern einfach versucht mich zu küssen!“, platzte es aus Ruki raus. Er fasste sich an die Stirn und ließ sich wieder auf den Stuhl plumpsen, auf dem er zuvor gesessen hatte.
 

„Na und? Hättest du ihn halt mal zurück geküsst! Vielleicht wärst du ja auch auf den Geschmack gekommen!“

„Spinnst du eigentlich? Hab ich nicht oft genug betont, dass ich mit Kerlen nix anfangen kann?“

„Doch schon! Aber vielleicht verdrängst du ja deine eigentliche Gesinnung dadurch auch nur krampfhaft. Du wärst sicher nicht der Erste!“
 

„Miyavi!“, drohte Ruki mit dunkler Stimme und kniff wieder die Augen zusammen. Konnte ihn denn nicht einer mal ernst nehmen?

„Schon gut, schon gut. Erzähl doch mal, was passiert ist!“

„Naja, nachdem wir bei Shou waren, hat er mich ja noch heim gefahren und zur Haustür gebracht. Und dann hat er mich einfach geküsst. Aber ich hab ihn natürlich weggestoßen und dann die Tür vor seiner Nase zugeknallt. Das kann er doch nicht machen!“

Armer Saga! dachte sich Miyavi insgeheim und machte eine mentale Notiz später beim Bassisten anzurufen.
 

„Also andere Leute würden sich freuen, wenn sie jemand wie Saga küssen würde!“

„Ich bin aber nicht andere Leute! Soll er sich halt die nehmen! Wie kommt er überhaupt auf die Idee ausgerechnet mich zu küssen?“

Miyavi musterte Ruki daraufhin auffällig und grinste. „Naja, also verstehen kann ich ihn da schon. Wäre ich nicht in Kai verliebt, würde ich glatt auch bei dir mein Glück versuchen. Du hast einen niedlichen Hintern!“
 

„Du bist in Kai verliebt?“ Ruki fasste sich an den Kopf und begann zu jammern: „Oh mein Gott, wir werden diese ganze Scheiße niemals unversehrt überstehen. Es wird irgendwas Schlimmes passieren, ich weiß es genau!“ Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch, vergrub sein Gesicht in den Händen und schüttelte immer wieder den Kopf, murmelte etwas vor sich hin, das Miyavi nicht verstand.
 

Miyavi erhob sich. Ruki war nun völlig durch den Wind. Es war vielleicht besser, wenn er ihn in Ruhe ließ, bevor alles nur noch schlimmer wurde.

„Ich geh dann wieder. Reg dich nicht zu sehr über Kai und Saga auf. Das wird schon alles wieder in Ordnung kommen!“, sagte er aufmunternd und verließ dann mit dem Gedanken, dass Ruki vielleicht einfach nur mal wieder ordentlichen Sex brauchte, den Raum.
 

Eigentlich wollte er zurück zu seiner Garderobe, sah dann aber Kai aus den Toiletten kommen und ging zu ihm hin.

„Hi! Wie war es bei der Polizei?“, wollte er wissen.

Kai sah ihn stirnrunzelnd an und zog ihn dann in den nächsten leerstehenden Raum.

„Naja, eigentlich ganz okay. Sie haben's auch nicht an die Presse weiter gegeben oder so. Aber ich hab mich vorhin total mit Aoi gestritten und dann noch Ruki angeschrien“, erzählte Kai zerknirscht und fuhr sich hektisch durch die Haare. „Irgendwie läuft heute nichts so, wie es soll.“
 

Miyavi legte seine Arme um Kai und zog ihn an seine Brust.

„Ich hab eben mit Ruki gesprochen. Er ist ein bisschen eingeschnappt. Klär das am besten schnell mit ihm. Er hat grad noch was anderes auf dem Herzen.“

„Und das hat er dir erzählt?“

„Ja, ich war grad da... Aber vielleicht redest du noch mal mit ihm. Ich fürchte, ich hab ihm nicht die Antworten gegeben, die er hören wollte.“

„Verrätst du mir auch, um was es ging?“

Miyavi kicherte. „Nein, das finde mal lieber selbst raus. Ich will dir die Überraschung nicht verderben! Und was Aoi angeht, das solltest du vielleicht auch klären!“

Bei seinen letzten Worten sah Miyavi Kai eindringlich an. Er wollte endlich geklärte Verhältnisse und teilte Kai dies auch stumm mit. Der Drummer sah nach unten und biss sich auf die Lippe.
 

„Ja, ich geh mich dann mal besser bei Ruki entschuldigen“, sagte er und wollte sich schon von Miyavi lösen, wurde jedoch daran gehindert.

„Kai?“

„Mmh?“

„Sehen wir uns heute Abend noch?“ Hoffnungsvoll sah er den Drummer an, welcher nur mit den Schultern zuckte.

„Ich weiß nicht, ob ich es zeitlich schaffe, aber ich werde sehen, was ich tun kann. Spätestens Morgen!“

Er drückte Miyavi einen versöhnlichen Kuss auf den Mund und verschwand dann wirklich aus dem Raum. Miyavi blieb noch ein bisschen dort und ließ sich das Gespräch durch den Kopf gehen. Wirklich erpicht darauf, ihn zu sehen, war Kai ja nicht. Allerdings wusste er ja, dass Kai die letzte Nacht auch nicht wirklich viel geschlafen hatte und mit dem ganzen Stress... nun ja, er würde die nächsten Tage abwarten und sehen, was sie bringen würden. Jetzt würde er sein früheres Vorhaben, sich ein wenig hinzulegen, erstmal in die Tat umsetzen.
 

*
 

Mit Kai war zwar nun wieder alles in Ordnung, aber Aois Kopf brummte immer noch ziemlich. Gestern hatte er definitiv über den Durst getrunken. Andererseits war das eine der besten Nächte der letzten Zeit gewesen. Gut, dass sie bei der Polizei gelandet waren, war sicher keine Glanzleistung, aber bis es dazu kam, hatten Uruha und er wirklich den Spaß ihres Lebens gehabt. Wenn sie auf Tour waren, ließen sie sich eben auch mal gehen. Kein Grund für Kai so auszurasten!

Er holte sich zwei Kopfschmerztabletten und spülte sie mit etwas Wasser runter, als die Tür geöffnet wurde und Kai mit Uruha in den Raum kam.
 

„Es wäre nett, wenn ihr euch noch bei Miyavi für gestern entschuldigen würdet. Er ist zwar nicht mehr sauer, aber ihr solltet trotzdem zu ihm gehen“, wandte sich Kai an die beiden Gitarristen und Uruha stimmte sofort zu. Aoi allerdings gefiel das Ganze weniger.

„Muss das sein? Du weißt doch, dass ich mit Miyavi momentan nicht so gut auskomme“, warf er ein und versuchte seine aufsteigende Wut zu unterdrücken. Was dachte Kai sich eigentlich dabei? Miyavi versuchte ihm den Freund auszuspannen und er sollte sich dafür entschuldigen, dass er am Vorabend seine Show ein bisschen aufgepeppt hatte? Miyavi sollte ihm eher dankbar sein!
 

„Ja, das muss sein, Aoi. Die Tour hat gerade erst angefangen und ich will nicht, dass wir uns mit ihm zerstreiten. Dass wir mit ihm auf Tour gehen, hat schließlich auch Vorteile für uns!“

„Na gut“, stimmte Aoi ziemlich widerwillig zu und trat auf Kai zu, „aber nur, wenn ich dafür einen Kuss von dir bekomme!“

Kai zog eine Augenbraue in die Höhe und sah Aoi schief an.

„Putz dir die Zähne und wir können drüber reden. Und geht euch jetzt bei Miyavi entschuldigen! Je früher, desto besser!“
 

Kai verschwand aus der Garderobe und Aoi hatte das Bedürfnis seine Faust gegen die nächste Wand zu schlagen. Allerdings war die ohnehin schon eingesaut von ihrer kleinen Kollision mit dem Bonsai und Aoi wollte nicht noch mehr Ärger auf sich ziehen.

Wie er es hasste, wenn Kai ihn wie ein Kind behandelte! Er konnte selbst entscheiden, was er tat und was er sein ließ. Um sich bei Miyavi zu entschuldigen, musste er ziemlich über seinen Schatten springen.
 

„Na komm, lass es uns hinter uns bringen!“, schlug Uruha vor und klopfte Aoi freundschaftlich auf den Rücken. „Ich werd mich für uns beide entschuldigen und dann gehen wir wieder, okay?“

„Danke, Uruha!“

Aoi umarmte seinen besten Freund kurz. Er war froh, dass wenigstens er noch Rücksicht auf seine Gefühle nahm und nicht von ihm verlangte, vor Miyavi zu Kreuze zu kriechen. Er hatte gestern Abend auf ihrer kleinen Sauftour Uruha so richtig sein Herz ausgeschüttet und von seiner Angst berichtet, dass zwischen Kai und Miyavi während der Tour wieder etwas passieren könnte. Eigentlich vertraute er Kai ja, aber nachdem zwischen ihm und Miyavi vor kurzem etwas passiert war, war es nicht abwegig, dass sie sich wieder etwas näher kamen.
 

Widerwillig trottete er neben Uruha her, bis sie vor Miyavis Garderobe standen.

„Lass mich einfach reden!“, sagte der blonde Gitarrist, klopfte an die Tür und öffnete diese, nachdem sie herein gebeten wurden. Miyavi saß mit verwuschelten Haaren auf einem Sofa und sah so aus, als hätte er gerade geschlafen.

„Haben wir dich geweckt? Das tut mir leid. Also, es ist folgendes: Aoi und ich wollten uns für die kleine Aktion von gestern entschuldigen. Es war nicht in Ordnung, dass wir einfach so die Bühne gestürmt haben.“
 

Während Uruha sprach, ließ Aoi Miyavi nicht aus den Augen. Irgendwie war der verrückte Pausenclown viel ruhiger als sonst und mied komplett den Augenkontakt zu ihm, obwohl er doch sonst jedem Blick standhielt. Und Aoi war sich ziemlich sicher, dass es nicht daher kam, dass er bis eben noch geschlafen hatte. Ein wenig seltsam war es außerdem, dass Miyavi ihnen sofort und bedingungslos verzieh, dass sie praktisch seine Show ruiniert hatten. Aoi wusste ja, dass Miyavi das gestrige Konzert für eine DVD Veröffentlichung hatte aufzeichnen lassen und er die Aufnahme nun höchstwahrscheinlich nicht verwenden konnte.
 

„Wieso pennstn' du eigentlich am helllichten Tag? Hast du nix zu tun?“, fragte Uruha dann aber auch und Aoi gratulierte ihm innerlich für diese brilliante Frage, die genau auf das hinauslief, was er wissen wollte. Die meisten Leute unterschätzten die Intelligenz des Gitarristen, aber Aoi hatte schon immer gewusst, was er an ihm hatte!

„Ich öhm... also wir haben gestern Abend noch ein bisschen gefeiert und ich hab dann nicht wirklich viel geschlafen“, erklärte Miyavi schulterzuckend.

„Wer hat denn gefeiert und wieso wussten Aoi und ich nichts davon? Dann wären wir vielleicht nicht in der Ausnüchterungszelle gelandet.“

„Wieso euch niemand Bescheid gegeben hat, weiß ich doch nicht. Ich bin ja nicht für euch verantwortlich!“, erwiderte Miyavi in einem etwas schärferen Ton.

„Schon gut, schon gut. Ist ja auch egal“, wiegelte Uruha ab, bohrte aber trotzdem noch ein bisschen nach, „und mit wem hast du gefeiert? Muss ja ne prima Sause gewesen sein, wenn du nicht zum Schlafen gekommen bist.“

„Mit den Jungs von Alice Nine und so.“

„War der Rest von uns auch dabei?“

„Naja, Reita nicht, aber Ruki und Kai schon“, gab Miyavi zu und warf kurz einen unsicheren Blick zu Aoi, ehe er Uruha wieder fixierte.
 

Ha! Das war alles, was Aoi wissen brauchte. Interessant, dass Kai den Abend unter anderem mit Miyavi verbracht hatte, Aoi gegenüber aber kein Sterbenswörtchen darüber verlor. Als hätte er etwas zu verbergen!

„Ja also dann... sag uns bei der nächsten Party Bescheid, okay? Wir gehen dann mal. Soundcheck und so!“ Uruha verabschiedete sich von Miyavi und verließ gemeinsam mit Aoi dessen Garderobe. Sie gingen ein paar Schritte, bis sie in einer stillen Ecke ankamen und Aoi schlug nun doch mit der Faust gegen die Wand.
 

„Ich wusste es! Da läuft noch immer was!“

„Jetzt reg dich nicht auf! Das weißt du doch gar nicht. Lass uns mal Ruki fragen. Immerhin war er auch dabei“, versuchte Uruha seinen Freund zu beruhigen.

„Okay, lass uns Ruki suchen!“
 

Die beiden jungen Männer machten sich auf die Suche nach Ruki und wurden schließlich in einem leer stehenden Raum fündig, der eigentlich für Interviews vorgesehen war. Der kleine Frontmann bemerkte sie nicht sofort und machte damit weiter apathische Kreise im Raum zu ziehen, während er gebannt auf sein Handy starrte und leise vor sich hinmurmelte.

Aoi fand dieses Verhalten zwar mehr als komisch, aber damit konnte er sich jetzt nicht beschäftigen. Er wollte wissen, was gestern auf der Afterparty noch alles passiert war.
 

„Hey Ruki!“, lenkte Uruha schließlich die Aufmerksamkeit auf sich und Aoi. Angesprochener fuhr vor Schreck zusammen, drehte sich zu den beiden Gitarristen und für einen Augenblick meinte Aoi so etwas wie Angst in Rukis Gesicht zu lesen, dann jedoch entspannten sich seine Gesichtszüge.

„Ach ihr seid es“, sagte er leise und ging auf die beiden zu.

„Wen hättest du denn sonst erwartet?“, fragte Uruha skeptisch und fixierte den kleinen Sänger, der sofort wieder einen Schritt zurückwich.

„Ach niemanden. Was wollt ihr?“

„Was ist gestern Abend alles passiert?“ Aoi konnte seine Ungeduld nicht mehr zügeln. Er wollte einen detaillierten Bericht von dem Aufeinandertreffen von Kai und Miyavi und Ruki würde ihm diesen geben. Und wenn er ihn dazu zwingen musste!
 

„W-w-was? Was soll den gestern passiert sein?“, stotterte Ruki nervös und wich noch einen Schritt zurück. Aoi jedoch folgte ihm und baute sich bedrohlich vor ihm auf.

„Ich will wissen, was gestern Abend passiert ist, als ihr mit Alice Nine Gott weiß was gemacht habt!“

„Ja Ruki, erzähl es uns. Los!“ Auch Uruha stand nun direkt vor Ruki.

„Ich...ich...gestern....“

„Ruki!“, mahnte Aoi, der langsam wirklich die Geduld verlor. Es war offensichtlich, dass Ruki etwas vor ihm verschwieg! Aber er würde es schon noch aus ihm rausbekommen!

„Ich... Saga... er...“

„Saga? Was ist mit Saga?“ Verwirrt verzog Uruha das Gesicht und sah zu Aoi, der auch nur mit den Schultern zuckte. Sie wollten doch wissen, was mit Kai und Miyavi gewesen war und nichts von Saga hören!
 

„Lasst mich doch alle mal in Ruhe! Verpisst euch! Trampelt denn hier jeder auf mir rum? Haut ab! Raus mit euch!“, brüllt Ruki plötzlich so laut er konnte und ließ sich dann an der Wand runtersinken, an die ihn die beiden Gitarristen gedrängt hatten. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und fing hemmungslos zu schluchzen und zu zittern an.
 

Erschrocken sahen die beiden Gitarristen auf ihren Sänger runter und wussten nicht, was sie tun sollten. So hatten sie Ruki noch nie erlebt. Er war doch sonst immer der kleine toughe Frontmann, an dem alles abprallte!

„Ich hab doch gesagt ihr sollt abhauen! RAUS!“, brüllte er erneut und unter Tränen. Mittlerweile war sogar schon das sorgfältig aufgetragene Make-up total verschmiert.

„Ich...Ruki...äääh...was...?“, begann Uruha, wusste aber nicht so recht, was er sagen sollte. Aoi stand genauso hilflos neben ihm. Sie konnten doch jetzt nicht gehen! Aber was sollten sie tun? Total überfordert von der Situation stand Aoi einfach nur da und regte sich nicht.
 

Dann stand plötzlich Kai in der Tür und starrte mit geweiteten Augen auf die Szene vor sich.

„Was ist denn hier los? Was habt ihr mit Ruki gemacht?“, rief er und rannte sofort auf Ruki zu, ließ sich neben ihn sinken und zog ihn in seine Arme. Sofort klammerte er sich an den Drummer und weinte sich an seiner Schulter aus.

„Kai? Bist du böse auf mich? Bitte schrei mich nie wieder so an!“, schluchzte er, während Kai ihm beruhigend über den Rücken streichelte.

„Nein, ich bin nicht böse. Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe!“, versicherte er ihm, doch dann wurde Ruki plötzlich still und sein Umklammerung lockerte sich. Vorsichtig drückte Kai ihn von sich weg und stellte fest, dass er das Bewusstsein verloren hatte und schlaff in seinen Armen hing.
 

„Steht hier nicht so dumm rum! Holt einen Arzt!“, schrie Kai Uruha und Aoi an, die zusammenzuckten, sich dann aber in Bewegung setzten, um einen Arzt zu rufen. Aoi konnte sich das Ganze überhaupt nicht erklären. Rukis Verhalten und seine Worte machten überhaupt keinen Sinn! Und wieso hatte Kai Ruki angeschrien?
 

*
 

„Wie geht es Ruki?“

Aoi, Uruha und Reita waren alle aufgesprungen, als Kai in ihre Garderobe trat und die Tür hinter sich schloss. Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und seufzte.

„Er schläft jetzt. Er hatte einen Nervenzusammenbruch und der Arzt hat ihm was zur Beruhigung gegeben“, erklärte der Leader, schnappte sich eine der Wasserflaschen, die auf de Tisch standen, und nahm einen tiefen Zug.
 

„Einen Nervenzusammenbruch?“, wollte Reita sofort wissen, „wie kommt denn das?“

„Er war wohl total übermüdet, weil er heute Nacht nicht geschlafen hat und irgendwas ist wohl mit Saga, denn als ich eben sein Handy nahm, waren da 37 verpasste Anrufe von ihm drauf. Außerdem hat er ständig seinen Namen gesagt. Naja und heute Mittag hab ich mich ein bisschen mit Ruki gestritten. Nachdem ihr ihn vorhin dann noch so bedrängt habt, ist er einfach zusammen geklappt. Passiert. Und dann noch der ganze generelle Tourstress... Er ist halt nicht so stark, wie er immer vorgibt zu sein. Nehmt in Zukunft ein bisschen Rücksicht auf ihn!“
 

„Aber was hat er denn bitte mit Saga zu tun?“, fragte Uruha verwirrt. Aoi stellte sich dieselbe Frage. Er hatte sich gestern schon gewundert, als Ruki mit Saga die Konzerthalle verlassen hatte.

„Die beiden sind halt befreundet oder so...“, erklärte Kai.

„Oder so? Kai! Du weißt doch schon wieder mehr als wir!“

„Also schön. Es geht euch zwar nichts an, aber Saga mag Ruki wohl ziemlich gerne.“
 

Uruha, Reita und Aoi sahen Kai ungläubig an, brachen dann gleichzeitig in schallendes Gelächter aus.

„Na, kein Wunder, dass unser kleine homophobe Ruki einen Nervenzusammenbruch erlitten hat!“, kicherte Reita, während die anderen beiden heftig nickten.

„Das ist nicht witzig!“, warf Kai angesäuert ein.

„Doch ist es!“, schmunzelte Uruha.
 

Aoi beruhigte sich schnell wieder, stand auf und setzte sich neben Kai. Vorsichtig nahm er seine Hand und streichelte sanft darüber.

„Darf ich fragen, wieso du dich mit Ruki gestritten hast? Er war ja ganz schön durch den Wind deswegen.“

Kai antwortete nicht sofort, sondern kaute erstmal auf seiner Unterlippe rum. Aoi war sich sicher, dass er nun nicht die Wahrheit zu hören bekommen würde.
 

„Es ging um den Ablauf der Tour und die Anzahl an Interviews, die ich für ihn gebucht hab. Du weißt ja, dass er nicht gerne viele Interviews gibt. Als er sich beschwert hat, bin ich ein bisschen ausgetickt. Es ist direkt passiert, nachdem wir uns gestritten haben.“

„Oh, naja, das wird sich schon wieder einrenken!“, lächelte Aoi aufmunternd und streichelte mit dem Daumen über Kais Handrücken.

Seinen Freund würde er für den Rest der Tour sicher nicht mehr aus den Augen lassen!
 

*
 

Aoi lag schon im Bett, als Kai noch durch ihr gemeinsames Hotelzimmer wuselte, um Ordnung in sein Gepäck zu bringen. Sie würden am nächsten Morgen relativ früh in die nächste Stadt fahren, weswegen auch Aoi schon seine Sachen soweit wie möglich gepackt hatte. Er wartete darauf, dass Kai zu ihm ins Bett kam, damit sie ihre Versöhnung feiern und schlafen gehen konnten. Kai allerdings schlüpfte in seine Hausschuhe und schnappte sich die Keycard von ihrem Zimmer.
 

„Wo willst du denn jetzt noch hin?“

Aoi hatte sich aufgesetzt und sah seinen Freund eindringlich an. Es ging auf Mitternacht zu und Kai war schon in Schlafklamotten. Ein Termin konnte es wohl kaum sein! Wohl eher so was wie ein Date! Miyavi befand sich ja auch irgendwo in diesem Hotel...

„Zu Ruki“, antwortete Kai allerdings knapp, beugte sich über Aoi und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.

„Aber wieso? Du sollst bei mir bleiben!“

„Aoi glaub mir, Ruki braucht mich jetzt dringender als du deinen Sex! Wir sehen uns morgen früh!“ Mit diesen Worten nahm Kai sein Handy vom Nachttisch und verschwand aus dem Zimmer. In Aoi brodelte es.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-08-26T12:02:18+00:00 26.08.2008 14:02
Ich hoffe wirklich, dass Aoi mit Uruha zusammenkommt.
Oder mit Rei.
Oder mit wem auch immer, hauptsache er geht weg von Kai >//<
Und wehe Kai geht jetzt zu Miyavi ò.ó
Er soll zu Ruki und basta!
*seufz*
Und jetzt will ich unbedingt wissen, wie es weitergeht!
Büdde schnell weiterschreiben!
Von:  -shiyuu
2008-08-16T00:33:05+00:00 16.08.2008 02:33
oh man ...
-_____-
aoi ist ja verdammt misstrauisch... aber recht hat e rmit seinen vermutungen ja schon.. *drops* bin mal gespannt wann er das raus kriegt...
aber ich geh einfach mal davon aus dass kai sich jetzt wirklich um ruki kümmert und nicht heimlich zu myv geht. nya.. dem hat er ja vorher auch gesagt dass sie sich wohl erst am nächsten tag wieder sehen... ruki braucht ihn ja jetzt auch >.< die bandmutti muss sich um ihn kümmern :)
dass ruki so heftig auf das alles reagiert hat, hat mich schon ein wenig geschockt, aber es ist auch verstädnlich.. wenn ich ehrlich bin... ich glaub ja er mag saga auch... und er kann damit überhaupt nicht umgehen, darum hat er ihn einfach stehen lassen und reagiert nun auch so darauf...
jaja.. ich hoffe du lässt uns nicht im dunkeln tappen was die beiden betrifft... *gg* aber wie ich dich kenne wirst du das bestimmt nicht tun ^^
ich hoffe es geht bald weiter <3
*knuff*
Von:  Armaterasu
2008-08-13T21:50:08+00:00 13.08.2008 23:50
was regen sich denn hier alle über kai auf?! Ich finde seine Reaktion und Handlung sehr realistisch... zumindest war ich früher öfters in solchen situationen... nur das meine festen beziehungen keine langzeitbeziehungen waren *drop*

Aber nun zum kapitel und ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass kai aoi noch liebt. es ist eher so eine gewohnheit, weil er schon so lange mit ihm zusammen ist ... und er hat einfach angst sich von ihm zu trennen, warum auch immer, denn er hätte ja miyavi, aber dann hängt ja noch die komplette band mit dran... und ich glaube, dass ist das problem.

zu ruki: ich finde das mit saga ja ziemlich süß, aber andererseits ist es nicht gut einen nervenzusammenbruch zu bekommen... das hat ihn echt zu seht mitgenommen... bin ja mal gespannt, wie saga sich um ihn kümmern wird.

freue mcih auf das nächste kapitel^^
Von:  Snaked_Lows
2008-08-13T13:14:02+00:00 13.08.2008 15:14
Da ist wohl jemand mehr als nur leicht frustriert XDDD
Er kann einem aber auch Leid tun XDDDDDDDDDDD
Aber Ruki tut mir ja total Leid ;_____________; Der arme kleine. Das scheint ihn ja doch alles sehr mitzunehmen. Ich will gar nicht wissen wie Saga reagiert, wenn er davon erfährt...obwohl, wenn ich ehrlich bin, würde ich das schon gerne wissen *_____________________*
Ich hoffe es geht schnell weiter, denn ich bin wirklich sehr gespannt!!!
Von:  cookie-monster-kyo
2008-08-13T12:37:13+00:00 13.08.2008 14:37
*ruki pat*
das kannst du ihm doch nich antun ;_;
und kai soll jetzt endlich mal klarkommen ><
sonst erleide ich hier noch nen nervenzusammenbruch xD
Von:  TheNamelessLiberty
2008-08-12T22:20:17+00:00 13.08.2008 00:20
Also so langsam geht mir Kai auf die Nerven!
Wie kann er Aoi das nur antun? Jetzt bemüht er sich schon und dann sowas? Also echt..er könnte ihm ja wenigstens die Wahrheit sagen..aber nein
*aufreg*
Armer Aoi..wenn Kai ihn nicht will dann nehm ich ihn *fies grins*

Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^

Lin


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